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    Wie Götter in deutschland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.05.03 12:54:53 von
    neuester Beitrag 05.06.03 15:54:27 von
    Beiträge: 14
    ID: 734.595
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      schrieb am 21.05.03 12:54:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sie sind alt, reich und mächtig. Deutschlands Rentner gönnen sich viel Freude. Wütend macht sie nur das dauernde Gerede über ihr Einkommen

      Nehmen wir mal die Nachbarin. 68 wird sie in zwei Monaten. Margot H., geborene Vullert. "Nein, nein, reich bin ich nicht", sagt sie aufgeblasen empört.


      Reich ist sie nicht, da hat sie Recht. Aber satt.


      Margot H., geboren in der Uckermark, sieht aus wie das pralle Leben. Morgens, selten vor 8.30 Uhr, gehen die Jalousien ihres schmucken Zweifamilienhauses im gutbürgerlichen Stadtteil von Münster hoch. Und heute? Kaffee trinken mit Freundin Gisela? Die verwelkten Tulpen im üppig wuchernden Garten abschneiden? Eine Waschmaschine anstellen?


      Sorgen, nein Sorgen hat Rentnerin Margot nicht.


      Gut 2200 Euro Rente schwappen Monat für Monat auf das Konto bei der Sparda-Bank, plus Mieteinnahmen aus der 110 Quadratmeter-Wohnung von 760 Euro. Macht zusammen 2960 Euro.


      Margot H. fährt Rad oder lässt sich von der in der Nähe wohnenden Tochter hierhin und dorthin chauffieren. Freitagnachmittag geht es in die Stadt. Ein halbes Pfund Kaffee bei Tchibo kaufen, "für die Kaffeemaschine gemahlen". Den Rest kauft sie bei Aldi und C&A - am liebsten aber im Schlussverkauf. Nur einmal im Jahr muss sie richtig viel Geld ausgeben. Für die Ölrechnung. Da ruft sie dann schon mal ihren Sohn an, ob sie sich Sorgen um den Krieg machen müsse und ob es denn jetzt überhaupt richtig sei, Öl zu bestellen.


      Stress kennt sie nicht. Allenfalls wenn das Ostereier-Bemalen in der evangelischen Gemeinde mit dem Nachbarschaftssingen kollidiert, kann es in ihrem Leben schon mal eng werden. Oder wenn sich eben jener Sohn ankündigt und den großen Hund mitbringen will. Ärger kennt sie dagegen schon. Ärgern tut sie, dass alles teurer wird. Wütend wird sie, wenn die Rede auf die Rente kommt. Ob sie sicher, gekürzt oder doch nur die Steigerung begrenzt werden soll. Dann keift sie gern in jede Richtung. Gewählt hat sie immer die SPD, weil ihr verstorbener Mann das auch gemacht hat, aber: Sind doch alle gleich. Immer auf die Schwachen. Ob dieser Blüm oder der Schröder.


      2960 Euro. Das Haus ist längst abbezahlt.


      Rentner in Deutschland. Wo die Jungen noch im Job kämpfen, sitzen sie in Cafés und erholen sich von den Strapazen des süßen Lebens und Labens. Mal ein bisschen einkaufen, mal ein bisschen die Kinder besuchen, mal ein bisschen verreisen. Und Sonntagnachmittag gibt es Kuchen. Längst hat die Industrie die Kaufkraft der Falten-Generation entdeckt und wirbt in Spots mit und um die Alten. Alt ist in. Alt und reich ist noch inner. Sorgen haben die anderen. Die nach ihnen.


      Derzeit schuften knapp 2,5 Beschäftigte dafür, dass es einer Margot H. so geht, wie es ihr geht. In Summe: 38 Millionen Erwerbstätige ernähren 14 Millionen Rentner. Kein Schröder, kein Kohl, der sich je mit ihnen anlegte. Und dass schon bald die Quote bei 1:1 steht, das ist den Alten egal. Schließlich hat man sich das alles doch verdient.


      "Deutschlands Rentner sind reich", sagt Ulrich Pfeiffer, Chef des privaten Forschungsinstitutes Empirica in Berlin. "Altersarmut ist längst ein Mythos und definitiv kein Problem mehr, eher das Gegenteil", pflichtet ihm Markus Grabka, Rentner-Watcher beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bei.


      Und auch die Zahlen sind deutlich. Das Gesamtvermögen der über 65-Jährigen wird auf mehr als 2,2 Billionen Euro geschätzt; gut ein Viertel des Vermögens der Republik ist damit in älteren Händen, noch nicht einmal 17 Prozent der Bevölkerung.


      Satt auch das, so der Ökonomen-Jargon, verfügbare Einkommen eines Rentners. Das liegt im Schnitt nur minimal unter dem Durchschnittseinkommen von denen, die dafür noch arbeiten müssen, ergab gerade eine Studie des DIW. Rentner-Pärchen geht es mit ihren durchschnittlich 19 000 Euro sogar deutlich besser als Familien mit Kindern (17 750 Euro) da.


      Arme Alte, meist Frauen, gibt es nur wenig mehr als unter den Jüngeren auch, aber dafür hat die Mehrzahl der Generation 65 aufwärts noch nicht einmal ein halb so hohes Armutsrisiko wie wiederum die Familien mit Kindern.


      Ihre gesetzliche Rente, manchmal gleich zwei oder drei davon, falls sie selbst gearbeitet und den Gatten erst überlebt und dann beerbt haben und schließlich womöglich auch noch Kriegerwitwe sind, päppeln die Margot K.s dieser Republik meist noch mit Mieteinnahmen von Familien mit Kindern auf, wohnen selbst mietfrei im eigenen Häuschen und können sparen, sparen, sparen. Oder ihren Enkelinnen Autos kaufen. War doch nicht nötig, Oma.


      Zwei Drittel aller Rentner, selbst die in den ärmsten Klassen, sparen, und zwar gleich elf Prozent ihres Einkommens, während ganz Deutschland gerade mal auf 8,5 Prozent kommt (eine Quote, die wohlgemerkt nur durch die Rentner hochgehalten wird).


      Und jeder Fünfte hat so viel, dass er anderen noch was abgeben kann, so um die 300 Euro im Monat für eben jene Enkelin. "Da ist fiskalisch gesehen noch viel Luft drin", sagt DIW-Rentner-Kenner Grabka mit Blick auf die aktuelle Rentendiskussion und einen möglichen Finanzierungsbeitrag durch die Rentner selbst.


      Viel Luft, und zwar frische. Denn wenn schon der Mythos der Altersarmut nicht mehr stimmt, so wenigstens noch der, dass die Alten mit unseren Beiträgen nur Kreuzfahrten machen: 897 Euro gibt ein Haushalt der noch fitten und reisefähigen Generation 65 bis 74 im Jahr und im Schnitt für Pauschalreisen aus, hat das Institut Empirica ausgerechnet. Weit über dem Durchschnitt (762 Euro) und noch weiter über dem, was sich die 30- bis 39-Jährigen leisten (550 Euro). Aber die müssen ja auch arbeiten. Vielleicht sogar künftig bis sie 67 sind. Wonach sie dann allerdings nicht mehr mit einer 67 bei ihrem Rentenniveau rechnen können. Vielleicht gerade noch mit 50 Prozent ihres letzten Einkommens.


      Wer jetzt schon in Rente ist, dem kann das egal sein. Da bleibt alles, wie es ist. Und wenn jetzt darüber geredet wird, die Renten, die dieses Jahr um ein Prozent steigen, künftig entweder später oder dann doch nur um vielleicht 0,5 Prozent zu erhöhen, kann das Margot K. auch egal sein. Was ist schon ein Prozent von 2200 Euro ein paar Monate später? Und was macht es, wenn es nur noch 0,5 Prozent wären?


      Margot H., geborene Vullert, muss sich nicht aufregen.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:07:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      mein Reden !
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:08:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Vollidiot !!!
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:14:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      es handelt sich um Margot H...
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:19:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      da gibts aber schon noch andere Rentner, die mit 800 Euro auskommen müssen, und für Miete 350.- zusätzlich berappen müssen. Ich kenne selbst einige, die grad so über die Runde kommen, ohne Reisen oder teure Cafes, Klamotten.
      Natürlich haben sie im Schnitt mehr, als wir mal haben, aber es ist nicht deren Schuld.


      :look:

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      schrieb am 21.05.03 13:21:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ CSOPlatintrader

      ....sachlich richtig, aber ich hoffe, dass Du den Namen Deiner Rentnerin erfunden hast. Es wäre unfair, Nachbarn so vorzuführen.
      Was die Politik angeht, Rentner sind Wähler und dieses Wählerpotential nimmt zu.
      Da wir keine Staatsmänner mehr haben, wagt sich da keiner dran.

      mfg, Lemmus
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:21:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Margot Honecker kanns ja nicht sein, die is ja geborene Feist. Ich finds unmöglich so über die Rentner herzuziehen. Haben ja zum großteil auch was geleistet. Wobei es natürlich außer Frage steht, dass die Renten zu hoch sind um sie zu finanzieren... Aber deswegen brauch man ja nicht gleich Leute diffamieren - oder handelt es sich um eine fiktive Person?
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:25:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Artikel ist aus "Die Welt". Haftung für die Meinung des Verfassers übernehme ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:26:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      Meine Rede
      faules Rentnergesind...

      Gruß lowkatmai;)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:37:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      Meine Oma bekommt 550 € Rente, und die muss bald umziehen, weil sie sich die Wohnung nicht mehr leisten kann... (aber wir sind dier ja auch im osten)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:50:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9
      dann freu dich mal, wenn du mal in Rente gehst, bist dann sicher auch ein "faules Rentnergesindel".
      Arbeite du erst mal solange, dann kannst du auch mitreden, du Schwachmat

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:52:58
      Beitrag Nr. 12 ()
      So einen Dreck druckt die Welt?

      Man lernt nicht aus.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 13:57:33
      Beitrag Nr. 13 ()
      ...margot hat wahrscheinlich nie gearbeitet, sondern immer nur die knete ihres alten verprasst...
      und dafür durfte er dann alle 2 monate...
      :D
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 15:54:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      :eek:


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