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    Sentimentindikatoren und Geldfluß - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.11.01 01:57:21 von
    neuester Beitrag 07.03.03 02:31:40 von
    Beiträge: 159
    ID: 503.784
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      Avatar
      schrieb am 13.11.01 01:57:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      "First a look at the monetary stimulus being provided by broad monetary growth M-3. This is the best and most timely proxy we have for total debt growth in the economy, and present economic growth is totally dependent on rapid debt growth.

      The chart below shows the weekly Nasdaq 100 (NDX) in the bottom panel, the weekly M-3 in the middle panel and then the year-over-year growth rate (red) and 13 week growth rate (green) of M-3 annualized in the top panel.




      Blasts upward in the 13 week growth rate preceeded the monster Fall 1998 NDX ramp and the Fall 1999 ramp. However, the current blast does not seem to be helping stock prices. Something is different this time.

      As you can see, the 13 week rate of growth is bouncing around below the year over year rate in response to data revisions this week. We remain on watch once again for debt balloon implosion.

      For another view, we turn to a chart of the St. Louis Adjusted Monetary Base, a narrow aggregate including only cash plus bank reserves, an aggregate that the Federal Reserve directly controls. The lower panel graphs the adjusted base, while the upper panel graphs the 13 week (green) and year over year (red) growth rates.



      Hooda thunkit!! Both the year over year and the 13 week rates of growth in Base are headed south, although from stratospheric levels. More confirmation of debt bubble implosion watch as the Fed must be hearing gold`s footsteps."

      Quelle: http://www.ddc.net/ygg/inv/weekly.htm


      Wann platzt die Blase endlich?
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 06:27:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ein neuer rainrain! Ein unbedingtes MUSZ! Herzlichen Glückwunsch und ein intensives Stochern im Nebel, auf daß wir alle dabei lernen!

      Zusammen soll es mehr Spaß machen als allein!
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 06:37:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi rainrain,

      wenn du an Sentimentindikatoren interessiert bist, solltest du dir unbedingt mal folgenden Thread anschauen: http://www.aktienboard.com/vb/showthread.php?threadid=17323&…
      Nickname@net stellt dort täglich verschiedene Marktindikatoren vor.

      Viele grüsse Helix!
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 09:27:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Oh, ein Bär :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 10:06:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      dieses problem ist sicher klar, jedoch kann die fed solche blasen unter umständen jahre am leben erhalten. auf ein platzen der blase zu spekulieren a la germa ist sehr teuer.

      irgendwann hat man recht, doch dann kein geld mehr ;)

      thomas

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      Avatar
      schrieb am 13.11.01 18:55:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      auch etwas sentiment:

      Merrill Lynch-Umfrage: Fondsmanager rechnen mit Besserung der Wirtschaftslage
      LONDON (dpa-AFX) - Nach einer Umfrage von Merrill Lynch kaufen institutionelle Anleger in Hoffnung auf eine Trendwende an den Aktienmärkten wieder vermehrt Wertpapiere aus risikoreicheren Branchen. Der "Merrill Lynch Buy Side Indicator" belege diesen Trend, hieß es in einer am Dienstag in London vorgelegten Studie.

      Zur Ermittlung des Indikators werden den Angaben zufolge Fonds-Manager gefragt, ob sie im Verlauf eines Jahres mit einem Anstieg der globalen Aktienkurse rechnen. Im November habe der Indikator bei 76 Prozent nach 69 Prozent im Vormonat gelegen. 42 Prozent der 259 befragten Fondsmanager rechnen demzufolge mit einer Verbesserung der weltweiten Wirtschaftslage im kommenden Jahr. Im Oktober hatten sich nur 29 Prozent der Befragten so optimistisch gezeigt./bl/af/bi

      @fanthomas

      da hast du absolut recht.

      ci
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 09:11:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo, Leute,

      wer speziell für den deutschen Aktienmarkt Sentiment haben will, kann sich mal bei www.zyklusanalyst.de anmelden.
      Im Newsletter werden jede Woche Gesamtmarktindikatoren mitgeliefert.

      Gruss


      T. Bopp,, CMT
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 13:06:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nee, nee, rainrain,

      das mit diesem Thread ist irgendwie ne Fehlentwicklung. Die Idee ist berauschend, aber was solls. Schließlich wollten wir doch ein Instrument haben, das wir verstehen und spielen können und da haben wir uns die Charttechnik herausgesucht. Die Charts sollen uns sagen, was Sache ist. Und die Fundamentals sollen in den Charts deutlich zu lesen seien.

      Gegenwärtig ne gigantische Verarsche an den Märkten? Die Fundamentals werden ignoriert? Eine Blase, die platzen wird?

      Ehrlich gesagt, wen kümmert das? Spätestens beim Bruch entstehen Marken, an denen man sich wendet oder verkauft! Oder moneymanagement!

      Warum muß man jetzt fundamental an den Markt rangehen? Wer drin ist, der weiß, wie schnell fundamentals verwirren können und deswegen heißt es ja: Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Auch so eine dämliche Börsenweisheit.

      Natürlich darf jeder neue Felder eröffnen und beackern. Mich täte dann mehr interessieren, welches die Motivation desjenigen ist, weil derjenige ja auch Meinungen begründet und vertritt.

      Einen schönen Tag noch!
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 18:02:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      hi @ll :),

      Zeitmangel, das ist der Grund, warum ich meine Gedanken bisher nicht konkretisiert bzw. weitergeführt habe.

      Mein Anliegen ist es, einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Entwicklung zu finden und zu diskutieren, das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten.
      Wir befinden uns unabstreitbar in einer "Ausnahmesituation" welche mit allen Farcen der Wirtschaftskriese, des kriegerischen Konfliks und monetären Umwälzung.
      Solche Ausnahmesituationen haben wir in ähnlicher Form schon des öfteren in der Geschichte erlebt (bestes Bsp. 2. Weltkrieg).

      Ich möchte in diesem Zusammenhang hier Infomaterial zusammentragen, um eine gemeinsame Diskussionsbasis zu schaffen.

      Leider wird mir dies aus Zeitgründen heute nicht mehr möglich sein, weshalb ich jetzt erstmal ein paar unkommentierte Punkte nennen möchte.

      Eine wesentliche Schlüsselrolle im aktuellen Weltgeschehen dürfte die Fed spielen, es sollte sich lohnen, diese genauer unter die Lupe zu nehmen:

      "FEDERAL RESERVE POWER

      Below is quote from Representative Louis T. McFadden, Chairman of the Committee on Banking and Currency for 12 years as quoted from the Congressional Record

      The Federal Reserve Board, ..., has cheated the Government of the United States and the people of the United States out of enough money to pay the national debt...Our people`s money to the extend of $1,200,000,000 has within the last few months been shipped abroad to redeem Federal Reserve Notes and to pay other gambling debts of the traitorous Federal Reserve Board and the Federal Reserve Banks...............

      SUMMARY OF QUICK FACTS

      1a. The Federal Reserve (FED) is a PRIVATELY OWNED, organization. unbelievable? Check the ENCYCLOPAEDIA BRITANNICA.

      b. Below is the list of the owners of the 12 Central Banks:

      - Rothschild Bank of London
      - Rothschild Bank of Berlin
      - Lazard Brothers of Paris
      - Israel Moses Seif Banks of Italy
      - Warburg Bank of Amsterdam
      - Warburg Bank of Hamburg
      - Lehman Brothers of New York
      - Kuhn Loeb Bank of New York
      - Goldman Sachs of New York
      - Chase Manhattan Bank of New York
      In all, there are about 300 VERY POWERFUL, partly foreign individuals that owns the FED.

      2. Although the FED is required to give back most of its PROFITS back to the Treasury Dept., there is NO ORGANIZATION that has the power to AUDIT the FED (not even the Congress or the IRS). This creates a HUGE opportunity for "creative accounting" to hide the profit that ROBS the US Tax Payers Hundreds of Billions of Dollars annually.

      [...]

      4. The owners of the FED own the controlling interests in ALL major media in the US. Rockefeller, through Chase Manhattan bank, controls CBS and ABC and 28 other broadcasting firms. Each of the other owners of the FED also have controlling interest in the US media. This explain why the media have been silent about the FED scam. The FED fraud is the biggest and longest cover-up in the US today..

      [...]

      >> http://www.totse.com/en/politics/international_banking_money…

      Weitere Infoquellen:
      http://www.usagold.com/FederalReserve.html


      Aktuelle Lage:

      1.
      "[...] Seit dem 11. 9. druckt die Federal Reserve Bank, in der Finanzwelt auch "der Tempel" genannt - ob in memoriam der heiligen Tempelritter oder wegen der Orakelsprüche ihres Oberpriesters Alan Greenspan ("Wenn Sie mich verstanden haben, habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt") ist unklar -, die FED also druckt seit dem Anschlag täglich ca. 1 Milliarde US-Dollar und entwertet den ohnehin überbewerteten Dollar damit nunmehr im Turbostil einer Bananenwährung - eine gigantische Inflationswelle, The Inflation Tsunami rollt auf die Vereinigten Staaten zu. Wenn nicht einmal diese dramatischen Skandale aus dem Hauptsaal des Tempels angemessen publiziert werden, wundert es nicht, dass auf dem schmutzigen, aber milliardenschweren Hinterhof des Banken- und Geldsystems die Finanztransaktionen im Zusammenhang mit dem WTC-Anschlag einfach völlig unter den Tisch zu fallen scheinen."

      >> http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/9865/1.html


      2.
      USA kippen 30-jährige Staatsanleihe (>> http://www.n-tv.de/2782707.html)

      " #6877 von cippolina 13.11.01 12:37:59

      Wirklich alles nur Einbildung?

      New York, Nov. 12 (Bloomberg) -- Goldman Sachs Group Inc.
      says it was one of several companies given an early tip
      about the U.S. Treasury Department`s decision to stop
      selling 30-year bonds, raising the likelihood that the
      information was more widely known than had been thought,
      the Wall Street Journal reported, citing unidentified
      people familiar with the matter.


      Die grössten Verbrecher!

      cippo "


      3.
      "For another view, we turn to a chart of the St. Louis Adjusted Monetary Base, a narrow aggregate including only cash plus bank reserves, an aggregate that the Federal Reserve directly controls. The lower panel graphs the adjusted base, while the upper panel graphs the 13 week (green) and year over year (red) growth rates.



      Hooda thunkit!! Both the year over year and the 13 week rates of growth in Base are headed south, although from stratospheric levels. More confirmation of debt bubble implosion watch as the Fed must be hearing gold`s footsteps."


      °°°° Was hat die FED vor? Was könnten die weltwirtschaftlichen Folgen sein? Ist dieser Krieg nur Mittel zum Zweck ganz anderer finanzieller Interessen? Wie werden die Weltmärkte reagieren? °°°°

      Einen Lösungsvorschlag, den ich diesbezüglich im Netz gefunden habe, ist die NASARA. Kennt das jemand?

      http://www.cyberclass.net/metcalf.htm

      Hier noch ein etwas skeptischer zu betrachtender Link dazu:
      http://www.rumormillnews.net/cgi-bin/config.pl?read=11791

      Mich würde eure Meinung zu oben genannten Puzzelteilen interessieren, lasst uns gemeinsam im Nebel stochern, viele Augen sehen mehr.

      Hat jemand von euch Quellen von langfristigen Charts zu Sentimentindikatoren, Zins- und Geldmengenentwicklung u.a.??


      * schönen Abend noch,
      ;)rainrain




      " If the American People ever allow the banks to control the issuance of their currency, first by inflation and then by deflation, the banks and corporations that will grow up around them will deprive the people of all property, until their children will wake up homeless on the continent their fathers occupied. The issuing of money should be taken from the banks and restored to Congress and the people to whom it belongs."

      -Thomas Jefferson (1743-1826)


      "Let me issue and control a nation`s money, and I care not who writes its laws"

      - Meyer Rothschild (1743-1812)
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 19:58:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      RainRain:

      Das Bubble gibt es schon 14 Jahre, davon 6 Jahre in Extremform. Somit hat Fanthomas mit Beitrag #5 schon recht.

      Allerdings verliert ein Zauberstab dann seine Aufgabe, wenn die Märkte nicht mehr darauf reagieren.
      & das tun sie in diesem Jahr eindrucksvoll.


      Megainflation wird kommen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 20:05:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ germanasti & fanthomas

      das ist schon richtig, eine Bubble kann am Leben erhalten werden. Doch dazu muß Geld in die Märkte strömen. Zwar haben wir den niedrigsten Zinssatz seit 40 Jahren,



      das Öl ist billig wie seit `99 nicht mehr



      und der kriegerische Konflikt kurbelt die Wirtschaft an,
      andererseits zeigen andere Indiktoren eine handfeste Rezession:

      "The high-tech sector has posted annualized declines of nearly 21.0% for two straight quarters, following a 6.1% drop in the first quarter. This extended period of decreasing output was last seen in the 1974-75 recessionary period. Excluding the high-tech sector, manufacturing output fell 1.0% in September. "




      "October NAPM Non-Manufacturing Index - Widespread Weakness

      The NAPM non-manufacturing index dropped to 40.6 in October, the lowest reading of this index since its inception in 1997. The NAPM spokesperson indicated that members "report severe slowing of October business activity resulting from the aftermath of the September 11 attacks which aggravated already weak business conditions." Of the ten indexes reported, eight dropped in October. Inventories and supplier deliveries rose in October. The bright spot is the decline of the price index, down 7.5 points to 41.0, indicative of negligent inflationary pressures. Of the fifteen sectors surveyed only one sector - health services - reported growth in October.



      Chart 4

      The string of weak economic reports, with the exception of auto sales, raises expectations of the FOMC lowering the federal funds rate to 2.00% from the current level of 2.50%. Since the October 2 meeting, the employment data - claims, unemployment rate, payrolls - send a clear message of further deterioration of labor market conditions. Non-auto retail sales are weak, industrial production is predicted to post the thirteenth consecutive monthly decline, both NAPM indexes have plunged, home sales have slowed (nothing dramatic), durable goods orders took a dive, consumer confidence is down, inflation remains in check, and the stock market is holding up.

      Paul L. Kasriel
      Director of Economic Research

      Asha Bangalore
      Economist

      Komplett: http://www.northerntrust.com/library/econ_research/daily/us/…




      ...und nicht zu vergessen, das Komsumenten Vertrauen... wir stecken in einer Rezession, wann ist die Talsohle erreicht? Die Zinsen sind am Boden, der Dollar steigt (zum Glück der Amis) noch (wann kommt die Inflation :D?), wird die Konjunktur nachziehen? Ich glaube nicht vor Ende 2002.
      Und wie wird sich die fortschreitende Globalisierung und Chinas beitritt zur WTO auswirken?

      Aber mein mangelnder Wissensfundus erlaubt mir keine ernstzunehmende Einschätzung, vielleicht könntet ihr das Übernehmen, ich bleib solang bei der Charttechnik ;)...


      Grüße,

      ;)rainrain
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 20:24:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ rainrain...zum Öl...

      gruss Dallas

      Avatar
      schrieb am 16.11.01 21:05:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ich bleibe dabei:

      In diesem Jahrzehnt gibt es keinen nachhaltigen Wirtschaftsaufaschwung mehr & Amerika wird an einer Hyperinflation ersticken.

      Der DAX sollte unter 1000 P. fallen...
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 23:47:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das Sentiment ist im anderen Thread sehr gut ablesbar. Da wo Meinung nicht aus Charts begründet wird ist sie negativ zur weiteren Entwicklung und dies konträr zur Entwicklung.

      Die Blasenzeit liegt nun wirklich hinter uns. Greenspan wollte die Blasen killen und Überhitzungen vermeiden und hat dies mehr als geschafft, ich erinnere nur an die Debatten über eine harte oder weiche Landung der US Ökonomie. Die kontraktive Übersteuerung der Geldpolitik hat zu den Tiefkursen und einer Rezession geführt. In der Folge waren die historisch einmaligen Zinssenkungen zur Vermeidung einer Weltwirtschaftskrise notwendig. Die ersten Früchte ergeben sich in ansteigenden Kursen vor einer Erholung der Realwirtschaft. Politisch haben wir eine Zeit des Friedens, auch wenn selbst diese Erkenntnis umstritten sein dürfte. Ideale Bedingungen für per saldo gut steigende Börsen, unterstützt wird dies durch die Politik der Opec mit einer offensichtlichen Stützung der Weltwirtschaft durch niedrige Preise.

      Das was hier oft als Blase bezeichnet wird ist einerseits die für eine Ökonomie notwendige Verschuldung und andererseits die für menschliches Handeln notwendige Zuversicht, da können wir von den Amerikanern noch viel lernen.

      Den Wink von TS mit den Hunden fand ich so schlecht nicht.

      Wenn ein negativer Chartie nicht mehr weiter weiß muß Japan her, dies ist allerdings nicht vergleichbar. Die Amerikaner und auch die Europäer bringen niedrige Leitzinsen auch an den Endverbraucher, an die Investoren und Konsumenten. Ein Unterschied zur japanischen Situation.

      Der 21.9. wird für lange Zeit der beste Kaufzeitpunkt gewesen sein. Die Übersteuerung der Geldpolitik wird später zu einer Inflationsphase führen, nun basteln wir erst an der Überwindung der Lethargie, ob sie Stagnation oder Rezession heißtist dabei egal. Danach kommt der Aufschwung als Reflex auf Zinsen, niedrige Ölpreise ..und damit eine Phase harmonisch :laugh: steigender Kurse...und dann kommt wieder die Überhitzung. Wir sind noch in der Skepsisphase, also Nummer 1 von 3!

      Das Bild von Oeagaet mit S+P vs. Yield zeigte gerade eine Nichtbestätigung der niedrigen Kurse durch die Zinsen, die sind einfach zu niedrig für diese Kurse. Ihr wollt das immer andersrum, ein zyklisches Zinshoch, Geldknappheit, tiefe Aktienkurse; nun ist die Situation anders.

      Selbst im Nemax sind die 2000 nur eine Frage der Zeit.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 17.11.01 08:52:06
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ germanasti !


      Denk´ doch mal über folgendes nach:
      Visionäre gab es schon sehr, sehr viele (in allen Bereich),
      aber den Gang der Weltgeschichte oder Wirtschaft
      auf 10 Jahre im voraus festmachen zu können,
      ist bisher noch nie jemandem gelungen,
      ergo: alle Prophezeiungen in dieser Hinsicht sind einfach unseriös.

      Ich bleibe also auch dabei: :D

      Selbst wenn Du Recht haben solltest,
      ist die Vorhersage doch hoch unseriös !


      Gruß
      Setarkos
      PS: Ich habe es mal vorsichtig ausgedrückt ! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.11.01 14:44:42
      Beitrag Nr. 16 ()
      "Big Boys" and the Art of Shortselling

      Hallo Leute

      Aktuell fehlt mir die Zeit um ein persönliches Statement über das Sentiment der Börsen, FED Politik etc. hier reinzustellen. Jedoch glaube ich, das jeder Anleger aus seiner eigenen subjektiven Wahrnehmung heraus, sei es Chart`s oder Fundamentalmeldungen, die Situation anders interpretiert. Schlussendlich ist es die Mehrheit derjenigen Anleger (Bulle oder Bär) die die Indizes in die gewünschte Richtung bewegt. Wobei Eingriffe der FED (auch ein Marktteilnehmer) in gewissen Situation (Bsp. letzten Montag, Flugzeugabsturz in Queens NY)um das positive Sentiment aufrechtzuerhalten und somit den Markt vor einem erneuten starken Fall stützt, als legitim gelten.

      Ïch stelle hier mal ein Link von Godemode-Trader rein, der das Shortverhalten der Kleinanleger und der Big Boys vor und nach dem 11. September graphisch darstellt.

      http://62.146.24.165/news/?show=45342

      Es ist dabei zu vermerken, das entgegengesetzt zur bullischen Grundhaltung von Godemode, die BigBoys Ihre Shortpositionen seit dem Tief vom 21. September teilweise wieder aufgestockt haben. Diese Zunahme der Shortpositionen wird leider von Godemode im Bericht nicht erwähnt.

      Macht Euch Eure eigene Meinung.

      Schönes Wochenende und Grüsse
      jampi
      Avatar
      schrieb am 17.11.01 15:09:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ist dieser Krieg nur Mittel zum Zweck ganz anderer finanzieller Interessen?
      http://www.staatsbriefe.de/1994/literatur/weltmacht.htm
      die leseprobe aus brzezinsky´s, die einzige weltmacht, gibt in den letzten 4 absätzen einen hinweis über die wirtschaftlichen und machtpolitischen hintergründe dieses krieges. der mann war immerhin sicherheitsberater von carter.
      Avatar
      schrieb am 17.11.01 15:51:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      @rainrain,

      ein Thread nach meinem Geschmack, da werde ich ab und zu vorbeischauen. Melde mich dann später mal ausführlich, aber einen "Traumlink" zu historischen Konjunkturdaten, Geldmengen, etc... hab ich Dir schon mal:

      http://www.economagic.com/

      sYr:D
      Avatar
      schrieb am 17.11.01 19:24:47
      Beitrag Nr. 19 ()
      Warum der Thread "Sentimentalindikatoren und Geldfuß" heißt, täte ich auch gerne einmal wissen wollen. Gemach, gemach. Es kommt noch was.

      Ich möchte derzeit an das Offensichtliche erinnern und das Offensichtliche ist in Euroland die Euroeinführung. Der Euro wird physisch.

      Verschwörung oder nur unglücklicherweise oder doch miteinander auf geheimnisvolle Art verwoben, es sei wie es sei, die physische Geburt des neuen Kindes ist beinahe wie in einem guten oder auch schlechten Märchen, wie verhext und steht nicht unter guten Sternen.

      Jetzt ist die Wirtschaftswissenschaft gefragt und sie ist - wie sollte anders sein - eine dienstbare Magd. Irgendein Verein, im Prinzip eigentlich alle, fordern im Augenblick die Erhöhung der Staatsschulden, bzw. die Aussetzung des Sparkurses. Ihre Logik möchte ich auch erst gar nicht darlegen, weil sie einfach bekannt sein dürfte. Ankurbeln der Wirtschaft, was einen Aufschwung nach sich zieht und anschließend das vorgeschossene Geld tausend und millionenfach wieder einspielt. So wie dies Amerika uns vorgemacht hat.

      Noch zeigt sich die Regierung spröde und sparsam, also eher deutsch denn innovativ, also amerikanisch. Die Crux ist halt, daß eigentlich keines dieser Rezepte so recht seine Wirksamkeit bewiesen hat.

      Aber der Anfang ist gemacht, daß es durchaus gewichtige Leute gibt, die schon jetzt dazu raten, von dem strengen Stabilitätskurs abzuweichen.

      Hei, da wird´s erst richtig losgehen, wenn die kleinen Weltökonomen in den Boards mit dem, was sie mutmaßen recht haben sollten. Da ist eine Lunte angelegt, die einen ordentliche Sprengkraft haben könnte. Das ist die Gefahr und das Risiko. Da darf dann Breuer auftreten und von einem Handling sprechen und sich gegen den Attentismus der Angst wenden.

      Hinzu kommt, daß die großen Weltökonomen wie jedes gut geführte Unternehmen bislang in der Regel den Märkten hinterliefen und eher mit dem Anpassen der Prognosen denn mit dem Treffen einer Prognose bekannt geworden sind.

      Was daraus folgt?

      Als amerikanischer Anleger täte ich große Vorsicht walten lassen, was das Engagement in euroländischen Währungsraumen betrifft. Zumal dann, wenn sich am Horizont dunkle Wolken auftürmen und anstelle der Gewißheit von glorreichen Aufschwüngen sich eher die Finsternis der Unsicherheit über die Weltökonomie breit macht. Zumal mir als ausländischer Anleger die Handlungsweise der EZB völlig undurchsichtig, undurchdacht und wenig nachvollziehbar erscheint.

      Solange die Wirtschaft sich aufschwingt, ist für den Euro wenig Gefahr zu sehen. Aber dies will man doch gerne auch so dann sehen.

      Das könnte auch ein background sein, was den Dollar weiter gegenüber dem Euro stützt, auch wenn es einen chinesischen Kopf kostet - die Gimpel hatten doch tatsächlich tonnenweise sich im Euro engagiert - so sind sie halt, die ausgebufften Kommunisten.

      Mein Mosaiksteinchen zum Thread
      Avatar
      schrieb am 17.11.01 20:38:44
      Beitrag Nr. 20 ()
      @all


      Zur Rubrik "Fakten zusammentragen" das Folgende aus der FAZ vom >>19. Mai 2001<< unter dem Titel "Nach Fed-Modell sind Aktien wieder zu teuer":

      "Nicht einmal zwei Monate nach dem Tiefpunkt der Baisse nähert sich der Dow Jones-Aktienindex wieder seinem historischen Rekordhoch vom Januar 2000 mit 11.723 Punkten. Zu den Regisseuren dieser beeindruckenden Kurswende zählt vor allem die amerikanische Notenbank Fed, die in Sorge um einen sich selbstverstärkenden Abschwung ihren Leitzins in diesem Jahr schon fünfmal gesenkt hat. ... Allerdings sind Indizes wie der S&P 500 und der Nasdaq Composite, die aufgrund ihrer größeren Marktbreite die allgemeine Entwicklung wesentlich besser wiedergeben als der Dow, trotz der jüngsten Kursgewinne noch immer deutlich von ihren Rekordhochs entfernt.

      Wie sich den nun veröffentlichten Protokollen entnehmen läßt, waren die Gouverneure der Fed auf ihrer Sitzung am 20. März höchst besorgt über die Talfahrt der Aktienkurse an der Wall Street. Kein Wunder: ... Angesichts der Bedeutung der Aktienkurse in der amerikanischen Öffentlichkeit stand damit eine weitere Verschlechterung der Stimmung zu befürchten - mit entsprechenden Folgen für die Konjunktur. Denn nach Studien, die die Fed unlängst veröffentlicht hat, spielt der Vermögenseffekt eine große Rolle für den Konsum: Demnach nimmt der Konsum um 3-5 Cent zu, wenn das (Aktien-)Vermögen um einen Dollar steigt (FAZ vom 8. Mai 2001)....

      ...Legt man einen Maßstab an, den die Fed in einem Bericht im Juli 1997 veröffentlicht hat, sind die Aktienkurse derzeit (Anm.: sprich Mai 2001) jedenfalls wieder überbewertet. Bei diesem Maßstab werden zwei Größen miteinander verglichen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die 500 Aktien im S&P 500 (auf Basis der Gewinne, die von Analysten in den nächsten vier Quartalen erwartet werden) und der Kehrwert der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen. Als ´fair bewertet´ gelten Aktien, wenn das KGV dem zweiten Wert entspricht. ..."

      Die derzeitige Stärke wird als liquiditätsgetrieben erklärt. Jenseits dessen dürfte es im Hinblick auf die Sichtweise der Fed interessant sein zu wissen, wie der S&P 500 nach deren Bewertungsmodell aktuell bewertet ist. Dazu fehlen noch Informationsquellen.

      Wo also kann man das "Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P-500-Index" erfahren? Gibt es das auf einer Internetseite nachzulesen?

      Mfg, wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 18.11.01 12:16:35
      Beitrag Nr. 21 ()
      Netter Thread übrigens,

      apropos Sentiment, der Kerl hier liegt meistens gut:
      http://www.traders-talk.com/site/mb/show_topic.asp?id=8031&f…

      und apropos niedrige Zinsen:


      (Danke Dr.Stool!)

      Ich versuche mal die Gedanken zu ordnen:
      Fed-Modell:
      Der Zusammenhang zwischen Zinsen und Aktien ist ungefähr:
      niedrige Zinsen = hohe Aktienbewertungen (weil das P/E von Aktien mit dem "P/E" von Bonds konkurriert) und andersrum. Wenn die Zinsen steigen, (was der Chart andeutet) kommen die Bewertungen runter, wenn nicht, siehe Japan (sprich: Deflation). Das scheint doch grob gesagt die Falle zu sein, in der der Aktienmarkt steckt.
      Für dieses Bewertungsmodell gibt es auch eine logische Grenze, selbst wenn die Zinsen unter 1% fallen, werden Aktien nicht mit dem inverted yield bewertet, jedenfalls nicht auf Dauer. Sonst hätten wir in Japan satt dreistellige P/Es.
      Avatar
      schrieb am 18.11.01 14:25:49
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nicht nur die Zinsen sind historisch tief,sondern auch
      die Oelpreise!Das ist Lebenselexier pur für Aktien!
      "Die Welt ist seit dem Anschlag nicht mehr wie sie vorher war!"Lautet der die Devise!Auf zu neuen Höhen!!!!!!!!!!!!

      Auch sehr interressant:


      Elaine Garzarelli


      Kommentar vom 16.11.2001

      VERGESSEN SIE DEN BÄRENMARKT!

      Stand: 14. November 2001:

      Dow Jones 9.823,26
      S&P 500 1.141,08
      Nasdaq 1.903,07
      T-Bills – 3 Monate 1,83 Prozent
      Anleihen (10 Jahre) 4,51 Prozent

      Indikatorenmodell weiter positiv

      Seit Erreichen seines zyklischen Bodens am 21. September ist der S&P 500 um 18 Prozent gestiegen. Überraschenderweise erwarten einige Analysten jetzt jedoch ein neues Antesten der Tiefen. Unser 14-Indikatoren-Modell deutet mit einem Gesamtwert von 74,4 Prozent hingegen nach wie vor auf einen anhaltenden Aufwärtstrend hin. Kleinere Korrekturen stellen für uns gute Kaufgelegenheiten dar. Ein Wert unseres Modells von unter 30 Prozent würde einen zyklischen Bärenmarkt signalisieren – dazu wird es unserer Ansicht nach in absehbarer Zeit allerdings nicht kommen.

      In der Regel wird in den letzten drei Monaten einer Rezession an der Börse ein Plus von rund 25 Prozent verzeichnet, in den ersten sieben Monaten der Erholungsphase dann ein weiterer Zuwachs von durchschnittlich 20 Prozent. Die Frage lautet jetzt, wann diese drei letzten Monate der Rezession zeitlich einzuordnen sind. Wir glauben, dass sich in Kürze ein Boden bilden wird, denn der Beginn der Rezession lässt sich in etwa zu Beginn dieses Jahres festmachen.

      Diesen Monat wollen wir einmal genauer die so genannten Zyklus-Indikatoren in unserem Modell betrachten, die mehr als 20 Prozent des Gesamtwertes ausmachen. Sie messen die Veränderungen des Momentums der Gewinne und wirtschaftlichen Variablen auf Jahresbasis, die die zeitliche Entwicklung der Hochs und Tiefs des Marktes bestimmen. Momentan liegen diese Indikatoren im bullischen Bereich, da wir sie in der Regel ein bis zwei Quartale, bevor sie ihre schlechtesten, manchmal auch negativen, Wachstumswerte erreichen, heraufstufen.

      Momentan gehen wir davon aus, dass der Boden für das Momentum der wirtschaftlichen Aktivität, genauer gesagt der Industrieproduktion, im letzten Quartal dieses Jahres erreicht wird. Die schlechteste Gewinnsaison im Vergleich zu früheren Ergebnissen haben wir wahrscheinlich bereits im dritten Quartal gesehen – in diesem Zeitraum fiel der operative Gewinn pro Aktie um 40 bis 50 Prozent. Herabstufen werden wir die Indikatoren erst dann, wenn abzusehen ist, dass Rekordwachstumsraten bei Industrieproduktion und Gewinnen nur noch ein oder zwei Quartale entfernt sind.

      Wie Business Week vor kurzem berichtete, sind die Gewinne der 900 verfolgten Firmen im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 55 Prozent gefallen. Auf die Höhe der Aktienkurse werden sich derartige Nachrichten jedoch nicht auswirken, da die Anleger die schlechten Gewinne des letzten Quartals bereits eingepreist haben. Wir gehen davon aus, dass der operative Gewinn des S&P 500 auch in den kommenden Quartalen sinken wird, wenn auch weniger stark als bisher. Ab der zweiten Hälfte 2002 wird sich die höhere Produktivität auf die Gewinnmargen der Unternehmen auswirken und die Gewinne werden wieder steigen.
      Der Chefstratege eines großen Unternehmens hatte in einem Artikel der New York Times erklärt, bis zum nächsten Frühjahr erwarte er einen Einbruch des S&P 500 bis auf 800 Punkte. Vom gegenwärtigen Stand bei 1.136 Punkten entspräche dies einem Rückgang um 30 Prozent. Im vergangenen Jahr war dieser Kollege einer der wenigen, die unseren bärischen Standpunkt teilten. Sein prophezeites Blutbad aber übersteigt momentan unsere Vorstellungskraft: Schließlich ist die Notenbank freundlich gestimmt, die Zinssätze sind extrem niedrig, der S&P 500 weist eine bessere Bewertung auf, die Regierung hat steuerpolitische Anreize beschlossen, die niedrige Inflationsrate wird voraussichtlich noch weiter sinken und bereits jetzt zeichnet sich eine drastische Veränderung des operativen Gewinns im S&P 500 ab.

      Woher rührt also dieser Pessimismus? Der Stratege verweist auf zwei Indikatoren: Zum einen auf die Entwicklung der Rohstoffpreise, die Aufschluss über kurzfristige Gewinntrends geben, zum anderen auf die Höhe der Investitionsausgaben für neue Technologien. Fallen beide Indikatoren, weist dies auf einen Rückgang der Gewinne und folglich auch der Kurse hin. Ein Anstieg hingegen ist einem bullischen Signal gleichzusetzen.

      Nach einer Analyse der Indikatoren in Form eines historischen Vergleichs haben wir jedoch eine andere Schlussfolgerung gezogen: In 70 Prozent aller Fälle waren Rohstoffpreise und Investitionsausgaben auch noch Monate nach einer Bodenbildung des S&P 500 im Rahmen einer Rezession rückläufig. Die Anleger also, die einen Aufwärtstrend bei ausnahmslos allen Indikatoren abwarteten, verpassten folglich den Zeitpunkt, zu dem der Markt nach oben drehte. Bis auch Rohstoffpreise und Investitionsausgaben einen Einstieg nahe legten, waren auf den zyklischen Bullenmärkten teilweise bereits Kursanstiege von 30 Prozent verzeichnet worden.
      Denn auch hier wurden künftige Veränderungen wie die absehbare Verbesserung der Indikatoren bereits wieder zu einem früheren Zeitpunkt durch (in diesem Fall) steigende Aktienkurse vorweggenommen – ein an der Börse weit verbreiteter Mechanismus. Eine Verbesserung der genannten Faktoren sollte also besser als Bestätigung des vollzogenen Marktumschwungs statt als Hinweis auf das bevorstehende Ereignis interpretiert werden.

      Wirtschaftlicher Ausblick

      Ungewöhnlich an diesem Zyklus ist der hohe Prozentsatz des verfügbaren persönlichen Einkommens, der auf Ratenkäufe entfällt. Zu Beginn der Phasen wirtschaftlicher Erholung in den Jahren 1971, 1975 und 1983 lag dieser Prozentsatz bei unter 16. 1991 vollzog sich die Erholung etwas langsamer, damals wurden über 18 Prozent verbucht. Angesichts des aktuellen Anteils von 21 Prozent rechnen wir mit einer recht holprigen Erholungsphase. Im Oktober strömten die Verbraucher allerdings wieder verstärkt in die Einkaufspassagen: Bei den Einzelhandelsumsätzen wurde ein schöner Anstieg verbucht.

      In den letzten zwei Monaten gab es einige positive Hinweise auf eine Bodenbildung der Wirtschaft im ersten Quartal 2002: Die Geldmenge M3 (der Bargeldumlauf sowie die von inländischen Nichtbanken bei hiesigen Kreditinstituten gehaltenen Sichteinlagen, Termingelder unter vier Jahren und Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist) ist gestiegen, der Ölpreis ist gefallen, die Hypothekenraten sind auf dem niedrigsten Niveau seit 30 Jahren und die Zahl der Refinanzierungen steigt, die Regierung hat ein steuerliches Anreizpaket im Wert von 100 Milliarden Dollar entworfen, das von der University of Michigan gemessene Verbrauchervertrauen ist Anfang November unerwartet gestiegen, bei den DRAM-Preisen wurde der höchste Anstieg seit sechs Monaten verbucht, die Produktivitätsrate fiel im dritten Quartal mit einem Wachstum von 2,7 Prozent besser als erwartet aus, der Dollar hat in den letzten sieben Wochen an Wert gewonnen und beim Wachstum der am Produzentenpreisindex gemessene Inflationsrate wurde ein Minus von 1,6 Prozent verbucht.

      Der FIBER-Inflationsindex
      Der FIBER-Inflationsindex wird von der Foundation for International Business and Economic Research erstellt. In der Vergangenheit war es stets so, dass die Fed eine Erhöhung der Leitzinsen angeordnet hat, wenn der Index vier oder fünf aufeinanderfolgende Male gefallen ist. Im umgekehrten Fall verhielt sich das Gremium um Greenspan in der Regel neutral oder ordnete eine Senkung der Zinsen an.

      Im Oktober ist der FIBER-Index um 3,1 Prozent auf 88,9 gefallen und zeigt sich damit seit dem Hoch im Januar fortlaufend rückläufig. Die auf das ganze Jahr berechnete Wachstumsrate liegt damit bei -16,3 Prozent – der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Diesen Monat haben der Beschäftigtengrad, das negative Wachstum des Rohmaterialindex von -18,7 und der zehnprozentige Rückgang beim NAPM-Index des Verbands der nationalen Einkaufsmanager zum Rückgang beigetragen. Wir rechnen mit einer weiterhin niedrigen Inflationsrate und einer Verringerung des Konsumentenpreisindex von aktuell 2,6 bis auf 0,5 bis 1,0 Prozent. In der Anfangsphase einer wirtschaftlichen Erholung ist eine rückläufige Inflationsrate nicht ungewöhnlich: Die im Verhältnis zum Beschäftigtengrad steigende Produktivität bewirkt eine Verringerung der Lohnstückkosten.

      Ausblick auf den Anleihenmarkt

      Das Finanzministerium hat die Ausgabe von Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren eingestellt und die Zahl der Hypothekenrückzahlungen ist enorm gestiegen. In unserem Bewertungsmodell rechnen wir jedoch seit Jahren mit der 10-Jahres-Anleihe. Die Zinsen für kurzfristige Kredite sind momentan auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren und auch die Rate für langfristige Gelder fällt – der Hypothekenzins von Freddie Mac [NYSE: FRE Kurs/Chart ] beispielsweise auf unter 6,5 Prozent, was dem niedrigsten Wert seit 1971 entspricht. Die Inflationsrate wird unserer Ansicht nach weiter zurückgehen, was US-Notenbankchef Alan Greenspan möglicherweise dazu bewegen könnte, in der nächsten Sitzung am 11. Dezember eine weitere Leitzinssenkung anzukündigen. Bei unseren Modellberechnungen haben wir jedoch keine weiteren Senkungen eingeplant.
      Die Rendite für 10-Jahres-Anleihen ist von ihrem Hoch im Mai dieses Jahres bei 5,5 auf aktuell 4,51 Prozent gefallen. Unserem Modell nach könnten sich die Renditen im nächsten Jahr selbst im Falle eines weiter sinkenden Haushaltsüberschusses auf dem gegenwärtigen Niveau halten, da der Konsumentenpreisindex voraussichtlich bis auf einen Wert zwischen 0,5 bis 1,0 Prozent fällt. Wir wiederholen noch einmal, dass ein derartiger Rückgang der Inflationsrate in den Anfangsstadien einer wirtschaftlichen Erholungsphase nicht ungewöhnlich ist.

      Sektorveränderungen

      Viele Firmen, die Verbrauchsgüter wie Getränke, Kosmetika, Nahrungsmittel, Waschmittel und Tabak herstellen, werden im nächsten Jahr verglichen mit dem S&P 500 wahrscheinlich ein niedrigeres Gewinnwachstum aufweisen. Die Sektoren hingegen, die von der wirtschaftlichen Erholung profitieren, werden ebenso hohe oder höhere Gewinne als der Index vorweisen. Drei Branchen haben wir aufgrund von Kursrückgängen, die eine bessere Bewertung zur Folge hatten, von "neutral" auf "attraktiv" heraufgestuft (unsere Favoriten sind wie immer unterstrichen):

      Lebensversicherungen – Nach einem Rückgang des Gewinnwachstums von 5,4 Prozent in diesem Jahr erwarten wir für das nächste ein Plus von 20 Prozent. Daraus ergibt sich ein Outperformance-Potenzial von fünf Prozent. Die drei größten Unternehmen in dieser S&P-Gruppe sind: Metropolitan Life Insurance Company [NYSE: MET Kurs/Chart ] (28,6 Prozent der Gruppe), AFLAC Inc. [NYSE: AFL Kurs/Chart ] (18,3 Prozent) und John Hancock Financial Services [NYSE: JHF Kurs/Chart ] (15,8 Prozent).
      Sach- und Unfallversicherungen – In diesem Jahr haben wir für diese Branche einen Rückgang des Gewinnwachstums pro Aktie von 14 Prozent verbucht, für das kommende hingegen erwarten wir einen Anstieg des Überschusses von 30 Prozent. Das Outperformance-Potenzial liegt somit bei acht Prozent. Hier die drei größten Unternehmen in dieser Gruppe: Allstate Corp. [NYSE: ALL Kurs/Chart ] (29 Prozent der S&P-Gruppe), Chubb Corp. [NYSE: CB Kurs/Chart ] (13,4 Prozent) und XL Capital [NYSE: XL Kurs/Chart ] (10,7 Prozent). Unser Favorit ist MBIA Inc. [NYSE: MBI Kurs/Chart ] (acht Prozent).

      Apotheken – Die Bewertung dieses Sektors ist mit einem Outperformance-Potenzial von 25 Prozent ganz hervorragend. Für das kommende Jahr haben wir ein Gewinnwachstum von 20 Prozent veranschlagt. Die Aktien in dieser Gruppe sind: CVS Corp. [NYSE: CVS Kurs/Chart ] (27,1 Prozent) und Walgreen Co. [NYSE: WAG Kurs/Chart ] (72,9 Prozent).

      Highlights des Monats

      Die folgenden zwei Sektoren sind unsere Highlights des Monats:

      Größere Regionalbanken – Die meisten Finanzbranchen zählen zu unseren Lieblingen, da sie während eines wirtschaftlichen Aufschwungs in der Regel alle eine gute Performance zeigen. Gegenwärtig liegt das durchschnittliche Kurs-/Gewinnverhältnis (KGV) der Regionalbanken 30 Prozent unter dem durchschnittlichen KGV des S&P 500, in der Regel notiert es zehn Prozent darunter: Daraus ergibt sich ein Outperformance-Potenzial von 30 Prozent.
      Der durchschnittliche Gewinn pro Aktie dieser Branche sollte nach einer Wachstumsrate -23 Prozent in 2001 im kommenden Jahr mit +32,5 Prozent stärker als der S&P 500 steigen, für den wir 21 Prozent veranschlagt haben. Die fünften größten Unternehmen in dieser S&P-Gruppe sind: Wells Fargo & Co. [NYSE: WFC Kurs/Chart ] (18,2 Prozent der Gruppe), U.S. Bancorp [NYSE: USB Kurs/Chart ] (9,5 Prozent), BANK ONE Corp. [NYSE: ONE Kurs/Chart ] (10,1 Prozent), FleetBoston Financial Corp. [NYSE: FBF Kurs/Chart ] (9,5 Prozent) und Bank of New York [NYSE: BK Kurs/Chart ] (6,2 Prozent). Zu unseren Favoriten gehört auch Comerica Inc. [NYSE: CMA Kurs/Chart ] (2,4 Prozent).

      Textilien/Bekleidung – Auch die Textilindustrie profitiert in der Regel früh von einem zyklischen Aufschwung und sollte sich zu Beginn der Erholungsphase stark behaupten. Das Outperformance-Potenzial beläuft sich momentan auf 25 Prozent, da das durchschnittliche KGV in der Regel 20 Prozent unter dem des S&P 500 liegt, gegenwärtig aber sogar 35 Prozent darunter. Aus unserem Branchenmodell geht hervor, dass der mittlere Gewinn pro Aktie nach einem negativen Wachstum von 21 Prozent in diesem Jahr im kommenden um +25 Prozent und damit etwas stärker als der gesamte Index zulegen wird. Die zwei Titel in dieser S&P-Gruppe sind: Liz Claiborne, Inc. [NYSE: LIZ Kurs/Chart ] (37,7 Prozent der Gruppe) und V.F. Corp. [NYSE: VFC Kurs/Chart ] (62,3 Prozent).

      © 16.11.2001 www.stock-world.de
      Avatar
      schrieb am 18.11.01 14:56:27
      Beitrag Nr. 23 ()
      @wotsch

      Ziemlich ne schwierige Sache, ein P/E für den SPX500 in Erfahrung zu bringen. Check mal via WSJ.com den Barrons. Dort findest Du jede Woche die neuesten Einschätzungen. Die letzten 6 Wochen wurden jeweil stark nach unten revidiert. Abelson (Barron`s) hat die negativste Meinung: Er rechnet mit etwa 37 Dollar Gewinn für den Index, folgt ein aktuelles P/E von 31x. Tante Cohen von Goldman rechnet irgendetwas über 50 Dollar, heisst somit ein P/E 23x.

      Gruss

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 18.11.01 15:12:03
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hab`diesen hier noch gefunden (ist kein Witz)

      "On November 1, Donald Trump missed a $73 million interest payment onTrump Atlantic City`s $1.3 billion of first
      mortgage notes, even though he had enough cash on hand
      to pay it. Here comes the reason. Mr. Trump thinks he
      is similar to Argentina and wants the same treatment
      that is being requested by that nation and that is he
      wants bond holders to reduce the debt`s coupon, which
      is 11.25%, push the maturity beyond 2006 and reduce the
      amount of debt outstanding. On the face of the demands
      it sounds like Trump Atlantic City is close to bankruptcy.
      Trump personally doesn`t have a stake. The bondholders
      own the company. Business is off due to 9/11/01 and
      because New York State has allowed casinos to operate in
      the state for the first time, it means in 3-5 years
      from now Atlantic City is history. Mr. Trump wants what
      cash is left to develop casinos in New York. This is now
      a game of chicken. Trump has until 12/1/01 to pay up
      otherwise it could be Chapter 11."

      Always entertaining and very informative.

      Come to America - stupidity has no borders!

      Wie schon häufiger gesagt: Wenn`s dann wieder runter geht, einfach Börse wieder zumachen!

      Cippolina
      Avatar
      schrieb am 18.11.01 17:22:39
      Beitrag Nr. 25 ()
      Das P/E-Ratio des S&P500 liegt momentan bei 30,9 - also jenseits von Gut und Böse. :(
      Avatar
      schrieb am 18.11.01 22:52:37
      Beitrag Nr. 26 ()
      @germanasti

      Es wäre nett, wenn Du eine Fundstelle angeben könntest, damit man da immer mal wieder nachschauen kann, wie die Entwicklung ist.

      Danke, wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 08:52:29
      Beitrag Nr. 27 ()
      Bei "BigCharts" ist aktuell ein PE/Ratio von 30,9 angegeben. Ziemlich hoch im Vergleich zum
      Allzeithoch von ca. 35. Das war Anfang 2000, der SPX erreichte dann in der ersten Jahreshälfte sein
      Allzeithoch. Interessant dabei ist: Das PE/Ratio fiel zuerst, der Markt folgte.
      Ob es wieder so kommt?
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 11:11:55
      Beitrag Nr. 28 ()
      Der Schuss (30jährigen abzuschaffen)scheint ziemlich hinten rauszugehen:

      US debt markets imploded in one of its worst days in history, marking one of the worst weeks in history. Pete the Fixer Fisher was too clever by half. His gross attempt to rig the bonds market exploded in his and other DC solons’ faces. The whole intent of the bond market rig was to put money into the pockets of consumers via lower mortgage rates and capital into Wall St., like the carry trade from the early ‘90s. But the law of unintended consequences has bit the smug fixers on the butt.

      On Halloween, when the bond rig commenced, the US 10-year, the feature vehicle that sets mortgage rates, yielded 4.235%. Yesterday it hit 4.746%. Instead of creating
      capital, Pete has destroyed capital. Stories are endemic as to the carnage on the St. Pete destroyed capital on the way up and on the way down, because the $50 trillion
      derivative market was squeezed in both directions as traders had to at first buy and then sell to keep their ‘deltas’ neutral. The 2-year hit 2.965% and the 30-year 5.21% yesterday. On Halloween they were 2.374% and 4.866% respectively. This is the first indication the fixers are losing control. Be vigilant as to the possibility of further derivative implosion.

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 12:07:23
      Beitrag Nr. 29 ()
      wotsch:

      www.bigcharts.com
      dort Kürzel SPX
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 15:07:59
      Beitrag Nr. 30 ()
      "P/E Ratio... "
      danke an die letzten Poster.

      Je mehr man weiß, um so schwieriger wird das Verständnis der Realität: Godmode bläst zum beharrlichen Fortgang des Anstiegs sowohl für den Dow wie auch für die Nasdaq. Ich glaube, da hat jemand "dreidausend" gerufen...

      wotsch;)
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 18:23:31
      Beitrag Nr. 31 ()
      Neues vom "liquido" Greenie:

      heute, 19.11.01

      overnite repo 5.75 Mia.$

      28 day repo 3 Mia.$


      Hat hier jemand was von Panik gesagt?


      Cippo
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 22:15:49
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ein regelrechtes Putinferno!!!!!!!!!!!!!!!!
      Gruß kk
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 10:51:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      London, Nov. 20 (Bloomberg) -- Estimates for European
      companies` 2002 earnings may be as much as 50 percent too high because analysts have not factored in the full potential impact of an economic slowdown, Goldman, Sachs & Co. strategists said in a note to clients.


      Und das aus dem House of Hype?

      Werden die langsam nüchtern auf ihre alten Tage?


      cippo
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 11:15:24
      Beitrag Nr. 34 ()
      ...aus dem anderen Thread, passt gut hier her:


      "#7290 von oegeat 19.11.01 21:31:25


      Panik bei der Federal Reserve
      Jo Conrad Forum

      Geschrieben von Rolf am 14. November 2001 22:28:42:


      Panik bei der Federal Reserve
      Neun Zinssenkungen der Federal Reserve in zehn Monaten haben die immer raschere Kontraktion der US-Wirtschaft nicht aufhalten können. Am 6.11. senkte Greenspan nun zum zehnten Mal in diesem Jahr den Leitsatz, abermals um 50 Basispunkte. Insgesamt hat die Fed damit die kurzfristigen Zinsen seit Jahresbeginn von 6,0% auf 2,0% heruntergedrückt, den tiefsten Stand seit 40 Jahren. Der Realzins auf kurzfristige Ausleihungen liegt damit schon im negativen Bereich, denn die Inflationsrate beträgt 2,5%.
      Der Diskontsatz - der früher eher als symbolisch galt, in letzter Zeit aber sehr wichtig war, weil er für direkte Kredite der Fed an die Banken in Notsituationen gilt - fiel um 50 Basispunkte auf 1,5%, ebenfalls den niedrigsten Stand seit 40 Jahren. Mit dem Verweis auf "erhöhte Unsicherheit und Sorge über eine Verschlechterung des Geschäftsumfelds hier und im Ausland" hat die Fed sogar noch weitere Zinssenkungen in der näheren Zukunft angedeutet.

      Der Hintergrund des beispiellosen Liquiditätspumpens der Federal Reserve und anderer Zentralbanken - die EZB und die Bank von England senkten am 8.11. die Zinsen - ist eine regelrechte Panik über die weltweite finanzielle und wirtschaftliche Lage, die sich jetzt durch den De-facto-Staatsbankrott Argentiniens und dessen Folgewirkungen für die Bankensysteme in den USA und Europa noch weiter verschlechtert.

      Ein gutinformierter europäischer Bankier wies am 7.11. auf das "völlig groteske" Verhalten der US-Aktienmärkte unmittelbar nach Bekanntgabe der Zinssenkung hin. Dow Jones und NASDAQ stiegen kräftig an, obwohl die Zinssenkung "keine Euphorie auf den Märkten" auslöste und es "keine gewöhnliche Kaufwelle, keinen Mittelfluß von Anleihen in Aktien" gab. Die Schlußfolgerung des Bankers lautete: "Wir haben es mit etwas Beispiellosem zu tun. Die Fed, ich wiederhole die Fed, kauft direkt oder indirekt Aktien."

      Gleichzeitig intensiviert die US-Regierung das "Trimmen" neuer Wirtschaftszahlen. Ein Beispiel ist die am 7.11. bekanntgegebene neue jährliche Wachstumsrate der US-Produktivität im dritten Quartal von 2,7%. Nach der Orthodoxie der Wall Street ermöglicht dies ein verstärktes Liquiditätspumpen der Fed, weil die steigende Produktivität die Inflation niedrig halte. In Wirklichkeit steckt hinter diesen "ermutigenden Produktivitätszahlen" nichts anderes als die größte Entlassungswelle seit mindestens einem Jahrzehnt: Beschäftigungs- und Arbeitsstundenzahl sinken schneller als die Produktion.

      Die andere "gute Nachricht" der Regierung war der Anstieg der Verbraucherkredite in den USA im September um 3,2 Mrd.$. Steigende Verschuldung der Privathaushalte ist für Wallstreet-Analysten ein Indikator dafür, daß die US-Wirtschaft auf dem "rechten Weg" ist. Was in der US-Wirtschaft tatsächlich geschieht, zeigen jedoch die jüngsten Ankündigungen verschiedener Branchen, u.a. im Werkzeugmaschinenbau. Nach Angaben der Verbände AMTDA (American Machine Tool Distributors Association) und AMT (Association for Manufactoring Technology) lag die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen in den USA im September 52,3% unter dem Vorjahresmonat.

      Man kann fragen, warum unter diesen Umständen der Dollar noch so hoch steht. Früher war die Dollarstärke leicht zu erklären: Nach den Finanzkrisen in Rußland und Asien 1998 flossen bis zu zwei Drittel der Zahlungsbilanzüberschüsse weltweit in die US-Märkte als vermeintlich "sicherem Hafen". Der Mythos von der "Neuen Wirtschaft" steigerte noch den Nettokapitalzufluß in die USA aus Investment-Portfolios sowie durch zahlreiche Großfusionen und Übernahmen von US-Firmen durch europäische und asiatische Unternehmen.

      Im August erreichte das Kapitalvolumen, das netto in amerikanische Portfolioinvestitionen floß, einen Rekordbetrag von 60 Mrd. $. Dies lag jedoch keinesfalls daran, daß Europäer und Japaner mehr Papiere in den USA kauften als Amerikaner in Europa und Japan. Diesmal ist das Gegenteil der Fall. Der Nettozufluß auf die US-Märkte kam dadurch zustande, daß amerikanische Investoren ihre Werte im Ausland, insbesondere in Japan abstießen, um Verluste im Inland auszugleichen. Allein im August verkauften US-Anleger in Japan 13,9 Mrd.$ in Aktien. Auch ausländische Staatsanleihen wurden von US-Investoren im August abgestoßen. Die gegenwärtige Dollarstärke zeigt also keine Stärke der US-Wirtschaft, sondern ist eine Folge der enormen Verluste der US-Anleger in der letzten Zeit und der Angst vor noch weit größeren Verlusten, wenn die von Argentinien ausgehende Flutwelle aus Lateinamerika die Banken trifft. "
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 16:44:23
      Beitrag Nr. 35 ()
      daily "liquido" Greenspan update:


      heute, 20.11.01: 3 day Repo 4.8 Mia.$



      Can I have my daily heroin fix? Thank you.



      Cippo
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 15:09:48
      Beitrag Nr. 36 ()
      Weiter auf der Schlachtbank:

      T-Bond -1% jetzt bei 104.08
      T-Bond -.5% jetzt bei 106.20


      Vom Top (8.11.01)

      T-Bond - 8%
      T-Note - 5.5%

      Irgendetwas macht die Jungs nervös......

      Wirtschaftliche Erholung?
      Greenspan schon jetzt behind the curve (autsch)

      oder ganz einfach zuviel Geld gedruckt?

      We`ll see!

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 16:15:55
      Beitrag Nr. 37 ()
      Die US Brokerage Abteilung der kanadischen Großbank Canadian Imperial Bank of Commerce (CIBC World Markets) wird von einer US Hedgefondsgruppe verklagt. Streitwert 100 Millionen US $.

      Red Coat Capital Management LLC, gegründet im August 1997, verlor im vergangenen Jahr 250 Mio. US $ der insgesamt vewalteten 375 Mio. US $Assets. Die Verluste kamen u.a. durch schlechtes Investieren in Technologieaktien zustande.
      Red Coat wirft CIBC World Markets vor, sich nicht an Verträge gehalten zu haben. Die Verträge zwischen Red Coat und CIBC World Markets hätten
      vorgesehen, daß die kanadische Großbank Klienten für Red Coats Hedgefonds Produkte anwerben wollte. Vertraglich war eine Summe von 500 Mio.US $ festgelegt. Als Gegenleistung sollte CIBC World Markets prozentual an den durch die angeworbenen Kunden generierten Umsätzen beteiligt
      werden. Tatsache sei jedoch, daß Red Coat auf keiner der Hedgefonds Empfehlungslisten von CIBC World Markets geführt worden sei. Demzufolge seien nur sehr wenige Kunden angeworben worden. Red Coat wirft CIBC World Markets weiterhin vor, sogar diese wenigen Kunden nach
      anschließend kontaktiert und ermutigt zu haben, die eröffneten Accounts bei Red Coat wieder zu schließen. Im Rahmen des Vertrags war Red Coat verpflichtet worden, Transaktionen über die Market Maker von CIBC abzuwickeln. Dabei seien 2,5 Mio. US $ an Transaktionsgebühren entstanden.

      Die Einnahme dieser Transaktionsgebühren sei die eigentliche Absicht von CIBC gewesen. Darüberhinaus habe die Großbank über diesen Weg die Transaktionen der Red Coat Hedge Fonds screenen und auswerten können. Man gehe davon aus, daß dieses Wissen gegen Red Coat eingesetzt
      worden sei. CIBC soll Gegenpositionen eingenommen haben. Der Schaden soll sich insgesamt auf 100 Mio. US $ belaufen.


      Godemode-Trader.de



      Cippo
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 16:55:17
      Beitrag Nr. 38 ()
      daily "liquido" Greenspan update:

      heute, 21.11.01:

      5 day Repo, 3.45 Mia.$

      29 day Repo, 3 Mia.$


      Pulp fiction, featuring Alan G.


      Cippo
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 22:28:27
      Beitrag Nr. 39 ()
      21.11.2001 22:24:00: Fondsvermögen klettert auf neue Rekordhöhen
      Die Fondsforschungsgesellschaft IMoneyNet.com berichtete heute, daß die großen Liquiditätsmengen, die den Märkten derzeit zur Verfügung stünden, sich bereits in Zahlen niedergeschlagen haben: So ist das Gesamtvermögen aller Fonds (Aktien, Anleihen, Geldmarkt) auf eine neue Rekordhöhe von 2,27 Billionen $ geklettert, eine Zunahme zur Vorwoche um 24,6 Milliarden $. Durch die expansive Geldpolitik der Notenbank und die expansive Fiskalpolitik der US-Regierung sollen in den nächsten Monaten weitere liquide Mittel bereitstellen, die in die Fonds investiert werden könnten.

      © BörseGo



      .....................................



      Die Inflationsgefahren werden langsam beänstigend!
      Avatar
      schrieb am 22.11.01 22:27:42
      Beitrag Nr. 40 ()
      @germanasti
      Die Inflationsgefahren werden langsam beänstigend????
      Du bist doch schon etwas länger in Gold investiert!!!
      ....soviel zu "langsam"
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 02:16:43
      Beitrag Nr. 41 ()
      P/C hat heute mit großen Kontrakten zugenommen- ein Zeichen?

      Avatar
      schrieb am 23.11.01 02:21:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      und hier nochmal als Jahreschart

      Avatar
      schrieb am 23.11.01 17:06:16
      Beitrag Nr. 43 ()
      daily "liquido" Greenspan update:

      heute, 23.11.2001


      overnite Repo, 1.75 Mia.$



      Bisschen müde? Holen wir nächste Woche nach!


      Cippolina
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 18:15:24
      Beitrag Nr. 44 ()
      Wie könnte man die Put/Call Ratio bewerten??
      Hätte da jemand eine Idee?
      Gruß kk
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 18:33:36
      Beitrag Nr. 45 ()
      @ Dotcomer
      Wo hast Du denn DEN Chart her ?

      Bei fuctar.de steht es bei ca 1.4

      http://www.fuctar.de/ratio_chart.pl?CODE=2&NAME=DAX%26reg%3B…

      Grüße,
      Trendseeker (der beim Anblick Deines Charts ein Rally-Gefühl hatte)
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 22:26:39
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ cippolina
      Der Markt wird nicht nur monetär geflutet, sondern auch journalistisch... (Gott sei Dank muß ich nicht n-tv sehen, das hätte man wohl auch über Herrn Heller und Frau Ahlers schreiben können):

      "The Option Strategist

      Thursday, November 22nd, 2001

      Stock Market

      Well, I guess we can all rest assured now CNBC has declared that we`re in a new bull market.Their definition (Lord knows where they got it) is that if a market rises 20% after having fallen by at least 20%, that constitutes a new
      bull market. There are many cases in history where that was not true not to mention the fact that it completely ignores any computation of volatility of the market at the time. Regardless, they are free to say what they want. What
      gripes me, though, is that they have completely abandoned their role as a reporter of financial news and have instead become cheerleaders and worse yet thought controllers for how we`re supposed to view the market. Just another case of the media trying to influence the interpretation of the news, rather than just reporting it. ...

      Meanwhile, the put-call ratios are equally overbought, but also have not yet issued sell signals. The equity-only put-call ratios are now nearing the bottom of their charts. However, it should also be pointed out that these charts are representative of a bear market. A bull market (if CNBC is right) would see the put-call ratios routinely at lower levels. So, perhaps these ratios have farther to drop before a sell signal appears.

      What we can say with certainty is that this is not a time to anticipate the sell signals. Hold onto long positions, tighten stops and take partial profits. But defer taking short positions or buying puts (on the broad market, that is) until sell signals are confirmed. ..."

      (Quelle: http://www.optionstrategist.com)




      Schönes Wochenende allseits,
      wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 22:40:02
      Beitrag Nr. 47 ()
      Ich will den Thread hier nicht über Gebühr mit Zitaten füllen, aber der zweite Teil des eben Geposteten enthält eine beachtenswerte Überlegung zur weiteren Entwicklung:

      Sell On The News?
      A thought has occurred to me regarding something that happened a long time ago, but might have applications to today`s market. In early 1973, the Dow reached an all-time high at 1050, but then a bear market started and the Dow fell 200 points to 850 by late summer. However, a big rally started then, and took the Dow back to nearly 1000 by September. At that point, the market was blind-sided by the Yom Kippur War and the Oil Embargo. The stock market collapsed to 780 in just over a month a 22% decline.

      Then, negotiations with the OPEC began, and the market started to rally. As the days went by, it was becoming more and more apparent that the Oil Embargo would be coming to an end, so the market rallied from its 780 low back up to 900. Bad economic news didn`t halt the advance, because the market was anticipating the end of the embargo. On the day that the Oil Embargo was lifted in March, 1974, the Market topped out and then headed straight down in the worst bear market of my trading lifetime reaching 580 by October, 1974.

      All of a sudden, once the Oil Embargo was over, the market refocused on its domestic problems the "Three I`s" as they were called at that time: impeachment (Nixon was in office), interest rates, and inflation.

      There are a lot of differences between now and then, but there are enough similarities to warrant pointing them out. The current market was blind-sided by a catastrophic event, and it has been rallying ever since focusing intently now on the end of the war in Afghanistan and/or the termination of Bin Laden. But what`s going to happen when those good news rumors turn out to be facts? Will it be time to "sell on the news" once again as it was in March, 1974, and has been many times since? If I were to hazard a guess, I`d have to say "Yes, it will be."

      Just as the end of the Oil Embargo didn`t solve all of the market`s problems in 1974, killing Bin Laden and eliminating the Taliban won`t solve all of our problems now. There will be further issues of dealing with terrorism elsewhere,as well as all the issues of the failing economy. You can already see that,if any company which was expected to do better says "the recovery is postponed," trouble aplenty sets in. If it turns out that the "recovery is postponed" for the whole economy, this current market rally will collapse abruptly.
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 13:58:44
      Beitrag Nr. 48 ()
      @Trendseeker

      der Chart IST VON Fuctar. #41 ist der Intradaychart vom 22.11. und natürlich ist das P/C am 23.11. ein anderes.
      In #42 kann man es ja sehen. ;)

      Ich beobachte gerade, ob es sein kann daß das P/C Verhältnis vom Vortag die Richtung vorgeben kann.

      @alle
      Wo kann man denn (möglichst kostenlos) die Times und Sales der Futures herbekommen? Ich bräuchte aber die Einzelumsätze, nicht die Gesamtumsätze pro Viertelstunde wie bei Fuctar. Kann auch zeitverzögert sein.

      Dotcomer
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 18:34:42
      Beitrag Nr. 49 ()
      weil ich mir den chart des p/c-ratios gerade angesehen habe,
      hier meine erkentnisse:

      wenn die slow sto im ueberverkauften bereich ein kaufsignal gibt, das sentiment also excessiv bullisch ist, habe ich ein kaufsignal angenommen und vice versa. die vk-signale scheinen zumindest effizienter zu sein als die ks.

      ohne dass mich das jetzt vom hocker haut, aber sind schon ein paar ganz gute signale dabei, so dass es lohnend erscheint immer mal ein aeuglein drauf zu werfen.
      oder?

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 19:12:30
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hi Woernie,

      Schöne charts - teil`uns doch mit, wenn Du das nächste Mal ein Signal erkennst.

      Die COT sind leider noch nicht upgedated worden - scheinen alle "die Brücke" zu machen.

      Habe letze Woche einige Male auf den meltdown im Bondmarkt hingewiesen. Optimisten behaupten natürlich, dass der 02`er Aufschwung von beiden Märkten (Stocks up, bonds down)frühzeitig antizipiert wird . Aber wenn ich mir Charts völlig uneingenommen mal anschaue, dann könnte es sein, dass es vielleicht noch andere Gründe für den massiven selloff geben könnte. Um ein bisschen konkreter zu werden, paste ich mal etwas vom Metropol cafe Forum rein:

      The bond market and Enron continued to drown on Friday. Virtually no one but our camp is paying any attention to the concept that both market drops may be intertwined due to the derivative positions of Enron`s
      bankers and the incestuous nature of Enron to its bankers.
      Citibank, J.P. Morgan Chase and Enron are ALL members of the London Bullion Market Association(LBMA) in London. Isn`t that quaint! Citibank and J.P. Morgan Chase are both defendants in the Reg Howe price-fixing lawsuit. J.P. Morgan Chase has 20 trillion of interest rate derivatives on their books. The gold derivative positions of Citibank and J.P. Morgan Chase rose sharply on a percentage basis the past couple of years. That was not the case at most other bullion banks. Enron prided itself on making markets and floated the notion that they were the world`s premier derivative traders.Throw all of those facts into a neutron derivative bomb stew. Who knows what is really going on behind the scenes? But the action of the bond market tells us something is VERY wrong. I have been pounding the table on this for a couple of weeks. The bond prices are collapsing in the face of the Treasury`s manipulation and
      going straight down in the face of terrible economic news.
      Is this an environment for the U.S. long bond market to be collapsing? Yields should be collapsing, not the price of the bonds.What is important to keep in mind is that the dive in the bond market is NOT old news. The bond market is collapsing NOW! Yet, all we hear from the mainstream press is that yields are going up because of the
      impressive economic recovery ahead of us in the U.S.?????? Something is very wrong out there in financial land. The GATA camp has focused on the serious potential of an interest rate/gold derivative blow up for some time now. The action of Enron with their massive derivative positions and that of the bond market bears very close scrutiny. Is the interest rate/gold derivative neutron bomb in onation stage at the moment? Hard to know as of yet, but bad vibrations are clearly visible.For over a year now Alan Greenspan has been ranting about that derivative bill that he urged Congress to pass that has something to do with netting out positions, etc. Far as I know nothing has been done with it yet. Perhaps the current Enron mess is the kind of blow up he feared (knew) would come down the pike.

      Too big to fail - hatten wir ja erst kürzlich. Der Bondknall hat einen grossen Schaden bei den meisten CTA`s angerichtet. Fairerweise muss aber gesagt werden, dass die meisten vor dem Unfall ca. 30-50 % up y.t.d waren - also ein Superjahr hatten. Hab mir mal die 2,3 grossen angeguckt:

      f l a t - wenns so bleibt, ist die ganze Performance weg!

      Bill Dunn (einer der grösseren) war plus 31% auf dem Top vor 2 Wochen - jetzt plus 2.5%. Autsch!

      Gruss

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 23:08:12
      Beitrag Nr. 51 ()
      @ Dotcomer
      Hatte nicht auf Datum geachtet :-))))))

      Never mind
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 15:44:45
      Beitrag Nr. 52 ()
      Insider`s selling/buying:

      Selling:

      Louis Gerstner, CEO von IBM, hat laut einem Bericht im Wall Street Journal 500.000 Aktien seines Unternehmens verkauft. Der Transaktionsumsatz liegt bei 27 Millionen Dollar. Er bezeichnete den Verkauf als "andauernden Prozess der Portfolio Umstellung und Diversifizierung."

      Analog Devices

      Joseph E. McDonough, Vorstandsmitglied, hat Optionen auf 10.000 Aktien für 6.63 je Option vom 3. bis zum 11. Oktober ausgeführt und 10.000 Aktien zwischen 36.80 und 43.55 Dollar verkauft. Er hält nun 6,538 Aktien.

      Russell K. Johnsen, Vorstandsmitglied, hat eine Option auf 10.000 Aktien zu 5.13 ausgeführt und verkaufte 10.000 Aktien am 12. Oktober zu je 41.56 Dollar verkauft. Er hält nun keine Aktien mehr.

      Samuel H. Fuller, Vorstandsmitglied, hat eine Option auf 16.000 Aktien zu 7.38 Dollar ausgeführt und hat 16.000 Aktien vom 4. bis zum 11. Oktober zwischen 37.11 und 40 Dollar verkauft. Er hält nun noch 1333 Aktien.

      William A. Martin, Vorstandsmitglied, hat eine Option auf 3333 Aktien zu 6.63 Dollar ausgeführt und hat 3333 Aktien zu 41.81 Dollar am 11. Oktober verkauft. Er hält nun 20.766 Aktien indirekt, dass heisst über Optionen wandelbar.

      Vincent T. Roche, Vorstandsmitglied, hat eine Option auf 3000 Aktien zu 8.13 Dollar ausgeführt und hat am 11. Oktober 3000 Aktien zwischen 42.55 und 42.63 Dollar verkauft.

      Intel

      Arthur Rock, leitender Angestellter, hat 560.000 Stammaktien zwischen 23.96 und 25.49 am 18. Oktober verkauft. Er hält nun 16,827,108 Aktien.

      Robert J. Baker, Vorstandsmitglied, hat am 23. Oktober 60.000 Aktien bei 25.44 Dollar verkauft. Er hält nun - kombiniert in direkten und indirekten Positionen - 503,962 Aktien.

      National Semiconductor

      Lewis Chew, Vorstandsmitglied, hat am 24. Oktober die Option auf 7500 Aktien ausgeführt und verkaufte 7500 Aktien zu 24.13 Dollar - er hält nun in direkten und indirekten Positionen insgesamt 1931 Aktien.

      Robert Debarr, Vorstandsmitglied, hat die Option auf 4250 Stammaktien bei 24.13 ausgeführt und 4,250 bei 28.50 Dollar am 26 Oktober verkauft. Er hält nun in indirekten Positionen 1472 Aktien.

      EMC

      Ein Antrag bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC zeigt, dass der leitende Vorsitzende des Data Storage Anbieters, Michael Ruettgers, plant, 224,000 Aktien des Unternehmens zu verkaufen. Der letzte Verkauf durch Ruettgers fand vor drei Monaten statt. Die Aktien haben den Wert von 3.6 Millionen Dollar.

      Buying:

      Avnet

      Frederic V. Salerno, Vorstandsmitglied, hat 5000 Aktien am 12. Oktober zu 20.65 Dollar gekauft. Er hält nun in direkten und indirekten Positionen insgesamt 22.360 Aktien.


      Cippo
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 17:12:05
      Beitrag Nr. 53 ()
      @cippo
      You`ve got mail ;)
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 18:27:44
      Beitrag Nr. 54 ()
      Nochmal meine Frage:

      Woher kann man die Times& Sales zum Put/ Call Ratio, also die Einzelumsätze in ODAX Optionen für den DAX bzw. Long/ Short Interests unterteilt in Smart und Small Money für US Märkte (S&P 500 z.B.)bekommen??

      Daten können zeitverzögert und sollten kostenlos sein.

      Dotcomer
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 18:56:39
      Beitrag Nr. 55 ()
      hi cippo,

      quelle fuewr deine insider trades?
      du weisst , ich sammle adressen...;)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 19:12:19
      Beitrag Nr. 56 ()
      @EmilyK

      Post!
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 19:14:36
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Woernie

      www.godemode-trader.de



      Insider-Daten USA


      Gruss

      cippo
      Avatar
      schrieb am 26.11.01 15:43:09
      Beitrag Nr. 58 ()
      daily "liquido" Greenspan update:

      heute, 26.11.01


      28 day repo, 3 Mia.$



      Ist er nicht ein Goldschatz?

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 14:33:59
      Beitrag Nr. 59 ()
      Autsch, Bonds nochmals tiefer:

      T-Bond Dec. 103.02 (103.11)
      T-Note Dec. 105.23 (106.03)


      Eurodollar März 02 97.55 (97.615)


      Wie hiess es im anderen Thread: Habe gehört, dass Greenspan weiter Geld ins System schüttet....lach, kicher.


      Cippo
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 21:47:49
      Beitrag Nr. 60 ()
      daily "liquido" Greenspan update:


      heute, 27.11.01

      overnite repo 2.5 Mia. $



      pump up the scam, pump it up a little more!



      Cippo, "el patriotico"
      Avatar
      schrieb am 28.11.01 17:27:41
      Beitrag Nr. 61 ()
      daily "liquido" Greenspan update:

      heute, 28.11.01


      overnite repo 4.85 Mia.$



      Denn, sie wissen nicht was Sie tun!


      Dollar dreht auch wieder langsam ab!


      Cippo
      Avatar
      schrieb am 28.11.01 17:36:33
      Beitrag Nr. 62 ()
      hi cippo,

      du verkommst mir hier ja zum `alleinunterhalter`.:laugh:
      hast du irgendwo ein cot-update reingestellt?
      fuer den s&p haben die commercials ihre shorts ja wieder etwas ausgebaut. vice versa die schmalen spezies.;) same procedure as always...

      kennst du john cippolina? (gitarrist)
      oder soll dein name koestlichkeiten der toskanischen kueche assozieren ?;)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 16:09:11
      Beitrag Nr. 63 ()
      Mà chè ......Woernie

      John Cippolina kenne ich leider nicht. Ex AC/DC oder Pur?
      Werde Dir meine Interpretation (=Verschwörung) via E-mail senden.

      Muss Dir Recht geben: same procedure as every time.

      So, jetzt zum Obermanipulator:

      daily "liquido" Greenspan update:

      heute, 29.10.01

      28 day Repo, 4 Mia.$


      "Politik" der ruhigen Hand.
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 12:05:14
      Beitrag Nr. 64 ()
      daily "liquido" Greenspan update:

      Gestern, 30.11.2001

      weekend repo, 2 Mia.$
      Avatar
      schrieb am 02.12.01 20:21:10
      Beitrag Nr. 65 ()
      @Apo-Gatte

      Muss schnell festhalten, dass Deine Bemerkung "angeblich täglich an Liquidität......pumpt" vielleicht falsch verstanden werden kann. Es geht hier nicht um irgendwelche Mutmassungen über die Geldpolitik der FED oder die Denunzierung der Person Greenspan, sondern um Tatsachen, welche täglich unter http://app.ny.frb.org/dmm/mkt.cfm veröffentlicht werden. Ist wie ein Wetterbericht zu verstehen.

      Das Thema, welches Du angesprochen hast, kann unmöglich in einem Threadbeitrag lupenrein besprochen werden. Deshalb ein paar Auszüge aus einem sehr interessanten Beitrag:

      When will inflation not be able to raise prices? When the fiat money is debt-based (borrowed into circulation) and the debt is being revalued (written down and off) around the world, i.e. a deflation of debt is underway. New money is not borrowed into circulation because no matter how much money is offered (by increasing reserves), or how low its price (interest rate), borrowers are afraid to borrower and lenders to lend, so the monetary authorities are "pushing on a string."

      Government cannot cure economic deflation by outright printing and spending money into circulation because the recipients will save and not spend it (the velocity of money drops because demand for cash and safety increases).

      Ich glaube, dass es momentan nur um das geht: Greenspan hat Panik. Etwa vergleichbar mit der Panik vor dem Jahrtausendwechsel. Man glaubte ja, dass die Flugzeuge vom Himmel fallen, die Banken nur noch Nullen auf ihren Statements zeigen und Angela Merkels Haare sich noch roter verfärben etc.etc. Greenspan flippte aus, und jagte soviel Überschussliquidität ins Bankensystem, welches aber nicht gebraucht wurde. Geld sucht sich immer den einfachsten, sichersten und bequemsten Weg, das war Okt 99- März 00 die Börse, sprich Nasdaq.

      Ähnliche Situation jetzt: die Überschussliquidität wurde im Verlaufe der letzten Monate z.T. zurückgenommen - während einer Phase, in der die NDX Blase am Platzen war und gleichzeitig das Weltwachstum sich von +4.5 % auf unter 2% verringerte. Dann kam noch 9/11 dazu und alles sah noch viel schlimmer aus. Was tun? Inflationieren, stupid - because its the ecomony, stupid (Clinton 1995).

      Also: geht das Geld wirklich in die Wirtschaft (neue Kredite an Unternehmen) oder geht`s wieder zum grössten Teil in die Börse? Wir werden es bald wissen - die Börse ist immer noch der beste Leading indicator, oder nicht?

      Drucken kann er soviel wie er will, nur muss er aufpassen, dass er nicht soviel Geld drückt, wie zu Havenstein`s Zeit während der Weimarer Republik. Interessant wirds auch, wenn er mal ein bisschen vom Gaspedal runtergeht.

      Z.Z. besteht eine grosse Korrelation zwischen Geldmenge und Börse - ein Zeichen, dass Vorsicht geboten ist. Die Rezession hat letzte Woche offiziell erst angefangen, und schon spricht man vom Ende. Alles wird ab März, April wieder viel besser aussehen.

      Wenn man hier versucht eine längst überfällige wirtschaftliche Korrektur künstlich zu verzögern, dann kann es unter Umständen Jahre dauern, bis wir aus dem gröbsten sind. Soll keine Schwarzmalerei sein, aber das sieht nicht nach einer klasssischen Rezession im Sinne "the FED has overdone it" sondern es ist eine klassische "boom and bust" Rezession.

      Gruss

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 16:59:17
      Beitrag Nr. 66 ()
      hi cippo and all,

      habe mir mal die cot daten ueber den ndx gelegt und komme zu dem ergebnis, dass sich da nicht viel rauslesen laesst. (beim ndx, wohlgemerkt).vollgende vorgehensweise: 3 phasen in denen die commercials ihre netto-short positionen reduziert haben, also `bullisher` wurden sind gruen eingefaerbt. wie man sehen kann fallen diese gruenen phasen auf seitrwaerts- abwaerts- und aufwaertsphasen des NDX.
      also, wir sind so klug als wie zuvor;)



      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 19:16:37
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Woernie

      Schöne charts. Thanks.

      daily "liquido" Greenspan update:

      heute, 3.12.01, 3 Mia$ 28 day repo


      und dann (bitte im SPX chart nachschauen!!)

      um 18:45 nochmals 5 Mia$ im Overnite



      This guy is out of control!!

      The Fed, stockholder of last resort !!

      Gruss

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 20:49:30
      Beitrag Nr. 68 ()
      hi,

      ich hoffe es kann mir jemand helfen mit folgenden charts:




      unter grafik ist noch verständlich: dürfte sich um nasdaq handeln

      mittlere grafik sollte geldmenge m3 gesamt sein

      so die obere grafik ist mir ein rätsel:

      was stellen die rote und die grüne linie bei 14 bzw 16 dar: durchschnittswachstum????????

      vorallem veränderung zur vorwoche ist es glaube ich nicht weil die ja 21.10 beträgt wie in der obersten leiste steht

      zweiter chart:




      aus diesem chart werde ich überhaupt nicht schlau

      was ist BASEA??????????

      und was stellen die daten in der oberen und der untern darstellung dar???


      ich hoffe es kann mir jemand helfen und meine zahlreichen fragen beantworten


      danke:)
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 21:28:59
      Beitrag Nr. 69 ()
      daily "liquido" Greenspan update:


      heute, 4.12.01


      2.5 Mia.$ overnite repo



      Call me a Hustler!

      cippo
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 21:34:56
      Beitrag Nr. 70 ()
      lukyluke
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 13:53:25
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hallo,

      Frage an die Experten.
      Wann ist wieder dreifacher Verfallstag?

      mfg
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 13:53:28
      Beitrag Nr. 72 ()
      Hallo,

      Frage an die Experten.
      Wann ist wieder dreifacher Verfallstag?

      mfg
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 15:27:16
      Beitrag Nr. 73 ()
      am 3. freitag im Monat Dezember als da wäre der 21.12.2001
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 12:48:14
      Beitrag Nr. 74 ()
      Der Odd-Lot Differential 10-day moving average ist seit September zum ersten mal wieder in "buy-area".

      Das spricht für sich.

      http://www.wallstreetcourier.com/technician/daily-market-sta…
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 12:59:22
      Beitrag Nr. 75 ()


      trendseeker, wenn boerse sooo einfach waere...
      der odd-lot-dif. hat aber auch schon zwei verkaufssignale generiert. anfang okt. und mitte november. die waren fuer`n gulli. die odd-lot ratios waren populaer in den 30 iger jahren als die odd-lot umsaetze noch ca. 25 % der gesamtumsaetze erreichten. heute weniger als 1 %. also , auf so ein windiges kaufsignal wuerde ich mich nicht einlassen wollen.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 13:10:42
      Beitrag Nr. 76 ()
      Sollte ja auch nicht als ausschließliches Kaufsignal gedacht sein, anhand dem ich mein gesamtes Vermögen und das meiner Kunden in einen kurzlaufenden OS stecke. ;-)
      Die kurzfristige Indikatorenlage ist jedoch nicht soo bearish.
      Im übrigen halte ich die von Dir angesprochenen Verkaufssignale im odd-lot nicht für signifikant genug.

      MfG

      Trendseeker
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 14:06:01
      Beitrag Nr. 77 ()
      das ist vielleicht das gemeine...;)
      wenn die indis so beschissen sind , dass es der letzte merkt, ist ja keiner mehr drin.
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 00:29:43
      Beitrag Nr. 78 ()




      Sentimentindikator Put/Call Ratio gibt heute ein Kaufsignal, besoners auf Indizes geht man extrem short.

      Imho sollte der Upmove weiterlaufen ;)

      cu
      Harami
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 14:40:53
      Beitrag Nr. 79 ()
      @harami

      und wieder muss ich sagen, das p/c ratio hat seit 3 monaten kein brauchbares (mittelfristig handelbares) signal mehr geliefert. aber gefaellt mir ganz gut, dass alle kaufen wollen.;)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 22:51:45
      Beitrag Nr. 80 ()
      @cippolina


      Post von mir an deinen WO-Briefkasten.

      mrabc
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 12:04:36
      Beitrag Nr. 81 ()
      @cippolina

      Danke für deine Antwort.
      Nochmal Post von mir.

      mrabc
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 12:20:52
      Beitrag Nr. 82 ()
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 07:01:46
      Beitrag Nr. 83 ()
      Avatar
      schrieb am 01.01.02 19:08:23
      Beitrag Nr. 84 ()
      Manchmal wünschte man sich, es gebe keine Userinformationen bei w:O! :D:D:D - Ich sage nur MB!!


      Entgegen der verschiedenen N-TV-Erwartungen dümpelt der Euro doch recht lustlos durch die Gegend. Und das macht wohl auch Sinn. Wer noch lustlos oder je nach Blickrichtung lustvoll durch die Gegend schlendert, ist der Yen! Früher beschlich uns oder den einen oder anderen die Furcht, daß wenn der Jens es zu dolle mit seinen Schwächeleien triebe, die Freundschaft mit dem Juan (Yuan) gekündigt werde und angstvolle Schweißperlen stiegen auf, daß im asiatischen Raum ein Kampfstechen um die billigste Währung losginge! Ist das eigentlich kein Thema mehr? Zumal der argentinische Fleck auf der Weste nicht nur unschön, sondern doch auch am Gefüge in Lateinamerika zumindest kräftig rüttelt.

      Und in diese Situation platzt der Euro. Wo doch jetzt schon diskutiert wird über die Aufweichung der Maasdamer Kriterien.

      Im übrigen stellt sich natürlich die Frage, verdienen die Amerikaner überhaupt noch? McDonalds Japan erfährt zur Zeit eine drastische Abwertung ihrer Einnahmen. Bedenkt man, daß im letzten Jahr der Kurs des Yen zum Dollar bei 100:1 stand und jetzt um die 137 steht, dann sind dies 30 Prozent. Und Coca Cola oder Kodak....

      Da wird etliches noch gar nicht so recht diskutiert.



      :cry::cry: Und Greenspan kann keine Zinsen mehr senken!
      Avatar
      schrieb am 01.01.02 20:54:26
      Beitrag Nr. 85 ()
      @Toerty


      Ulalalalala.....Du wirst mir doch nicht auch noch zum Fundi, oder?

      Check mal den hier:

      http://www.mom.ch/aktuell/aktuell_051201.shtml

      C`est pas très jolie!

      Cippo
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 13:47:32
      Beitrag Nr. 86 ()
      @all
      Mit der Bitte um Diskussion

      "Commercial Net Position" http://www.toptrends.it/grafici_analisi/covered/np.gif

      Zum 21.12.2001 hat es eine bemerkenswerte Änderung der "Commercial Net Position" gegeben: Sie befindet sich seit 12 Monaten zum ersten Mal wieder im positiven Bereich.

      Was ist aber die Ursache? Hexensabbath am 21.12.01, irgendwie geartetes Windowdressing oder was??

      Gesundheit und sonst noch mehr Gutes im neuen Jahr
      wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 14:53:43
      Beitrag Nr. 87 ()
      wotsch

      re: COT NDX

      wurde im Nachbarthread SPX500 diskutiert.


      Bitte dort mal reinschauen.

      Gruss


      cippo
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 15:29:10
      Beitrag Nr. 88 ()
      @cippolina

      Danke:)
      Avatar
      schrieb am 07.01.02 13:13:43
      Beitrag Nr. 89 ()
      COT NDX nun (Stand 28.12.01) von +7774 auf –7696 vgl.http://www.toptrends.it/grafici_analisi/covered/np.gif

      mhhh, dann wäre der Anstieg zum 21.12.01 nur einem temporär gewichtigen Aspekt (Hexensabbath?) geschuldet und ändert am negativen Ausblick nichts??

      wotsch:confused:
      Avatar
      schrieb am 07.01.02 14:28:46
      Beitrag Nr. 90 ()
      @wotsch

      cot: alles wie gewesen....am besten warten wir noch die Zahlen vom Dienstag ab (Veröffentlichung nächsten Freitag).

      Fact ist:

      Fed-Liquidität so hoch wie nie zuvor - was passiert, wenn der alte Sack mal vom Gaspedal geht? Z.Z. 2.2 Trn. $ durch ausstehende Repos!

      Der Konsument schlägt alle Rekorde: Verschuldung jetzt bei 7.5 Trillionen Dollar. Der muss bei Laune gehalten werden und darf keine weiteren Jobs verlieren.

      US Corporate bond issues + 750 Milliarden Dollar für 2001.

      Gruss

      cippo
      Avatar
      schrieb am 07.01.02 14:39:57
      Beitrag Nr. 91 ()
      Avatar
      schrieb am 07.01.02 16:00:48
      Beitrag Nr. 92 ()
      2.Strength in the U.S. economy early in the year is a result of inventory rebuilding and proves to be short-lived. The economy does a double dip and slips back into recession. The squeeze on corporate profits continues because of rising costs and a lack of pricing power. Because of the market’s high valuation going into the year, the S&P 500 closes lower in 2002 for the third straight year. Alan Greenspan resigns as Federal Reserve chairman, saying it’s time for a younger person and, after 15 years, “enough is enough.”


      Byron Wien, Morgan Stanley
      10 Surprises of 2002
      Avatar
      schrieb am 11.01.02 09:10:49
      Beitrag Nr. 93 ()
      On Wednesday John Makin wrote in the monthly Economic Outlook report for the American Enterprise Institute for Public Policy Research that "Japan appears poised to follow the passive route of outright default. . . The negative net worth of the Japanese banking system is somewhere above the yen equivalent of one trillion dollars. When the system collapses.. . the Bank of Japan will need to inject at least one trillion into the banks to protect depositors from losses." He said that such a procedure would need to be financed by the Japanese government, which it turn would result in total public debt jumping 15%,, and causing a surge in liquidity that would cause Japan`s currency and bonds to collapse."

      RR, 10.01.2002
      Avatar
      schrieb am 13.01.02 15:01:14
      Beitrag Nr. 94 ()
      The American economy is a disaster waiting to happen. Greenspan`s interest-rate cuts have supported consumption artificially and borrowed from the future. The so-called booms in car sales and housing will come to a very bitter end. Greenspan basically moved the bubble from Nasdaq into other sectors of the economy, and these bubbles also will burst. Whether they burst right away or in 2004 is immaterial.

      Now, consider the huge money flows from foreign countries into the U.S. If this money hadn`t come in, how much lower would the stock and bond markets be? I think the American consumer is brain-damaged. He should be pulling back and increasing his savings rate dramatically. But, no. He`s pushed by CNBC and the authorities who always talk nicely about the future into consuming more.


      Dr. Marc Faber, Barrons roundtable Jan. 2002





      @wotsch

      COT gesehen? Nix passiert. Jim and Jane sixpack bleiben heavy long. Très bien!

      Cippolina
      Avatar
      schrieb am 13.01.02 18:57:33
      Beitrag Nr. 95 ()
      Avatar
      schrieb am 13.01.02 19:31:05
      Beitrag Nr. 96 ()
      Keine Streicheleinheiten i.E. von cippolina oder wurde´s noch gar nicht studiert, was der Doktor aus Darmstadt wadenbeißerisch vortrug?
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 00:24:23
      Beitrag Nr. 97 ()
      @ cippolina #94

      Nein, wo hast Du´s gefunden (Die bisherige Quelle in Italien ist noch nicht aktualisiert)?



      wotsch:confused:
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 08:12:28
      Beitrag Nr. 98 ()
      Eigentlich immer am gleichen Ort:http://www.cftc.gov/cftc/cftccotreports.htm#CurrentReports


      Gruss

      cippo
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 11:28:23
      Beitrag Nr. 99 ()
      Aus welcher Zeile läßt sich die Position der Commercials ablesen?

      wotsch:confused:
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 11:37:07
      Beitrag Nr. 100 ()
      Dann doch einfacher bei:

      http://www.softwarenorth.com/trading/commitmentscurrent/





      und auf SP drücken....und warten....bis sich das PDF öffnet...


      cippo
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 11:45:58
      Beitrag Nr. 101 ()
      Danke!
      Interessant "ND" - und hier "rattenscharf" die Positionswechsel am 21.12.01 - jetzt nur noch Historie...

      wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:58:58
      Beitrag Nr. 102 ()
      Passender zum Threadtitel könnte diese Story gar nicht passen:

      Kim Schmitz - seine Flucht ist zu Ende. Nach Informationen von BILD wurde der fette Internet-Millionär im Hyatt-Hotel Bangkok von Zielfahndern des Bundeskriminalamtes festgenommen. Zwei BKA-Beamte und sieben thailändische Polizisten überraschten ihn heute gegen 14 Uhr in seiner Hotelsuite. Er leistete keinen Widerstand, bestätigte ein Sprecher


      Wollte der nicht vor ein paar Monaten noch letsbuyit.com kaufen?

      Das Leben ist doch gerecht, oder!

      Ach, noch ein Foto:

      Avatar
      schrieb am 20.01.02 01:08:59
      Beitrag Nr. 103 ()
      1. Nasdaq 100 cot

      Die Netto-short-Position der Commercials im Verhältnis zum Index hat sich auffällig verringert, sie sind bullisher geworden. Dazu passt die ebenso verringerte Netto-long-Position der Small Speculators als Kontraindikator.

      2. Khayat, www.research-channel.de

      ...Laut Liquidity Trim Tabs zeigen die Liquiditätsflüsse der Märkte nach Süden. Der Markt wird mit Wandelanleihen überschwemmt, die wiederum vornehmlich von Hedgefonds gekauft werden, um anschließend die Aktien zu shorten und den Zinscoupon einzustreichen.

      Auffällig ist, dass in den letzten 2 Monaten eine Menge Wandelanleihen emissioniert worden sind und das ist eben kein gutes Zeichen. Darüber hinaus bleiben die Vorstände der Unternehmen (corporate investors) bärisch, da die Aktienrückkäufe eintrocknen, die Insider Verkäufe zunehmen und die Cashübernahmen sehr spärlich sind!

      Diese Zeichen sind in ihrem Zusammenspiel alles andere als bullisch und weisen vielmehr darauf hin, dass wir den Boden des Bärenmarktes bis heute nicht gesehen haben!

      Hat was für sich...
      wotsch:confused:
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 13:29:41
      Beitrag Nr. 104 ()
      hi wotsch,

      hier das original:

      http://www.trimtabs.com/news/liquidity/latest.htm

      jede woche lesen ! wir normal-sterblichen bekommen es natuerlich zeitverzoegert. ein jahresabbo ist mir, geringfuegig versteht sich, zu teuer: 20 000 $/year.:laugh:
      wir koennen ja zusammenlegen.:D
      cippo, bist du dabei?

      ja, die `trim-tabs` bleiben bearish, schon seit november. der move seit september ist aus ihrer sicht hauptsaechlich auf aktienkaeufe der grossen pensionsfonds zurueckzufuehren, die ihr bond/aktien ratio wieder ins lot bringen wollten/mussten . (bonds verkaufen/aktien kaufen). diese triebfeder der kurse ist inzwischen versiegt.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 13:51:18
      Beitrag Nr. 105 ()
      Hallo woernie,

      danke, ich hab es erst heut nacht gefunden. Es ist ja schon mal was, wenn man Quellen findet, die es einem ermöglichen, sich die Welt zu erklären oder erklären zu lassen. Nun laß ich mir das mal jede Woche schicken. Und dann denken wir über das Abo nach - kann man ja absetzen!:laugh:

      wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 15:23:13
      Beitrag Nr. 106 ()
      Hi woerni

      20`000 Dollar ist ja happig.....und dann loggen wir uns einmal gleichzeitig ein.....und schwups haben wir einen legal case am Arsch. Irreführung eines amerikanischen Researchunternehmen.......und Arthur Andersen verklagt uns auch noch.......und überhaupt sind wir dann die Schuldigen in der Enron Geschichte (die ich über alles liebe, weil es einfach nicht hätte passieren dürfen)und werden zu 834 Jahren Frondienst auf Guantanamo Bay verdeppelt. Klo`s putzen und Koranbücher kopieren.


      Ne, lieber nicht, oder?

      Bärengrüsse vom

      cippo
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 11:45:01
      Beitrag Nr. 107 ()
      @all

      Eine aktuelle Sentimenteinschätzung findet sich hier:

      http://www.ddc.net/ygg/inv/weekly.htm


      Sieht nicht nach einer Rallye aus.

      Gruß, wotsch
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 10:30:15
      Beitrag Nr. 108 ()



      "Du Gerhard, hast des auch gehört: der Schorsch Busch soll sich schon wieda en Bretzel bestellt haben!!"
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 10:49:51
      Beitrag Nr. 109 ()
      Hast Du Dir von Gerhard ein Autogramm geben lassen?


      MfG
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 10:59:44
      Beitrag Nr. 110 ()
      Ne, aber ihr hab`ich die Adresse eines guten Tierarztes gegeben.
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 11:15:46
      Beitrag Nr. 111 ()
      Pferdeflüsterer, Du!
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 00:35:16
      Beitrag Nr. 112 ()
      hi cippo,

      habe mich , nachdem meine puts heute fett ins plus gelaufen sind , entschlossen die 24 000$ fuer ein Trim Tabs - abo locker zu machen. hier das erste daily:

      LIQUIDITY UPDATE - Wednesday, February 6, 2002

      On Tuesday, liquidity was negative $391 million.

      Taxable income appears to be plunging.

      Withheld income and employment taxes plunged 8.2% over the eight business days between Friday, January 25 and Tuesday, Feb 5, 2002 and Friday, January 26 and Tuesday, Feb 6, 2001.

      Taxable income is a coincident indicator with the US economy.

      While eight days is too short a period to make a definitive conclusion, the acceleration of the trend of lower taxable income suggests that the US economy is not bottoming.

      Dropping incomes, if it is a trend, suggests that the US economy is taking an unexpected fall instead of rebounding as conventional wisdom has been suggesting.



      MUTUAL FUNDS FLOW FOR FEBRUARY 5, 2002

      ALL EQUITY MUTUAL FUNDS: OUTFLOW -$2.0 BLN; NAV DOWN 0.7%

      US

      FLOW: OUTFLOW $0.4 BLN
      BREADTH: NEGATIVE 44 OUT VERSUS 15 IN
      NAV: DOWN 0.7%

      INT`L

      FLOW: OUTFLOW $1.6 BLN
      BREADTH: NEGATIVE 24 OUT VERSUS 2 IN
      NAV: DOWN 1.0%

      BONDS & HYBRID: INFLOW $0.5 BLN; NAV DOWN 0.10%

      LIQUIDITY CHANGES ON FEBRUARY 5

      US FUND FLOW: -$359 MLN
      NEW ANNOUNCED CASH TAKEOVERS: $0
      COMPLETED CASH TAKEOVERS: $11 MLN
      NEW OFFERINGS: $36 MLN

      OVERALL LIQUIDITY: NEGATIVE -$391 MLN

      NEW ANNOUNCED STOCK TAKEOVERS: $0
      NEW ANNOUNCED BUYBACKS: $109 MLN

      spaesschen, free trial!:laugh:
      wir koennen uns ja abwechseln.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 01:01:32
      Beitrag Nr. 113 ()
      OK Woernie - done deal - sag` mir einfach wie dat geht.


      Let your profits run - never look back.......


      Habe mir auch einen Leoville Poyferré gegönnt. Sauf mich jetzt langsam durch den Keller. Drink when it sinks.

      Au revoir

      cippo
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 14:41:17
      Beitrag Nr. 114 ()
      CONVENTIONAL WISDOM SAYS RECESSION OVER & SUNNY SKIES AHEAD. CORPORATE INVESTORS AND KEY LIQUIDITY INDICATORS SAYS BIG STORM APPROACHING. ...

      Ich mag ja keine reißerischen Überschriften, sie führen zu extremen Reaktionen. Das Obige war die Titelzeile vom TrimTabs vom 4. Februar - daher auch das Verlassen der NDX-Seitwärtsrange am letzten Montag. Dem gemeinen Volk wird der Wochenbericht erst am Mittwoch abend bekannt gemacht - bis auf Woernie, Du kanntest es ja schon...;).

      http://www.trimtabs.com/news/liquidity/latest.htm


      Grüße, wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 14.02.02 10:03:57
      Beitrag Nr. 115 ()
      @ woernie

      Was gibt es Neues bei daily Trim Tabs? Oder waren die 24.000§ nur für eine Ausgabe? :eek:


      Gruß, wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 14.02.02 10:06:30
      Beitrag Nr. 116 ()
      $ ! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 23:53:21
      Beitrag Nr. 117 ()
      U S A



      Amerika will Ihr Geld!

      Die stärkste Macht der Erde lebt vom Kapital des Auslands. Wie lange macht die Welt das noch mit?

      Von Thomas Fischermann und Wolfgang Uchatius




      © Detail aus 1-Dollar-Note / ZEIT-Grafik

      Der große Sieger der Olympischen Winterspiele steht schon fest. Es ist kein Skispringer, kein Abfahrtsläufer und kein Rodler. Es ist Amerika. Fünf Monate nach den Terroranschlägen berauscht sich eine Nation mit Fahnen und Fanfaren an sich selbst. Und die übrigen Nationen erweisen ihr die größte Ehrerbietung des globalen Kapitalismus: Sie leihen den Amerikanern ihre Ersparnisse.
      Die Weltmacht USA ist vom Rest der Welt so abhängig wie kaum ein anderes Industrieland. Nicht von fremden Regierungen oder internationalen Organisationen, sondern von deutschen Konzernen, englischen Investmentfonds, japanischen Banken, kurz von ausländischen Kapitalgebern. Seit Anfang der achtziger Jahre geben die Amerikaner mehr Geld aus, als sie erwirtschaften. Leistungsbilanzdefizit nennen Ökonomen die dadurch alljährlich entstehende Lücke. Im Jahr 2000 war sie rund 450 Milliarden Dollar groß, für die nächsten Jahre erwartet die New Yorker Investmentbank Morgan Stanley einen Anstieg auf über 600 Milliarden Dollar. "Amerika lebt auf Kosten des Auslands", sagt Wolfgang Filc, Ökonomieprofessor an der Universität Trier.

      Schulden machen wie bei Reagan

      Erst recht, seitdem George W. Bush Präsident ist. Die amerikanischen Verbraucher und Unternehmer hatten zwar auch während der Amtszeit seines Vorgängers Bill Clinton über ihre Verhältnisse gelebt, aber damals übte wenigstens die Regierung noch finanzielle Disziplin und erwirtschaftete zuletzt sogar Haushaltsüberschüsse. Bush dagegen senkte gleich zum Amtsantritt massiv die Steuern. Sein Haushaltsentwurf von vergangener Woche, verpackt in Stars and Stripes, sieht noch einmal zwei Billionen Dollar extra für die kommenden zehn Jahre vor - verursacht vor allem durch weitere Steuersenkungen und den größten Anstieg der Militärausgaben seit zwanzig Jahren. Um das zu finanzieren, eifert Bush Millionen anderen Amerikanern nach: Er macht Schulden. Ein ausgeglichenes Budget will er erst von 2005 an vorlegen - und kein Haushaltsexperte glaubt daran.

      Bisher scheint das niemanden zu stören. Die Welt gewährt den Amerikanern munter weitere Kredite - aus vermeintlichem Eigennutz. "Die Anleger erwarten in Amerika eben die größere Rendite bei geringerem Risiko", sagt der Münchner Ökonom Friedrich Sell. Sie investieren nach wie vor in amerikanische Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen, weil sie davon ausgehen, dass sie ihr Kapital irgendwann mit Gewinn zurückbekommen. Weil sie an die Innovationskraft, Flexibilität und immer währende Stärke der US-Wirtschaft glauben, an die Wachstumslokomotive der Welt. Oder einfach aus Mangel an Alternativen, weil es in Europa und Japan noch schlechter aussieht.

      Aber was, wenn sie sich irren?

      Sie haben sich schon einmal geirrt. Die derzeitige Weltlage erscheint gefährlich vertraut: aus der Amtszeit des republikanischen Präsidenten Ronald Reagan (1980 bis 88) nämlich. Auch damals gaben die amerikanischen Verbraucher und Unternehmen mehr aus, als sie einnahmen. Auch damals rüstete ihr Präsident massiv gegen Mächte des Bösen auf, senkte die Steuern, häufte Schuldenberge an. Bis die Kapitalanleger der Welt, plötzlich den Eindruck bekamen, Amerika sei womöglich doch nicht der profitabelste Ort der Welt. Die Folge war der Finanztumult der späten achtziger Jahre. Der Dollar brach ein, die Börsenkurse ebenfalls, plötzlich stand der ganze amerikanische Kapitalismus infrage.

      Wird sich die Geschichte wiederholen? Auf den ersten Blick erscheint das unwahrscheinlich. Die meisten Analysten argumentieren inzwischen ähnlich wie Gail Fosler, die Chefökonomin der New Yorker Denkfabrik Conference Board: "Die US-Rezession ist vorbei." Die amerikanische Wirtschaft hat die Krise schneller überstanden, als es die meisten Konjunkturforscher für möglich hielten. Viel spricht dafür, dass der erneute Aufschwung bereits begonnen hat. Die Optimisten in Bushs Regierung sehen schon die alte Kraft wiederkehren. Am liebsten sprechen sie von jener Kennzahl, mit der sich einst das große Versprechen der New Economy verband: vom Wachstum der Produktivität. Internet und andere IT-Innovationen, zwei Jahrzehnte rabiater Unternehmensreformen, flexible Arbeitsmärkte und Sozialreformen hätten die ganze Wirtschaft leistungsfähiger gemacht. Tatsächlich betrug das Produktivitätswachstum zwischen 1996 und 2000 rund 2,5 Prozent. Dann platzte die Dotcom-Blase. Für die kommenden Jahre erwarten Ökonomen immerhin ein Produktivitätswachstum von rund zwei Prozent - mehr als die 1,4 Prozent zu Reagans Zeiten, aber weniger als im vergangenen Boom.

      Es könnte zu wenig sein. Nach Meinung von Wall-Street-Experten basieren die Kurse zahlreicher amerikanischer Aktien nämlich immer noch auf der Erwartung zweistelliger Profitraten. Die aber haben manche Unternehmen nicht einmal im Jahrhundertaufschwung der Neunziger erreicht. Und das war lange vor dem Enron-Bankrott. Seit der Energiegigant im Dezember die größte Firmenpleite der amerikanischen Geschichte hinlegte, und seit seine Chefs sich in Skandale verstricken, stehen die amerikanischen Konzerne unter Generalverdacht. Enron hatte seine Gewinne mit Buchhaltungstricks aufgeblasen. Nur Enron? "Wie viele Enrons gibt es noch?", fragte der Princeton-Ökonom Paul Krugman in der New York Times.

      130 Milliarden Gewinn erlogen

      Ein paar Antworten gibt es schon: Auch bei dem Bankrott gegangenen Telekomunternehmen Global Crossing, der Telefonfirma Qwest, dem Mischkonzern Tyco, der Immobiliengruppe Cendant und der Computerfirma Cisco schrieben offenbar Trickser die Bücher. Nach einer Studie des Londoner Center for Economics and Business Research haben die an der New Yorker Börse notierten Unternehmen im vergangenen Jahr rund 130 Milliarden Dollar zu viel Gewinne angegeben. Kein Wunder, dass die Kreditgeber kritischer, die Wirtschaftsprüfer pingeliger werden. Von George W. Bush bis zum Chef der Finanzmarktbehörde SEC will die amerikanische Politik neue Behörden und straffere Aufsicht durchsetzen.

      Manche Skeptiker gehen noch weiter und sehen gleich das Prinzip des US-Kapitalismus in Gefahr. "Die Unternehmen haben jahrelang die Aktienkurse mit dem eigentlichen Spiel verwechselt", urteilt Gary Hamel, Professor an der London Business School und bislang einer der prominentesten Shareholder-Value-Propheten. Fixierung auf den Aktienkurs, Aktienpakete als Managergehalt, "lächerlich ungeduldige" Investoren: In diesem System bringe mancher Manager "sein Unternehmen in Gefahr, einfach um auf dem Papier gut dazustehen".

      Den Rest der Welt müssten diese amerikanischen Probleme nicht sonderlich interessieren, ginge es nicht um sein Geld. Nach einer Schätzung des Institute for International Economics in Washington halten ausländische Kapitalgeber inzwischen 36 Prozent der US-Staatsanleihen, 18 Prozent der Unternehmensanleihen und 7 Prozent der amerikanischen Aktien. Und diese Anteile steigen weiter.

      Nach traditioneller ökonomischer Lehre kann das nicht lange so weitergehen. Demnach lassen sich Leistungsbilanzdefizite nur bis zu einer bestimmten Schwelle halten. Wird diese überschritten, droht das, was Ökonomen eine Anpassung nennen, etwa ein Einbruch des Dollars. Arbeitnehmer und Konzerne bekämen das dann als Wirtschaftskrise zu spüren. Die Frage ist, wo liegt die Schwelle? Erfahrungswerte beziffern sie bei knapp über vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das amerikanische Leistungsbilanzdefizit lag zuletzt bei 4,5 Prozent, Tendenz steigend. So gesehen, hätte der Dollarkurs schon längst massiv sinken müssen.

      Stattdessen ist er noch gestiegen. "Der Dollar hat in den vergangenen Jahren praktisch gegenüber allen Währungen an Wert gewonnen", sagt der Würzburger Ökonom Peter Bofinger. Laut einer Analyse der Schweizer Bank Credit Suisse überschwemmten die Anleger die Vereinigten Staaten derart mit Kapital, dass der Dollar gar nichts anderes konnte, als zu steigen, und die amerikanischen Verbraucher und Unternehmen keinen Grund mehr sahen zu sparen - wo man ihnen das Geld ja quasi hinterherwarf. Ullrich Heilemann, Vizepräsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung, erinnert dieses Verhalten der internationalen Banken und Investmentfonds an die High-Tech-Euphorie an den Börsen: "Plötzlich ändern die Anleger dann ihre Meinung und fangen an zu verkaufen."

      Die Krise der Reagan-Ära könnte noch harmlos gewesen sein im Vergleich zu dem, was dann drohen würde. Ende der achtziger Jahre stürzte der Dollar um rund 50 Prozent. "Aber damals waren die Kapitalströme noch viel geringer als heute", so Ökonom Wolfgang Filc. Wenn sie die Richtung wechseln, stürzt der Dollar umso schneller. Zumal die ausländischen Investoren den Großteil ihres Vermögens so in Amerika angelegt haben, dass sie es innerhalb kurzer Zeit abziehen können.

      Auch internationale Investmentbanken denken weniger global, als sie gern behaupten. Finanzmarktexperten beobachten noch immer eine starke "Heimatneigung" der Anleger. Soll heißen, ausländische Investoren machen sich schneller davon. Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley, wundert sich sowieso schon, dass das ganze Kapital immer noch da ist. "Lausige Fundamentaldaten", schimpft er über die amerikanische Wirtschaft. "Die Welt muss sich eine neue Wachstumslokomotive suchen."

      http://www.zeit.de/2002/08/Wirtschaft/200208_usa.html


      :laugh:

      ... Yggdrasil`s debt balloon is still increasing, hugh?
      Avatar
      schrieb am 20.02.02 11:15:17
      Beitrag Nr. 118 ()
      Nasdaq Rallye?


      Dazu sollte man sich den Bulish Percent Indikator ansehen. Er unterschiedet aufgrund von P&F-Kaufsignalen diejenigen Aktien mit und ohne Kaufsignal bzw. setzt sie in ein Verhältnis zueinander (Marktbreite). Meines Wissens gilt der BPI der Nasdaq von über 45 an als „überkauft“, von unter 30 als „überverkauft“. Der BPI der Nasdaq, BPCOMPQ, hatte seinen Tiefpunkt im September 2001 bei 20,93 und seinen Hochpunkt am Jahresbeginn 2002 bei 56,15. Gestern stand er bei 42,64.

      Die Nasdaq-(z.T. nur Zwischen-)Rallyes der letzten drei Jahre starteten im Oktober 1999 bei einem BPCOMPQ-Stand von 34,82; April 2000 bei 19,98; Mai 2000 bei 24,96; August 2000 bei ca. 33; Dezember2000/Januar 2001 von 23,11; April 2001 von 29,58 und im September 2001 wie erwähnt von 20,93.

      Also nur eine "richtige" Rallye von einem Niveau von über 30.


      Es sieht daher nicht danach aus, daß jetzt schon der große Sprung bevorsteht.


      Außerdem ist die Volatilität zwar ansteigend, aber zum Vergleich im unteren Bereich der Januar-Werte (NDX-VXN bei 46) und ohnehin noch sehr am Boden.


      Gruß, wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 21.02.02 10:39:17
      Beitrag Nr. 119 ()
      TrimTabs per 18.2. kurzfristig neutral, ansonsten bearish:(.

      http://www.trimtabs.com/news/liquidity/latest.html


      wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 21.02.02 12:43:50
      Beitrag Nr. 120 ()
      hi wotsch,

      keine trim-tab updates von mir (trial abo), weil ich nur das eine, hier gepostete statement von denen bekommen habe.
      may be i did not qualify!
      bei der datenabfrage, habe ich die frage nach der größe des verwalteten portfolios (ehrlicherweise) mit unter 5 000 000$
      angegeben. das scheint denen zu popelig zu sein.
      kannst ja mal versuchen ob du dich qualifizierst wenn du 100 000 000 $ angibst.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 07:59:35
      Beitrag Nr. 121 ()
      Hallo woernie,

      schade, daß Dein denen Guthaben zu mickrig war. Ich schätze, da muß man zu den 100`` $ auch noch einen Bürgen aus dem "Club" benennen... . Weder mit dem einen noch mit dem anderen kann ich dienen. Da werden wir eben vor uns hin lavieren, so gut es geht. Ich bin ganz froh, daß man sich hier über Informationsquellen und mögliche Szenarien austauscht. Für mich sind das wichtige Möglichkeiten, auf mein Geld aufzupassen.


      Gruß, wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 11:01:42
      Beitrag Nr. 122 ()
      hi wotsch,

      why not? probiere es doch einfach. ich war zu doof. ich haette wirklich 100```$ ankreuzen sollen. es gibt vermutlich mehr mit eben den 100```$ als man denkt.
      den bullishpercent habe ich auch immer im auge. der beste aus dieser serie ist fuer mich der $NAUPV, weil er zumindest vor tops divergent wird (21 er ema). in boeden muss man sich mit mit einem cross-over system behelfen. ich nehme 13/34. wenn der 34 nach oben geht und der 13 er kreuzt, ist es zeit long zu gehen. so verpasst man zwar die ersten 5-10%, aber die sind bekanntlich fuer die wagemutigen (dummen?), zu denen ich auch lange genug gehört habe.;)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 11:54:53
      Beitrag Nr. 123 ()
      Hallo Woernie,

      für den Boden des BPCOMPQ nehme ich den CCI (66er) und einen SMA (11). Für die Vergangenheit kann man sehen, daß von einem Boden ausgegangen werden kann, wenn der CCI -100 verläßt und der BPI vom 11er SMA von unten geschnitten wurde. Dann wären für mich Bedingungen, in RUHE zu kaufen, d.h. es ist eine stabilere Aufwärtsphase zu erhoffen.

      Leider ist das Ganze öfters kein Mittel nach erfolgversprechenden Charts zu kramen UND die Hand von der Ordertaste zu lassen... - aber mit kurzfristiger Gewinnmitnahme bzw. scharfer Verlustbegrenzung übt es und es bleibt erträglich, wenn im Moment auch nicht besonders einträglich.

      Grüße, wotsch:)
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 12:16:32
      Beitrag Nr. 124 ()
      Korrektur:


      ...und der 11er SMA vom BPI von unten geschnitten wurde.


      wotsch
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 13:23:15
      Beitrag Nr. 125 ()
      hi wotsch,

      muss auch korrigieren.
      vergessen auch zu erwaehnen , wer fuer mich der `beste aus der serie` ist:

      der beste aus dieser serie ist fuer mich der $NAUPV, weil er zumindest vor tops divergent wird (21 er ema)....

      beim bp nehme ich einen 14 er rsi, aber nahezu gleiche signalgebung wie der cci.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 20:58:46
      Beitrag Nr. 126 ()
      gibt es doch nicht!

      also der indikator den ich hier posten will ist der nasdaq-upvolume. stockchartkuerzel NAUPV mit einenm $ zeichen davor, wie fuer indizes ueblich.

      die software von W:0 scheint alles was unmittelbar hinter einem dollarzeichen steht nicht anzuzeigen...

      sorry, dass so complicated.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 18:55:30
      Beitrag Nr. 127 ()
      Hallo woernie,

      zunächst mal danke für den Hinweis, für den Ausstieg einen EMA statt des SMA zu nehmen. Das gibt das Ausstiegssignal etwas früher - ich hatte über diesen Nutzen bisher nicht nachgedacht.

      Mit den Indikatoren des $NAUPV habe ich mal etwas herumgespielt und mit den paar hervorzuhebenden Nasdaq-Anstiegen der letzten zwei, drei Jahre abgeglichen. Das Ziel war herauszubekommen, ob ein auf den $NAUPV bezogener Indikator Bodenbildungen der Nasdaq "anzeigt". Wenn man seinen PPO mit der Einstellung 36, 78, 27 verwendet, hat er erfolgversprechende Anstiege des NasdaqComposite "angekündigt", indem der PPO in besagter Einstellung seinen Trigger von unten schnitt. Dabei sollte er allerdings aus der Versenkung des negativen Bereichs von mindestens minus fünf kommen - in der schon langsam chronischen Abschwungphase eher von mindestens minus acht.


      So vertreibt man sich die Zeit bis zur nächsten kräftigeren Erholung...;)

      Grüße, wotsch
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 18:59:17
      Beitrag Nr. 128 ()
      Fehlerkorrektur 2. Absatz:

      Mit den Indikatoren des >>>> $NAUPV <<<<habe ich mal etwas herumgespielt...


      :confused:
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 19:05:07
      Beitrag Nr. 129 ()
      :mad:

      Jetzt verstehe ich: Nicht ich hatte etwas vergessen, einzufügen,mir ist dasselbe passiert wie Dir in #126. Bei Stockcharts gibt man den von woernie erwähnten Indikator NAUPV ein und setzt das Symbol für US-Dollar voran.:)
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 11:53:50
      Beitrag Nr. 130 ()
      Trim Tabs:

      haben die ihr kostenloses angebot weiter `entaktualisiert`?
      ich bekomme jetzt nur noch den artikel vom 11.februar auf der webseite als `latest liquidity news`. hatte aber ende letzter woche den artikel vom 25. februar.
      weiss da jemand was?
      grrr...hatte mich so daran gewoehnt!

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 17.03.02 22:47:26
      Beitrag Nr. 131 ()
      Hallo woernie,

      weiß nichts zu sagen, was Deine Frage beantworten könnte. Allerdings fand ich bei BörseGo folgende Information vom 14. März:

      "Nach Angaben von Trim Tabs seien die institutionellen Investoren angesichts der bullishen Wirtschaftsstatistiken letzte Woche furchtbar bearish geworden.

      So sei die Nettoveränderung der gehandelten Aktien deutlich gewachsen. Dies passiere entweder wenn Unternehmen oder Insider Aktien verkaufen, die niemals zuvor gehandelt worden sind. Die Nettoveränderung schrumpft durch Cash Übernahmen und Aktienrückkäufen. Demnach seien letzte Woche Aktien für $4,6 Mrd. zum Verkauf angeboten worden, während nur $497 Mio. in Cash Übernahmen und $235 Mio. in Aktienrückkaufprogrammen angekündigt worden seien.

      Institutionelle Investoren seien derzeit bearish und Wallstreet Analysten bullish eingestellt. Es gäbe keinen Zweifel, dass die institutionellen Investoren eine weitaus bessere Historie bei der Zukunftsprognose hätten als die Analysten, so Trim Tabs weiter."


      Gruß, wotsch
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 00:49:53
      Beitrag Nr. 132 ()
      danke wotsch, das `original` im detail waere mir zwar lieber, aber immerhin wat...

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 09:08:21
      Beitrag Nr. 133 ()
      hallo woerni

      die Daten von TrimTabs sind jetzt bis zum 11.3. da.
      einfach nur http://www.trimtabs.com/index.html
      ich hoffe es hilft.

      lese deine Beiträge sehr gerne, Danke!!!

      nilrem
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 11:45:49
      Beitrag Nr. 134 ()
      :)many thanks, nilrem,
      irgendwie scheint mich da mein speedresearch-browser in zusammenarbeit mit meinem cache geleimt zu haben. in einem separaten browserfenster geoeffnet laeufts. makes me :)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 11:53:12
      Beitrag Nr. 135 ()
      "The high-tech sector has established a bottom and posted gains in output during four of the last five months. Output in the high-tech sector increased 1.2% in February compared with a 1.7% increase in the prior month.





      The factory sector is humming once again after an extended slump. The Fed is expected to leave the federal funds rate unchanged on March 19. However, the FOMC is predicted to change the bias to a neutral stance and prepare markets for a rate hike in coming months. We expect the Fed to raise the federal funds rate to 2.00% at the June meeting.


      Consumer Sentiment - March 2002

      The University of Michigan Consumer Sentiment Index rose 4.3 points to 95.0 in March. This preliminary estimate for March is the highest since December 2000. Both the current conditions index (99.3 vs. 96.2) and the expectations component (92.3 vs. 87.2) rose in March. This is another piece of economic news favoring expectations of a shift to a neutral stance after the March 19 FOMC meeting.

      "

      http://www.northerntrust.com/library/econ_research/daily/us/





      "The chart below shows the weekly Nasdaq 100 (NDX) in the bottom panel, the weekly M-3 in the middle panel and then the year-over-year growth rate (red) and 13 week growth rate (green) of M-3 annualized in the top panel.



      A13 week growth rate of M-3 below 5% means that the stimulus from mortgage refinance and institutional money market growth is gone. To be a bull on the economy you are betting that something new not reflected in M-3 will produce a new economic boom. That something new might be the corporate bond issuance binge - a race to beat expected long term rate increases. This binge does not show up in M-3. However, we have no way of knowing how much of this binge is being used to replace existing short term credit lines and commercial paper, and how much for new economic activity. But we do know that if news of softness causes rates to stabilize then the corporate bond issuance binge likely comes to an end, and then debt (and thus the economy) stagnates or falls. Game over. In the meantime we get weak retail sales numbers from the government but strong sales at the large discount chains. At the same time, I see an article in the local paper to the effect that sales tax reciepts are falling in all cities in Texas except Houston. And of course, the weekly chart of the dollar is a fright, confiming the probability of upcoming weakness. We shall see how quickly the pain reaches Wall Street`s brain. Roach will be vindicated :laugh:."

      http://www.ddc.net/ygg/inv/weekly.htm





      Grüße,
      ;)rainrain
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 16:11:45
      Beitrag Nr. 136 ()
      Ich schrieb im Trading Thread:

      Die Commercial Hedgers bauen kräftig Ihre Positionen ab.Der Abbau der Positionen ist sehr auffällig.
      Im Verhältnis "long/short"hat sich nicht viel getan)

      http://www.vtoreport.com/other/cot-dow-2002.htm

      Pers. deute ich eine Abbau der Positionen als Schwäche.Hinzu komt,das der Markt auf positive Daten überhaupt nicht mehr reagiert,sondern fällt.Das Volumen lässt auch nach,was die Schwäche M.E nach noch untermauert.
      Ich habe mir die open interest rate leider nicht angeschaut b.z.w ich finde keinen entsprechenden Chart.
      Suche aber dringend danach.

      Es gilt Hauptsächlich:

      Wenn die Kurse bei steigendem Umsatz und steigendem open interest hoch gehen ist der Markt stark.

      Wenn der Kurs steigt aber das open interest und die Umsätze fallen ist es ein Zeichen für Schwäche.

      Fallen die Kurse bei steigendem Open Interest und steigenden Umsätzen ist der Markt schwach.

      stimmt nicht
      Steigen die Umsäte und das open interest bei fallenden Kursen so ist es ein Zeichen das der markt stark ist.



      Natürlich muß es heißen,fallen die Kurse bei abnehmendem Volumen und abnehmenden Open Interest so ist der Markt stark.
      Soweit die Erklärung nach Murphy.
      Jedoch kann diese Stärke in beide Richtungen ausgeübt werden also nach unten und nach oben,das wird mir in der Literatur nicht eindeutig klar aber kann das jemand bestätigen.


      Den Fall hätten wir aktuell,abnehmendes Volumen bei schwächelnden Kursen und fallendem open Interest:


      beim dow von 45.525 -> 29.464
      beim s&p von 607.625 -> 496.108
      beim ndx von 63.308 -> 43.058

      http://www.softwarenorth.com/tradin...itmentscurrent/

      Habe mich selber noch nicht dort angemeldet.

      Viele Grüße
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 18:57:09
      Beitrag Nr. 137 ()
      @Eboerse u. andere,

      fallendes Volumen (=Umsatz=jede Positionsaktivität)) sowie fallendendes OI bedeutet bei fallenden Kursen,
      daß sich immer mehr Markteilnehmer zurückziehen aus dem Markt, ihre Positionen schließen und weniger neue eröffnet werden.
      Gilt als Zeichen von Marktschwäche, d.h. die aktuelle Bewegung (=abwärts) wird nicht mehr lange anhalten.
      Es kann aber nichtsdestotrotz noch zu einem kräftigen sellout kommen mit hohen Umsätzen und hohem OI(=Eröffnung von neuen long u. short Positionen).
      Da die neuen short-Positionen schnell wieder geschlossen werden müssen - falls der Markt ausverkauft ist und dreht, wird die folgende Aufwärtsbewegung durch die auf einmal falsch liegenden shorties getrieben, die ihre position schließen müssen (also kaufen müssen).
      Die longs dagegen haben es nicht so drängend, einen Markt zu verlassen, wenn er schon stark überverkauft ist. Ein bereits stark gedehntes Gummiband kann nicht endlos weiter gedehnt werden - sonst reißt es.
      Die longs bauen darauf, daß der Markt aus technischen Gründen nicht mehr viel gegen sie laufen kann - die shorties haben dagegen die Angst, daß der Markt sein Tief bereits gesehen haben könnte.

      In diesem Fall hätten sie wirklich sehr viel zu verlieren - viel mehr als die longs, falls es doch nicht ganz das Tief gewesen sein sollte.

      Hoffe, mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben.
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 20:56:01
      Beitrag Nr. 138 ()
      Hallo Rosshaken
      Mir geht es hauptächlich darum einen Trend darin erkennen zu können und dabei bin ich mir nicht sicher ob es überhaupt möglich ist?
      Die Trendstärke soll man laut Deffinition von John Murphy darin erkennen können.
      Er sagt,fallen das Open Interest bei fallendem Volumen und Kursen so ist die Trendstärke stark aber er sagt nicht nicht in welche Richtung?
      Was Du sagst,"(=Eröffnung von neuen long u. short Positionen)."
      hier ist die Situation ja schon wieder gewechselt,da das Open Interest ja in dem Fall steigen wird und wir es nicht mehr mit fallendem Open Interest zu tuen haben.
      Es bleibt mir nichts anderes übrig als das am Markt selber zu testen und zu beobachten.
      Es sind immer Unterschiede zwischen der Deffinition in der Literatur und der praktischen Anwendung.
      Ich habe beschlossen mir täglich die Daten auf einem Block aufzuschreiben und die Marktbewegung zu beobachten um Praxis darin zu bekommen.
      Davon erhoffe ich mir Aufschluß über die Trendstärke und Aufschluß b.z.w Anhaltspunkte über den Trend.

      Viele Grüße
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 21:05:52
      Beitrag Nr. 139 ()
      eboerse,rosshaken

      wenn ihr das oi bei den cot meint: das gefallene oi liegt am verfallstag letzte woche. schaut euch mal die charts an. alle 3 monate wenn auf einen neuen front-monat gerollt wird faellt das oi, weil eben positionen geschlossen werden.
      so habe ich es bisher interpretiert. am i wrong?

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 22:45:57
      Beitrag Nr. 140 ()
      woernie, Eboerse

      nochmal zum OI:
      wird immer über alle Kontraktmonatemonate gezählt, also das Gesamt-OI.
      Deshalb ist es egal, ob der laufende Monat verfällt oder nicht. Weil bei Verfall
      das OI im Verfallsmonat zwar zurückgeht, dafür im nächstfolgenden u.U. steigt.
      Außerdem ist es im Futur-Handel so, daß die short-positionen länger gehalten werden können
      als die long-Positionen. Also der angegebene Verfallstermin bezieht sich auf short-Positionen.

      Das OI wird so gezählt: Ich kaufe einen Juni-Kontrakt (hatte also vorher keine Position). Wenn jetzt mein
      Verkäufer mir seine alte short-position überläßt - bleibt das OI gleich. 1 geöffnet, 1 geschlossen.

      wenn ich aber kaufe und ein anderer gleichzeitig mir eine neue Position verkauft - steigt das OI um 2 Kontrakte.
      1 long geöffnet, 1 short geöffnet.

      wenn ich nun meinen offenen Kontrakt (=long) schließe und mein Kontrahent (=short)schließt seinen ebenfalls, dann sinkt das OI um 2.
      Mein offener ist weg (hat er geschlossen), sein offener ist weg (hab ich geschlossen).

      Also sind beide offenen (=OI) zu und damit 2 weniger als vorher.
      Da auf jeden short zwangsläufig ein long kommt, hat es sich eingebürgert, daß man nur die Hälfte zählt. Also statt 2 dazu oder 2 weg,
      zählt man nur 1 (aber 2 sind gemeint).

      Schon ein wenig verrückt, das.

      Das mit der Eröffnung von "neuen long/short Positionen" bezog sich nur auf den Fall eines sell-out. Da bedeutet das Ansteigen eben
      gerade nicht, daß der Trend stark ist, sondern daß er kippt.

      Im Normalfall aber schon: Ein Trend, der von steigendem OI begleitet wird, gilt als technisch stark.
      Ist ja auch klar: Weil wir immer gleich viel short und long Positionen im Markt haben, werden die falsch Positionierten
      natürlich gezwungen glattzustellen, wenn sich ein Trend entwickelt. Und je höher das OI, je mehr falsch positionierte gibt es, die
      glattstellen müssen. Dadurch wird z.B. ein AUT solange am Laufen gehalten wie die offenen Positionen der shorties durch Kauf geschlossen werden.

      Sind die shortie-Positionen erstmal geschlossen, läßt der Kaufdruck naturgemäß nach.
      Alles in allem natürlich eine eher kurzfristige Angelegenheit, die sich von einem Tag auf den anderen quasi ändern kann.

      So ganz einfach ist das ganze leider nicht. Man muß sich schon ziemlich genau in den Feinheiten auskennen, was da wirklich passiert im Markt.
      Sonst redet man sich leicht das ein, was einem gerade opportun erscheint.

      Ich hoffe, ich habe es jetzt einigermaßen richtig wiedergegeben - habe jetzt nicht nachgelesen, sondern eine eigene Erklärung versucht. Ich persönlich arbeite nicht richtig damit.
      Soll euch aber nicht abhalten, es selbst zu versuchen.

      Gute Nacht

      RH
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 08:14:37
      Beitrag Nr. 141 ()
      Hallo @Eboerse, guten Morgen allen

      habe gerade nochmal im "Murphy" nachgelesen (S. 166). Ich weiß jetzt,
      was Dich beunruhigt. Er schreibt: Kurs, Volumen, OI fallend = starker Markt.

      Mit stark ist bullish gemeint. Also ist in dem Fall der ABT schwach.
      Ebenso, wenn alle 3 Werte steigen. Dann ist der Markt auch stark (bullish) -
      weil der Kurs gestützt wird durch die hohe Anzahl der falsch (=short) Positionierten.
      Falsch deshalb, weil der Trend (=aufwärts) gegen ihre short-position läuft.

      Und deshalb haben sie naturgemäß mehr die Hosen voll als die long-Positionierten, die ja
      "nur" um ihren Gewinn fürchten müssen, folglich weniger Angst haben und deshalb auch nicht
      "market" orders in Auftrag geben.

      Da spielen dann wieder mal die psychologischen Motive (Emotionen) ihre wichtige, oft unterschätzte Rolle.
      Kann man auch sehr schön anhand der Postings in den verschiedenen threads beobachten.

      Und bei sich selber natürlich auch ;)

      RH
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 09:07:38
      Beitrag Nr. 142 ()
      Hallo Rosshaken

      Gerade darüber stolpere ich,die Trendrichtung ist stark aber bei aller Liebe aber alles andere als bullish seit dem ich das angesprochen habe ging es nämlich dynamisch abwärts also ist dies schon eine Regel,die die "Definition alles andere als unterstreicht wenn man sie einfach so aus der Literatur übernimmt.
      Murphy schreibt "Wenn Umsätze und Open Interest" beide ansteigen so wird der aktuelle Kurstrend in seiner Richtung entweder auf-oder abwärts wahrscheinlich fortgesetzt.
      Genau das ist was ich meine,er deffiniert nicht klar ersichtlich das es auch bei fallendem Open Interest,Umsatz und Kursen(auf oder abwärts zählt)aber sagt im Kern aus das der Markt stark ist.
      Die Frage ist dann in welche Richtung?Das dürfen wir uns dann ausmahlen b.z.w selber ergründen.
      Aber ich bin schon froh über die Deffinition ansich und werde das genau nach der alten manier beobachten.
      Papier und Bleistift,da ich pers. nur so auch tatsächlich den Überblick über Marktrichtung,Trend und Sentiment ausfindig machen kann.


      Viele Grüße und danke für das Feedback;)
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 09:42:10
      Beitrag Nr. 143 ()
      Hallo @Eboerse,

      muß jetzt schmunzeln - hatte nämlich auch einige Zeit an dem Problem
      zu knacken.
      Ist in der Tat wirklich nicht so ganz einfach - wie der Future-Handel generell.
      Es gelingt mir heute noch nicht richtig, einem Börsen-Laien (Du bist natürlich nicht gemeint)
      zu erklären, was der Future-Handel eigentlich ist und warum man auch bei fallenden Kursen Geld verdienen kann.

      Übersteigt irgendwie das Vostellungsvermögen des "Normalmenschen" (Als Gegensatz zu uns Tradern gemeint).

      Na ja, das nur mal so am Rande.

      Bei Dir habe ich da keine Zweifel: Du wirst es schon noch rauskriegen, wie es funktioniert und ob man es gewinnbringend
      für sich nutzen kann.

      Nochmal zum OI in Zusammenhang mit der jüngsten Kursentwicklung: Der Kurs ist seit dem markanten Hoch im März praktisch gefallen -
      das OI ist auch zurückgegangen, dann aber eher gleichgeblieben (ca. 50000 Kontrakte an der CME).
      Das spräche dafür, daß der jüngste Rückgang schwach ist (korrektiv).
      Also könnte es sich um eine bullishe Flagge handeln.
      Die bricht bekanntlich nach oben aus. Bei einem echten Ausbruch (kein false break oder Bullenfalle) müßte das OI ansteigen (womit die Zahl
      der shorties zunähme). Dadurch hätten wir theoretisch mehr Potential für weiter steigende Kurse.

      Sollte das OI aber beim Ausbruch zurückgehen, handelt es sich wahrscheinlich um einen false break mit geringem Aufwärts-Potential.
      Das wäre eine gute Möglichkeit für eine short-Position.

      Soweit die Theorie. Ob sich daraus für die Praxis Honig saugen läßt - mal sehen.

      Beste Grüße

      RH
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 12:11:41
      Beitrag Nr. 144 ()
      Hallo Rosshaken und all

      Wenn das Open Interest mit sinkenden Kursen abnimmt,gründet sich der Kursverfall auf entmutigte Halter verlustreicher Long-Positionen,die zur Liquidation gezwungen werden.
      Diese Situation spiegelt eine zuhnemde Stärke des Marktes wider,weil der Abwärtstrend wahrscheinlich enden wird,sobald das Open Interest genügend zurückgekommen ist;das ist der Fall,wenn die meisten Verlustpositionen auf der Long Seite geschlossen wurden.


      Das bei einem schwachen VIX b.z.w VNX Puts fair bewertet sind,bestätigt sich durch den Vergleich Puts/Calls und derren Bewertung.Nun könnte man auf die Idee kommen,das Calls überteuert sind und die Volatilität sehr hoch ist da die Emittenten um Ihr Risiko wissen und deshalb die Möglichkeit haben die impl. Vola von Calls bei einer starken Aufwärtsbewegung des Marktes zu senken um das gestiegene Risiko möglicher Verluste zu minimieren.
      Die niedrige Vola bezieht sich ja auf Puts,wenn ich das richtig verstehe.
      Das würde also keinen Aufschluß signalisieren,das durch die positive Bewertung von Puts aufgrund der niedrigen impl. Vola der Markt zwangsläufig auch weiter runter gehen sollte sondern vielmehr bestätigen,das die Emittenten selber mit steigenden Notierungen rechnen und sich mit der hohen impl. Vola auf Calls gegen Verluste absichern und den oberen teil des Postings somit bestätigen.
      Rein Sentimentechnisch natürlich.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 15:44:04
      Beitrag Nr. 145 ()
      hi e.& r.,

      hier mal am beispiel des gold-futures kombiniert mit den COT zum comex-future, kurs-(trend)verlauf und open interest:
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 09:58:01
      Beitrag Nr. 146 ()
      Hi woernie, hi andere

      nur ganz kurz ein Kommentar (will lieber das schöne Wetter noch genießen).

      Dein chart gibt ein gutes Beispiel für den Zusammenhang zwischen OI und Trend. Mit dem AuT
      Beginn Dezember steigt das OI, geht aber bei den Korrekturen klar zurück. Um dann mit dem nächsten upmove
      wieder anzusteigen. Das läßt auf Trendstärke schließen. Natürlich heißt das nicht, daß der Trend wer weiß wie weit
      laufen muß, aber man kann die Korrekturen sehr schön erkennen und zum Einstieg in Trendrichtung nutzen.

      Analog zum NDX-chart hätten wir es demnach mit einer Korrektur zu tun gehabt, die letzten 3 Wo.
      Dafür spricht auch die Chart-Formation (Flagge) usw.
      Was man jetzt beobachten muß, ist das Verhalten des OI, wenn es denn ansteigt.
      Geht das OI mit, oder geht es zurück?
      Wenn es zurückginge bei steigenden Kursen, würde das bedeuten, daß Marktteilnehmer (shorties) ihre Position
      glattstellen also unlimitiert kaufen.
      Die bereits long-Positionierten trauen dem Braten auch nicht so recht - weshalb sie bereit sind zu verkaufen, sobald
      die Preise anziehen. Zudem da auch einige dabei sein dürften, die im Verlust hängen und froh sind, ihre Einstiegskurse
      wiederzusehen.
      Das sind die, die nämlich schon bei 1480 oder so long gegangen sind und u.U. die weitere Abwärtstage über sich ergehen haben lassen.

      Die fallen als Käufer naturgemäß aus und können zum Steigen des OI nichts beitragen.
      Genauso wenig, wie die shorties, die nur ihre Position schließen wollen, aber nicht unbedingt gleich wieder eine neue haben müssen. Die warten u.U. erstmal ab, ob das März-Hoch geknackt wird.

      Also zum OI beitragen können nur diejenigen, die in den nächsten Tagen eine neue Position eröffnen.
      Sei es long, weil sie glauben, daß die Korrektur zu Ende sei und der Trend sich nach oben fortsetzt - sei es short,
      weil sie glauben, daß der Haupt-Trend (=down) sich sowieso durchsetzt (SKS-Formation sehen z.B.).
      Und genau der Teil der Neuen, der dann falsch liegt (also mehr psychischen Druck hat), wenn der Markt sich gegen sie bewegt, genau der Teil sorgt dann durch sein Verhalten für
      die Verstärkung der Bewegung.

      Uff, jetzt ist es doch länger geworden, als ich vorhatte.

      Wird jetzt Zeit für mich. Macht es gut, schönen OM noch.

      RH
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 10:17:33
      Beitrag Nr. 147 ()
      Morgen,

      nochmal zum Chart von @woernie.
      Was mich beschäftigt sind die commercials bei dem COT. Der Wert zeigt
      doch die Differenz zwischen longs und shorts an (bei den commercials).
      Wir haben einen extrem hohen, negativen Wert. Das würde doch bedeuten,
      daß die überwiegende Anzahl der commercials short sein müßte (long-positionen minus short-Positionen).
      Mehr short als long = negativer Wert.

      Oder interpretier ich das jetzt falsch?

      Weiter im Text: Bisher war es immer so, daß bei solchen Konstellationen - wenn die commercials also
      einen hohen negativen Wert hatten, der Markt kurz darauf kräftig gestiegen ist.

      Warum, frag´ ich mich und euch?

      Meine Vermutung: Der Kursanstieg wird durch das bedingunslose Schließen der short-positionen der commercials
      ausgelöst.

      Falls ich falsch liege, wer kann mich korrigieren?

      Gruß RH
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 17:41:34
      Beitrag Nr. 148 ()
      hallo rosshaken,

      ja, so einfach ist das alles nicht.
      hier mal der gleiche chart vom `nationalisten`. leider schon etwas veraltet, da er letzte woche nicht upgedated hat.im oberen fenster die longs/shorts der commercials im unteren der goldfuture. er setzt ein verkaufssignal bei einem long/short ratio von <0,4 (zur zeit, lag auch schon hoeher), bzw. an unteren wendepunkten des ratios und vice versa an oberen wpt.=buy-signal. so gesehen steht gold seit monaten naeher an sell als an buy.



      sein komentar am 18.03.:We remain below .4, a region that denotes lopsided optimism in favor of gold. Open interest has begun to contract, and we could have a very nasty downside correction if the large traders decide to close out their longs.

      aktuelles ratio vom 29.03.: 0,366

      mit large traders sind vermutlich die large specs gemeint. die commercials sichern mit ihren futures-positionen wohl bestehende physische interessen ab. so habe ich das interpretiert. seit der goldpreis im april letzten jahres sein tief erreichte, waren die coms kaum mehr netto long (maximales ratio ~1,3). also ihr geld verdienen sie offensichtlich nicht mit den futures positionen.

      technisch muss man wohl mit den cot zahlen, open-interest etc. in den verschiedenen maerkten etwas herumspielen um vernuenftige signale zu finden.

      vielleicht kann uns jemand anderes erleuchten?

      gruss woernie

      p.s.: jetzt wird`s aber echt bearish (waehrend ich das schreibe): nasdaq 1790...:D
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 20:40:36
      Beitrag Nr. 149 ()
      Hi woernie,

      daß es bearish wird, überrascht mich nach gestern nicht mehr.
      Glaube gleichwohl, daß es heute noch drehen könnte.
      Divergenzen im 5-min MACD sowie untere Kanallinie der Flagge bald
      erreicht.
      Was die commercials betrifft (beim NDX) so waren diese short, seit dem Dezember-Hoch
      bzw. dem Anfang Januar. Und sobald die Herrschaften unter der Null-Linie waren - also
      die shorts überwogen (im Gegensatz zu den smalls), zogen sie den Markt runter.
      Muß also meine Aussage von heute morgen wie folgt korrigieren:

      Ein Aufwärtsignal würden wir demnach erhalten, wenn die Commercials wieder über die Null-Linie
      wanderten also mehr long als short wären.
      Das kann übrigens sehr schnell gehen. Habe da einen schönen Chart bei barchart.com - bin nur zu blöd,
      ihn reinzustellen.

      Unter http://www.cftc.gov

      findet man übrigens alles wissenswerte zu Thema. Ist aber schon kompliziert, das Ganze - da hast Du recht.

      Könnte aber sein, daß es sich lohnt, die Sache aufzudröseln.

      Sollte man im Auge behalten.

      Ich mach erstmal Schluß für heute.

      Gruß an Dich sowie an @Eboerse, unseren tapferen Mitstreiter

      RH
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 14:10:32
      Beitrag Nr. 150 ()
      Hi all,

      man kann ja mal diesen thread wieder aktivieren...


      Die folgende Meldung ist von boerse.go entnommen


      13.06. 23:29
      Fonds: Gewaltige Mittelabflüsse
      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Die Fondsforscher von Trim Tabs berichteten heute, dass Investoren in der letzten Woche 5,2 Milliarden $ aus Aktienfonds abgezogen hätten, nach dem in der Vorwoche bereits 6,8 Milliarden $ liquide Mittel abgeflossen waren.

      Dabei mussten Aktienfonds, die vornehmlich in US-Aktien investierten, einen Rückgang von 4,3 Milliarden $ nach 5,8 Milliarden $ in der Vorwoche hinnehmen. Aktienfonds, die international in Aktien investieren, büßten zuletzt 900 Mio $ an Aktiva ein, in der Vorwoche waren dies noch eine Milliarde $.

      Trim Tabs nimmt bei seinen Forschungen etwa 90 Fondsgesellschaften unter die Lupe, was etwa 15% der gesamten Aktivität institutioneller Anleger entspricht.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 12:28:44
      Beitrag Nr. 151 ()
      12.07. 12:09
      Aktienfonds: Investoren ziehen sich zurück
      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Laut Trim Tabs zogen Investoren die achte Woche in Folge Kapital aus Aktienfonds, in der vergangenen Woche waren es erneut 6.3 Milliarden Dollar, hieß es. Im Zeitraum über die vergangenen acht Wochen flossen rund 43 Milliarden Dollar aus US-Aktienfonds, während der S&P 500 um 16 Prozent verlor.

      Aktienfonds, die primär in den USA investieren, verloren in der letzten Woche 5.9 Milliarden Dollar, nach 10.9 Milliarden Dollar Minus in der Vorwoche. Internationale Fonds verloren 400 Millionen Dollar, nach einem unveränderten Volumen in der Vorwoche.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 18:31:03
      Beitrag Nr. 152 ()
      hi wotsch,

      kein schlechtes zeichen fuer einen mittelfristigen gegen-move: up.



      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:16:38
      Beitrag Nr. 153 ()
      Hallo all & insbesondere woernie,

      zum Thema "mittelfristiger Boden" - es wird wie wohl immer ein Trog, aber keiner will reinrutschen in den Schlamassel - warum auch. Man kann ja warten. Jedenfalls neue Nachricht und Einschätzung von Trim Tabs , boerse.go entnommen:

      22.07. 14:42
      Trim Tabs ist nun "vorsichtig bullish"
      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Die Fondstracker Trim Tabs schätzen, dass Aktienfonds in der Woche zum vergangenen Donnerstag 15.6 Milliarden Dollar an flüssigen Mitteln verloren, nach 18.4 Milliarden Dollar, die in der Woche zum vergangenen Mittwoch aus den Fonds gezogen wurden. Letztere Zahl markiert den zweitgrößten Kapitalabfluss jemals in einem Zeitraum von fünf Tagen seit der Woche nach den Terroranschlägen in den USA.

      In den vergangenen vier Wochen kündigten Kunden haufenweise ihre Verträge mit Fondsgesellschaften und zogen insgesamt 42.2 Milliarden Dollar aus diesen Anlagegütern. Das sind 2 Prozent des Gesamtkapitals an den US-Börsen. Nach dem Crash im Oktober 1987 betrugen die Kapitalabflüsse aus Aktienfonds 3 Prozent des gesamten Aktienkapitals in den USA.

      Trim Tabs weist darauf hin, dass die häufigen Aktienrückkaufprogramme in der jüngsten Vergangenheit eine bullishe Indikation hinsichtlich der ausstehenden Aktien ergeben hätten. Ferner sei bullish zu werten, dass laut dem neuen Emissionskalender Aktien im geringeren Umfang auf den Markt strömen würden.

      Trim Tabs sei nun "vorsichtig bullish," nach der zuvorigen neutralen Haltung. Sehr gute Kontra-Indikatoren seien die Kapitalabflüsse bei Aktienfonds sowie die zur Zeit sehr bearish geprägten Sentiment-Indikatoren.

      In der letzten Woche gab es erstmals wieder mehr bearish eingestellte Investoren, als Bullen. (BörseGO berichtete).


      Wär schön , wenn wir das rettende Ufer betreten können ohne zuguterletzt in dem ganzen Matsch doch noch auszurutschen. Dabei könnte der VXN mit einem klaren Signal helfen, indem er etwa 80 erreicht und dann kehrtmacht. Die heutigen 67, sind´s noch nicht.

      Viel Glück, wotsch
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 13:05:41
      Beitrag Nr. 154 ()
      @all

      Lt. Trim Tabs zogen US-Anleger 5,4 Mrd. $ aus Fonds ab ( davon 4,2 Milliarden $ aus in USA-Werte anlegende Fonds).

      Vorwochenwert minus 3,5 Mrd. $.

      (Quelle: boerse-go)

      Gruß, wotsch.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:45:22
      Beitrag Nr. 155 ()
      Woernie wollte es nur probeweise, dagegen hat boerse-go das Abo von Trim Tabs behalten. Find ich gut! (Ob es da auch ne Uhr oder nen Wasserkocher gibt. Vielleicht einen mit 250 km/h - bei den Abo-Preisen...)

      Meldung von eben: "Investoren ziehen sich aus Fonds zurück"

      Vielleicht haben die Damen und Herren Investoren heut wieder Lust bekommen?!! We will see.

      Gruß, wotsch
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 01:22:35
      Beitrag Nr. 156 ()
      Keine guten Nachrichten von Trim Tabs:

      "Insider werden immer zurückhaltender"

      ...Im vergangenen Monat fiel die Zahl der bekanntgegebenen Aktienrückkaufprogramme auf ein Mehrjahrestief. ...


      gefunden bei boerse.go vom 16.10.02
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 21:33:09
      Beitrag Nr. 157 ()
      hi wotsch,

      das ist halt das problem bei trim tabs: immer total veraltet. ich bin gerade in der glücklichen lage das aktuelle statement von TT zu kennen. habe mir ein 1 month free trial erschlichen.;)
      also aktuell: wir hatten 3 wochen ordentlicher cash buy-backs und cash take-overs mit einem erklecklichen schrumpfen des freefloat. also bullish. geraet aber jetzt wieder ins stocken mit voranschreitender rallye. mit anderen worten, suchen sich die corporates eben ziemlich genau aus , wann die kurs lukrativ erscheinen. dafuer ziehen aktuell die new offerings wieder an. im gespraech sind groessere umschichtungen in den pensionsfonds: reballancing, das schlagwort. also neuausrichtung der portfolios unter dem aspekt renten reduzieren, aktien ausbauen. da wird, wenn es stattfindet ordentlich kohle bewegt. das ist wohl der make or break point der aktuellen rallye.

      gruss woernie

      p.s.: TT hat angeboten ihr liquidity fuer 5000 dollar , weil ich mich als privat-investor mit weniger als 5 000 000 eingetragen habe zu liefern. ist mir immer noch zu teuer . aber 1 000 waer`s mir wert. kennste nicht noch 4 die mitmachen wuerden...;)
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 22:36:35
      Beitrag Nr. 158 ()
      Hallo woernie,

      schön, mal wieder was von Dir zu lesen - Du hast wohl den Bären in sein Winterquartier gebracht?

      Ja, die Frage ist, ob wir die eroberten Widerstände nochmal von unten sehen bzw. wie der anstehende Test "von oben" vonstatten gehen wird. Selbst der irgendwie vorsichtige OPTION STRATEGIST WEEKLY COMMENTARY geht nun von einem Bullmarket von aus ("For now,enjoy the bullish trend." :) ).


      Beziehen sich die 5000 $ auf eine TT-Ausgabe oder ist das für das Jahres-Abo aufzubringen? (Aber diese Frage ist nur meiner Neugierde geschuldet.)

      Gruß, wotsch.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 02:31:40
      Beitrag Nr. 159 ()
      Gustave Le Bon

      Liebe Freunde, Feinde, Freaks!
      In Frankreich lebte 1841 bis 1931 ein Arzt namens Gustave Le Bon. Er war zunächst Praktiker, u.a. Chef eines Lazaretts im deutsch-französischen Krieg 1870. Danach widmete er sich allgemein anthropologischen Studien und publizierte einen Haufen mehr oder minder guter und bis heute lesenswerter Bücher.
      Sein Hauptwerk erschien 1895. Titel: "Pschychologie des foules" (Psychologie der Massen). Es erlebte zahlreiche Auflagen und Übersetzungen, ist aber inzwischen weitgehend der Vergessenheit anheim gefallen. Im ZVAB habe ich noch gerade mal sechs Exx. seines Hauptwerks gefunden (zumeist das Kröner-Bändchen, Preise zwischen 20 und 40 DM). Neuauflage nicht in Sicht.
      Da dieses Board letztlich nichts anderes versucht als von allen Seiten her das Problem der "Massenpsychologie" einzukreisen und vielleicht irgendwann - jedenfalls bezogen auf die Börsen - zu lösen, und da Le Bon als Entdecker dieses Phänomens gilt, möchte ich dem Board die wichtigsten seiner Erkentnnisse nicht vorenthalten. (Le Bon wird auch in dem Buch, das JüKü und ich gemeinsam vorbereiten, eine große Rolle spielen).
      Also ab heute bis auf weiteres von mir "Le Bon täglich". Es werden - keine Angst! - nicht Giga-Postings, sondern immer nur kleine, verdauliche und erbauliche Häppchen, gegebenenfalls mit kleinem Kommentar von mir dazu.
      Natürlich ist seit Le Bons großem Hit die Zeit nicht stehen geblieben. Ich glaube aber sie verlief eher in der Richtung seiner Analysen als woanders hin.
      Die Zitate werden gelegentlich minimal verändert, um sie - bezogen auf die Jetztzeit - verständlicher zu machen. Ich gehe bei "Le Bon täglich" so vor wie der Autor selbst. Es fängt also etwas langsam an, schweift auch manchmal ab, aber ich verspreche: Jeder wird auf seine Kosten kommen.

      Monsieur, Sie haben das Wort (meine Interpretationen jeweils in Klammern):


      1. Einführung

      "Die großen Erschütterungen, welche den Kulturwenden vorangehen, scheinen auf den ersten Blick (!) durch bedeutsame politische Veränderungen bestimmt zu sein... (heute sog. "Fundamentals", z.B. in Steuer-, Geld- und Zinspolitik)... Eine aufmerksame Untersuchung dieser Ereignisse enthüllt jedoch hinter ihren scheinbaren Ursachen als wahre Ursache eine tiefgehende Veränderung in den Anschauungen der Völker ... Die einzigen Veränderungen von Bedeutung ... vollziehen sich innerhalb der Anschauungen, der Begriffe und des Glaubens... (ich darf dazu nur erwähnen: Die weit verbreitete Anschauung, es müsse immer weiter aufwärts gehen, Brainwash-Begriffe wie "Geldmenge" oder als Glaube: Der Staat hat immer alles im Griff, kann die Wirtschaft jederzeit neu ankurbeln, Aktien sind langfristig die beste "Geldanlage" usw.) ... Die bemerkenswerten Ereignisse der Geschichte sind die sichtbaren (!) Wirkungen der unsichtbaren (!) Veränderungen des menschlichen Denkens."

      "Während alle unsre alten Anschauungen schwanken und verschwinden und die alten Gesellschaftsstützen eine nach der anderen einstürzen, ist die Macht der Massen die einzige Kraft, die durch nichts bedroht wird und deren Ansehen immer mehr wächst..."

      (siehe Einschaltquoten, der Aktien"spar"gedanke usw.)

      "Je weniger die Masse vernünftiger Überlegung fähig ist, um so mehr ist sie zur Tat geneigt. Die Organsisation hat ihre Kraft ins Ungeheure gesteigert... Die Massen wollen heute die Götter nicht mehr, die ihre ehemaligen Herren gestern noch verleugneten und zerstören halfen. Die Flüsse fließen nicht zu ihren Quellen zurück... Vielleicht bedeutet der Aufstieg der Massen eine der letzten Etappen der Kulturen des Abendlandes ... Die Massen haben nur Kraft zur Zerstörung. Ihre Herrschaft bedeutet stest eine Stufe der Auflösung ... Vermöge ihrer nur zerstörerischen Macht wirken sie gleich jenen Mikroben, welche die Auflösung geschwächter Körper oder Leichen beschleunigen. Ist das Gebäude einer Kultur morsch geworden, so führen die Massen seinen Zusammenbruch herbei... Zweifellos gibt es verbrecherische Massen, aber es gibt auch tugendhafte, heroische und noch viele andersartige Massen."

      (Ich zähle dazu auch Haussiers und Baissiers)

      "Die Massenpsychologie zeigt, wie außerordentlich wenig Einfluss Gesetze und Einrichtungen auf die ursprüngliche Natur der Massen haben und wie unfähig diese sind, Meinungen zu haben, außer jenen, die ihnen eingeflößt wurden; Regeln, welche auf rein begrifflichem Ermessen beruhen, vermögen sie nicht zu leisten. Nur die Eindrücke, die man in ihre Seelen pflanzt, können sie verführen."

      (Le Bon führt als Beleg für den letzten Satz den Unterschied zwischen indirekter und direkter Steuer an, wobei wir wieder in der Gegenwart wären: MWSt. hat sich seit 1970 um 60 % (!!!) erhöht, ohne dass es zum allgemeinen Umsturz gekommen wäre, während die ESt.-Sätze im wesentlichen gleich geblieben sind und das Ballyhoo um die "Steuerreform" haben wir ja gerade erst erlebt).


      2. Die Gemeinschaftsseele

      "In der Masse schwindet die bewußte Persönlichkeit, die Gefühle und Gedanken aller einzelnen sind nach der selben Richtung orientiert. Es bildet sich eine Gemeinschaftsseele, die wohl veränderlich, aber von ganz bestimmter Art ist. Die Gesamtheit ist nun das geworden, was ich als psychologische Masse bezeichnen will."

      (Dieses ist die Grundlage jener Phänomene, die wir an den Börsen als "Euphorie", "Manie" gar, oder "Lustlosigkeit" bis hin zur "Panik" bestens kennen).

      "In gewissen historischen Augenblicken kann ein halbes Dutzend Menschen eine psychologische Masse ausmachen, während hunderte zufällig vereinigte Menschen sie nicht bilden können."

      (Dieses letztere Phänomen erleben wir hier im Bord, wo eine Gruppe zufällig vereinter Menschen keine Masse bildet, obwohl es immer wieder kritische Stimmen gibt, die es dem Bord nachsagen, etwa "Ihr seid doch alle bloß auf den Großen Crash aus" usw. Selbstkritische Wachsamkeit ist daher immer angebracht).

      "Andererseits kann bisweilen ein ganzes Volk ohne sichtbare Zusammenscharung zur Masse werden".

      (Historische Beispiel in der neueren deutschen Geschichte zuhauf, aktuell die deutsche TV-Gemeinde).

      "Das Auftreten besonderer Charaktereigentümlichkeiten der Masse wird durch verschiedene Ursachen bestimmt. Die erste dieser Ursachen besteht darin, dass der einzelne schon durch die Tatsache der Menge ein Gefühl unüberwindlicher Macht erlangt... Er wird dem um so eher nachgeben, als durch die Namenlosigkeit und demnach auch Unverantwortlichkeit der Masse das Verantwortungsgefühl, das die einzelnen stets zurückhält, völlig verschwindet."

      (Sehr schön dazu: Das Hooligan-Phänomen).

      "Eine zweite Ursache ist die geistige Übertragung (contagion mentale)... Man muss sie den Erscheinungen hypnotischer Art zuordnen... In der Masse ist jedes Gefühl, jede Handlung übertragbar und zwar in so hohem Grade, dass der einzelne sehr leicht seine persönlichen Wünsche den Gesamtwünschen opfert."

      (Siehe dazu: Die Begeisterung junger Menschen bei Anbruch des 1. WK, als sich Tausende von ihnen in das Mündungsfeuer der feindlichen Maschinengewehre warfen, z.B. bei Langemarck).

      "Der Mensch war als einzelner vielleicht ein gebildetes Individuum, in der Masse ist er ein Triebwesen, also ein Barbar. Er hat die Unberechenbarkeit, die Heftigkeit, die Wildheit, aber auch die Begeisterung und den Heldenmut ... und lässt sich von Worten und Vorstellungen beeinflussen und zu Handlungen verführen, die seine augenscheinlichsten Interessen verletzen."

      (Sehr wichtig auch hier wieder die Differenz zwischen dem, was für den einzelnen und für die Masse gut ist, herausgearbeitet; in der Masse zieht der einzelne den kürzeren, was im Umkehrschluss bedeutet: Wer sich von Massenphänomenen anstecken lässt, wird in der Regel zum Verlierer).

      "In seinen Handlungen weicht das Glied der Masse von seinem normalen Ich ab. So wird der Geizige zum Verschwender, der Zweifler zum Gläubigen, der Ehrenmann zum Verbrecher, der Hasenfuß zum Helden... Daraus ist zu schließen, dass die Masse dem alleinstehenden Menschen intellektuell stets untergeordnet ist."

      (Deshalb ist es für massenunabhängige intelligente Menschen in Zeiten einer Massenpsychose schier aussichtslos, sich Gehör zu verschaffen; zentrale Board-Texte hier oder sogenannte "Warner", vgl. Richebächer, sind massenpsychologisch gesehen, pure Verschwendung bzw. Leute, die nicht in die Zeit "passen").


      3. Das Unbewusste in der Masse

      "Die Masse wird beinahe ausschließlich vom Unbewußten geleitet. Ihre Handlungen stehen viel öfter unter dem Einfluss des Rückenmarks als unter dem des Gehirns... Die Masse ist der Spielball aller äußeren Reize, deren unaufhörlichen Wechsel sie widerspiegelt. Sie ist also die Sklavin der empfangenen Anregungen... Der einzelne hat die Fähigkeit zur Beherrschung seiner Empfindungen, die Masse ist dazu nicht imstande. Da die Reize, die auf eine Masse wirken, sehr wechseln und die Massen ihnen immer gehorchen, so sind sie natürlich äußerst wandelbar."

      (Wir denken dabei nur an die letzte EM, als nach dem 0:2 gegen Portugal (= äußerer Reiz) die deutschen Fans komplett ins Lager der Portugiesen umgeschwenkt sind und nach dem 0:3 riefen: "Portugal vor, noch ein Tor" usw.)

      "Nichts ist also bei den Massen vorbedacht. Sie können unter dem Einfluss von Augenblicksreizen die ganze Folge der entgegengesetzten Gefühle durchlaufen. Sie gleichen den Blättern, die der Sturm aufwirbelt, nach allen Richtungen vertreut und wieder fallen lässt."

      (Der "Augenblicksreiz" ist das Schlüsselwort, bezogen auf die Börse suchen wir darum den TRIGGER, der irgendwann die "entgegengesetzten Gefühle" auslöst. Wir kennen ihn - bezogen auf das Kippen von Hausse zur Baisse aktuell - noch nicht, wir wissen nach der EWA nur, dass ein Kipppunkt zeitlich immer näher rückt und was dann die Folge sein muss).

      "Die Masse lässt nicht zu, dass sich zwischen ihrer Begierde (z.B. double your money every hour) und die Verwirklichung dieser Begierde ein Hindernis erhebt, um so weniger, als ihre Überzahl ihr das Gefühl unwiderstehlicher Macht gewährt. Für den einzelnen in der Masse schwindet der Begriff des Unmöglichen."

      (Das Gefühl der unwiderstehlichen Macht hat natürlich auch ein Gesicht, man schaue sich nur Carola an. Und zum "Unmöglichen" ist zu sagen, dass jeder, der das Unmögliche denkt, z.B. gnadenloser Absturz des Dow, ebenso verlacht wird, wie jemand, der bezweifeln würde, dass die Kurse nicht ewig steigen können, nach dem Motto "The sky is the limit").


      4. Beeinflussbarkeit und Leichtgläubigkeit der Massen

      "So parteilos man sich die Masse auch vorstellt, so befindet sie sich doch meistens in einem Zustand gespannter Erwartung, der die Beeinflussung begünstigt."

      (Es muss halt immer etwas "los" sein und so warten alle z. B. gespannt auf die neuesten Infla- oder Arbeitslosenzahlen, die auch sofort über den Ticker geschickt werden und zwar in GROSSBUCHSTABEN).

      "Die erste klar zum Ausdruck gebrachte Beeinflussung teilt sich durch Übertragung augenblicklich allen Gehirnen mit und gibt sogleich die Gefühlsrichtung an. Bei allen Beeinflussten drängt die fixe Idee danach, sich in eine Tat umzuformen."

      (Ja, wenn die Zahlen oder Fakten "raus" sind, muss sofort gehandelt werden. Als die erfolgreiche Durchsetzung der Steuerreform sich herumsprach, schoss der DAX sofort in die Höhe - ohne Sinn & Verstand; inzwischen ist er natürlich wieder tiefer als ex ante - und alle, die da als "Masse" mitmachten, haben entsprechend Geld verloren).

      "Ob es sich darum handelt, einen Palast in Brand zu stecken oder sich zu opfern, die Masse ist mit der gleichen Leichtigkeit dazu bereit. Alles hängt von der Art des Anreizes ab, nicht mehr, wie beim alleinstehenden einzelnen, von den Beziehungen zwischen der eingegebenen Tat und dem Maß der Vernunft, das sich ihrer Verwirklichung widersetzen kann."

      (Die Art des Anreizes - voilà! Dies hat sich seit den Zeiten Le Bons, also in 105 Jahren, extrem verfeinert und massiert. Siehe erst den dotcom-Boom und jetzt die Biotech-Manie, multipliziert durch die "Medien". Ein einzelner hätte erst mal geprüft, wie denn die Geschäftsidee der dotcoms beschaffen ist, was aber ein "vernünftiges" Vorgehen gewesen wäre).

      "So muss die Masse, die stets an den Grenzen des Unbewussten herumirrt, allen Einflüssen unterworfen ist, von der Heftigkeit ihrer Gefühle erregt wird, welche allen Wesen eigen ist, die sich nicht auf die Vernunft berufen können, allen kritischen Geistes bar, von einer übermäßigen Leichtgläubigkeit sein."

      (Siehe zum Thema "Leichtgläubigkeit" in Sachen Börse das Reagieren auf sog. "Insidertipps", ich erinnere mit Nachdruck an die Morphosys-Geschichte und das "Kursziel 1000 Euro" von Förtsch, was geradezu von einer kindischen Leichtgläubigkeit war, die "Analysten-Empfehlungen", "Up-" oder "Downgradings" wie "Strong Buy" usw.).

      "Nichts erscheint der Masse unwahrscheinlich. Das darf man nicht vergessen, wenn man begreifen will, wie leicht die unwahrscheinlichsten Legenden ... zustande kommen und sich verbreiten."

      (Dem ist nichts hinzuzufügen, die jüngste Börsengeschichte mit vierstelligen KGVs, deren "Legende" ja lautet, das wäre eher ein Zeichen einer guten als das einer schlechten Unternehmung, auch wenn jeder einzelne selbst leicht eine Wahrscheinlichkeitsabgleichung hätte vornehmen könne, vgl. BIPOP, wo es mehr als 900 Jahre dauern dürfte, bis der Aktionär ins Trockene kommt).


      5. Entstehung von Legenden und Kollektiv-Halluzinationen

      "Die Entstehung von Legenden, die so leicht in den Massen umlaufen, ist nicht nur die Folge vollkommener Leichtgläubigkeit, sondern auch der ungeheuerlichen Entstellungen, welche die Ereignisse in der Phantasie der Menschenansammlungen erfahren. Der einfachste Vorfall, von der Masse gesehen, ist sofort ein entstelltes Geschehnis."

      (Nur mal Fußball: Das war doch ein klares Foul, ein klares Abseits, daher jetzt die Kamera-Überprüfungen - vom "Wembley-Tor" mal ganz abgesehen: die englische Masse sah den Ball drin, die deutsche nicht).

      "Die Masse denkt in Bildern, und das hervorgerufene Bild löst eine Folge anderer Bilder aus, ohne jeden logischen Zusammenhang mit den anderen."

      (Die "klassische Chartanalyse" mit ihren wunderschönen Formationen, Trendlinien, Kopf-Schulter-Formationen, Wimpel, Untertassen usw. Diese Charts zeigen ja nichts anderes als eine Folge von Einzelkursen, die keinerlei logischen Zusammenhang miteinander haben können, da ja sonst, vom Standpunkt der Logik aus, die Börse nur aus Vollidioten bestehen würde; ganz anders die EWA, die zwar auch mit der Hintereinanderreihung von Kursen oder Indizes besteht, diese aber eben völlig anders deutet - eben als Resultate der veränderten "Phantasien" der Menschen, dazu gleich noch mehr).

      "Die Vernunft beweist die Zusammenhanglosigkeit dieser Bilder, aber die Masse beachtet sie nicht und vermengt die Zusätze ihrer entstellenden Phantasie mit dem Ereignis. Die Masse ist unfähig, das Persönliche von dem Sachlichen zu unterscheiden. Sie nimmt die Bilder, die in ihrem Bewusstsein auftauchen und sehr oft nur eine entfernte Aähnlichkeit mit der beobachteten Tatsache haben, für Wirklichkeit."

      (Wer eine exponentiale Blow-off-Kurve sieht, kann sich eben nur schwer vorstellen, dass diese nicht immer weiter gen Himmel geht, und schon gar nicht, warum das Mit-Zocken auf dieser Kurve ein böses Ende nehmen muss).

      "Infolge der Übertragung sind die Entstellungen durch die einzelnen einer Gemeinschaft alle von gleicher Art und gleichem Wesen. Die erste Entstellung, die ein Glied der Gesamtheit vorbringt, formt den Kern des ansteckenden Einflusses."

      (Le Bon bringt dazu das Beispiel, wonach allen Kreuzfahrern der Hl. Georg auf den Mauern von Jerusalem erschienen ist, ein Bild, das aber zunächst nur einem einzelnen Kreuzfahrer als erstem erschienen sein kann; wir können aktueller werden: Irgendwann ist einem die "Erscheinung" gekommen, dass mit Internet-Aktien Geld verdient werden könne, da diese Firmen selbst Geld verdienen würden - eine klassische St.-Georgs-Erscheinung ohne jeglichen Bezug zur Wirklichkeit - Rest der Geschichte war dann allseits zu bestaunen).

      "Durch Beeinflussung und Übertragung wird das gemeldete Wunder sofort von allen angenommen. So vollzieht sich der Vorgang von Kollektivhalluzinationen, die in der Geschichte so häufig sind und alle klassischen Merkmale der Echtheit zu haben scheinen, da es sich hier um Erscheinungen handelt, die von Tausenden von Menschen festgestellt wurden."

      (Sehr schön "Kollektivhalluzinationen". Heute: "...von Millionen von Anlegern in aller Welt...")

      "Die geistige Beschaffenheit der einzelnen, aus denen die Masse besteht, widerspricht nicht diesem Grundsatz. Denn diese Eigenschaften sind bedeutungslos. In dem Augenblick, das sie zu einer Masse gehören, werden der Ungebildete und der Gelehrte gleich unfähig zur Beobachtung."

      (Der Daytrader, gelernter Hilfsschweisser, steht also auf der gleichen Stufe wie der Nobelpreisträger für Ökonomie, der einen Hedge-Fonds managt, wie wir bei der Beinahe-Pleite des LTCM-Fonds bestens sehen konnten, bei Soros und Roberston. And many more to come. Auch dem Portfolio des MIT geht`s gar nicht gut...).


      6. Überschwang und Einseitigkeit der Massengefühle
      "Alle Gefühle, gute und schlechte, die eine Masse äußerst, haben zwei Eigentümlichkeiten; sie sind sehr einfach und sehr überschwenglich." (Le Bon nennt sie exagération und simplisme).

      "Wie in so vielen andern, nähert sich auch in dieser Bezeihung der einzelne, der einer Masse angehört, den primitiven Wesen. Gefühlsabstufungen nicht zugänglich, sieht er die Dinge grob und kennt keine Übergänge."

      (Le Bon, ich sagte es bereits in der Einleitung hat auch wirres Zeugs verzapft; von ihm stammt sogar die Theorie einer "Rassenseele", dem Geist der Zeit entsprechend; der wiederholt bei ihm aufkommende Vergleich zu "Primitiven" ist - aus heutiger Sicht - entsprechend zu relativieren. Die Präzision seiner Grundaussage bleibt davon unberührt).

      "Der Überschwang der Gefühle in der Masse wird noch dadurch verstärkt, dass er sich durch Suggestion und Übertragung sehr rasch ausbreitet und dass Anerkennung, die er erfährt, seinen Spannungsgrad erheblich steigert."

      (Vor allem das Tempo der Übertragung hat sich inzwischen gewaltig gesteigert, so dass sich die Gefühle entsprechend blitzartig ausbreiten können; daher ist es ratsam, beim Halten von Positionen unbedingt realtime am Ball zu bleiben, um nicht Gefahr zu laufen, rasiert zu werden).

      "Die Einseitigkeit und Überschwenglichkeit der Gefühle der Massen bewahren sie vor Zweifel und Ungewißheit... Ein ausgesprochener Verdacht wird sogleich zu unumstößlicher Gewissheit. Ein Keim von Abneigung und Missbilligung, den der einzelne kaum beachten würde, wächst beim Einzelwesen der Masse sofort zum wilden Hass."

      (Dazu sind heutige Politikerschicksale zu nennen, cf. Helmut Kohl, der überhaupt nicht begreifen kann, dass er auf einmal so verhasst ist).

      "Die Heftigkeit der Gefühle der Massen wird besonders ... durch das Fehlen jeder Verantwortlichkeit noch gesteigert. Die Gewissheit der Straflosigkeit ... ermöglichen dder Gesamtheit Gefühle und Handlungen, die dem einzelnen unmöglich sind. In den Massen verlieren die Dummen, Ungebildeten und Neidischen das Gefühl ihrer Nichtigkeit und Ohnmacht; an ihrer Stelle tritt das Bewußsstsein einer rohen, zwar vergänglichen, aber ungeheuren Kraft."

      (Das Internet, in dem sich auch ununterbrochen Massen bilden und wieder auflösen, ist ein gutes aktuelles Beispiel; selbst in diesem kleinen Board hier sind solche anonymen Attacken, die schnell zur Bildung von Massen führen können, noch und noch zu beobachten gewesen, erinnert sei an Auftritte von Mme. Pompadour oder Herrn "Netzer" und anderen).


      7. Wie beeinflusse ich die Massen und die Herrschsucht der Massen
      "Da die Masse durch übermäßige Empfindungen erregt wird, muss der Redner, der sie hinreißen will, starke Ausdrücke gebrauchen. Zu den gewöhnlichen Beweismitteln der Redner in Volksversammlungen gehört Schreien, Beteuern, Wiederholen, und niemals darf er den Versuch machen, einen Beweis zu erbringen."

      (Die Zeit der großen Redner ist zunächst einmal vorbei; im Bundestag haben wir derer nur noch zwei: Gysi und Fischer, aber was nicht ist, kann jederzeit werden. Als jemand, der hunderte von Reden vor bis zu 5000 Menschen großen Auditorien gehalten hat, weiß ich aber, wie leicht es ist, sein Publikum zu beeinflussen, es damit zu einer "Masse" zu machen. Das Schreien ist because of political correctness inzwischen out, aber es gibt dafür subtilere Möglichkeiten, das Publikum in seinem Sinne zu manipulieren, z.B. das Flüstern und die Pause. Das wichtigste ist in der Tat der "nicht erbrachte Beweis", daher darf man in Diskussionen niemals eine Frage beantworten. Das lernen Strukturvertriebsleute übrigens schon im ersten Lehrgang. Auf die Börse bezogen ist der "nicht erbrachte Beweis" - um nur einen zu nennen - die Behauptung, Aktien würden sich "langfristig" immer besser entwickeln als alles andere. Diese Behauptung gilt inzwischen bereits als Dogma, wird aber alsbald ebenso zertrümmert werden wie alle anderen volkswirtschaftlichen Dogmen auch).

      "Man spricht mit Recht von der besonderen Optik des Theaters. Zweifellos ist sie vorhanden, aber ihre Gesetze haben nichts mit dem gesunden Menschenverstand und der Logik zu tun. ... Beim Lesen bestimmter Stücke kann man sich ihren Erfolg oft nicht erklären."

      (Wie jeder weiß, sind die Börsen inzwischen zu Theaterstücken mutiert. Wir kennen den Auftritt des Kollegen Busch vor dem Dax-Chart oder die eigens als Bühne aufgebaute Wand der Nasdaq, vor dem dann Markus Koch und andere ihren "Auftritt" haben. Natürlich gehören hierher auch die Inszenierungen von IPOs, etwa an der NYSE oder in Deutschland bei Börsengängen à la Infineon, wo der Held sogar in Motorrad-Kluft auftritt.
      Infineon hatte allerdings den Nachteil, dass man das Stück nirgends nachlesen konnte, eben so wenig wie das von t-online und demnächst t-mobil, weil es gar keinen ernstzunehmenden Text dazu gibt: testierte Bilanzen nämlich. Wir haben es also mit virtuell perfekten Inszenierungen zu tun und die prompt folgenden Kollektivhalluzinationen, nach dem Motto: Da kann der Kurs ja nur noch steigen, sind die massenpsychologisch unausweichliche Folge).

      "Der Überschwang der Massen erstreckt sich nur auf die Gefühle und in keiner Weise auf den Verstand. Die Tatsache der bloßen Zugehörigkeit des einzelnen zur Masse bewirkt... eine beträchtliche Senkung der Voraussetzungen seines Verstandes."

      (Inzwischen ist ja noch und noch die Rede von der "Masse der Anleger" und dass sie sich "irrational" verhalten, vor allem, wenn sie Papiere verkaufen statt sie ad Kalendas Graecas zu halten. Die Versuche, "Irrationalitäten" in der anderen Richtung - siehe Greenspans "exuberance" - anzuprangern zeigen natürlich genau so, dass offenbar Le Bon nicht gelesen wurde. Die Masse hat nur Gefühle und niemals Verstand, was sie letztlich berechenbar und unberechenbar zugleich macht. Inzwischen hat sogar die Ökonomie die Waffen gestreckt; ich bitte dazu das sensationelle Buch "Butterfly Economics" zu lesen, das ein ehemaliger Redakteur des "Economist" veröffentlicht hat. Seine These: Die Wirtschaft gaukelt durch die Gegend - genau so unberechenbar und scheinbar sinnlos wie ein Schmetterling fliegt. Diese Erkenntnis allerdings steckt wiederum gewisse Rahmen ab, innerhalb derer wir analytisch vorgehen können: der Schmetterling kann z.B. nicht in 100 Meter Höhe aufsteigen; er kann sein Flugtempo nicht oder nur ganz gering variieren; er muss sich letztlich doch auch mal ausruhen oder Nahrung suchen, usw. Hier ist also wieder ein interessanter Berührungspunkt zur EWA gegeben, wie jeder, der die Analysen nachvollzieht, die hier geboten werden, bestätigen wird).


      8. Die Unduldsamkeit der Massen
      "Die Massen kennen nur einfache und übertriebene Gefühle. Meinungen, Ideen, Glaubenssätze, die man ihnen einflößt, werden daher nur in Bausch und Bogen von ihnen angenommen oder verworfen und als unbedingte Wahrheiten oder ebenso unbedingte Irrtümer betrachtet."

      (Le Bon führt dazu natürlich die Glaubensauseinandersetzungen an; wir können es aber auch ins Anlegerverhalten ziehen: ich habe in meinem Bekanntenkreis z.B. zwei absolut feindliche Lage, die einen sehen nur in der Immobilie ihr Heil, die anderen in Finanztiteln. Dabei ist die Immobilien-Masse nicht mal bereit, Immobilienaktien oder auch nur Immo-Fonds zu akzeptieren, die Finanztitel-Masse geht umgekehrt auch nie in REITs, Fannie Mae oder anderes, was mit Immos zusammhängen könnte. Und dass sich die Massen der Funtamental-Bullen bzw. -Bären unversöhnlich gegenüber stehen, erfahren wir nun jeden Tag).

      "Da die Masse in das, was sie für Wahrheit oder Irrtum hält, keinen Zweifel setzt, andererseits ein klares Bewußtsein ihrer Kraft besitzt, so ist sie ebenso eigenmächtig wie unduldsam. Der einzelne kann Widerspruch und Auseinandersetzung anerkennen, die Masse duldet sie niemals."

      (Gottseidank, damit wäre zumindest bewiesen, dass dieses Board hier keine Masse ist, wie vorhin schon beim de la Vega/Le Bon Posting vermutet. Hier herrschen Widerspruch und Auseinandersetzung).

      "Die Massen erkennen die Macht an und werden durch Güte, die sie leicht für eine Art Schwäche halten, nur mäßig beeinflusst. Niemals galten ihre Sympathien den gütigen Herren, sondern den Tyrannen, von denen sie kraftvoll beherrscht wurden. Ihnen haben sie stets die größten Denkmäler errichtet. Wenn sie den gestürzten Despoten gern mit Füßen treten, so geschieht das, weil er seine Macht eingebüßt hat und in die Reihe der Schwachen eingereiht wird, die man verachtet und nicht fürchtet."

      (Speziell ein Phänomen der politischen Geschichte, von Napoleon über Bismarck bis Helmut Kohl. Aber wir finden es auch in Sachen Börse. Der Peter-Lynch-Kult, der Warren-Buffett-Kult, der Martin-Ebner-Kult, der John-Templeton-Kult, die gestürzten Soros, Robertson, oder früher: die gestürzten Billy Salomon, Gutfreund, Henry Kaufmann, usw., usw. Die UBS hatte mal als sie noch die SBG war einen Tyrannen als CEO namens Schäfer; nachdem er endlich abgetreten war, begegnete ich ihm auf einem großen Empfang. Schäfer - eben noch der mächtigste Banker der Schweiz - stand völlig unbeachtet in einer Ecke. Er hat mir richtig leid getan).

      "Ist die Haltung der Obrigkeit schwankend, so wendet sich die Masse, die stets ihren äußeren Gefühlen folgt, abwechselnd von der Anarchie zur Sklaverei, von der Sklaverei zur Anarchie."

      (SEHR WICHTIG! Ich bitte statt "Obrigkeit" das Wort "Greenspan" zu setzen. Seit letzter Woche scheint er vom klassischen Sklavenhalter mit der neunschwänzigen Zinspeitsche in der Hand, obendrein unberechenbar, zum schwankenden "Na-ich-weiß-auch-nicht-so-genau"-Typus geworden zu sein. Wird das die Masse der Anleger bemerken, was über kurz oder lang geschieht, ist der Anarchie Tür und Tor geöffnet, sprich an den Börsen zieht Panik ein).


      9. Wie kommen die Ideen zu den Massen und umgekehrt
      "Man kann die Ideen der Massen in zwei Klassen einteilen. Zu der einen zählen wir dir zufälligen und flüchtigen Ideen, die unter dem Einfluss des Augenblicks entstehen: z.B. die Vorliebe für eine Person oder eine Lehre. Zu der anderen die Grundideen, denen Umgebung, Vererbung, Glaube große Dauerhaftigkeit verleihen, wie z.B. die religiösen Glaubenssätze von ehemals, die demokratischen und sozialen Ideen von heute."

      (Hinzugekommen ist inzwischen eine weitere wichtige Idee, nämlich die von der "Machbarkeit der Wirtschaft". Um diese Idee zu pflegen gibt es weltweit mindestens 100.000 Ökonomie-Professoren, Chefstrategen, Notenbanker usw., die sich immer wieder vernehmen lassen. Was sie wirklich können, zeigt sehr gut der von JüKü reingestellte Beitrag zur Greenspan-Rede. Darin besonders der Teil ganz unten, wo der Fed-Chef auf die Frage nach den teuren Häusern sinngemäß antwortet, er würde ja gern die Häuserpreise runterknüppeln ("knock off"), aber das könne er nicht. Damit war Schluss. Aber weder die Fragestellerin noch der Fed-Chef haben da nachgehakt und uns darüber informiert, was denn wäre, wenn doch? Dann würde nämlich ganz Amerika in den landesweiten Privatbankrott abtauchen, weil ja die Häuser drüben bekanntlich sehr hoch beliehen sind. Klartext: Die "Idee" von der Machbarkeit der Wirtschaft hat sich selbst lächerlich gemacht und sie wird alsbald von selbst verschwinden).

      "Man kann sich die Grundideen als die Wassermasse eines langsam dahinströmenden Flusses, die flüchtigen Ideen als die kleinen, immer wechselnden Wellen vorstellen, die seine Oberfläche erregen und, obwohl ohne wirkliche Bedeutung, sichtbarer sind als der Flußlauf selbst."

      (Le Bon, ein präexistenter Elliott, wer hätte das gedacht).


      10. Ideen und ihre Dauer
      "Welche Ideen den Massen auch suggeriert werden mögen, zur Wirkung können sie nur kommen, wenn sie in sehr einfacher Form aufzunehmen sind und sich in ihrem Geist in bildhafter Erscheinung wiederspiegeln."

      (Als jemand, der das Phänomen "Bild" bestens kennt, muss ich sagen: extrem klar gedacht, immerhin erschienen damals, 1895, weder Boulevard-Presse noch gab`s TV oder "Big Brother"-Watching am PC. Auch gab`s noch keine Kurskurven, Mr. Dow fing damit gerade erst an, heute aber sind diese und ihre Wirkungen unbestreitbar, jedenfalls für die "Masse" Börsianer, was übrigens auch sehr schön die Beobachtung belegt, dass Leute, die mit ihrem Depot im Minus sind, nicht etwa "cut your losses short" machen, sondern immer sagen: "Da schau` ich gar nicht mehr hin" - ein Quote, das ich von Kollegen und Kolleginnen jetzt jeden Tag höre; sie bilden sozusagen die Masse der "Bild-Negierer" - die Absturz-Fotos der Concorde aber schauen sie immer noch fasziniert an).

      "Kein Band logischer Übereinstimmung oder Folgereichtigkeit verbindet diese Vorstellungsbilder miteinander. ... Man wird also einsehen, dass in der Masse die entgegengesetztesten Vorstellungen einander folgen."

      (Eben noch: Rein in Aktien, das sieht man doch schon am Kursverlauf (dass das mit den expoentiellen Blow-off-Kurven nicht gut gehen kann, wird verdrängt). Und kurz darauf: Das ist ja schrecklich, wie konnte so was bloß passieren, man spreche bloß mal mit Telekom-Ex-Freaks. Und schließlich: Nie wieder, alles Gangster, die mich bloß abzocken wollten).

      "Unter dem Einfluss einer der verschiedenen in ihrem Verstand (!) aufgespeicherten Ideen folgt die Masse dem Zufall des Augenblicks und wird infolgedessen die verschiedenartigsten Taten begehen. Der völlige Mangel an kritischem Geist lässt sie die Widersprüche nicht sehen."

      (Sehr gut! Irgendwer setzt in den "Verstand" der Masse die Idee, Aktien sind langfristig immer noch die beste Geldanlage und sie folgen dem, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was denn überhaupt "langfristig" heisst. Gestern Abend war in den Tagesthemen eine Pappnase zu bewundern, die doch - "Chefstratege" oder "Chefanalyst" vermutlich - tatsächlich sinngemäß sagte: Langfristig seien Aktien unschlagbar, jedenfalls für die nächsten "ein, zwei Jahre". Frau Bauer lächelte anschließend dummdreist - wie immer - in die Kamera. Offenbar haben die TT inzwischen schon keinen Chefredakteuer mehr, der solchen Unfug aus dem Programm nimmt).

      "Man darf nicht glauben, eine Idee könne durch den Beweis ihrer Richtigkeit selbst bei gebildeten Geistern Wirkungen erzielen. Man wird davon überzeugt, wenn man sieht, wie wenig Einfluss die klarste Beweisführung auf die Mehrzahl der Menschen hat. Der unumstößliche Beweis kann von einem geübten Zuschauer angenommen worden sein, aber das Unbewusste in ihm wird ihn schnell zu seinen ursprünglichen Anschauungen zurückführen.
      Sehen wir ihn nach einigen Tagen wieder, wird er aufs Neue mit genau denselben Worten seine Einwände vorbringen."

      (Jede Diskussion ist daher per se sinnlos, das hatte auch schon Schopenhauer gelehrt in seiner berühmten Stelle in der "eristischen Dialektik" - griech.: eris = Streit - wo er sinngemäß schreibt: Alle Argumente, die sich an den Verstand und nicht an das Gefühl richten, haben keinen Sinn).

      "Ideen brauchen lange Zeit, um sich in der Masse festzusetzen, und sie brauchen nicht weniger Zeit, um wieder daraus zu verschwinden ... Alle Staatsmänner wissen heute, wie viel Irrtum in den Grundideen steckt; da aber ihr Einfluss noch sehr stark ist, so sind sie genötigt, nach Grundsätzen zu regieren, an deren Wahrheit sie nicht mehr glauben."

      (Man vergleiche dazu Alan Greenspan, der in den 60er Jahren ein fanatischer Anhänger des Goldstandards war und schreibt: "Eine geradezu hysterische Feindschaft gegen den Goldstandard verbindet Staatsinterventionisten aller Art. Sie spüren offenbar klarer und sensibler als viele Befürworter der freien Marktwirtschaft, dass Gold und wirtschaftliche Freiheit untrennbar sind, dass der Goldstandard ein Instrument freier Marktwirtschaft ist und sich beide wechselseitig bedingen." Und heute ist Greenspan d e r Staatsinterventionist schlechthin. Sein Aufsatz, erschienen im "The Objectivist" der Ultrakapitalistin Ayn Rand, wurde von mir in WELT am SONNTAG nachgedruckt als AG Fed-Chef wurde. Das anschließende Aufjaulen, z.B. von Kostolany, war herzzerreißend. Der volle AG-Text jetzt nachzulesen in der ganz exzellenten Broschüre "Die Geldfalle" von Reinhard Deutsch. Was Deutsch völlig klar herausgearbeitet hat, wiewohl ich seine "Silberexplosions-These" (noch) nicht teile, ist MUST READ für dieses Board hier).


      11. Die Urteile der Massen
      "Man kann nicht mit unbedingter Bestimmtheit sagen, dass Massen durch Schlussfolgerungen nicht zu beeinflussen wären. Aber die Beweise, die sie anwenden, und die, welche auf sie wirken, scheinen vom Standpunkt der Logik so untergeordneter Art, dass man sie allein mit Hilfe der Analogie als Schlüsse gelten lassen kann. ... Die von den Massen in Verbindung gebrachten Ideen sind nur durch Ähnlichkeit und Aufeinanderfolge verknüpft."

      (Gutes Beispiel von Le Bon dazu, aus dem Reich der Eskimos: Eis ist durchsichtig, schmilzt im Mund zu Wasser; also stecke ich mir jetzt ein Stück Glas in den Mund. Diese Analogie-Schlüsse dominieren besonders die Charttechnik, die sogar klassisch. Im Unterschied dazu die EWA, die aus dem auf Analogieschlüssen beruhenden also bereits erfolgten (!) und nach den menschlichen Pattern immer wieder (!) erfolgenden sub-rationalen Verhalten der Massen ihre Schlüsse zu ziehen sucht).

      "Verknüpfung ähnlicher Dinge, wenn sie auch nur oberflächliche Bezeihungen zueinander haben, und vorschnelle Verallgemeinerungen von Einzelfällen, das sind die Merkmale der Massenlogik... Eine logische Kette unumstößlicher Urteile würde für die Massen völlig unfassbar sein."

      (Dies wird beim nächsten Crash, wenn es denn einer wird, sehr interessant werden, weil die Massen sich dann der Frage stellen müssen, wie`s denn nun weiter geht, aber dann treten wieder die klugen Massenbeeinflusser auf und werden ihnen sagen: Schaut doch 1987 an - danach gings doch erst richtig los; die Logik der kommenden Baisse wird die Masse der Anleger nie begreifen können und deshalb so schmerzhaft darunter leiden müssen).

      "Die Urteile, die die Massen annehmen, sind nur aufgedrängte, niemals geprüfte Urteile."

      (Siehe nochmals "Aktien müssen langfristig immer steigen", gestern).

      "Der Schein hat in der Geschichte immer eine größere Rolle gespielt als das Sein. Das Unwirkliche hat stets den Vorrang vor dem Wirklichen."

      (Erlebt man an sich selbst übrigens jeden Tag, wir alle sind deshalb natürlich "massen-anfällig" und müssen höllisch aufpassen, uns nicht gegenseitig in was reinzuquatschen! Auch ein kleines Board ist tendenziell eine "Masse", auf die Zahl der Beteiligten kommts nicht an).

      "Alles, was die Phantasie der Massen erregt, erscheint in der Form eines packenden, klaren Bilde, das frei ist von jedem Deutungszubehör und nur durch einige wunderbare Tatsachen gestützt: einen großen Sieg, ein großes Wunder, ein großes Verbrechen, eine große Hoffnung."

      (Nach diesem SWVH-Prinzip arbeite ich hier jeden Tag und es funktioniert gar allerliebst; der Profi nennt das "Blattmischung"; auch jedem "Volksredner" dringend anzuraten, manche gute Reden sind bis heute nach diesem Muster aufgebaut, speziell die der Amerikaner).

      "Nicht die Tatsachen als solche erregen die Volksphantasie, sondern die Art und Weise, wie sie sich vollziehen. Sie müssen durch Verdichtung ein packendes Bild erzeugen, das den Geist erfüllt und ergreift. Die Kunst der Einbildungskraft der Massen zu erregen, ist die Kunst, sie zu regieren."

      (Den Schuh zieht sich die große Zeitung gern an, auch wenn "regieren" heute nicht mehr gilt; dazu sind die Medien, alias die "Massenmedien" inzwischen schon viel zu subtil geworden und die Massen in bezug auf ihre Beeinflussbarkeit ebenfalls - macht das "Geschäft" immer schwieriger. Dem TV geht`s genau so).


      12. Was treibt die Meinungen der Massen an (Täuschung, Erfahrung, Vernunft usw.)
      Zwei verschiedene Arten von Triebkräften befähigen die Meinungen und Glaubenslehren der Massen: mittelbare und unmittelbare:

      Die mittelbaren Triebkräfte befähigen die Massen zur Annahme gewisser Überzeugungen und verhindern das Eindringen anderer. Sie bereiten den Boden, auf dem man plötzlich (!) neue Ideen hervorsprießen sieht, deren Kraft und Wirkung Staunen erregen, die aber nur scheinbar plötzlich sind. Der Ausbruch und die Verwirklichung gewisser Ideen bei den Massen zeigen oft eine blitzartige (!) Plötzlichkeit. Doch das ist nur die oberflächliche Wirkung, hinter der man meistens eine lange Vorarbeitung suchen muss."

      (Ja, damit sind wir beim Thema "Crash", der sich vor allem durch seine "blitzartige Plötzlichkeit auszeichnet...
      Jeder Crash hat demnach eine lange Vorgeschichte, die sich allerdings nur wenigen erschliesst, die diese Vorgeschichte auch ganz genau studiert bzw. mit verfolgt haben).

      "Die unmittelbaren Triebkräfte sind der Anlass für das Auftauchen der Entschlüsse, die eine Gesamtheit zu einer jähen Erhebung führen - durch sie bricht ein Aufruhr los oder wird ein Streik beschlossen, sie bringen durch riesige Stimmenmehrheit einen Menschen zur Macht oder stürzen eine Regierung. Bei allen großen Geschehnissen der Geschichte kann man die ununterbrochene Wirkung dieser beiden Arten von Triebkräften feststellen."

      (Le Bon war kein Börsianer, aber das Schlüsselwort "jäh" gilt an der Börse mehr als irgendwo sonst; ich erinnere nicht nur an 1929 oder 1987, sondern z.B. auch an den Sommer 1982, wo plötzlich, also jäh, die Mega-Hausse startete. Es war just die Zeit, als kurz zuvor "Business Week" noch mit dem Titel gekommen war: "Death of Equities" - Tod der Finanzanlagen; das ganze wirkt also in beiden Richtungen).

      (Le Bon geht dann auf die "Rassen" ein, ein von mir bereits als obsolet gerügtes Vorgehen, dann auf die "Überlieferungen", die er als "unsichtbare Herren" bezeichnet, die nur der "langsamen Abnutzung durch die Jahrhunderte nachgaben", was inzwischen - nach den vehementen Zeitenbrüchen des 20. Jh.s - ebenfalls nicht mehr so gesehen werden kann. Dann kommt er zur "Zeit").

      "Die Zeit ist einer der wirksamsten Faktoren in den gesellschaftlichen wie in den sozialen Fragen. Sie ist der wahre Schöpfer und der große Zerstörer. Die Zeit bereitet die Meinungen und Glaubensbekenntnisse der Massen vor, d.h. den Boden, auf dem sie keimen. Daraus folgt, dass gewisse Ideen nur zu einer bestimmten Zeit, dann nicht mehr zu verwirklichen sind. Die Zeit ist unsere wahre Meisterin, und man braucht sie nur walten zu lassen, um zu sehen, wie alle Dinge sich wandeln."

      (Es ist also sehr wichtig, genau zu erkennen, "wie spät" es ist (buchstäblich). Eine unvoreingenommene Analyse unseres der-ZEIT-igen Zustands kommt zu dem Ergebnis, dass wir bereits in oder kurz vor einer Zeitenwende stehen. Das Pendel, das in der Geschichte immer wieder zwischen totaler Ruhe und hektischem Exzess hin und her schwang, scheint nunmehr am äußersten Punkt des Zweiten angekommen zu sein: jeglicher Tabubruch ist vollzogen, der Exhibitionismus aufs äußerste gesteigert, die Stimmung on top der Euphorie. Den Übergang zum Rückschlag des Pendels bereitet sich an der Börse übrigens durch extreme Kursausschläge, maximale Umsätze und ein jähes Umschwenken von "himmelhoch jauchzend" und "zu Tode betrübt" vor - man schaue sich nur mal in den Zocker-Boards und -Chat-Rooms um).


      13. Warum sind Börsen "Tempel"?
      "Die Bilder (die die Einbildungskraft der Massen erregen) stehen einem nicht immer zur Verfügung, aber man kann sie durch geschickte Anwendung von Worten und Redewendungen hervorrufen. Werden sie kunstgerecht angewandt, so besitzen sie wirklich die geheimnisvolle Macht, die ihnen einst die Adepten der Magie zuschrieben. Sie rufen in der Massenseele die furchtbarsten Stürme hervor und können sie auch besänftigen."

      ("Magie" lässt sich unschwer durch "Manie" ersetzen. Le Bon, wir sprachen in einem früheren Daily darüber, kannte vor mehr als hundert Jahren natürlich noch nicht die Möglichkeit, Bild u n d Wort in einem unwiderstehlichen Mix zu mischen, wie es die heutigen Medien drauf haben. Diese Beeinflussungmöglichkeit ist durch die sog. "Börsensendungen" natürlich auf die Spitze getrieben. Der Anleger malt sich nicht nur schönste Bilder aus, die ihm ein "Analyst" oder "Kommentator" vorträgt, nein, er kann diese Bilder auch in Form von Kurven bestätigt sehen. Ein Bild, so schon die Chinesen, "sagt mehr als tausend Worte". Damit lässt sich natürlich jede Manie zum absoluten Exzess treiben).

      "Worte, deren Sinn schwer zu erklären ist, sind oft am wirkungsvollsten. So z.B. die Ausdrücke Demokratie, Sozialismus, Gleichheit, Freiheit u.a., deren Sinn so unbestimmt ist, dass dicke Bände nicht ausreichen, ihn festzustellen."

      (Dies ist unmittelbar einleuchtend. Es gilt, bezogen auf unsere Thematik hier, natürlich auch für Wörter wie "Aktiensparen", "langfristig", "Standardwerte", "Wertpapiere", "Vermögensaufbau" usw.)

      "Eine wahrhaft magische Macht knüpft sich an ihre kurzen Silben, als ob sie die Lösung aller Fragen enthielten. In ihnen ist die Zusammenfassung der verschiedenen unbewussten Erwartungen und der Hoffnung auf ihre Verwirklichung lebendig."

      (Silben? Ja: "Wert", "Sparen", "Auf-Bau" usw. usw.).

      "Seit der Morgenröte der Kultur sind die Völker immer dem Einfluss von Täuschungen ausgesetzt gewesen. Den Schöpfern von Täuschungen haben sie die meisten Tempel, Bildwerke und Altäre errichtet."

      (Wie jeder weiss, sind die NYSE, die Börse in Paris, die BoE, usw. in Gebäuden untergebracht, die griechischen Tempeln ähneln. Franz Pick, der weise Gold-Guru hat mir mal gesagt, man sollte überall darüber die Lettern setzen: Mundus decipi vult, ergo decipiatur - lat. = Die Welt will betrogen sein, also lasst sie uns betrügen).

      "Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie auzuklären sucht, stets ihr Opfer."

      (Wir sollten die Erkenntnisse, die wir hier gemeinsam erarbeiten, also besser für uns behalten, jegliche Aufklärung ist nicht nur sinnlos, sondern auch riskant; ich erlebe es seit dem Frühjahr, als ich allen Kollegen dringend geraten hatte, rundum Kasse zu machen. Nur wenige sind dem Rat gefolgt, die anderen, die nun auf täglich sich vergrößernden Verlusten sitzen, starren mich mit unverhohlener Feindschaft an...)


      14. Erfahrung, Vernunft, und die "Führer" der Massen
      "Die Erfahrung ist so ziemlich das einzige wirksame Mittel, um der Massenseele eine Wahrheit fest einzupflanzen und zu gefährlich gewordene Täuschungen zu zerstören. Dazu muss die Erfahrung auf einer breiten Grundlage ruhen und oft wiederholt werden."

      (Klingt gut, aber:)

      "Die von einer Generation gesammelten Erfahrungen sind im allgemeinen für die folgende nutzlos, darum hat es keinen Zweck, geschichtliche Ereignisse als Beweis anzuführen."

      (Mein Problem, seit ich denken kann. Ich hatte schon in meiner Studien- und Assistentenzeit - arbeitete in zwei Fakultäten, der Philosophischen und der Rechts- und Staatswirtschaftlichen - immer wieder feststellen können, dass ich mit dem Wissen aus der einen Ecke in der anderen nichts anfangen konnte und vice versa. Jeder blieb fest auf seinem Standpunkt stehen, der Historiker und der Ökonom. Meine Beiträge wurden zwar immer wieder als "hoch interessant" und "anregend" empfunden, aber das war`s dann auch.

      Und das mit der GENERATION ist ganz genau so. Ich kann heute als jemand, der sogar noch die Erfahrungen der Generation vor mir mit großem Dank aufgenommen und gespeichert hat, nur sehr schwer einen Zugang zur jüngeren Generation finden, was unsere Themen hier angeht. Es heisst dann immer: "Ja, ja, schon gut, Alter.." oder "Nein, diesmal ist es eben anders..." Dennoch werde ich nicht müde zu wiederholen: Schaut in die Geschichte, da ist alles vorhanden, was wir wissen müssen. Wer nicht reinschaut, gerät in Gefahr, den bekannten Kollektivhalluzination zu erliegen, die Le Bon so meisterlich beschrieben hat).

      "Ihr (der Erfahrung) einziger Nutzen ist, dass sie zeigt, in welchem Maße die Erfahrungen in jedem (!) Zeitalter wiederholt werden müssen, um irgendeinen Einfluss zu gewinnen und den Erfolg zu haben, auch nur einen (!) Irrtum, der mit der Massenseele verwachsen ist, auszurotten."

      (Dass die Weltgemeinschaft der Anleger jetzt ihre eigenen Erfahrungen machen musss, liegt auf der Hand. Und der Irrtum bezüglich der "immer weiter steigenden Kurse" wird vermutlich auch dieses Mal nicht auszurotten sein - aber warten wir es ab).

      "Bei der Aufzählung der Faktoren, die imstande sind, die Massenseele zu erregen, könnten wir uns die Erwähnung der Vernuft ersparen, wenn man nicht den negativen Wert ihres Einflusses aufzeigen müsste... Die logischen Köpfe, die an die ziemlich knappen Schlußketten der Vernunft gewöhnt sind ... sind immer wieder über das Fehlschlagen ihrer Beweise überrascht."

      (Diese Überraschung sollten wir Logiker uns also ein- für alle Mal abgewöhnen).

      "Daher wenden sich auch die Redner (heute: die Politiker, die Medien usw.), die Eindruck auf die Massen zu machen verstehen, an ihr Gefühl und niemals an ihre Vernunft. Die Gesetze der Logik haben keinerlei Einfluss auf sie."

      (Nur als Beispiel das Rentenproblem: Die Leser einer großen Zeitung sind einfach nicht bereit, anzuerkennen, dass sie keinerlei Anspruch auf die von ihnen eingezahlten Rentenbeiträge haben können, weil die längst an frühere Rentner ausbezahlt wurden. Wer versucht, das mit unserem Umlaufverfahren logisch zu erklären, erhält wütende Proteste, von wegen "ich habe immerhin 40 Jahre lang eingezahlt und jetzt Anspruch auf mein Geld", usw. Wer obendrein auch noch versucht, klar zu machen, dass auch der Übergang zu einer "privaten" Altersvorsorge das Problem, dass immer die Jüngeren an die Älteren zahlen müssen, nicht löst, weil es eben einfach zu wenig Jüngere gibt, scheitert genau so, von "fondsgebundenen" LVs mal ganz abgesehen, die inzwischen als die ultimative Lösung vorgegaukelt werden).

      "Man draucht nicht einmal bis zu den primitiven Wesen hinabzusteigen, um die völlige Ohnmacht der Logik im Kampf gegen Gefühle festzustellen. Erinnern wir uns nur daran, wie hartnäckig sich viele Jahrhunderte hindurch die religiösen Vorurteile gehalten haben, die der einfachsten Logik widersprechen."

      (Da muss ich mich selbst als Beispiel anführen. Ich bin bekanntlich Katholik und weiß sehr wohl um die mit dem Glauben verbundene Problematik. Fallen mich Zweifel an, tröste ich mich mit dem berühmten "Credo, quia absurdum" - ich glaube es, weil es widersinnig ist - des Augustinus. Mein Intellekt bäumt sich zwar dagegen auf, aber dann finde ich wieder irgendwo eine herrliche Kirche, zuletzt St. Gallen, heule hemmungslos und fühle mich wieder "geborgen". Ich hoffe nur, in meinen übrigen Lebensbereichen "massenfest" zu bleiben und tröste mich mit Le Bons Schlusssatz zu diesem Kapitel:)

      "Nich vermöge, sondern oft trotz der Vernunft bildeten sich Gefühle wie Ehre, Entsagung, religiöser Glaube, Ruhmes- und Vaterlandsliebe, die bis heute die Triebfedern aller Kultur gewesen sind."

      (Dies kann natürlich auch ins Aschgraue diskutiert werden, aber sei`s drum)


      Die Führer der Massen und ihre Überzeugungsmittel
      Vorweg: Der Begriff "Führer" ist inzwischen ja so negativ besetzt, dass ich mir lange überlegt habe, das Folgende überhaupt reinzustellen.
      Aber wir müssen das hier völlig nüchtern sehen: Le Bon veröffentlichte diese Passagen im Jahr 1895. Sein Weitblick hat seines gleichen nicht! Er hat jetzt das Wort, und ich werde ihn heute auch nicht weiter kommentieren, weil der Text für sich spricht:

      "In den menschlichen Massen spielt der Führer eine hervorragende Rolle. Sein Wille ist der Kern, um den sich die Anschauungen bilden und ausgleichen. Die Masse ist eine Herde, die sich ohne Hirten nicht zu helfen weiß.

      Sehr oft war der Führer zuerst ein Geführter, der selbst von der Idee hypnotisiert war, deren Apostel er später wurde. Sie hat ihn so sehr erfüllt, dass neben ihr alles verschwand und dass ihm nun jede gegenteilige Anschauung als Irrtum und Aberglaube erscheint.

      Meistens sind die Führer keine Denker, sondern Männer der Tat. Sie haben wenig Scharfblick und könnten auch nicht anders sein, da der Scharfblick im allgemeinen zu Zweifel und Untätigkeit führt.

      Man findet sie namentlich unter den Nervösen, Reizbaren, Halbverrückten, die sich an der Grenze des Irrsins befinden.

      So abgeschmackt auch die verfochtene Idee oder das verfolgte Ziel sein mag, gegen ihre Überzeugung wird alle Logik zunichte.

      Verachtung und Verfolgung stört sie nicht oder erregt sie nur noch mehr.

      Persönliches Interesse, Familie, alles wird geopfert. Sogar der Selbsterhaltungstrieb ist bei ihnen ausgeschaltet,und zwar in solchem Maße, dass die einzige Belohnung, die sie oft anstreben, das Martyrium ist.

      Die Stärke ihres Glaubens verleiht ihren Worten eine große suggestive Macht. Die Menge hört immer auf den Menschen, der über einen starken Willen verfügt. Die in der Masse vereinigten Einzelnen verlieren allen Willen und wenden sich instinktiv dem zu, der ihn besitzt.

      Die großen Überzeugten ... begeisterten erst, nachdem sie selbst durch einen Glauben begeistert waren. Dann freilich konnten sie in den Seelen jene furchtbare Macht erzeugen, die Glaube heißt und den Menschen zum völligen Sklaven seines Traumes macht.

      Nicht das Freiheitsbedürfnis, sondern der Diensteifer herrscht stets in der Massenseele. Ihr Drang, zu gehorchen, ist so groß, daß sie sich jedem, der sich zu ihrem Herrn erklärt, instinktiv unterordnen."

      (Selbst wenn Le Bon in den Zwanziger und Dreissiger Jahren gelesen und in allen Schulen, Universitäten und Kriegsakademien gelehrt worden wäre - ob uns das die Jahre 1933/45 erspart hätte? Ich habe Zweifel. Wir können nur alles in unserer Kraft Stehende tun, um eine Wiederholung, in welche Richtung auch immer sie verlaufen würde, zu verhindern. Le Bon gibt dazu einen wichtigen Hinweis: Massenbewegungen mit einem "Führer" an der Spitze erlöschen sofort, wenn das "Führer"-Problem beseitigt wurde. Oder wie es Israels so schrecklich zu Tode gekommener Premier Rabin einmal sagte: "Man muss der Schlange den Kopf zertreten, so lange sie noch klein ist.")


      Wie wirke ich auf Massen ein?
      "Wenn es sich daraum handelt, eine Masse für den Augenblick mitzureißen und sie zu bestimmen, irgend etwas zu tun..., so muss man sie durch raschen Einfluss auf wirken. Der erfolgreichste ist das Beispiel."

      (An der Börse drückt sich jeder davor. Weder kennen wir das private Depot von Herrn Breuer noch das von Frau Weisenborn, usw. In den Börsenblättern werden immer auch nur "Musterdepots" aufgelegt. Selbst Greenspan ist kein gutes Beispiel, denn zum einen darf er keine Aktien haben, wie alle, die in den USA wichtige Ämter bekleiden, zum anderen: wer macht schon in Bonds, wenn die Börse abgeht, zum dritten: An seinem Portefeuille hatte er 1999 große Verluste, hatte ich glaube, schon mal gepostet.

      Was ein Beispiel dennoch vermag, zeigt amazon.com, wo der Kurs massiv niederging als Jeffs treueste Anhängerin unter den Analysten "das Handtuch" warf. Ein anderes Beispiel ist der berühmte Brief von John D. Rockefeller, kurz nach dem 29er Crash, als er in seiner schönen, klaren Schrift die Nation wissen ließ, dass er und sein Sohn "noch nie so optimistisch" gewesen seien für US Economy, "wie heute"hin gekauft hätten.

      Andererseits versuchten einige Banker 1929 die Katastrophe dadurch aufzuhalten, dass sie persönlich an der NYSE erschienen, und Aktien mit Geldkursen an sich zogen, die weit über den letzten Notizen lagen - es nutzte nichts. Dazu Galbraith & Granville lesen! Das mit dem Beispiel kann wirken, kann auch nicht, es kommt darauf an, wie die Massen präpositioniert sind, siehe gleich dazu. Ich bin mir sicher, dass jetzt ein Breuer-Zitat - er war ja lange Börsenchef - in dem Sinne: "Heute habe ich alle meine Aktien verkauft" den Dax schlicht töten würde. Umgekehrt ein "Heute habe ich sogar Kredit aufgenommen, um die Aktien auf dem niedrigen Niveau zu kaufen"?
      Würde den Dax erst recht in die Tiefe jagen, siehe dazu gestern die Martyriums-Sucht der Führer).

      "Handelt es sich jedoch darum, der Massenseele Ideen und Glaubenssätze langsam einzuflößen, so wenden die Führer verschiedene Verfahren an: die Behauptung, die Wiederholung und die Übertragung (contagion). Ihre Wirkung ist ziemlich langsam, aber ihre Erfolge sind von Dauer."

      (Wie unschwer nachzuvollziehen, hunderte von Beispielen in der Geschichte).

      "Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie."

      (Ich darf nur an Kostos "Dornröschen-Schlaf" erinnern, ein perfektes Beispiel dazu).

      "Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluss, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit
      den selben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gäbe nur eine einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung. Das
      Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird."

      (Ich hatte die Freude, sehr oft zusammen mit Kostolany vor Publikum zu sprechen. Immer sah ich in den ersten Reihen die gleichen Gesichter. Die Menschen, zu denen sie gehörten, waren weit gereist, um nur ja den großen Aktien-Propheten nicht zu verpassen, der in immer gleichen Worten, mit kräftiger und klarer Stimme, seine Rede hielt. Ich war da nur die Side-Show, obwohl ich in der Gold-Hausse der 70er durchaus auch mal die Haupt-Show war. Einmal, Gold war schon deutlich sichtbar gekippt, hatte ich in Linz 1400 Zuhörer, mehr als jemals ein Nachkriegs-Politiker in dem Großen Saal zusammenbracht hatte. Und alle wollten von mir nur die Wiederholung hören, von wegen: Gold schlendert jetzt mühelos auf 10.000 oder so.

      Als ich die Leute dann enttäuschen musste, gingen sie verstört nach Hause, änderten aber ihre Meinung in keiner Weise. Ich selbst habe übrigens meine Ansicht über die Inflation, und dass sie immer weitergehen müsse, erst angefangen zu überdenken, als mich Dr. H.-D. Schulz - ja genau der! - einmal nach einem Vortrag fragte, ob ich mir nicht auch mal ein "deflatorisches Szenario" vorstellen könnte.

      Ich war geschockt, und ging subito in mich. Danach habe ich meine VWL-Theorien noch einmal Punkt für Punkt
      überprüft und kam nach langer schwieriger Denkarbeit endlich dahinter, initiiert zum einen von Heinsohn/Steiger
      und gemeinsam entwickelt dann mit Dipl.-Ing. Walter Lüftl, ein Hochgenuss übrigens, mit Naturwissenschaftlern
      zu arbeiten; die haben nie ein Problem damit gehabt, die "neuen" Gedanken nachzuvollziehen).

      "Wenn eine Behauptung oft genug und einstimmig wiederholt wurde, wie das bei gewissen Finanzunternehmungen der Fall ist, ... so bildet sich das, was man eine gestige Strömung (courant d`opinion) nennt, und der mächtige Meschanismus der Ansteckung kommt dazu. Unter den Massen verbreiten sich Ideen, Gefühle, Erregungen, Glaubenslehren mit ebenso starker Ansteckungskraft wie Mikroben. Diese Erscheinung beobachtet man auch bei Tieren, wenn sie in Scharen zusammen sind. Ein Schreck, die wirre Bewegung einiger Schafe greift bald auf die ganze Herde über. Die Übertragung der Gefühle erklärt die plötzlichen Paniken..."

      (Bestens herausgearbeitet!)


      "Nimbus" bzw. "Prestige"
      "Eine große Macht verleiht den Ideen, die durch Behauptung, Wiederholung und Übertragung verbreitet wurden, zuletzt jene geheimnisvolle Gewalt, die Nimbus heißt."

      (Nimbus = lat. Heiligenschein; kommt schon in der "heidnischen" Zeit Roms vor, als sich Kaiser auf Münzen mit selbigem verehren ließen. Die Massenbeeinflussung im Alten Rom ist überhaupt ein höchst interessantes Thema. Wie konnte der Kaiser den gigantischen Laden überhaupt zusammenhalten? Antwort: Durch die Münzprägung.

      Auf den Münzen erschien stereotyp immer der Kopf des Herrschers, Rückseite positive Symbole wie Fortuna als Göttin, Geldverteilungsszenen, Merkur mit Füllhorn, usw. Um den Kopf immer die Aufschrift DN = Dominus Noster, unser Herr. Dazu IMP = Imperator, korrekt: Oberbefehlshaber, Klartext: Hinweis auf die Legionen, die jederzeit zur Stelle sein konnten. Der Trick funktionierte in Westrom fast 500 Jahre lang, in Ostrom wandelte sich die Rs. allmählich zur Darstellung des thronenden Christus beim Gerichtstag. Darstellung heißt PANTOKRATOR, griech. = Allesherrscher. Und die Nummer hielt fast weitere 1000 Jahre. Genial).

      "Alles, was in der Welt geherrscht hat, Ideen oder Menschen, hat sich hauptsächlich durch die unwiderstehliche Kraft, die sich Nimbus (le prestige) nennt durchgesetzt... Am meisten Nimbus haben die Toten, also Wesen, die wir nicht fürchten."

      (Schon Keynes sprach von der Vorliebe seiner Zunft, sich von Denkern und ihren Hirngespinsten leiten zu lassen, die schon lange tot sind; heute werden außer ihm gern beschworen: Ludwig Erhard, F.A. von Hayek, Röpke, Adam Smith, nur um Karlchen Marx ist es etwas still geworden).

      "Der Nimbus ist in Wahrheit eine Art Zauber, den eine Prsönlichkeit, ein Werk oder eine Idee auf uns ausübt. Diese Bezauberung lähmt alle unsere kritischen Fähigkeiten und erfüllt unsere Seelen mit Staunen und Ehrfurcht. Die Gefühle ... sind unerklärlich wie alle Gefühle, aber wahrscheinlich von derselben Art wie die Suggestion, der ein Hypnotisierter unterliegt. Der Nimbus ist der mächtige Quelle aller Herrschaft."

      (Der größte Nimbus der Gegenwart liegt im Wort "Staat". Wenn ich diverse Postings der letzten Zeit anschaue,
      hier in diesem höchst "aufgeklärten" Board, so kann ich nicht umhin, zu konstatieren, dass - bei aller "kritischen" Haltung dem Staat gegenüber in Details - doch der Zauber der Idee, dass es immer eine Institution gibt, die am Ende alles doch wieder zum Guten wendet, fast in allen Köpfen nistet. Diese Idee vom (unpersönlichen) "Allheilmacher" stammt übrigens vom französischen Revolutions-Paten Mirabeau. Als Frankreich 1789 endlich in der überschuldungsbedingten ausweglosen Lage war, meinte Mirabeau, die neue Idee von der "Nation" würde alles schon richten. Natürlich hat sie gar nichts gerichtet. Die Überschuldung verschwand in der Hyperinflation (= Ausbuchung) der Assignaten. Und dann kam der Auftritt eines Artillerie-Leutnants namens Napoleon, der dann als "großes Heilmitel" (in personifizierter Form) antreten konnte. Resultat: Millionen Tote, schon damals. Und das "Heil Hitler" war nur eine Doublette bzw. Bestätigung des Vorgehenden).

      (Le Bon beschäftigt sich dann ausführlicher mit Napoleon, der den Nimbus schon in der Anfangszeit in sich trug und die altgedienten Generäle, deren Chef er plötzlich geworden war, auch "ohne Redensarten, Gesten, Drohungen ... zahm" zu machen verstand. Napoleon griff zum alten Trick der Pause und ließ die Befehlshaber warten, dann gab er einen knappen Auftritt und ein alter Haudegen meinte, dass er sich den Einfluss nicht erklären könne, der ihn beim ersten Blick "überwältigt" hätte...)

      "An der Entstehung des Nimbus können zahlreiche Faktoren beteiligt sein. Einer der bedeutendsten war stets der
      Erfolg. Der Nimbus verschwindet immer im Augenblick des Misserfolges. Der Held, dem die Masse gestern
      zujubelte, wird morgen von ihr angespieen, wenn das Schicksal ihn schlug. Je größer der Nimbus, um so heftiger
      der Rückschlag. Die Masse betrachtet dann den gefallenen Helden und rächt sich dafür, dass sie sich einer
      Überlegenheit gebeugt hat, die sie nicht mehr anerkennt."

      (Top-Kandidaten für diesen Prozess, bezogen auf die Börse, sind: Ron Sommer, Warren Buffett, Peter Lynch,
      Heiko Thieme, Gates, Ellison, Eisner, Jack Welch, sämtliche Chefanalysten und Chefstrategen (die dies ahnend
      schon früh in die Anonymität abzutauchen versuchten), schließlich jeder Hinz & Kunz von "Anlageberater", usw. Die Auswahl ist sehr, sehr groß).

      "Der Nimbus kann sich auch abnutzen, indem man ihn diskutiert; das geht langsamer, aber sicher. Der diskutierte
      Nimbus ist kein Nimbus mehr."

      (Dieses Stadium scheint so peu à peu erreicht zu werden. Der Nimbus von den ununterbrochen steigenden
      Kursen, inzwischen heisst es ja immer häufiger "langfristig steigender Kurse", ohne mitzuteilen, wie "lang" denn
      "lang" sein mag, beginnt sich - da er mehr und mehr diskutiert wird - zu verflüchtigen).


      Die Meinungen der Massen
      "Über den festen Glaubensanschauungen ... liegt eine Schicht von Meinungen, Ideen, Gedanken, die fortwährend entstehen und vergehen. Manche sind sehr vergänglich und die bedeutendsten überdauern kaum das Leben einer Generation."

      (Das Tempo des Entstehens und Vergehens hat sich heute enorm beschleunigt. Vor allem der schnelle Wechsel
      zwischen der Forderungen nach mehr Staatsinterventionismus oder Rückkehr zu mehr wirtdchaftlicher Freiheit ist bemerkenswert. An den Börsen ist der Parameterwechsel noch schneller, vgl. den Wechsel hin zum "Aktiensparen" in den 90ern, dann zum "Es kann nur noch aufwärts gehen" zur Jahreswende, jetzt ein "langfristig
      muss man immer gewinnen", usw. Die neue Ausgabe von "Mein Geld" erscheint mit dem großen Titel SPAREN - mit Disziplin zum Ziel, von Aktien ist nur noch am Rande die Rede).

      "Die Anzahl der unbeständigen Meinungen der Massen ist heutzutage größer als je, und zwar aus drei
      verschiedenen Gründen. Erstens büßen die alten Glaubenslehren ihre Herrschaft ein und wirken nicht mehr wie
      früher richtunggebend auf die Meinungen. Das Erlöschen der Gesamtüberzeugungen gibt Raum für eine Menge
      Sonderanschauungen ohne Vergangenheit und Zukunft."

      (Was sich ebenfalls beschleunigt hat, so dass vielerorts ein Gefühl der "Leere" entstanden ist und der
      Orientierungslosigkeit in den "Grundfragen des Lebens").

      "Zweitens wächst die Macht der Massen immer mehr und findet immer weniger Gegengewicht, so dass sich die
      außerordentliche Beweglichkeit der Ideen, die wir bei ihnen fanden, frei entfalten kann."

      (Klartext: Selbst bei einfacher Überprüfung bereits als skurril entlarvte Ideen konnten sich so tief in den Gemütern eingraben, etwa die Idee, dass bei der Staatsverschuldung eigentlich doch nichts passieren kann; warum es dann aber doch z.B. die 60-Prozent-Grenze in Maastricht gegeben hat, wurde deshalb nur oberflächlich hinterfragt - sind 60 Prozent etwa ein Naturgesetz oder -zustand? Warum nicht 0 % oder 100%?).

      "Drittens führt die neuerdings so verbreitete Presse unaufhörlich die entgegengesetzten Meinungen vor den Augen der Masse vorüber. Die Wirkungen, die jede von ihnen eben hervorzurufen suchte, werden bald von
      widersprechenden Einflüssen aufgehoben. Keine Meinung kann sich richtig verbreiten, und alle führen nur ein
      vergängliches Dasein. Sie sind tot, bevor sie bekannt genug sind, um allgemein zu werden."

      (Kann ich als vom Fach nur bestätigen. Alles huscht immer schneller vorüber; umso fataler ist es aber, wenn sich bestimmte Standard in der gesamten Presse einnisten, z.B. die Kritiklosigkeit den Börsenabläufen gegenüber - inzwischen überrascht sogar die taz (!) ihre Leser mit Börsenkursen).

      "Wenn irgend etwas die Stunde des Niedergangs aufhalten kann, so ist es nur die außerordentliche
      Veränderlichkeit der Meinungen und die wachsende Gleichgültigkeit der Massen gegen alle allgemeinen
      Grundanschauungen."

      (Da hatte sich Le Bon schwer geirrt, wie die Jahre 1917 und 1933 usw. markieren. Die Massen, definiert hier als
      z.B. Gesamtheit der Bevölkerung, nicht als die extrem agilen "kleinen" Massen, erscheinen zwar in "normalen
      Zeiten" ziemlich gleichgültig, aber in der Stunde der Not, beginnen sie zu rasen. Und sollte eine solche Stunde
      wiederkehren, ist bei der Verflachung der Grundanschauungen damit zu rechnen, dass sogar minimale
      "Denkansätze" und seien sie noch so wirr die Massen sofort ergreifen und in die bekannten unangenehmen
      Richtungen führen. Die ganz großen Massen heute liegen dösig in der Sonne, aber wehe, eine unangenehme Sache schreckt sie auf!

      Dies bedeutet für jeden von uns, und nicht nur hier im Board, extrem wachsam zu sein, um die "unangenehme
      Sache" - und sei es nur der "Trigger" für Crash oder Krise - so früh wie möglich zu erkennen. Denn dass wir die
      nächsten zehn Jahre so easy weitermachen und -leben können wie bisher, dürfte doch wohl fraglich sein).


      ENDE


      Und Dr. Le Bon bedankt sich bei allen, die mitgelesen haben.




      Anmerkung von GoldSeiten.de 04/2002:
      Das Buch "Psychologie der Massen" von Gustave LeBon ist


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