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    OS traden auf Euro/USD - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.04.02 20:20:56 von
    neuester Beitrag 03.09.02 14:08:50 von
    Beiträge: 111
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      Avatar
      schrieb am 19.04.02 20:20:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi,

      ich will mir demnächst mal die EurOs näher anschauen,

      habe dazu aber noch folgende fragen,
      wo bekommt Ihr eure Charts her, und wo bekommt man den aktuellen Kurs möglichst Realtime?
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 20:24:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      @RCZ

      was den €-Kurs angeht:

      http://tagesschau.ttweb2.net/home/currencies.asp

      Grüsse
      Hallberg
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 20:32:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Danke



      hat jemand ne Ahnung wieviel verzögerung die Comdirect hat bei
      EUR/USD
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 21:01:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Devisenseite:

      http://www.nostsignale.com/default.htm

      Grüsse

      rev
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 21:17:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      @RCZ
      Zu lange solltest Du auch nicht warten bzw. läuft der € schon seit geraumer Zeit recht gut! Charttechnisch sollte noch einiges drin sein. Gruß,

      Stelone:)

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      Avatar
      schrieb am 20.04.02 13:45:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      @RCZ zu #1
      http://www.forexdirectory.net/quotesfx.html
      Schoenes WE, Bloedi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 14:16:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 12:21:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      RCZ
      Post ist da!
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 14:53:47
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi,

      vermute, das der ganz grosse Run erstmal vorbei ist !
      Aber musst du selber wissen, ich bin momentan in den Onion-OS der CoBA investiert und hoffe daher das sich der Euro eher seitwärts bewegen wird oder wieder etwas fällt.

      Hier noch der chart der Dresdner ( aktualisiert sich von selbst )

      Avatar
      schrieb am 21.04.02 19:16:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zum Euro:
      Nach einer langen Phase, in der der Euro gegenüber dem Dollar um 88 Cent geschwankt hat, ist die Gemeinschaftswährung am Freitag mit 0,8923 Dollar vorübergehend auf ein Drei-Monats-Hoch gestiegen.

      Ausschlaggebend dafür waren der eher gedämpfte Konjunkturausblick des amerikanischen Notenbankchefs Alan Greenspan sowie der Anstieg des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits im Februar.

      Wim Duisenberg, der Chef der Europäischen Zentralbank, äußerte am Freitag am Rande des Treffens von Währungsfonds und Weltbank in ungewöhnlich offener Form Sorgen über die amerikanische Wirtschaft.

      Deren fundamentale Ungleichgewichte seien mittelfristig nicht tragbar und müßten korrigiert werden, sagte Duisenberg.
      Wann es dazu komme, wisse er freilich nicht.

      Zum Wochenausklang drückte den Euro dann aber wieder unter 89 Cent, daß die deutsche IG Metall die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärte. Ein Streik könne die konjunkturelle Erholung in Deutschland zurückwerfen, kommentierten Händler.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 20.4.02
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 22:35:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      Noch sieht es ganz gut aus u. ich denke, das wir auch kurzfristig noch an den 0,90 kratzen. Dies liegt wohl nicht unbedingt an der Stärke des Euro sondern eher an der US-Wirtschaft.
      Das Beige-Book sieht zwar verhalten optimistisch aus, doch es fehlen die harten fakten u. nämlich bei den Unternehmensausblicken. Gruß,

      Stelone
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 11:37:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die 0,90xxxer Marke ist nicht mehr weit ;)
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 22:15:42
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zumindest in diesem Monat (wenige Tage) sollten wir noch über die 0,90 gehen.
      Morgen stehen noch einige Konjunkturdaten u. USA an:
      • 14:30 - ! US BIP 1. Quartal
      • 15:45 - ! US Verbraucherstimmung Uni Michigan April
      • 19:00 - ! US Verfall US-Renten-Optionen (CBOT)

      Zu Pkt2: Ich rechne nicht mit einem weiteren Anstieg sondern eher mit einem leichten Rückgang!
      Dies muß nicht grundsätzlich negativ sein aber kurzfristig könnte es auf die Stimmung schlagen u. dem € helfen.
      Morgen sind wir schlauer

      Stelone:)
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 21:29:01
      Beitrag Nr. 14 ()
      Über die 0,90 ist er !
      Ob die Marke hält muß man sehen.

      Stelone:)
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 23:20:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      Aus technischer Sicht sehen Analysten für den Euro in den nächsten Tagen ein Kurspotenzial bis 0,9065 Dollar. Bei Durchbrechen dieser Marke sei sogar ein Anstieg bis auf 0,91 Dollar möglich.

      "Doch ich bin nicht sicher, ob wir das erleben werden. Denn der Euro enttäuscht uns nunmehr seit drei Jahren", räumte Ralph DelZenero von Bank One in Chicago ein.

      Belastend für die Gemeinschaftswährung könnte sich Analysten zufolge in den kommenden Tagen der sich abzeichnende Streik in der deutschen Metall- und Elektroindustrie auswirken.

      Die IG Metall erhielt am Dienstag das angestrebte Votum ihrer Mitglieder für einen Arbeitskampf.

      Die mehr als 200.000 IG-Metall-Mitglieder in der baden-württembergischen Metallindustrie sprachen sich am Dienstagabend erwartungsgemäß mit großer Mehrheit von rund 90 Prozent für einen Streik aus. Im Bezirk Berlin/Brandenburg stimmten nach Gewerkschaftsangaben mehr als 85 Prozent der Mitglieder für einen Streik. Notwendig waren lediglich 75 Prozent.

      Gelesen bei TI, 01.05.02
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 22:20:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Susanna1

      Die 0,91€ hatten wir auch schon fast u. heute. Denke aber, das spätestens nach dieser Wo. eine Konsolidierung ansteht.
      Der Euro ist nicht so stark weil Europa besser läuft sodern es in den USA nicht ganz so gut läuft (harte Fakten) wie erwartet.
      Kommt noch das Handelsbilanzdefizit u. die höhere Bewert. der US-Unternehmen. Ausländische Investoren schichten um u. zugunsten des €.
      Vielleicht sehen wir bis Jahresende die 0,95€. Parität (12Mon.) hab ich auch schon gehört. Später sind wir dann schlauer:):)
      Bin vorerst ausgestiegen u. nehme die +46% mit.
      Nage aber am Zahn der Zeit!:)

      Stelone:cool:
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 23:47:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      @stelone
      Glückwunsch zu den 46%

      nach dem starken upmove würde ich kurzfristig auch eher auf fallenden Euro setzen
      :)
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 23:52:21
      Beitrag Nr. 18 ()


      wird wohl noch ein wenig dauern, bevor man von trendumkehr reden kann...m.M.

      aber ich warte auch darauf :)
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 13:08:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 00:10:22
      Beitrag Nr. 20 ()
      FOKUS 4-Euro no schwache US-Dade nahe Siabenmonadshoch
      (Nei: US-Schlusskurse, Oizelheide)

      New York, 03. Mai (Reiders) - Dr Dollar hedd no dem unerwarded deidlile Anschdieg dr Arbeidslosigkeid in den USA soi Talfahrd wiedr aufgenomme. Nach weidere unerwarded schwache Konjunkdurdade kledderde dr Euro <EUR=> mid Kurse um 0,9175 Dollar auf soi höchschds Niveau seid dem 9. Okdobr vergogne Jahrs. Innerhalb vo ebbes mehr als oim Monad hedd dr Euro damid rund fünf Prozend zum Dollar an Werd gwonne.

      Dr Euro verließ den New Yorkr Handl mid 0,9172/76 Dollar, nachdem d Eurobäische Zendralbank (EZB) den Referenzkurs am frühe Nachmiddag mid 0,9083 (Vordag 0,9032) Dollar feschdgeschdelld heddde. Die US-Valuda nodierde mid 126,94/02 no oir New Yorkr Eröffnung mid 127,17/27 Yen <JPY=> und damid niedrigschde Schdand seid zwei Monade.

      Dr Dollar hedd seid oiige Woche kondinuierlich an Werd verlore, was im Handl mid wachsende Zweifeln am Ausmaß und Tembo dr US-Konjunkdurerholung begründed wird. Dr Anschdieg vom Euro-Kurss, dr Midde Abril no undr 0,88 Dollar glege heddde, isch dahr laud Händleret fasch ausschließlich auf d Dollar-Schwäche zurüggzführe.

      Nach Angabe vom US-Arbeidsminischderiums isch d Arbeidslosenquode im Abril in den USA auf 6,0 Prozend vo 5,7 Prozend gschdiege und hedd damid den höchschde Schdand seid Augusch 1994 erreichd. Analyschde heddde im Schnidd mid oir Quode vo 5,8 Prozend gerechned.

      Die Zahl dr Beschäfdigde außerhalb dr Landwirdschafd sei saisonberoiigd um 43.000 gschdiege, deilde des Minischderium weidr mid. Analyschde heddde mid oim Zuwachs vo 41.000 gerechned. Dr Arbeidsmarkd reagierd in dr Regl mid oir zeidlile Verzögerung auf d allgemoi Konjunkdurendwigglung.

      Zudem sank dr Service-Index vom Inschdiduds of Subbly Managemend (ISM) mid 55,3 (März 57,3) Punkde schdärkr als vo Analyschde mid 56,7 Punkde erwarded.

      Händlr verwiese dauuff, dess dr Euro auf Konjunkdurdade aus dr Euro-Zone fasch nedd reagiere. Die Gemoischafdswährung hend dahr nur verhäldnismäßich wenich Schbielraum no obe. Umgekehrd sahe Händlr des Abwärdschbodenzial vom Dollar als begrenzd an. Viele Inveschdore fürchdede, dess si d Zendralbanke Jabans und dr Schweiz ge oin weidere Anschdieg vom Ye, beziehungsweise Franke schdemme könnde. Die Schweizr Nazionalbank heddde am Vordag überraschend d Zinse gesenkd. Beid Ländr fürchde den negadive Effekd oir schdarke Landeswährung auf ihre Exborde und damid auf ihre Konjunkdur.

      fgc/rkr
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 13:38:27
      Beitrag Nr. 21 ()
      Interessiert mich auch.

      Wer kann denn einen guten Schein empfehlen unter der Annahme das der Euro bis Ende diese Jahres auf 1 geht.

      Danke fuer die Muehe

      KK
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 21:28:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      @RCZ

      Eigentlich zu früh verkauft! Am Freitag legte der Schein nochmal +30% im Hoch zu! Aber man kann nicht immer Sieger sein! Trotzdem ein schöner Erfolg, die leider nicht zu oft kommen.
      Euro Konsolidierung??
      Habe mir den Terminkalender im Mai angeschaut u. von der Konjukturseite wird es kurzfristig ein wenig ruhiger so das sich der € auch ein wenig verschnaufen ,,könnte``. Aber wenn alle das eine erwarten trifft es meist nicht zu u. vielleicht legt er noch weiter zu!?
      Man sollte die Charttechnik beobachten.
      Denke wir bleiben am Ball u. vorerst,

      Stelone:)
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 22:27:21
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Stelon
      der Euro steigt gerade so wie die Aktien es vor kurzem noch gemacht haben
      wie es bei den Aktien ausging sieht man jetzt schön, jetzt verkaufen wieder alle Panikartig:)
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 19:26:20
      Beitrag Nr. 24 ()
      In den vergangenen vier Wochen hat der Euro gegenüber dem Dollar rund 5 Prozent an Wert gewonnen.

      Der Streik in der deutschen Metallindustrie hatte keine erkennbare Wirkung auf die Kursentwicklung. Noch bestehe die Hoffnung, daß sich die Tarifpartner bald einigten, erläuterte Günther Heß, Direktor im Devisenhandel der BHF-Bank. Auch gegenüber dem Yen und dem Pfund hat der Euro zuletzt aufgewertet.

      In den vergangenen dreieinhalb Jahren haben freilich viele Experten dem Euro immer wieder Aufwertungspotential zugesprochen - nur um Lügen gestraft zu werden.

      Auch derzeit gehen die Meinungen der Fachleute weit auseinander.

      So hält beispielsweise Peter Thoma, Leiter des Devisen-Kassahandels bei der Deutschen Bank in Frankfurt, für wahrscheinlich, daß sich die derzeitige Dollar-Schwäche weiter fortsetzt und der Euro schon in einem Monat mit 0,95 Dollar bewertet wird.

      Demgegenüber meint Konrad Mattern, Währungsexperte der Fondsgesellschaft Deka Investment, daß sich der Euro in den nächsten drei Monaten wieder auf 0,85 Dollar abschwächt.

      Denn erstens dürfte das höhere Wachstum in Amerika bald wieder mehr ausländisches Kapital anlocken.

      Zweitens zeigten viele Daten, daß der Markt derzeit extrem stark auf eine weitere Euro-Aufwertung setze.

      Weil diese Anleger alle schon Euro gekauft hätten, dürften sie in nächster Zeit Euro gegen Dollar verkaufen, um ihre inzwischen erzielten Kursgewinne sicherzustellen. Das aber werde den Euro wieder unter Druck bringen, meint Mattern.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 07.05.02
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 12:17:23
      Beitrag Nr. 25 ()
      Zweifel an der Rentabilität von Dollar-Anlagen haben dem Euro zum Wochenschluß wieder Auftrieb gegeben und deutlich über 0,91 Dollar steigen lassen.

      Immer häufiger sind nun Prognosen zu hören, die der Gemeinschaftswährung kräftiges Aufwertungspotential beimessen.

      Unterdessen hat sich der Euro auch gegenüber britischem Pfund und Yen befestigt. Das Pfund belastet, daß sich die politische Waage immer mehr zugunsten eines Beitritts Großbritanniens zur Währungsunion neigt.

      Den Yen bringt unter Druck, daß die Bewertungsagentur Moody`s die Bonität der staatlichen Anleihen in der nächsten Woche weiter herunterstufen dürfte - möglicherweise sogar gleich um zwei Stufen.

      Am Freitag scheiterte der Euro allerdings an der Widerstandslinie bei 117,50 Yen je Euro.

      Die polnische Regierung hat die Zentralbank mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft gedrängt, den festen Zloty durch Interventionen abzuschwächen. Die Zentralbank ist dieser Aufforderung aber nicht nachgekommen.

      Jetzt gilt eine Zinssenkung als wahrscheinlich; mit 9,5 Prozent ist der polnische Leitzins weiterhin höher als in den meisten Nachbarländern. Ein Euro kostete am Freitag 3,66 Zloty. (bf.)

      FAZ-Finanzmarkt, 11.05.02
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 12:42:29
      Beitrag Nr. 26 ()
      Euro-Goldmünze für 193 Euro

      Die Preise für die ersten deutschen Euro-Goldmünzen, die an die Euro-Bargeldeinführung in diesem Jahr erinnern sollen, stehen fest.

      Die Münze im Nennwert von 100 Euro koste 193 Euro, der Preis für die 200-Euro-Gedenkmünze betrage 371 Euro, teilte das Bundesfinanzministerium mit.

      Da rund 1,5 Millionen Bestellungen für 600 000 Münzen eingegangen seien, könne nicht jede Bestellung in vollem Umfang erfüllt werden. Der Bund habe die Liefermengen pro Person begrenzt und teilweise ausgelost, hieß es.

      FAZ-Finanzmartk, 11.05.02
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 08:37:40
      Beitrag Nr. 27 ()
      Seit Anfang April hat der Euro einen bedeutenden Lauf vorgelegt, was den Dollar deutlich unter Druck gebracht hat.

      Nach dem Konjunkturoptimismus zum Jahresbeginn, sorgen Zweifel über das Ausmaß einer wirtschaftlichen Erholung in den USA für Kursverlusten an der Wall Street und für Abschläge beim Dollar.

      Für die Analysten der WestLB ist es allerdings wenig überraschend, dass sich nach der starken Erholung, die die Konjunkturdaten in den ersten drei Monaten des Jahres vorlegten, eine Phase der Konsolidierung anschließt.

      Und in den Frühphasen von wirtschaftlichen Aufschwüngen reagierten die Währungen besonders sensibel auf die Widersprüchlichkeit ökonomischer Daten.

      Euro stieg auf 1,30 Dollar

      Kurzfristig sehen die Analysten den Euro in der seit April 2000 gültigen Seitwärtsrange zwischen 0,85 und 0,95 Euro schwanken.

      Eine Korrektur der Dollar-Überbewertung - auch mit Kursen, die deutlich über der Pariät liegen, ist aber aus Sicht der WestLB unausweichlich.


      Die Analysten haben sich einmal ein ähnliches Szenario aus den achtziger Jahren angeschaut.

      Zu Beginn der achtziger Jahre hatte sich eine deutliche Überbewertung des Dollar aufgebaut.

      Makroökonmische Ungleichgewichte in der amerikanischen Wirtschaft luden sich Mitte der achtziger Jahre in massiven Kursverlusten des Dollar ab. In der ersten Phase von März 1985 bis Juli 1986 wertete der Dollar gegenüber den Euro, den die WestLB zur Analysezwecken synthetisch konstruierte hat, um 54 Prozent ab. Zum Ende der ersten Phase erreichte der Dollar die Parität zum Euro.

      Ölbranche würde leiden

      In den darauf folgenden zwölf Monaten wertete der Dollar weitere elf Prozent ab, Ende 1987 lag die Wechselkursrelation bei 1,30 Dollar je Euro.

      Was aber bedeutet dies für die Aktienmärkte?

      Die Analysten der West LB haben für den Zeitraum der ersten Phase und damit der größten Abwertung einmal die Sektorindizes analysiert. „Die Performance der Sektorebene ist, soweit sie sich isoliert betrachten lässt - relativ eindeutig“, schreiben die Aktienmarktstrategen Martin Gilles und Hendrik Garz in ihrer Studie.

      Unmittelbar negativ betroffen war der Ölsektor, denn hier werden die Geschäfte traditionell auf Dollar-Basis abgewickelt.

      Ein schwacher Dollar bedeutet daher niedrigere Umsatzerlöse für die europäischen Exporteure. Stieg der Gesamtmarkt von März 1986 bis Juli 1987 um 58 Prozent, so legte die Ölbranche gerade einmal 0,5 Prozent zu.

      Schlimmer noch traf es den Stahlbereich, der eine negative Performance von 10,7 Prozent aufwies. Zudem litten die Exportbranchen Maschinenbau und Chemie, deren relative Wettbewerbsfähigkeit durch die robuste Heimatwährung in Midleidenschaft geriet.

      Dieses Performance-Muster würde sich nach Einschätzung von Gilles und Garz bei einer erneuten massiven Dollar-Abwertung ebenfalls einstellen.
      Einziger Unterschied ist das derzeitige Konjunkturumfeld, das in Europa alles andere als stabil ist. Eine rasche Abwertung würde das zarte Pflänzchen Konjunkturaufschwung behindern und könnte zu Kursverlusten an den Aktienmärkten führen, befürchten die Strategen.

      Quelle: FAZ, 14.05.02
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 08:40:00
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die Spekulation auf einen fallenden Dollar, die den Wechselkurs der amerikanischen Währung gegenüber dem Euro in der ersten Maihälfte stark belastet hatte, ist schon wieder zusammengebrochen.

      Diese Woche mußten sich die Dollar-Verkäufer schon wieder eindecken. Eine Kehrtwende zeichnet sich zugleich auch am Kapitalmarkt ab.

      Die Meinung, daß die amerikanische Konjunktur als erste in der Weltwirtschaft im Kommen ist, wird durch aktuelle statistische Daten beinahe von Tag zu Tag gestärkt, während in Europa noch keineswegs ein Stimmungswandel eingetreten ist. Im Gegenteil: Die Inflationssorgen in einigen Mitgliedsländern der Euro-Zone nehmen zu, desgleichen ist weit und breit noch keine Konsolidierung der hohen öffentlichen Schulden erkennbar.

      "Vertrauen plus Zins und Gewinn" sei das Geheimnis des neuerlichen Meinungsumschwungs zugunsten von amerikanischen Aktien und Anleihen, sagt man jetzt wieder am Markt.

      Irgendwann im Herbst" werde die amerikanische Notenbank den Dollar wohl etwas verteuern. Aber ob die Europäische Zentralbank mit dem Euro sogleich mitziehen werde, ist zumindest bis zu den deutschen Wahlen am 22. September offen. Die Kapitalmärkte beginnen sich auf diese unterschiedlichen Erwartungen einzuschießen.

      Die Dollar-Anleihen haben gegenüber vergleichbaren Euro-Titeln jetzt schon einen deutlichen Vorsprung gewonnen. Zehnjährige Euro-Staatsanleihen rentieren aktuell mit knapp 5,20 Prozent. Zur Wochenmitte erreichten zehnjährige amerikanische Staatsanleihen eine Rendite von 5,30 Prozent. Die dreißigjährigen Titel des Schatzamtes bringen nun 5,75 Prozent. Bis zum Spätsommer rechnet der Markt mit Renditen von knapp 5,50 Prozent für die zehnjährigen Dollar-Staatsanleihen, und dies gleichzeitig bei einem festeren DollarKurs am Devisenmarkt gegen Euro.

      Rechnet man nun auch noch einen gewissen Vertrauensbonus für Dollar-Anlagen hinzu, so müßten in der zweiten Jahreshälfte festverzinsliche Anlagen in amerikanischer Währung Vorteile gegenüber vergleichbaren Investitionen in Euro-Bonds haben. So wird jedenfalls jetzt in Händlerkreisen gedacht.

      Es ist schon beeindruckend, wie die jetzige gute Stimmung in Amerika die vorwöchigen Befürchtungen über eine neue Krise am amerikanischen Anleihemarkt im Keime erstickt hat.

      Die Sorge um die Zahlungsfähigkeit des Telekommunikationskonzerns Worldcom und der Kurssturz der Worldcom-Anleihen bis auf 40 Prozent des Nennwertes wurden durch den Konjunkturoptimismus einfach überspielt. Jetzt überwiegt die Meinung, der amerikanische Anleihemarkt werde die Worldcom-Kröte ohne einen nennenswerten Vertrauensverlust für den Gesamtmarkt schlucken.

      Die Händler denken nach vorn. In der zweiten Wochenhälfte wird der Markt für Euro-Bonds durch eine Großanleihe des Energieversorgers Eon belastet werden. Emittiert werden sollen 7,5 Milliarden Euro in vier Tranchen, sowohl in Euro-Währung als auch in Pfund Sterling. Es wird damit gerechnet, daß der Schuldner attraktive Konditionen bieten wird. Er kann sich einen Flop aus Liquiditätsgründen kaum leisten.

      Was Eon bietet, wird aber nicht ohne Einfluß auf die jetzt bis auf Ende Mai zurückgestellte Großanleihe der Deutschen Telekom bleiben können.

      Hierbei geht es um ein Volumen bis zu 8 Milliarden Euro. Institutionelle Anleger werden nur dann größere Posten kaufen können, wenn dem Schuldner ein einigermaßen gutes Rating gewährt wird.

      Händler meinen, daß die Telekom bei einer Laufzeit von zehn Jahrem am besten einen Kupon von 8 Prozent bieten sollte, um möglichst viele private Sparer anzulocken. Geize dagegen die Telekom, müßte sie um den Erfolg ihrer Großemission bangen und dies teuer bezahlen, wenn sie später noch weiteres Fremdgeld benötigt. Bei schwachem Euro-Wechselkurs dürfte es ohnehin nicht leicht sein, Investoren aus dem Dollar-Raum für die Anleihe zu gewinnen.

      Ein wenig Bewegung ist diese Woche in den Markt für argentinische Schulden gekommen. Der argentinische Staat hat einige hundert Millionen Dollar Schulden gegenüber der Interamerikanischen Entwicklungsbank zurückgezahlt und wird dafür einen neuen Kredit über 700 Millionen Dollar erhalten.

      Vielleicht ist dies der Anfang für konkrete Überlegungen, auch eine "vertretbare Regelung" für alle eingefrorenen verbrieften Altschulden des Landes zu suchen und zu finden. Das sind Hoffnungen, die der Markt jetzt mit Kursen von etwa 25 Prozent des Nennwertes der Anleihen vorweg "bezahlt".

      Quelle: FAZ, 16.05.02
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 20:25:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ein hoher Ölpreis stärkt den Dollar


      Mit Erleichterung dürften die Crew von Wim Duisenberg den jüngsten Bericht des American Petroleum Institute aufgenommen haben. Entgegen den Befürchtungen an den Finanzmärkten sind die amerikanischen Vorratstanks für Benzin gut gefüllt.

      Sorgen um Benzinknappheit während der bevorstehenden US-Urlaubssaison zwischen dem Memorial-Wochenende Ende Mai und dem Labor Day Anfang September hatten zum Wochenbeginn den Ölpreis auf über 29 Dollar je Barrel angehoben, nachdem zuletzt die Vorräte an Rohöl deutlich gesunken waren.

      Der Ölpreis gibt am Mittwochmittag 1,6 Prozent auf 26,88 Dollar nach. Aber seit Jahresbeginn hat sich das schwarze Gold bereits um 35 Prozent verteuert. Und dies erfüllt vor allem die europäischen Notenbanker mit Unbehagen, da sie Inflationsgefahren durch einen hohen Ölpreis wittern. „Als Daumenregel gilt, dass ein Ölpreisanstieg von fünf Dollar die europäische Inflation um 0,25 Basispunkte erhöht“, erklärt Devisenexperte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler die Ängste der Notenbanker.

      Hohe Korrelation zwischen Dollar und Öl

      Daher hat ein hoher Ölpreis in der Vergangenheit die europäischen Währungen eher geschwächt. „Historisch gibt es eine sehr hohe Korrelation zwischen einem starken Dollar und einem hohen Ölpreis“, weiß Keller aus seinem Erfahrungsschatz zu berichten. Seit Jahresanfang habe sich allerdings eine ziemlich große Abweichung zwischen hohen Ölpreis und Dollaraußenwert gezeigt.

      Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der gestiegene Ölpreis weniger aus einem signifikanten Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herrührt, sondern aus der politischen Konfliktsituationen im Nahen Osten. Die Analysten von Ideaglobal schätzen, dass der politische Aufschlag für den Ölpreis derzeit bei vier bis sechs Dollar je Barrel liegt.

      Zudem war das Sentiment an den Devisenmärkten in den vergangenen Wochen pro-Euro eingeschworen. Der Dollar habe seine besten Jahre hinter sich, hieß es allgemein. „Da wurden negative Nachrichten für die Eurozone wie etwa ein schwacher ifo-Index oder eben der hohe Ölpreis dem Euro einfach verziehen“, beschreibt Keller die Stimmung.

      Inflationsangst dämpft Euro-Fantasie

      Seit Wochenbeginn begibt sich der Euro allerdings wieder auf Tauchstation und folgt damit dem traditionellen Handlungsmuster bei steigenden Ölpreisen. Zum einen steigt mit den Ölpreis die physische Nachfrage aus der Eurozone nach Dollar, weil die europäischen Länder nach Japan zu den größten Ölimporteuren in ausländischer Währung zählen. Die EU-Länder bezahlen ihre Ölrechnung in Dollar, müssen sich diese Devisen also an den Finanzmärkten gegen Euro besorgen.

      Zudem sorgt der hohe Ölpreis für Inflationsängste. EZB-Ratsmitglied Ernst Welteke sagte erst am Wochenende, dass die Inflation auf Grund des Ölpreises und der Tarifverhandlungen nicht so stark fallen werde wie angenommen. „Die Befürchtungen sind derzeit, dass die EZB den Geldhahn schneller zudrehen könnte als zunächst angenommen“, meint Devisenanalyst Ernst Keller und dies schwäche den Euro. Immerhin hat die Zentralbank das Inflationsziel von zwei Prozent im Nacken.

      Beim Bankhaus Metzler rechnet man allerdings lediglich mit einer Zwischenkonsolidierung des Euro und ist mittelfristig weiterhin positiv gestimmt. Der Dollar sei überbewertet und die Finanzmärkte würde dieses Ungleichgewicht in den kommenden Monaten nun abarbeiten, ist Keller zuversichtlich.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 16.O5.02
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      schrieb am 17.05.02 09:52:56
      Beitrag Nr. 30 ()
      Zum Euro: Kurskorrektur wird erwartet

      An den Terminbörsen mangelt es derzeit nicht an interessanten Themen. Neben allgemeinen Fragen der Weltkonjunktur wird anläßlich aktueller amerikanischer und europäischer Wirtschaftszahlen immer wieder heftig und kontrovers über die künftige Geldpolitik in beiden Regionen diskutiert.

      Zwangsläufig erstrecken sich die Überlegungen damit auch auf den Dollar vor allem im Verhältnis zum Euro. Der Yen ist dagegen in den Hintergrund gerückt. Er sei noch für manche Überraschung gut, meinen aber Strategen.

      Vielerorts wird jedoch auch daran erinnert, daß Japan und der Yen als eines der größten Risiken für die internationalen Finanzmärkte in diesem Jahr gelten. Mit Spannung wird zudem verfolgt, wie sich Aktien- und Terminbörsen in den westlichen Ländern verhalten. Steigende Kurse beruhten gegenwärtig vorrangig auf Eindeckungen der Baissiers, wobei ernste Kaufbereitschaft die Ausnahme sei, heißt es.

      Auch an den Rohstoff-Terminmärkten ereignet sich in diesen Tagen einiges. Der Preis für Mais ist in Chikago stark gestiegen. Der Anbau dieses wichtigsten Futtergetreides ist in Teilen des amerikanischen Mittelwestens, dem bedeutendsten Anbaugebiet der Welt, wegen schwerer Niederschläge erheblich verzögert worden.

      Aus Zeitgründen kann daher ein ansehnlicher Teil der Fläche nicht mehr mit Aussicht auf auch nur durchschnittliche Erträge bebaut werden. Da Amerika der führende Produzent und Exporteur von Mais ist, haben die widrigen Witterungsbedingungen auch für das Weltmarktangebot Folgen.

      Dabei ist zu beachten, daß es bei Futtergetreide seit Jahren Produktionsdefizite gibt, die den Weltvorrat bereits auf ein kritisch niedriges Niveau schrumpfen ließen. Auch für 2002/03 (Oktober/September) ist ein weiteres Defizit vorgezeichnet, wobei witterungsbedingte Ausfälle bei der Ernte in Amerika noch nicht berücksichtigt sind.

      Am Devisen-Terminmarkt in Chikago ist der Euro im Verhältnis zum Dollar unverändert stark "überkauft".

      Die Positionen der Euro-Haussiers sind extrem hoch. Damit ist nach wohl einhelliger Ansicht eine Korrektur vorgezeichnet.

      Über die Stichhaltigkeit der Gründe, die für eine weitere Befestigung des Euro angeführt werden, herrscht unverändert Streit.

      Dresdner Kleinwort Wasserstein und Merrill Lynch halten das Argument, daß die internen und die externen amerikanischen Defizite sowie deren Finanzierung durch ausländisches Kapital zunehmend Schwierigkeiten bereiteten, nicht für überzeugend. Die amerikanische Wirtschaft werde sich kräftig genug erholen, um weiterhin ausreichend Auslandskapital anzulocken.

      Dagegen zeigen sich Credit Suisse First Boston, Goldman Sachs und Morgan Stanley davon überzeugt, daß die Tendenzwende beim Dollar bereits eingetreten ist und die Korrektur seiner Überbewertung eingesetzt hat.

      Diese Investmentbanken erwarten zunehmende Schwierigkeiten der Vereinigten Staaten bei der Finanzierung der Defizite. Vielerorts heißt es, ausländische Anleger hätten erkannt, daß ihre weit übergewichteten und damit stark einseitigen Engagements im Dollar hochriskant seien.
      Solche Überlegungen würden auch für Notenbanken mit Dollarreserven gelten, wie besonders die japanische und in zunehmendem Maße auch die chinesische.

      Wenn eine ausgedehntere Korrektur des Euro im Verhältnis zum Dollar eintreten sollte, würden die Haussiers am Goldmarkt wohl zu den größten Opfern zählen.

      Quelle: FAZ, 17.05.02
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      schrieb am 20.05.02 23:01:13
      Beitrag Nr. 31 ()
      Noch vor wenigen Tagen war die Mehrheit der Marktteilnehmer davon überzeugt, dass sich sowohl die japanische Börse als auch der Yen nach dem Ende des Fiskaljahres im März wieder abschwächen würden.

      Denn in den vergangenen Jahren war regelmäßig das Phänomen zu beobachten, dass zum Ende des japanischen Geschäftsjahres Ende März die Märkte und die Währung stiegen, nur um später um so schwächer zu werden.

      In diesem Jahr scheint es aber zumindest bisher nicht mehr nach diesem Strickmuster zu laufen. Denn der Nikkei hält sich zumindest auf dem relativ hohen Niveau über 11.000 Yen, und der Yen legt sogar zu.



      Yen und Euro profitieren von Dollarschwäche

      Waren Ende Februar noch 135 Yen nötig, um einen Dollar zu erwerben, so sind es am Montag Morgen im Tief nur noch 125,70 Yen. Allein von Donnerstag auf Freitag betrug die Aufwertung des Yen teilweise mehr als zwei Prozent. Ähnliche Bewegungen gab es zum Euro. Der hat am Freitagnachmittag die Marke von 92 Cent übersprungen und liegt damit auf einem höchsten Punkt seit September 2001. Beide Währungen dürften allerdings von der momentanen Dollarschwäche profitieren.

      „Der Freitag war ein schlechter Tag für den Dollar“, sagte Devisenanalyst Stefan Klomfass von HelabaTrust. Auslöser seien optimistische Äußerungen der japanischen Regierung gewesen, wonach die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihre Rezession beendet habe. „Die positiven Wachstumsaussichten haben das Vertrauen in den japanische Yen gestützt und den Dollar belastet“, sagte Klomfass. „Davon hat auch der Euro profitiert.“

      Unterstützung habe der Euro auch durch positive Konjunkturdaten aus der Eurozone erhalten. Die Industrieproduktion im Währungsgebiet hat im März an Tempo gewonnen und ist stärker gewachsen als von Ökonomen erwartet.



      Außenhandelsdefizit der USA als Damoklesschwert

      Das Problem des Dollar - das ist nicht neu - ist das große Außenhandelsdefizit der USA, das die längste Zeit auf Grund der Attraktivität der US-Kapitalmärkte aus dem Ausland finanziert wurde.

      Lässt nun einerseits diese Attraktivität nach und steigt andererseits die Anlagefantasie für Japan oder Europa, so könnte sich der Dollar weiter abschwächen.

      Momentan scheint er auf der Kippe zu stehen. „Sollte er gegen den Euro markant die Marke von 92 Cent überwinden oder gegen den Yen die 125, dann wäre eine schnelle starke Kursbewegung durchaus denkbar“, kommentiert Jim O`Neill von Goldman Sachs die momentane Lage.

      Nach seinem Modell liegt der Dollar gegen den Euro in einem Jahr bei 103 Cent. Sollte das allerdings nicht gelingen, dürfte der Markt zunächst spekulative Positionen in die andere Richtung aufbauen.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 20.05.02
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      schrieb am 20.05.02 23:10:10
      Beitrag Nr. 32 ()
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 08:21:16
      Beitrag Nr. 33 ()
      Kraftprobe treibt Yen auf Fünfmonatshoch

      Die Devisenmärkte rund um den Globus wollen es wissen:

      Trotz der aktuellen Warnungen der japanischen Regierung vor den Export schädigenden Folgen der Yen-Stärke hat der Dollar am Dienstag seine Talfahrt zum Yen fortgesetzt. Kostete ein Dollar Ende Februar noch 135 Yen, so sind es am Dienstagabend knapp unter 124 Yen, ein neues Fünfmonatstief.

      Offensichtlich eine Kraftprobe zwischen den Devisenmärkten und der japanischen Regierung, zumal auch der Euro gegenüber dem Yen unter Druck steht und vorübergehend mit 113,13 Yen auf ein Zweimonatstief rutschte.

      Es ist gar nicht so lange her, dass die Stimmen aus der japanischen Administration direkten Einfluss auf den Kurs nahmen, ohne dass tatsächlich Taten folgten. Am Morgen waren diese Äußerungen besonders massiv.


      Markt testet Interventionsbereitschaft der Regierung

      „Der Markt wird die Regierung, das Finanzministerium und die Bank von Japan weiter testen, um herauszufinden, wo ihre Grenze ist", sagte Ben Strauss, Händler bei Bank Julius Baer in New York.

      Bisher sehe es so aus, dass die Behörden nicht einschreiten, bevor der Dollar auf 120 Yen gefallen sei. Zuvor hatten Experten darauf getippt, dass die Regierung Kurse unter 125 Yen nicht lange tolerieren werde.

      Devisenexperten sehen derzeit das Niveau des Euro-Kurses eng verbunden mit der Yen-Entwicklung.

      Es zeige sich, wie sehr die Euro-Rally mit der Yen-Stärke zusammenhänge, meint Jeremy Hawkins, Chefvolkswirt bei der Bank of America.

      Sofern der Dollar zum Yen nicht weiter nachgebe, sei auch das Potenzial des Euro begrenzt.

      Der Yen bekommt derzeit allerdings auch kräftigen Rückenwind vom Aktienmarkt. In fünf der zurückliegenden sechs Handelstage hat der Nikkei-Index zugelegt, womit er es auf ein Plus von 11,9 Prozent in diesem Jahr bringt. Marktteilnehmer sprechen von Geldflüssen internationaler Fonds nach Japan.



      Baldiges Eingreifen zu erwarten

      Doch ebenso wackelig wie der nach wie vor krisengeplagte Aktienmarkt bleibt auch die Yen-Rally.

      Die Devisenanalysten von UBS Warburg sehen in den jüngsten massiven Äußerungen japanischer Offizieller ein Zeichen, dass die Politiker diesmal bereit sind, eine negative politische Reaktion aus den USA und dem Rest Asiens zu riskieren und massiv zu intervenieren.

      „Die einfache Wahrheit ist wohl, dass Japans Offizielle nicht bereit sind, das Elixier einer super-wettbewerbsfähigen Währung aufzugeben, in einer Zeit, in der es keine Inflation gibt und die Aussichten struktureller Reformen dürftig bleiben“, meinen die Experten.
      Und das dürfte dem Markt einen nachhaltigen Ausflug unter 125 Yen schwer machen.

      Der japanische Ministerpräsident Yunichiro Koizumi hatte am Morgen nochmals betont, ein starker Yen könne die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure im Ausland schwächen.

      Wirtschaftsminister Heizo Takenaka bezeichnete die schnellen Kursgewinne des Yen als Risikofaktor für die Wirtschaft des Landes.

      Am deutlichsten wurde Japans Finanzminister Masajuro Shiokawa: „Wenn es schnelle Bewegungen gibt, müssen wir Schritte in Betracht ziehen, diese Bewegungen zu korrigieren und die Marktprinzipien wieder herzustellen", sagte Shiokawa.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 21.05.02
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      schrieb am 22.05.02 08:40:28
      Beitrag Nr. 34 ()
      Kursverlauf des Dollar gegen den Yen in den vergangenen 12 Monaten

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      schrieb am 23.05.02 08:39:17
      Beitrag Nr. 35 ()
      Interventionen sollen den Yen schwächen

      So schnell geht es am Devisenmarkt. Hatte der Yen noch am Dienstag gegen den Dollar ein Fünfmonatshoch markiert, so schien bei einer Marke von 123,5 Yen pro Dollar die Schmerzgrenze erreicht zu sein. Denn am Mittwoch ist auf diesem Niveau die japanische Notenbank in den Markt gekommen, um den raschen Anstieg des Yen mit Verkäufen zu bremsen.

      Der Yen stieg innerhalb von wenigen Minuten von 123,70 Yen auf 125 Yen pendelt am Mittwochmittag zwischen 124,6 und 125 Yen je Dollar.

      Gegenüber dem Euro setzt sich die Talfahrt des Dollar allerdings weiter fort.

      Der Euro markiert am Mittwochmittag mit Kursen von 0,9271 Dollar ein neues Jahreshoch. Hier setzt sich die Anti-Dollar-Stimmung weiter fort.



      Erste Intervention seit September

      Das ist die erste Intervention seit dem September des vergangenen Jahres.

      Auch wenn sich Japans Finanzminister Masajuro Shiokawa eher besorgt über die Geschwindigkeit der jüngsten Aufwertung des Yen gegen den Dollar zeigte, dürfte die Intervention nicht zufällig zusammenfallen mit dem Aufprallen der Währungsrelation auf dem seit September 2000 anhaltenden Aufwärtstrend.

      Japan hat auch klar gemacht, dass es die Interventionen aufrecht erhalten wolle, falls es notwendig sein sollte. Zuletzt hatte die Notenbank im September vergangenen Jahres wiederholt zwischen 116 und 120 Yen in den Markt eingegriffen, damals ein stärkeres Abgleiten des Dollar vermieden und damit den bis jetzt anhaltenden Aufwärtstrend mehr oder weniger etabliert.



      Japan scheint die Anleger wieder zu inspirieren

      Mit Blick auf die Zukunft scheint der Markt überrascht zu sein vom Wirtschaftswachstum in Japan. Der Index für die Industrieproduktion ist im März um 1,2 Prozent gestiegen und würde für das erste Quartal ein Wachstum von 7,5 Prozent auf annualisierter Basis bedeuten.

      Angesichts der Schwierigkeiten an den amerikanischen Börsen scheint auch der japanische Aktienmarkt wieder mehr Appetit zu machen. Immerhin hat sich der Nikkei trotz des steigenden Yen erstaunlich gut gehalten und liegt mit knapp 12.000 Punkten am oberen Ende der Kursgewinne seit Anfang Februar.

      Trotz aller Skepsis bezüglich mangelnder Wirtschaftsreformen scheint es mit Maßnahmen wie einem Verbot von Leerverkäufen, der Erlaubnis zu Aktienrückkäufen und Deviseninterventionen zu gelingen, ein positiveres Investitionsklima wie in der jüngeren Vergangenheit zu erzielen. Das dürfte den Yen weiter relativ attraktiv machen. Der Markt dürfte sicherlich die Interventionsbereitschaft weiter testen.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 23.05.02
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 08:30:04
      Beitrag Nr. 36 ()
      Währungen der Rohstoffländer sind Trumpf

      Der Devisenmarkt bleibt in Bewegung. Hatte die japanische Notenbank schon am Mittwoch interveniert, um den raschen Anstieg des Yen gegen den Dollar zu stoppen oder zumindest zu bremsen, so hat sie ihre Bereitschaft am Donnerstag erneut bewiesen. Sie kam wieder in den Markt und trieb den Yen von etwas mehr als 124 auf 124,80 Yen. Damit scheint sich das Szenario vom vergangenen September zu wiederholen.

      Auch damals hatte sie mehrfach - wenn auch auf tieferem Niveau - in das Marktgeschehen eingegriffen und einen weiteren Anstieg des Yen abgewehrt. Diesmal könnte das allerdings ein „härteres Stück Arbeit sein“. Immerhin ist in der Zwischenzeit die Stimmung sowohl mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung als auch auf die Börse deutlich positiver geworden.


      Investive Geldströme lassen sich mit Interventionen nicht aufhalten

      Die Notenbank muss sich damit nicht nur gegen spekulative Marktteilnehmer stellen, sondern auch gegen Geldströme mit investivem Charakter. Sollte sich die Konjunktur in Japan tatsächlich positiv entwickeln, dürfte das Ziel der Interventionen wohl nur darin bestehen, den Anstieg zu bremsen. Vermeiden wird er sich dann kaum lassen. Damit hängt alles von der Einschätzung der japanischen Konjunktur ab.

      Grund ist allerdings nicht nur der Stimmungswandel gegenüber Japan generell, sondern vor allem gegenüber dem Dollar.

      Der wird mittlerweile immer mehr zum Sorgenkind. Das zeigt sich nirgends deutlicher als an den so genannten „Commodity Währungen“. Das sind die Währungen jener Länder, die rohstofflastig sind. Beispielsweise dem australischen oder dem kanadischen Dollar.

      Der australische Dollar liegt mit 0,5550 Dollar gegen den US-Dollar nur knapp unter dem 15-Monats-Hoch vom Mittwoch, der Kanada-Dollar ist mit 1,5375 kanadischen Dollar auf ein Neun-Monats-Tief gestiegen.

      Die norwegische Krone liegt mit 8,14 Kronen sogar auf dem höchsten Punkt seit Februar 2000, gegen den Euro sowieso. Dort zählt nicht nur das Sentiment gegen den Dollar, sondern die norwegische Nationalbank hat aus Inflationsbedenken eine mögliche Zinserhöhung angedeutet. Denn die Arbeitslöhne sind mehr als fünf Prozent gestiegen, der Konsum wächst rasant, ein hoher Ölpreis und teure Wohnungen tun ein Übriges.


      Vorherrschende Trend dürften anhalten

      Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA sind zwar besser als erwartet ausgefallen und könnten den Dollar wieder etwas stützen. Sollte sich auch das Wachstum noch positiv ausfallen, könnte das Pendel noch einmal weiter zurückschlagen.

      Trotz alledem gehen die Analysten von UBS Warburg davon aus, dass zumindest in den „Commodity Währungen“ die aktuell vorherrschenden Trends anhalten werden. Sie würden diese bei Zwischenkorrekturen kaufen.

      Der Rekordkurs der norwegischen Krone gegen den Euro lässt sich nach ihrer Einschätzung kaum aufhalten. Der Effekt eines eventuell sinkenden Ölpreises würde durch steigende Zinsen mindestens kompensiert werden.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 24.05.02
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 08:35:17
      Beitrag Nr. 37 ()
      Währungen der Rohstoffländer sind Trumpf

      Der Devisenmarkt bleibt in Bewegung. Hatte die japanische Notenbank schon am Mittwoch interveniert, um den raschen Anstieg des Yen gegen den Dollar zu stoppen oder zumindest zu bremsen, so hat sie ihre Bereitschaft am Donnerstag erneut bewiesen. Sie kam wieder in den Markt und trieb den Yen von etwas mehr als 124 auf 124,80 Yen. Damit scheint sich das Szenario vom vergangenen September zu wiederholen.

      Auch damals hatte sie mehrfach - wenn auch auf tieferem Niveau - in das Marktgeschehen eingegriffen und einen weiteren Anstieg des Yen abgewehrt. Diesmal könnte das allerdings ein „härteres Stück Arbeit sein“. Immerhin ist in der Zwischenzeit die Stimmung sowohl mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung als auch auf die Börse deutlich positiver geworden.



      Investive Geldströme lassen sich mit Interventionen nicht aufhalten

      Die Notenbank muss sich damit nicht nur gegen spekulative Marktteilnehmer stellen, sondern auch gegen Geldströme mit investivem Charakter. Sollte sich die Konjunktur in Japan tatsächlich positiv entwickeln, dürfte das Ziel der Interventionen wohl nur darin bestehen, den Anstieg zu bremsen. Vermeiden wird er sich dann kaum lassen. Damit hängt alles von der Einschätzung der japanischen Konjunktur ab.

      Grund ist allerdings nicht nur der Stimmungswandel gegenüber Japan generell, sondern vor allem gegenüber dem Dollar. Der wird mittlerweile immer mehr zum Sorgenkind. Das zeigt sich nirgends deutlicher als an den so genannten „Commodity Währungen“. Das sind die Währungen jener Länder, die rohstofflastig sind. Beispielsweise dem australischen oder dem kanadischen Dollar. Der australische Dollar liegt mit 0,5550 Dollar gegen den US-Dollar nur knapp unter dem 15-Monats-Hoch vom Mittwoch, der Kanada-Dollar ist mit 1,5375 kanadischen Dollar auf ein Neun-Monats-Tief gestiegen.

      Die norwegische Krone liegt mit 8,14 Kronen sogar auf dem höchsten Punkt seit Februar 2000, gegen den Euro sowieso. Dort zählt nicht nur das Sentiment gegen den Dollar, sondern die norwegische Nationalbank hat aus Inflationsbedenken eine mögliche Zinserhöhung angedeutet. Denn die Arbeitslöhne sind mehr als fünf Prozent gestiegen, der Konsum wächst rasant, ein hoher Ölpreis und teure Wohnungen tun ein Übriges.


      Vorherrschende Trend dürften anhalten

      Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA sind zwar besser als erwartet ausgefallen und könnten den Dollar wieder etwas stützen.

      Sollte sich auch das Wachstum noch positiv ausfallen, könnte das Pendel noch einmal weiter zurückschlagen. Trotz alledem gehen die Analysten von UBS Warburg davon aus, dass zumindest in den „Commodity Währungen“ die aktuell vorherrschenden Trends anhalten werden. Sie würden diese bei Zwischenkorrekturen kaufen.

      Der Rekordkurs der norwegischen Krone gegen den Euro lässt sich nach ihrer Einschätzung kaum aufhalten. Der Effekt eines eventuell sinkenden Ölpreises würde durch steigende Zinsen mindestens kompensiert werden.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 24.05.02
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:51:41
      Beitrag Nr. 38 ()
      Pfund-Schwäche ist mehr als eine Eintagsfliege


      In den letzten Wochen haben sich die Währungsrisiken für deutsche Investoren bei Anlagen in britischen Wertpapieren deutlich erhöht.

      Ausgangspunkt der jüngsten Pfund-Schwäche gegenüber dem Euro war der Anfang Mai erfolgte Ausbruch der Einheitswährung aus einem bereits Mitte 1999 begonnenen symmetrischen Dreieck nach oben.

      Damit einhergehend hat der langfristige Abwärtstrend des Euro gegenüber dem Pfund ein Ende gefunden.

      Markant wird der charttechnische Ausbruch durch die zeitliche Länge des vormaligen Trends, aber auch durch die mehrmaligen vergeblichen Ausbruchsversuche seit Anfang 2001.

      Für eine langfristige Trendwende spricht zudem die Tatsache, dass der Trendbruch nach einem zuvor mustergültigem Abschluss eines doppelten charttechnischen Bodens erfolgte.

      Kurzfristiges Aufwärtspotenzial ist dem Euro gegenüber dem bis zu den zyklischen Hochpunkten von Juni 2000 beziehungsweise Januar 2001 im Bereich 0,6422/0,6452 Pfund zuzutrauen.

      Wenngleich im ersten Anlauf ein Überwinden eher unwahrscheinlich ist, bestehen im weiteren Jahresverlauf gute Chancen, die Zone nachhaltig hinter sich zu lassen. Letzteres könnte der endgültige Startschuss für einen Vorstoß des Euro in die Region 0,68/0,70 Pfund sein, deren Erreichen spätestens im kommenden Jahr auf die Agenda rücken könnte.


      Im Sog der Dollar- Schwäche

      Sucht man nach fundamentalen Gründen für die jüngsten Kursverluste des Pfundes, dann fällt auf, dass diese einhergehen mit dem Abrutschen des Dollars gegenüber fast sämtlichen Weltwährungen.

      Sicher kein Zufall, ist doch das britische Pfund traditionell dem Dollar-Block zuzurechnen. Und aus diesem ziehen sich Investoren derzeit zurück.

      Als Begründung sind wachsende Zweifel an der Wachstumsüberlegenheit der US-Wirtschaft und die Furcht vor den Auswirkungen der strukturellen Ungleichgewichten der US-Economy zu nennen. Diese drohen einer nachhaltigen und durchgreifenden Wirtschaftserholung im Wege zu stehen.

      Zudem mehren sich die Zweifel nicht nur an der Qualität amerikanischer Firmenbilanzen, sondern auch an statistischen Verfahren, die zur Messung der US-Wirtschaftsdaten herangezogen werden.

      So werden durch die Verwendung so genannter hedonischer Verfahren, die Qualitätsverbesserungen bei Produkten berücksichtigen, Wachstums- und Produktivitätszahlen eher überzeichnet, während Inflationszahlen tendenziell gedrückt werden. In der längerfristigen Betrachtung gibt es aber auch individuelle Gründe, die auf ein zukünftig schwächeres Pfund hindeuten.


      Euro-Beitritt kaum zu aktuellem Wechselkurs

      Insbesondere dann, wenn sich die Position von Premierminister Tony Blair durchsetzt, der sich unverändert für eine Einführung des Euro in Großbritannien einsetzt.

      Setzen sich die zu beobachtenden Anzeichen einer Euro-Stärke fort, dann dürfte die skeptische Haltung der britischen Bevölkerung bezüglich einer Euro-Einführung abnehmen. Ein Referendum, zum richtigen Zeitpunkt abgehalten, könnte allen Unkenrufen zum Trotz durchaus Erfolg haben.

      Tritt Großbritannien tatsächlich dem Euro bei, dann kaum zum derzeitigen Wechselkurs. Bereits heute fordern die massiv unter dem starken Pfund leidenden britischen Exporteure Maßnahmen zur Abschwächung der Währung.

      Im Vorfeld des Festzurrens eines dauerhaften Beitrittskurses würde sich die britische Politik diesen Wünschen kaum widersetzen können.

      Eine kontrollierte Abschwächung des Pfundes dürfte also durchaus willkommen sein. Auch die Europäer wären kaum dagegen, würde diese doch dem angeschlagenen Ruf des Euro zu Gute kommen und aus Sicht der Europäischen Zentralbank tendenziell inflationsdämpfend wirken.

      Und so schließt sich der Kreis. Ein technisch ableitbares Niveau von 0,68/0,70 Pfund korreliert mit zu vermutenden Interessenlagen und wird von Devisenhändlern als plausible Größe bei einem Beitritt zum Euro gesehen.

      Last but not least würde die vorhandene fundamentale Überbewertung des Pfunds, gemessen am so genannten Big-Mac-Index des britischen Wirtschaftsmagazins Economist, reduziert.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 25.05.02
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 15:41:56
      Beitrag Nr. 39 ()
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 08:33:52
      Beitrag Nr. 40 ()
      Euro klettert weiter


      Ein schwächer als gedachtes Konsumentenvertrauen in Amerika hievt den Euro am Dienstagnachmittag zeitweise über die 93 Cents und somit über sein in der Vorwoche markiertes Acht-Monatshoch bei 0,9277 Cents.


      Gegen 17.30 Uhr geht der Euro zu 0,9290 Cents um. Dabei fiel das amerikanische Verbrauchervertrauen für April mit einem Wert von 109,8 Punkten nur geringfügig schlechter aus als die 110 Punkten, die Volkswirte im Durchschnitt erwartet hatten.

      Doch die Finanzmärkte sind sensibler für enttäuschende amerikanische Konjunkturdaten.

      Die Angst, dass ein schwächerer Wirtschaftsaufschwung die Attraktivität der amerikanischen Vermögensanlagen schmälert, setzt derzeit dem Dollar und der Wall Street zu.

      So verliert der Dow Jones 1,1 Prozent auf 9.992 Punkten und rutscht damit unter die Marke von 10.000 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq büßt 1,5 Prozent auf 1.636 Punkten ein. Der Dax gibt zugleich 1,2 Prozent auf 4.902 Punkte nach, nachdem er am Morgen zunächst im Plus gehandelt hatte.



      Markt hatte mit besseren Daten gerechnet

      Die Finanzmärkte reagierten am Dienstag auf das Konsumentenvertrauen auch deswegen so empfindlich, weil sich die Investoren bereits auf einen robusten Konsum eingestellt hatten. Immerhin war der vorläufige Vertrauensindex der Universität Michigan Mitte Mai auf 96,0 Punkte von 93,0 Punkte im April gestiegen. Er hatte damit die Erwartungen der Volkswirte, die mit einem leichten Rückgang auf 92,7 Punkte gerechnet hatten, deutlich übertroffen.

      Der robuste Konsum, der zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaftsleistung ausmacht, hat sich als wichtige Stütze in der Rezession erwiesen.

      Daher schenken die Finanzmärkte diesen Daten viel Beachtung. Enttäuscht zeigen sich Marktteilnehmer über die Zukunftserwartungen der Konsumenten. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monaten fielen mit 109,4 geringer als die 109,6 Punkte im Vormonat aus. „Dies deutet darauf hin, dass sich das Wachstum in den kommenden Monaten nicht beschleunigen wird“, sagt Lynn Franco, Direktor der Konsumentenforschung beim Conference Board.


      Monatsziel bei 94 Cents

      Die Daten können somit die jüngsten Zweifel nicht nehmen, dass Ausländer möglicherweise nicht mehr gewillt sind, das amerikanische Handelsbilanzdefizit zu finanzieren, meinen die Analysten bei UBS Warburg.
      Sie sehen den Euro im kommenden Monat sogar bis auf 94 Cents steigen. Während in den USA die optimistischen Erwartungen der Realitätsüberprüfung kaum standhalten, hellen sich die pessimistischen Erwartungen für Euroland und Japan auf.

      Der besser als erwartet ausgefallenen ifo-Index sowie gute Daten zu den Einzelhandelsumsätzen wecken die Hoffnungen, dass die europäische Wirtschaft wieder aus der Talsohle heraus klettert.

      Auch in Japan mehren sich die Anzeichen, dass die dortige Konjunktur das tiefe Tal der Rezession nun durchschritten hat. Der Yen legt gegenüber dem Dollar 0,3 Prozent auf 124,42 Yen zu. Hier musste die japanische Notenbank bereits in der Vorwoche eine ungewünschte Befestigung des Yen durch Interventionen unterbinden.

      Unter Druck steht am Dienstagnachmittag auch der Schweizer Franken, der in turbulenten Konjunkturzeiten als gesuchter Hort der Sicherheit profitiert hatte. So fällt der Schweizer Franken auf 1,4623 Franken je Euro von 1,4586 Franken am Montag.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 29.05.02
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 23:02:13
      Beitrag Nr. 41 ()
      Aufmerksamkeit auf den Fall des Dollar


      An den Terminbörsen ist die Aufmerksamkeit jetzt nahezu ganz auf die Entwicklung am Devisenmarkt gerichtet. Hier verschieben sich die Relationen immer stärker, und der eindeutige Verlierer ist - wenigstens für den Augenblick - der amerikanische Dollar.

      Dies kann an dem in New York auch auf Termin gehandelten Dollar-Index (TWI) abgelesen werden. Er setzt sich aus einem Korb von Währungen amerikanischer Handelspartner zusammen. Die Schwäche des Dollar, die immer häufiger bereits als Baisse bezeichnet wird, verläuft zwar bisher in geordneten Bahnen. Doch besteht nach Ansicht vieler Strategen die Gefahr, daß das Geschehen an irgendeinem, konkret nicht bestimmbaren Punkt außer Kontrolle gerät.

      Dies wäre wohl der Fall, wenn überseeische Anleger nicht nur weniger Kapital zur Finanzierung der amerikanischen Defizite zur Verfügung stellen, sondern letztlich Kapital aus dem Dollar abziehen sollten, weil sie zunehmende Währungsverluste befürchten müßten.

      Sehr gefährlich ist dies vor allem bei Anleihen, denn die zurückliegenden Einbußen zehren zum Beispiel bei einem Anleger aus dem Euro-Raum heute bereits die Rendite eines Jahres aus hochverzinslichen und damit auch hochriskanten Junk-Bonds (Ramschanleihen) auf.

      Großanleger können Währungsrisiken zwar am Devisen-Terminmarkt absichern, weil die von ihnen gehaltene Masse der Papiere solche Hedge-Operationen vergleichsweise kostengünstig gestaltet. Für den Rest der Anleger lohnen sich derartige Sicherungsgeschäfte aber kaum oder gar nicht. Damit entsteht bei sich häufenden Währungsverlusten wachsendes latentes Verkaufspotential am amerikanischen Anleihemarkt, das - einmal umgesetzt - den Dollarfall außer Kontrolle geraten lassen könnte.

      Konkret ist der Dollar gegenüber dem Euro auf das niedrigste Niveau seit 15 Monaten gesunken.

      Sucden, London, sieht die nächste bedeutende charttechnische Hürde bei 0,9500 Dollar, weist aber darauf hin, daß sich die Gemeinschaftswährung bereits in einer "überkauften" technischen Lage befindet.

      Mit einer Korrektur müsse gerechnet werden. Dresdner Kleinwort Wasserstein hat angesichts sinkender Kapitalzuflüsse in den Dollar seine bislang optimistischen Prognosen auf mittlere Sicht nach unten revidiert und sagt für September einen Wechselkurs von 0,88 Dollar sowie für Dezember von 0,92 Dollar je Euro voraus.

      Auch an den klassischen Rohstoff-Terminmärkten schlägt sich die Dollarschwäche immer deutlicher nieder. Von Bedeutung ist hier, daß die meisten Rohstoffe in der Währung gehandelt werden.

      Bei den Industriemetallen ist das Geschehen am Devisenmarkt besonders deutlich zu erkennen. Nichtamerikanische Käufer sind zumindest theoretisch bereit, höhere Dollar-Preise für Kupfer oder Aluminium zu zahlen. Stammen sie aus dem Euro-Raum, erhalten sie bei einem konstanten Europreis mehr an in Dollar fakturierter Ware.
      Doch kann eine Baisse des Greenback eine Hausse der in Dollar notierten Metalle nur auslösen, wenn der Bedarf der Verarbeiter an physischer Ware auch wirklich zunimmt. Die Nachfrageseite steht aber zunehmend im Zeichen wachsender Zweifel an der Dynamik der Erholung der Weltkonjunktur.

      An den Terminmärkten für Getreide und Ölsaaten richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Anbau- und die Wuchsbedingungen für die neuen amerikanischen Sommerernten.

      Das Landwirtschaftsministerium in Washington stuft den Zustand der Maissaat für den ersten wöchentlichen Beobachtungszeitraum in diesem Jahr so schlecht ein wie nie zuvor seit 1986; erst in jenem Jahr begann die Veröffentlichung solcher Berichte.

      Das sagt noch nichts über das Ergebnis der im Herbst einzubringenden amerikanischen Ernte aus. Doch steht fest, daß sich die Wuchsbedingungen spürbar bessern müssen, um zufriedenstellende Erträge erwarten zu können.
      Von Bedeutung erscheint Analysten, daß der Terminmarkt für Mais nun erstmals in diesem Jahr eine Risikoprämie in den Preisen zuläßt. Mais ist das wichtigste Futtergetreide, und Amerika ist der führende Produzent und Exporteur. Aus statistischer Sicht herrscht hier bereits latente Knappheit.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 31.05.05
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      schrieb am 01.06.02 15:44:16
      Beitrag Nr. 42 ()
      Euro auf 15-Monatshoch

      Tägliche neue Hochs - so oder so ähnlich lauten momentan die Neuigkeiten von der Währungsseite. Sowohl bezogen auf den Euro als auch auf den Yen gegen den Dollar.

      Denn der Euro hat nicht nur die technisch entscheidende Marke des „Septemberhochs“ von 93,30 Cent überwunden, sondern im Verlaufe des Donnerstags den höchsten Punkt seit Februar des Jahres 2001 markiert.
      Er hält sich seitdem bei etwa 0,9375 Dollar.

      Auch der Yen erreichte am Freitag mit 122,88 ein neues Sechs-Monats-Hoch. Und das, obwohl die japanische Notenbank schon in der vergangenen Woche wiederholt in den Markt eingegriffen hatte, um den Anstieg zu verhindern oder wenigstens zu bremsen. So griff sie erneut ein und „pushte“ die Währung am Freitagmorgen mit Dollarkäufen über 124 Yen.



      Technisch betrachtet hat der Euro weiteren Spielraum

      Technisch gesehen wird mit dieser Marktbewegungen der Weg für den Euro nach oben frei bis auf ein Niveau von 0,96 Dollar. Aber auch fundamental scheint sich der Stimmungswandel der Investoren immer mehr zu verfestigen.

      Fallende Aktienkurse in den USA, abflachende Gewinnerwartungen und die Herunterstufung von AT&T durch Moody`s knapp über den „Junk-Status“ lassen immer mehr Angst vor fallenden Preisen, schwacher Nachfrage und hohen Refinanzierungskosten aufkommen.

      Daneben scheint der Technologiebereich nicht der Einzige zu sein, der leidet. Sondern auch die Finanzwerte zeigen nicht gerade eine überzeugende Entwicklung. So dürfte es wenig verwunderlich sein, wenn Anleger die USA als Anlageregion nicht mehr für so attraktiv halten, wie sie es noch vor wenigen Monaten taten. Nach einer Analyse von UBS Warburg geht der Trend der Anlageströme weg von den USA, unter anderem zu Gunsten des Goldes. Das ist kein so gutes Zeichen für den Dollar.



      Beim Yen geht der Kampf über die weitere Richtung weiter

      Mit Blick auf den Yen testet der Markt offensichtlich die Interventionsbereitschaft der japanischen Notenbank immer wieder. Nicht nur mit den Interventionen der vergangenen Woche und am Freitag, sondern auch mit zwischenzeitlich gestreuter Skepsis über die Wirtschaftsentwicklung in Japan versucht die Administration gegen die Aufwertung zu halten. Die Devisenhändler scheinen jedoch darauf zu setzen, dass die am siebten Juni anstehenden Quartalszahlen einen starken Wachstumssprung der Konjunktur signalisieren könnten.

      Das würde zu weiteren Yenkäufen führen, was wiederum die Exporte teurer machen würde und das zarte „Wachstumspflänzchen“ ersticken könnte.

      Genau aus diesem Grund dürfte Japan weiter intervenieren und Dollar kaufen. Entscheidend dürfte sein, wie die Nettokapitalströme aussehen. Sollten diese in Richtung Japan fließen, dürfte der Yen trotz aller Interventionen weiter aufwerten.

      Sollte es der japanischen Administration dagegen gelingen, den Aufwärtstrend zu stabilisieren - UBS rechnet mit einem möglichen Interventionsvolumen von insgesamt bis zu 30 Milliarden Dollar - so könnten japanische Investoren wieder mehr im Ausland anlegen und mit dem Kauf ausländischer Wertpapiere den Aufwertungsdruck vom Yen nehmen.

      Sollte sich gleichzeitig die „Japaneuphorie“ als Enttäuschung erweisen, wäre ein rascher Trendwechsel gegen den Yen nicht ausgeschlossen.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 01.O6.02

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      schrieb am 05.06.02 08:48:07
      Beitrag Nr. 43 ()
      Euro markiert neues 16-Monatshoch

      Die Dollarschwäche hält an. Am Dienstagvormittag ist die US-Devise zum Euro auf ein neues 16-Monatstief gefallen. Gegen 11.10 Uhr notiert die europäische Einheitswährung bei 0,9435 Dollar und damit nahe am bisherigen Tageshoch von 0,9445 Dollar.

      Wichtig daran ist die Einsicht, dass es sich nicht um eine ausgewiesene Stärke des Euro, sondern vielmehr um einen Schwächeanfall des Dollar handelt, wie die Kursgewinne des Schweizer Franken, des japanischen Yen oder des australischen Dollar zeigen. Darauf weist auch Lydia Kranner, Leiterin der Abteilung Renten- und Währungsanalyse in der RZB, hin: „Dahinter steckt allerdings weiterhin keine plötzliche Stärke des Euro, sondern eine generelle Schwäche des Dollar“, so ihre Einschätzung.



      Fallende Wall Street als Hauptbelastung

      Der nachgebende Dollar wiederum basiert vermutlich nicht unbedingt auf negativen Konjunkturerwartungen, denn schließlich fielen die letzten US-Konjunkturdaten sogar besser aus als erwartet.

      Der Auslöser der fallenden US-Devise ist stattdessen wahrscheinlich in erster Linie in den sinkenden Kursen an Wall Street zu finden. Da ein Ende der fallenden Aktienkurse derzeit nicht absehbar ist, bleibt auch den Devisenexperten bei Dresdner Kleinwort Wasserstein nichts anders übrig, als etwas ratlos zu konstatieren: „The trend is your friend, auch wenn die Bewegung aus unserer Sicht fundamental nicht ganz nachvollziehbar ist.“

      Auch RZB-Analystin Kranner rechnet kurzfristig mit einer weiteren Abschwächung des Dollar zum Euro auf 96 Cents. Sollte es allerdings zu einer Stabilisierung am US-Aktienmarkt kommen, sei ein guter Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen gekommen. Denn dann sei nach der zuletzt deutlichen Dollar-Abwertung mit einer Gegenbewegung zu rechnen. Zumal auch die unverkennbar überkaufte Lage des Euro zunächst für eine Verschnaufpause im Abwärtstrend spricht.



      Sehr risikobereite Anleger setzen auf Dollar-Puts

      Längerfristig, bis weit ins Jahr 2003 hinein, setzt Kranner aber auf eine anhaltende Dollar-Abschwächung.

      Stärkephasen des Dollar würden dann jeweils eine gute Gelegenheit zum Verkauf bedeuten.

      Zunächst spricht die Dynamik des Aufschwungs aber zumindest für einen ersten Test der Euro-Hochpunkte bei 0,9595 Dollar aus dem Vorjahr. Laut Rabobank-Devisenspezialist Martijn Prook gilt dieser aufwärts gerichtete Ausblick charttechnisch gesehen zumindest solange, wie die untere Begrenzung des kurzfristigen steilen Aufwärtstrends, der bei rund 93 Cents verläuft, nicht verletzt wird.

      Wer seine Bedenken abschüttelt, und nicht befürchtet, dass Europa bei einem Hustenanfall der USA einen schlimmen Schnupfen bekommt, kann mit Optionen oder Optionsscheinen auf einen weiter fallenden Dollar wetten.

      Allerdings sollten sich nur Anleger auf dieses ohnehin etwas verspätete Spiel einlassen, die eine feste Meinung zur weiteren Währtungsentwicklung haben und die sich über das damit verbundene Risiko bewusst sind. Außerdem ist zu raten, beim Kauf von Optionsscheinen unbedingt mit Stop-Loss-Orders zu agieren.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 05.06.02
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      schrieb am 06.06.02 08:41:21
      Beitrag Nr. 44 ()
      Südafrikas Währung außer Rand und Band


      Wie schnell der Wind speziell am Devisenmarkt drehen kann, beweist aktuell der südafrikanische Rand. Während die Verantwortlichen vor Ort noch in Komitees nach den „Schuldigen“ für den massiven Kursverfall im Vorjahr suchen, hat die Landeswährung inzwischen nachhaltig den Weg nach oben eingeschlagen.

      Alleine im Mai stand für den Rand im Verhältnis zum Euro ein Plus von über fünf Prozent zu Buche. Und seit Jahresanfang summiert sich das Plus auf knapp 17 Prozent. Damit bleiben die Kräfteverhältnisse vom April erhalten, als der Rand ebenfalls die beste Monatsperformance hinlegte.


      Viele Währungsbewegungen verfestigen sich

      Unverändert geblieben ist auch die Begründung, warum der Rand jetzt in einem wieder besseren Licht erscheint. Neben der Korrektur negativer Übertreibungen aus dem Vorjahr verweisen Experten stets auf den steigenden Goldpreis, von dem Südafrika als Rohstoffland stark profitiere. Die zuletzt gezeigte Aufwärtsdynamik spricht dafür, dass die Bewegung noch nicht ausgereizt ist. Allerdings dürften beim Rand, wegen der vielen Probleme, mit denen sich Südafrika nach wie vor konfrontiert sieht, die Bäume auch nicht in den Himmel wachsen.

      Unter den 16 in den Performance-Vergleich einfließenden Währungen bewegten sich mit dem australischen Dollar und der norwegischen Krone zwei weitere Rohstoffländer im Mai im Verhältnis zum Euro in der Pluszone. Der Krone dürfte dabei der relativ hohe Ölpreis geholfen haben und dem Aussie-Dollar neben dem Goldpreis die Aussicht auf steigende Leitzinsen in „Down Under“. Auffällig beim Monatsrückblick ist auch, dass es sich in vielen Fällen nicht um sehr kurzfristige Bewegungen handelt. Vielmehr ist es mehrheitlich so, dass die Kursveränderungen im Mai nur eine Fortschreibung der bisherigen Jahrestendenz bedeuten.


      Peso und Real zieren das Tabellenende

      Neben dem US-Dollar, der nicht nur gegenüber dem Euro unter der Schwäche an der Wall Street leidet, gilt dies insbesondere für die lateinamerikanischen Währungen. Diese hängen zum einen natürlich am Tropf der US-Konjunktur und damit letztlich auch an der Wall Street. Als wichtiger Belastungsfaktor kommt hier aber nun doch die aufkommende Sorge hinzu, die ungelöste Argentinienkrise könnte sich zumindest in Form einer Kreditverknappung auch auf die anderen lateinamerikanischen Märkte erstrecken.

      Ähnlich wie bei etlichen anderen Währungen spricht der sich im Jahresverlauf bereits befestigte Trend dafür, dass es für Peso und Real in der eingeschlagenen Richtung noch etwas weiter gehen wird.


      Quelle: Finanzmarkt, 06.06.02
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      schrieb am 07.06.02 08:10:19
      Beitrag Nr. 45 ()
      Die Rohstoffnachfrage ist nicht "dollarhörig"


      Angst vor Turbulenzen am Devisenmarkt

      An den Terminbörsen dreht sich die Grundsatzdiskussion immer intensiver um das weitere Schicksal des amerikanischen Dollar.

      Nahezu alle Erzeugnisse werden auf dem Weltmarkt in dieser Währung gehandelt, und auch die an den bedeutenden Terminmärkten notierten Kontrakte lauten größtenteils auf den Greenback.

      Dollarschwäche läßt Rohstoffe und die ihnen jeweils nachgeordneten Terminkontrakte aus der Sicht eines Marktteilnehmers zum Beispiel aus dem Euroraum billiger werden. Doch dies bedeutet nicht unbedingt, daß dieser Marktteilnehmer dann auch entsprechend größere Mengen eines Rohstoffs erwirbt. Er deckt in der Regel nur seinen tatsächlichen Bedarf und zögert weitere Käufe in Erwartung eines noch billiger werdenden Dollar so weit wie möglich hinaus.

      Für amerikanische Marktteilnehmer, die in der eigenen Währung rechnen und einen bedeutenden Anteil an der Gesamtnachfrage halten, ändert ein fallender Dollar zunächst nichts.

      Ein schwacher Dollar läßt die Dollarnotierungen für Rohstoffe also nicht automatisch entsprechend steigen. Dollarschwäche ist daher entgegen manchen anderslautenden Aussagen nicht ohne weiteres hausseträchtig für Rohstoffterminmärkte. Anders verhält es sich nur bei Gold, das bei wesentlichen Veränderungen des Außenwerts des Dollar seine frühere offizielle Rolle als monetäres Edelmetall wieder einzunehmen scheint.

      Die Phase, in der die Schwäche der amerikanischen Währung besonders gegenüber dem Yen und dem Euro noch von lautstarken Zweifeln vieler Strategen und Analysten begleitet wurde, scheint vorüber zu sein.

      Offenbar wird nun immer mehr akzeptiert, daß eingetreten ist, was viele Auguren schon seit Jahren vorhersagen:

      Die exzessiv hohen externen Defizite und das inzwischen hinzugekommene Defizit auch des Bundeshaushalts sind nicht länger finanzierbar. Experten schätzen, daß dem Land zur Finanzierung dieser Fehlbeträge täglich mindestens 1,3 Milliarden Dollar netto zufließen müssen.

      Die Kehrseite dieses Prozesses ist, daß ausländische Anleger und auch Notenbanken in stark übergewichtetem Maß auf Dollar lautende Wertpapiere halten.

      Skeptischen Strategen wurde mit fortschreitender Zeit immer klarer, daß sich Ausländer eines Tages des Risikos einer derart einseitigen Streuung ihres Kapitals bewußt würden.

      Konkret scheint es nun eine Kombination von Zweifeln an den Bilanzierungspraktiken amerikanischer Unternehmen sowie an der Dynamik der Konjunkturerholung gewesen zu sein, die den Fall des Dollar eingeleitet hat.

      Am deutlichsten und auch repräsentativsten ist die breitangelegte Schwäche am handelsgewichteten Dollar-Index (TWI), für den es in New York auch einen Terminkontrakt gibt, abzulesen, auch wenn er bislang weniger stark gesunken ist als der Dollar gegenüber dem Euro und dem Yen.

      Die Diskussion dreht sich jetzt entscheidend darum, ob die Baisse des Dollar in geordneten Bahnen verlaufen wird oder in einen Sturz ausarten kann.

      Ein schockartiger Kursrutsch würde alle Finanzmärkte in Aufruhr versetzen, erklärt zum Beispiel Stephen Roach, der Chefökonom von Morgan Stanley Dean Witter, New York.

      Er selbst schätzt die Wahrscheinlichkeit einer "harten Landung" des Dollar auf mindestens 15 Prozent und merkt dazu an, unter normalen Bedingungen würde er dieses Risiko nur mit 5 Prozent veranschlagen.

      Anfang 2002 sei der TWI um 14 Prozent überbewertet gewesen. Ein geordneter Rückgang von je 7 Prozentpunkten im laufenden und im kommenden Jahr ließe ihn Ende 2003 auf einem angemessenen Niveau anlangen.

      Ein solcher Prozeß wäre nach Ansicht von Roach im besten Interesse der gesamten Welt, doch sein tatsächlicher Verlauf könne ganz anders aussehen.

      Die Erfahrung zeige, wie rasch und peinvoll sich die Beseitigung von Exzessen häufig gestalte. Er erinnert an den Stand des amerikanischen Nasdaq-Index von 5000 Punkten und an das Rekordhoch des Nikkei-225-Index in Tokio von 38 900 Zählern, aber auch an den Kollaps des Dollar Mitte der achtziger Jahre, um darzustellen, wie solche Korrekturen ablaufen können.

      Bruce Steinberg, der Chefökonom von Merrill Lynch, New York, ist deutlich zuversichtlicher. Es sieht die Schwäche des Dollar nur als vorübergehendes Ereignis und den Euro am Jahresende zwischen 0,90 und 0,95 Dollar notieren.

      Das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft und der Unternehmen dürfte über den gängigen Erwartungen liegen. Zudem gebe es keine Hinweise auf eine Kapitalflucht aus den Vereinigten Staaten.
      Vor allem dürfte das Wachstum dort weit stärker ausfallen als im Euroraum, und das werde die Europäer zu weiteren Engagements im Dollar ermutigen. Der größte Teil der Kapitalzuflüsse gehe ohnehin bereits von Europa aus.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 07.06.02
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 08:20:19
      Beitrag Nr. 46 ()
      Dollarschwäche beunruhigt große Unternehmen nicht

      Absicherung am Terminmarkt und Produktion in Übersee mindern Risiken / Lufthansa profitiert


      Der Dollar wird schwächer und schwächer. Seit seinem Jahrestiefstand Anfang Februar ist der Euro von unter 0,86 Dollar um 10 Prozent auf mehr als 0,94 Dollar gestiegen.

      Deutsche Unternehmen, die einen hohen Anteil ihrer Einnahmen in den Vereinigten Staaten erzielen, bekommen jetzt für ihre eingenommenen Dollar weniger Euro in die Kassen als zuvor. Ein Grund zur Beunruhigung ist dies offenbar nicht. Sie fühlen sich gegen Währungsschwankungen kurzfristig gut abgesichert.

      "Selbst die Parität von Euro und Dollar würde uns nicht schmerzen", heißt es zum Beispiel bei Infineon, das mehr als drei Viertel seiner Umsätze in der amerikanischen Währung erwirtschaftet.

      "Wir sind schon zu Beginn des Jahres davon ausgegangen, daß der Dollar an Stärke verlieren könnte, und haben dies in unseren Planungen berücksichtigt", sagt Thomas Fröhlich, für Finanzen zuständiger Sprecher bei dem deutsch-amerikanischen Automobilunternehmen Daimler-Chrysler. Im Jahr 2001 erwirtschaftete es einen Umsatz von 81,1 Milliarden Euro von insgesamt 152,8 Milliarden Euro in den Vereinigten Staaten, vor allem durch Chrysler.

      Der Grund für die geringe Sorge sind zum einen die umfangreichen Sicherungsgeschäfte, die die Unternehmen ständig vornehmen.

      So sichern sie zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mindestens die Hälfte, oft auch bis zu drei Viertel der erwarteten Zahlungen und Einnahmen mit Termingeschäften zu einem bestimmten Kurs ab. Gegen weitere Währungsschwankungen bis zum tatsächlichen Zahlungseingang oder -ausgang sind sie damit geschützt. Für diese Geschäfte haben die großen Unternehmen eigene Finanzabteilungen eingerichtet.

      Details wollen die Unternehmen nicht nennen und verweisen auf das Betriebsgeheimnis. Das gilt auch für die Annahmen über die Währungsentwicklung, die den Prognosen des erwarteten Jahresumsatzes zugrundeliegen. Die Deutsche Telekom setzt dafür nach den Worten eines Sprechers die Preise am Terminmarkt für den entsprechenden Zeitraum als Berechnungsgrundlage an.

      Einen Schutz gegen Währungsschwankungen bietet auch die zunehmend globale Präsenz der Gesellschaften.

      So werden Produktionsstätten im Dollarraum gebaut und ein Teil des Einkaufs in Dollar abgerechnet. Dadurch sorgt eine Dollarschwäche nicht nur für niedrigere Einnahmen, sondern auch für sinkende Kosten. So hat Volkswagen ein Werk in Mexiko und BMW und Daimler-Chrysler in den Vereinigten Staaten.

      Der Halbleiterhersteller Infineon produziert in Dresden, den Vereinigten Staaten und Taiwan. Die dazu nötigen Maschinen und das Silizium werden in Dollar eingekauft, oft auch wenn der Lieferant in Europa sitzt. Mindestens 75 Prozent der Umsätze seien durchschnittlich drei Monate abgesichert. Für eine höhere Absicherung wäre der Aufwand im Vergleich zum Nutzen zu hoch. Die Absicherung erfolge fortlaufend, nicht einmal im Jahr zu einem bestimmten Kurs.

      Das Gegenbeispiel ist Porsche. Der Luxuswagenhersteller produziert in Deutschland, erzielt aber rund die Hälfte seiner Umsätze in Amerika. Er sichert permanent alle erwarteten Umsätze über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren ab, sagte ein Sprecher. Dies sei auch die Konsequenz aus den hohen Verlusten Anfang der neunziger Jahre wegen fehlender Währungssicherung.

      Bei Siemens haben die einzelnen Geschäftsbereiche unterschiedliche Absicherungsstrategien und Annahmen über die Währungsentwicklung.

      Die Lufthansa profitiert sogar - wenn auch minimal - von einem starken Euro.

      "Steigt der Euro zum Dollar um ein Prozent, steigt das Ergebnis um etwa 6 Millionen Euro im Jahr", rechnet Pressesprecherin Christine Ritz auf Basis der Zahlen von Ende April vor.
      Zum Vergleich: Das operative Ergebnis betrug 2000 rund eine Milliarde Euro und im vergangenen Jahr noch 28 Millionen Euro. Grund hierfür sei, daß in Dollar mehr Einkäufe getätigt als Einnahmen erzielt werden, vor allem für Treibstoff und Flugzeuge. Zudem bestehe die Möglichkeit, freie Plätze nur in Währungsregionen anzubieten, die gerade stark sind.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 07.06.02
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 16:51:27
      Beitrag Nr. 47 ()
      Euro drängt den Schweizer Franken zurück


      Der Euro ist derzeit kaum zu bremsen, ein neues 16-Monatshoch gegenüber dem Dollar am Donnerstag im New Yorker Geschäft unterstreicht die Stärke. Aber auch gegenüber dem Franken setzt sich der Euro nun durch und hat ein Kaufsignal generiert.

      Dabei hat der Euro den Abwärtstrend aus dem Mai vergangenen Jahres nach oben überwunden.

      „Allerdings dürfte sich der Euro mit einem nachhaltigen Überschreiten der noch stark fallenden 200-Tage-Linie bei 1,4731 Schweizer Franken zunächst schwer tun“, meint Stefan Schilbe, technischer Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Am Freitagmorgen notiert der Euro gegenüber dem Schweizer Franken mit 1,4737. Gegenüber dem Dollar geht der Euro mit 0,9477 Dollar um.


      Mittelfristige Trendwende steht bevor

      Die wichtigen Indikatoren seien weiterhin pro Euro eingestellt. Nach einer Korrekturphase rechnet Schilbe daher damit, dass die Widerstände bei 1,4902 und 1,4929 Franken, die Hochpunkte vom Dezember und Oktober vergangenen Jahres, in Angriff genommen werden. „Sollten auch diese Hürden genommen werden, wäre eine mittelfristige Trendumkehr vollzogen“, erklärt Schilbe.

      Er rät Investoren dazu, Korrekturen in der Nähe des alten Abwärtstends bei 1,4609 Schweizer Franken zum Aufbau von Euro-Longpositionen zu nutzen.

      Als Stopp-Marke nennt er das Tief vom 22. Mai bei 1,4494 Schweizer Franken. Aus fundamentaler Sicht dürfte die Kombination aus permanenten verbalen Interventionen zu Lasten des Franken und geldpolitischen Lockerungen der Schweizer Notenbank erste Früchte zu tragen, so die Einschätzung von Schilbe.



      Fundamentale Faktoren treten in den Hintergrund

      Aber auch gegenüber den anderen Währungen kennt der Euro kein Pardon. Zum Pfund hat die europäische Einheitsdevise mit Kursen von rund 0,6495 Britischen Pfund den höchsten Stand seit Oktober 1999 erreicht und ebenfalls den Abwärtstrend geben.

      Auch die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein bescheinigen dem Euro ein intaktes Aufwärtsmomentum. Fundamentale Faktoren spielen derzeit nur eine untergeordnete Rolle, so die Devisenexperten.

      Auch wenn der amerikanische Arbeitsmarkt eine verbesserte konjunkturelle Lage darstellen dürfte, während die deutschen Daten schwach erwartet werden, dürfte dies kaum zu einer Trendwende führen.

      Schwerwiegender für den Dollar sind die Probleme an der Wall Street und mit den Kursverlusten vom Donnerstag dürften die Bären die Oberhand behalten.

      Devisenhändler befürchten daher, dass Kapital aus den USA abgezogen wird, was den Dollar drückt und den Euro stützt. Auch wenn sie mahnend auf die überverkaufte Lage des Dollar hinweisen, die für eine Gegenbewegung spricht.

      Für Christian Plenz, technischer Analyst bei equinet-Securities, ist der robuste Euro lediglich eine Folge des schwachen Dollar.

      „Wir sehen derzeit Verschiebungen in der Länder-Allokation“, erklärt er. So hätten im Mai amerikanische Fondsmanager sehr viel Geld in Japan investiert. Fundamentale Faktoren wie etwa das hohe Handelsbilanzdefizit würden derzeit lediglich zur Begründung für die Dollar-Schwäche heran gezogen. „Aber dieses Problem ist den Finanzmärkten schon seit mehreren Jahren bekannt und konnte die Dollar-Hausse der vergangenen Jahre kaum stoppen“, sagt Plenz.


      FAZ-Finanzmarkt, 08.05.02
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 08:49:48
      Beitrag Nr. 48 ()
      Japans Finanzmärkte im Bann des Yen


      Auf dem japanischen Finanzmarkt dreht sich alles um den Yen.

      Sein Wechselkurs zum Dollar ist entscheidend für die Exportwirtschaft; die Exportwirtschaft steht im Zentrum der Wirtschaftspolitik der Regierung; und die Regierung läßt keinen Zweifel daran aufkommen, den Yen notfalls weiter zu schwächen.

      Vordergründig will sie so japanische Produkte auf den Weltmärkten preiswerter machen. Hintergründig sucht sie Zeit für den Umbau der Wirtschaft zu gewinnen.

      Die Aktienwerte von ausfuhrorientierten Unternehmen wie Sony, Honda oder Toshiba konnten in den vergangenen zwölf Wochen deutlich zulegen.

      Der Staat hat trotz seiner außerordentlich hohen Verschuldung und der wiederholten Rückstufung seiner Kreditwürdigkeit durch Ratingagenturen keine Schwierigkeiten mehr, neue Verbindlichkeiten einzugehen.

      Der durch ausländische Mittelzuflüsse stärker werdende Yen wird mit kurzen milliardenschweren Geldeinsätzen der Zentralbank wieder geschwächt. Die Kreise, welche die Märkte ziehen, werden größer.

      HSBC weist darauf hin, daß japanische Aktien in den Monaten April bis Juni traditionell die stärksten Zuwächse zu verzeichnen haben.

      Grund dafür seien vor allem Zuflüsse von Fiskalgeldern, die auch auf dem Aktienmarkt geparkt werden könnten.

      In den vergangenen zwölf Jahren hat den Angaben nach der Index der Tokioter Börse (Topix) so ein durchschnittliches Wachstum von 3 Prozent im zweiten Jahresquartal erreicht. Dieser Wert wurde in diesem Jahr mittlerweile überschritten.

      War der jüngste Aufschwung bis Anfang Mai vor allem von heimischen Investoren wie den großen Pensionsfonds und den Trust Banks getragen worden, so kommen nach Angaben der Analysten von Salomon Smith Barney nun auch Ausländer zur Geltung.

      Zwar haben die Zukäufe noch nicht das Niveau der späten neunziger Jahre erreicht, als vor allem amerikanisches Kapital auf dem japanischen Markt seine Runden drehte. Doch auf der Suche nach Anlageinvestitionen entdecken viele Investoren den fernöstlichen Markt wieder.

      Die heiße Luft, die in Amerika derzeit aus den großen Indizes zischt, könnte einigen der im Wert recht deutlich geschrumpften japanischen Aktien helfen, wieder ein ansehnliches Volumen zu finden.

      In der bis Anfang März währenden Baisse haben die Marktwerte mittelständischer Unternehmen auch schon mal die Buchwerte unterschritten. Das hat deren Aktien für jene Portfolioinvestoren interessant gemacht, die ihre Strategie an der "inneren Werthaltung" ausrichten.

      Zudem haben eine Reihe von Konzernen wie Toyota, Suzuki, Matsushita oder Fast Retailing umfangreiche Aktienrückkaufprogramme gestartet, die zu einigen Bewegungen der Kurse führen dürften. Die Vorstände machten sich die im Oktober veränderten gesetzlichen Bedingungen zu eigen, wonach der Kauf eigener Papiere nicht mehr an deren anschließende Vernichtung gekoppelt ist.

      Die Unternehmen wollen ferner mittelfristig eine ordentliche Akquisitionswährung in Händen halten. Vorerst verhelfen sie den eigenen Kursen zu einigen Zugewinnen.

      Das wird in den kommenden Wochen auch notwendig sein. Die neun größten Banken im Land planen über die kommenden zwölf Monate die Auflösung von aktiendotierten Überkreuzbeteiligungen in Höhe von umgerechnet bis zu 20 Milliarden Euro.

      Die Institute heben so versteckte Buchgewinne. Und sie stellen die für die Abschreibungen auf gescheiterte Kreditgeschäfte notwendigen Milliardenbeträge bereit. Werden die Banken, wie angekündigt, im laufenden Jahr Überschüsse in der Gewinnrechnung ausweisen, geschieht das auf Kosten einer schnellen Bereinigung ihrer Bilanzen von den Schulden der Vergangenheit. Die Aktien setzt das unter erheblichen Druck.

      Die Werte der großen Elektronikkonzerne wie NEC oder Hitachi haben nach Marktmeinung kaum Spielraum nach oben.
      war sind Umstrukturierungen und Neuausrichtungen geplant. Doch das dürfte erst der Anfang größerer Veränderungen der gesamten Branche sein.

      Dagegen hat sich seit Oktober der Preis der Sony-Aktie nahezu verdoppelt. Grund dafür ist die Stärke des Unternehmens auf dem hart umkämpften Markt für Videospiele und eine für das laufende Geschäftsjahr gegebene Aussicht auf Verzehnfachung des Gewinns.

      Während Sony wie der amerikanische Konkurrent Microsoft verstärkt in die Internetfähigkeit des Marktes für Bildschirmspiele investiert, hält sich der zweite große japanische Hersteller, Nintendo, auch unter neuem Management bedeckt.
      Goldman Sachs bewertet die Aktie weiter positiv. Die Marke komme bei der Kundschaft gut an, der Preis sei niedrig. Der Kurs für das laufende Jahr könnte beim Zwanzigfachen des Gewinns je Aktie liegen. Salomon Smith Barney dagegen sieht kein Potential für substantielle Aufwärtsbewegungen.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 11.06.02
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 09:21:31
      Beitrag Nr. 49 ()
      Euro pendelt unter 0,95 Dollar

      Der Euro behauptet sich am Mittwoch im europäischen Devisenhandel nahe seines 17-Monats-Hochs bei Kursen knapp unter 0,95 Dollar.

      Händler sahen den Dollar weiter von der Kursschwäche an den New Yorker Aktienmärkten belastet.

      Zur japanischen Währung kletterte der Euro wegen starker Yen-Verkäufe japanischer Exporteure auf ein Fünf-Monats-Hoch bei 118,93 Yen. Auch der Dollar stieg zum Yen geringfügig auf 125,42 Yen.

      Der Euro pendelte gegen 8.20 Uhr um seinen New Yorker Vortagesschluss von 0,9480 Dollar.

      Gestützt von erneuten Kursverlusten an der Wall Street war die Gemeinschaftswährung am Dienstag auf den höchsten Stand seit 17 Monaten bei Kursen um 0,9495 Dollar gestiegen.

      Händler sahen die Euro-Entwicklung bei 0,95 Dollar allerdings durch größere optionsbedingte Verkäufe begrenzt.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 12.06.02
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 08:33:14
      Beitrag Nr. 50 ()
      Analysten sehen Euro Ende Mai 2003 bei 0,98 Dollar


      Der Euro wird nach Einschätzung von Währungsexperten innerhalb der nächsten zwölf Monate zur US-Währung weiter an Wert gewinnen und bis Ende Mai 2003 Kurse um 0,98 Dollar erreichen.

      Wie eine am Mittwoch veröffentlichte Reuters-Umfrage unter 50 Analysten ergab, wird das anhaltend hohe US-Leistungsbilanzdefizit sowie die Kursschwäche an der Wall Street den Dollar ab Herbst 2002 spürbar belasten. Allerdings würden die Kursverluste der US-Währung von der im Vergleich zur Euro-Zone höheren Produktivität in den USA und dem voraussichtlich stärkeren Wirtschaftswachstum gebremst. Bis Ende August 2002 rechnen die Volkswirte zunächst mit einem kaum veränderten Euro-Kurs um 0,95 Dollar. Bis Ende Mai 2003 sei dann aber ein Anstieg bis auf 0,98 Dollar wahrscheinlich.



      Leistungsbilanzdefizit der USA gewinnt an Bedeutung

      „Vor einiger Zeit stand für Marktbeobachter fast ausschließlich die Frage der Produktivität im Fokus", sagte Stephen Jen von Morgan Stanley in London. Jüngst seien aber starke Sorgen um das Leistungsbilanzdefizit der USA aufgekommen. Das in den vergangenen Jahren stets gestiegene Leistungsbilanzdefizit war Experten zufolge solange kein Problem für die US-Wirtschaft, solange der Dollar stark war und ausländische Investoren den Fehlbetrag durch Kapitalzuflüsse finanzierten.

      Seit Anfang Februar hat der Dollar zum Euro im Zuge schwacher US-Aktienmärkte und wachsender Anlegersorgen um Bilanzierungspraktiken von US-Firmen aber rund zehn Prozent an Wert verloren. Die Gemeinschaftswährung war am Vormittag erstmals seit Januar 2001 zeitweise knapp über 0,95 Dollar gestiegen. Nach überrachenden Kursgewinnen an der Wall Street hat sich der Euro am späten Mittwochabend aber wieder auf Kurse um 0,9430 Dollar ermäßigt.

      Als Optimist für den Euro outete sich zur Wochenmitte auch ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Der Euro wird nach seiner Einschätzung weiter steigen, das Exportwachstum aber nur leicht abschwächen. In ein ähnliches Horn stieg auch der Wirtschaftsweise Bert Rürup. Für ihn wäre das Erreichen einer Parität beim Wechselkurs von Euro und US-Dollar “völlig unschädlich für die Konjunktur“. Allerdings dürfe es “kein Overshooting geben“, also einen zu starken Anstieg geben, warnte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.


      Exportuntenehmen demonstrieren Gelassenheit

      Unterdessen trifft der in den vergangenen Wochen gestiegene Eurokurs auf Gelassenheit in den Unternehmen. Zumindest erweckt diesen Eindruck eine von der Nachrichtenagentur vwd durchgeführte Umfrage in den Exportunternehmen. Demnach sind viele Unternehmen bereits für eine mögliche Parität gerüstet, welche etliche Volkswirte für die nähere Zukunft nicht mehr
      ausschließen. Denn zum einen sehen sich global aufgestellte Unternehmen unabhängig von Wechselkursen, zum anderen haben die Finanzabteilungen offenbar weitreichend Absicherung bei den Wechselkursen betrieben.

      So wird unter anderem nach Ansicht von DaimlerChrysler-Finanzvorstand Manfred Gentz ein erstarkter Euro nur wenig Effekte auf die Geschäftsentwicklung seines Unterehmens haben. Dies gelte sowohl kurz- als auch längerfristig. Laut Gentz sprechen die Fundamentaldaten dafür, dass der Euro Richtung Parität und möglicherweise darüber hinaus läuft. Damit könne DaimlerChrysler gut umgehen, das Unternehmen sei vorbereitet, so seine Einschätzung.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 14.06.02
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      schrieb am 15.06.02 17:31:54
      Beitrag Nr. 51 ()
      Euro knabbert erneut an der 95 Cents-Marke

      Der Trend zugunsten des Euro hält an und die fallenden Börsen scheinen ihn jedesmal neu anzuheizen: Der Dollar steht unter Druck und hat erneut die Marke von 0,95 Dollar pro Euro überwunden.

      Schon am Mittwoch hatte er mit 0,9506 Dollar für einen winzigen Augenblick die Nase darüber gestreckt, konnte sich allerdings nicht darüber etablieren.

      Auch am Freitagnachmittag läuft es bisher ähnlich. Nach einem Sprung auf das Tageshoch von 0,9522 Dollar, was gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit 17 Monaten war, ist der Euro gegen 17.00 Uhr wieder auf Kurse um 0,9485 Dollar zurückgefallen.



      Dollar drückt an vielen Stellen der Schuh

      Doch auch wenn es der Einheitswährung aktuell noch etwas schwer fällt, die charttechnische Hürde um 0,9500/0,9525 Dollar zu knacken, bleiben die grundsätzlichen Probleme des Dollar bestehen.

      Zum Wochenausklang treten diese Faktoren sogar wieder einmal in gebündelter Form auf. Zu nennen ist die Angst vor weiteren Terrorangriffen, die durch einen Bombenanggriff in der Nähe des US-Konsultats in der südpakistanscihen Hafenstadt Karatschi noch verstärkt wurde.

      Sorgen bereiten aber auch unverändert die Konjunkturdaten. Nach schwachen Einzelhandelsumsätze vom Vortag lässt dieses Mal ein unerwartet starker Rückgang des US-Verbrauchervertrauens die Anleger an der Stärke des erhofften Konjunkturaufschwungs zweifeln.



      US-Devise hängt an der Wall Street

      Ein nur schleppender Konjunkturverlauf würde aber Probleme für die Unternehmensgewinne bedeuten und dies wiederum dürfte wie am Berichtstag die Aktienkurse an der Wall Street unter Druck halten.

      Fallende US-Aktienkurse gingen zuletzt aber immer mit einem fallenden Dollar einher. Das bestätigt auch Dirk Volke, Sales-Mitarbeiter in der Devisenabteilung beim Bankhaus Sal. Oppenheim: „Aktuell hängt alles an der Börse. Wenn der US-Aktienmarkt schwächelt, dann schwächelt auch der Dollar.“

      Folglich müssen vor eine Trendumkehr zugunsten des Dollar zunächst ein verlässlicher wirtschaftlicher Aufschwung in den USA her. Doch der lässt auf sich warten. Das sieht auch Adrian Cunningham als Fondsmanager bei Abbey National so: „Erst einmal muss es Anzeichen für eine Konjunkturerholung geben, bevor der Dollar steigt, doch davon ist noch nichts zu sehen.“



      Verschnaufpause bremst Elan des Euro

      Ob dieser Umstand aber auch schon kurzfristig ausreicht, um den Euro nachhaltig über die Hürde von 95 Cents zu hieven, bleibt für Volke noch abzuwarten.

      Denn seiner Ansicht nach ist der Devisenmarkt momentan noch damit beschäftigt, die Kursgewinne des Euro in den vergangenen Wochen zu verdauen. Da dieser Meinung aber viele Marktteilnehmer seien, halte man sich derzeit etwas zurück, da im Zuge der Verschnaufpause auch ein zwischenzeitlicher Rückfall auf 92 oder 93 Cents nicht auszuschließen sei.

      Sollte die auf dem Weg nach oben hinderliche Widerstandszone allerdings schon jetzt überwunden werden, dann ist mit Anschlusskäufen zu rechnen, welche den Euro auf Kurse bis 98 Cents tragen könnten. „Bei Notierungen über 96 Cents lautet unsere Devise, auf jeden Fall wieder voll engagiert zu sein“, erläutert Volke die Strategie seines Hauses, die vermutlich auch an anderen Orten die Marschroute ist.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 15.06.02



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      schrieb am 16.06.02 13:03:48
      Beitrag Nr. 52 ()
      Euro bringt Unternehmen nicht vom Erfolgsweg ab

      Der Euro ist „in“. War die europäische Währung lange Zeit nach ihrer Einführung das gern gescholtene Schmuddelkind und wurde auf Grund seiner vorgeblichen Schwäche für alle möglichen Problemchen verantwortlich gemacht, so drehte sich in den vergangenen Wochen der Wind. Plötzlich scheint die Währung in eine Thermik gekommen zu sein und hat den langfristigen Abwärtstrend nach oben überwunden.

      Plötzlich tragen im Devisenhandel Argumente, die zwar schon länger Bestand haben, aber bislang einfach in den Hintergrund gedrängt worden waren.

      Beispielsweise die hohe Verschuldung und das gigantische Außenhandelsdefizit der USA. Eine boomende Wirtschaft und stark steigende Aktienkurse machten das Land für ausländische Anleger äußerst attraktiv und führten zu massiven Kapitalströmen in „das gelobte Wirtschaftsland“. Das waren sowohl Finanzinvestitionen an den Finanzmärkten als auch Direktinvestitionen. Zuletzt beispielsweise die Übernahme von Zomba durch Bertelsmann im Gegenwert von etwa drei Milliarden Dollar.



      Zinsdifferenz und Wachstumsskepsis treiben den Euro

      Grundsätzlich sehen Experten den weiteren Weg für den Euro nach oben offen. Dafür gibt es verschiedene Gründe.


      Zum einen scheint die europäische Zentralbank mit den Zinserhöhungen früher zu beginnen als die amerikanische. Das bedeutet eine positive Zinsdifferenz zu Gunsten des Euro. Zum anderen haben die diversen Bilanzierungsskandale bei US-Unternehmen das Vertrauen in die Gewinnqualität nicht nur empfindlich untergraben, sondern die Wirtschaft insgesamt scheint auch nicht nachhaltig auf die Beine zu kommen.

      Das bedeutet, die Gewinne der US-Unternehmen werden sich nicht allzu schnell erholen, die damit schwindende Fantasie steigender Aktienkurse führt zu einer Umleitung der Kapitalströme an andere Märkte. Unter anderem nach Europa und Fernost. UBS Warburg verzeichnete im Mai starke Kapitalabflüsse aus den USA und Zuflüsse in Europa und Asien. Damit ist der Dollar weniger gefragt und könnte dem zu Folge weiter abgleiten- von zwischenzeitlichen technischen Korrekturbewegungen abgesehen.

      Ein Schlüsselereignis dürfte das Treffen der Finanzminister und der Zentralbankgouverneure der G-7-Gruppe am Freitag und Samstag dieser Woche sein. Sie dürfte versuchen, die Anpassung geschickt zu steuern und eine abrupte Kurskorrektur zu vermeiden.



      US-Unternehmen profitieren von schwächerem Dollar nur begrenzt

      Während international tätige US-Unternehmen von einem schwächeren Dollar profitieren könnten, dürfte der Effekt nicht zu groß sein. Denn insgesamt ist die amerikanische Volkswirtschaft nur in geringem Ausmaß exportlastig und die Rohstoffe werden sowieso in Dollar gehandelt.

      In Europa sieht das Bild anders aus. Können global agierende Konzerne wie Daimlerchrysler Wechselkursverschiebungen intern auffangen, dürften mittlere und kleinere Exportunternehmen stärkere Probleme haben. Porsche beispielsweise erzielt einen hohen Umsatz in den USA.

      Diese Unternehmen weisen zwar gerne auf Absicherungsmaßnahmen hin. Aber erstens kosten die Geld und zweitens lässt sich nur eine Wechselkursveränderung absichern - nicht das Niveau.

      Sollte also der Euro weiter steigen und dann längere Zeit auf höherem Niveau bleiben, dürften sich die nicht gelösten Strukturprobleme in Europa bemerkbar machen.

      Die Exporteure würden unter der Fuchtel der „Produktivitätspeitsche“ wie üblich dynamisch reagieren: Steigerung der inländischen Effizienz und mit stärkerer Auslagerung der Produktion ins Ausland - zulasten der teuren deutschen Arbeitsplätze.

      Von einem stärkeren Euro profitieren dürften Unternehmen, die starke Ausgaben im Dollarraum haben. Etwa die Chemieindustrie oder etwa die Lufthansa, die ihren Kerosinbedarf in Dollar beschaffen muss.



      Finanzmärkte reagieren auf Zins- und Konjunkturentwicklung

      Die Börsen und Rentenmärkte dürften weniger auf die Entwicklung des Euro reagieren als auf die Zins- und Konjunkturentwicklung.

      Während Einzelunternehmen wie in der Vergangenheit glänzend mit einer stärkeren Währung zurechtkommen dürften, sieht das für die Gesamtwirtschaft anders aus.

      Die dürfte nur dann wieder stärker in Fahrt kommen, wenn Europa endlich seine wirtschaftspolitischen Hausaufgaben macht. Und zwar möglichst schnell. „Denn brummt die Wirtschaft nicht einmal auf Grund einer schwachen Währung - wie soll sie es dann mit einer Stärkeren tun?“, stellte Jim O`Neill von Goldman Sachs vor Kurzem die entscheidende Frage.

      Für den Anleger bleibt nur die Möglichkeit, auf sorgfältig ausgewählte Einzeltitel zu setzen. Denn gut geführte Unternehmen kommen mit jedem Umfeld zurecht. Bei der Börse generell und dem Rentenmarkt ist Vorsicht angesagt. Denn dort könnten bei enttäuschenden Unternehmensgewinnen oder Zinserhöhungen Kursverluste winken.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 15.06.02
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      schrieb am 19.06.02 08:39:41
      Beitrag Nr. 53 ()
      Der Euro auf Höhenflug gegenüber dem Dollar

      Die Fürsprecher des Euro sind zwar weiterhin unerbittlich. Die Einbahnstraße, auf der sich die Gemeinschaftswährung seit Anfang April gegenüber dem Dollar bewegt, scheint sich aber zu einem Nadelöhr zu verengen.

      Ein Wechselkurs von 95 Cent erweist sich als eine größere Hürde für den Euro. Am vergangenen Freitag, als in Amerika enttäuschende Daten zum Verbrauchervertrauen gemeldet wurden, sprang der Euro zwar kurzzeitig bis auf 0,9520 Dollar. Markttechniker sprechen seither aber von einer Konsolidierung in der Bandbreite von 0,9380 Dollar bis 95 Cent.

      Der Euro hat damit in diesem Quartal fast 9 Prozent gegenüber dem Dollar aufgewertet.

      Doch aus der Sicht Amerikas nimmt sich diese Dollar-Korrektur weit weniger spektakulär aus. Der breite handelsgewichtete Dollar-Wechselkurs, den die amerikanische Zentralbank Fed errechnet, ist seit seinem Allzeithoch im Februar gerade einmal um 3 Prozent gefallen.

      Gegenüber dem Dollar-Tief vom Mai 1995, dem eine fast sieben Jahre lange Dollar-Hausse folgte, errechnet sich immer noch ein Wechselkursgewinn von 42 Prozent. Der Euro und der Yen, die in den vergangenen Monaten vergleichsweise stark gegenüber dem Dollar aufgewertet haben, sind in diesem Währungsindex der Fed mit knapp 30 Prozent gewichtet.

      Zum Vergleich: Der kanadische Dollar und der mexikanische Peso sind mit zusammen 27 Prozent berücksichtigt. Und der Peso hat in diesem Jahr gegenüber dem Dollar deutlich abgewertet. Im vergangenen Jahr war er noch eine der ganz wenigen Währungen, die gegenüber Amerikas Währung an Stärke gewonnen hatten.

      Bei der Betrachtung des Dollar-Indexes der Fed ist zudem zu berücksichtigen, daß er auch Währungen einbezieht, die an den Dollar-Wechselkurs gekoppelt sind. Dazu gehört beispielsweise der chinesische Renminbi Yuan, der in dem Index immerhin eine Gewichtung von 8 Prozent hat.

      Der Index mag damit die relative Stärke des Dollar etwas überzeichnen. Andererseits zeigt er besser als andere Indizes, die sich allein auf freie Wechselkurse konzentrieren, daß den amerikanischen Unternehmen aus der jüngsten Dollar-Korrektur im internationalen Wettbewerb noch keine großen Vorteile zugewachsen sind.

      Die Länder, die in den vergangenen Jahren am stärksten zu der starken Ausweitung des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits beigetragen haben, sind ausgerechnet solche Wirtschaftsnationen, deren Wechselkurs sich gegenüber dem Dollar relativ stabil entwickelt hat. Von dem Wachstum des Leistungsbilanzdefizits in den Jahren 1995 bis 2001 entfallen nur 22 Prozent auf den Handel mit Westeuropa und Japan, haben Analysten der Citigroup errechnet.

      Das Defizit Amerikas gegenüber diesen beiden Wirtschaftsräumen entspricht inzwischen nur mehr 30 Prozent des gesamten Leistungsbilanzdefizits. 1995 hatte dieser Anteil noch bei mehr als 40 Prozent gelegen.

      Manche Währungsexperten argumentieren, daß das hohe Handelsdefizit Amerikas gegenüber relativ stabilen Währungsräumen ein den Dollar stabilisierender Faktor sei. So sind beispielsweise auch Leistungsbilanzdefizite innerhalb von Währungsregionen wie der Eurozone von geringer Bedeutung.

      Somit ist der Leistungsbilanzüberschuß, den China gegenüber Amerika aufweist, von anderer Qualität als etwa der Überschuß Japans gegenüber Amerika, weil eben der Renminbi an den Dollar gekoppelt ist. Zugegebenermaßen sei das kombinierte Leistungsbilanzdefizit von knapp 120 Milliarden Dollar, das Amerika zuletzt gegenüber Europa und Japan aufwies, alles andere als trivial, sagt Robert Sinche, der Chef der Devisenanalyse bei der Citigroup. Es könne aber sein, daß das Ausmaß der effektiv notwendigen Adjustierung in der Leistungsbilanz weit geringer sei, als das gesamte Defizit von mehr als 400 Milliarden Dollar vermuten lasse.

      Dieses Defizit von arbeitstäglich fast 2 Milliarden Dollar ist es, das die Phantasie der Dollar-Skeptiker anregt. Wie will Amerika das Anlagekapital anziehen, das dieses Defizit deckt und damit den Dollar stabilisiert, fragen sich die Experten. Da die Zeiten großer Kursgewinne im Aktienhandel erst einmal der Vergangenheit angehören dürften, kommt wohl der relativen Attraktivität der Anleihemärkte entscheidende Bedeutung zu.

      Damit rückt wieder verstärkt die traditionelle Zinsanalyse in den Vordergrund, die während der globalen Hausse am Aktienmarkt nur mehr wenig von Wert gewesen war. Daß sich dies wieder geändert hat, zeigen in diesem Jahr die starken Kursgewinne von Devisen, die als Hochzinswährungen gelten, darunter der australische Dollar, der neuseeländische Dollar, die norwegische Krone und mit Abstrichen auch der kanadische Dollar.

      Amerika hat im Wettbewerb um zinssensibles Kapital jetzt schlechte Karten. Die professionellen Fed-Watcher unterstellen inzwischen, daß die Notenbank den Zinserhöhungszyklus frühestens im September einleiten wird. Immer mehr Experten rechnen sogar damit, daß die Fed in diesem Jahr gar nicht mehr aktiv werden wird. Staatsanleihen mit zwei Jahren Laufzeit rentieren inzwischen wieder mit weniger als 3 Prozent.

      Demgegenüber verzinsen sich vergleichbare Euro-Bundesanleihen mit gut 4 Prozent. Da die Europäische Zentralbank die Zinsschraube noch vor der Fed anziehen dürfte, sollte sich das transatlantische Zinsdifferential noch vergrößern. Diese Erwartung sollte gewährleisten, daß der Euro seinen Aufwärtstrend vorerst beibehält.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 19.O6.02
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 09:47:00
      Beitrag Nr. 54 ()
      Euro steigt zum Dollar auf ein neues 17-Monatshoch

      Nun ist es also passiert. In den vergangenen Tagen hatte der Euro immer wieder einmal kurz über die Marke von 95 Cents geschnuppert, nur um kurz danach wieder darunter zu fallen. Doch am Mittwochmittag markiert die europäische Einheitswährung mit 0,9577 Dollar ein neues 17-Monatshoch im Verhältnis zur US-Devise.

      Da der Euro damit nach einigem zögern nun auch die charttechnische Hürde um 0,9550 Dollar überwunden hat, die vom Hochpunkt zu Beginn des Jahres 2001 resultiert, können sich Händler schnelle Anschlusskäufe vorstellen. Denn jetzt könnten Stopp-Buy-Order ausgelöst werden und den Euro möglicherweise in die Region um 98 Cents tragen.



      Argumentationskette weiter in Kraft

      Wie schon zuletzt verweisen Marktbeobachter auf die bekannten Gründe für die Schwäche der US-Devise, die auch in einem neuen 17-Monatstief zum britischen Pfund zum Ausdruck kommt. Als Argumente werden der Abzug von Kapital angeführt, da man neuerdings nicht mehr an die Überlegenheit der US-Konjunktur und damit dem Anlageland USA glaube. Besonders deutlich werde dies an der Nervosität, die noch immer an der Wall Street vorherrsche. Und nach den Gewinnwarnungen von Apple und AMD vom Vortag sei mit weiteren Schwierigkeiten an den US-Börsen zu rechnen, heißt es.

      Die Probleme ließen sich auch an der von den Analysten von UBS Warburg ermittelten Kapitalflussstatistik ablesen. Diese zeige in den vergangenen vier Wochen Kapitalabflüsse aus den USA in Richtung Europa. Vor allem Fonds schichteten um, erklärt Kaneo Ogino von HSBC in Tokio. Dadurch dürfte es für die Amerikaner immer schwieriger werden, ihr Leistungsbilanzdefizit zu decken. Auffällig an den Gewinnen zur Wochenmitte ist auch die Tatsache, dass sie nicht durch gut ausgefallene Konjunkturdaten, wie die am Vortag berichteten, Neubaubeginne, verhindert werden können.



      Stimmungslage hat sich zuungunsten des Dollar verändert

      Hinzu kommt die erneute Zuspitzung im Nahost-Konflikt. Anders als bei früheren Krisen erweise sich das aber nicht als Stütze für den Dollar sondern als Belastung. Positiv wird auch registriert, dass man am Rentenmarkt nun offenbar erst zu einem späteren Zeitpunkt auf eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank setzt. Dadurch könne die europäische Wirtschaft rascher als gedacht an Fahrt gewinnen, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Gewinne der Unternehmen.

      Joseph Portera von Mackay Shields Financial sieht den Euro im laufenden Jahr bis auf 97,50 Cents steigen. Das wäre das höchste Niveau seit dem April des Jahres 2000. Diese Entwicklung dürfte auch eigendynamisch sein. Immerhin trägt ein steigender Euro dazu bei, die Importpreise in Schach zu halten und damit einen unter anderem durch überhöhte Lohnabschlüsse hervorgerufenen Preisschub zu dämpfen.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 20.06.02
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 10:08:14
      Beitrag Nr. 55 ()
      Yen und Euro weiter im Trend


      Lange unbeachtet gebliebene Fundamentaldaten drängen sich momentan am Devisenmarkt immer mehr in den Brennpunkt des Geschehens. Ist es mit dem Blick auf die USA das gigantische Außenhandelsbilanz-Defizit, so ist es in Japan der Außenhandelsbilanz-Überschuß, der einerseits den Dollar unter Druck bringt und andererseits den Yen weiter gegen den Dollar steigen lässt.

      So stieg der japanische Yen gegenüber dem Dollar am Freitag um 2,2 Prozent auf ein Sieben-Monats-Hoch von 120,84 Yen pro Dollar. Nachdem der japanische Finanzminister Masajuro Shiokawa andeutete, dass die Regierung sich mit Interventionen zurückhalten werde. "Es ist unmöglich, mit unseren Mitteln Devisenkurse zu beeinflussen. Es hat keinen Sinn, ständig am Devisenmarkt zu intervenieren", erklärte er.



      Japanische Exporte leiden unter der Yen-Stärke

      Das schuf Erleichterung, denn die japanische Notenbank verkaufte seit Mai Yen in Höhe von insgesamt 20 Milliarden Dollar, aus Sorge der starke Yen könnte die Gewinne japanischer Exporteure zunichte machen. Denn Japans Exporte stiegen im Mai um 5,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, der größte Zuwachs seit Januar. Das heisst, japanische Firmen müssen mehr Devisen in Yen umwandeln, was wiederum die Nachfrage nach der japanischen Währung steigert.

      Die Bemerkungen des Finanzministers „waren ein Signal Yen zu kaufen“, so Chris Melendez, Präsident des Tempest Asset Management. Auch Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank macht für das Unterschreiten der Grenze von 121 Yen pro Dollar im Handlsverlauf das Eingeständnis von japanischer offizieller Seite verantwortlich, wonach der Yen nicht in die gewünschte Richtung gebracht werden kann. “Die haben die Flinte ins Korn geworfen“, kommentiert Fritsch. Für die neue Woche gibt er die Spanne mit 120 bis 122,8 Yen pro Dollar vor.



      Vertrauen in den Dollar ist gesunken

      In den USA drückt neben schwachen Aktienmärkten und unsicheren Konjunkturaussichten die negative Außenhandelsbilanz auf den Greenback. "Das Vertrauen in die USA ist gesunken", erläuterte Stuart Kinnersley, Fondsmanager bei Nikko Global Asset Management. "Der Dollar wird weiterhin unter Druck bleiben." Das US-Leistungsbilanzdefizit erreichte im ersten Quartal mit 112,5 Milliarden Dollar einen Rekordwert. "Das schnell steigende Defizit hat den Dollar schwer belastet, weil es zu einem Zeitpunkt aufgetreten ist, zu dem sich der Appetit des Auslands auf Anlagen in den USA deutlich abgekühlt hat", erklärte Michael Klawitter, Marktstratege bei der WestLB.



      Euro auf neuem Rekordhoch

      Davon profitiert auch der Euro. Anleger legen ihr Geld lieber in Europa an. Der Euro konnte seinen Kursgewinn gegenüber dem Greenback am Freitag ausbauen und verzeichnete den größten Wochengewinn seit August vergangenen Jahres. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte am Freitag um 17.45 Uhr mit 97,08 US-Cent je Euro. Das ist der höchste Stand seit April 2000.

      „Fundamentale Gründe für die Euro-Kursentwicklung gab es heute nicht“, sagte Carsten Fritsch. In erster Linie hätten marktinterne Impulse den Kursverlauf bestimmt, fügte er hinzu. Während Fritsch in der kommenden Woche einen Euro-Kurs von weiterhin über 97 Cent für möglich hält, glaubt der Händler, dass im Verlauf der nächsten Woche der Euro lediglich zwischen 96 und 97 US-Cent schwanken werde. Grund dafür sei, dass auf dem aktuellen Euro-Kursniveau derzeit niemand auf einen weiteren Kursanstieg spekuliere.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 22.06.02


      Avatar
      schrieb am 24.06.02 08:41:59
      Beitrag Nr. 56 ()
      Wenig verändert zeigt sich der Euro. Er kostet in Asien 0,9705 Dollar, verglichen mit 0,9710 Dollar am Freitag in New York.

      Der Druck auf den US-Dollar wird nach Ansicht von Devisenanalysten auch in der neuen Woche anhalten.

      Die Angst vor Terroranschlägen sowie die unsichere Lage im Nahen Osten sollten das Sentiment für den Dollar weiter belasten, erläutert Carsten Fritsch von der Commerzbank.

      Die erwartete Range für den Euro beziffert er auf 0,9490 Dollar bis 0,9720 Dollar.


      Quelle: FAZ, 24.06.02
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 07:42:15
      Beitrag Nr. 57 ()
      Wann erreicht der Euro die Parität?


      Der Euro präsentiert sich am Montag in ungetrübter Rekordlaune: Um 10.50 Uhr markierte er ein neues Jahreshoch bei 0,9813 und notierte damit so hoch wie zuletzt im Februar 2000. Bis 12.00 Uhr ist er wieder leicht auf 0,9780 Dollar zurückgefallen. Nichts scheint die Europawährung derzeit aufhalten zu können. Wann ist es so weit, dass ein Euro wieder so viel wie ein Dollar kostet?

      „Wenn es so weitergeht wie vergangene Woche, ist das ein reines Rechenexempel“, stellt Dorothea Huttanus von der DZ Bank fest. „Der Euro hat eine Woche gebraucht, um 2,5 US-Cents zuzulegen, also wäre es nächste Woche so weit.“ Was durchaus denkbar ist: „Der Devisenmarkt ist derzeit außer Rand und Band, und es bedurfte zuletzt kaum fundamentaler Gründe, den Euro nach oben zu bringen“, meint die Devisenexpertin.

      „Doch möchte ich ein bisschen vor dieser Erwartung warnen“, schränkt Huttanus ein. „Die technischen Indikatoren legen einen wachsenden Korrekturbedarf nahe.“ So könnte die Gemeinschaftswährung etwa an der Marke von 0,9780 Dollar, die der alten Zwei-Mark-Grenze entspreche, noch eine Weile zu knabbern haben.



      Fundamentale Trendwende

      Dennoch, auch Huttanus glaubt an eine fundamentale Trendwende: „Die Zeiten des unendlich schwachen Euro sind definitiv vorbei.“ Ob der Dollar aber die Rolle der weltweit schwachen Währung übernehme, sei fraglich. „Die alten Kurse vom Euro-Start zwischen 1,10 und 1,18 Dollar werden wir jedenfalls so bald nicht sehen“, erwartet die Analystin.

      Trotz der Interventionen der japanischen Notenbank zu Gunsten des US-Dollar am Montagmorgen zeigt sich die US-Währung auch gegenüber dem Yen schwach. Gegen 12.00 Uhr kostet ein US-Dollar 121,41 Yen, nachdem er in Folge der Notenbank-Aktion auf über 122,60 Yen geschossen war. Am Freitag war der Yen gegenüber dem Dollar auf ein Sieben-Monats-Hoch von 120,84 Yen pro Dollar gestiegen.



      Vertrauen in den Dollar gesunken

      In den USA drückt neben schwachen Aktienmärkten und unsicheren Konjunkturaussichten die negative Außenhandelsbilanz auf den Greenback. „Das Vertrauen in die USA ist gesunken", erläutert Stuart Kinnersley, Fondsmanager bei Nikko Global Asset Management. „Der Dollar wird weiterhin unter Druck bleiben."

      Das US-Leistungsbilanzdefizit erreichte im ersten Quartal mit 112,5 Milliarden Dollar einen Rekordwert. „Das schnell steigende Defizit hat den Dollar schwer belastet, weil es zu einem Zeitpunkt aufgetreten ist, zu dem sich der Appetit des Auslands auf Anlagen in den USA deutlich abgekühlt hat", erklärt Michael Klawitter, Marktstratege bei der WestLB.

      Damit drängen sich lange unbeachtet gebliebene Fundamentaldaten momentan immer mehr in den Brennpunkt des Geschehens. Ist es mit dem Blick auf die USA das gigantische Außenhandelsbilanz-Defizit, so ist es in Japan der Außenhandelsbilanz-Überschuss, der einerseits den Dollar unter Druck bringt und andererseits den Yen weiter gegen den Dollar steigen lässt.



      Yen-Stärke könnte Japans Erholungskurs abwürgen

      Zur Perspektive eines sich möglicherweise weiter abschwächenden US-Dollar sagt ein Händler: „Die Japaner alleine können sich nicht gegen den Markt stemmen.“ Dazu sei eine konzertierte Aktion der Japaner, der Europäer und der Amerikaner nötig. Dabei sei ein etwas festerer Dollar auch im Interesse der Europäer. Denn ebenso wie in Japan litten auch hier Exporte unter der Schwäche des „Greenback“. Für Japan bestehe die Gefahr, dass der zaghafte Aufschwung versande, wenn der Yen weiter steigen sollte. Daher sei in nächster Zeit mit weiteren Interventionen der Japaner, aber womöglich auch der Europäer zu rechen.

      Seit Ende Mai bis vergangene Woche verkaufte die japanische Notenbank Yen im Gegenwert von insgesamt 20 Milliarden Dollar, aus Sorge, der starke Yen könnte die Gewinne japanischer Exporteure zunichte machen. Japans Exporte stiegen im Mai um 5,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, der größte Zuwachs seit Januar. Das heißt, japanische Firmen müssen mehr Devisen in Yen umwandeln, was wiederum die Nachfrage nach der japanischen Währung steigert.



      Quelle: FAZ, 25.06.02
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 08:37:18
      Beitrag Nr. 58 ()
      Japans Regierung interveniert auf dem Devisenmarkt

      Hoffnung auf Konjunktureffekt / Aktienkurse legen deutlich zu


      Die Regierung Japans hat abermals versucht, mit einer Intervention gegen den starken Yen die Wirtschaft zu stützen. Dahinter steht die Hoffnung, daß die exportorientierten Unternehmen bei einem schwächeren Yen höhere Gewinne erwirtschaften und mehr investieren. "Der schnelle Umschwung im Yen-Dollar-Wechselkurs der jüngsten Zeit ist ungünstig, da er nicht nur die japanische, sondern auch die weltweite Wirtschaft negativ treffen könnte", sagte Finanzminister Masajuro Shiokawa in Tokio. Der Dollar verteuerte sich nach dem Markteingriff der japanischen Regierung auf 122,8 Yen. Zuvor hatte er sich bis auf 120,8 Yen verbilligt.

      Nach der Intervention stiegen an der Tokioter Börse die großen Aktienindizes Topix und Nikkei um etwa ein Prozent. Sie wurden so vor einem neuen Quartalstief bewahrt. Der Topix war im Handelsverlauf bereits unter die für elektronisch ausgelöste Kauf- und Verkaufsaktionen wichtige Marke von 1000 Punkten gefallen. Der Nikkei-225-Index stieg am Nachmittag wieder über den psychologisch wichtigen Wert von 10 400.

      Die Verluste, welche die Aktienwerte ausfuhrorientierter Unternehmen wie Sony, Nintendo oder TDK Ende vergangener Woche hinnehmen mußten, wurden zum Auftakt der neuen Woche wieder ausgeglichen. Sony stieg um knapp zwei, Nintendo um fast drei und TDK um mehr als fünf Prozent. Die großen Exporteure Japans kalkulieren für das laufende Jahr mit einem Wechselkurs von 125 Yen für einen Dollar.

      Nach der jüngsten Stärkung des Yen rechneten Geldhändler seit Mitte vergangener Woche mit einem staatlichen Markteingriff. Sie wiesen allerdings auch darauf hin, daß dieser Schritt von seiten des Finanzministeriums verzögert wurde, um sich am Markt entsprechende interventionsunterstützende Positionen aufbauen zu lassen. So wurden in den vergangenen zehn Tagen vermehrt Dollar auf Termin verkauft und die offenen Positionen im Gegengeschäft mit Yen besichert. Das Angebot der japanischen Währung wird im Fall einer staatlichen Intervention durch die von institutionellen Investoren eingegangenen Positionen verstärkt. Dieser Effekt werde Mitte dieser Woche greifen, wenn viele der Geschäfte fällig werden, sagte Tomoko Fujii, Analystin der Investmentbank Nikko Salomon Smith Barney (NSSB).

      Die letzten Interventionen der japanischen Regierung im Mai waren nach Angaben von NSSB lediglich deshalb erfolgreich, weil sie die Händler überraschten. Hatte sich doch die monatliche Entwicklung der Geldmenge zum ersten Mal seit Dezember 2000 verkleinert. Die Intervention stand anders als der vorausgegangene Eingriff im September "allein im Markt". So versuche die Bank of Japan, die im Auftrag des Finanzministeriums handelt, derzeit, die Märkte auf ihre Seite zu ziehen, erklärte Fujii weiter. Aus dem Finanzministerium in Tokio hieß es, die Markteingriffe der Regierung hätten nur begrenzt Wirkung. Daher sei man auf das Verhalten der Marktteilnehmer angewiesen.

      NSSB weist darüber hinaus darauf hin, daß die Einlagen der japanischen Banken bei der Zentralbank für die Interventionspolitik auf den Devisenmärkten eine wichtige Rolle spielten. Eine Veränderung der hier verwahrten Geldmenge zeige den entsprechenden Wechsel der Geldpolitik an, unabhängig davon, ob die BOJ direkt am Markt interveniere oder hier über Geldmarktgeschäfte tätig werde, sagte Frau Fujii. Steige die Summe der Einlagen, werde auf eine Ausweitung der Geldmenge und einen schwachen Yen gezielt; sinke sie, zeichne sich die gegenteilige Entwicklung ab. Die gesetzlich festgeschriebene Bandbreite der Einlagen liegt seit Frühjahr vergangenen Jahres zwischen 10 und 15 Billionen Yen. NSSB rechnet auf Jahressicht mit einem Wechselkurs von bis zu 135 Yen für einen Dollar.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 25.06.02
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      schrieb am 26.06.02 08:55:52
      Beitrag Nr. 59 ()
      Dollar rutscht zu Euro und Yen weiter ab



      Der Euro setzt seine Aufwärtstendenz am Mittwochmorgen fort. Gegen 8.24 Uhr werden für einen Euro 0,9877 Dollar bezahlt, verglichen mit noch 0,9784 Dollar am Vorabend in New York.

      Die Analysten von HSBC verweisen darauf, dass eine Zinserhöhung in den USA wegen der unsicheren Konjunktursituation möglicherweise nicht vor 2003 erfolgt, während die Europäische Zentralbank ihrerseits bereits im September die Zinsen nach oben fahren könnte. Diese Aussichten machten Euro-Investments attraktiver.

      Bis Mitte 2003 hält HSBC einen Eurokurs von 1,10 Dollar für wahrscheinlich. Unterdessen markierte der Dollar zum Yen in Asien ein Achtmonatstief von 120,32 Yen. Am Vortag wurden in New York noch 121,33 Yen bezahlt. Bis 8.24 Uhr werden wieder 120,55 Yen für einen Dollar bezahlt.

      Die Aussage von US-Präsident George Bush, der Markt lote derzeit „im Spiel der Marktkräfte sein Niveau aus“, werde dahingehend interpretiert, dass die USA die Marktentwicklung tatenlos verfolge, was den Kursrutsch noch verstärke.



      Quelle: FAZ, 26.06.02
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      schrieb am 26.06.02 10:09:11
      Beitrag Nr. 60 ()
      Euro nahe der Dollar-Parität


      Unerwartet heftiger Anschub für den Euro: Der neue Bilanzierungsskandal an der Wall Street treibt die Gemeinschaftswährung am Mittwoch deutlich früher als von Experten erwartet ganz nah an die Parität zum Dollar heran. Bis 9.07 Uhr notiert der Euro bei 0,9916 Dollar, so hoch wie seit Januar 2000 nicht mehr. Kurz zuvor hatte er bereits bei 0,9937 Dollar notiert, nach 0,9784 Dollar am Vorabend in New York.

      Die Nachricht des US-Telekomkonzerns Worldcom, er habe Falschbuchungen in Milliardenhöhe in seinen Büchern entdeckt, habe dem Euro-Kurs neuen Schwung gegeben, sagten Devisenhändler. Charttechnische Marken spielten im Augenblick keine Rolle. Worldcom will seine Geschäftsergebnisse für das Jahr 2001 und für das erste Quartal dieses Jahres neu herausgeben, wie der Konzern am Dienstagabend nach Börsenschluss mitteilte.



      Bank of Japan interveniert

      Lediglich die japanische Notenbank stütze derzeit den Dollar-Kurs. Sie hat am Mittwochmorgen erneut im Auftrag des japanischen Finanzministeriums am Devisenmarkt interveniert, um den Dollar-Kurs zum japanischen Yen zu stützen. Nach kurzer Reaktion nach oben notiert der Dollar allerdings wieder auf einem Niveau von rund 120 Yen pro Dollar.

      Ein schwacher Dollar stört die japanischen Exporte empfindlich, auch in der Eurozone mehrt sich die Sorge vor schweren Ertragseinbußen der Exportwirtschaft, sollte die Dollarschwäche weiter anhalten.



      Dollar bleibt angeschlagen

      Fundamental betrachtet dürfte der Dollar seine Schwäche aber noch lange nicht überwunden haben. Ein von UBS Warburg errechneter „Risikoindex“ liegt auf dem tiefsten Stand seit dem Oktober des Jahres 2001. Das Grundproblem bestehe in den schwachen Börsen, meinen die Analysten, die eine Euro-Schwäche zu Dollarverkäufen nutzen würden.

      Auch auf Basis der Kapitalflüsse sieht der Dollar nach wie vor geschwächt aus, da diese per Saldo den Euroraum zum Ziel haben.

      Der Rückgang des Vertrauensindex der amerikanischen Verbraucher auf 106,4 - den tiefsten Stand seit Februar - dürfte auch keine Stütze sein. Denn der deutet darauf hin, dass die Konsumenten langsam nicht mehr an eine schnelle Erholung der Wirtschaft glauben. „Es ist nicht die Art von Erholung, die die Leute erhofft hatten“, sagte Währungsstratege Tim Mazanec von der Investors Bank & Trust in Boston.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 26.06.02


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      schrieb am 27.06.02 08:44:12
      Beitrag Nr. 61 ()
      Euro und Rentemarkt als „Krisengewinnler“

      Der Kurs des Dollar gab kräftig nach, der Euro näherte sich dadurch mit Notierungen von deutlich über 0,99 Dollar erstmals seit Anfang 2000 zwischenzeitlich der Parität zur US-Währung an. Im späten europäischen Handel geht er mit 98,20 Cents um.

      Von der US-Regierung erhielt der Dollar keine verbale Unterstützung. Präsident George W. Bush verwies vielmehr darauf, dass die Marktkräfte den Wert bestimmten. Unveränderte Leitzinsen bringen auch keine neuen Impulse. Seit Anfang April hat der Euro damit um rund 14 Prozent an Wert gewonnen.

      Die japanische Notenbank intervenierte sogar zu Gunsten der US-Währung, um die stark exportorientierte Industrie Japans zu unterstützen.

      Als Reaktion auf die einbrechenden Aktienmärkte investierten Anleger verstärkt in sicherere Anlagen wie fest verzinsliche Wertpapiere und Gold. Der richtungweisende Bund-Future ging mit einem Plus von 62 Ticks bei 107,82 Prozent aus dem Markt.

      Quelle: FAZ, 27.06.02
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      schrieb am 28.06.02 08:55:28
      Beitrag Nr. 62 ()
      Yen scheint nicht zu stoppen


      Im Ringen mit dem japanischen Staat haben die Spekulanten einen wichtigen Etappensieg erreicht: Am Donnerstagmorgen macht es sich der Yen über der Marke von 120 Yen pro Dollar gemütlich: Mit 119,57 hat er gegen 9.30 Uhr ein neues Neunmonats-Hoch markiert.

      Damit scheint der Weg frei für Niveaus um 116,50 Yen, die zuletzt im September 2001 erreicht wurden. Die Intervention der japanischen Notenbank vom Mittwoch, dem zweiten Tag in Folge, habe jedenfalls keine nachhaltigen Impulse gebracht, stellt ein Händler fest. Zuviele Investoren schichteten einfach weiter in Yen um, da Japan ein größeres Wachstumspotenzial zugetraut werde.



      Markt spricht weiter von fundamentaler Wende

      „US-Anlagen sind fundamental unattraktiver geworden“, meint John McNeill, Fondsmanager bei Britannic Investment. „Mit Fällen wie Worldcom und einem derart großen Defizit wird es schwierig für die USA, genügend Kapital zur Dollarstützung anzuziehen.“ Das Rekord-Handelsdefizit von 112,5 Milliarden Dollar im ersten Quartal, das 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht, wird zunehmend als schwerste Hypothek für den Dollar genannt.

      Doch die Ehrfurcht des Marktes vor der Bank of Japan, die im Auftrag des Finanzministeriums am Devisenmarkt agiert, bleibt groß: Die Vergangenheit habe gerade in Bezug auf Japan gezeigt, dass letztendlich die Notenbank gewinne, meint ein Devisenhändler: „Dieser Kampf wird jedoch sehr hart und dürfte noch lang dauern.“



      Konzertierte Aktionen werden wahrscheinlicher

      Andere Marktteilnehmer glauben allerdings, dass der weltweiten Talfahrt des Dollar nur mit einer konzertierten Aktion der Notenbanken in Japan und Europa begegnet werden könne. Da sich der Leidensdruck in Europa bereits spürbar erhöht hat, ist ein solcher Schulterschluss durchaus denkbar.

      Für Japan verschärft sich die Gefahr, dass der starke Yen über geringere Exporterlöse den zaghaften Aufschwung abwürgt. Japans Exporte stiegen im Mai um 5,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, der größte Zuwachs seit Januar. Das heißt aber auch, dass japanische Firmen mehr Devisen in Yen umwandeln, was wiederum die Nachfrage nach der japanischen Währung steigert.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 28.06.02
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      schrieb am 28.06.02 08:58:51
      Beitrag Nr. 63 ()
      Welteke: Euro unterbewertet


      Aus Sicht der Deutschen Bundesbank ist die derzeitige Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar keinesfalls beunruhigend.

      Der Kursanstieg sei nur eine seit langem angemahnte Korrektur, sagte Bundesbankpräsident Ernst Welteke am Donnerstag.

      Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sieht Welteke durch die Aufwertung nicht gefährdet.

      Welteke sagte, der Euro habe vornehmlich gegenüber dem Dollar aufgewertet; gegenüber vielen anderen Währungen hält er ihn noch für "etwas unterbewertet".

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 28.06.02
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      schrieb am 30.06.02 11:23:09
      Beitrag Nr. 64 ()
      Notenbanken stoppen den Yen

      Es klingt verrückt, aber so ist der Markt. Die japanische, die amerikanische und die europäische Notenbank intervenieren und geben Yen. Letztere im Auftrag der Japaner. Während der Yen allerdings gegen den Dollar von 119 auf über 120 Yen stieg, hatte die Intervention gegen den Euro nur einen kurzen Effekt. Nachdem die EZB Euro gegen Yen kaufte, gab es eine kleine Spitze von 118 auf knapp 119, allerdings fiel der Yen kurz darauf wieder auf 118,14 zurück.

      Das Seltsame dabei ist also, dass im Endeffekt der Euro gegen den Dollar fällt, statt zu steigen. Hatte er am Morgen noch beinahe die Parität erreicht, so fiel er in Folge der „Marktoperationen“ zurück auf 98,50 Cents. Händler führten die Euroschwäche auf die überraschende Intervention der US-Notenbank Federal Reserve zurück, die Dollar gegen Yen gekauft hatte. Der darauf folgende Anstieg des Dollar gegenüber dem Yen habe über die Crossrates auch zu einem Druck auf den Euro geführt.



      Gewinnmitnahmen zum Wochenende

      Der festere Dollar habe zudem Shorteindeckungen zur Folge gehabt. “Der Markt hat eher einen weiter steigenden Euro erwartet und darauf gewettet“, hieß es dazu. Auch die EZB war am Markt aktiv, sie hat im Auftrag der Bank of Japan Euro gegen Yen gekauft. Aber dieser Eingriff hätte den Euro gegenüber dem Dollar nicht stützen können. “Der Euro ist sehr schnell stark gestiegen, man erwartet nun eine Verschnaufpause“, sagte ein Marktbeobachter.

      Bemerkenswert dürfte der offensichtlich absichtlich gewählte Zeitpunkt sein. Denn am Freitag Nachmittag wird der Markt immer dünner, da immer mehr Banken vor dem Wochenende ihre Bücher schließen. Auch damit dürfte sich ein etwas schwächerer Euro begründen lassen - mit Gewinnmitnahmen ins Wochenende. Das zweite Bemerkenswerte ist die Tatsache, dass es sich bei der Intervention nicht um eine konzertierte Intervention handelt. Sondern die europäische und die amerikanische Zentralbank handeln im Auftrag der japanischen Zentralbank.



      Etablierte Trends dürften schwer zu stoppen sein

      Ob sich damit allerdings die etablierten Trends an den Währungsmärkten effektiv stoppen lassen, dürfte dahingestellt sein. Denn die treibenden Punkte sind nach wie vor relevant. Auf der einen Seite das Handelsbilanzdefizit der USA und auf der anderen die Überschüsse der Japaner. Sollten Yen und Euro weiter gegen den Dollar zulegen, könnte das die Europäer, vor allem aber die Japaner immer besorgter werden lassen. Denn beide Wirtschaftsräume hängen in ihrer Entwicklung vor allem am Export. Und der wiederum würde unter steigenden Währungen leiden.

      So ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass die Zentralbanken auch weiterhin bremsend eingreifen könnten. Allerdings könnte ausgerechnet das für Devisenhändler eine Einladung darstellen, dagegen zu setzen. Erst eine konzertierte Intervention würde wohl eine entscheidende Marke in den Sand ziehen. So liegt eine entscheidende Marke nach Einschätzung der Experten von UBS Warburg bei 99,5 Cents. Sollte die in der kommenden Woche „bei vollem Handelsbetrieb“ nachhaltig überwunden werden, wäre der Weg zumindest aus technischer Sicht weiter nach oben für den Euro frei.

      Quelle: FAZ, 29.06.02

      Eur/USD


      Eur/JPY
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 08:50:29
      Beitrag Nr. 65 ()
      Asiatische Börsen: Unbehagen über schwachen Dollar

      Robuste Binnennachfrage positiv / Börse in Malaysia zeigt sich stabil

      Den Aktienmärkten im asiatisch-pazifischen Raum helfen offenkundig die Stabilisierungsversuche, die zuletzt an der Wall Street zu erkennen waren. Dies gilt besonders für die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225-Index bedenklich stark unter Druck geraten war. Hier war der breitere und nach der Kapitalisierung gewichtete Topix-Index zuvor vorübergehend unter die als psychologisch bedeutsam geltende Marke von 1000 Punkten gefallen.

      Die taiwanische Börse fand stärkere Beachtung, als die Zentralbank in Taipeh ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,875 Prozent und damit auf ein historisches Tief senkte, um einer Aufwertung ihrer Währung entgegenzusteuern. Dieser Schritt ist symptomatisch für das Unbehagen vieler exportabhängiger asiatischer Länder über die Schwäche des Dollar. Goldman Sachs diskutiert die Frage, ob der schwache Dollar und die somit abnehmenden Aussichten asiatischer Länder auf wachsende Exporte in die Vereinigten Staaten die kräftige Konjunkturerholung in Asien beschädigen könnten. Die Investmentbank hält dies unter anderem wegen der immer robuster werdenden Binnennachfrage in Asien für unwahrscheinlich, merkt jedoch an, gefährlich könne es werden, wenn sich die Baisse des Dollar beschleunigen würde. Credit Suisse First Boston warnt unterdessen vor den in Japan nach wie vor möglichen Gefahren. Die Konjunktur erhole sich zweifelsfrei, doch werde dieser Prozeß wesentlich vom Export und von staatlichen Aufträgen gefördert. Ein Ende der Deflation sei nicht in Sicht. Vielmehr ließen die Stärke des Yen und die Schwäche der Börse in Tokio ein neues Krisenszenario entstehen.

      Malaysia ist zuletzt in die Schlagzeilen geraten, als Ministerpräsident Mahatir Mohamad in einem theatralischen, übers Fernsehen verbreiteten Auftritt seinen sofortigen Rücktritt erklärte. Wenig später klang es zwar etwas anders, doch wird er nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge im Oktober 2003 abtreten. Der demokratisch gewählte Mahatir regiert den Vielvölkerstaat inzwischen seit 21 Jahren und hat dabei auf der wirtschaftlichen Seite in den vergangenen vier Jahren einiges Ungewöhnliche vollbracht. Er versuchte sein Land 1998 auf sehr unkonventionellen Wegen aus der damaligen Währungs-, Finanz- und Wirtschaftskrise in Asien herauszuhalten, und das ist ihm entgegen aller Zweifel selbst höchster Institutionen wie des Internationalen Währungsfonds zu einem guten Teil auch gelungen. Die eigenwillige Politik Mahatirs umfaßte seinerzeit auch Kapitalverkehrskontrollen. Aktienpositionen von Ausländern sind indirekt eingefroren worden, indem ihnen der Abzug von Kapital verboten wurde. Vor allem institutionelle Anleger haben die Börse in Kuala Lumpur selbst dann noch lange gemieden, als die Beschränkungen wieder aufgehoben waren. Jetzt stellen Analysten die Frage, was wohl aus Malaysia in der Zeit nach Mahatir wird. Northern Trust, Chikago, wertet es positiv, daß die malaysischen Finanzmärkte auf die Rücktrittsnachricht recht gelassen reagierten. Dazu könne jedoch beigetragen haben, daß die Ratingagentur Moody`s etwa zeitgleich mit der Rücktrittserklärung mitteilte, die Schuldnerbonität des Landes werde möglicherweise heraufgestuft. Northern Trust erklärt aber auch, es erscheine durchaus möglich, daß nach Mahatirs Abgang politische Kräfte die Oberhand gewinnen, die Malaysia in einen islamischen Staat zu verwandeln versuchen.

      Der Index der Kuala Lumpur Stock Exchange schloß am Freitag bei 725,44 Punkten. Das Jahreshoch wurde am 23. April bei 808,07 Punkten verzeichnet, das Jahrestief am 2. Januar bei 682,83 Punkten. Unter den malaysischen Aktien hält Merrill Lynch AMMB Holdings, Amway Malaysia, APM, BAT (M) Bhd, Berjaya Sports, Carlsberg Brewery, Commerce Asset, Gamuda, Genting, IJM Corporation, JTinter, KFC Holdings, Kim Hin Industry, Lingui Development, Malakoff und daneben auch Malaysian Cement, Malaysian Pacific, New Straits Times, Powertek, Proton, Public Bank, Resorts World, RHB Capital, Sime Darby, Star Pub, Subur Tiasa, Tan Chong, Tanjong, Transmile Group, UMW Holdings, Unisem, YTL Corporation und YTL Power langfristig für interessant.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, o1.07.02
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 08:57:47
      Beitrag Nr. 66 ()
      Dollarschwäche könnte auch europäische Aktien belasten

      Weitere Indexeinbußen positiv / Immer mehr Fachleute halten abermaligen Konjunkturabschwung für möglich


      Die Aktienindizes in Europa haben in der vergangenen Woche die zyklischen Tiefs vom September 2001 getestet.

      In einigen Fällen wurden diese Tiefs aber auch unterschritten. Ein solches Unterschreiten ist nach Aussagen technisch orientierter Analysten kein Unglück.

      Vielmehr ereigneten sich punktgenaue Tests nur in seltenen Ausnahmefällen. Ein vorübergehendes Unterschießen solcher charttechnisch bedeutsamer Ziele sei daher eher die Regel. So entstünden "sekundäre Tiefs" ohne weitere Konsequenzen, es sei denn, es käme zu abermaligen Kursverlusten, in deren Verlauf auch diese Sekundärtiefs fallen, heißt es.

      Derartige Aussagen zielen vor allem auf jene Indizes ab, die in großem Umfang Aktien des Sektors Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) enthalten. Einige technische Analysten sehen mit Blick auf die Wall Street eine recht gute Chance, daß diese Indizes einer neuen Verkaufswelle wenigstens zum gegenwärtigen Zeitpunkt entgehen könnten. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index habe zuletzt eine bemerkenswerte relative Stärke offenbart.

      Dagegen haben die hoch kapitalisierten Indizes wie vor allem der Dow-Jones-Index für Industriewerte und der Standard & Poor`s 500 weiter nachgegeben, auch wenn sie keine ausgeprägte Schwäche zeigten.

      Nicht wenige Techniker hatten schon im Frühstadium der derzeitigen Abschwungphase erklärt, es wäre positiv zu werten, wenn sich die Indizes der großen Standardwerte den Technologiewerten letztlich auf dem Weg nach unten anschließen und vorübergehend relative Schwäche aufweisen würden. Dies könne dann das Ende wenigstens dieses Abschwungs signalisieren.

      Da die europäischen Aktienmärkte unverändert weitgehend den Bewegungen der Wall Street folgen, könnte von Bedeutung sein, wenn sich jetzt in Europa wiederholen würde, was jenseits des Atlantiks zuletzt wenigstens in Ansätzen erkennbar wurde.

      Als weiteres positives Zeichen werten vor allem technische Analysten den Umstand, daß sich die Aktienmärkte zunehmend immun gegenüber widrigen Nachrichten darbieten. Die von der Misere um Worldcom ausgelösten Turbulenzen hätten nur Stunden gedauert, und die sonderbaren Bilanzierungsmethoden von Xerox hätten außer lautstarken Kommentaren an den Märkten selbst kaum etwas bewirkt.

      Doch die These von der Immunität wird wohl noch zu prüfen sein, denn auch europäische Aktiengesellschaften haben es sich angewöhnen müssen, möglichst früh nach Ablauf eines Quartals ihre Ergebnisse vorzulegen. Die Zahlen selbst mögen nach Ansicht kritischer Strategen wegen der konjunkturellen Erholung recht gut ausfallen, doch werde es dieses Mal noch mehr als drei oder sechs Monate zuvor auf die Ausblicke der Unternehmen ankommen.

      Die Skeptiker argwöhnen, daß 2002 und womöglich auch noch über Teile des kommenden Jahres hinweg die Ergebnisse nicht so ausfallen werden, daß sie Aktienmärkte in Europa beflügeln könnten. Diese Auffassung vertritt zum Beispiel Merrill Lynch, London, seit längerem.

      Für die Gegenmeinung steht Morgan Stanley, London. Die Strategen dort sind davon überzeugt, daß Ergebnisse bevorstehen, die das Kursniveau in der Region bis zum Jahresende um 10 bis 15 Prozent steigen lassen könnten.

      Es fällt aber auf, daß es kaum einer der Strategen der großen internationalen Investmentbanken inzwischen versäumt, die Möglichkeit eines neuerlichen konjunkturellen Rückschlags (double-dip) zu erwähnen. Dies war vor gut einem Vierteljahr, als Stephen Roach, der Chefökonom von Morgan Stanley, New York, diese These mit empirischen Belegen vorstellte, noch ganz anders. Sie wurde vielerorts rundweg abgelehnt.

      Je mehr Zeit verstrich, desto stichhaltiger scheinen Roachs Argumente selbst den Optimisten geworden zu sein. Heute stehen deren noch immer zuversichtliche Prognosen unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß ein "double-dip" ausbleibt. Sie halten dieses Phänomen zwar noch immer für unwahrscheinlich, doch sie gestehen ein, daß der Grad der Unwahrscheinlichkeit abnehme, das Unwahrscheinliche also immer wahrscheinlicher werde.

      Wenn sich dies fortsetzt und ein weiteres Quartal verstrichen ist, könnte aus der Unwahrscheinlichkeit eine Wahrscheinlichkeit geworden sein. In diesem Zusammenhang fällt auf, daß ganz ähnlich über die Möglichkeit eines regelrechten Einbruchs des Dollar gesprochen wird. Niemand will einen solchen Verlauf völlig ausschließen, aber er wird noch als unwahrscheinlich deklariert.

      Mit Blick auf die europäischen Aktienmärkte ist der Dollar vor allem deshalb auch eine Art Schicksalsfrage, weil möglicherweise steigende Abflüsse aus dieser Währung mit massiven Verkäufen an der Wall Street beginnen. Ein bedeutender Teil des Kapitals fließt dann wohl in den Euro, aber nicht unbedingt in europäische Aktien.

      Beachtet man die enge Korrelation zwischen dem amerikanischen und dem westeuropäischen Aktienmarkt, so ist zu vermuten, daß die Börsen diesseits des Atlantiks schon aus psychologischen Gründen ebenfalls in die Knie gehen.

      Die Gefahr eines Absturzes des Dollar gilt mancherorts als groß. So hat Goldman Sachs kürzlich nachgewiesen, daß die amerikanischen Leistungsbilanzdefizite zu einem wesentlichen Teil von kurzfristigen, sehr flexiblen Geldern finanziert wird. Diese Erkenntnis nehmen inzwischen mehr und mehr Kommentatoren auf und versuchen die daraus erwachsenden Risiken darzustellen.

      Die Börse in Wien zeichnet sich nicht erst seit dem Ausbruch der turbulenteren Phasen an den europäischen Aktienmärkten durch eine vergleichsweise sehr geringe Schwankungsanfälligkeit aus. Die liegt zum einen an der recht hohen Zahl von Titeln mit defensivem Charakter im ATX-Index. Zum anderen zählt der österreichische Aktienmarkt zu den engsten in Westeuropa. International tätige institutionelle Anleger sind daher in vergleichsweise geringem Umfang dort vertreten.

      Österreich ähnelt wirtschaftspolitisch im weitesten Sinne sehr stark Deutschland. Verkrustungen und Reformstaus, die das Wachstum hemmen, sind hüben wie drüben vergleichbar stark ausgeprägt. Die österreichische Politik tat sich nach dem Urteil von Beobachtern aber besonders schwer bei geplanten, sich jedoch dahinschleppenden Privatisierungen, die auch der Börse in Wien größere Bedeutung zukommen ließen.

      Schroder Salomon Smith Barney sieht den ATX-Index in zwölf Monaten bei 1300 Punkten. Am Freitag schloß er bei 1243 Punkten. Merrill Lynch hält unter den österreichischen Aktien AT & S, Mayr-Melnhof, OMV, Telekom Austria und Vienna International für interessant. Weitere Titel, die über das Land hinaus Interesse finden, sind Bank Austria, Boehler-Uddeholm, EVN, VA Stahl, VA Technologie, Verbund und Wienerberger.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 01.07.02
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 08:51:49
      Beitrag Nr. 67 ()
      Euro bläst Angriff auf die Parität zunächst ab

      Etwas leichter zeigt sich der Euro am Dienstag im asiatischen Handel. Gegen 8.25 Uhr kostet ein Euro 0,9846 Dollar verglichen mit 0,9898 Dollar am späten Montagnachmittag in New York.

      Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 119,90 Yen, nachdem er im US-Handel am Vortag bei 119,87 Yen notiert hatte.

      Da der Euro nun mehrfach vergeblich versucht habe, die Parität zu knacken, werde nun eben das Potenzial nach unten ausgelotet, heißt es.

      Man sorge sich um eine schwächere Stimmung unter den Verbrauchern in Euroland, so die Einschätzung, zumal der am Montag bekanntgegebene US-Einkaufsmanagerindex gut ausgefallen sei.

      Mittelfristig stünden die Zeichen aber unverändert in Richtung steigender Euro.

      Quelle:FAZ, 02.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 08:18:51
      Beitrag Nr. 68 ()
      Der Euro ist bisher die Währung des Jahres

      Die großen Bilanzskandale in den USA und der immer mehr abflauende Konjunkturoptimismus verändern die Welt. Das zeigt sich nicht nur an den Börsen und den Rentenmärkten, sondern auch am Devisenmarkt.

      Wie hat sich das Bild dort gewandelt. Selbst, wer noch lange nach dem Ende der großen Börseneuphorie auch nur im Leisesten an der Souveränität des Dollar in der Währungsarena zweifelte, der wurde ausgelacht. Denn eines war für die Mehrheit bis noch vor Kurzem klar: Die Börse geht wieder nach oben und davon würde vor allem der Dollar weiter profitieren.



      Amerikanische Blößen gehen zu Lasten des Dollar

      Aber urplötzlich drehte der Wind. Nicht nur die Unternehmen zeigten ihre Achillesfersen, sondern die Blöße der gesamten amerikanischen Wirtschaft geriet wieder in den Brennpunkt des Interesses: das gigantische Außenhandelsbilanzdefizit. Es zeigt an, dass die Amerikaner auf einen gewaltigen Zustrom von Kapital aus dem Ausland angewiesen sind, um ihren hohen Lebensstandard halten zu können. Die Bereitschaft dafür könnte allerdings auf Grund der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung immer mehr abnehmen.

      So ist es wenig verwunderlich, dass der Greenback plötzlich auf die Schattenseite des Devisenmarktes geriet und an Wert verlor. Seit Anfang des Jahres gegen den Euro beinahe genau zehn Prozent. Das dürfte die Entwicklung noch etwas unterschätzen, denn immerhin hat die „wahre Wende“ im Februar auf einem tieferen Niveau stattgefunden, als Anfang Januar. Hatte der Euro danach erst einmal Fahrt aufgenommen, so schien er kaum mehr zu stoppen zu sein. Gemeinsam mit dem Yen schien er gegen den Dollar immer schneller voran zu kommen. Allein im vergangenen Monat konnte er gegen den Dollar knapp sechs Prozent zulegen, bevor er in jüngster Zeit vergleichsweise leicht korrigiert.



      Japan versucht die Währungsbewegungen zu stoppen

      War die Abwertung des Dollar gegen den Euro schon vielen prognostiziert, aber nie richtig zu diesem Zeitpunkt und in dieser Geschwindigkeit erwartet worden, so bereitete die gleichzeitige Aufwertung des Yen zumindest den Japanern Probleme. Denn mehr noch als die europäische Wirtschaft hängt die japanische Konjunktur stark vom Export ab. Aus diesem Grund versucht die japanische Notenbank die Währungsbewegung mit wiederholten Interventionen zu stoppen oder zumindest zu bremsen. Denn ein teuerer Yen bremst die Exportwirtschaft aus.

      Aber nicht nur gegen den Dollar konnte der Euro zulegen, sondern auch gegen den brasilianischen Real und den mexikanischen Peso. Hier spielt sich gewissermaßen im Nachhall der Argentinienkrise ein süd- und mittelamerikanisches Drama in seinen Anfängen ab. Spürt Mexiko die verhaltene Wirtschaftsentwicklung der USA, so spielt in Brasilien die politische Entwicklung die maßgebliche Rolle. Denn in Umfragen zeichnet sich in der anstehenden Parlamentswahl eine Mehrheit für den linkspopulistischen Kandidaten Luiz Inacio Lula da Silva ab.



      Schwelende Lateiamerikakrise schwächt die Währungen

      Anleger befürchten, dass er einen wenig soliden wirtschaftspolitischen Kurs einschlagen würde. Das untergräbt das Vertrauen in das Land und könnte in letzter Konsequenz zu massiven Kapitalabflüssen führen und damit die angeschlagene Zahlungsfähigkeit des Landes untergraben.

      Seit Jahresbeginn konnten sich lediglich die norwegische Krone, der neuseeländische Dollar, der südafrikanische Rand und die schwedische Krone deutlich besser als der Euro entwickeln. Allerdings kam diese „Sonderentwicklung“ im vergangenen Monat so gut wie zum Stillstand.


      Quelle: FAZ, 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 08:43:46
      Beitrag Nr. 69 ()


      gelesen in FAZ, 03.03.02.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 08:46:05
      Beitrag Nr. 70 ()
      :)

      Korrektur #69: gelesen in FAZ, 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 22:45:07
      Beitrag Nr. 71 ()
      Euro gibt Angriff auf die Parität vorerst auf

      Der Euro setzt sich erst einmal. Nach zwei vergeblichen Angriffen in Richtung Dollar-Parität, die ihn Ende Juni bis auf 0,9989 Dollar geführt hatten, fällt er am Mittwochmorgen bis unter die Marke von 98 Cents zurück. Um 10.30 Uhr kostet ein Dollar 0,9792 Cents. Am Dienstagabend hatte er in New York noch bei 0,9854 Dollar gelegen.

      Eine technische Reaktion, die überfällig war, meinen viele Beobachter. Auch dass in den vergangenen Tagen das Wort von der „Parität“ in aller Munde war, hat deren tatsächlichem Eintreten eher geschadet.



      Vivendi spielt eine Rolle

      Nach den zahlreichen Belastungsfaktoren der vergangenen Woche gebe es jetzt Entspannungssignale für die US-Devise, meinen Händler. Diese resultierten aus zuletzt besseren Konjunkturdaten der USA im Vergleich mit Europa und der Tatsache, dass mit den Vorfällen um Vivendi die Erkenntnis um sich greife, dass auch europäische Unternehmen vor Bilanzfälschungen nicht gefeit seien.

      Technisch gesehen könnte sich der Euro auf Grund dieser Kursreaktion noch etwas weiter zurückziehen. Eine Unterstützungszone liegt nach Angabe der Devisenanalysten der DZ Bank bei 0,9785/95 Dollar, eine weitere bei 97 Cents. Sollten diese nicht halten, wartet bei 95,35 Cents eine weitere, markantere Unterstützung. Diese resultiert aus dem seit Mitte Mai bestehenden Aufwärtstrend, der sich fortsetzen dürfte.



      Wende im Währungsgefüge

      Denn weiterhin spricht unverändert vieles für eine fundamentale Wende im Währungsgefüge Euro-Dollar. Hintergrund ist vor allem das gignatische Außenhandelsdefizit der USA, welches anzeigt, dass die Amerikaner auf einen gewaltigen Zustrom von Kapital aus dem Ausland angewiesen sind. Die Bereitschaft dafür könnte allerdings auf Grund der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung immer mehr abnehmen.

      Die um 16.00 Uhr erwarteten Zahlen zum ISM-Index des nicht verarbeitenden Gewerbes in den USA für Juni könnten die weitere Tagesrichtung bestimmen. Die Experten von Standard & Poor`s erwarten einen leichten Rückgang von 60,1 auf 60 Punkte.

      Quelle: FAZ, 04.07.02
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 08:21:24
      Beitrag Nr. 72 ()
      Euro bleibt gedrückt

      Etwas leichter zeigt sich der Euro am Freitag im asiatischen Handel. Gegen 7.25 Uhr kostet ein Euro 0,9760 Dollar verglichen mit 0,9803 Dollar am späten Donnerstagnachmittag in New York.

      Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 120,38 Yen, nachdem er im US-Handel am Vortag bei 119,90 Yen notiert hatte.

      Zum Wochenausklang sehen Beobachter den Euro auch weiterhin auf Konsolidierungskurs. Neue Impulse für den Devisenmarkt dürften in erster Linie von den am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten resultieren.


      Quelle: FAZ 05.07.02
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 20:01:43
      Beitrag Nr. 73 ()
      Pfund und tschechische Krone legen gegen den Euro zu

      Der Devisenmarkt schläft so gut wie nie. Ist die Bewegung im Verhältnis zwischen Dollar und Euro in den vergangenen Tagen auf Grund der Konsolidierungstendenz etwas eingeschlafen, so spielt die Musik in anderen Relationen.

      Beispielsweise im Pfund. Auch dort hatte sich in den vergangenen Wochen die positive Entwicklung des Euro bemerkbar gemacht und dazu geführt, dass in der Spitze knapp 65 Pence notwendig waren, um einen Euro zu erwerben. Ende März waren dafür nur 61 Pence notwendig gewesen. Dabei dürfte allerdings nicht nur der generell freundliche Trend zu Gunsten des Euro eine Rolle gespielt haben, sondern auch die „Euro-Beitritts-Fantasie“. Die stellte darauf ab, dass im kommenden Jahr eine Abstimmung zu Gunsten des Euro ausfallen würde.



      Pfund kurzfristig gestärkt, langfristig eher schwächer

      So ist es kaum verwunderlich, dass Gerüchte über eine Verschiebung dieser Abstimmung ins Jahr 2005 eine Gegenreaktion auslösen würde. Das Pfund zeigte über Nacht etwas Stärke und fiel bis auf 63,90 Pence im Tagesverlauf. Das ist der tiefste Stand seit mehr als zwei Wochen. Ein Zeitungsbericht stellt darauf ab, dass Premierminister Tony Blair zusammen mit seinem Finanzminister die Entscheidung treffen könnte, auf der sicheren Seite zu bleiben, um die Kriterien zu erfüllen und die Abstimmung wirklich zu gewinnen. Und selbst im Falle eines Fehlschlages wäre der Zeitpunkt für das Referendum direkt nach der Wahl besser, da die regierende Partei danach genug Zeit hätte, sich wieder zu erholen.

      Charttechnisch betrachtet ist zusammen mit dem etwas konsolidierenden Euro ein Rückzug bis auf 63,70 Pence möglich, sollte diese Marke unterschritten werden sogar bis auf ein Niveau von 62 bis 63 Pence. Diesen Rückgang würden allerdings die Analysten von UBS Warburg als Kaufgelegenheit betrachten. Denn sie sehen den Euro gegen das Pfund zumindest grundsätzlich zulegen, da er nach einer Zwischenkonsolidierung auch gegen den Dollar weiter steigen werde.



      Forint kämpft mit dem Handelsebilanzdefizit

      Nicht nur beim Pfund gab es Bewegung, sondern auch im Verhältnis zum ungarischen Forint. Der ist auf Grund eines unerwartet weiten Handelsebilanzdefizits im Mai gegen den Euro auf 247,39 gestiegen. Das ist der höchste Stand seit Anfang des Jahres 2002. Denn mit steigenden Importen und fallenden Exporten wird es für Ungarn immer schwieriger, sein Handelsbilanzdefizit zu finanzieren. Privatisierungen dürften im aktuellen Umfeld kaum Einnahmen erwarten lassen - und auf der anderen Seite gibt es Inflationsdruck auf Grund steigender Löhne und hohen Staatsausgaben. Experten gehen davon aus, dass der Forint seinen Aufwärtstrend fortsetzen wird.



      Tschechische Krone ist gefragt

      Auch die tschechische Krone wertet immer weiter auf. Mit 29,28 Kronen für einen Euro hat sie am Donnerstag nicht nur ein neues Rekordniveau erreicht, sondern hatte im Tagesverlauf sogar die Marke von 29 kurzzeitig unterschritten. Der Markt hatte damit auf ausbleibende Interventionen der Notenbank reagiert, denn im Hintergrund hatten auf Basis einer Notbanksitzung Gerüchte über eine Überraschungsintervention gelauert. Solange aber die Notenbank keine Anstalten dazu macht, dürfte der Aufwärtstrend der Krone anhalten. Immerhin hat sie im Jahresverlauf schon dreimal interveniert. Aus Sorge, die Exporte und damit das Wirtschaftswachstum könnte unter der starken Währung leiden.

      Allerdings glauben Händler nicht, dass Interventionen etwas nützen. Denn zu interessant scheint das Land für Direktinvestitionen zu sein. Und die bringen Währungskäufe mit sich.

      Quelle: FAZ, 05.07.02





      Die Charts zeigen die Entwicklung des Euro gegen das Pfund (oben) und gegen den ungarischen Forint im vergangenen Jahr.
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      schrieb am 09.07.02 08:26:27
      Beitrag Nr. 74 ()
      Yen wieder auf dem Vormarsch

      Die kürzlich erfolgten Verkäufe der japanischen, europäischen und amerikanischen Zentralbank lassen den Yen offensichtlich kalt. Trotz der Interventionen stieg er am Montagmittag zum Dollar um 1,2 Prozent auf 118,6650 - und ist damit nahe an seinem diesjährigen Höchststand von 118,39 Yen pro Dollar.

      Gefährlich nahe, zumindest aus Sicht der Japaner. Denn ein starker Yen ist Gift für die extrem exportabhängige japanische Wirtschaft und könnte dem kürzlich eingetretenen Aufwärtstrend wieder den Garaus bereiten. Aus diesem Grund bemüht sich die japanische Zentralbank seit Ende Juni verstärkt, den Aufwärtstrend zu bremsen und Yen zu verkaufen.



      Shiokawa schickt den Yen nach oben

      Hintergrund des jüngsten Kursanstiegs des Yen sind vor allem die Äußerungen des japanischen Finanzministers Masajuro Shiokawa vom vergangenen Samstag. Nach einem Treffen der asiatischen und EU -Finanzminister in Kopenhagen offenbarte er, dass er genau so wie viele seiner Kollegen von einem Anstieg auf etwa 115 Yen je Dollar ausgehe. Damit löste er den größten Kursabschlag des Dollars zum Yen in zwei Wochen aus, womit sich Shiokawas Aussage als wahrlich kontraproduktiv zur Politik seiner Zentralbank erwies.

      Darüber hinaus basiert die Stärke des Yen aber auch auf schlechten Nachrichten aus den USA, die das ohnehin schon angeschlagene Vertrauen in die amerikanische Wirtschaft weiter untergraben. So gaben die schlechter als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktzahlen vom vergangenen Freitag Anlass zu Befürchtungen, dass das amerikanische Wirtschaftswachstum weiter abflaut und damit die Aktienkurse weiter nachgeben. Dazu kommt das durch den neuerlichen mutmaßlichen Betrugsfall bei Merck neu entflammte Misstrauen in die Bilanzen der amerikanischen Unternehmen.

      Derartige schlechte Nachrichten entziehen dem ohnehin schon angeschlagenen amerikanischen Markt weiteres Vertrauen - und damit Kapital. Und das wiederum macht Japan und den Yen für Anleger interessanter. Bleibt der Dollar wegen der angespannten Konjunkturlage in den USA weiter unter Druck, wird der Yen vermutlich nur durch weitere Interventionen der Zentralbanken von seinem Höhenflug abzubringen sein.

      Quelle: FAZ, 09.07.02

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      Kursverlauf des Dollar gegenüber dem Yen in den vergangenen zwölf Monaten.
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      schrieb am 10.07.02 08:32:27
      Beitrag Nr. 75 ()
      Der schwerfällige Dollar

      Auf den ersten Blick will es nicht so recht zusammenpassen: Amerikas Währung steht seit Monaten gegenüber dem Euro und dem Yen unter Abwertungsdruck. Gleichzeitig prognostizieren viele Ökonomen trotz des sinkenden Dollar auch schon für das nächste Jahr ein steigendes Leistungsbilanzdefizit.

      Der Widerspruch rührt teilweise daher, daß die Gütermärkte nur mit zeitlicher Verzögerung auf Veränderungen in den Devisenmärkten reagieren. Noch schwerer wiegt jedoch der Umstand, daß der handelsgewichtete Wechselkurs weit schwerfälliger ist, als es die starken Kursverluste des Dollar gegenüber Yen und Euro vermuten lassen.

      Für die Leistungsbilanz und ihr Veränderungspotential ist der handelsgewichtete Wechselkurs weit wichtiger als einzelne bilaterale Kursbewegungen. Der von der amerikanischen Zentralbank erstellte Dollar-Index, der die einzelnen Fremdwährungen nach ihrer Bedeutung für den amerikanischen Außenhandel gewichtet, ist gegenüber dem Rekordhoch von Ende Februar gerade einmal um gut 4 Prozent gesunken.

      Dagegen haben Yen und Euro in diesem Jahr schon um rund 10 Prozent gegenüber dem Dollar aufgewertet. Doch der Euro steht nur für gut 16 Prozent des Dollar-Indexes, der Yen für etwas mehr als 13 Prozent. Ebenso stark wie der Yen sind etwa zusammengenommen die Währungen Chinas, Hongkongs und Malaysias gewichtet. Und all diese Länder haben am Dollar aufgehängte Wechselkurse. Das allein verleiht dem handelsgewichteten Kurs des Dollar schon viel Stabilität, ja Trägheit.

      Daneben wird angesichts der jüngsten "Euro-Phorie" in Europa zuweilen übersehen, daß die lateinamerikanischen Währungen in diesem Jahr generell gegenüber dem Dollar unter Abwertungsdruck stehen. Der mexikanische Peso - im vergangenen Jahr noch eine der ganz wenigen Währungen der Welt, die gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen hatten - ist seit Jahresbeginn um 9 Prozent gefallen. Mexiko ist - nach Kanada, der Eurozone und Japan - Amerikas viertgrößter Handelspartner und wird damit zu 10,4 Prozent im Dollar-Index gewichtet. Die Abwertung des mexikanischen Peso hat somit im Dollar-Index zwei Drittel der Euro-Aufwertung neutralisiert.

      Die relative Stabilität des handelsgewichteten Dollar-Wechselkurses ist aus amerikanischer Sicht freilich höchst problematisch. Wenn der Index sich nicht nachhaltig bewegt, stehen auch die Chancen für eine Eindämmung des Leistungsbilanzdefizits schlecht. Gleichzeitig sind aber für die Finanzierung dieses Defizits die Wechselkurse gegenüber wenigen Schlüsselwährungen von zentraler Bedeutung. Der Löwenanteil des amerikanischen Kapitalimports kam in den vergangenen Jahren aus Japan und dem Euroraum. Die jüngste Aufwertung von Yen und Euro hat den Zufluß dieser ausländischen Ersparnisse jedoch deutlich abebben lassen.

      "Die Vereinigten Staaten könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit in den Kapitalmärkten verlieren, ohne an Wettbewerbsfähigkeit in den Gütermärkten zu gewinnen", sagt Stephen Jen, Währungsökonom bei Morgan Stanley. Wenn jedoch eine substantielle Korrektur des handelsgewichteten Dollar-Wechselkurses notwendig sei, um das amerikanische Leistungsbilanzdefizit zu korrigieren, werde der Dollar noch weit stärker gegenüber Euro und Yen abwerten müssen, als dies bisher erwartet werde.

      Manche Analysten glauben sogar, daß die Last der Anpassung vor allem vom Euro zu tragen sei, da sich Japan gegenüber einer weiteren Yen-Aufwertung erbittert wehren werde.

      Japans Finanzminister Shiokawa hat zwar dieser Tage die Anstrengungen seiner Behörde, den Höhenflug des Yen über Dollar-Käufe zu bremsen, untergraben. Er sagte, daß Wechselkurse nicht künstlich manipulierbar seien. Obendrein prognostizierte er indirekt eine weitere Abwertung des Dollar bis auf das Tief vom vergangenen Herbst in Höhe von gut 115 Yen. Die Bank von Japan könnte ihre Interventionen aber noch weit wirksamer ausgestalten, wenn sie die Yen-Verkäufe nicht, wie bisher, über das gleichzeitige Abschöpfen von Geldmarkt-Liquidität neutralisieren würde.

      Die Frage ist freilich, ob der Euro fähig wäre, die Hauptlast der Dollar-Anpassung zu tragen. Die Tatsache, daß die Eurozone keinen Leistungsbilanzüberschuß aufweist und auch mit einer trägen Inlandsnachfrage zu kämpfen hat, spricht nicht unbedingt für eine Rally, die den Euro weit über die Parität zum Dollar hinaus trägt.

      Die Stimmung für den Euro ist im Markt freilich weiterhin so gut wie nie zuvor in den dreieinhalb Jahren seiner Existenz. Es gibt kaum einen Währungsexperten, der nicht damit rechnet, daß die Parität zum Dollar in Kürze "geknackt" wird. Mike Rosenberg, der Devisenexperte der Deutschen Bank, glaubt, daß der Euro in den nächsten ein bis zwei Monaten erst einmal konsolidieren wird. Binnen 18 Monaten sieht er aber einen Wechselkurs von 1,10 Dollar. Gegenüber dem Allzeittief vom Herbst 2000 in Höhe von 0,8230 Dollar wäre dies eine Euro-Aufwertung von einem Drittel.

      Quelle: FAZ, 10.07.02
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 08:23:57
      Beitrag Nr. 76 ()
      Euro und Yen profitieren von neuem Dollar-Misstrauen

      Von wegen „weicher Euro“! Am Mittwochmorgen startete die europäische Einheitswährung einen erneuten Angriff auf die Parität und sprang bis auf 0,9969 Dollar. Bis 10.50 Uhr ist er wieder auf 0,9952 Dollar zurückgefallen. Auch der Yen markierte gestern in Tokio gegenüber dem Dollar ein neues Neunmonatshoch bei 117,69 Yen je Dollar. Am Mittwochmorgen notiert er immerhin noch bei einem Wert von 117,785.

      Hintergrund der neuen Euro-Stärke sind vor allem die Bilanzierungsskandale in den USA, die das Anlegervertrauen in den Dollar beträchtlich in Mitleidenschaft ziehen. Da zudem bei der gerade anlaufenden Berichtssaison weitere böse Überraschungen nicht ausgeschlossen werden können, hat der Dollar im gegenwärtig nervösen Markumfeld schechte Karten. Die Ankündigung von Präsident Bush zu Beginn der Woche, schärfere Kontrollen und Strafen bei Bilanzbetrügern einführen zu wollen, ist zwar allgemein positiv aufgenommen worden. Aber sie zeigt offensichtlich wenig Wirkung, da konkrete Schritte zur Eindämmung der Mauscheleien fehlen.


      Keine Interventionen der EZB

      Trotz des Euro-Höhenfluges sieht die EZB offenbar keinen Anlass zur Intervention. Obwohl der Euro zum Dollar in diesem Jahr bereits um über elf Prozent zugelegt hat, sieht EZB-Ratsmitglied Ernst Welteke in der Aufwertung keine nennenswerten Gefahren für die deutsche Exportwirtschaft. So sei auch überhaupt kein Grund gegeben, in diesem Zusammenhang auf Maßnahmen der EZB zu spekulieren.

      Devisenexperte Christoph Müller von der DZ Bank sieht daher gute Chancen für den Euro, in näherer Zukunft das psychologisch wichtige Eins-zu-Eins-Verhältnis zu erreichen. „Seit Mitte Mai dieses Jahres befindet sich der Euro in einem stabilen Aufwärtstrend, so dass charttechnisch gesehen die Parität möglich ist.“ Außerdem spreche die Marktpsychologie noch immer eine deutliche Sprache gegen die USA, so dass Bushs Ankündigungen höchstens eine noch stärkere Abwertung des Dollars verhinderten.



      Yen-Stärke gefährdet konjunkturelle Erholung

      In Japan treibt der Aufschwung des Yen den Zentralbankern schon weitaus mehr Sorgenfalten auf die Stirn. Denn die Stärke der japanischen Währung, getragen vom Handelsbilanzüberschuss und der wieder anspringenden Konjunktur, ist mittelfristig fatal für die stark exportabhängige Wirtschaft (siehe Link: „Yen wieder auf dem Vormarsch“). So basieren zum Beispiel beim Elektronikkonzern Sony die Gewinnschätzungen für 2002 auf einem angenommenen Wechselkurs von 130 Yen je Dollar. Kein Wunder, dass die japanische Zentralbank wohl erneut Yen verkaufen wird, um den Kurs zu drücken.

      Allerdings werden diese Interventionen nicht ausreichen, so Devisenanalyst Christoph Müller. Dazu seien die Gegensätze zwischen den schwächelnden USA und dem momentan wieder erstarkenden Japan zu deutlich. Erst bei einem Rückgang der japanischen Exportaktivitäten könne der Yen wieder zu Kursen von über 120 Yen je Dollar zurückfinden.


      Quelle: FAZ. 11.07.02




      Die Charts zeigen in dieser Reihenfolge den Kursverlauf des Euro gegenüber dem Dollar und den Kursverlauf des Dollar gegenüber dem Yen jeweils in den vergangenen zwölf Monaten.



      Avatar
      schrieb am 11.07.02 17:46:00
      Beitrag Nr. 77 ()
      Zloty und Anleihen unter Druck

      Die längste Zeit war die Konvergenz der Oststaaten ein beliebtes Spiel der Fondsmanager und Anleger. In der Erwartung, dass diese Staaten alles tun würden, um die Beitrittskriterien zum Euroraum zu schaffen, wurden vor allem Anleihen gekauft. Die sollten auf Grund fallender Zinsen mit ansehnlichen Kursgewinnen glänzen.

      Am Beispiel Polen zeigt sich allerdings, dass dieser Prozess nicht ganz so reibungslos ablaufen muss und wird, wie sich viele das vorstellen. So ist der polnische Zloty am Dienstag mit 4,2245 auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Monaten gegen den Dollar gefallen, die fünfjährige Staatsanleihe ist gleichzeitig von 102,35 Prozent auf 101,75 Prozent gefallen. Gegen den Euro verzeichnet der Zloty mit 4,1980 den tiefsten Stand seit zwei Jahren.



      Abwertungsgerüchte schaffen Fakten

      Hintergrund sind Gerüchte und Vermutungen, der neue Finanzminister Grzegorz Kolodko würde die Währung abwerten wollen, um damit über günstigere Exporte die Wirtschaft anzukurbeln. Kolodko hatte vor seiner Zeit als Minister die Forderung erhoben, die Währung um 15 Prozent abzuwerten. Er hat sich allerdings seit seinem Amtsantritt am vergangenen Freitag offiziell nicht mehr dazu geäußert. Der „alte“ Finanzminister Marek Belka war vor wenigen Tagen zurück getreten, weil die Regierung ein höheres Budget-Defizit zugelassen hat, als er verantworten wollte.

      Zwischenzeitlich hat die Regierung zwar wissen lassen, sie hätte sich in ihrem jüngsten Treffen überhaupt nicht mit der Thematik befasst. Aber genau das dürfte das Problem sein. Solange Anleger nicht wissen, auf welche Politik sie bauen und vertrauen können, werden sie nicht mehr in den polnischen Markt investieren. Im Gegenteil. Sollte sich die Wirtschaftspolitik nicht dem „Geschmack“ der Märkte entsprechen, könnten sie sogar noch drastischer reagieren. „Der polnische Markt ist total unberechenbar geworden, keiner wird unter diesen Umständen polnische Staatsanleihen kaufen“, kommentierte Jaroslaw Dyrala als Rentenhändler der Deutschen Bank die Lage.

      Er geht nicht davon aus, dass sich die Lage bessern wird, solange sich der neue Finanzminister nicht eindeutig festlegt. Aber möglicherweise ist das genau die Taktik der Regierung. Nämlich so lange mit einem Statement zu warten, bis die Währung ein Niveau erreicht hat, mit dem sie zufriedener ist. Das würde auch den Druck von der Notenbank nehmen, im Devisenmarkt zu intervenieren.



      Kritische Konjunktur- und Fiskalpolitik der Regierung

      Hintergrund sind die Konjunktursorgen in Polen. Das Wirtschaftswachstum fiel von über vier Prozent im Jahr 2000 auf 1,1 Prozent in 2001 und dürfte in diesem Jahr erneut nur etwa ein Prozent erreichen. Aufgrund der konjunkturellen Schwäche hat sich die Arbeitslosenquote auf über 18 Prozent im Frühjahr 2002 erhöht. Ein weiterer Anstieg auf über 20 Prozent in 2003 ist nicht ausgeschlossen. Der Wachstumsrückgang ist in erster Linie das Resultat einer restriktiven Geldpolitik, die von der polnischen Zentralbank verfolgt wurde, um eine Überhitzung der polnischen Wirtschaft in den Jahren 1999 bis 2000 zu vermeiden. Hierbei hatte sie auch einer eher expansiven Fiskalpolitik entgegengewirkt. Die Hochzinspolitik wirkt sich negativ auf die Binnennachfrage aus und erschwert eine konjunkturelle Erholung.

      Es ist nur schwer abzusehen, ob die Regierung willens und in der Lage ist, eine fiskalische Konsolidierungspolitik einzuleiten. Des Weiteren hat die polnische Regierung eine eher kritische Haltung gegenüber der Privatisierung von Staatsunternehmen eingenommen. Dies hat internationale Investoren verunsichert, und einige große Investitionsvorhaben wurden in Tschechien und Ungarn realisiert. In der Kapitalbilanz ist folglich auch ein Rückgang von ausländischen Direktinvestitionen zu verzeichnen. Nach Ansicht der Deutschen Bank ist zu befürchten, dass sich dieser Trend verfestigt, wenn die polnische Regierung keine Bereitschaft zu weiteren Privatisierungen signalisiert.

      Damit könnten allerdings sowohl auf Währung als auch auf Staatsanleihen weitere Kursverluste zukommen.

      Quelle: FAZ, 10.07.02






      Der Chart zeigt die Entwicklung des Zloty gegen den Euro in den vergangenen drei Jahren.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 08:43:11
      Beitrag Nr. 78 ()
      Euro kaum verändert - Dollar unter 117 Yen

      Der Euro verliert bis 8.10 Uhr leicht auf 0,9877 Dollar nach 0,9880 Dollar in den USA. Gegenüber dem Yen ist der Dollar ist wieder unter 117 Yen gefallen. Nachdem Japans Finanzminister Masajuro Shiokawa geäußert hatte, die Kursverluste des Dollar verliefen nicht mehr so rasant wie noch vor zwei Wochen, gingen Händler vorerst nicht mehr von einem unmittelbar bevorstehenden Eingreifen der japanischen Notenbank am Devisenmarkt aus. Die US-Währung tendiert mit 116,875 Yen. Am Vorabend hatte sie den Handel in New York bei 117,00 Yen beendet, nachdem sie zuvor bereits bis auf 116,51 Yen gefallen war.

      Quelle: FAZ, 12.07.02
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 09:03:03
      Beitrag Nr. 79 ()
      Mal eine Bitte an alle, die davon mehr verstehen als ich:

      Nachdem der Euro kurz vor der Dollar-Parität steht (die wie ich glaube einen ziemlichen Widerstand darstellen dürfte), denke ich, dass er bald einen Rücksetzer machen könnte. Vielleicht bis 0,95$ ? Wie es danach weitergeht, wer weiß... ?

      Ich habe auf fallende Kurse bisher nur mit Zertifikaten gesetzt. Habe für Euro gg. Dollar aber nichts entsprechendes gefunden und würde gerne mit ein bisschen Spielgeld einen entsprechenden Put-Optionsschein ausprobieren.

      Kann mir jemand helfen, einen passenden Schein auszusuchen?

      Vielen Dank!
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:33:42
      Beitrag Nr. 80 ()
      Euro und Yen nähern sich psychologoisch wichtigen Marken

      Yen-Stärke und kein Ende in Sicht: Die japanische Währung bewegt sich scheinbar unaufhaltsam auf die symbolisch wichtige Marke von 115 Yen je Dollar zu. Am Montag markierte der Yen um 10.00 Uhr mit 116,18 Yen je Dollar den höchsten Stand seit September vergangenen Jahres. Schon in der vergangegen Woche gewann der Yen insgesamt 2,9 Prozent, was dem stärksten Wochengewinn seit vier Monaten gleichkommt.

      In Japan treibt der Aufschwung des Yen den Verantwortlichen allerdings immer mehr Sorgenfalten auf die Stirn. Denn die Stärke der japanischen Währung, getragen vom Handelsbilanzüberschuss und der wieder anspringenden Konjunktur, ist mittelfristig fatal für die stark exportabhängige Wirtschaft (siehe Link: „Yen wieder auf dem Vormarsch“). So basieren zum Beispiel beim Elektronikkonzern Sony die Gewinnschätzungen für 2002 auf einem angenommenen Wechselkurs von 130 Yen je Dollar. Kein Wunder, dass die japanische Zentralbank wohl erneut Yen verkaufen wird, um den Kurs zu drücken.



      Anstieg bis auf 115 Yen je Dollar möglich

      Allerdings werden diese Interventionen nach Ansicht der Devisenexperten der DZ Bank nicht ausreichen. Dazu seien die Gegensätze zwischen den schwächelnden USA und dem momentan wieder erstarkenden Japan zu deutlich. Charttechnisch seien trotz der überverkauften Marktlage weitere Abwärtsrisiken beim Dollar erkennbar. Durch dessen steilen Abwärtstrend drohe daher ein Rückgang auf bis zu 115 Yen je Dollar. Erst bei einem Rückgang der japanischen Exportaktivitäten könne der Yen wieder zu Kursen von über 120 Yen je Dollar zurückfinden.



      Euro nimmt wieder Fahrt auf

      Auch der Euro steigt am Montag bis 10.00 Uhr um 0,2 Prozent auf 0,9954 Euro je Dollar, nachdem er in der vergangenen Woche erneut bei einem Hoch von 0,9969 seinen Angriff auf die Parität abblasen musste. Allerdings hat er seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar bereits um elf Prozent angezogen.

      Hintergrund der neuen Euro-Stärke sind vor allem die Bilanzierungsskandale in den USA, die das Anlegervertrauen in den Dollar beträchtlich in Mitleidenschaft ziehen. Da zudem bei der gerade anlaufenden Berichtssaison weitere böse Überraschungen nicht ausgeschlossen werden können, hat der Dollar im gegenwärtig nervösen Markumfeld schechte Karten.



      Baldiges Erreichen der Parität erwartet

      Devisenexperte Christoph Müller von der DZ Bank sieht daher gute Chancen für den Euro, in näherer Zukunft das psychologisch wichtige Eins-zu-Eins-Verhältnis zu erreichen. „Seit Mitte Mai dieses Jahres befindet sich der Euro in einem stabilen Aufwärtstrend, so dass charttechnisch gesehen die Parität möglich ist.“ Außerdem spreche die Marktpsychologie noch immer eine deutliche Sprache gegen die USA.

      Auch Jeremy Stretch, Währungsexperte bei bei RBC Dominion Securities, sieht den Euro „schon bald“ bei der Parität angelangt. „So lange sich die Lage am amerikanische Aktienmarkt nicht deutlich bessert, so lange wird der Dollar gegenüber dem Euro weiterfallen.“


      Quelle: FAZ, 15.07.02
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:40:01
      Beitrag Nr. 81 ()
      Erstmals seit über zwei Jahren: Ein Euro kostet einen Dollar


      Der Euro ist am Montag erstmals seit rund zweieinhalb Jahren auf die Parität zum Dollar gestiegen. Diese Marke gilt an den Finanzmärkten als wichtige psychologische Hürde, an der die Gemeinschaftswährung bei ihrem Anstieg in den vergangenen Wochen schon mehrmals gescheitert war.

      Zuletzt hatte ein Euro am 24. Februar 2000 einen Dollar gekostet. Vor allem die vielen Bilanzskandale wichtiger US-Konzerne, die Verluste an der Wall Street und das hohe Minus in der US-Leistungsbilanz hatten das Vertrauen in die Stärke des Dollar in den vergangenen Monaten schwinden lassen.

      Die Gemeinschaftswährung kostete im Januar 1999 bei seinem Debüt am Devisenmarkt 1,1747 Dollar. Seinen tiefsten Stand erreichte der Euro im Oktober 2000 mit 0,8225 Dollar - ein Verlust von 30 Prozent seit seinem Start.

      Quelle: FAZ, 15.07.02

      Avatar
      schrieb am 15.07.02 23:12:09
      Beitrag Nr. 82 ()
      Tempolimit für den Euro


      Es ist ein Tag, der in die Wirtschaftsgeschichte eingehen dürfte. Erstmals seit Februar 2000 schaffte der leidgeprüfte Euro den Sprung über die Marke von einem Dollar, die psychologisch wichtige Parität ist hergestellt. Während sich Urlauber über billigere Reisen nach Amerika freuen können, sinnieren Ökonomen dagegen noch über die konjunkturellen Folgen der plötzlichen Euro-Stärke.

      „Ein schwächerer Dollar ist eine schlechte Nachricht für Europa und europäische Unternehmen, die in den USA stark engagiert sind," warnt etwa Haydn Davies, Barclays-Chefvolkswirt. Dagegen wittert ifo-Chef Hans-Werner Sinn beim derzeitigen Wechselkurs noch keine Gefahr für die deutsche Exportwirtschaft oder für einen konjunkturellen Aufschwung. Auch Bundesbank-Präsident Ernst Welteke übt sich in Zuversicht. Zwar habe der aus den Wechselkursen resultierende Wettbewerbsvorteil der deutschen Unternehmen durch den Euro-Anstieg zuletzt ein wenig gelitten, dieser befinde sich aber noch über dem langjährigen Schnitt. Ab wann wird also der starke Euro zu einer tatsächlichen Bedrohung des lauen und zudem exportabhängigen Aufschwungs?



      Fünf Prozent Exportwachstum

      Für die meisten Experten steht fest, dass ein wieder erstarkter Euro beziehungsweise ein schwächelnder Dollar als solches noch keine Gefahren für die deutschen Ausfuhren darstellt. Laut Angaben des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) werden gerade mal 15 Prozent der deutschen Ausfuhren in Dollarpreisen berechnet, der weitaus größte Teil wird hingegen in Euro fakturiert. Im langjährigen Mittel sei der deutsche Außenhandel um sechs Prozent pro Jahr gewachsen, selbst in Jahren mit einem wesentlich schwächeren Dollar.

      „Wir haben Anfang des Jahres ein Exportwachstum von fünf Prozent prognostiziert und möchten das nicht zurücknehmen“, sagt BGA-Präsident Anton Börner. Entscheidend für die Exporteure sei weniger der Euro-Kursanstieg, als vielmehr die Geschwindigkeit mit der die Einheitswährung klettert. Starke Wechselkursschwankungen werfen die Planung der Unternehmen über den Haufen und verursachen höhere Kosten beim Hedging.


      Herdentrieb des Devisemarktes

      Nun kann man allerdings einen Euro-Anstieg von 14 Prozent innerhalb von nur drei Monaten als einen relativ flotten Anstieg bezeichnen. Noch rechnen viele Devisenspezialisten damit, dass das Ende der Fahnenstange bald erreicht sein dürfte. Als Argument wird angeführt, dass es sich aktuell weniger um eine fundamental gerechtfertigte Euro-Stärke als vielmehr um eine Dollar-Schwäche handelt, die ihre Ursache im erschütterten Vertrauen der internationalen Investoren hat.

      Dabei wird allerdings vernachlässigt, dass umgekehrt auch die Euro-Schwäche als fundamental nicht gerechtfertigt bezeichnet wurde - und dennoch wurde die Einheitswährung immer weiter nach unten geprügelt. Dem Herdentrieb gerade des Devisenmarktes ist in solchen Fällen kaum mit rationalen Argumenten zu begegnen. Sollte sich darüber hinaus die Reihe an spektakulären Bilanzfälschungen in der nächsten Zeit fortsetzen, dann würden auch weiter ermutigende Konjunkturdaten aus Amerika nicht ausreichen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

      „Wenn der Euro weiter in dem Tempo steigt, dann hätten die Exporteure ein echtes Problem“, muss auch Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen zugeben, der aber an ein derartiges Szenario derzeit nicht glauben möchte. Die meisten Ökonomen rechnen mit einem Pendeln des Euro-Kurses um die Parität in den kommenden Monaten. „Das ist zwar nicht gerade ein Exportförderprogramm, aber auch kein Bereich, der den Aufschwung ersticken wird“, ist Solveen zuversichtlich.


      Gegenläufige Konjunktureffekte

      Dabei spielt auch eine Rolle, dass ein starker Euro durchaus positive Konjunktureffekte hat. So verbilligen sich viele Vorprodukte für die exportorientierten Industrien und auch die Inlandsnachfrage dürfte dank fallender Preise gestärkt werden. Aufgrund der tendenziell sinkenden Inflationsrate rückt darüber hinaus eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank weiter in die Ferne.

      Als Paradebeispiel für die gegenläufigen Effekte kann der Chemiekonzern BASF dienen. Einerseits ist der Ludwigshafener Chemieriese exportorientiert, leidet also theoretisch unter einem zu starken Euro. Andererseits verbilligen sich viele Rohstoffe, die der Konzern auf dem Weltmarkt zumeist in Dollar zahlen muss. Außerdem hat ein globaler Konzern wie BASF Produktionsstätte in aller Welt, die die regionalen Märkte beliefern. „Über 90 Prozent dessen, was wir in den USA verkaufen, ist auch dort produziert“, verdeutlicht eine Sprecherin die Entwicklung.

      Dass man auch mit einer starken Währung Exportweltmeister werden kann, machte zuletzt die japanische Wirtschaft vor. Obwohl sich der Yen in den vergangenen Monaten auch durch Interventionen der Notenbank nicht von einem Höhenflug gegen den Dollar abhalten ließ, kletterten die Exporte aus Nippon im Mai so stark wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr.

      Quele: FAZ, 15.07.02
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 08:29:23
      Beitrag Nr. 83 ()
      Euro gut behauptet

      Nach Erreichen der Parität zum Dollar am Vortag zeigt sich der Euro am Dienstagmorgen weiter behauptet.

      Gegen 8.00 Uhr kostet ein Euro 1,0068 Dollar verglichen mit 1,0025 Dollar am späten Montagnachmittag in New York.

      Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 116,21 Yen, nachdem er im US-Handel am Mittwoch bei 116,34 notiert hatte.

      Das fehlende Vertrauen in US-Unternehmen habe die Anleger zunächst weiter von Dollar-Käufen abgehalten, sagten Devisenhändler.

      Im Blickpunkt der Märkte stehe die bevorstehende Rede des US-Notenbankchefs Alan Greenspan. „Nachdem verschiedenste EU-Vertreter den Anstieg des Euro begrüßt haben, scheint er kaum zu stoppen", sagte Yoshiyasu Naruse, Devisenhändler bei HSBC.


      Quelle: FAZ, 16.07.02
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 08:38:13
      Beitrag Nr. 84 ()
      Euro-Anleihemarkt wird für Amerikaner immer attraktiver

      Euro-Standardwerte verlieren 6 Prozent / S&P 500 unter 900 Punkten / Dollar-Schwäche belastet


      Die tiefe Vertrauenskrise an den Finanzmärkten hat die Aktienkurse in Europa und Amerika zum Wochenauftakt wieder stark unter Druck gesetzt.

      Der Dow Jones Euro Stoxx 50-Index für die wichtigsten Titel im Euroraum verlor bis zum Abend fast 6 Prozent und sackte damit auf das niedrigste Niveau sei Oktober 1998 ab.

      Der Deutsche Aktienindex Dax verlor zugleich mehr als 4 Prozent.

      In New York gab der marktbreite S&P 500-Index gut 3 Prozent nach und sank unter 900 Punkte auf den niedrigsten Stand seit Oktober 1997.

      Zu der allgemeinen Verunsicherung trug bei, daß der Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen kräftig nachgegeben hat. Der Euro kletterte daraufhin erstmals seit Februar 2000 wieder über einen Kurs von 1,00 Dollar.

      Am frühen Abend wurde der Euro zeitweilig mit 1,0080 Dollar bewertet. Von der "Flucht in die Sicherheit" profitierten Staatsanleihen und Gold.

      Mit großer Spannung wird erwartet, wie der Präsident der amerikanischen Notenbank Alan Greenspan am Dienstag bei einer Anhörung vor dem Kongreß die Lage der Wirtschaft und an den Finanzmärkten einschätzt.

      An den europäischen Aktienmärkten drückte zunächst vor allem die Führungskrise bei der Deutschen Telekom auf die Stimmung. Die Telekom-Aktie verlor bis zum Abend mehr als 13 Prozent.

      Weiter belasteten Sorgen, daß die Kursverluste an den Aktienmärkten einige Lebensversicherungen in Bedrängnis bringen könnten. Außerdem wurden Befürchtungen laut, der starke Euro werde die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Exporteure beeinträchtigen.

      Am Nachmittag verschärfte sich die Talfahrt noch, als auch die Kurse in Wall Street schwächer eröffneten. Händler erklärten dies mit neuen schlechten Unternehmensmeldungen und einer allgemeinen Vertrauenskrise. So habe die Großbank Fleet Boston mitgeteilt, für Forderungen auf Argentinienkredite fast 400 Millionen Dollar abschreiben zu müssen. Zudem werde die Untersuchung des möglicherweise unlauteren Energiehandels zweier texanischer Energie-Unternehmen ausgeweitet, was einen weiteren Bilanzskandal befürchten lasse.

      Ferner wurden in Wall Street Sorgen laut, daß der Pharmakonzern Pfizer mit der Übernahme der Pharmacia für 60 Milliarden Dollar möglicherweise zuviel gezahlt habe. Der Dow Jones-Index lag daraufhin am frühen Nachmittag New Yorker Zeit 3,2 Prozent im Minus, der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 1,5 Prozent ab.

      An den Finanzmärkten wird der europäischen Gemeinschaftswährung nach dem Durchbrechen der "Parität" weiteres Aufwertungspotential attestiert. Er erwarte, daß der Euro schon bald 1,03 oder 1,04 Dollar wert sein werde, sagte Asoka Woehrmann, Währungsmanager bei der großen Fondsgesellschaft DWS.

      Die Währungsspekulation setze nun auf eine weitere Abwertung des Dollar. Günther Heß, Direktor im Devisenhandel der BHF-Bank, erklärte die Dollar-Schwäche mit dem Rückgang des amerikanischen Indexes für das Verbrauchervertrauen am vergangenen Freitag. Dies habe die Hoffnungen auf eine kräftige konjunkturelle Erholung in Amerika gedämpft. Damit sei eine Anhebung der amerikanischen Leitzinsen in weite Ferne gerückt. Deshalb dürfte es weiterhin bei dem Vorsprung der kurzfristigen europäischen Zinsen gegenüber den amerikanischen bleiben - was wiederum den Euro begünstige.

      Derzeit werden in Amerika für Zwölfmonatsgeld rund 2,10 Prozent Zinsen gezahlt, in Europa 3,65 Prozent.

      Nach Beobachtung von Woehrmann haben am Montag große amerikanische Adressen Dollar verkauft und Euro gekauft. Viele amerikanische Großanleger hätten bislang darauf gesetzt, daß die "Widerstandslinien" bei 0,96 und 0,98 Dollar halten würden. Da sich dies als falsch erwiesen habe, würden nun vielfach Positionen aufgebaut, mit denen man von einer Euro-Aufwertung profitieren könne. Beziehe man den Gewinn aus der Aufwertung des Euro ein, seien Engagements in europäischen Anleihen für amerikanische Anleger durchaus attraktiv, sagte Woehrmann.

      Angesichts der Unsicherheit an den Aktienmärkten schichten derzeit viele Anleger in vergleichsweise sichere Staatsanleihen oder Geldmarktpapiere um. In diesem Zuge ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe am Montag zeitweilig auf 4,85 Prozent gefallen, den niedrigsten Stand in mehr als fünf Monaten.

      Die Kurssteigerungen des Euro gegenüber dem Dollar haben die Attraktivität Europas aus Anlegersicht nicht erhöht, sondern eher die allgemeine Unsicherheit verstärkt. Wer beispielsweise in Aktien investiert bleiben wolle, müsse "sehr selektiv" vorgehen, meint Richard Reid von Schroder Salomon Smith Barney.

      Die Analysten weisen darauf hin, daß nun vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen unter Druck geraten könnten, gerade solche mit hohen Marktanteilen in den Vereinigten Staaten.


      Quelle: FAZ, 16.07.02
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      schrieb am 17.07.02 08:30:24
      Beitrag Nr. 85 ()
      Euro etwas fester

      Etwas fester zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen. Gegen 7.58 Uhr MESZ kostet ein Euro 1,0127 Dollar verglichen mit 1,0109 Dollar am späten Dienstagnachmittag in New York.

      Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 115,95 Yen, nachdem er im US-Handel am Dienstag bei 115,89 notiert hatte.

      Händler sprachen von hoher Dollar-Nachfrage bei japanischen Exporteuren und verwiesen zudem auf Positionsglattstellungen.

      Quelle: FAZ, 17.07.02
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      schrieb am 18.07.02 09:00:57
      Beitrag Nr. 86 ()
      Euro kaum verändert

      Kaum verändert zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen. Gegen 8.24 Uhr kostet ein Euro 1,0069 Dollar verglichen mit 1,0076 Dollar am späten Mittwochnachmittag in New York.

      Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 116,625 Yen, nachdem er im US-Handel am Mittwoch bei 116,30 notiert hatte.

      Die feste Eröffnung der US-Aktienmärkten am Mittwoch hatte den Dollar nach Aussage von Händlern beflügelt. Als die wichtigsten Indizes jedoch im späteren Handelsverlauf einen Großteil ihrer Gewinne wieder abgeben mussten, sei auch der Dollar erneut unter Druck geraten.


      Quelle: FAZ, 18.07.02
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      schrieb am 20.07.02 11:03:43
      Beitrag Nr. 87 ()
      Blickpunkt Währung

      Der Kursverfall an den amerikanischen Aktienmärkten hat den Dollar zum Wochenschluß unter Druck gebracht und den Euro in der Spitze auf 1,0190 Dollar steigen lassen.

      Am Nachmittag, nach Veröffentlichung der neuen Daten zur Leistungsbilanz, hat der Euro aber wieder leicht nachgegeben.

      Im Sog des Greenback sind auch die Währungen Kanadas und Australiens gegenüber dem Euro vorübergehend auf langjährige Tiefstände gefallen. Zur japanischen Währung hat sich der Euro bis auf knapp 118 Yen befestigt. Der Dollar ist am Freitag auf weniger als 116 Yen gefallen.

      An den Devisenmärkten wird auf diesem Niveau jederzeit mit Interventionen der japanischen Notenbank gerechnet. Zum Schweizer Franken ist der Dollar zum Wochenschluß auf einen langjährigen Tiefstand abgesackt.

      Auch der Euro steht gegenüber dem Franken unter Druck. Das könnte die Schweizer Notenbank zu "Abwehrmaßnahmen" veranlassen.

      Der Zloty hat sich zum Euro seit Dienstag wieder befestigt. Der neue Finanzminister und die Notenbank, die sich bislang uneins waren, wollten nun gemeinsam eine Strategie für die Einführung des Euro entwickeln, wurde mitgeteilt.

      Quelle: FAZ, 20.07.02
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      schrieb am 21.07.02 19:29:58
      Beitrag Nr. 88 ()
      Der lange Weg des Euro zurück zur Parität

      Euro erreicht erstmals seit zwei Jahren Parität zum Dollar


      Die Gemeinschaftswährung ist schon seit Wochen im Aufwind, weil an den US-Aktienmärkten eine Vertrauenskrise wegen der Bilanzmanipulationen herrscht und die Anleger Zweifel an der Stärke der amerikanischen Wirtschaft haben.


      Nachfolgend eine Chronologie über wichtige Kursbewegungen des Euro seit seiner Einführung am 1. Januar 1999. Volkswirte sprechen von einem Paradigmenwechsel am Devisenmarkt: Der jahrelange Glaube an die Überlegenheit des Dollar ist erschüttert.

      15. Juli - Der Euro erreicht erstmals seit Februar 2000 die psychologisch wichtige Marke von einem Dollar. Der Euro notiert um 13.30 Uhr MESZ mit 1,0030 Dollar. Die Gemeinschaftswährung verzeichnet damit in diesem Jahr einen Kursgewinn gegenüber dem Dollar um mehr als zwölf Prozent.

      11. Juli - Die Finanzminister der Euro-Zone, EU-Währungskommissar Pedro Solbes und der Vize-Präsident der Europäischen Zentralbank, Lucas Papademos, begrüßen in einer Mitteilung den Kursanstieg des Euro und erklären, dass ein starker Euro im Interesse der Euro-Zone stehe. Der Euro wird um 0,9880 Dollar gehandelt.

      28. Juni - Der Euro erreicht mit 0,9990 Dollar den höchsten Stand seit Februar 2000. Der US-Bürogeräteherstellers Xerox teilt mit, dass er eine Berichtigung seiner Umsatzzahlen der vergangenen fünf Jahre in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar erwarte.

      26. Juni - Der Euro erreicht mit 0,9944 Dollar den höchsten Stand seit Februar 2000. Auslöser ist das Eingeständnis des Telekommunikationskonzerns WorldCom von Fehlbuchungen über rund vier Milliarden Dollar. Erstmals seit Oktober 1999 klettert der Euro zum Pfund auf 65,20 Pence - die britische Währung kostet damit wieder drei Mark.

      20. Juni - Der Euro steigt erstmals seit Juni 2000 über 0,96 Dollar. Anlass ist das Rekorddefizit der US-Leistungsbilanz im ersten Quartal. Dies verstärkt die Sorge darüber, dass die Kapitalströme in die USA weiter nachlassen und der Dollar fällt.

      2. Januar 2002 - Die Gemeinschaftswährung von zwölf europäischen Ländern legt in einer euphorischen Stimmung an den Devisenmärkten über den erfolgreichen Euro-Bargeldumtausch ein Prozent zu Dollar, Pfund und Yen über 90 US-Cent zu.
      11. Dezember 2001 - Die US-Notenbank senkt ihren Leitzins zum elften Mal in diesem Jahr auf 1,75 Prozent, den tiefsten Stand seit 40 Jahren. Euro-Schlusskurs: 0,8926 Dollar.

      2. Dezember - Der US-Energiekonzern Enron meldet Insolvenz an, nachdem er Verluste in Milliardenhöhe durch zweifelhafte Bilanzierungspraktiken verschleiert hatte. Es ist die größte Pleite in der US-Firmengeschichte.

      8. November - Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt die letzte von vier Zinssenkungen auf 3,25 Prozent im Schlüsselzins vor. Euro-Schlusskurs: 0,8926 Dollar.

      17. September - Der Euro erreicht wegen der Schwäche der US-Aktienmärkte nach den Terroranschlägen in den USA den höchsten Stand seit sechs Monaten mit 0,9333 Dollar.

      11. September - Anschläge auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidungsministerium in Washington. Der Euro legt zwei Prozent auf 0,9169 Dollar zu.

      31. Juli - Der Euro fällt auf 0,8344 Dollar, nur noch gut einen Cent von seinem Rekordtief entfernt. Die Anleger kreiden der EZB an, die Zinsen nicht so beherzt zu senken wie die US-Notenbank, um den Konjunkturabschwung zu bremsen.

      3. Januar 2001 - Die US-Notenbank beginnt mit einer überraschenden Zinssenkung um 50 Basispunkte auf 6,00 Prozent aggressive Zinssenkungen. Euro-Schlusskurs: 0,9281 Dollar.

      3., 6., 10. November - Die EZB interveniert am Devisenmarkt und kauft Euro auf, um den Kursrückgang aufzuhalten. Der Euro fängt sich bei 0,86 Dollar.

      26. Oktober - Der Euro fällt auf ein Rekordtief von 0,8225 Dollar - ein Verlust von 30 Prozent seit seinem Start.

      16. Oktober - EZB-Präsident Wim Duisenberg sagt, er hielte es nicht für sinnvoll, zu Gunsten des Euro zu intervenieren, wenn die Nahostkrise einen Kursrückgang auslösen sollte. Der Devisenmarkt legt das als sträfliche Missachtung des Wechselkurses aus, der Euro fällt auf 0,8455 Dollar.

      22. September - Die Notenbanken der sieben führenden Industrieländer intervenieren gemeinsam am Devisenmarkt, um den Euro nach seinem Rückgang auf 0,85 Dollar zu stützen.

      28. Juli 2000 - Ein Wirtschaftswachstum in den USA von 5,2 Prozent im zweiten Quartal bestärkt die Anleger in der Ansicht, dass die US-Wirtschaft stärker als die der Euro-Zone ist. Euro-Schlusskurs: 0,9230 Dollar.

      2. Dezember 1999 - EZB-Präsident Wim Duisenberg bekräftigt, der Euro habe starkes Aufwertungspotenzial. Der Euro fällt auf einen Kurs von eins zu eins zum Dollar.

      8. April - Die EZB ändert zum ersten Mal die Zinsen und und senkt sie um 50 Basispunkte auf 2,50 Prozent im Schlüsselzins. Euro-Schlusskurs: 1,0798 Dollar.

      11. März - Der überraschende Rücktritt des deutschen Finanzminister Oskar Lafontaine verschafft dem Euro eine Atempause, er erholt sich um zwei Cent auf 1,10 Dollar.

      4. Januar - Die Gemeinschaftswährung wird in Sydney erstmals gehandelt. Ein Euro kostet 1,1747 Dollar. Bis Ende Februar verliert der Euro sieben US-Cent auf Kurse um 1,10 Dollar.

      1. Januar 1999 - Der Euro wird von den elf Gründerländern der Europäischen Währungsunion (EWU) aus der Taufe gehoben.


      gelesen in FAZ, 21.07.02
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 20:18:06
      Beitrag Nr. 89 ()
      #69

      Hi Susanna,

      hast Du diese Matrix nochmal aktuell? Hab im FAZ-NET gesucht aber irgendwie....
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 12:32:28
      Beitrag Nr. 90 ()
      Euro etwas leichter

      Gegen 9.39 Uhr kostet ein Euro 1,010 Dollar verglichen mit 1,0132 Dollar am späten Freitagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 116,33 Yen, nachdem er im US-Handel am Freitag mit 115,69 notiert wurde.

      Devisenanalysten zufolge wird der Euro in der anstehenden Woche nach seinem Sprung über die Paritätsmarke wieder eine Verschnaufpause einlegen. Die Experten der DZ Bank verweisen dabei auf die enge Korrelation zwischen dem Euro-Dollar-Kurs und der Bewegung der US-Aktienmärkte.

      Da sich die Chance auf eine Bodenbildung der US-Märkte erhöhe, bestehe nur noch ein begrenztes Aufwärtspotenzial für den Euro. Sie erwarten eine Handelsrange zwischen 0,9830 und 1,0235 Dollar.

      Quelle: FAZ, 22.07.02
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 12:02:19
      Beitrag Nr. 91 ()
      Euro fällt wieder unter die Parität

      23. Juli 2002 Als eine „natürliche Kurskorrektur“ bewerten Händler die aktuelle Euro-Schwäche. Am Dienstag ist die europäische Einheitswährung erstmals seit rund einer Woche wieder unter die Parität zum Dollar gerutscht. In Asien fiel der Euro zeitweise bis auf 0,9958 Dollar, nachdem er im US-Handel am Vorabend noch knapp 1,01 Dollar gekostet hatte. In Europa notiert er um 11.02 Uhr MESZ bei 0,9897 Dollar.

      Händler waren sich uneins über die Frage, ob die Erholung des Dollar als Zeichen einer Trendwende zu werten sei. „Der Dollar ist in den vergangenen Tagen trotz der Verluste an den Aktienmärkten nicht gefallen. Ich persönlich habe den Eindruck, dass sein Verfall zu Ende sein könnte“, sagte ein Händler in Tokio. Ein anderer Händler argumentierte dagegen. Auch nach dem Kurssturz an den Börsen im Jahr 1987 hatte sich der Dollar kurz erholt und dann wieder verloren, sagte er.




      Euro leidet unter Börsenschwäche in Europa

      Bislang hat der Dollar unter den schwachen US-Börsen gelitten, während der Euro profitierte. Jetzt ist es umgekehrt: Die Schwäche der Wall Street springt auf die europäischen Börsen über, und diese ziehen die Europa-Währung nach unten. Es sei normal, dass Anleger in dieser Situation Euros verkauften, um Gewinne mitzunehmen, sagten Händler.

      Der Dollar machte auch gegenüber anderen Währungen Boden gut. Gegenüber dem japanischen Yen stieg er von 116,24 Yen auf 116,93 Yen pro Dollar. Gegenüber dem Schweizer Franken gewann er von 1,4425 auf 1,4583 Franken pro Dollar. Gegenüber dem britischen Pfund legte er von 0,6328 Pfund pro Dollar auf 0,6359 Pfund pro Dollar zu.




      US-Aktien beeinflussen Dollar nicht mehr so stark

      „Der Zusammenhang zwischen Dollarkurs und US-Aktien wird geringer, weil die Aktienkurse auch in anderen Regionen fallen“, sagte Mitsuru Sahara, Fachmann für Fremdwährungen bei der UFJ Bank Ltd. Der Dax hat am Montag seinen tiefsten Stand seit Oktober 1997 erreicht, der Dow Jones Stoxx-50-Index europäischer Aktien den größten Zweitagesverlust seiner im Jahr 1998 begonnenen Geschichte hingelegt. Er fiel um 19 Prozent und damit mehr als der Standard & Poor`s-500-Index in den vergangenen zwei Wochen. Der S&P-500-Index liefert einen relativ breiten Querschnitt durch den US-Aktienmarkt. „Der dominante Trend im Währungsmarkt ist nun die Korrektur der zu großen Dollar-Schwäche“, sagte Sahara.

      Neben den schwachen europäischen Börsen sahen Händler zwei weitere Gründe für die Dollar-Erholung: Die Suche der Anleger nach Sicherheit und die Umschichtung von Kapital aus dem Ausland - angesichts der auch dort schwachen Börsen - zurück in die USA. Viele Anleger scheinen ihr Geld angesichts der unsicheren Aktienkurse in US-Staatsanleihen zu stecken. Deren Kurse haben am Montag am dritten Tag in Folge zugelegt.


      Quelle: FAZ. 23.07.02


      Kursverlauf des Euro zum Dollar seit dem 1. Januar 1999.



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      Avatar
      schrieb am 24.07.02 08:42:41
      Beitrag Nr. 92 ()
      Starker Yen gefährdet Exporteinnahmen

      Japan scheint entschlossen, dem Aufschwung des Yen ein Ende zu bereiten. So kündigte Finanzminister Masajuro Shiokawa am Montag an, dass bei weiteren Kurssteigerungen des Yen zum Dollar die Zentralbank „jederzeit“ bereit sei, einzugreifen. Eine Aussage, die ihre Wirkung nicht verfehlte: Um 11.30 Uhr notiert der Yen 0,41 Prozent im Minus bei 116,27 Yen je Dollar. Am Freitag musste man lediglich 115.84 Yen für den Dollar zahlen.

      Aus Sicht der japanischen Unternehmen eine Entwicklung, die bitter nötig ist. Denn der starke Yen gefährdet den vor allem vom anziehenden Export genährten Wirtschaftsaufschwung. So driften exportorientierte Unternehmen laut einer Studie der japanischen Regierung im Durchschnitt bereits bei 115,3 Yen je Dollar in die Verlustzone. Ein Wert, dem der Yen derzeit gefährlich nahe ist. Auch der jüngste „Tankan“-Bericht der Zentralbank vom Juni 2002, gestützt auf eine Umfrage unter 8.550 japanischen Unternehmen, gibt allen Anlass zur Besorgnis. Denn im Schnitt rechnen die Unternehmen für 2002 mit einem Kurs von 125,73 Yen je Dollar. Also mit einer Abschwächung um über acht Prozent gegenüber dem jetzigen Niveau.




      Sony hofft auf stärkeren Dollar

      Eine weiter anhaltende Yen-Stärke könnte vielen japanischen Unternehmen daher die Gewinnprognosen für dieses Jahr gründlich verhageln. So will der Elektronik-Riese Sony 2002 seinen Umsatz um sechs Prozent auf acht Milliarden Yen steigern. Allerdings setzte der Konzern bei seiner Prognose einen mittlerweile unrealistisch niedrig erscheinenden Wechselkurs von 130 Yen je Dollar voraus. Ein Umstand, der Sonys Bossen nun Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Denn Sony realisierte im vergangenen Jahr über 70 Prozent seines Gesamtumsatzes von 7,58 Milliarden Yen außerhalb Japans.

      Gerade der amerikanische Markt, der rund ein Drittel zu Sonys Umsatz in 2001 beitrug, ist hart umkämpft. Im Bereich Spielkonsolen liefert sich Sony einen harten Preiskrieg mit Microsoft. Im Mai senkte das Unternehmen in den USA den Preis für die „Playstation 2“ um ein Drittel auf 199 Dollar. Alles in allem Grund genug für viele Anleger, bei der Präsentation der Quartalszahlen am Donnerstag einen deutlich gedämpften Jahresausblick zu erwarten. Der Pessimismus schlägt sich auch im Aktienkurs nieder: Am Montag verliert die Sony-Aktie um 12.30 Uhr knapp ein Prozent auf 48,58 Euro. Damit brach der Kurs seit Anfang Juni um über 20 Prozent ein.




      Auch Canon war zu optimistisch

      Aber nicht nur Sony läuft Gefahr, die selbst gesteckten Ziele zu verfehlen. Beim Elektronik-Konkurrenten Canon droht ähnliches Ungemach. Dort wollte man ursprünglich den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 2,99 Milliarden Yen steigern. Da Canon 70 Prozent seines Umsatzes durch Exporte erzielt, dürfte dieses Ziel nur bei entsprechend guten Zahlen besonders am amerikanischen Markt erreichbar sein. Dies ist jedoch mehr als unwahrscheinlich. Denn Canon legte bei seinen Planungen einen nun illusorisch anmutenden Wechselkurs von 132 Yen für den Dollar zu Grunde. Die Canon-Aktie notiert um 12.30 Uhr unverändert bei 34 Euro. Seit Anfang Juni steht jedoch ein Minus von ebenfalls 20 Prozent zu Buche.

      Auch die japanische Automobilbranche zeigt sich erwartungsgemäß anfällig. So warnte Mazda in der vergangenen Woche, dass die Gewinne im zweiten Halbjahr bei einem anhaltend ungünstigen Wechselkursniveau geringer als erwartet ausfallen würden. Mazda, das einen Jahresgewinn von 20 Milliarden Yen anstrebt, realisierte im vergangenen Jahr 50 Prozent seines Überschusses in den USA. Mit 125 Yen je Dollar ging Mazda bei seinen Planungen noch von einem vergleichsweise moderaten Wert aus. Dennoch besteht „die Gefahr, dass der Umsatz in den USA zurückgehen wird“, so CEO Lewis Booth. Mazda verliert um 12.30 Uhr 1,79 Prozent auf 2,75 Euro.



      Airlines profitieren von der Dollar-Schwäche

      Ganz Japan wartet also auf eine Abschwächung des Yen - mit Ausnahme der Airlines. Sowohl Japan Airlines als auch All Nippon Airways gehen davon aus, dass der hohe Yen-Kurs Einsparungen von neun Milliarden Yen (78 Millionen Dollar) in diesem Jahr mit sich bringt. „Der starke Yen macht vor allem das Kerosin billiger für uns, denn die Abrechnung erfolgt in Dollar“, so Tatsuo Yoshimura, Sprecher von Japan Airlines. Zusätzlich rechnen viele Fluggesellschaften mit einer erhöhten Zahl von japanischen Touristen, die den günstigen Dollar-Wechselkurs für Reisen besonders in die USA nutzen wollen.

      Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass ein dauerhaft robuster Yen den exportorientierten japanischen Unternehmen so manchen Strich durch die Rechung machen dürfte. Denn wenn überzeugende Exporterlöse ausbleiben, gerät ein wichtiges Standbein für den wirtschaftlichen Aufschwung ins Wanken.



      Quelle: FAZ, 23.07.02
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 08:45:56
      Beitrag Nr. 93 ()
      Euro fester

      Fester zeigt sich der Euro am Mittwoch im asiatischen Handel. Gegen 8.10 Uhr kostet ein Euro 0,9924 Dollar nach 0,9865 Dollar am späten Dienstag in New York.

      Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 117,18 Yen, nachdem er im US-Handel am Dienstag mit 117,61 Yen notiert wurde.

      Händler rechnen zunächst nicht mit einem weiteren Kursanstieg des Euro, da sich der Dollar trotz des erneuten Kurssturzes an der Wall Street vom Vorabend recht robust zeige.


      Quelle: FAZ. 24.07.02
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 11:56:34
      Beitrag Nr. 94 ()
      Euro schwankt um Parität

      Der Euro schwankt am Donnerstagmorgen um die Marke von einem Dollar. Gegen 9.33 Uhr kostet ein Euro 1,0005 Dollar nach 0,9946 Dollar am späten Mittwoch in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 116,45 Yen, nachdem er im US-Handel am Mittwoch mit 116,82 Yen notiert wurde.

      Damit scheint der Euro den Erwartungen der Analysten zu folgen, die für diese Woche eine Verschnaufpause der Europawährung erwartet hatten, die nur vorübergehend unter die Parität führen würde.

      Quelle: FAZ, 25.07.02
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 16:02:21
      Beitrag Nr. 95 ()
      Euro weiter in der Konsoliderungsphase


      Nicht nur die Börsen sind nervös, sondern auch am Devisenmarkt bewegt sich einiges. So ist der Euro am Freitag Nachmittag gegen den Dollar nicht nur unter die Parität gefallen, sondern in einer raschen Bewegung unter die 99 Cent. Am späten Nachmittag wurde er mit 98,75 Cent gehandelt, knapp über einer entscheidenden Unterstützungslinie bei 98,35 Cent.

      Als Auslöser wird unter anderem der Vertrauensindex der University of Michigan, der mit 88,1 leicht besser ausgefallen war, als die befürchteten 86,5 angesehen. Aber das könnte nur ein vorgeschobenes Argument sein, denn die eigentliche Musik spielt im Yen. Dort gibt es Gerüchte, die japanische Notenbank könnte wieder einmal mit Interventionen versuchen, den Yen zu schwächen. Also Dollar zu kaufen und Yen zu geben, um die heimischen Exportunternehmen zu unterstützen. Denn auf die bauen die verbliebenen Hoffnungen auf einen Wirtschaftsaufschwung.




      Interventionen und Kapitalströme könnten den Yen drehen

      Sie hatte das Spiel in der Vergangenheit wiederholt gespielt, dafür teilweise auch die europäische und die amerikanische Notenbank eingeschaltet. War der Erfolg mehrere Wochen eher bescheiden gewesen, so gelang es mittlerweile, den Yen gegen den Dollar auf knapp 119 Yen zu liften. Dabei dürften auch Kapitalströme mitgeholfen haben. Denn gleichzeitig fallende Kurse an der Börse deuten daraufhin, dass dort Mittel abgezogen werden könnten. Damit würden Kapitalströme und die Aktivitäten der Notenbank in dieselbe Richtung wirken und der Yen könnte sich tatsächlich wieder weiter abschwächen.

      Ähnlich lauten die Argumente im Verhältnis zwischen Euro und Dollar. So sind die Börsen in Europa in jüngster Vergangenheit noch stärker gefallen, als in den USA. Dafür werden unter anderem US-Fonds verantwortlich gemacht, die hier noch bestehende Gewinne mitnehmen könnten, um daheim anfallende Kursverluste auszugleichen. Grundsätzlich zeigt sich der Dollar immer etwas stärker, wenn eine der immer wieder eintrudelnden Konjunkturdaten die erhoffte Konjunkturerholung andeutet. Und umgekehrt.




      Aufwärtsbewegung des Euro geht der Dampf aus

      Grundsätzlich ist allerdings nach dem raschen Anstieg des Euro gegen den Dollar auf oder über die Parität eine Konsolidierungsbewegung normal. Die könnte sogar mit ähnlich starken Schwankungen wie an den Börsen längere Zeit anhalten, bis klarer wird, wohin die Konjunkturlokomotive fährt. Solange die technische Marke von 98,35 Cent gehalten wird, ist jedenfalls der Aufwärtstrend noch intakt. Allerdings nimmt die Stärke der Bewegung immer mehr ab, so hat sich die Relative Stärke ausgehend von einem hohen Niveau wieder normalisiert. Damit dürfte es aber auch schwer werden, auf dem Weg nach oben die entscheidende Marke von 1,0070 Dollar pro Euro zu überwinden.

      Insgesamt dürften Devisenmarktbewegungen an einem Freitag Nachmittag kaum neue Trends setzen. Denn dafür ist der Markt unter normalen Umständen zu dünn. Allerdings scheint der Dampf der bisherigen Aufwärtsbewegung immer mehr abzukühlen. So dürfte entscheidend sein, welcher Wirtschaftsraum seine wirtschaftlichen Probleme zuerst ausgemistet hat.

      Ob die Amerikaner mit ihren Transparenz- und Überkapazitätsproblemen. Oder ob die Europäer endlich Bewegung in die bisher immer nur vor sich hergeschobenen Geschichten à la Stablitätskriterien, verkrustetem Arbeitsmarkt, unsolide finanzierten Renten- und Krankenversicherungssystemen bringen. Und ob es endlich gelingt, Flüssigkeit aus den überbordenden bürokratischen Wasserköpfen der Einzelstaaten abzulassen.

      Quelle: FAZ, 27.07.02




      Die Charts zeigen den Euro gegen den Dollar (oben), gegen den Yen (mitte) und den Dollar gegen den Yen (unten) auf Sicht von einem Jahr











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      Avatar
      schrieb am 29.07.02 12:14:20
      Beitrag Nr. 96 ()
      Yen schwächelt zum ersten Mal in diesem Sommer

      Der Blick auf den Yen-Dollar-Chart enthüllt: Mit den Kursgewinnen des Dollar in den vergangenen Handelstagen deutet sich eine mögliche Kurswende der japanischen Währung an.

      Am Montagmorgen markierte der Yen mit 119,29 Yen pro Dollar ein Drei-Wochen-Tief gegenüber der US-Währung, was die unter einem starken Yen stöhnenden japanische Exportwirtschaft aufatmen ließ. Dies hat auch dem japanischen Aktienmarkt zu einer Absetzbewegung von seinem 5 1/2-Monatstief verholfen. Um 11.27 Uhr werden 119,35 Yen für einen Dollar bezahlt.

      „Unter technischen Gesichtspunkten könnte der Dollar am Anfang der Woche noch bis auf 121 Yen klettern", sagte ein japanischer Händler. Die Devisenanalysten der Rabobank unterstreichen diese Einschätzung und erwarten einen Angriff auf den Widerstandsbereich zwischen 120,80 und 121,25 Yen pro Dollar.



      Fundamentale Unterlegung für Kurswende noch dünn

      Der argumentative Hintergrund für den jüngsten Dollar-Schub scheint allerdings noch zu dünn, um eine nachhaltige Kurswende zu begründen: Der Kurseinbruch der US-Aktien sei weitgehend vorbei, wurde unter asiatischen Devisenhändlern gemutmaßt, was nun dem Dollar Entlastung bringe. Auch der stete Tropfen angekündigter Interventionen durch die Bank of Japan zur Schwächung der eigene Währung könnte endlich Wirkung zeigen.

      Zudem haben die am Montag vorgelegten Zahlen zur japanischen Industrieproduktion im Juni enttäuscht, was die Kapitalströme zu Lasten des Yen beeinflussen könnte. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) berichtete, lag die Produktion saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent niedriger.

      Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet, nach einem deutlichen Anstieg um 4,1 Prozent im Mai. Aus den USA kamen dagegen mit dem besser als erwarteten Verbrauchervertrauen wieder eher zuversichtliche Töne, die aber bald wieder verstummen könnten.

      Immerhin blieb der Yen mit seinem Julihoch von 115,79 unter der von der japanischen Regierung als kritisch betrachteten Marke von 115,3 Yen pro Dollar.

      Steigt er darüber (wird also diese Kursrelation unterschritten), driften Japans Exporteure laut einer Studie der Regierung per Saldo in die Verlustzone. Noch rechnen die japanischen Firmen für 2002 im Schnitt mit einem Kurs von 125,73 Yen je Dollar, ein Niveau, von dem die Währung noch unbehaglich weit entfernt ist.


      Quelle: FAZ, 29.07.02




      Kursverlauf des Dollar gegenüber dem Yen in den vergangenen fünf Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 29.07.02 12:18:58
      Beitrag Nr. 97 ()
      Euro weiter unterhalb 99 US-Cents

      Kaum verändert zeigt sich der Euro am Montagmorgen. Gegen 9.37 Uhr kostet ein Euro 0,9878 Dollar nach 0,9874 Dollar am späten Freitag in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 119,03 Yen, nachdem er im späten US-Handel mit 118,94 Yen notiert wurde.

      Der Euro wird nach Einschätzung von Devisenanalysten in den kommenden Tagen seitwärts zum US-Dollar notieren.

      Nach wochenlangem Gleichlauf habe sich der Euro-Dollar-Kurs von den Aktienmärkten abgekoppelt und zuletzt ein dynamisches Eigenleben entwickelt, erläutert Alexandra Bechtel von der Commerzbank.

      Die erwartete Handelsspanne beziffert die Analystin auf 0,9880 bis 1,0200 Dollar.

      Quelle: FAZ, 29.07.02
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 09:00:06
      Beitrag Nr. 98 ()
      Geht dem Euro schon wieder die Puste aus?

      Beim Euro ist erhöhte Aufmerksamkeit angebracht. Denn während vieler Orten noch immer der am Anfang des zweiten Quartals eingeleitete Aufschwung gefeiert wird, scheint exakt dieser Aufwärtstrend bereits wieder massiv gefährdet zu sein.

      Rein charttechnisch betrachtet ist er mit Kursen von 0,9789 Dollar und einem Tagesminus von 0,69 Prozent sogar schon wieder beendet. Denn damit ist die bei rund 0,99 Dollar verlaufende Aufwärtstrendgerade nach unten durchbrochen worden.

      Sollte es sich beim höchsten Stand des Dollar seit drei Wochen um kein Fehlsignal handeln, würde das trotz aller wohlfeil zurechtgelegten Gründe zugunsten des Euro für erneut fallende Kurse der europäischen Einheitswährung sprechen.

      In der Tat könnte es trotz des vielbeschworenen US-Haushaltsdefizits passieren, dass der Euro wieder den Rückwärtsgang einlegt. Insbesondere dann, wenn sich die jüngste Erholung der Kurse an der Wall Street nicht als Eintagsfliege entpuppen sollte. Denn bislang hatten wir es in erster Linie mit einer Dollar-Schwäche und nicht mit einer ausgewiesenen Euro-Stärke zu tun.

      Die Dollar-Schwäche wiederum hing in den vergangenen sechs Monaten eindeutig an den US-Aktienkursen. Finden US-Vermögenswerte jetzt wieder mehr Rückhalt, wäre der Euro wieder auf sich selbst angewiesen (siehe auch Link: Mögliche Kurswende beim Yen).



      Maastrichter Verschuldungskriterien als Achillesferse

      In dieser Hinsicht gibt es aber etliche Schwachstellen, die bei einem Stimmungsumschwung unter den Anlegern gnadenlos zulasten des Euro ausgelegt werden könnten. So entpuppen sich die Maastrichter Stabilitätskriterien immer mehr als Sackgasse. Sanktionen gegen Portugal wegen fehlender Haushaltsdisziplin scheinen praktisch eine ausgemachte Sache zu sein.

      Aber auch Deutschland, Frankreich und Italien stehen auf der Kippe, droht doch auch bei ihnen eine Verletzung der Vorgabe, wonach das Defizit drei Porzent des Bruttoinlandsprodukts nicht überschreiten darf.

      Kritisch für den Euro ist damit nicht das Defizitkriterium an sich, sondern das damit verbundenen Grundproblem. Dieses besteht darin, dass die EU-Mitgliedsstaaten ihre geldpolitische Hoheit an die Europäische Zentralbank abgetreten haben.

      Zur aktiven Steuerung ihrer Volkswirtschaften bleibt ihnen damit eigentlich nur noch die Fiskalpolitik. Doch diesbezüglich sind ihnen enge Fesseln angelegt, was natürlich bei schwierigen konjunkturellen Ausgangslage zu einer Zwickmühle führt. Denn zeigen sich die Mitgliedsstaaten nicht einsichtig und versuchen aus dem engen Korsett auszubrechen, ist das ebenso abträglich für die Glaubwürdigkeit des Euro wie bei einer Einhaltung des Kriteriums, da dann eine anhaltende Wachstumsschwäche droht.

      Ob negative Aspekte für den Euro wie dieser anders als in den vergangenen Monaten wieder mehr Beachtung finden werden, hängt in erster Linie davon ab, ob sich die Kurse an der Wall Street mittelfristig tatsächlich stabilisieren können. Wenn ja, wäre der gebrochene charttechnische Aufwärtstrend ein ernstzunehmender Vorbote für ein Ende des Aufschwungs beim Euro.


      Quelle: FAZ, 30.07.02


      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf des Euro zum Dollarseit Anfang 1999.





      Avatar
      schrieb am 31.07.02 09:02:34
      Beitrag Nr. 99 ()
      Euro behauptet

      Behauptet zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen.

      Um 7.45 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9830 Dollar nach 0,9839 Dollar am Dienstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 119,58 Yen nach 120,17 Yen im späten New Yorker Geschäft.

      Es sei fraglich, ob die USA genügend Kapital aus dem Ausland anziehen könnten, um ihr größer werdendes Leistungsbilanzdefizit auszugleichen, sagten Händler.

      Trotz der leichten Erholung an den US-Aktienmärkten sei die Stimmung unter den Anlegern für Dollarkäufe im besten Fall von Vorsicht geprägt. „Die Unterstützung für den Dollar wird weiterhin vergleichsweise schwach bleiben", sagte ein Fondsmanager.

      Quelle: FAZ, 31.07.02
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 13:05:32
      Beitrag Nr. 100 ()
      Euro knapp behauptet

      Knapp behauptet zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen. Um 8.27 Uhr kostet ein Euro 0,9756 Dollar nach 0,9770 Dollar am Mittwochabend in New York.

      Zum Yen notiert der Dollar mit 119,78 Yen nach 119,86 Yen im späten New Yorker Geschäft. „Wenn ich mir die Reaktion auf das Bruttoinlandsprodukt der USA ansehe, denke ich, dem Markt fehlt eine klare Richtung", kommentierte Junya Tanase von JP Morgan Chase.

      Quelle: FAZ, 01.08.02
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 10:36:53
      Beitrag Nr. 101 ()
      Euro zum Dollar leicht befestigt

      Leicht befestigt zeigt sich der Euro am Freitagmorgen .

      Um 9.45 Uhr kostet ein Euro 0,9867 Dollar nach 0,9834 Dollar am Donnerstagabend in New York.

      Zum Yen notiert der Dollar mit 119,19 Yen nach 119,38 Yen im späten New Yorker Geschäft.

      Die Europäische Währung sucht weiter nach einer Richtung - bisher war der Drang zur Rückeroberung der Parität trotz der schwachen US-Konjunkturdaten gering.

      Quelle: FAZ, 02.08.02
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 08:59:41
      Beitrag Nr. 102 ()
      Euro verliert gegenüber dem Dollar

      Kursgewinne verbucht der Dollar am Montagmorgen sowohl gegenüber dem Euro als auch in seinem Verhältnis zum Yen.

      Gegen 8.30 Uhr kostet ein Euro 0,9839 Dollar nach 0,9881 Dollar am Freitagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 119,19 Yen nach 118,94 Yen im späten New Yorker Geschäft.

      Trotz zuletzt schwacher US-Konjunkturdaten legt die US-Devise nach Angaben von Marktteilnehmern zu, was damit begründet wird, dass bei den in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten in Europa keine besseren Ergebnisse zu erwarten seien.

      Vor diesem Hintergrund befinde sich der Devisenmarkt aktuell auf Richtungssuche und in gewisser Weise in einer Pattsituation.

      Quelle: FAZ, 05.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 12:34:17
      Beitrag Nr. 103 ()
      Euro in Asien zum Dollar schwächer

      Der Euro präsentiert sich am Dienstagmorgen schwächer gegenüber dem Dollar.

      Gegen 9.25 Uhr kostet ein Euro 0,9748 Dollar nach 0,9810 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,07 Yen nach 119,65 Yen.

      Dass sich der Dollar trotz der Kursverluste an der Wall Street weiter befestigen kann, begründen Händler damit, dass sich die Märkte nun auch wieder mehr auf die Probleme in Europa und Japan konzentrieren würden. Da es auch dort genügend Probleme gebe, lasse der Druck auf die US-Devise nach.

      Quelle: FAZ, 06.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 16:01:32
      Beitrag Nr. 104 ()
      Kurserholung des Euro passé


      Europas Währung fällt am Dienstag weiter zurück. Um 12.50 Uhr kostet ein Euro nur noch 0,9683 Dollar nach 0,9800 Dollar zum Handelsschluss am Montag in New York. Auch zum Yen steigt der Dollar auf 120,84 Yen nach 119,67 Yen.

      Dass der Euro nicht von den miserablen US-Konjunkturdaten der vergangenen beiden Handelstage profitieren konnte, war ein deutliches Warnzeichen. Folgerichtig verschärft sich sein seit dem 19. Juli gültiger kurzfristiger Abwärtstrend.

      Verstärkt wird die aktuelle Kursbewegung durch den Einbruch des Schweizer Franken gegenüber dem Dollar, der von der Großakquisition von Chef America durch Nestle sowie Gerüchte um Bilanzunregelmäßigkeiten in der Schweiz befördert wurde, erläutert Devisenanalyst Ulrich Wortberg von der DZ Bank. Zudem flammt erneut die Spekulation um eine baldige Zinssenkung der Fed auf, die Käufe in US-Staatspapieren auslöst.



      „Kaum Anlagealternativen zum Dollar“

      Jetzt tritt die zunächst paradox anmutende Situation ein, dass der Dollar von den Sorgen profitiert, eine mögliche erneute US-Konjunkturschwäche werde auf die weltweiten Volkswirtschaften durchschlagen.

      Denn tatsächlich hatte sich der Devisenmarkt in den vergangenen Wochen zu sehr auf die Konjunktur- und Vertrauensprobleme in den USA konzentriert, und die Dollar-Schwäche wurde übertrieben. Schließlich ist auch das politische Tauziehen um die Einhaltung der Maastricht-Kriterien eine miserable Werbung für Euroland als Hort der Stabilität.

      „Jetzt zeigt sich, wie rar die weltweiten Anlagealternativen zum Dollar sind“, stellt Wortberg fest, der den Euroaufschwung zuletzt mit Skepsis betrachtet hatte. „Im Euro steckt einfach noch nicht genug Vertrauen.“ Doch geht der Experte auch nicht von einem weiteren starken Kursverfall der Europawährung aus. Auf Sicht von drei Monaten prognostiziert er einen Euro-Stand von 0,97 Dollar.




      Wichtige Volkswirtschaften in einem Boot

      Die einfache Formel, auf die sich diese Erwartung bringen lässt: Die Erfahrung zeigt, dass die wichtigsten Volkswirtschaften leiden, wenn es der US-Wirtschaft schlecht geht.

      Schließlich ist nicht einzusehen, warum sich Europas Wirtschaft diesmal von den Wachstumstrends am amerikanischen Markt abkoppeln sollte. Die Erfahrungen der vergangenen 30 Jahre sprechen jedenfalls eine klare Sprache.

      Im Durchschnitt wuchs die US-Wirtschaft in diesen drei Jahrzehnten mit einer Rate von etwas über drei Prozent. Europa lag in den 70-er Jahren mit knapp drei Prozent nur knapp darunter.

      In den 80-er und 90-er Jahren öffnete sich allerdings die Schere weiter: Europas Produktion wuchs im Durchschnitt nur noch um 2,36 beziehungsweise 1,9 Prozent. Und auch die bisherigen Zahlen des neuen Jahrzehnts lassen die Vermutung auf eine Trendwende nicht zu. Gut für den Dollar.


      Quelle: FAZ, 06.08.02


      Kursverlauf des Euro zum Dollar in den vergangenen zwölf Monaten.



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      Avatar
      schrieb am 07.08.02 11:57:09
      Beitrag Nr. 105 ()
      Euro zum Dollar etwas höher

      Der Euro präsentiert sich am Mittwochvormittag etwas höher gegenüber dem Dollar.

      Gegen 10.25 Uhr kostet ein Euro 0,9676 Dollar nach 0,9660 Dollar am Dienstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,86 Yen nach 120,91 Yen.

      Nach den kräftigen Vortagesgewinnen sei es nur normal, dass der Dollar eine Verschnaufpause einlege, heißt es in Händlerkreisen.

      Die in den Wochen zuvor oft diskutierte Schwäche der US-Devise sei derzeit trotzdem erst einmal wie weggeblasen.

      Quelle: FAZ, 07.08.02
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:03:30
      Beitrag Nr. 106 ()
      Euro zum Dollar etwas höher

      Der Euro präsentiert sich am Donnerstagmorgen etwas höher gegenüber dem Dollar.

      Gegen 7.25 Uhr kostet ein Euro 0,9756 Dollar nach 0,9743 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,18 Yen nach 120,30 Yen.

      Der Markt suche im Vorfeld der Zinssitzung der US-Notenbank (Fed) am kommenden Dienstag nach einer Richtung, sagten Händler.

      Von den starken Kursgewinnen an der Wall Street am Vortag habe die US-Währung nicht profitieren können.

      Quelle: FAZ, 08.08.02
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 08:57:46
      Beitrag Nr. 107 ()
      Euro etwas stabilisiert

      Der Euro präsentiert sich am Freitagmorgen mit etwas höheren Kursen gegenüber dem Dollar.

      Gegen 7.25 Uhr kostet ein Euro 0,9687 Dollar nach 0,9662 Dollar am Donnerstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,71 Yen nach 121,00 Yen.

      Die Kurserholung an der Wall Street zusammen mit der Zinssenkungshoffnung in den USA erweise sich aber weiterhin als Dollarstütze, heißt es. Zum Wochenausklang wird mit einem Handel um das derzeitige Kursniveau gerechnet.

      Quelle: FAZ, 09.08.02
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 08:53:17
      Beitrag Nr. 108 ()
      Euro fester

      Mit festerer Tendenz zeigt sich der Euro am Montagmorgen gegenüber dem Dollar.

      Um 8.27 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9737 Dollar nach 0,9703 Dollar am Freitagabend in New York.

      Zum Yen notiert der Dollar mit 119,99 Yen nach 120,12 Yen im späten New Yorker Geschäft. „Die Spekulationen auf eine Leitzinssenkung der Federal Reserve sind derzeit raus aus dem Markt“, kommentiert ein Händler.


      Quelle: FAZ, 12.08.02




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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 08:46:12
      Beitrag Nr. 109 ()
      Euro zum Dollar kaum verändert

      Mit einer kaum veränderten Tendenz zeigt sich der Euro am Dienstag gegenüber dem Dollar.

      Um 8.25 Uhr kostet ein Euro 0,9782 Dollar nach 0,9783 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 118,88 Yen nach 119,07 Yen im späten New Yorker Geschäft am Montag.

      Sollte die Fed die Forderungen des Marktes enttäuschen und den Leitzins nicht senken, dürfte das den Dollar belasten, meinen Marktteilnehmer.

      Quelle: FAZ, 13.08.02
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 10:16:26
      Beitrag Nr. 110 ()
      Dollar schwächelt gegenüber Euro und Yen

      Mit leichten Aufschlägen zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen gegenüber dem Dollar.

      Um 8.24 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9878 Dollar nach 0,9824 Dollar am Dienstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 117,38 Yen nach 118,77 Yen im späten New Yorker Geschäft am Dienstag.

      Die Warnung der US-Notenbank vor konjunkturellen Risiken macht zur Abwechslung einmal wieder dem Greenback mehr zu schaffen als den anderen Währungen.


      Quelle: FAZ, 14.08.02
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 14:08:50
      Beitrag Nr. 111 ()
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      Euro nimmt neuen Anlauf auf die Parität



      Der Euro findet wieder mehr Anhänger



      3. Sep. 2002 Die Angst vor weiteren Kursverlusten an der Wall Street hat den Dollar am Dienstag stark unter Druck gesetzt. Der Euro stieg damit auf den höchsten Stand seit einem Monat auf Kurse deutlich über 0,99 Dollar. Gegen 13.05 Uhr werden 0,9920 Dollar gezahlt, im Tageshoch wurden bisher 0,9939 Dollar erreicht.

      Nach Angaben von Händlern fürchten die Investoren, dass nach einem fast erreichten 19-Jahrestief an der Tokioter Börse auch die New Yorker Aktienmärkte weiter nachgeben. Sollte es an der Wall Street ebenfalls zu Kurseinbrüchen kommen, werde dies zu weiteren Dollarverkäufen führen, so die Rechnung. Schließlich benötige die USA einen stetigen Zufluss an Kapital um damit das hohe Leistungsbilanzdefizit zu decken.




      Kurs aus jüngster Seitwärtsrange ausgebrochen

      Einige Devisenhändler betonen allerdings, das Hauptaugenmerk der Anleger liege weiter auf Wirtschaftsdaten aus den USA. Für den Nachmittag wird der Einkaufsmanager-Index des Institute of Supply Management (ISM) erwartet. Volkswirte rechnen hier mit einem Wert von 51,8 nach 50,5 Prozent im Vormonat. Sollte es zu einer Enttäuschung kommen, dann könnte sich die Einheitswährung noch weiter an die Parität heranpirschen, heißt es.

      Der Chart lässt zumindest noch Kurspotenzial offen. Denn mit der Tagesbewegung ist der Euro der Ausbruch aus der zuletzt gültigen Seitwärtsrange zwischen 0,9620 und 0,9890 Dollar geglückt. Für Charttechniker ist dies gleichbedeutend mit einem Kaufsignal. Bei der Rabobank hieß es schon am Morgen, die Chancen für den Euro auf einen Ausbruch nach oben hätten sich verbessert. Allerdings werden die nächsten Widerstände von der DZ Bank schon bei 0,9970 Dollar und natürlich bei 1,00 Dollar gesehen.




      US-Konjunkturdaten geben die Richtung vor

      Gespannt darf man jedoch darauf sein, was passiert, wenn der ISM-Index besser als befürchtet ausfällt. Die Wetten an den Märkten sprechen aktuell zwar dagegen, aber der Chicagoer Einkaufsmanagerindex war in der Vorwoche bekanntlich sogar über den Erwartungen ausgefallen. Zu bedenken ist auch, dass der europäische Einkaufsmanagerindex am Montag nicht gerade positiv ausgefallen ist, sondern auch für Europa die Gefahr eines erneuten konjunkturellen Abgleiten unterstrich.

      Aber offenbar scheinen die Akteure am Devisenmarkt aktuell dazu zu tendieren, dass Europa bei einem derartigen Szenario mit den dann entstehenden Problemen besser zurecht kommt als die USA. Und solange der Chart für einen steigenden Euro spricht, sollte man sich auch nicht dagegen wehren.

      Quelle: FAZ, 03.09.02






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