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    Deutschland ist nicht reformwilling und - fähig - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.09.02 11:19:57 von
    neuester Beitrag 14.09.02 10:53:49 von
    Beiträge: 28
    ID: 632.599
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      schrieb am 13.09.02 11:19:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      zwei kernproblem lähmen das land:

      bürokratie und staatliche eingriffe ins wirtschaftsleben
      - bitte sprecht selbst mit selbständigen über schikanen und kosten die vorschriften und bürokraten anrichten. es ist eine endlose liste des schwachsinns.

      die staatsquote ist zu hoch - bzw. die ausgaben des staates
      - hauptkostenfaktor sind personalkosten. pensionäre kosten unsummen. wir haben im europäischen vergleich eine der höchsten beamtenquoten. der öffentliche dienst verwaltet seine eignen vorschriften, die ständig noch komplizierter werden.
      die sozialhilfen sind viel zu hoch, und gehen weit über die grundsicherung hinaus, teilweise drastisch, über das niveau der netto-löhne von arbeitnehmern.

      bei den ausgaben zu sparen, ist aber völlig tabuisiert. rentner, pensionäre, sozialhilfeempfänger gelten pauschal als "schwach" und müssen die lasten der rezession nicht mittragen.
      diese lasten werden ausschließlich den arbeitnehmern und unternehmen aufgebürdet, und die öffentlichkeit weiß einfach nicht, wie fett die nicht arbeitenden versorgt werden.

      nur wenn ALLE opfer bringen, bekommen wir den karren wieder aus dem dreck. dazu müssen wir lieb gewonnene tabus brechen.

      nur wenn arbeit wieder billiger wird durch drastische absenkung der lohnnebenkosten und steuern, kommt die wirtschaft wieder in schwung.
      und diesen finanziellen freiraum kann man nur schaffen, indem man rückverteilt an die leistungsträger der gesellschaft.
      macht man weiter wie bisher, gibt es noch mehr arbeitslosigkeit und insolvenzen.

      an einsparungen wagt sich aber keine partei ran. sie würde enorm stimmen verlieren, weil die masse der wähler nicht versteht, daß soziale wohltaten erst erarbeitet werden müssen, bevor man sie verteilen kann.

      35 jahre 68er-ideologie haben das land ruiniert. wir und unsere kinder müssen jetzt dafür bitter bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 11:30:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      überall hocken halt Lobbyisten :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 11:33:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      So sieht`s aus. Hauptsache die Flutopfer werden "in den alten Stand gesetzt" und bauen Ihre Häuser wieder in den Überflutungszonen der Flüsse wieder auf. Alles Wahnsinn, was in D abgeht!
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 11:35:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      sittin #2: So ist es! ;)

      Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 11:37:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      100 % ZUSTIMMUNG, schade das die CDU/ CSU dieses Thema im Wahlkampf nicht mit mehr Mut und Offenheit angegangen ist, aber irgendwie fehlt diesen Leuten auch die Power. Schröder wird wahrscheinlich wiedergewählt, und dann: " es Lebe der Sozialstaat und die Gewerkschaften ". Irgendwie erinnert mich das an meine Erfahrungen in der Zone , zum k.....

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      schrieb am 13.09.02 11:44:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Denali

      Mag ja alles richtig sein was du sagst, aber inwieweit geht es dir schlecht.

      Leidest du Hunger, schläfst du im Freien...

      Ich glaube die meisten Leute sind satt, wollen nur immer mehr, denken nur an sich selbst.

      Schaut auch mal über den Tellerrand, auch Politiker, unfähige haben wir davon genug.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 12:01:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      ...an Nr. 1 ist einiges Wahre dran. Natürlich geht es uns nicht schlecht.

      Das Problem ist der Trend und die Langsamkeit, mit der ein solcher zu drehen wäre. Wie diese "broken window"-Theorie: wenn das erste Fenster eingeschlagen wurde und nicht repariert wird, dann dauert es nicht mehr lange, bis das ganze Haus aussieht wie eine Ruine.

      Die Dinge, die wir heute ändern, wirken sich erst in einigen Jahren richtig aus. Wenn wir noch 5 Jahre warten, dann wird man in 10 Jahren ev. feststellen, dass es zu spät war.
      Das gilt nicht nur für Ökologie (dort Gemeingut), sondern auch für Ökonomie und Sicherheit: wenn die Leistungsträger erstmal abwandern, sind sie nur mit viel mehr Aufwand zurückzuholen. Wenn die Schuldenfalle erst mal zugeschnappt ist, kommt man kaum wieder raus.
      Oder auch: wenn keiner sich mehr von den staatlichen Sicherheitsorganen ausreichend geschützt fühlt, dann ist bald Selbstjustiz und illegaler Waffenbesitz die Regel.

      All das geht dann WIRKLICH auf Kosten der Schwachen.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 12:20:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Denali,

      d`accord zu deiner im grossen und ganzen sehr logischen und konsistenten ansage:)

      jedoch: erklär mir mal, wie sich die "68-ideologie" seit 35 jahren
      in unserer gesellschaft ausgewirkt haben soll?
      :confused:
      >>> bzw. anders gefragt: wurden auch die in diesem zeitraum
      verantwortlich gewesenen konservativen politiker durch
      diese ideologie in ihren reformierungsvorhaben beeinflusst???

      ciao
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 12:23:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      Das Problem sind die verfassungsfeindlichen auserwählten Übermenschen, deren hohe Leistung sich an den Unsummen mißt, die sie sich angeeignet haben.

      Angeeignet haben unter dem Jubel der Schwarzen, die nicht schwarz sind - den Roten, die nicht rot sind, den Grünen, die nicht grün sind. Quittegelb sind sie alle, dieser Anhang des Raubtierkapitalismus.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 12:23:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      #6 bert...

      ja. mir geht es super. allerdings, und das ist meine sorge, wird sich das noch ändern. in 2 oder 5 jahren sieht es ganz anders aus. und das nicht nur bei mir.

      wie xylo in #7 gut aufzeigt, ist das nicht-handeln von heute das problem von morgen.

      wer die finger ins feuer hält, spürt den scherz auch erst, wenn er sich verbrannt hat.

      wo wird es kommmen. es ist gradezu erschütternd, wie wenig die mehrzahl der bevölkerung in der lage ist, zu analysieren, und ideologiefrei einen blick in die zukunft zu werfen.

      ich kann nur jedem raten, schulden schnellstmöglich abzubauen und alle riskanten kapitalanlagen abzustoßen.
      da kommt was ganz dickes auf uns zu. auch ohne krieg im irak.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 12:28:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Denali,

      das Dumme ist scheinbar nur, dass sich für diese Dinge wie Du sie in #1 angesprochen hast, scheinbar
      nur die wenigsten Wähler interessieren.
      In diesem Bereich ist die CDU vermutlich ehr zu Reformen Bereit als Rot- Grün,
      da hier die Gewerkschaften sonst mit Liebesentzug drohen werden.
      Aber die Politik bestimmen ja derzeit Themen wie der Irak oder die Flut, hier kann man scheinbar mit einigen Populistischen
      Äußerungen unseres Kanzlers ehr Stimmen gewinnen, als mit ernsthaften Themen des Herrn Stoiber.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 12:43:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wenn man sich überlegt, daß der Kredit-Index auf ein 20 Jahres-Tief gefallen ist, dann bedeutet dies nichts gutes für die Wirtschaft. Firmen bekommen so gut wie keine Kredite mehr. Leider ist daran auch Basel II (Bonitätsprüfung der Kreditnehmer mit Rating) schuld. Es wird in naher Zukunft noch zu viel mehr Konkursen kommen, Rezession und Basel II sowie das zweitschlechteste Jahr der Banken nach dem 2.Weltkrieg, sind die Gründe. Tatsächlich ist es so, daß der Staat verzweifelt nach Einnahmen sucht, um seine Löcher zu stopfen. Die Gastronomie ist u.a.davon betroffen. Seit einiger Zeit muß man Köchen ein üppiges Festgehalt zahlen, oder man führt einen Stundennachweis. Außerdem muß man sich als Wirt,der ein Speiselokal betriebt, in einem Fernlehrgang zertifizieren lassen. Ziel ist es Sozialabgaben zu kassieren. Hat mir gesterm mein Wirt erzählt. Ich hab das nur sehr laienhaft wiedergegeben, vielleicht kennt sich ja jemand in der Branche aus und kann das klarstellen.
      Eines ist für mich jedenfalls klar, es wird keine reform- und zukunftsverändernden Maßnahmen geben. Der Staat will keine mündigen Bürger, er bekämpft sie.


      koalabaer
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 12:49:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      # 8 dolcetto,

      kann ich dir sagen. es hat eine werteverschiebung gegeben. "sozial sein" ist das größte heutzutage. zumindest muß man so tun als ob.

      infolge eines wertewandels, hin zu einer anspruchshaltung gegenüber dem staat, anstatt einer verbesserung der erwerbsmöglichkeiten, wurde die staatsverschuldung, steuern und abgaben ins uferlose aufgebläht.

      so sieht die politik dann auch aus: wahlgeschenke ohne ende. die müssen finanziert werden - mit steuern, abgaben und schulden.

      die 68-ideologie ist eine wohlstandsdenke, die entstand, als es allen wirklich gut ging, und wohlstand scheinbar von allein entstand. folglich hatten die umverteilungsideologen oberwasser. das ist bis heute so, und auch die cdu hat diesen unheilvollen trend mitgemacht. nur haben wir jetzt 2002, 34 jahre später. (aber die musik war damals weitaus besser)

      so. jetzt geh ich malochen. 56% meines lohnes gehen an andere. da hat man richtig bock auf leistung.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 13:28:54
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich stimme allen im Grundsatz zu!

      Armes Deutschland ...
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 13:54:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      zur Nr. 12
      ..nun, wenn der Wirt Probleme hat, dann könnte das auch daran liegen, dass in der Gastronomie die Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung neben der Baubranche am höchsten sind. Dafür gibt es verschiedene Ursachen: die Kunden wollen nicht einsehen, dass ein Essen, das sie nicht selbst kochen müssen, das vielmehr ein Experte kocht, das ihnen an den Tisch gebracht wird in wohlbeheizten sauberen Räumen und den Spül und das Ganze macht man auch für sie - dass das also mehr kostet als 2 Euro 50.
      Und die Gastronomen wollen davon ja auch noch leben und die Sachen nicht zum Selbstkostenpreis abgeben, die Brauereien wollen auch was abhaben, zumal sie die Einrichtung oft vorfinanziert haben...dazu kommt, dass es fast keine legal hier lebenden Menschen gibt, die bereit wären, für die in der Gastronomie bezahlten Löhen (aus o.g. Gründen sehr niedrig) zu arbeiten und dann auch noch Steuern und Sozialabgaben zu entrichten.

      Dass allerdings der Staat gegen die damit verbundene Schwarzarbeit vorgeht, sollte selbstverständlich sein.


      Ansonsten: ich sehe nicht, dass das "Soziale" in Deutschland übertrieben wird oder gar, dass die 68-er schuld wären.
      Eher hat sich auf allen Ebenen eine Anspruchshaltung durchgesetzt, wonach man jede Leistung selbstverständlich entgegennimmt und immer mehr fordert, während man keinesfalls bereit ist, eine (angemessene) Gegenleistung zu erbringen. Gezahlte Versicherungsbeiträge müssen wieder reingeholt werden, zur Not mit Betrug, gemeinnützige Arbeit als Gegenleistung für Sozialhilfe zu erbringen ist unzumutbar usw....m.E. ist eine regelrechte Begriffsverirrung eingetreten, was hier für "menschenunwürdig" gehalten wird, ist oft eine Selbstverständlichkeit.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 14:07:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      Wie macht es Holland? Soziale Marktwirtschaft, denen geht es aber viel besser...

      Vor 12 Jahren starke Einschränkungen und Einsparungen auf allen Ebenen, daraufhin wurde die Regierung abgewählt, die Reformen blieben aber ...
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 14:27:05
      Beitrag Nr. 17 ()
      Denali,#13

      schade - substantiell kommt da von dir echt konkret nix rüber!:cry:

      @Hans,
      wieso Holland? als state of the art (ausnahme U.S.A. selbstredend) ist in der
      schwarzem ecke derzeit schweiz, U.K., korea und seit neustem auch
      singapur angesagt!
      die niederländische wirtschaft muss ebenfalls krasse
      tiefschläge einstecken,

      ciao
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 16:03:09
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Dolcetto

      Holland hatte Stand Ende 2001 ein Wirtschaftswachstum von 3,8%, ein Staatsdefizit von 0,4% des BIP und eine Arbeitslosenquote von 2,8%...

      Die scheinen doch etwas weiter zu sein ...

      Hans
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 16:12:08
      Beitrag Nr. 19 ()
      Seit Rot-Grün in Deutschland regiert, sind wir überall in der EU nur noch Schlusslicht !
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 16:18:19
      Beitrag Nr. 20 ()
      Am schlimmsten ist die SPD-abhängige Presse, aber vor allem die vielen Rundfunkanstalten mit SPD-Genossen in Chefetage und am Mikrofon. Diese Damen und Herren versündigen sich an Deutschland, wenn sie das unwissende Volk ausnutzen und schamlos manipulieren(zum Teil wider besseres Wissen. Pfui!

      Gerade diese Leute haben zumeist hohe moralische Ansprüche an ihre berufliche Tätigkeit, verhalten sich aber nicht viel besser als die Demagogen des DDR-Staatsfernsehens. Pfui!

      Das ist ein Skandal, der aber leider nicht aufgedeckt wird!
      Sie beschädigen die Demokratie.

      Berichten Sie einmal gegen SPD-Interessen werden sie bedroht. Fragt einmal den Spiegel-Chef, was er sich anhören musste, als er nach dem ersten Duell, Stoiber besser als Schröder beurteilte. Pfui!
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 16:21:28
      Beitrag Nr. 21 ()
      ..nun, der Spiegel-Chef hat es bei Beckmann selbst erzählt. Er mußte sich "nichts" anhören, obwohl er mit dem Kanzler perDu ist. Der Kanzler war zwar unglücklich über die Äußerung, aber er ist nicht so dumm, dass er auf Journalisten Druck ausüben würde.

      19, 20:

      Schade, der Thread fing gut an. Aber jetzt geht es rapide bergab mit Wahlkampf-Floskeln.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 16:26:16
      Beitrag Nr. 22 ()
      Genau dort hat er zwischen den Zeilen angedeutet, was er sich anhören musste. Meinst Du, er nennt Ross und Reiter!
      Er will doch Schröder nicht schaden. Die SPD ist machtsüchtig und Schröder ein Populist.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 18:16:05
      Beitrag Nr. 23 ()
      ...er hat klar und eindeutig gesagt, dass er mit Schröder NICHT gesprochen hat (und dass sie so etwas wie Freunde sind, fast Freunde).
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 18:21:39
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23

      Und Subventionen hat Schröder bei Mobilcom auch nicht ins Spiel gebracht

      Nun sind hektische Rettungsbemühungen im Gang. Am Sonntag will sich Mobilcom-Chef Thorsten Grenz mit Politikern aus Wirtschafts- und Justizministerium sowie aus dem Bundeskanzleramt sprechen. Die Lage soll beraten werden. Schleswig-Holstein hat finanzielle Zusagen gemacht, aber keine möglichen Beträge genannt. Der Bund hat eine Bürgschaft in Aussicht gestellt.

      Quelle: 4investors
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 18:43:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      ?????
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 21:30:08
      Beitrag Nr. 26 ()
      ..mal zum Thema zurück:

      Übertriebener Sozialstaat, da bekam ich heute wieder ein Beispiel frei Haus: unser Sohn kommt nächsten Sommer in die Schule. Da meine Frau halbtags arbeitet (ich vollzeit), wäre es natürlich praktisch, wenn die Betreuung so geregelt wäre, dass auch Unterrichtsausfall und Ferien keine unüberwindbaren Probleme aufwerfen, mit anderen Worten, ein Hortplatz für Zeit der abwesenden Eltern.
      Information der Stadt: es gibt ein Punktesystem, wir haben auch gar nicht so schlechte Chancen, weil beide berufstätig sind, haben wir 4 Punkte, wobei Berufstätigkeit jeweils 1 Punkt pro Elternteil bedeutet und 2 Punkte aus anderen Gründen, die ich hier nicht nennen werde.
      Die 4 Punkte sind deshalb ganz gut, weil wir damit mehr als 3 Punkte haben, die kriegt man nämlich bei Bezug von Sozialhilfe. Als ich das gehört habe, hätte ich fast die Krise gekriegt.

      Wenn jemand nun wirklich KEINE Ganz-Tages-Betreuung braucht, dann dürften das ja wohl Familien in Sozialhilfebezug sein. Die haben ja wohl die Zeit, sich selbst um ihre Kinder zu kümmern.
      Aber so ist es leider: zahlen keinen Beitrag, weil sie es nicht können, aber kriegen die Plätze, die sie nicht brauchen.

      Gut, für die Kinder mag es ganz sinnvoll sein, wenn sie im Hort was vernünftiges lernen, statt in ihren Sozialsiedlungen kriminell zu werden, aber wieso man Sozialhilfeempfänger-Eltern BEVORZUGT Hortplätze zur Verfügung stellt, das bleibt ein Rätsel.
      Ein Möglichkeit: damit sie Arbeit annehmen können und nicht durch die Kinderbetreuung daran gehindert sind. Dann sollte man aber nach spätestens 6 Monaten prüfen, ob dieses Ziel auch erreiht wurde und danach den Hortplatz Leuten zur Verfügung stellen, die ihn wirklich brauchen und im übrigen dafür auch bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 08:43:17
      Beitrag Nr. 27 ()
      mit der Aussage, dass wir einen übertriebenen Sozialstaat haben, magst Du ja richtig liegen, Dein Beispiel scheint mir dafür jedoch ungeeignet zu sein.
      Ich habe in meiner Nachbarschaft auch eine Familie, die von der Sozialhilfe lebt. Von den vier Kindern gehen die beiden ältesten zur Sonderschule,
      das dritte scheint zumindest die Grundschule absolvieren zu können, ohne eine Klasse wiederholen zu müssen, aber das jüngste scheint sich ehr an der Leistung der beiden älteren zu orientiern.
      Es gibt nun einmal eine Korrelation zwischen dem Bildungsniveau der Eltern, ( bei Sozialhilfeempfängern i.d.R. nicht das Höchste), und dem Bildungsniveau deren Kinder.
      Da dies ja mit einem extrem schlechten sozialen Umfeld, ( Alkohol, Drogen, Arbeitslosigkeit, Scheidungskinder usw.) zusammenhängt, scheint es mir doch sinnvoll zu sein, dass diese Kinder
      rechtzeitig in die Obhut des Staates gegeben werden, um sie diesem Umfeld zu entziehen.

      Sicherlich haben die Eltern ausreichend Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern, sie sind damit jedoch vollkommen überfordert.
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 10:53:49
      Beitrag Nr. 28 ()
      ...dieses Argument finde ich sogar relativ gut.

      Was mich aber nicht völlig überzeugt daran ist: das ist sicher eine Variante von Sozialhilfeempfängern. Zum Glück gilt dies aber natürlich nicht für alle, ich kenne auch eine Reihe anderer Beispiele, wo sich Eltern ganz gut um ihre Kinder kümmern, obwohl sie arm sind.
      Vor allem aber: in den meisten städtischen Tageseinrichtungen für Kinder, die ich kenne, da wird leider nicht besonders viel positiver Einfluss auf die Entwicklung der Kinder genommen. D.h., es wäre zu begrüßen, wenn Du Recht hättest und dort Erziehungsdefizite ausgeglichen. Leider muss man aber oft zufrieden sein, wenn die Kinder dort einigermaßen unter Aufsicht stehen und nicht allzuviel Dummheiten machen. "Erziehung" findet (fast) nicht statt.

      Dennoch könntest Du Recht haben, dass dies der Grund ist, weshalb Sozialhilfebezug Bonuspunkte gibt....und der Gedanke dahinter wäre tatsächlich nicht so falsch, nur mit der Umsetzung hapert es dann eben.


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