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    Klimagipfel in Bonn - ein Wendepunkt für grüne Entwicklung ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.07.01 09:04:41 von
    neuester Beitrag 21.07.01 12:14:09 von
    Beiträge: 9
    ID: 441.502
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      schrieb am 20.07.01 09:04:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was ist denn los, der Klimagipfel in Bonn ist eine der wichtigsten Entscheidungen zur Fortführung regenerativer Energiepolitik, wenn die Mehrheit der Teilnehmer sich nicht für Klimamaßnahmen entscheidet, dann fährt die Natur mit Mensch und Maschine Schlitten. Vom Ausgang des Klimagipfels hängt letztlich die Entwicklung des grünen Sektors ab und künftige Aktienkurse.
      Ich frage mich, ob Japan zu seinem Wort steht und "Ehre im Bauch" hat. Wenn dem so ist, ist die Mehrheit aller Industrienationen für das Kyotoprotokoll. Das wäre doch eine deutliche Geste der Weltöffentlichkeit an die USA. Keine ethische Führungsposition mehr, kein Vorbild mehr, sondern weltgrößter Umweltverschmutzer ! Die Wirkung geht dann quer durch alle Wirtschaftszweige, die USA isolieren sich. Ich persönlich vermute, daß die USA erst dann mitmachen, wenn sie bemerken, daß sie mit ihrer sturen Haltung nicht weiter kommen und es entspricht auch nicht meinem Bild der Amerikaner, sich vernünftigen Argumenten gegenüber auf Dauer zu verschließen. Bush steuert wohl auf eine grandiose Wahlniederlage zu. Aber postiv gedacht, es klappt und die Industrienationen vereinigen sich gemeinschaftlich und stellen sich der Verantwortung, dann stehen wir vor den Jahren der 7 Meilen Stiefel Entwicklung.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 09:22:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich weiß nicht was die ganze Aufregung soll. Wir haben doch erst mal in Europa genug zu tun.(zb. Frankreich ) Früher oder später sagen die Amis auch ja .


      MfG MrGruendlich ;)
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 09:42:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ gruendlich

      alle großen Entscheidungen haben Emotionen damit sie groß werden und das ist auch gut so !
      Es gibt auch Modelle, wo die Netzbetreiber das Heft in die Hand bekommen.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 10:23:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich denke, dass die Konferenz in Bonn nur einen marginalen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Umweltsektors hat. Als wichtiger wuerde ich die Rio+10 Konferenz einstufen, die naechsten Sommer in Johannesburg statt findet.

      Wenn man sich die Zukunftsszenarios der naechsten 50 Jahre anschaut, die Wissenschaftler und Politiker entwickelt haben, dann haben diese einige Gemeinsamkeiten:

      Regionale bewaffnete Konflikte nehmen zu
      Billig zu foerdernde Rohstoffe nehmen ab
      Frischwasser wird knapp
      Energie wird teurer
      Die Entwicklungs- und Schwellenlaender machen zum Teil Spruenge bei der Modernisierung,
      Die Schere zwischen Arm und Reich oeffnet sich weiter.
      Die Macht der Buergerbewegungen (NGOs) nimmt zu (damit werden Boykotte wahrscheinlicher)
      Der Klimawandel kommt nicht, er ist schon da
      Die Umweltgesetzgebung verschaerft sich
      Foerdermittel werden umgeleitet

      Dazu kommt eine zunehmende Komplexitaet der gesellschaftlichen und oekonomischen Strukturen, die uns immer wieder vor unerwartete Ueberraschungen stellen wird (BSE, MKS, Giftstoffe, GMOs, ...).

      Diese Kriterien bedeuten, dass Unternehmen, deren Strategie in Konflikt mit diesen Trends ist, schlechte Rahmenbedingungen und hohe Investitionen bei schwaechelnden Maerkten in Kauf nehmen muessen. Unternehmen, die mit diesen Trends laufen, werden es da sehr viel einfacher haben. Aber vorsicht, nicht alle werden ueberleben. Auych hier wird es nur wenige Top-Unternehmen geben, die wirklich ihren Weg machen.

      Langfristig ist Kyoto also nur ein Symptom einer groesseren, meiner Meinung nach unaufhaltbaren Entwicklung.

      Gruesse,

      Lukanga
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 10:40:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ganz Deiner Meinung, lukanga. Ich würde Kyoto aber auch nicht unterschätzen: Müssen denn diese Horrorszenarios erst bis ins extreme gesteigert kommen, vor allem Dein Punkt "Der Klimawandel kommt nicht, er ist schon da"?

      Die Entwicklung wird sich nicht aufhalten lassen, und der Einfluss dieser Konferenz auf Unternehmen des "Umweltsektors" ist sicher höchstens kurzfristiger Art, denke auch ich. Die Frage ist aber, ob "die Natur mit Mensch und Maschine Schlitten fährt", wie es gingembre nannte.

      In diesem Sinne halte ich diesen Bonner Gipfel schon für ein wichtiges Ereignis.

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      schrieb am 20.07.01 11:50:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ lukanga

      hast ja Recht, die Entwicklung der initiierte Erwärmung kann Bonn nicht stoppen, C=2 bleibt 180 Jahre in der biologischen Kreislauf, aber das ist auch nicht die Bedeutung dieser Konferenz. Es geht um die ethische Macht auf diesem Planeten. Die USA haben sich gegen das Weltgewissen gestellt und die Frage ist, ob sie das Rad der Geschichte - wenn auch nur für kurze Zeit - für ihre eigene Bequemlichkeit zurückdrehen können. Als europäische Auswanderer im 18. Jahrhundert in den Amerika frei leben wollten und die Grundsätze demokratischer Gesellschaften geschrieben haben, da war das für die Entwicklung auf diesem Planeten ein Fortschritt. Wir leben heute mit den bürgerlichen Freiheiten. Europa war damals feudal und unfrei. Aber diese Idee ist nicht mehr "Weltleitidee", es gilt den Planeten zu bewahren. Die USA werden viel Geld aufbringen müssen, um ihre Volkswirtschaft regenerativ umzubauen. Das ändert das politische Gleichgewicht, die Weltwirtschaft usw. Es sind immer die Energieinnovationen gewesen, die die Entwicklung der Menschheit geprägt haben.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 17:04:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      Da liegt ein Misverstaendnis vor: Ich halte die Konferenz in Bonn fuer extrem wichtig. Aber fuer die Entwicklung der hier diskutierten Aktien ist sie meiner Meinung nach marginal. Gluecklicherweise gibt es ein Leben ausserhalb von Aktien und Boerse, auch wenn ich heute zu viel in diesem Board gewesen bin.

      Die von mir aufgezeigten Trends geben an, dass auch wenn diese Konferenz scheitert, dieses und andere Themen nicht von der Tagesordnung verschwinden werden. Die Trends sind also keine Modeerscheinung, sondern werden wirklich langfristig die Rahmenbedingungen fuer unser Investment verbessern - Erfolg in Bonn oder nicht.

      Ich wage zu wetten, dass Europa bei einem Scheitern der Konferenz innerhalb von 12 Monaten offiziell den Alleingang beim Kyoto Protokoll beschliesst. Die oekonomischen Aussichten sind einfach zu positiv.

      Also auf einen Erfolg in Bonn - aber wenn`s nicht klappt, ist das kein Grund auch nur eine Aktie aus der Hand zu geben...

      Lukanga
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 22:02:28
      Beitrag Nr. 8 ()
      @lukanga

      es muß eine Mehrheit von Industrienationen sich für das Kyotoprotokoll entscheiden, wenn nicht, dann ist Europa isoliert. Das ist dann nicht mehr ganz so witzig wie derzeit. Dann wird es beispielsweise schwer, daß das deutsche EEG als Gesetz exportiert werden kann, dann kommen Quotenregelungen wie z.B. in GB. Ca. 50% aller in den 90 Jahren initiierten Windparks sind daran pleite gegangen. Europa ist keine isolierte Insel der Glückseeligen, die unabhängig von Kyoto funktioniert. Europa ist der Vorreiter, die anderen sollen folgen, aber wenn die die gefolgschaft verweigern, dann...Fossiler Strom ist ohne Umweltfolgekosten immer noch billiger als grüner Strom. Die Veranstaltung ist höchst politisch, eine Titanenarbeit das durchzubekommen. Die anderen Länder sind vom Bewußtsein noch nicht so weit wie wir. Bei uns ist es schon ein Stück Normalität..
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 12:14:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Bonn (Reuters) - In die Verhandlungen bei der Weltklimakonferenz in Bonn kommt offenbar
      Bewegung. Man bemühe sich, noch im Laufe des
      Tages ein Gesamtpaket zu präsentieren, zu dem die
      Delegierten aus rund 185 Nationen nur noch Ja
      oder Nein sagen könnten, teilte
      Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) am
      Samstag vor Journalisten in Bonn mit. Der am
      Samstag gleichzeitig in Genua tagende
      Weltwirtschaftsgipfel könne hilfreich sein, wenn ein
      Gesamtpaket auf dem Tisch liege. Als entscheidend
      für einen Erfolg in Bonn gilt, dass Japans
      Ministerpräsident Junichiro Koizumi von Genua aus
      grünes Licht gibt. Nach der Absage der USA kann
      das Klimaschutzabkommen von Kyoto aus dem Jahr
      1997 ohne Japan nicht in Kraft treten.

      Aus europäischen Verhandlungskreisen in Bonn hieß
      es, der Vorsitzende der Klimakonferenz, Jan Pronk,
      bemühe sich derzeit um die Unterstützung der
      Ländergruppen für die Entscheidung, ein
      Gesamtpaket zu präsentieren. Die EU habe ihm
      diese zugesagt.

      Trittin, der noch in der Nacht zum Samstag mit
      Pronk beraten hatte, sagte, ein Gesamtpaket
      könne keine Teillösung sein. Es müsse alle Aspekte
      berücksichtigen, die für eine Ratifizierung des
      Kyoto-Abkommens notwendig seien. In der Frage
      der Anrechnung von Wäldern auf Maßnahmen zur
      Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid (CO2)
      sei die Europäische Union (EU) Japan und Kanada
      entgegengekommen. "Von einer kleineren Torte
      erhalten Japan und Kanada größere Stücke", sagte
      Trittin.

      Mit der Vorlage eines Pakets sollen die
      Verhandlungen offenbar beschleunigt werden. "Die
      Erfahrung von Den Haag lehrt, dass man nicht auf
      den Faktor der letzten Nacht setzen darf", sagte
      Trittin. Die Weltklimakonferenz in Den Haag im
      vorigen November war gescheitert. Konferenzleiter
      Pronk wurde dafür mitverantwortlich gemacht, weil
      er erst 36 Stunden vor Ablauf der Zeit einen
      Kompromissvorschlag unterbreitete.

      Die Verhandlungen in Bonn sind bis Sonntag
      angesetzt. Mit der entscheidenden
      Verhandlungsrunde war bisher in der Nacht zum
      Montag gerechnet worden.


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