Gewerkschaften verdienen mehr Geld mit Arbeitslosen... - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 29.10.02 16:22:30 von
neuester Beitrag 29.10.02 19:17:32 von
neuester Beitrag 29.10.02 19:17:32 von
Beiträge: 7
ID: 652.910
ID: 652.910
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 586
Gesamt: 586
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
vor 54 Minuten | 9713 | |
heute 17:20 | 7219 | |
vor 50 Minuten | 6227 | |
vor 1 Stunde | 3487 | |
vor 1 Stunde | 3419 | |
heute 09:20 | 2592 | |
vor 1 Stunde | 2497 | |
heute 19:52 | 2025 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 17.936,50 | +0,21 | 207 | |||
2. | 2. | 180,48 | +0,27 | 107 | |||
3. | 3. | 8,6400 | +4,22 | 83 | |||
4. | 14. | 0,0164 | +0,61 | 73 | |||
5. | 4. | 3,8775 | +5,01 | 49 | |||
6. | 11. | 2.303,69 | -0,63 | 43 | |||
7. | 9. | 1,0000 | +3,63 | 43 | |||
8. | 6. | 6,7280 | +0,81 | 39 |
...als mit arbeitenden Beitragszahlern!
Weiterbildung: Ein Zentimeter Kreide
Die Qualität der vom Arbeitsamt geförderten Weiterbildungskurse ist häufig miserabel. Die Gründe: Intransparenz und fehlende Kontrollen.
Hätte Dirk Appelt gewusst, was ihn bei seiner einjährigen Weiterbildung zum „Webmaster und Internetentwickler“ im Bildungszentrum Dannenberg erwartet – der Arbeitslose hätte sich für einen anderen Kurs entschieden. „Da herrschte das absolute Chaos. Die haben laufend die Dozenten gewechselt, über mehrere Wochen fiel der Unterricht ganz aus“, kritisiert Appelt die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen (LEB), die das Institut betreibt. Einen Arbeitsplatz gefunden, so der 30-Jährige, habe er im Anschluss an den Kurs nicht. Laut LEB haben zwar 60 Prozent der Absolventen der Ende letzten Jahres abgeschlossenen Maßnahme innerhalb von sechs Monaten wieder einen Job gefunden oder hätten sich selbstständig gemacht, Nachfragen bei den Teilnehmern führen allerdings zu einer deutlich bescheideneren Quote: Nur 2 von 13 Absolventen geben an, sie hätten innerhalb der Halbjahresfrist nach Kursende tatsächlich eine feste Arbeitsstelle gefunden oder ihre eigene Firma gegründet – einer von ihnen ist Auslieferungsfahrer. Appelts traurige Bilanz: „Die Schule kann ich niemandem empfehlen.“
Das Bildungszentrum der LEB ist kein Einzelfall, bei vielen anderen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ist die Bilanz kaum besser. Nach einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofs findet in Deutschland nur ein Drittel aller Teilnehmer, die vom Arbeitsamt in eine Bildungsmaßnahme geschickt werden, anschließend einen Job. Weitere 28 Prozent der Arbeitslosen brechen den Kurs vorzeitig ab, weil sie offenbar nicht erwarten, anschließend eine Arbeitsstelle zu finden. „Eine grottenschlechte Bilanz“, fasst Reinhold Weiß, Bildungsökonom beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die Misere zusammen. „Das Niveau der meisten Weiterbildungsmaßnahmen lässt stark zu wünschen übrig.“
Am quantitativen Angebot kann das kaum liegen. Schätzungsweise 35000 Weiterbildungsanbieter kämpfen in Deutschland um Aufträge auf einem Markt, auf dem jedes Jahr rund 40 Milliarden Euro umgesetzt werden. Zwar lebt kaum ein Institut ausschließlich von den Maßnahmen, die die Arbeitsämter finanzieren. Doch versuchen alle – vor allem in Zeiten rückläufiger Weiterbildungsausgaben der Unternehmen –, sich ein möglichst großes Stück aus dem 2,2 Milliarden-Euro-Kuchen herauszuschneiden, den die Bundesanstalt für Arbeit (BA) jedes Jahr an die Träger zahlt.
Zu kämpfen haben vor allem die kleineren, privaten Träger, denn rund 60 Prozent des Marktes teilen sich Anbieter der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Diese, so kritisieren Insider, würden oftmals durch die BA bevorzugt. „Da kommen immer die üblichen Verdächtigen zum Zuge“, konstatiert Bildungsexperte Weiß. „Mit echten Ausschreibungen, wie eigentlich vorgeschrieben, hat das nichts mehr zu tun.“ Der Wettbewerb unter den Anbietern sei weit gehend ausgeschaltet, kritisiert auch der Bundesrechnungshof.
Unangefochtener Marktführer mit einem Jahresumsatz von 360 Millionen Euro ist die Deutsche Angestellten Akademie der Gewerkschaft Verdi. Das Berufsfortbildungswerk, das zum Deutschen Gewerkschaftsbund gehört, bringt es immerhin auf 240 Millionen Euro. Das größte Institut der Arbeitgeber ist das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft mit einem Jahresumsatz von 190 Millionen Euro. „Ein Kartell, das endlich geknackt werden muss“, fordert der CDU-Rechtsexperte und ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz.
Um unter solchen Bedingungen bestehen zu können, versuchen vor allem viele private Anbieter, die Kosten zu drücken, wo nur irgend möglich. Was dabei herauskommen kann, hat der EDV-Dozent Holger Nickusch bei einem der größten Anbieter von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in Norddeutschland erlebt. „Für knapp 30 Teilnehmer gab man mir einen knapp 20 Quadratmeter großen Raum mit nur einem Fenster.“ Die Ausstattung für den Kurs, in dem die Teilnehmer zu IT-Systemkaufleuten ausgebildet werden sollten, bestand aus einer Tafel und einem ein Zentimeter langen Stück Kreide. „An Computer, die für eine Weiterbildung zum IT-Systemkaufmann ja nun einmal notwendig sind, war gar nicht zu denken“, so Nickusch. Nach Beschwerden bei der Schulleitung teilte man Nickusch mit, der Raum sei nur für die Einführungsphase vorgesehen, er könne den Kurs in den Räumen einer ehemaligen Fachhochschule fortsetzen. „Doch dieses Gebäude war offiziell stillgelegt“, erinnert sich der Dozent, „entsprechend sah es dort aus. Tische und Stühle wild verstreut, Löcher in den Wänden, eine beschmierte Tafel und keinerlei Ausstattung, um Unterricht abzuhalten.“ Noch am selben Tag kündigte Nickusch.
Experten machen für solche Missstände vor allem die zu laschen Kontrollen der Weiterbildungsinstitute durch die zuständigen Arbeitsämter verantwortlich. Häufig verteilen die Prüfer der Arbeitsämter bei ihren seltenen Kontrollen in den Kursen lediglich Fragebögen, in denen die Teilnehmer ihre Weiterbildung bewerten sollen. „Viel zu formell“, findet der Kölner Bildungsökonom Weiß diese Prüfungen. Seiner Ansicht nach müssten die Kontrollen häufiger und nicht nach einem streng vorgegebenen Schema erfolgen.
Doch nicht nur in den Kontrollen, auch in der Auswahl der Teilnehmer sehen Experten eine Schwachstelle des derzeitigen Systems. Um ihre Statistiken zu entlasten, versuchen die Arbeitsämter, möglichst viele Arbeitslose in Weiterbildungsmaßnahmen abzuschieben. Die Träger der Maßnahmen versuchen im Gegenzug, möglichst viele Teilnehmer in ihre Kurse zu lotsen. „Damit sich die ganze Sache rechnet, brauchen wir pro Kurs rund 15 Teilnehmer“, sagt Frauke Bodey, die das Bildungszentrum der LEB in Dannenberg leitet und zurzeit ausschließlich BA-finanzierte Weiterbildungen anbietet. Bei EDV-Maßnahmen etwa zahlen die Arbeitsämter rund fünf Euro pro Teilnehmerstunde an den Träger der Maßnahme.
Das Ergebnis ist, dass häufig Arbeitslose in Kursen sitzen, für die sie völlig ungeeignet sind. „Zwei Drittel der Leute “, berichtet David Gewecke, Teilnehmer der Webmaster-Weiterbildung in Dannenberg, „waren von Anfang an überfordert.“ Viele der Arbeitslosen hätten nicht einmal grundlegende Englischkenntnisse vorweisen können, einen Einstufungstest habe es zu Beginn der Maßnahme nicht gegeben.
Nachdem Bundesregierung und BA die unhaltbaren Zustände auf dem Weiterbildungsmarkt jahrelang ignoriert haben, bahnen sich nun endlich erste vorsichtige Reformen an. Um Licht ins Dickicht des unübersichtlichen Marktes zu bringen, will Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn künftig die Träger mithilfe der Stiftung Warentest unter die Lupe nehmen. Bis zum Jahr 2005 soll die Stiftung dazu jedes Jahr 20 Anbieter und bis zu 400 der jährlich rund 400000 angebotenen Qualifizierungsmaßnahmen testen. Rund sechs Millionen Euro hat die Ministerin für die Initiative bereitgestellt. „Wir wollen dafür sorgen, dass Interessenten sich ein halbwegs schlüssiges Urteil über das Angebot bilden können“, sagt Alfred Töpper, der bei der Stiftung Warentest zurzeit die für die Tests zuständige Abteilung aufbaut.
Auch die BA will endlich härter durchgreifen. Im Juli beschloss der Verwaltungsrat, umgehend eine Reform der Weiterbildung in Angriff zu nehmen. BA-Chef Florian Gerster will Inhalte, Lehrpläne und Dauer von Maßnahmen künftig von externen Stellen begutachten und zertifizieren lassen. Außerdem solle, so Gerster, die Zusammenarbeit zwischen den Maßnahmenträgern und Betrieben gestärkt werden. Bildungsträger müssten in Zukunft beispielsweise verstärkt Praktika organisieren, damit Teilnehmer nach Abschluss der Maßnahme schneller in eine Dauerbeschäftigung übernommen werden können.
Bildungsökonom Weiß wundert sich allerdings, dass die Verantwortlichen erst jetzt aktiv werden. „Die Qualitätsprobleme der BA sind hausgemacht – und alle wissen es seit Jahren.“
Von Matthias Kamp
Weiterbildung: Ein Zentimeter Kreide
Die Qualität der vom Arbeitsamt geförderten Weiterbildungskurse ist häufig miserabel. Die Gründe: Intransparenz und fehlende Kontrollen.
Hätte Dirk Appelt gewusst, was ihn bei seiner einjährigen Weiterbildung zum „Webmaster und Internetentwickler“ im Bildungszentrum Dannenberg erwartet – der Arbeitslose hätte sich für einen anderen Kurs entschieden. „Da herrschte das absolute Chaos. Die haben laufend die Dozenten gewechselt, über mehrere Wochen fiel der Unterricht ganz aus“, kritisiert Appelt die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen (LEB), die das Institut betreibt. Einen Arbeitsplatz gefunden, so der 30-Jährige, habe er im Anschluss an den Kurs nicht. Laut LEB haben zwar 60 Prozent der Absolventen der Ende letzten Jahres abgeschlossenen Maßnahme innerhalb von sechs Monaten wieder einen Job gefunden oder hätten sich selbstständig gemacht, Nachfragen bei den Teilnehmern führen allerdings zu einer deutlich bescheideneren Quote: Nur 2 von 13 Absolventen geben an, sie hätten innerhalb der Halbjahresfrist nach Kursende tatsächlich eine feste Arbeitsstelle gefunden oder ihre eigene Firma gegründet – einer von ihnen ist Auslieferungsfahrer. Appelts traurige Bilanz: „Die Schule kann ich niemandem empfehlen.“
Das Bildungszentrum der LEB ist kein Einzelfall, bei vielen anderen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ist die Bilanz kaum besser. Nach einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofs findet in Deutschland nur ein Drittel aller Teilnehmer, die vom Arbeitsamt in eine Bildungsmaßnahme geschickt werden, anschließend einen Job. Weitere 28 Prozent der Arbeitslosen brechen den Kurs vorzeitig ab, weil sie offenbar nicht erwarten, anschließend eine Arbeitsstelle zu finden. „Eine grottenschlechte Bilanz“, fasst Reinhold Weiß, Bildungsökonom beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die Misere zusammen. „Das Niveau der meisten Weiterbildungsmaßnahmen lässt stark zu wünschen übrig.“
Am quantitativen Angebot kann das kaum liegen. Schätzungsweise 35000 Weiterbildungsanbieter kämpfen in Deutschland um Aufträge auf einem Markt, auf dem jedes Jahr rund 40 Milliarden Euro umgesetzt werden. Zwar lebt kaum ein Institut ausschließlich von den Maßnahmen, die die Arbeitsämter finanzieren. Doch versuchen alle – vor allem in Zeiten rückläufiger Weiterbildungsausgaben der Unternehmen –, sich ein möglichst großes Stück aus dem 2,2 Milliarden-Euro-Kuchen herauszuschneiden, den die Bundesanstalt für Arbeit (BA) jedes Jahr an die Träger zahlt.
Zu kämpfen haben vor allem die kleineren, privaten Träger, denn rund 60 Prozent des Marktes teilen sich Anbieter der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Diese, so kritisieren Insider, würden oftmals durch die BA bevorzugt. „Da kommen immer die üblichen Verdächtigen zum Zuge“, konstatiert Bildungsexperte Weiß. „Mit echten Ausschreibungen, wie eigentlich vorgeschrieben, hat das nichts mehr zu tun.“ Der Wettbewerb unter den Anbietern sei weit gehend ausgeschaltet, kritisiert auch der Bundesrechnungshof.
Unangefochtener Marktführer mit einem Jahresumsatz von 360 Millionen Euro ist die Deutsche Angestellten Akademie der Gewerkschaft Verdi. Das Berufsfortbildungswerk, das zum Deutschen Gewerkschaftsbund gehört, bringt es immerhin auf 240 Millionen Euro. Das größte Institut der Arbeitgeber ist das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft mit einem Jahresumsatz von 190 Millionen Euro. „Ein Kartell, das endlich geknackt werden muss“, fordert der CDU-Rechtsexperte und ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz.
Um unter solchen Bedingungen bestehen zu können, versuchen vor allem viele private Anbieter, die Kosten zu drücken, wo nur irgend möglich. Was dabei herauskommen kann, hat der EDV-Dozent Holger Nickusch bei einem der größten Anbieter von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in Norddeutschland erlebt. „Für knapp 30 Teilnehmer gab man mir einen knapp 20 Quadratmeter großen Raum mit nur einem Fenster.“ Die Ausstattung für den Kurs, in dem die Teilnehmer zu IT-Systemkaufleuten ausgebildet werden sollten, bestand aus einer Tafel und einem ein Zentimeter langen Stück Kreide. „An Computer, die für eine Weiterbildung zum IT-Systemkaufmann ja nun einmal notwendig sind, war gar nicht zu denken“, so Nickusch. Nach Beschwerden bei der Schulleitung teilte man Nickusch mit, der Raum sei nur für die Einführungsphase vorgesehen, er könne den Kurs in den Räumen einer ehemaligen Fachhochschule fortsetzen. „Doch dieses Gebäude war offiziell stillgelegt“, erinnert sich der Dozent, „entsprechend sah es dort aus. Tische und Stühle wild verstreut, Löcher in den Wänden, eine beschmierte Tafel und keinerlei Ausstattung, um Unterricht abzuhalten.“ Noch am selben Tag kündigte Nickusch.
Experten machen für solche Missstände vor allem die zu laschen Kontrollen der Weiterbildungsinstitute durch die zuständigen Arbeitsämter verantwortlich. Häufig verteilen die Prüfer der Arbeitsämter bei ihren seltenen Kontrollen in den Kursen lediglich Fragebögen, in denen die Teilnehmer ihre Weiterbildung bewerten sollen. „Viel zu formell“, findet der Kölner Bildungsökonom Weiß diese Prüfungen. Seiner Ansicht nach müssten die Kontrollen häufiger und nicht nach einem streng vorgegebenen Schema erfolgen.
Doch nicht nur in den Kontrollen, auch in der Auswahl der Teilnehmer sehen Experten eine Schwachstelle des derzeitigen Systems. Um ihre Statistiken zu entlasten, versuchen die Arbeitsämter, möglichst viele Arbeitslose in Weiterbildungsmaßnahmen abzuschieben. Die Träger der Maßnahmen versuchen im Gegenzug, möglichst viele Teilnehmer in ihre Kurse zu lotsen. „Damit sich die ganze Sache rechnet, brauchen wir pro Kurs rund 15 Teilnehmer“, sagt Frauke Bodey, die das Bildungszentrum der LEB in Dannenberg leitet und zurzeit ausschließlich BA-finanzierte Weiterbildungen anbietet. Bei EDV-Maßnahmen etwa zahlen die Arbeitsämter rund fünf Euro pro Teilnehmerstunde an den Träger der Maßnahme.
Das Ergebnis ist, dass häufig Arbeitslose in Kursen sitzen, für die sie völlig ungeeignet sind. „Zwei Drittel der Leute “, berichtet David Gewecke, Teilnehmer der Webmaster-Weiterbildung in Dannenberg, „waren von Anfang an überfordert.“ Viele der Arbeitslosen hätten nicht einmal grundlegende Englischkenntnisse vorweisen können, einen Einstufungstest habe es zu Beginn der Maßnahme nicht gegeben.
Nachdem Bundesregierung und BA die unhaltbaren Zustände auf dem Weiterbildungsmarkt jahrelang ignoriert haben, bahnen sich nun endlich erste vorsichtige Reformen an. Um Licht ins Dickicht des unübersichtlichen Marktes zu bringen, will Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn künftig die Träger mithilfe der Stiftung Warentest unter die Lupe nehmen. Bis zum Jahr 2005 soll die Stiftung dazu jedes Jahr 20 Anbieter und bis zu 400 der jährlich rund 400000 angebotenen Qualifizierungsmaßnahmen testen. Rund sechs Millionen Euro hat die Ministerin für die Initiative bereitgestellt. „Wir wollen dafür sorgen, dass Interessenten sich ein halbwegs schlüssiges Urteil über das Angebot bilden können“, sagt Alfred Töpper, der bei der Stiftung Warentest zurzeit die für die Tests zuständige Abteilung aufbaut.
Auch die BA will endlich härter durchgreifen. Im Juli beschloss der Verwaltungsrat, umgehend eine Reform der Weiterbildung in Angriff zu nehmen. BA-Chef Florian Gerster will Inhalte, Lehrpläne und Dauer von Maßnahmen künftig von externen Stellen begutachten und zertifizieren lassen. Außerdem solle, so Gerster, die Zusammenarbeit zwischen den Maßnahmenträgern und Betrieben gestärkt werden. Bildungsträger müssten in Zukunft beispielsweise verstärkt Praktika organisieren, damit Teilnehmer nach Abschluss der Maßnahme schneller in eine Dauerbeschäftigung übernommen werden können.
Bildungsökonom Weiß wundert sich allerdings, dass die Verantwortlichen erst jetzt aktiv werden. „Die Qualitätsprobleme der BA sind hausgemacht – und alle wissen es seit Jahren.“
Von Matthias Kamp
Quelle?
Aktuelle Wirtschaftswoche
thnx
Nur gut das man beim sparen die sinnvollen und wirtschaftsfördernden Sachen zu erst streicht und solche dinge "vergißt". Danke Gerd und Joshi!
habe einen Bekannten,
der war zwei Jahre lang nebenberuflich
Dozent für arbeitsamt-geförderte
Umschulungs-/Fortbildungs-
maßnahmen (Medien, Intranet).
Seine Schilderung bestätigen
größtenteils den Artikel.
Als Dozenten werden möglichst Billigkräfte
genommen. Qualifizierte Dozenten können
ihrer Forderungen nicht durchsetzen und
verlassen früher oder später die Schule.
Was er noch zusätzlich berichtete
ist folgendes:
Ein hoher Prozentsatz der Teilnehmer sind
nicht für dieses Gebiet geeignet.
Sie nehmen demotiviert und mit Fehlzeiten
teil um Arbeitslosengeld zu bekommen.
Sie hatten auch ich guten Zeiten keine
Chance einen Job zu kriegen.
Der geringe Anteil der hochmotivierten
"Selbstzahler" sind die Leidtragenden.
kraxl
der war zwei Jahre lang nebenberuflich
Dozent für arbeitsamt-geförderte
Umschulungs-/Fortbildungs-
maßnahmen (Medien, Intranet).
Seine Schilderung bestätigen
größtenteils den Artikel.
Als Dozenten werden möglichst Billigkräfte
genommen. Qualifizierte Dozenten können
ihrer Forderungen nicht durchsetzen und
verlassen früher oder später die Schule.
Was er noch zusätzlich berichtete
ist folgendes:
Ein hoher Prozentsatz der Teilnehmer sind
nicht für dieses Gebiet geeignet.
Sie nehmen demotiviert und mit Fehlzeiten
teil um Arbeitslosengeld zu bekommen.
Sie hatten auch ich guten Zeiten keine
Chance einen Job zu kriegen.
Der geringe Anteil der hochmotivierten
"Selbstzahler" sind die Leidtragenden.
kraxl
große Klasse, auch das Vorhaben, die Stiftung Warentest einzubeziehen. Mein Beifall!!!
Das sind die Geldverschwendungsmaschinen schlecht hin. Wenn die in Qualitätsmaschienen umgebaut würden, wäre es ein Fortschritt für alle Beteiligten inkl. der wirklich lernwilligen und arbeitswilligen Arbeitslosen und würde nicht mehrheitlich zur Statistikverbesserung verwendet.
Da werde ich wohl dann, wenn es denn umgesetzt wird, auch mal den Grünen ein Lob aussprechen!
so long")
Das sind die Geldverschwendungsmaschinen schlecht hin. Wenn die in Qualitätsmaschienen umgebaut würden, wäre es ein Fortschritt für alle Beteiligten inkl. der wirklich lernwilligen und arbeitswilligen Arbeitslosen und würde nicht mehrheitlich zur Statistikverbesserung verwendet.
Da werde ich wohl dann, wenn es denn umgesetzt wird, auch mal den Grünen ein Lob aussprechen!
so long")
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
206 | ||
103 | ||
84 | ||
73 | ||
62 | ||
42 | ||
41 | ||
39 | ||
33 | ||
31 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
24 | ||
22 | ||
22 | ||
21 | ||
18 | ||
17 | ||
17 | ||
15 | ||
15 | ||
15 |