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    Bush verhängt Stahl-Importzölle von bis zu 30 Prozent - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.03.02 08:24:00 von
    neuester Beitrag 27.11.02 08:30:30 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 06.03.02 08:24:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bush verhängt Stahl-Importzölle von bis zu 30 Prozent

      WASHINGTON / US-Präsident George W. Bush hat auf Stahlimporte in die Vereinigten Staaten Schutzzölle von bis zu 30 Prozent verhängt. Die Zölle sollten zunächst drei Jahre lang erhoben werden, teilte das Weisse Haus mit.

      EU will bei der WTO Beschwerde einlegen gegen den Entscheid von Bush. (key)


      sda. Die Aufschläge und Einfuhrquoten sollten der US-Industrie eine «zeitweilige Erholung von Jahren der Importschwemmen und unfairer Handelspraktiken» gewähren, sagte der US-Handelsbeauftragte Robert Zoellick am Dienstag in Washington. Diese Massnahmen entsprächen «ausdrücklich» den Regeln der Welthandelsorganisation, hiess es.

      Erwartungsgemäss sparte Bush Stahllieferungen aus Kanada und Mexiko wegen der Partnerschaft im Nordamerikanischen Freihandelsabkommen aus. Auch Stahleinfuhren aus Entwicklungsländern, die zusammen weniger als drei Prozent der gesamten Stahlimporte in die USA ausmachen, sind von den Zöllen nicht betroffen.

      Der Import von weniger bedeutenden Produkten werde mit Aufschlägen von 15 beziehungsweise 13 Prozent belegt, sagte Zoellick. Damit habe der Präsident die Vorschläge der US-Handelsbehörde ITC noch übertroffen. Die Behörde hatte Anfang Dezember Einfuhrquoten und Strafzölle auf bestimmte Stahlarten aus der EU, Japan und

      Beschwerde

      EU-Handelskommissar Pascal Lamy erklärte, die Europäische Union werde «selbstverständlich» Beschwerde in Genf einlegen und alles Notwendige tun, um den eigenen Markt zu schützen. Die Europäische Kommission hatte schon vor der Entscheidung angekündigt, sich gegen die Schutzzölle zur Wehr setzen zu wollen.


      Grüße Serang

      PS: Die US Boys denken doch immer wieder nur bis zu ihrer eigenen Nasenspitze...
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 08:59:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Darum habe ich mir auch vor einigen Wochen Bethlehem Steel,
      WKN 850454, gekauft. Haben in den letzten 2 Tagen fast 40%
      zugelegt. Wie geht es weiter? Nachbörslich schaut es gut aus.
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 09:08:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mittwoch 6. März 2002, 08:46 Uhr
      Auch asiatische Stahlproduzenten wollen gegen Stahlzölle vor WTO


      SYDNEY/SEOUL/TOKIO (dpa-AFX) - Neben der Europäischen Union (EU) werden auch zahlreiche asiatische Staaten und Australien vor der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die von der US-Regierung angekündigten Schutzzölle auf Stahlimporte kämpfen. Australiens Industrieminister Ian Macfarlane sagte, sein Land werde sich mit "Zähnen und Klauen" gegen die Importbeschränkungen wehren. Das südkoreanische Außenministerium kündigte an, Seoul werde jede Maßnahme ergreifen, die notwendig ist, die eigene Industrie zu schützen.
      Die Schutzzölle würden negative Folgen auf den internationalen Handel haben, sagte Japans Außenminister Yoriko Kawaguchi in Tokio. Japan befürchte, "dass die Entscheidung lediglich Strukturreformen verschiebt, die von der US-Stahl-Industrie vollzogen werden müssen". Tokio werde nun in Abstimmung mit den anderen betroffenen Staaten den Gang vor die WTO prüfen. China als weiterer großer asiatischer Stahlexporteur reagierte zunächst nicht.

      EU-Handelskommissar Pascal Lamy hatte bereits am Dienstagabend angekündigt, Brüssel werde gegen die Zölle umgehend vor die Welthandelsorganisation ziehen. US-Präsident George W. Bush hatte am Dienstag Schutzzölle zwischen acht und 30 Prozent auf große Teile der Stahleinfuhren in die USA angekündigt, um die heimische Industrie zu schützen. Sie sollen ab dem 20. März zunächst für drei Jahre gelten



      Grüße Serang
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 09:32:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      USA provozieren globalen Stahlkrieg

      US-Präsident George W. Bush hat am Dienstag zum Schutz der US-Stahlbranche Importzölle von bis zu 30 Prozent für die meisten Stahlerzeugnisse verhängt. Damit zeichnet sich ein Handelsstreit zwischen der USA und dem Rest der Welt ab.

      Stahlkocher bei ThyssenKrupp: Auch das deutsche Unternehmen ist betroffen


      Washington/Brüssel - Die EU kündigte unmittelbar Beschwerde gegen die Zölle bei der Welthandelsorganisation (WTO) an. Bush sagte in Washington, die Importabgaben auf zehn verschiedene Stahlproduktgruppen reichten je nach Erzeugnis von 8 bis 30 Prozent und würden vom 20. März an für drei Jahre wirksam. "Dieser Erlass wird den Stahlarbeitern, von der Stahlindustrie abhängigen Kommunen und der US-Stahlbranche helfen, ohne unserer Wirtschaft zu schaden", sagte Bush.
      Betroffen sind unter anderem Einfuhren aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Brasilien, Südkorea, der Türkei, Russland, China und Australien. Erwartungsgemäß sparte Bush Stahllieferungen aus Kanada und Mexiko wegen der Partnerschaft im Nordamerikanischen Freihandelsabkommen aus. Auch Stahleinfuhren aus Entwicklungsländern, die zusammen weniger als drei Prozent der gesamten Stahlimporte in die USA ausmachen, sind den Angaben zufolge von den Zöllen nicht betroffen.

      EU kündigt Beschwerde bei der WTO an

      EU-Handelskommissar Pascal Lamy erklärte am Dienstagabend unmittelbar nach Bushs Ankündigung: "Die Entscheidung der USA, auf den Weg des Protektionismus zurückzukehren, ist ein schwerer Rückschlag für das Welthandelssystem." Die EU werde in jedem Fall sofort Beschwerde bei der WTO in Genf gegen diese eindeutige Verletzung der Welthandelsregeln einlegen und alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz des eigenen Marktes ergreifen. Lamy befürchte, der Schritt der USA könnte das Ende für alle Hoffnungen auf eine internationale Lösung von Überkapazitätsproblemen in der Weltstahlindustrie darstellen.

      Ein Sprecher der EU-Kommission hatte bereits im Vorfeld der Entscheidung Bushs gesagt, zweifellos beeinflussten Einschränkungen des Handels die Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten. Es sei in beiderseitigem Interesse, die Brüche zwischen den beiden Handelsmächten so gering wie möglich zu halten.


      DPA

      Produktion bei Saarstahl: Widerstand gegen Stahlzölle aus Europa, Japan, Asien und Südamerika


      Auch Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hatte am Dienstag eine Klage vor der WTO in Aussicht gestellt, sollte Bush sich für die Erhebung der Zölle entscheiden. "Mit der Bush-Entscheidung über Schutzzölle oder Quoten entscheidet sich für die deutsche Stahlindustrie auch, ob die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung durch neue Handelshemmnisse konterkariert wird", sagte Müller.

      Gegen die von der mächtigen US-Stahllobby geforderten Schutzzölle laufen Stahlunternehmen- und verbände weltweit seit Monaten Sturm. So kündigte auch Japans Handelsminister Takeo Hiranuma Widerstand gegen US-Strafzölle an. Andere große Stahlproduzenten wie Südkorea und Brasilien wollen ebenfalls gegen die neue Handelsbarriere vorgehen. Russland bestellte gar den amerikanischen Botschafter in den Kreml ein.

      Nach dem 1974 eingeführten Artikel 201 des US-Handelsgesetzes können US-Branchenverbände Einfuhrbeschränkungen für Importe erwirken, wenn sie nachweisen, dass durch die Einfuhren die Existenz der heimischen Unternehmen gefährdet ist. Die US-Stahlindustrie macht vor allem Importe für die rund 30 Konkurse der vergangenen fünf Jahre verantwortlich. Nach Einschätzung vieler in- wie ausländischer Branchenexperten sind die Probleme der US-Stahlindustrie aber überwiegend hausgemacht. Die Branche leide unter Überkapazitäten, produziere mit veralteten Anlagen und sei insgesamt noch viel zu sehr zersplittert.

      Auswirkungen auf deutsche Stahlproduzenten

      Von Schutzzöllen der USA wäre der deutsche Stahlprimus ThyssenKrupp Steel mit großer Wahrscheinlichkeit direkt betroffen. "Wir liefern rund 300.000 Tonnen in die USA, meistens feuerverzinkte Feinbleche für die Autoindustrie", sagte ein Unternehmenssprecher. Konzernchef Ekkehard Schulz hofft, noch mit einem blauen Auge davonzukommen. Die intensive Lobbyarbeit in Washington werde sich auszahlen, erklärte er.

      Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter AG ist von den drohenden Schutzzöllen auf seiner Produktseite nicht betroffen. Schaden befürchtet das Unternehmen aber durch so genannte umgeleitete Stahlmengen, die von Nicht-EU-Ländern statt auf den US-Markt nun auf den europäischen schwemmen.

      Kritik auch in den USA


      DPA

      Stahlwerk: Bush schützt eine marode Industrie


      Die US-Stahlindustrie kann den Bedarf ihrer Autoindustrie an hochwertigem Stahl nach Ansicht der Vereinigung der US-Stahlverbraucher (AIIS) gar nicht decken. Schutzzölle werden der AIIS zufolge bei den Stahlkochern vielleicht Arbeitsplätze sichern, aber bei den dann unter Versorgungsknappheit leidenden, auf Stahl angewiesenen Branchen zu einem massiven Arbeitsplatzabbau führen. In der Stahlindustrie arbeiteten weniger als 200.000 Menschen, während in den Stahl verbrauchenden Industrien über zwölf Millionen Menschen beschäftigt seien.

      Gegner der Schutzzölle weisen auch darauf hin, dass die Stahlimporte der USA kontinuierlich zurückgehen. Jüngsten Angaben des US-Handelsministeriums zufolge lagen die Importe 2001 mit 27,4 Millionen Tonnen bereits um 20,6 Prozent unter dem Vorjahr. In Deutschland ist bei den Stahlexporten in die USA seit 1996 ein stetiger Rückgang zu verzeichnen. Im Jahr 2000 betrugen die deutschen Stahlexporte (Produkte, die unter Artikel 201 fallen) gut eine Million Tonnen.
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 09:32:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      USA provozieren globalen Stahlkrieg

      US-Präsident George W. Bush hat am Dienstag zum Schutz der US-Stahlbranche Importzölle von bis zu 30 Prozent für die meisten Stahlerzeugnisse verhängt. Damit zeichnet sich ein Handelsstreit zwischen der USA und dem Rest der Welt ab.

      Stahlkocher bei ThyssenKrupp: Auch das deutsche Unternehmen ist betroffen


      Washington/Brüssel - Die EU kündigte unmittelbar Beschwerde gegen die Zölle bei der Welthandelsorganisation (WTO) an. Bush sagte in Washington, die Importabgaben auf zehn verschiedene Stahlproduktgruppen reichten je nach Erzeugnis von 8 bis 30 Prozent und würden vom 20. März an für drei Jahre wirksam. "Dieser Erlass wird den Stahlarbeitern, von der Stahlindustrie abhängigen Kommunen und der US-Stahlbranche helfen, ohne unserer Wirtschaft zu schaden", sagte Bush.
      Betroffen sind unter anderem Einfuhren aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Brasilien, Südkorea, der Türkei, Russland, China und Australien. Erwartungsgemäß sparte Bush Stahllieferungen aus Kanada und Mexiko wegen der Partnerschaft im Nordamerikanischen Freihandelsabkommen aus. Auch Stahleinfuhren aus Entwicklungsländern, die zusammen weniger als drei Prozent der gesamten Stahlimporte in die USA ausmachen, sind den Angaben zufolge von den Zöllen nicht betroffen.

      EU kündigt Beschwerde bei der WTO an

      EU-Handelskommissar Pascal Lamy erklärte am Dienstagabend unmittelbar nach Bushs Ankündigung: "Die Entscheidung der USA, auf den Weg des Protektionismus zurückzukehren, ist ein schwerer Rückschlag für das Welthandelssystem." Die EU werde in jedem Fall sofort Beschwerde bei der WTO in Genf gegen diese eindeutige Verletzung der Welthandelsregeln einlegen und alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz des eigenen Marktes ergreifen. Lamy befürchte, der Schritt der USA könnte das Ende für alle Hoffnungen auf eine internationale Lösung von Überkapazitätsproblemen in der Weltstahlindustrie darstellen.

      Ein Sprecher der EU-Kommission hatte bereits im Vorfeld der Entscheidung Bushs gesagt, zweifellos beeinflussten Einschränkungen des Handels die Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten. Es sei in beiderseitigem Interesse, die Brüche zwischen den beiden Handelsmächten so gering wie möglich zu halten.


      DPA

      Produktion bei Saarstahl: Widerstand gegen Stahlzölle aus Europa, Japan, Asien und Südamerika


      Auch Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hatte am Dienstag eine Klage vor der WTO in Aussicht gestellt, sollte Bush sich für die Erhebung der Zölle entscheiden. "Mit der Bush-Entscheidung über Schutzzölle oder Quoten entscheidet sich für die deutsche Stahlindustrie auch, ob die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung durch neue Handelshemmnisse konterkariert wird", sagte Müller.

      Gegen die von der mächtigen US-Stahllobby geforderten Schutzzölle laufen Stahlunternehmen- und verbände weltweit seit Monaten Sturm. So kündigte auch Japans Handelsminister Takeo Hiranuma Widerstand gegen US-Strafzölle an. Andere große Stahlproduzenten wie Südkorea und Brasilien wollen ebenfalls gegen die neue Handelsbarriere vorgehen. Russland bestellte gar den amerikanischen Botschafter in den Kreml ein.

      Nach dem 1974 eingeführten Artikel 201 des US-Handelsgesetzes können US-Branchenverbände Einfuhrbeschränkungen für Importe erwirken, wenn sie nachweisen, dass durch die Einfuhren die Existenz der heimischen Unternehmen gefährdet ist. Die US-Stahlindustrie macht vor allem Importe für die rund 30 Konkurse der vergangenen fünf Jahre verantwortlich. Nach Einschätzung vieler in- wie ausländischer Branchenexperten sind die Probleme der US-Stahlindustrie aber überwiegend hausgemacht. Die Branche leide unter Überkapazitäten, produziere mit veralteten Anlagen und sei insgesamt noch viel zu sehr zersplittert.

      Auswirkungen auf deutsche Stahlproduzenten

      Von Schutzzöllen der USA wäre der deutsche Stahlprimus ThyssenKrupp Steel mit großer Wahrscheinlichkeit direkt betroffen. "Wir liefern rund 300.000 Tonnen in die USA, meistens feuerverzinkte Feinbleche für die Autoindustrie", sagte ein Unternehmenssprecher. Konzernchef Ekkehard Schulz hofft, noch mit einem blauen Auge davonzukommen. Die intensive Lobbyarbeit in Washington werde sich auszahlen, erklärte er.

      Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter AG ist von den drohenden Schutzzöllen auf seiner Produktseite nicht betroffen. Schaden befürchtet das Unternehmen aber durch so genannte umgeleitete Stahlmengen, die von Nicht-EU-Ländern statt auf den US-Markt nun auf den europäischen schwemmen.

      Kritik auch in den USA


      DPA

      Stahlwerk: Bush schützt eine marode Industrie


      Die US-Stahlindustrie kann den Bedarf ihrer Autoindustrie an hochwertigem Stahl nach Ansicht der Vereinigung der US-Stahlverbraucher (AIIS) gar nicht decken. Schutzzölle werden der AIIS zufolge bei den Stahlkochern vielleicht Arbeitsplätze sichern, aber bei den dann unter Versorgungsknappheit leidenden, auf Stahl angewiesenen Branchen zu einem massiven Arbeitsplatzabbau führen. In der Stahlindustrie arbeiteten weniger als 200.000 Menschen, während in den Stahl verbrauchenden Industrien über zwölf Millionen Menschen beschäftigt seien.

      Gegner der Schutzzölle weisen auch darauf hin, dass die Stahlimporte der USA kontinuierlich zurückgehen. Jüngsten Angaben des US-Handelsministeriums zufolge lagen die Importe 2001 mit 27,4 Millionen Tonnen bereits um 20,6 Prozent unter dem Vorjahr. In Deutschland ist bei den Stahlexporten in die USA seit 1996 ein stetiger Rückgang zu verzeichnen. Im Jahr 2000 betrugen die deutschen Stahlexporte (Produkte, die unter Artikel 201 fallen) gut eine Million Tonnen.

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      schrieb am 06.03.02 20:51:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wachsende Angst vor einem Handelskrieg
      Europäische Union klagt gegen US-Stahlzölle

      Glühender Stahl: Nach Bananen und der Landwirtschaft flammt jetzt zwischen EU und Vereinigten Staaten ein Streit über handfestere Sachen auf.


      dpa Brüssel/Berlin - Die Europäische Union will umgehend gegen die Stahlzölle der USA klagen. Diesen Schritt vor der Welthandelsorganisation (WTO) kündigte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel an. Politiker und Industrie kritisierten weltweit scharf die von US-Präsident George W. Bush verhängte Maßnahme zum Schutz der maroden amerikanischen Stahlbranche vor Konkurrenz.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder, Frankreichs Staatschef Jacques Chirac und der britische Premierminister Tony Blair nannten das Vorgehen der USA nicht akzeptabel. Aktien von Stahlherstellern, auf deren Ausfuhren in die USA künftig acht bis 30 Prozent Zoll aufgeschlagen wird, gerieten an den Börsen unter Druck.

      Nach Auffassung der EU-Kommission haben die am Dienstag verhängten Schutzzölle keine Rechtsgrundlage. Deshalb werde die Behörde sofort von der WTO eine Verurteilung der USA verlangen, kündigte Außenhandels-Kommissar Pascal Lamy an. «Die Maßnahme steht in direktem Widerspruch zu den Regeln der WTO», kritisierte Lamy nach einer Beratung der Brüsseler Behörde. «Wir werden alles tun, um unsere Industrie und unsere Arbeitsplätze zu schützen.»

      Die EU-Kommission werde Washington auffordern, einen Ausgleich für die betroffenen europäischen Stahl-Exporte anzubieten.

      Dieses könnte laut Experten beispielsweise eine Marktöffnung für andere Güter aus Europa sein. Falls die USA dies ablehnten, seien Gegenmaßnahmen denkbar, sagte Lamy. Er bezeichnete die EU als «Hauptopfer der Maßnahmen».

      Aus der EU stammten rund 25 Prozent der US-Stahlimporte. Die Hälfte dieser Menge werde von den Schutzzöllen betroffen sein. Europäische Stahl- und Eisenexporte in die USA erreichen insgesamt einen Jahres- Wert von 4,7 Mrd. Euro, wobei der überwiegende Anteil auf Stahl entfällt.

      Bush kündigte an, dass die Zölle für drei Jahre in Kraft bleiben. «Dieser Schritt hilft Stahlarbeitern, Gemeinden, die vom Stahl abhängig sind, und der Stahlindustrie, ohne unsere Wirtschaft zu gefährden», sagte Bush.

      Die EU müsse «mit Entschiedenheit und mit gemeinsamer Stimme auf diese protektionistische Entscheidung reagieren», sagte Chirac in Paris. Der Sprecher von Premierminister Tony Blair sagte: «Wir sind der Meinung, dass die USA die Regeln gebrochen haben.» Bundeswirtschaftsminister Werner Müller kritisierte die Zölle als einen «klaren Akt gegen den freien Welthandel». Offensichtlich sollten die Probleme der US-Stahlindustrie zu Lasten der deutschen Wirtschaft gelöst werden. Dafür hätten die Bundesregierung und die deutsche Stahlindustrie wenig Verständnis. Gleichzeitig werde Deutschland, das besonders betroffen sei, in Verhandlungen mit den USA versuchen, Ausnahmeregelungen zu erreichen.

      Auch die Stahlproduzenten äußerten scharfe Kritik. Die Branche sei enttäuscht und besorgt, berichtete der Verband Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. Die Maßnahmen könnten zu schweren Verwerfungen im Weltstahlhandel führen, warnte der zweitgrößte europäische Stahlproduzent ThyssenKrupp. Die Zölle hätten vor der WTO keinen Bestand, sagte Verbandspräsident Dieter Ameling. «Die Probleme der amerikanischen Stahlindustrie sind eindeutig hausgemacht und nicht durch Importe verursacht.» Die US-Stahlverarbeiter seien sogar in großem Umfang auf Einfuhren angewiesen. Die deutschen Stahlkocher lieferten im vergangenen Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen Stahl in die USA. Von den US-Maßnahmen wären rund 1,2 Millionen Tonnen betroffen.

      Russland erwartet wegen der Schutzzölle hohe Einbußen. Der Schaden für russische Exporteure könne sich auf 400 Mio. Dollar (460 Mio. Euro) pro Jahr belaufen, sagte Ministerpräsident Michail Kasjanow. Russland plane derzeit keine Gegenmaßnahmen auf die «ungerechten» Schutzzölle. Andere Stahlexport-Länder wie China und Australien kündigten dagegen ein entschiedenes Vorgehen an.
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 13:30:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hühner gegen Stahl
      Russland ist wütend über die US-Schutzzölle und verhängt ein Einfuhrverbot für Geflügel aus den USA.

      Moskau. - Das Timing ist perfekt: Anfang Monat, zwei Tage nach der Aufforderung der russischen Stahlproduzenten, geeignete Massnahmen gegen die von den USA geplanten Schutzzölle zu ergreifen, hat das Gesundheitsministerium die Vergabe von Importlizenzen für Geflügel an US-Unternehmen gestoppt. Und am Sonntag soll nun der Import von Hühnerfleisch aus den USA nach Russland verboten werden.

      Als Grund für diese Massnahme gibt Moskau den Erhalt der Sicherheit der Bevölkerung an. Russland wirft den USA vor, ihre Ware nicht sauber zu deklarieren. Es sei unklar, ob das Fleisch Zusatzstoffe wie Konservierer oder Antibiotika enthalte. Zudem wird geklagt, das amerikanische Fleisch sei von zweifelhafter Qualität und stamme zum Teil von Produzenten, die ihre Ware nicht auf Salmonellen prüften. Russland sei kein Abfallhaufen für minderwertiges Fleisch.

      Niemand in Moskau zweifelt jedoch daran, dass das Importverbot primär eine Antwort auf die Schutzzölle für Stahl ist. Russland ist über das amerikanische Vorgehen im Stahlgeschäft besonders wütend, weil russische Firmen in den letzten Jahren ihren Export in die USA freiwillig eingeschränkt hatten. Die Stahlproduzenten hatten die vereinbarten Restriktionen als eine Art Garantie für den Zugang zum amerikanischen Markt betrachtet, von dem sie nun faktisch verbannt werden. Laut dem Handelsminister drohen Verluste bis zu 500 Millionen Dollar im Jahr.

      Doch das russische Importverbot für Geflügel könnte auf amerikanischer Seite noch schmerzhaftere Folgen haben. Moskaus Import von Hühnerfleisch hat sich im letzten Jahr auf 1,36 Millionen Tonnen verdoppelt. Die USA konnten ihren Export nach Russland um 80 Prozent steigern und beherrschen heute zwei Drittel des russischen Geflügelmarktes. Die US-Güggeli, im Volksmund Bush-Beinchen genannt, sind billig und deshalb bei den Russen sehr beliebt. Die USA reagierten denn auch harsch auf den russischen Importstopp. Washington drohte Moskau mit einer Verschlechterung der Beziehungen und machte klar: Ohne Hühner führe kein Weg in die Weg in die WTO.

      Grüße Serang

      PS:..Die Amis denken auch die können es mit jedem machen..... Hoffentlich schmeißen sie diesen Hühner Mist nicht auf Europas Verbraucher.......
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 13:38:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      und die eu geht wieder brav zur wto, wo mal wieder nichts passieren wird. oder es zieht sich über jahre.
      stattdessen sollte mal mit importzöllen auf amerikanische ware reagiert werden. dem sollten sich auch andere länder z.b. aus asien anschließen.
      ist doch wieder typisch. die amis meinen sich alles erlauben zu können und reagieren empört wenn ihnen mal das gleiche widerfährt.
      der unmut gegen amerika wächst auch in den westlichen staaten immer stärker an.
      wann lernen die endlich daß sie nicht ein und alles sind?
      ich geh jetzt nen döner für 1,50 essen. mc und bk sind im vergleich eh viel zu teuer.
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 13:38:41
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die Russen sind einfach geil. Nun muss Bush die Hühner selber verspachteln :D:D:D:D:D

      Wir müssen die Einfuhr von Fleisch aus den Usa verbieten.
      Armes Mc Donalds Land :D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 13:55:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich habe das Gefühl die USA versuchen im Schatten des 11ten
      Septembers letzten Jahres so manch eine Sauerei durchzubringen die ansonsten auf viel größeren Wiederstand getoßen wäre. Das klingt jetzt hart, aber so ist nun mal meine Meinung.

      Grüße Serang

      PS: Es soll nicht heißen, daß der 11te Septemer nicht sehr schlimm für die USA und die Welt gewesen wäre, schlimmer geht es eigentlich gar nicht......aber das sind doch ein paar völlig verschiedene Schuhe
      Avatar
      schrieb am 11.03.02 12:58:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      USA haut auf die Protektionismus-Pauke


      Über dem Atlantik hat sich ein Tiefdruckgebiet zusammengebraut. Um die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) steht es nach der US-Entscheidung über Zölle auf Stahlimporte nicht zum Besten. Die US-Regierung lässt ihre Muskeln spielen und droht mit weiteren Import-Abgaben für landwirtschaftliche Produkte, Elektronik und High-Tech-Güter. An den Aktienmärkten dürften die neuen protektionistischen Anwandlungen vorerst nur zu einigem Kopfschütteln führen. Thomas Hoch


      Amerika geht in die Offensive. Noch bevor sich die EU so richtig im klaren darüber ist, wie sie auf die vergangene Woche erlassenen Schutzzölle von bis zu 30 Prozent auf Stahlimporte reagieren soll, droht US-Handelsstaatssekretär Grant Aldonas in einem Interview mit der „Financial Times“ schon mit weiteren Maßnahmen. Und als Breitseite schickt Aldonas mit Hinweis auf das hohe US-Handelsbilanzdefizit noch ein Beschwerde über den mangelhaften Wachstumsbeitrag der Europäer hinterher. Steht da ein neuer Handelskrieg zwischen den großen Wirtschaftsregionen vor der Tür?

      Es ist wohl vor allem taktisches Geplänkel, das Aldonas zu solchen Äußerungen veranlasst. Die USA müssen die protektionistische Maßnahme in Stahlsektor rechtfertigen und da wird einmal mehr der Finger in die Wachstumswunde gelegt. Dass Protektionismus nicht unbedingt die erste Maßnahmenwahl bei der Beseitigung von Handelsbilanzungleichgewichten ist, weiß wohl auch Aldonas, das sollte man zumindest unterstellen. Die USA haben bislang den starken Dollar klaglos hingenommen, hier wäre sicherlich der erste Hebel um das zweifellos schädliche Ungleichgewicht zu beseitigen.

      Die Kritik der USA an Europa zielt wohl in erster Linie darauf ab, die Interessenpolitik der Bush-Regierung zu überdecken. Denn wenn es hart auf hart kommt, ist auch dem selbsternannten Vorreiter des Freihandels die eigene Wirtschaft immer noch am nächsten. Das gilt für Stahlwirtschaft und das galt auch bei der großzügigen Beihilferegelungen für die US-Fluggesellschaften. Freilich sind auch die Europäer in Sachen Protektionismus keine Waisenknaben, die Subventionierung des Landwirtschaftssektors durch die EU ist eines der besten Beispiele.


      Die USA erleichtert mit ihrer derzeitigen Handelspolitik nicht eben die weitere Öffnung des Welthandels. Wer neue Präzedenzfälle für Ausnahmeregelungen schafft, tut sich schwer in der eigenen Argumentation und muss auf den verbalen Holzhammer zurückgreifen. Den packt Aldonas denn auch aus, indem er mit weiteren Importzöllen droht. Dass die Drohung für die Aktienmärkte zumindest kurzfristig kaum Auswirkungen hat, ist klar. Klar ist allerdings auch, dass neue Beschränkungen des Welthandels mittelfristig auch für die Börsen negative Effekte hätten.



      Serang
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 17:59:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      US-Regierung will Handelsschranken niederreißen

      Erst im März hatte US-Präsident George W. Bush Strafzölle bis zu 30 Prozent für Stahl eingeführt. Jetzt folgt die drastische Kehrtwende: Alle Handelspartner innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) sollen den Großteil ihrer Zollschranken fallen lassen.

      Washington - "Jeder Laden an der Ecke wird künftig zum Duty Free Shop", versucht ein Sprecher der US-Regierung für die neue Initiative zu werben. Insgesamt würden die US-Verbraucher rund 18 Milliarden Dollar sparen, wenn endlich die Zollschranken niedergerissen werden könnten.
      Der Plan, der am Dienstag den Handelspartnern in der WTO vorgestellt wird, soll nicht nur Artikel für den privaten Konsum umfassen, sondern auch Maschinen und Produktionsmittel. Lediglich landwirtschaftliche Güter sind ausgenommen. Sogar Produkte, deren Herstellung besonders arbeits- und damit lohnintensiv ist - ein Gebiet, auf dem die Unternehmen in den Schwellen- und Entwicklungsländern im Vorteil sind - sollen von Zöllen befreit werden. Dazu gehören etwa Lederwaren und Textilien, die auf dem US-Markt noch immer mit Zöllen von 16 bis 20 Prozent belastet werden.

      Auch zum Zeitplan äußern die US-Unterhändler bereits konkrete Vorstellungen. Bis 2010 sollen die Zölle zunächst auf höchstens acht Prozent reduziert und bis 2015 vollständig abgeschafft werden. Zölle, die derzeit unter fünf Prozent liegen, möchte die US-Regierung bereits bis 2010 beseitigen.

      Nach Einschätzung von Experten soll die Initiative der US-Regierung dazu dienen, wieder Bewegung in die WTO-Verhandlungen um den Abbau von Handelsschranken bringen, die im vergangenen Jahr in Dohar, der Hauptstadt Katars, begonnen hatten und seither auf der Stelle treten. Möglich auch, dass sich US-Präsident Bush bei den Mitgliedern der WTO wieder Kredit verschaffen will, den er mit der Verkündung von Strafzöllen bis zu 30 Prozent auf Stahlerzeugnisse im März verspielt hatte.

      Doch ob Bush mit dieser Taktik Erfolg hat, gilt noch keineswegs als ausgemacht. Denn wenig deutet darauf hin, dass Bush mit dem Vorschlag den Handelspartnern tatsächlich in größerem Umfang entgegen kommen will. So ist etwa von einer Abschaffung der Stahlzölle nicht die Rede.

      Außerdem müssten die anderen Staaten im Falle einer Einigung ihrerseits Schutzzölle in noch größerem Maße abbauen. Widerstand dürfte besonders von den Regierungen zu erwarten sein, die sich davor fürchten, dass ihre Unternehmen der überlegenen Wirtschaftskraft der US-Konkurrenten nicht gewachsen sind.
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 08:30:30
      Beitrag Nr. 13 ()
      WTO-Chef sieht US-Zollvorstoß skeptisch
      Von Kathrin Hille, Brüssel

      Der Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO), Supachai Panitchpakdi, hat mit Zurückhaltung auf den Plan der USA reagiert, Zölle auf Industriegüter vollständig abzuschaffen. Auch in der EU wurde Kritik laut.






      "Ich weiß nicht, ob das Priorität hat", sagte Supachai der FTD. Der aus Thailand stammende WTO-Chef zitiert stattdessen zwei Forderungen von Entwicklungsländern in der laufenden Welthandelsrunde. "Das Wichtigste, was wir jetzt erreichen müssen, ist der Abbau von Spitzenzöllen und der Zolleskalation." Unter Zolleskalation versteht man das Ansteigen der Zölle mit dem Verarbeitungsgrad der Waren.

      Am Dienstag stellten der US-Handelsbeauftragte Robert Zoellick und Wirtschaftsminister Donald Evans offiziell den Plan vor, nach dem alle Zölle auf nichtlandwirtschaftliche Exportgüter bis 2015 abgeschafft werden sollen. Spitzenzölle von mehr als acht Prozent soll es danach schon von 2010 an nicht mehr geben. Dieser Vorschlag folgt einem früheren zur deutlichen Senkung der Agrarsubventionen und zur Liberalisierung des Handels mit Dienstleistungen. Doch während in den USA nur wenige Branchen wie etwa die Textilindustrie von der Aufhebung der Zölle betroffen wären, stünden Entwicklungsländer, die ihre Industrie durch Zölle schützen, vor größeren Problemen. So liegt etwa der durchschnittliche Importzoll auf Industriegüter in Indonesien bei 36,9 Prozent, in Brasilien bei 28 Prozent. Die EU, die USA und Japan erheben im Schnitt weniger als fünf Prozent.



      EU reagiert zurückhaltend


      Auch die EU reagierte am Dienstag zurückhaltend. "Die Vorschläge müssen die Interessen der Entwicklungsländer berücksichtigen", sagte eine Sprecherin von EU-Handelskommissar Pascal Lamy. "Für uns ist es wichtig, dass die Vorschläge ehrgeizig und realistisch zugleich sind."


      Supachai sagte, im Vordergrund der gegenwärtigen Welthandelsrunde stehe die Einigung über Ausnahmen vom Patentschutz (Trips) in medizinischen Notlagen sowie über die ungeklärten Fragen aus den letzten Liberalisierungsgesprächen, der Uruguay-Runde. "Wir brauchen eine Einigung, die gerade den ärmeren Ländern signalisiert, dass sie etwas erreicht haben. Damit können wir der WTO ein menschlicheres Gesicht geben." Solche Erfolge würden auch kommende Verhandlungen vereinfachen.


      Er selbst habe das Thema Sonderkonditionen und Hilfen für Entwicklungsländer auf die Agenda gesetzt. "Wir müssen hier jetzt einen legalistischeren Ansatz finden", argumentiert er gegen Regelungen, die bisher nicht verpflichtend sind. Gesetzlich verankerte längere Übergangsfristen bei der Marktöffnung von Entwicklungsländern könnten jedoch auch den Abbau von Industriezöllen verlangsamen. Eine für alle WTO-Mitglieder geltende Verpflichtung, die Zölle schnell abzubauen, wäre dann nicht möglich.



      Zugeständnisse beim Agrarhandel gefordert


      Auch bei der Liberalisierung des Agrarhandels drängt Supachai auf Zugeständnisse der Industrieländer. "Es geht hier um Leben und Tod", sagte er. "Mehr als 50 Nationen hängen mit über 50 Prozent ihrer Deviseneinkünfte vom Agrarhandel ab." Die OECD-Länder gäben aber täglich 1 Mrd. $ an Hilfen an ihre Landwirte. Supachai erinnert zum Vergleich an die Rechnung von Uno-Generalsekretär Kofi Annan, nach der das Aids-Problem mit 10 Mrd. $ in wenigen Jahren gelöst werden könnte.


      "Eine schnelle Einigung auf den Abbau von Agrar-Exportsubventionen ist auch im Interesse der EU", glaubt Supachai. Nur wenn diese Verhandlungen rechtzeitig zum Erfolg führen, gebe es die Zeit und den politischen Willen für Gespräche über Themen, an denen die EU interessiert sei, wie etwa Regeln für Investitionen oder den Wettbewerb. Die Grundlage für eine Einigung habe die EU mit den Reformplänen von Agrarkommissar Franz Fischler schon geliefert.



      © 2002 Financial Times Deutschland


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