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    Bibliographie zu den Diskussions-Threads von ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.06.01 11:11:28 von
    neuester Beitrag 20.08.03 08:57:06 von
    Beiträge: 8
    ID: 423.901
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      schrieb am 20.06.01 11:11:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      ... meiner Wenigkeit:
      In den vergangenen zehn Tagen erhielt ich erstaunlicherweise drei Mail-Anfragen von Lesern meiner Threads, ob ich vielleicht eine kommentierte Literaturliste (o.ä.) zu dem zu bieten hätte, was ich hier schon alles von mir gegeben habe. Dies war für mich um so erstaunlicher, als ich doch gar nichts mehr `gepostet` hatte.
      Aber bevor noch zusätzliche Sonderlinge auf solch wunderliche Ideen kommen, die mit zusätzlicher Arbeit für mich verbunden wären, veröffentliche ich tatsächlich eine solche Liste.
      Aber zunächst die WARNUNG in Form zweier Zitate:

      "Die Hälfte meiner Freunde bezichtigt mich eines Übermaßes an wissenschaftlicher Pedanterie, die anderen einer höchst unwissenschaftlichen Vorliebe für bislang unerklärliche Phänomene oder abstrakter Begrifflichkeiten. Doch ist es tröstlich zu wissen, daß dieselben Vorwürfe gegen eine Elite von Wissenschaftlern erhoben werden, die auf der Anklagebank eine recht gute Gesellschaft darstellen."
      Arthur Koestler; Vorwort zum Buch `Die Wurzeln des Zufalls`; Suhrkamp Taschenbuch, Baden-Baden 1974; zugleich mein erster Buch-Tipp.

      "Bedauerlicherweise sind meine Themen ziemlich aufregend oder irgendwie morbide; und da ich jeder Aufregung äußerst abhold bin - besonders an einem schönen Tage wie diesem - werde ich auf Zehenspitzen an die Sache herangehen."
      Frei nach einem Rundfunkvortrag von Max Beerbohm
      ;)
      Bis gleich...
      Avatar
      schrieb am 20.06.01 11:51:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich kann nicht garantieren, daß die folgenden Bücher alle noch zu den genannten Preisen in Buchhandlungen erhältlich sind; in jedem Fall aber kann man sie bei Interesse noch über Bibliotheksfernleihen erhalten und ausleihen.
      Im folgenden werde ich die Autorennamen (anders als in der Uni erlernt) zur leichteren Lesbarkeit NICHT durch Kommata trennen und nicht alphabetisch ordnen.
      Dem aufmerksamen Leser wird sicherlich bald auffallen, zu welchem `meiner` Threads folgende Bücher am besten passen könnten:

      1. Ricarda Winterswyl: Das Glück. /Beck`sche Reihe, 19,80 DM. (Geschichte der Philosophie unter dem Gesichtspunkt der menschlichen Suche nach `dem Glück`; sehr gute Ergänzung zu `Sofies Welt` von Jostein Gaarder.

      2. Sherwin B. Nuland: Wie wir sterben. /Knaur Tb, 16,- DM. (Dieser Chirurg und Medizin-Historiker beschreibt darin sehr nüchtern und allgemein verständlich seine Erfahrungen mit den sechs häufigsten Todesarten in industrialisierten Nationen. In den USA vermutlich auch ein Bestseller, weil die Beschreibungen einen gewissen Horror-Charakter besitzen, der nichtsdestoweniger absolut realistisch ist. Nuland enthält sich jeder eindeutigen Wertung darüber, ob und was für den Sterbenden möglicherweise `danach` folgen könnte.)

      3. Armin Kreiner: Gott und das Leid. /Bonifatius Vlg., Paderborn, 22,80 DM. (Begleitbuch zur dreiteiligen ARD-Fernsehreihe `Gott und die Welt: Warum läßt Gott solches Leid zu?`, die im November 1994 lief und auf damalige Katastrophen Bezug nahm. Die `Ultrakurzfassung dieses Buches ist die Grundlage zum Eröffnungsposting des `Theodizees-Threads`. Das Buch selbst ist sehr `religionsneutral` und bietet selbst ein kommentiertes Literaturverzeichnis.)

      4. Michael B. Sabom: Erinnerung an den Tod. /Goldmann Tb, 12,80 DM (Sehr nüchtern geschriebenes Buch eines Herzchirurgen, dem anfangs die Behauptungen von Dr. Raymond Moody auf die Nerven gingen, vermutlich alle Menschen hätten ohne Rücksicht auf verschiedene Kulturen sogenannte `Nah-Todeserlebnisse` im Falle des klinischen Todes. Sabom startete selbst statistische Umfragen, um Moody zu widerlegen, doch die Ergebnisse sprachen eher für Moody. Tatsächlich meint Sabom heute, es gäbe mehrere Begleiterscheinungen des `Nah-Todeserlebnisses`, die (noch?) nicht wissenschaftlich erklärt werden könnten, beispielsweise das schlagartige Aufhören oder Wiedereinsetzen des Schmerzgefühls bei Sterbenden an der Grenze zum Tod, das nicht durch Endorphine oder körpereigene Drogen erklärt werden könnte, da diese immer alle mit Zeitverzögerung wirken - bei allen von ihm befragten Patienten mit `Nah-Todeserlebnissen gab es keine Zeitverzögerung.)

      5. Raymond Moody: Nachgedanken über `das Leben nach dem Tod`. /rororo, 12,-DM. (Nachfolgebuch zu seinem `Erstling` "Das Leben nach dem Tod", in dem er zur Kritik daran Stellung nimmt. Recht interessante Erklärungen auch zum Thema `Selbstmord`, doch irgendwas an Moodys Stil stört mich dabei. Jedenfalls recht gut geschrieben und ein echter Bestseller, der mir v.a. deshalb noch zusätzlich gefällt, weil im Epilog das komplette `Höhlengleichnis Platons` abgedruckt ist.)

      6. Eigentlich alle Bücher von Elisabeth Kübler-Ross, Kenneth Ring und Karlis Osis zum selben Thema, die die Ergebnisse von Sabom und Moody im wesentlichen bestätigen. Alle unter 6. genannten Autoren (bis auf Ring, der Psychologe ist, wenn ich mich nicht irre) sind entweder Mediziner und Chirurgen oder Mitarbeiter in Sterbe-Hospizen gewesen und haben mehr Menschen sterben sehen als 90% der Normalbevölkerung.

      Das war`s erst mal bevor der PC wieder abstürzt...
      Avatar
      schrieb am 20.06.01 12:19:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zum ebenfalls behandelten Thema `Reinkarnation` verweise ich wieder mal auf diese ZDF-Internetseite ...
      http://www.zdf.de/ratgeber/aktuell/monalisa/33094/index.html
      ... und die dort am Schluß aufgeführten drei Bücher.

      Zum Thema Geschichte empfehle ich ganz allgemein:

      Jürgen Mirow: Geschichte des deutschen Volkes. /Sonderausgaben um die 50,- DM; Standardausgaben um die 120,-DM. Ein Monsterwerk, dessen Einzigartigkeit im besonderen Schwerpunkt auf den Lebensumständen des einfachen Volkes besteht, z.B. über die Jahrhunderte betrachtet die Umstände der Nahrung, Wohnung, Bildung, Verkehrswege etc. Ein tolles Buch!)

      Dann möchte ich mich mal wieder für einige Zeit mit meinen plagiatorischen Lieblingsweisheiten verabschieden und auf meine nächsten Krankheiten vorbereiten.
      Tschüß Leute,
      Auryn

      a) "Die Lücke, die man hinterläßt, ersetzt einen meistens vollkommen."

      b) "Ich habe in der Zeit meines Lebens die Sterne zu sehr geliebt, um jetzt die Nacht zu fürchten."
      (= beliebte Grabinschrift bei amerikanischen Astronomen; zit. n. Carl Sagan: Unser Kosmos <= letzter Buch-Tipp für heute)
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 09:53:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich hatte noch ein paar Bücher vergessen, die einen guten Nachtrag zu meinem Thread über die "Geschichte der Deutschen" darstellen:

      Zwei Autobiographien zu unglaublichen Lebensgeschichten in Deutschland:

      a)http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426618540/o/qid=99354…

      b)Sally Perel: Ich war Hitlerjunge Salomon. Heyne Taschenbuch, ca. 14,90 DM

      ... und eine geradezu wissenschaftliche Biographie, die aber wohl leider vergriffen ist:
      Peter Wyden: Stella, Steidl Vlg., 19,80 DM, ISBN 3-88243-351-5.

      Und dann noch Diversa, die aber auch schon in von mir heimgesuchten Threads behandelt wurden:
      Colin McGinn: Wie kommt der Geist in die Materie? C.H.Beck-Verlag, teuer, aber lesenswert.
      James Bamford: NSA (=> Staatsfreund Nummer eins), teuer, aber einzigartig!
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 14:15:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Noch eine interessante Literaturergänzung (zum Thema `Trauer`) aus dem Archiv des ZDF:
      http://www.zdf.de/wissen/37grad/44063/index.html

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      schrieb am 03.11.01 11:01:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      Und noch ein im Moment so richtig empfehlenswertes Buch:

      http://www.swr.de/nachtkultur/archiv/2001/11/02/p4.html

      Bye, Auryn
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 17:08:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich stelle gerade fest, daß ich besser keine Links zu Buchempfehlungen hätte nennen sollen, da die Fernsehsender ihre Links nach einiger Zeit alle abschalten.
      :cry:
      Hm, naja, dann empfehle ich eben so diese Art Autobiographie in Romanform des gegenwärtigen (Noch-?)Vorsitzenden der russischen Begnadigungskommission:
      Anatoli Pristawkin: Schlief ein goldenes Wölkchen.
      (Verfilmt 1989 in Rußland unter dem Titel "Kinder des Sturms" )


      Kurzbeschreibung
      Fünfhundert Kinder aus einem Moskauer Waisenhaus werden im Sommer 1944 in den zwangsweise entvölkerten Kaukasus landverschickt. Unter ihnen Saschka und Kolka. Die elfjährigen Zwillinge, einerseits durch Krieg und Kinderheim zu pfiffigen, mit allen Wassern gewaschenen kleinen Gaunern erzogen, andererseits noch voller Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Liebe, erhoffen vor allem eins; endlich ihren quälenden Hunger stillen zu können. Zunächst glauben die unzertrennlichen Brüder den Versprechungen der Erwachsenen, die Reise führe in ein Paradies. Doch bereits ihre Ankunft in de blühenden, reichen Land wird von bedrohlich wirkenden Detonationen in den nahen Bergen begleitet. Bewaffnete Tschetschenen, die der Aussiedlung entfliehen konnten, setzten sich erbittert gegen die russischen "Kolonisatoren" zur Wehr. Ihre Rache trifft auch Unschuldige. Bei einem ihrer Überfälle werden fast alle russischen Kinder getötet. Nur Kolka überlebt das Massaker, ihn rettet ein tschetschenischer Junge. Erst 1987 konnte Pristawkins bereits 1982 geschriebener Roman erscheinen, und zwar in einer gekürzten Fassung. 1992 erschien bei Volk & Welt die erste vollständige deutsche Fassung, der diese Taschenbuchausgabe folgt. Der Roman handelt von zwei Moskauer Waisenkindern, die während des Krieges in den Kaukasus gebracht werden und dort in den Strudel blutiger Ereignisse geraten. Mit diesem erschütternden Roman über seine eigene Kindheit und die Folgen der Stalinschen Nationalitätenpolitik erlangte Pristawkin Weltruhm.
      Avatar
      schrieb am 20.08.03 08:57:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Recht umfangreiche Wartezimmerlektüre! :)


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