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    Das Duell der Scheiben: SNG versus Steag - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.09.00 10:25:44 von
    neuester Beitrag 30.10.00 22:53:19 von
    Beiträge: 10
    ID: 230.428
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      schrieb am 01.09.00 10:25:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Grosser 2-Seiten Artikel in AKTIENRESEARCH Nr. 36 -31.08.2000 S. 26/27

      Zitat:
      ..."Die Zukunft gehört der DVD. Experten erwarten für die nächsten Jahre eine Wachstumsrate von 100 Prozent jährlich bei der Produktion der neuen Scheiben. Davon profitiert in erster Linie Singulus. Mehr als ein Drittel aller Anlagen zur DVD-Herstellung kamen im letzten Jahr von den Hessen."...

      ..."Dennoch: Der Boom bei DVD-Anlagen wird sich auch im nächsten Jahr fortsetzen. Deshalb hält Remke Singulus auch langfristig für die bessere Aktie. Das Unternehmen dominiert nicht nur den Markt der DVD-Anlagen. Auch bei der Entwicklung..."

      "Schliesslich ist SNG nicht nur strategisch im Vorteil. Das Unternehmen weist auch eine höhere Ergebnismarge als seine Konkurrenten und die mesiten Unternehmen am Neuen Markt auf......


      ...."Das Wettrennen scheint bis auf weiteres gelaufen. Singulus ist der Sieger." (Frank Stocker )


      ALLES zu DVD+Singulus unter:

      http:/home.t-online.de/home/Rigobert_M.Haupert/atgesamt.htm
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      schrieb am 01.09.00 11:20:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      DM-Online: Tip des Tages:

      Tip des Tages
      - aus der DM Online-Redaktion


      --------------------------------------------------------------------------------
      Freitag, 01.09.2000

      Singulus
      WKN 723890

      --------------------------------------------------------------------------------

      Singulus ist ein Evergreen am Neuen Markt, der in der letzten Zeit Federn lassen mußte. Die Kursschwäche von Steag Hamatech hat Singulus mit nach unten gezogen, ist aber fundamental nicht gerechtfertigt. Der DVD-Spezialist verfügt über eine derart gute Auftragslage, daß regelmäßig die Planziele nach oben angehoben werden.

      Dem Speichermedium DVD gehört die Zukunft, wenngleich ihm später durch UMTS Konkurrenz erwachsen könnte. Zunächst aber steht die Ablösung der Videokassetten durch die DVD auf dem Programm. Außerdem sollte die DVD verstärkt im PC zum Einsatz kommen.

      Mit der Eröffnung einer Niederlassung in Frankreich hat Singulus nun auch den Fuß in der Tür zum wichtigsten DVD-Markt in Europa. Bereits 26 CD- und DVD-Linien sind ausgeliefert. Das Volumen beläuft sich auf 34 Millionen Mark. Der Umschwung ist bereits erfolgt. Der Anleger sollte daher jetzt preiswertes Material abfischen, bevor in einigen Wochen dafür 30 Prozent mehr zu bezahlen sind.



      --------------------------------------------------------------------------------
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      Kurzfristiges Kursziel 90 EUR
      Kauflimit: 65 EUR
      Stop-Loss: 58 EUR


      Alles zu DVD+Singulus unter:

      http://home.t-online.de/home/Rigobert_M.Haupert/atgesamt.htm
      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 27.10.00 18:25:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Warum wechselt Ihr denn nicht zur Zukunft, zu DVD und Singulus, um Eure Verluste wieder auszubügeln ?

      Gründe gab es doch schon vorher genug...

      http://home.t-online.de/home/Rigobert_M.Haupert/atgesamt.htm

      und jetzt auch noch die Zahlen von Steag

      am Montag gibt`s dagegen Zahlen von SNG ( Prognosen MÜSSEN sehr wahrscheinlich zum 3.Mal iin diewsem Jahr ANGEHOBEN werden...

      Wenn ihr ne Börsensoftware habt, legt doch mal beide Kurse über ein Jahr übereinander...

      Euer Bestes wünschend..
      Avatar
      schrieb am 27.10.00 18:27:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      gehört natürlich auch unter SNG !
      Avatar
      schrieb am 27.10.00 19:59:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Quelle:performaxx


      Steag Hamatech: Keine Besserung in Sicht

      27.10.2000
      Aktuelles Urteil: untergewichten (unverändert)
      Letztes Update: 11.10.2000

      Aktueller Kurs: 16,00 Euro
      Marktkapitalisierung: 468 Mio. Euro

      KGV 2000/01: neg. / k.A.
      KUV 2000/01: 2,3 / k.A.


      Heute hat Steag Hamatech die Ergebnisse des 3. Quartals 2000 gemeldet. Leider können wir diesen und dem damit verbundenen begrenzten Ausblick für die weitere Entwicklung nicht viel entnehmen, was uns für die Aktie positiver stimmen könnte. Das nach der Warnung vom 11. Oktober nicht mehr überraschende Quartalsergebnis kann man nicht anders als katastrophal nennen. Der Umsatz hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf 40,8 Mio. Euro mehr als halbiert, wobei ein Verlust von 5,5 Mio. Euro eingefahren wurde. Noch nicht darin enthalten sind jedoch die bereits angekündigten hohen Einmalaufwendungen, die aufgrund der Probleme der amerikanischen Tochtergesellschaft anfallen. Diese werden erst im 4. Quartal wirksam und damit das jetzt schon negative Jahresergebnis noch weiter in den roten Bereich drücken. Leider hat das Unternehmen noch keine aktualisierten Planzahlen veröffentlicht. Damit ist frühestens Ende November zu rechnen. Daher ist es auch uns noch nicht möglich, detaillierte quantitative Prognosen abzugeben.

      Wenn auch für das nächste Jahr ein positives Ergebnis in Aussicht gestellt wird, so ist dies vor allem auf Kostensenkungen zurückzuführen. Diese sind sicherlich zu begrüßen. Von einem Unternehmen, das erfolgreich in einem Wachstumsmarkt tätig sein will, sollte man aber mehr erwarten können. Nach wie vor leidet Steag Hamatech unter der starken Abhängigkeit vom krisengeschüttelten CD-R-Geschäft. Dessen Wiederbelebung rückt aber immer weiter in die Zukunft, nun ist vom 2. Halbjahr 2001 die Rede. Während gleichzeitig in der Branche der DVD-Bereich boomt, mußte Steag Hamatech sogar dort Umsatzverluste hinnehmen. Ob die angekündigte Produktionsverlagerung nach Deutschland sowie eine Umstrukturierung des Vertriebs hier eine schlagartige Verbesserung bringen kann, erscheint zumindest fragwürdig. Auch der eventuelle Einstieg in ein neues lukratives Geschäftsfeld hat sich noch nicht konkretisiert.



      Fazit

      Zusammenfassend sehen wir derzeit keine guten Gründe für ein Investment in Steag Hamatech. Um gegenwärtig auf diese Aktie zu setzen, bräuchte man schon einigen Mut und ein hohes Maß an Vertrauen in die Fähigkeiten des Unternehmens zur Krisenbewältigung. Genau daran mangelt es uns zur Zeit, da das Unternehmen offenbar sowohl die eigenen Fähigkeiten als auch den Markt grob falsch eingeschätzt hat. Etwas mehr Aufschluß über die Marktlage versprechen wir uns von den Ergebnissen des Konkurrenten Singulus, die am 30. Oktober gemeldet werden. Da mit großer Wahrscheinlichkeit vor Mitte 2001 nicht mit signifikanten positiven Nachrichten von Steag Hamatech zu rechnen ist, raten wir so lange weiterhin zum Untergewichten der Aktie.

      Jost Niggemann

      (c) 2000 Performaxx AG

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      Avatar
      schrieb am 27.10.00 20:08:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      Quelle: Performaxx


      Scheibenweise

      Im Dezember 1999 haben wir die beiden deutschen Hersteller von CD- und DVD-Produktionsmaschinen Singulus und Steag Hamatech vorgestellt. Damals urteilten wir:

      "Bei Abwägung aller Faktoren ist es wahrscheinlich, daß Singulus das Duell gegen Steag gewinnen wird. Mit einem K.O. des Konkurrenten ist zwar nicht zu rechnen, die bessere Zukunft scheint uns aber doch Singulus zu haben."

      So schlecht lagen wir mit dieser Einschätzung nicht, denn Steag Hamatech ist in der Zwischenzeit in ernste Schwierigkeiten geraten. Die Gewinne sind eingebrochen und damit auch der Aktienkurs. Dagegen ging es bei Singulus beinahe kontinuierlich weiter aufwärts. Seitdem Steag Hamatech im April 1999 an die Börse ging, haben sich zunächst die Geschäfte und auch die Aktienkurse beider Unternehmen annähernd parallel gut entwickelt. Das hat sich seit März 2000 drastisch geändert.


      Die Konkurrenten

      Singulus
      Das in Kahl am Main ansässige Unternehmen entstand 1995 durch ein Management Buy Out aus dem CD-Metallizer-Geschäft der Leybold AG, Hanau. Es werden Anlagen zur Produktion der optischen Speichermedien CD und DVD in ihren verschiedenen Varianten entwickelt, produziert und vertrieben. Dabei hat Singulus ursprünglich mit dem Kernprozeß der Metallisierung angefangen, also dem Aufbringen der silbernen oder goldenen Metall- oder Siliziumschicht auf die Kunststoffscheiben. Erst später wurden komplette Fertigungslinien entwickelt. Nach und nach kamen dann Anlagen für neue Diskformate hinzu. Heute ist Singulus das erfolgreichste Unternehmen in diesem Bereich und beschäftigt ca. 300 Mitarbeiter. Die Unternehmensorganisation ist sehr schlank, der Umsatz pro Mitarbeiter beläuft sich auf mehr als 2 Mio. DM. Die eigentliche Herstellung der Anlagenteile erfolgt vollständig extern, Singulus beschränkt sich auf seine Kernkompetenzen Entwicklung und Konstruktion, Marketing und Vertrieb, Montage und Inbetriebnahme sowie Service und Support.

      Am Neuen Markt ist Singulus bereits seit dem 25. November 1997 vertreten. Seitdem hat sich der Kurs hervorragend entwickelt: Vom Ausgabepreis bei knapp 7 Euro (splitbereinigt) ging es steil und recht stetig aufwärts bis 76 Euro im Juli 2000. Seitdem kam das Papier aber deutlich unter Druck und notiert nun bei ca. 55 Euro.

      Steag Hamatech
      Steag Hamatech, die sich überwiegend im Besitz des Energiekonzerns Steag befindet, ist im badischen Sternenfels beheimatet. Sie ist zwar grundsätzlich im gleichen Geschäftsfeld tätig wie Singulus, doch liegt die ursprüngliche Kernkompetenz beim Spritzguß der Kunststoffscheiben, während die technisch aufwendigere Metallisierungstechnik zugekauft werden mußte. Erst seit der Akquisition der amerikanischen First Light Technology verfügt man hier über eigene Technik. Gleichzeitig wurde damit der Einstieg in den DVD-Bereich vollzogen, bisher aber mit geringem Erfolg. Das Unternehmen beschäftigt beinahe 600 Mitarbeiter, also etwa doppelt so viele wie Singulus.

      Der Gang an den Neuen Markt erfolgte am 12. Mai 1999. Die Aktie, die zu 9,25 Euro ausgegeben wurde, entwickelte sich zunächst sogar besser als Singulus. Mit 67,50 Euro wurde im März 2000 ein Höhepunkt markiert, von dem aus ein heftiger Absturz auf heute ca. 25 Euro erfolgte.


      Die Produkte

      Wie schon angedeutet, produzieren sowohl Steag Hamatech als auch Singulus Anlagen zur Herstellung der optischen Medien CD und DVD in ihren verschiedenen Varianten. Doch sie haben dort sehr unterschiedliche Schwerpunkte. Um die Entwicklungen beider Unternehmen einordnen zu können, wollen wir zunächst die Produkte näher betrachten, die auf diesen Anlagen produziert werden.

      CD
      Die CD ist das älteste der hier betrachteten Medien. Ursprünglich nur als Ersatz der Schallplatte eingesetzt, hat sie sich später auch als sehr preiswerter Datenspeicher (CD-ROM) mit hoher Kapazität für Computer durchgesetzt. So wurde die gute alte Diskette für die Auslieferung von Software praktisch vollständig durch die CD abgelöst. Insgesamt hat die CD ein sehr lang anhaltendes Wachstum erlebt, wobei eine allmähliche Verschiebung des Schwerpunktes zur CD-ROM stattfand. Die Herstellung ist mit der Zeit immer billiger geworden, so daß man heute in vielen Zeitschriften kostenlos beigelegte CD-ROMs findet. Inzwischen dürfte aber der Höhepunkt allmählich erreicht sein.

      CD-R
      Die ursprüngliche CD ist zwar ein sehr zuverlässiges und preiswertes Speichermedium, doch bot sie zunächst nicht die Möglichkeit, selbst Musik aufzunehmen oder eigene Daten zu speichern. Dieses Defizit behob die CD-R, welche einmalig beschrieben werden kann, danach aber unveränderbar ist. Die CD-R hat eine stürmische Entwicklung erlebt, da sie u.a. sehr preiswert das (nicht immer legale) Kopieren von teuren CDs ermöglicht. Aber natürlich ist sie auch für (seriösere) Zwecke wie das Sichern wichtiger Daten geeignet. Der Boom der CD-R hat zu einem schnellen Ausbau der Fertigungskapazitäten geführt, der inzwischen deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist. Einem aktuellen Jahresbedarf von etwa 2,5 Mrd. CD-Rs stehen nun Kapazitäten für 3,5 Mrd. Stück gegenüber. Diese Überkapazität wird in jedem Supermarkt offensichtlich, wo die Scheiben zu Preisen angeboten werden, die, inklusive CD-Hülle, kaum noch über denen leerer CD-Hüllen liegen. Bei der aktuellen CD-R-Schwäche handelt es sich aber keineswegs um das Ende des Lebenszyklus dieser Produktkategorie. Im Gegenteil wird mit einem weiterhin stark steigenden Bedarf für CD-R gerechnet, daher sollte sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bald wieder normalisieren. Es ist zwar zu erwarten, daß die CD-R letztlich durch DVD ver-drängt wird, doch das dauert noch mehrere Jahre. Erst wenn die wiederbeschreibbare DVD für den Massenmarkt preiswert verfügbar wird, dürfte die Nachfrage nach CD-R merklich nachlassen. In absehbarer Zeit wird die CD-R, insbesondere für das Kopieren von Musik-CDs, eine hohe Bedeutung behalten. Es ist zur Zeit schwer abzuschätzen, wann der Bedarf für CD-R-Anlagen wieder merklich anziehen wird. Unsere Informationen deuten aber darauf hin, daß dies etwa zu Beginn des Jahres 2001 sein wird.

      CD-RW
      Die CD-RW geht wiederum einen Schritt weiter, und gestattet das mehrfache Beschreiben und Löschen. Doch aufgrund des sehr günstigen Preises von CD-R hat sie sich noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Der aktuelle Weltjahresbedarf liegt bei ca. 500 Mio. Stück.

      DVD
      Früher erschien die Speicherkapazität einer CD mit ca. 650 Megabyte sehr groß, doch reichten diese bei weitem nicht aus, um darauf Filme in hochwertiger Qualität unterzubringen. Auch im Computerbereich sind die Anforderungen stark gestiegen, da heutige preiswerte Festplatten sich oft schon in der Größenordnung von 30 Gigabyte bewegen. Die Lösung bringt die DVD, die durch Mehrschichtigkeit und höhere Schreibdichte immerhin Kapazitäten um die 10 Gigabyte bietet (es gibt etliche Varianten von 5 bis 18 Gigabyte). Nach zögerlichem Start aufgrund von Standardisierungs- und Kopierschutzfragen hat sich die DVD inzwischen insbesondere in den USA als Medium für Videofilme durchgesetzt, da sie im Vergleich zur Videokassette eine erheblich bessere Qualität, Verschleißfreiheit und hohen Bedienungskomfort bietet. Es gibt aber noch sehr großes Wachstumspotential. Einerseits haben Europa und langfristig insbesondere China noch Nachholbedarf, andererseits wird ein Schub durch neue Spielekonsolen (Sony Playstation 2, Microsoft X-Box, Nintendo Dolphin) erwartet.

      DVD-R
      Die DVD-R, also die einmal beschreibbare DVD, hat bisher keinen nennenswerten Marktanteil. Sie wird wohl nur vorübergehend interessant sein, bis sich die wiederbeschreibbare DVD durchsetzt.

      Wiederbeschreibbare DVD
      Diese Medien befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium. Sie haben noch darunter zu leiden, daß es mehrere konkurrierende Standards gibt. Es ist noch nicht entschieden, ob sich DVD-RAM, DVD-RW oder DVD+RW, jeweils von verschiedenen Herstellern propagiert, als Standard durchsetzen wird. Dies verzögert die Akzeptanz. Eine zur Zeit angestrebte Lösung ist die Etablierung eines DVD-Multi-Standards. Dann sollen entsprechende Laufwerke mit praktisch allen Medien umgehen können. Da diese Laufwerke aber zwangsläufig relativ teuer werden, wäre es eigentlich sinnvoller, sich auf eine Variante zu einigen. Das ist aber noch nicht in Sicht. Langfristig geht aber kein Weg an der wiederbeschreibbaren DVD vorbei. Gemäß einer Prognose von Strategy Analytics wird erwartet, daß DVD-Player und DVD-Recorder etwa im Jahr 2005 die bisher üblichen VHS-Videorecorder überflügeln werden. DVD-Recorder sollen bis zum Jahr 2002 von heute ca. 5.000 DM auf 1.000 DM fallen. Dann wären längerfristig für wiederbeschreibbare DVD, ähnlich wie heute bei Videokassetten, Stückzahlen im Milliardenbereich möglich.

      Insgesamt läßt sich festhalten, daß auf absehbare Zeit der Markt für optische Speichermedien weiter stark wachsen wird. Dabei wird die Verschiebung von der CD zur DVD und von vorbespielten zu beschreibbaren Medien weitergehen. Dies hat zur Folge, daß der Anteil der margenstärkeren Produktionsanlagen zunimmt.

      Der Absatz der Herstellungsanlagen ist stärkeren Schwankungen ausgesetzt als die Endprodukte. Denn schon, wenn die produzierten Stückzahlen stagnieren, werden kaum noch neue Anlagen benötigt. Andererseits werden die Anlagen ständig optimiert. Sie werden schneller, wirtschaftlicher und die Qualität verbessert sich. Daher werden in gewissem Umfang auch alte Anlagen durch neue ersetzt, obwohl keine zusätzliche Kapazität benötigt wird.


      Die Strategie von Steag

      Steag Hamatech hat praktisch alles auf ein Pferd gesetzt, auf die einmal beschreibbare CD (CD-R). Die Strategie war zunächst sehr erfolgreich, denn das Medium hat einen beinahe unglaublichen Boom erlebt, und Steag mit Abstand zum Marktführer gemacht. In 1999 hat das Unternehmen ca. 80% seines Umsatzes mit CD-R-Maschinen erwirtschaftet und war damit Weltmarktführer in diesem Bereich mit einem Marktanteil von ca. 40%.

      Doch inzwischen ist offensichtlich geworden, daß ein sehr hohes Risiko eingegangen wurde, denn nun bestehen deutliche Überkapazitäten für CD-R, die sich auch in stark gefallenen Preisen niederschlagen. Was den Verbraucher freut, ist für Steag Hamatech eine Katastrophe. Das Unternehmen erwartet gleichwohl, daß im Jahr 2002 8 bis 10 Mrd. CD-Rs produziert werden sollen, was einen erheblichen Bedarf an Produktionsanlagen auslösen würde.

      Erst 1998 erfolgte der Einstieg in den Markt für DVD-Anlagen. Statt diese selbst zu entwickeln, wurde die amerikanische Gesellschaft First Light Technology übernommen. Doch nennenswerte Erfolge blieben aus. Bei diesen gegenüber CDs deutlich anspruchsvolleren Anlagen vertrauen die Kunden offenbar bevorzugt auf die Kompetenz des Marktführers. Da hat es Steag Hamatech sehr schwer, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Hinzu kommt ein zur Zeit ungünstiger Einfluß des starken USD, denn die DVD-Anlagen werden ausschließlich in den USA hergestellt. Für Steag Hamatech wird es also zunächst entscheidend, wann die Nachfrage nach CD-R-Anlagen wieder anzieht. Doch langfristig ist vor allem der Erfolg im DVD-Bereich lebenswichtig. Es kursieren Gerüchte, die von angeblichen Qualitätsproblemen bei Steag Hamatech berichten, die die Absatzprobleme verstärken. Zur Zeit gibt es bei Steag Hamatech Andeutungen über den Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs. Konkretes ist aber noch nicht zu erfahren.

      Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß Steag Hamatech auch einen kleinen Geschäftsbereich hat, der Geräte zur Fertigung sogenannter Photomasken herstellt. Diese werden in der Chipindustrie benötigt, doch wesentliches Wachstumspotential besteht hier nicht.


      Die Strategie von Singulus

      Singulus hat auch heute noch seinen Schwerpunkt bei Anlagen für einmal beschriebene CDs. Ob es sich dabei um Audio-CDs oder CD-ROMs für Computer handelt, ist für die Fertigung unerheblich. Daher konnte sich dieser große Geschäftsbereich ohne abrupte Brüche entwickeln, während eine allmähliche Verlagerung von Audio zu ROM stattfand.

      Dann wurde die strategische Entscheidung getroffen, die Entwicklungsarbeiten auf die DVD zu konzentrieren, da hier das größte Potential für die Zukunft gesehen wurde. Was zunächst ein Fehler zu sein schien, da sich die Marktdurchdringung der DVD verzögerte und statt dessen ein ungeahnter Boom bei CD-R einsetzte, erweist sich heute als goldrichtig. Zwar ist der Anteil der DVD immer noch relativ gering, doch wird hier mit den größten Steigerungsraten gerechnet. In diesem Jahr will Singulus voraussichtlich 120 DVD-Anlagen ausliefern und damit gut die Hälfte des Weltmarktes abdecken. Diese sollen nun mit ca. 35 bis 40% zum Gesamtumsatz beitragen.

      Durch den frühzeitigen Einstieg hat Singulus hier einen Vorsprung, der nicht leicht aufzuholen ist. Im Gegensatz zur CD besteht die DVD aus mehreren Schichten und stellt auch höhere Anforderungen an die Genauigkeit der Fertigung. Daher ist es für bisher mit CDs erfolgreiche Hersteller keineswegs selbstverständlich, daß sie die Erfolge mit DVD wiederholen können. Umgekehrt sollte es für Singulus wesentlich leichter sein, mit Verspätung den technisch weniger aufwendigen CD-R-Markt anzugreifen, wenn dieser nach der Krise wieder Tritt faßt.

      Inzwischen sind Anlagen für alle Arten von Disks im Programm, wobei der CD-R-Bereich noch unbedeutend ist, daher hat Singulus nicht nennenswert unter der CD-R-Krise gelitten. Brandneu ist die Modulus-Anlage für wiederbeschreibbare Medien (CD-RW, DVD-RW und DVD-RAM. Diese wird für die Zukunft des Unternehmens sehr wichtig, da die nicht beschreibbaren Medien mit der Zeit immer stärker Anteile verlieren werden. Bei der wiederbeschreibbaren DVD gehört Singulus damit zu den ersten Anbietern am Markt. Insgesamt erscheint das Produktportfolio von Singulus recht gut diversifiziert, zu große Abhängigkeiten von einzelnen Bereichen sind nicht erkennbar. Aufgrund der schlanken Unternehmensorganisation kann Singulus recht schnell auf Nachfrageverschiebungen reagieren.

      Um das langfristige Wachstum zu sichern, wird bei Singulus darüber nachgedacht, in andere Geschäftsbereiche zu expandieren. Gerüchte sprechen von Verbindungshalbleitern (hier ist Aixtron sehr stark), doch genaues weiß man nicht. Auch Maschinen zur Herstellung von Smartcards waren schon im Gespräch, doch erscheint ein Einstieg hier unwahrscheinlich. Aktueller könnte eine Beteiligung an einem Hersteller von Spritzgußmaschinen sein, um so eine ausreichende Zulieferung dieser Anlagenteile sicherzustellen.


      Die Konkurrenz

      In Europa gibt es im wesentlichen zwei weitere Unternehmen, die mit Singulus und Steag Hamatech konkurrieren: Die niederländische Toolex und 4M aus der Schweiz.

      4M
      4M hat mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie Steag Hamatech. Auch hier bestand eine zu große Abhängigkeit von der CD-R. Der Einbruch dieses Bereichs hat zu einem negativen Ergebnis im 1. Halbjahr 2000 geführt. In dieser Zeit verbuchte 4M Umsätze von umgerechnet 55 Mio. Euro und ist damit nur etwa halb so groß wie Steag Hamatech. 4M verfügt noch über Lagerbestände an ganz oder teilweise fertiggestellte CD-R-Anlagen. Diese werden bei Wiederanlaufen der CD-R-Konjunktur eine Belastung des Marktes (auch für Steag Hamatech) darstellen und eine Erholung der Preise verzögern. Das DVD-Geschäft läuft bei 4M gut an und soll zügig ausgebaut werden. Für beschreibbare und wiederbeschreibbare DVDs kann 4M noch keine Lösungen anbieten, will in diesen Bereich aber mittels strategischer Partnerschaften eine führende Position erreichen.

      Toolex
      Toolex hat inzwischen etwa die gleiche Umsatzgröße wie Steag Hamatech erreicht. Darin enthalten ist allerdings auch der Bereich Mastering (Herstellung der Negativ-Form für CDs und DVDs), in dem die deutschen Konkurrenten nicht vertreten sind. 1999 hat Toolex gut 40% ihrer Umsätze mit CD-R-Anlagen erreicht und hielt damit einen Weltmarktanteil von ca. 20%. Daher wurde auch dieses Unternehmen von der CD-R-Krise deutlich getroffen, konnte aber die Umsatzeinbrüche durch das DVD-Wachstum überkompensieren. Genaue Halbjahreszahlen liegen zur Zeit noch nicht vor.

      Mittlerweile zeichnet sich ab, daß ein neuer Wettbewerber hinzukommt. Die ebenfalls am Neuen Markt notierte Pfeiffer Vacuum, die bisher hauptsächlich Vakuumpumpen u.a. für die Halbleiterindustrie produziert, hat die Schweizer Memex Optical Solutions gekauft. Memex hat bereits Lösungen für den zukunftsträchtigen Bereich der wiederbeschreibbaren DVD entwickelt, war jedoch allein nicht in der Lage, diese erfolgreich im großen Stil zu produzieren und zu vermarkten. Dafür wurde mit Pfeiffer ein guter Partner gefunden. Inwieweit dieser Versuch tatsächlich erfolgreich sein wird, steht zwar heute noch nicht fest, doch die bisherige Erfolgsstory von Pfeiffer läßt einiges erwarten. Sicher ist jedenfalls, daß es für die bisherigen Anbieter nicht leichter wird.


      Geschäftsergebnisse

      Die folgenden Tabellen fassen die Entwicklung bei Singulus und Steag Hamatech in den letzten Jahren zusammen. Es wird ein sehr schneller Wandel sichtbar. Während 1998 beide Unternehmen beim Umsatz etwa gleichauf lagen, hatte Steag Hamatech 1999 aufgrund des CD-R-Booms die Nase weit vorn, um im 1. Halbjahr 2000 deutlich hinter Singulus zurückzufallen. Bei der Profitabilität stand Singulus deutlich besser da und hatte sogar in 1999 bei wesentlich geringeren Umsätzen gegenüber Steag Hamatech einen größeren Gewinn vorzuweisen. Gleichzeitig kommt Singulus mit etwa halb so viel Mitarbeitern aus wie Steag.

      Die Kennzahlen von Singulus

      Singulus 1998 1999 1.HJ/00
      Umsatz (in Mio.) 101 177 158
      Gewinn (in Mio.) 11,3 23,8 21,9
      Mitarbeiter 157 212 278
      Die Kennzahlen von Singulus. Angaben in Euro.


      Die Kennzahlen von Steag Hamatech

      Steag Hamatech 1998 1999 1.HJ/00
      Umsatz (in Mio.) 107 279 122
      Gewinn (in Mio.) 7,2 21,9 3,9
      Mitarbeiter 273 480 595
      Die Kennzahlen von Steag Hamatech. Angaben in Euro.



      Bewertung

      Bei der Bewertung beider Unternehmen ziehen wir, wie üblich, unseren Ertragswert zu Rate. Da diese Bewertungsmethode die Möglichkeit bietet, die langfristige Entwicklung von Umsätzen und Margen zu berücksichtigen, ist sie im Falle unserer beiden Maschinenbauer sehr aussagekräftig. Bei beiden sehen wir von der Annahme eines ewigen Wachstums nach dem Jahr 2007 ab, da es möglich erscheint, daß die optischen Speichermedien zumindest in Teilbereichen durch alternative Technologien abgelöst werden. Dann wäre eventuell sogar unsere Annahme (ewig) gleichbleibender Gewinne zu optimistisch.

      Ertragswerttabelle Singulus

      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
      Umsatz (in Mio.) 340 500 700 960 1.300 1.650 2.00 2.200
      Rendite 13,5% 13% 12% 12% 11% 10% 10% 10%
      EpS 1,25 1,77 2,28 2,87 3,53 4,48 5,43 5,98 59,76
      Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 46,99 Euro
      Der Ertragswert von Singulus. Angaben in Euro.


      Ertragswerttabelle Steag Hamatech

      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
      Umsatz (in Mio.) 215 315 440 600 810 1.030 1.250 1.380
      Rendite 3,5% 8% 10% 10% 9% 9% 9% 9%
      EpS 0,25 0,84 1,47 2,00 2,43 3,09 3,75 4,14 31,52
      Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 31,52 Euro
      Der Ertragswert von Steag Hamatech. Angaben in Euro.


      Aufgrund der starken Positionierung von Singulus wäre es gerechtfertigt, einen niedrigeren Diskontierungszinssatz als bei Steag Hamatech anzuwenden, doch zur besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse verwenden wir einheitlich 10%.Bei Singulus nehmen wir beim Umsatz Wachstumsraten an, die sich von 47% im Jahr 2001 allmählich bis auf 10% im Jahr 2007 abschwächen.

      Gleichzeitig wird die Umsatzmarge von 13,5% in diesem Jahr aufgrund zunehmender Konkurrenz voraussichtlich nicht auf Dauer zu halten sein. Daher lassen wir sie bis 2005 auf 10% sinken und halten sie dann stabil.

      Prognosen bei Steag Hamatech sind zur Zeit schwierig, da keine kontinuierliche Entwicklung mehr vorhanden ist, sondern ein schwerer Einbruch bei Umsatz und Gewinn im Jahr 2000 stattfand. Beim Umsatz der nächsten Jahre gehen wir nun von etwa gleichen Wachstumsraten wie beim Konkurrenten aus. Je nachdem, wie gut Steag Hamatech die Krise meistert, kann es jedoch deutliche Abweichungen sowohl nach oben als auch nach unten geben. Sicher erscheint aber, daß Steag Hamatech u.a. aufgrund der größeren Mitarbeiterzahl nicht eine ebenso hohe Umsatzrendite erzielen kann wie Singulus. Sie liegt nach einer unternehmenseigenen Prognose in diesem Jahr bei nur 3,5%, sollte aber bald wieder zumindest in die Nähe der Werte von Singulus vorstoßen.

      Singulus auf einen Blick

      Singulus auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 723890
      Stärken Schwächen
      Weltmarktführer im stark wachsenden DVD-Bereich Noch hoher Anteil im wenig aussichtsreichen CD-Geschäft
      Langfristig gute Aussichten bei wiederbeschreibbaren DVD
      Liquidester Börsenplatz Frankfurt am Main
      Letzter Kurs 64,45 Euro
      Internet www.singulus.de
      KGV 00 51,5 CAGR 02-04 26%
      KGV 01 36,4 PEG-Ratio 01 1,4
      KUV 00 6,9 Fairer Wert nach PEG 46,00 Euro
      KUV 01 4,6 Fairer Wert nach Ertragswert 47,00 Euro
      Unser Urteil marktneutral






      Steag Hamatech auf einen Blick

      Steag Hamatech auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 730900
      Stärken Schwächen
      Weltmarktführer bei CD-R-Anlagen Starke Abhängigkeit von CD-R, wo aktuell ein Überangebot besteht
      Langfristig gute Aussichten bei wiederbeschreibbaren DVD Schwache Position im Wachstumsmarkt DVD
      Mangelnde Effizienz (hoher Personalbestand)
      Ungelöste Patentstreitigkeiten
      Liquidester Börsenplatz Frankfurt am Main
      Letzter Kurs 24,00 Euro
      Internet www.steag-hamatech.com
      KGV 00 96,0 CAGR 02-04 42,5%
      KGV 01 28,6 PEG-Ratio 01 0,67
      KUV 00 3,3 Fairer Wert nach PEG 35,80 Euro
      KUV 01 2,3 Fairer Wert nach Ertragswert 31,50 Euro
      Unser Urteil marktneutral



      Fazit

      Steag Hamatech hat nicht nur schwere Rückschläge im Geschäftsverlauf durch das Überangebot bei CD-R einstecken müssen, sondern auch erheblich an Vertrauen bei den Anlegern verloren. Noch im Mai 2000 hieß es von Unternehmensseite, die bisherigen Planzahlen müßten wohl nach oben korrigiert werden, doch genau das Gegenteil trat ein. Die weiteren Aussichten sind zur Zeit ungewiß. Zwar besteht berechtigte Hoffnung, daß die CD-R wieder ins Laufen kommt, doch ist der Zeitpunkt unklar, und der Preisdruck dürfte noch länger anhalten. Der Einstieg ins DVD-Geschäft erweist sich für Steag Hamatech als unerwartet schwierig. Ein weiterer Risikofaktor kommt hinzu: Die (ebenfalls am Neuen Markt notierte) Firma Basler hat Klage gegen Steag Hamatech wegen Patentverletzung erhoben. Dabei geht es um optische Systeme zur Qualitätskontrolle, die Steag Hamatech einsetzt. Wir können die patentrechtlichen Fragen natürlich von außen nicht beurteilen. Aber dies ist in jedem Fall ein weiterer Punkt, der uns vorsichtig werden läßt. Apropos Qualitätskontrolle: Es kursieren Gerüchte, nach denen Steag Hamatech mehrere Anlagen wegen Qualitätsproblemen zurücknehmen mußte. Insgesamt haben wir es hier also mit einer Anhäufung von Negativpunkten zu tun, die sich bereits mit mehr als 60% Verlust auf den Aktienkurs ausgewirkt haben. Daher ist eigentlich schon wieder ein attraktives Bewertungsniveau erreicht, denn unser Ertragswert liegt leicht über dem aktuellen Kurs. Es sei aber nochmals auf die gegenwärtig besonders hohe Prognoseunsicherheit hingewiesen, die uns zusammen mit den genannten Risikofaktoren von einer Kaufempfehlung Abstand nehmen läßt. Wir erwarten zunächst eine etwa marktneutrale Entwicklung der Aktie und überprüfen diese Einschätzung, sobald es substantielle Neuigkeiten über die weitere Entwicklung, etwa größere Erfolge im DVD-Bereich, gibt.

      Obwohl Singulus in der gleichen Branche wie Steag Hamatech tätig ist, sieht die Lage hier wesentlich besser aus. Singulus hat eine stetigere Entwicklung vorzuweisen und ist gegenwärtig sehr gut positioniert. Zunächst wurde zwar der CD-R-Boom verpaßt, doch dafür blieb dem Unternehmen auch die anschließende Krise erspart. Langfristig gesehen wurden die Prioritäten mit der Fokussierung auf die DVD richtig gesetzt. Folglich gehen wir von einer Fortsetzung der positiven Unternehmensentwicklung aus. Der Aktienkurs von Singulus ist in Folge des Absturzes von Steag Hamatech inzwischen auch deutlich vom vorher zu hohen Niveau heruntergekommen. Er liegt aber immer noch über unserem Ertragswert, und läßt daher gegenwärtig kein signifikantes Steigerungspotential erwarten. Trotz der fundamental deutlich besseren Situation kommen wir aufgrund der immer noch höheren Bewertung auch bei Singulus zur Einschätzung marktneutral.

      Jost Niggemann

      (c) 2000 Performaxx AG
      Avatar
      schrieb am 27.10.00 20:08:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      Quelle: Performaxx


      Scheibenweise

      Im Dezember 1999 haben wir die beiden deutschen Hersteller von CD- und DVD-Produktionsmaschinen Singulus und Steag Hamatech vorgestellt. Damals urteilten wir:

      "Bei Abwägung aller Faktoren ist es wahrscheinlich, daß Singulus das Duell gegen Steag gewinnen wird. Mit einem K.O. des Konkurrenten ist zwar nicht zu rechnen, die bessere Zukunft scheint uns aber doch Singulus zu haben."

      So schlecht lagen wir mit dieser Einschätzung nicht, denn Steag Hamatech ist in der Zwischenzeit in ernste Schwierigkeiten geraten. Die Gewinne sind eingebrochen und damit auch der Aktienkurs. Dagegen ging es bei Singulus beinahe kontinuierlich weiter aufwärts. Seitdem Steag Hamatech im April 1999 an die Börse ging, haben sich zunächst die Geschäfte und auch die Aktienkurse beider Unternehmen annähernd parallel gut entwickelt. Das hat sich seit März 2000 drastisch geändert.


      Die Konkurrenten

      Singulus
      Das in Kahl am Main ansässige Unternehmen entstand 1995 durch ein Management Buy Out aus dem CD-Metallizer-Geschäft der Leybold AG, Hanau. Es werden Anlagen zur Produktion der optischen Speichermedien CD und DVD in ihren verschiedenen Varianten entwickelt, produziert und vertrieben. Dabei hat Singulus ursprünglich mit dem Kernprozeß der Metallisierung angefangen, also dem Aufbringen der silbernen oder goldenen Metall- oder Siliziumschicht auf die Kunststoffscheiben. Erst später wurden komplette Fertigungslinien entwickelt. Nach und nach kamen dann Anlagen für neue Diskformate hinzu. Heute ist Singulus das erfolgreichste Unternehmen in diesem Bereich und beschäftigt ca. 300 Mitarbeiter. Die Unternehmensorganisation ist sehr schlank, der Umsatz pro Mitarbeiter beläuft sich auf mehr als 2 Mio. DM. Die eigentliche Herstellung der Anlagenteile erfolgt vollständig extern, Singulus beschränkt sich auf seine Kernkompetenzen Entwicklung und Konstruktion, Marketing und Vertrieb, Montage und Inbetriebnahme sowie Service und Support.

      Am Neuen Markt ist Singulus bereits seit dem 25. November 1997 vertreten. Seitdem hat sich der Kurs hervorragend entwickelt: Vom Ausgabepreis bei knapp 7 Euro (splitbereinigt) ging es steil und recht stetig aufwärts bis 76 Euro im Juli 2000. Seitdem kam das Papier aber deutlich unter Druck und notiert nun bei ca. 55 Euro.

      Steag Hamatech
      Steag Hamatech, die sich überwiegend im Besitz des Energiekonzerns Steag befindet, ist im badischen Sternenfels beheimatet. Sie ist zwar grundsätzlich im gleichen Geschäftsfeld tätig wie Singulus, doch liegt die ursprüngliche Kernkompetenz beim Spritzguß der Kunststoffscheiben, während die technisch aufwendigere Metallisierungstechnik zugekauft werden mußte. Erst seit der Akquisition der amerikanischen First Light Technology verfügt man hier über eigene Technik. Gleichzeitig wurde damit der Einstieg in den DVD-Bereich vollzogen, bisher aber mit geringem Erfolg. Das Unternehmen beschäftigt beinahe 600 Mitarbeiter, also etwa doppelt so viele wie Singulus.

      Der Gang an den Neuen Markt erfolgte am 12. Mai 1999. Die Aktie, die zu 9,25 Euro ausgegeben wurde, entwickelte sich zunächst sogar besser als Singulus. Mit 67,50 Euro wurde im März 2000 ein Höhepunkt markiert, von dem aus ein heftiger Absturz auf heute ca. 25 Euro erfolgte.


      Die Produkte

      Wie schon angedeutet, produzieren sowohl Steag Hamatech als auch Singulus Anlagen zur Herstellung der optischen Medien CD und DVD in ihren verschiedenen Varianten. Doch sie haben dort sehr unterschiedliche Schwerpunkte. Um die Entwicklungen beider Unternehmen einordnen zu können, wollen wir zunächst die Produkte näher betrachten, die auf diesen Anlagen produziert werden.

      CD
      Die CD ist das älteste der hier betrachteten Medien. Ursprünglich nur als Ersatz der Schallplatte eingesetzt, hat sie sich später auch als sehr preiswerter Datenspeicher (CD-ROM) mit hoher Kapazität für Computer durchgesetzt. So wurde die gute alte Diskette für die Auslieferung von Software praktisch vollständig durch die CD abgelöst. Insgesamt hat die CD ein sehr lang anhaltendes Wachstum erlebt, wobei eine allmähliche Verschiebung des Schwerpunktes zur CD-ROM stattfand. Die Herstellung ist mit der Zeit immer billiger geworden, so daß man heute in vielen Zeitschriften kostenlos beigelegte CD-ROMs findet. Inzwischen dürfte aber der Höhepunkt allmählich erreicht sein.

      CD-R
      Die ursprüngliche CD ist zwar ein sehr zuverlässiges und preiswertes Speichermedium, doch bot sie zunächst nicht die Möglichkeit, selbst Musik aufzunehmen oder eigene Daten zu speichern. Dieses Defizit behob die CD-R, welche einmalig beschrieben werden kann, danach aber unveränderbar ist. Die CD-R hat eine stürmische Entwicklung erlebt, da sie u.a. sehr preiswert das (nicht immer legale) Kopieren von teuren CDs ermöglicht. Aber natürlich ist sie auch für (seriösere) Zwecke wie das Sichern wichtiger Daten geeignet. Der Boom der CD-R hat zu einem schnellen Ausbau der Fertigungskapazitäten geführt, der inzwischen deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist. Einem aktuellen Jahresbedarf von etwa 2,5 Mrd. CD-Rs stehen nun Kapazitäten für 3,5 Mrd. Stück gegenüber. Diese Überkapazität wird in jedem Supermarkt offensichtlich, wo die Scheiben zu Preisen angeboten werden, die, inklusive CD-Hülle, kaum noch über denen leerer CD-Hüllen liegen. Bei der aktuellen CD-R-Schwäche handelt es sich aber keineswegs um das Ende des Lebenszyklus dieser Produktkategorie. Im Gegenteil wird mit einem weiterhin stark steigenden Bedarf für CD-R gerechnet, daher sollte sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bald wieder normalisieren. Es ist zwar zu erwarten, daß die CD-R letztlich durch DVD ver-drängt wird, doch das dauert noch mehrere Jahre. Erst wenn die wiederbeschreibbare DVD für den Massenmarkt preiswert verfügbar wird, dürfte die Nachfrage nach CD-R merklich nachlassen. In absehbarer Zeit wird die CD-R, insbesondere für das Kopieren von Musik-CDs, eine hohe Bedeutung behalten. Es ist zur Zeit schwer abzuschätzen, wann der Bedarf für CD-R-Anlagen wieder merklich anziehen wird. Unsere Informationen deuten aber darauf hin, daß dies etwa zu Beginn des Jahres 2001 sein wird.

      CD-RW
      Die CD-RW geht wiederum einen Schritt weiter, und gestattet das mehrfache Beschreiben und Löschen. Doch aufgrund des sehr günstigen Preises von CD-R hat sie sich noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Der aktuelle Weltjahresbedarf liegt bei ca. 500 Mio. Stück.

      DVD
      Früher erschien die Speicherkapazität einer CD mit ca. 650 Megabyte sehr groß, doch reichten diese bei weitem nicht aus, um darauf Filme in hochwertiger Qualität unterzubringen. Auch im Computerbereich sind die Anforderungen stark gestiegen, da heutige preiswerte Festplatten sich oft schon in der Größenordnung von 30 Gigabyte bewegen. Die Lösung bringt die DVD, die durch Mehrschichtigkeit und höhere Schreibdichte immerhin Kapazitäten um die 10 Gigabyte bietet (es gibt etliche Varianten von 5 bis 18 Gigabyte). Nach zögerlichem Start aufgrund von Standardisierungs- und Kopierschutzfragen hat sich die DVD inzwischen insbesondere in den USA als Medium für Videofilme durchgesetzt, da sie im Vergleich zur Videokassette eine erheblich bessere Qualität, Verschleißfreiheit und hohen Bedienungskomfort bietet. Es gibt aber noch sehr großes Wachstumspotential. Einerseits haben Europa und langfristig insbesondere China noch Nachholbedarf, andererseits wird ein Schub durch neue Spielekonsolen (Sony Playstation 2, Microsoft X-Box, Nintendo Dolphin) erwartet.

      DVD-R
      Die DVD-R, also die einmal beschreibbare DVD, hat bisher keinen nennenswerten Marktanteil. Sie wird wohl nur vorübergehend interessant sein, bis sich die wiederbeschreibbare DVD durchsetzt.

      Wiederbeschreibbare DVD
      Diese Medien befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium. Sie haben noch darunter zu leiden, daß es mehrere konkurrierende Standards gibt. Es ist noch nicht entschieden, ob sich DVD-RAM, DVD-RW oder DVD+RW, jeweils von verschiedenen Herstellern propagiert, als Standard durchsetzen wird. Dies verzögert die Akzeptanz. Eine zur Zeit angestrebte Lösung ist die Etablierung eines DVD-Multi-Standards. Dann sollen entsprechende Laufwerke mit praktisch allen Medien umgehen können. Da diese Laufwerke aber zwangsläufig relativ teuer werden, wäre es eigentlich sinnvoller, sich auf eine Variante zu einigen. Das ist aber noch nicht in Sicht. Langfristig geht aber kein Weg an der wiederbeschreibbaren DVD vorbei. Gemäß einer Prognose von Strategy Analytics wird erwartet, daß DVD-Player und DVD-Recorder etwa im Jahr 2005 die bisher üblichen VHS-Videorecorder überflügeln werden. DVD-Recorder sollen bis zum Jahr 2002 von heute ca. 5.000 DM auf 1.000 DM fallen. Dann wären längerfristig für wiederbeschreibbare DVD, ähnlich wie heute bei Videokassetten, Stückzahlen im Milliardenbereich möglich.

      Insgesamt läßt sich festhalten, daß auf absehbare Zeit der Markt für optische Speichermedien weiter stark wachsen wird. Dabei wird die Verschiebung von der CD zur DVD und von vorbespielten zu beschreibbaren Medien weitergehen. Dies hat zur Folge, daß der Anteil der margenstärkeren Produktionsanlagen zunimmt.

      Der Absatz der Herstellungsanlagen ist stärkeren Schwankungen ausgesetzt als die Endprodukte. Denn schon, wenn die produzierten Stückzahlen stagnieren, werden kaum noch neue Anlagen benötigt. Andererseits werden die Anlagen ständig optimiert. Sie werden schneller, wirtschaftlicher und die Qualität verbessert sich. Daher werden in gewissem Umfang auch alte Anlagen durch neue ersetzt, obwohl keine zusätzliche Kapazität benötigt wird.


      Die Strategie von Steag

      Steag Hamatech hat praktisch alles auf ein Pferd gesetzt, auf die einmal beschreibbare CD (CD-R). Die Strategie war zunächst sehr erfolgreich, denn das Medium hat einen beinahe unglaublichen Boom erlebt, und Steag mit Abstand zum Marktführer gemacht. In 1999 hat das Unternehmen ca. 80% seines Umsatzes mit CD-R-Maschinen erwirtschaftet und war damit Weltmarktführer in diesem Bereich mit einem Marktanteil von ca. 40%.

      Doch inzwischen ist offensichtlich geworden, daß ein sehr hohes Risiko eingegangen wurde, denn nun bestehen deutliche Überkapazitäten für CD-R, die sich auch in stark gefallenen Preisen niederschlagen. Was den Verbraucher freut, ist für Steag Hamatech eine Katastrophe. Das Unternehmen erwartet gleichwohl, daß im Jahr 2002 8 bis 10 Mrd. CD-Rs produziert werden sollen, was einen erheblichen Bedarf an Produktionsanlagen auslösen würde.

      Erst 1998 erfolgte der Einstieg in den Markt für DVD-Anlagen. Statt diese selbst zu entwickeln, wurde die amerikanische Gesellschaft First Light Technology übernommen. Doch nennenswerte Erfolge blieben aus. Bei diesen gegenüber CDs deutlich anspruchsvolleren Anlagen vertrauen die Kunden offenbar bevorzugt auf die Kompetenz des Marktführers. Da hat es Steag Hamatech sehr schwer, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Hinzu kommt ein zur Zeit ungünstiger Einfluß des starken USD, denn die DVD-Anlagen werden ausschließlich in den USA hergestellt. Für Steag Hamatech wird es also zunächst entscheidend, wann die Nachfrage nach CD-R-Anlagen wieder anzieht. Doch langfristig ist vor allem der Erfolg im DVD-Bereich lebenswichtig. Es kursieren Gerüchte, die von angeblichen Qualitätsproblemen bei Steag Hamatech berichten, die die Absatzprobleme verstärken. Zur Zeit gibt es bei Steag Hamatech Andeutungen über den Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs. Konkretes ist aber noch nicht zu erfahren.

      Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß Steag Hamatech auch einen kleinen Geschäftsbereich hat, der Geräte zur Fertigung sogenannter Photomasken herstellt. Diese werden in der Chipindustrie benötigt, doch wesentliches Wachstumspotential besteht hier nicht.


      Die Strategie von Singulus

      Singulus hat auch heute noch seinen Schwerpunkt bei Anlagen für einmal beschriebene CDs. Ob es sich dabei um Audio-CDs oder CD-ROMs für Computer handelt, ist für die Fertigung unerheblich. Daher konnte sich dieser große Geschäftsbereich ohne abrupte Brüche entwickeln, während eine allmähliche Verlagerung von Audio zu ROM stattfand.

      Dann wurde die strategische Entscheidung getroffen, die Entwicklungsarbeiten auf die DVD zu konzentrieren, da hier das größte Potential für die Zukunft gesehen wurde. Was zunächst ein Fehler zu sein schien, da sich die Marktdurchdringung der DVD verzögerte und statt dessen ein ungeahnter Boom bei CD-R einsetzte, erweist sich heute als goldrichtig. Zwar ist der Anteil der DVD immer noch relativ gering, doch wird hier mit den größten Steigerungsraten gerechnet. In diesem Jahr will Singulus voraussichtlich 120 DVD-Anlagen ausliefern und damit gut die Hälfte des Weltmarktes abdecken. Diese sollen nun mit ca. 35 bis 40% zum Gesamtumsatz beitragen.

      Durch den frühzeitigen Einstieg hat Singulus hier einen Vorsprung, der nicht leicht aufzuholen ist. Im Gegensatz zur CD besteht die DVD aus mehreren Schichten und stellt auch höhere Anforderungen an die Genauigkeit der Fertigung. Daher ist es für bisher mit CDs erfolgreiche Hersteller keineswegs selbstverständlich, daß sie die Erfolge mit DVD wiederholen können. Umgekehrt sollte es für Singulus wesentlich leichter sein, mit Verspätung den technisch weniger aufwendigen CD-R-Markt anzugreifen, wenn dieser nach der Krise wieder Tritt faßt.

      Inzwischen sind Anlagen für alle Arten von Disks im Programm, wobei der CD-R-Bereich noch unbedeutend ist, daher hat Singulus nicht nennenswert unter der CD-R-Krise gelitten. Brandneu ist die Modulus-Anlage für wiederbeschreibbare Medien (CD-RW, DVD-RW und DVD-RAM. Diese wird für die Zukunft des Unternehmens sehr wichtig, da die nicht beschreibbaren Medien mit der Zeit immer stärker Anteile verlieren werden. Bei der wiederbeschreibbaren DVD gehört Singulus damit zu den ersten Anbietern am Markt. Insgesamt erscheint das Produktportfolio von Singulus recht gut diversifiziert, zu große Abhängigkeiten von einzelnen Bereichen sind nicht erkennbar. Aufgrund der schlanken Unternehmensorganisation kann Singulus recht schnell auf Nachfrageverschiebungen reagieren.

      Um das langfristige Wachstum zu sichern, wird bei Singulus darüber nachgedacht, in andere Geschäftsbereiche zu expandieren. Gerüchte sprechen von Verbindungshalbleitern (hier ist Aixtron sehr stark), doch genaues weiß man nicht. Auch Maschinen zur Herstellung von Smartcards waren schon im Gespräch, doch erscheint ein Einstieg hier unwahrscheinlich. Aktueller könnte eine Beteiligung an einem Hersteller von Spritzgußmaschinen sein, um so eine ausreichende Zulieferung dieser Anlagenteile sicherzustellen.


      Die Konkurrenz

      In Europa gibt es im wesentlichen zwei weitere Unternehmen, die mit Singulus und Steag Hamatech konkurrieren: Die niederländische Toolex und 4M aus der Schweiz.

      4M
      4M hat mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie Steag Hamatech. Auch hier bestand eine zu große Abhängigkeit von der CD-R. Der Einbruch dieses Bereichs hat zu einem negativen Ergebnis im 1. Halbjahr 2000 geführt. In dieser Zeit verbuchte 4M Umsätze von umgerechnet 55 Mio. Euro und ist damit nur etwa halb so groß wie Steag Hamatech. 4M verfügt noch über Lagerbestände an ganz oder teilweise fertiggestellte CD-R-Anlagen. Diese werden bei Wiederanlaufen der CD-R-Konjunktur eine Belastung des Marktes (auch für Steag Hamatech) darstellen und eine Erholung der Preise verzögern. Das DVD-Geschäft läuft bei 4M gut an und soll zügig ausgebaut werden. Für beschreibbare und wiederbeschreibbare DVDs kann 4M noch keine Lösungen anbieten, will in diesen Bereich aber mittels strategischer Partnerschaften eine führende Position erreichen.

      Toolex
      Toolex hat inzwischen etwa die gleiche Umsatzgröße wie Steag Hamatech erreicht. Darin enthalten ist allerdings auch der Bereich Mastering (Herstellung der Negativ-Form für CDs und DVDs), in dem die deutschen Konkurrenten nicht vertreten sind. 1999 hat Toolex gut 40% ihrer Umsätze mit CD-R-Anlagen erreicht und hielt damit einen Weltmarktanteil von ca. 20%. Daher wurde auch dieses Unternehmen von der CD-R-Krise deutlich getroffen, konnte aber die Umsatzeinbrüche durch das DVD-Wachstum überkompensieren. Genaue Halbjahreszahlen liegen zur Zeit noch nicht vor.

      Mittlerweile zeichnet sich ab, daß ein neuer Wettbewerber hinzukommt. Die ebenfalls am Neuen Markt notierte Pfeiffer Vacuum, die bisher hauptsächlich Vakuumpumpen u.a. für die Halbleiterindustrie produziert, hat die Schweizer Memex Optical Solutions gekauft. Memex hat bereits Lösungen für den zukunftsträchtigen Bereich der wiederbeschreibbaren DVD entwickelt, war jedoch allein nicht in der Lage, diese erfolgreich im großen Stil zu produzieren und zu vermarkten. Dafür wurde mit Pfeiffer ein guter Partner gefunden. Inwieweit dieser Versuch tatsächlich erfolgreich sein wird, steht zwar heute noch nicht fest, doch die bisherige Erfolgsstory von Pfeiffer läßt einiges erwarten. Sicher ist jedenfalls, daß es für die bisherigen Anbieter nicht leichter wird.


      Geschäftsergebnisse

      Die folgenden Tabellen fassen die Entwicklung bei Singulus und Steag Hamatech in den letzten Jahren zusammen. Es wird ein sehr schneller Wandel sichtbar. Während 1998 beide Unternehmen beim Umsatz etwa gleichauf lagen, hatte Steag Hamatech 1999 aufgrund des CD-R-Booms die Nase weit vorn, um im 1. Halbjahr 2000 deutlich hinter Singulus zurückzufallen. Bei der Profitabilität stand Singulus deutlich besser da und hatte sogar in 1999 bei wesentlich geringeren Umsätzen gegenüber Steag Hamatech einen größeren Gewinn vorzuweisen. Gleichzeitig kommt Singulus mit etwa halb so viel Mitarbeitern aus wie Steag.

      Die Kennzahlen von Singulus

      Singulus 1998 1999 1.HJ/00
      Umsatz (in Mio.) 101 177 158
      Gewinn (in Mio.) 11,3 23,8 21,9
      Mitarbeiter 157 212 278
      Die Kennzahlen von Singulus. Angaben in Euro.


      Die Kennzahlen von Steag Hamatech

      Steag Hamatech 1998 1999 1.HJ/00
      Umsatz (in Mio.) 107 279 122
      Gewinn (in Mio.) 7,2 21,9 3,9
      Mitarbeiter 273 480 595
      Die Kennzahlen von Steag Hamatech. Angaben in Euro.



      Bewertung

      Bei der Bewertung beider Unternehmen ziehen wir, wie üblich, unseren Ertragswert zu Rate. Da diese Bewertungsmethode die Möglichkeit bietet, die langfristige Entwicklung von Umsätzen und Margen zu berücksichtigen, ist sie im Falle unserer beiden Maschinenbauer sehr aussagekräftig. Bei beiden sehen wir von der Annahme eines ewigen Wachstums nach dem Jahr 2007 ab, da es möglich erscheint, daß die optischen Speichermedien zumindest in Teilbereichen durch alternative Technologien abgelöst werden. Dann wäre eventuell sogar unsere Annahme (ewig) gleichbleibender Gewinne zu optimistisch.

      Ertragswerttabelle Singulus

      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
      Umsatz (in Mio.) 340 500 700 960 1.300 1.650 2.00 2.200
      Rendite 13,5% 13% 12% 12% 11% 10% 10% 10%
      EpS 1,25 1,77 2,28 2,87 3,53 4,48 5,43 5,98 59,76
      Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 46,99 Euro
      Der Ertragswert von Singulus. Angaben in Euro.


      Ertragswerttabelle Steag Hamatech

      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
      Umsatz (in Mio.) 215 315 440 600 810 1.030 1.250 1.380
      Rendite 3,5% 8% 10% 10% 9% 9% 9% 9%
      EpS 0,25 0,84 1,47 2,00 2,43 3,09 3,75 4,14 31,52
      Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 31,52 Euro
      Der Ertragswert von Steag Hamatech. Angaben in Euro.


      Aufgrund der starken Positionierung von Singulus wäre es gerechtfertigt, einen niedrigeren Diskontierungszinssatz als bei Steag Hamatech anzuwenden, doch zur besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse verwenden wir einheitlich 10%.Bei Singulus nehmen wir beim Umsatz Wachstumsraten an, die sich von 47% im Jahr 2001 allmählich bis auf 10% im Jahr 2007 abschwächen.

      Gleichzeitig wird die Umsatzmarge von 13,5% in diesem Jahr aufgrund zunehmender Konkurrenz voraussichtlich nicht auf Dauer zu halten sein. Daher lassen wir sie bis 2005 auf 10% sinken und halten sie dann stabil.

      Prognosen bei Steag Hamatech sind zur Zeit schwierig, da keine kontinuierliche Entwicklung mehr vorhanden ist, sondern ein schwerer Einbruch bei Umsatz und Gewinn im Jahr 2000 stattfand. Beim Umsatz der nächsten Jahre gehen wir nun von etwa gleichen Wachstumsraten wie beim Konkurrenten aus. Je nachdem, wie gut Steag Hamatech die Krise meistert, kann es jedoch deutliche Abweichungen sowohl nach oben als auch nach unten geben. Sicher erscheint aber, daß Steag Hamatech u.a. aufgrund der größeren Mitarbeiterzahl nicht eine ebenso hohe Umsatzrendite erzielen kann wie Singulus. Sie liegt nach einer unternehmenseigenen Prognose in diesem Jahr bei nur 3,5%, sollte aber bald wieder zumindest in die Nähe der Werte von Singulus vorstoßen.

      Singulus auf einen Blick

      Singulus auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 723890
      Stärken Schwächen
      Weltmarktführer im stark wachsenden DVD-Bereich Noch hoher Anteil im wenig aussichtsreichen CD-Geschäft
      Langfristig gute Aussichten bei wiederbeschreibbaren DVD
      Liquidester Börsenplatz Frankfurt am Main
      Letzter Kurs 64,45 Euro
      Internet www.singulus.de
      KGV 00 51,5 CAGR 02-04 26%
      KGV 01 36,4 PEG-Ratio 01 1,4
      KUV 00 6,9 Fairer Wert nach PEG 46,00 Euro
      KUV 01 4,6 Fairer Wert nach Ertragswert 47,00 Euro
      Unser Urteil marktneutral






      Steag Hamatech auf einen Blick

      Steag Hamatech auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 730900
      Stärken Schwächen
      Weltmarktführer bei CD-R-Anlagen Starke Abhängigkeit von CD-R, wo aktuell ein Überangebot besteht
      Langfristig gute Aussichten bei wiederbeschreibbaren DVD Schwache Position im Wachstumsmarkt DVD
      Mangelnde Effizienz (hoher Personalbestand)
      Ungelöste Patentstreitigkeiten
      Liquidester Börsenplatz Frankfurt am Main
      Letzter Kurs 24,00 Euro
      Internet www.steag-hamatech.com
      KGV 00 96,0 CAGR 02-04 42,5%
      KGV 01 28,6 PEG-Ratio 01 0,67
      KUV 00 3,3 Fairer Wert nach PEG 35,80 Euro
      KUV 01 2,3 Fairer Wert nach Ertragswert 31,50 Euro
      Unser Urteil marktneutral



      Fazit

      Steag Hamatech hat nicht nur schwere Rückschläge im Geschäftsverlauf durch das Überangebot bei CD-R einstecken müssen, sondern auch erheblich an Vertrauen bei den Anlegern verloren. Noch im Mai 2000 hieß es von Unternehmensseite, die bisherigen Planzahlen müßten wohl nach oben korrigiert werden, doch genau das Gegenteil trat ein. Die weiteren Aussichten sind zur Zeit ungewiß. Zwar besteht berechtigte Hoffnung, daß die CD-R wieder ins Laufen kommt, doch ist der Zeitpunkt unklar, und der Preisdruck dürfte noch länger anhalten. Der Einstieg ins DVD-Geschäft erweist sich für Steag Hamatech als unerwartet schwierig. Ein weiterer Risikofaktor kommt hinzu: Die (ebenfalls am Neuen Markt notierte) Firma Basler hat Klage gegen Steag Hamatech wegen Patentverletzung erhoben. Dabei geht es um optische Systeme zur Qualitätskontrolle, die Steag Hamatech einsetzt. Wir können die patentrechtlichen Fragen natürlich von außen nicht beurteilen. Aber dies ist in jedem Fall ein weiterer Punkt, der uns vorsichtig werden läßt. Apropos Qualitätskontrolle: Es kursieren Gerüchte, nach denen Steag Hamatech mehrere Anlagen wegen Qualitätsproblemen zurücknehmen mußte. Insgesamt haben wir es hier also mit einer Anhäufung von Negativpunkten zu tun, die sich bereits mit mehr als 60% Verlust auf den Aktienkurs ausgewirkt haben. Daher ist eigentlich schon wieder ein attraktives Bewertungsniveau erreicht, denn unser Ertragswert liegt leicht über dem aktuellen Kurs. Es sei aber nochmals auf die gegenwärtig besonders hohe Prognoseunsicherheit hingewiesen, die uns zusammen mit den genannten Risikofaktoren von einer Kaufempfehlung Abstand nehmen läßt. Wir erwarten zunächst eine etwa marktneutrale Entwicklung der Aktie und überprüfen diese Einschätzung, sobald es substantielle Neuigkeiten über die weitere Entwicklung, etwa größere Erfolge im DVD-Bereich, gibt.

      Obwohl Singulus in der gleichen Branche wie Steag Hamatech tätig ist, sieht die Lage hier wesentlich besser aus. Singulus hat eine stetigere Entwicklung vorzuweisen und ist gegenwärtig sehr gut positioniert. Zunächst wurde zwar der CD-R-Boom verpaßt, doch dafür blieb dem Unternehmen auch die anschließende Krise erspart. Langfristig gesehen wurden die Prioritäten mit der Fokussierung auf die DVD richtig gesetzt. Folglich gehen wir von einer Fortsetzung der positiven Unternehmensentwicklung aus. Der Aktienkurs von Singulus ist in Folge des Absturzes von Steag Hamatech inzwischen auch deutlich vom vorher zu hohen Niveau heruntergekommen. Er liegt aber immer noch über unserem Ertragswert, und läßt daher gegenwärtig kein signifikantes Steigerungspotential erwarten. Trotz der fundamental deutlich besseren Situation kommen wir aufgrund der immer noch höheren Bewertung auch bei Singulus zur Einschätzung marktneutral.

      Jost Niggemann

      (c) 2000 Performaxx AG
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 23:09:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ allein für sebigboss

      was ärgert Dich denn mehr ???

      dass man Dir den Link zu meiner Homepage
      http://home.t-online.de/home/Rigobert_M.Haupert/atgesamt.htm seit zwei Jahren verschwiegen hat

      oder

      permanent daran erinnert zu werden, dass DU (!) den Einstieg vor zwei Jahren verschnarscht hast ??
      Avatar
      schrieb am 30.10.00 21:08:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      heute bei www.wiwo.de:


      Steag Hamatech: Zurück zum Ausgabepreis


      Bei dem Hersteller von DVD- und CD-Anlagen wird die Lage immer bedrohlicher. So ist der Auftragseingang in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 48 Prozent eingebrochen. Gleichzeitig schrumpfte das Ergebnis um 52 Prozent auf 13,4 Millionen Euro.

      Nach Abschreibungen weist Steag Hamatech per Ende September ein Minus von 1,6 Millionen Euro aus. 1999 wurde bis dahin noch noch Überschuss von 15,1 Millionen Euro erzielt.

      Massive Verluste fielen bei der amerikanischen Tochter SHT Inc. an. Den Firmenwert hat Steag Hamatech inzwischen vollständig abgeschrieben. Das Unternehmen war Anfang 1999 unter dem Namen First Light Technology erworben worden. Der Kaufpreis betrug 62 Millionen Mark. Doch das ist nicht der einzige Betrag, der in den Wind geschrieben werden musse. Hinzu kommen nun 21 Millionen Mark für die Produktionsverlagerung nach Europa.

      Während Steag Hamatech die Prognosen im vergangenen Jahr zweimal nach oben korrigierte, ist der Trend jetzt umgekehrt abwärts gerichtet. Deshalb besteht die Gefahr, dass der Aktienkurs bald auf den Ausgabepreis von 9,25 Euro fällt.


      30.10.2000 14.02 Uhr


      leider

      jaegermeister
      Avatar
      schrieb am 30.10.00 22:53:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      Sie haben wohl nicht am Samstag in Sternenfels
      an der Versammlung im Werk teilgenommen, oder?

      Vortrag war recht gut und hat einiges klarer erscheinen lassen.
      In jedem Fall wurde im Hinblick auf die Wärungskurse die richtige
      Entscheidung getroffen und die Position von Steag gestärkt.
      Zu erkennen ist dieses schon jetzt an der Auftragslage.
      MFG


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      Das Duell der Scheiben: SNG versus Steag