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    mediantis: Schutzgemeinschaft fordert Auflösung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.06.01 13:22:21 von
    neuester Beitrag 08.06.01 17:55:42 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 08.06.01 13:22:21
      Beitrag Nr. 1 ()

      Erstmals fordert die SdK Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e. V. die Liquidierung einer am Neuen Markt gelisteten Gesellschaft.

      Die SdK fordert den Vorstand der mediantis AG auf, im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 24. Juli 2001 gemäß § 119 AktG über die Auflösung der mediantis AG abstimmen zu lassen.

      Begründung:

      Die mediantis AG versucht, sich unabhängig von großen Vertriebs- und Handelspartnern und ohne einen starken Konzern im Hintergrund im Internetbuchhandel gegen Konkurrenten wie Amazon oder bol.de durchzusetzen. Aufgrund der Erkenntnis, dass die Geschäftspotenziale des Internets völlig überschätzt wurden, Konsumenten sich nur eingeschränkt zu virtuellen Einkäufen animieren lassen und die mediantis AG zudem von einem wenig fähigen Management geleitet wird, erscheint es äußerst zweifelhaft, ob das Geschäftsmodell der Firma jemals aufgeht und profitabel werden wird.

      Das größte Asset der Firma ist die noch aus dem Börsengang bestehende Liquidität, die sich nach Firmenangaben zum 31.3. noch auf rund 15,3 Mio. Euro belief. An der Börse notiert die mit 19 Euro ausgegebene Aktie jedoch gerade noch bei 1,2 Euro, wodurch sich eine Marktbewertung von 9 600 000 Euro ergibt. Da der Börsenwert erheblich unter dem Cashwert der Aktie liegt, muss man schlussfolgern, dass der Markt das von der mediantis AG aufgebaute operative Geschäft nicht nur als wertlos, sondern sogar negativ bewertet. Die SdK ist der Ansicht, dass das Geschäft daher schnellstmöglich aufgegeben, die Unternehmenswerte liquidiert und die freien Mittel an die Aktionäre ausgeschüttet werden sollten.

      Bestärkt wird diese Meinung durch die Tatsache, dass Vorstand und Aufsichtsrat Aktien in erheblichem Umfang verkauft haben, was die Schlussfolgerung zulässt, dass offensichtlich auch auf höchster Unternehmensebene Zweifel am Gelingen des Geschäfts bestehen. Beim Börsengang hielten die Altaktionäre 3 450 633 Aktien. Diese waren für 12 Monate, also bis zum 5. Juli 2000, für den Verkauf gesperrt. Seit Ablauf der Sperrfrist - Anfang Juli 2000 - ist der Kurs der mediantis AG rapide im Fallen begriffen.

      Die Vorstandsmitglieder Georg Heusgen (Aktienbestand bei IPO: 848 859 Stück) und Rolf Freiherr von Rheinbaben (Aktienbestand bei IPO: 744 445 Stück) haben inzwischen 173 607 bzw. 160 000 ihrer Aktien abgestoßen. Im Aufsichtsrat hat Richard Freiherr von Rheinbaben (IPO: 518 083 Stück) 17 330 Aktien verkauft, Oliver Bücken (IPO: 497 028 Stück) 20 649 und Dr. Michael Urban (IPO: 413 072 Stück) 180 000. Sehr wenig Vertrauen in das Unternehmenskonzept scheint gerade der aus einer bekannten und erfolgreichen Verlegerfamilie stammende Dr. Florian Langenscheidt zu haben: beim Börsengang besaß er 447 146 Aktien des Unternehmens. Zum 31. März 2001 meldete er nur noch einen „Restposten“ von gerade mal 79 147 Stück.

      Die mediantis AG verbuchte im Geschäftsjahr 2000 bei einem Umsatz von 38 Mio. Euro einen Verlust von 25 Mio. Euro. Vom zum Börsengang prognostizierten Ziel, in 2001 schwarze Zahlen zu präsentieren, ist das Unternehmen weit entfernt. Schon im ersten Quartal verbuchte man einen Verlust von 2,9 Mio. Euro. Besonders bedenklich stimmt auch, dass der Vorstand nicht nur im operativen Geschäft weitgehend erfolglos ist, sondern auch mit der Investition der Aktionärsgelder wenig verantwortungsbewusst umgeht.

      Durch die Anlage der Liquidität in einem Spezialfonds fabrizierte die mediantis AG im ersten Quartal 2001 einen Millionenverlust.

      Die SdK ist der Meinung, dass die Aktionäre wesentlich besser mit dem Geld wirtschaften können und plädiert auch deshalb für die Auflösung und Liquidierung der Gesellschaft.

      München, 8. Juni 2001




      Avatar
      schrieb am 08.06.01 13:54:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und hier noch die Stellungnahme von Mediantis!

      Sehr geehrter Herr ****,

      anbei ein Statement des Vorstands von mediantis zur Forderung der SdK.
      Für Rückfragen stehe Ihnen unsere Pressesprecherin Frau Hofmann gerne zur
      Verfügung.

      Mit freundlichen Grüßen
      Susanne Heck



      Die Geschäftszahlen der mediantis AG zeigen klar den Trend zur
      Profitabilität auf. Diese ist oberstes Ziel des Unternehmens und steht
      deutlich vor reinen Wachstumszielen. Wenn Kooperationen zu diesem Ziel
      beitragen, steht mediantis solchen offen gegenüber. Beispiel hierfür ist die
      Partnerschaft mit Foto Quelle (1500 stationäre Abholstellen).

      Die derzeit schlechte Börsenbewertung des Unternehmens liegt im Trend der
      Negativbewertungen gegenüber einem Großteil der Neuen Markt-Werte und
      spiegelt nach Ansicht des Managements nicht den tatsächlichen Wert des
      Unternehmens, seine hervorragende Marktstellung und die hohe
      Markenbekanntheit wider.

      Das Vertrauen des Managements ins Unternehmen ist völlig ungebrochen. Etwas
      anderes zu unterstellen ist absurd. Vorstand und Aufsichtsrat halten nach
      wie vor über 70 % des von ihnen zum Börsengang gehaltenen Aktienkapitals.

      Der Fonds, in dem mediantis-Gelder angelegt wurden, besteht zu rund 80% aus
      festverzinslichen Wertpapieren und hat seit Bestehen eine positive Rendite
      von 9,7 % per annum für die Aktionäre der mediantis AG erwirtschaftet.

      Die Forderung der SdK nach Liquidierung des Unternehmens, von dem die
      mediantis AG aus der Presse erfahren hat, hält der Vorstand für
      ungerechtfertigt und unausgereift. Die Argumentation der SdK hält in
      wesentlichen Punkten einer genaueren Untersuchung nicht stand. Nach Ansicht
      des Vorstands der mediantis AG sind die Forderung und das Vorgehen der SdK
      gegnüber der mediantis AG schädlich für die Aktionäre.


      Der Vorstand
      mediantis AG
      8. Juni 2001


      -------------------------------
      Susanne Heck
      mediantis AG
      PR/IR
      Hofmannstraße 7a
      D-81379 München

      Tel.: 089-724 414-128
      Fax.: 089-724 414-69

      sh@mediantis.de
      www.mediantis.de
      -------------------------------


      -------------------------------
      Susanne Heck
      mediantis AG
      PR/IR
      Hofmannstraße 7a
      D-81379 München

      Tel.: 089-724 414-128
      Avatar
      schrieb am 08.06.01 14:10:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Eben nicht- ich würde mich über 2,5€ Pro Aktie freuen!

      Sonst haben wir demnächst die nächste Insolvenz!

      BULLE
      Avatar
      schrieb am 08.06.01 14:57:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      wird ja mal zeit, dass dermaßen unrentable unternehmen endlich mal angeprangert werden. den letzten gewinn den mediantis geschrieben hat war wohl 98 mit sage und schreibe ca. 5000 dm
      Avatar
      schrieb am 08.06.01 15:01:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich will die Auflösung!

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      Avatar
      schrieb am 08.06.01 15:25:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      Jawohl, auflösen und die Bücher über LBC verkaufen. (ist das erlaubt, oder geht das nicht wegen Buchpreisbindung -bin nicht auf dem laufenden)
      Irgendwie ist das alles eine Riesen-Farce!

      Grüße, Imagen
      Avatar
      schrieb am 08.06.01 17:55:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi!

      Ich habe mir gerade folgendes überlegt. Wenn das durchkommt,
      heisst das das restliche Liquide Kapital anteilsmässig unter den Aktionären aufgeteilt wird. d.h. doch bei der momentanen Bewertung von 10 Mill€ und Cash von 15Mill€ das
      wenn man jetzt die aktien kauft, und mediantis es nicht schafft 5Mill platt zumachen, das man dann bei einer Auflösung 50% mehr bekommt als der jetztige Wert..

      oder?

      Soph


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