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    Unglaublich,Sommer genehmigt sich mal eben nebenbei ein Privatvermögen.. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.02.02 14:15:30 von
    neuester Beitrag 29.05.02 19:49:45 von
    Beiträge: 8
    ID: 545.927
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      schrieb am 05.02.02 14:15:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Es ist nicht zu fassen...lest selbst:


      DEUTSCHE TELEKOM

      Sommer genehmigt sich Bonus-Programm

      Die Deutsche Telekom konzentriert sich jetzt voll auf die Steigerung ihres Börsenwertes. Zunächst sollen dafür zusätzliche Aktienoptionen die Telekom-Manager motivieren, mehr für den Kurs zu tun.


      REUTERS

      Erhält Aktienoptionen als Motivationshilfe: Telekom-Chef Ron Sommer


      Bonn - Nach Informationen der "Bild"-Zeitung erhalten Ron Sommer und seine Kollegen in den nächsten Wochen zusätzliche Bezugsrechte für insgesamt 3,6 Millionen Telekom-Papiere. Allein auf Sommer entfällt davon ein Anteil von 450.000 Stück. Die Optionen können zwischen 2004 und 2011 zum Preis von knapp 58 Mark eingelöst werden.
      Ein Bonbon ohne Risiko: Fällt der Kurs der Telekom-Aktie unter den Optionskurs, lassen die Begünstigten ihre Optionen einfach verfallen. Wird das Papier teurer, so können sie die Differenz als Gewinn einstreichen. Nach Rechnung der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre würde der Vorstand insgesamt 230 Millionen Mark gewinnen, wenn der Kurs allein auf den letzten Ausgabepreis von 123 Mark steigen würde. Treffend zitiert die "Bild"-Zeitung Telekom-Sprecher Stephan Broszio: "Sicher ist das kein Bestrafungsprogramm."
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 14:17:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Milliardenklage gegen Telekom

      Die amerikanische Firma World Access (WAXS) hat die Telekom wegen Geschäftsschädigung verklagt. Der TelDaFax-Großaktionär verlangt Schadenersatz wegen der Abschaltung von Leitungen.



      Atlanta - Die Klage sei bereits bei einem US-Bundesgericht des Staates Georgia eingegangen, teilte WAXS mit. Grund sei die Abschaltung der deutschen Telefongesellschaft TelDaFax vom Netz der Deutsche Telekom.
      WAXS ist an TelDaFax mit 33 Prozent beteiligt. Die US-Gesellschaft behauptet in ihrer Klage, sie sei durch die Abschaltung mit mehr als 1,3 Milliarden Mark geschädigt worden. Durch die Netzzugangs-Unterbrechung habe die Deutsche Telekom deutsche Kartellgesetze und ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der TelDaFax verletzt, heißt es weiter. Vor und seit der Unterbrechung des Netzzugangs habe die Deutsche Telekom versucht, TelDaFax-Kunden und Kunden der deutschen WAXS-Tochterfirmen zu gewinnen.

      World Access versucht seit 1999 ein europäisches Telefongeschäft aufzubauen, das sich auf kleine und mittlere Unternehmenskunden konzentriert. Die TelDaFax sollte der Eckpfeiler ihres europäischen Netzes werden. Die Deutsche Telekom habe nun durch die Abschaltung des Netzzugangs nicht nur die Geschäfte von TelDaFax zerstört, sondern auch die WAXS schwer geschädigt, argumentieren die Amerikaner.

      Die Deutsche Telekom musste auf Grund einer von der TelDaFax erwirkten einstweiligen Verfügung des Landgerichts Köln die vor etwa zwei Wochen wegen Zahlungsrückständen gekappten Leitungen wieder schalten. Die angeschlagene Marburger Firma steht mit einem zweistelligen Millionenbetrag bei der Deutsche Telekom in der Kreide. Sie ist nach Überweisung von fünf Millionen DM als Vorauszahlung seit Freitag wieder am Netz der Deutsche Telekom.
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      schrieb am 05.02.02 14:21:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Porträt: Ron Sommer

      Deutscher Industriemanager; Dr. phil.

      Geburtstag: 1949, Haifa
      Klassifikation: Wirtschaftsmanager, Industriemanager

      Nation: Deutschland







      Herkunft




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      Ron Sommer wurde 1949 im israelischen Haifa geboren, den meisten Berichten zufolge als Sohn eines Russen und einer Ungarin, doch scheinen diese Angaben falsch. Neueren Quellen ist zu entnehmen, dass seine Mutter eine jüdische Russin war, die als 18jähriges Mädchen allein nach Palästina geflüchtet war und dort einen Deutschen heiratete, der schon 1933 Deutschland verlassen hatte. Die ersten sieben Jahre wuchs Sommer in Haifa auf. Die Mutter heiratete dann einen Österreicher und Ende der 50er Jahre ging die Familie nach Österreich.



      Ausbildung




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      Nach der Matura studierte Sommer Mathematik an der Universität Wien und promovierte bereits 1971 als 21-Jähriger mit einer ministeriellen Sondergenehmigung zum Dr. phil.



      Wirken




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      Sommer begann seine Berufslaufbahn bei der Verbundgesellschaft Wien, wechselte aber bereits 1973 in die USA zur Q1 Corp., einem kleinen Computerunternehmen, das 1974 von der deutschen Nixdorf Computer AG übernommen wurde. Firmenchef Heinz Nixdorf holte den jungen Manager in die Nixdorf-Zentrale nach Paderborn. 1977 wurde Sommer für zwei Jahre Chef der französischen Nixdorf-Niederlassung in Paris. Nach seiner Rückkehr leitete er in der Paderborner Nixdorf-Zentrale den Konzernbereich Übersee.



      1980 wechselte Sommer zur deutschen Tochter des japanischen Sony-Konzerns. Er war zunächst Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Wega Electronic GmbH, ab 1982 Mitglied der Geschäftsführung der Sony Deutschland GmbH in Köln, deren Vorsitz er 1986 übernahm. In seiner Amtszeit wurde das Unternehmen deutscher Marktführer in der Unterhaltungselektronik. Zum 1. April 1990 wurde Sommer Deputy President von Sony Corp. of America, Anfang 1991 deren Präsident und Chief Executive Officer. Mit der letzteren Funktion übernahm er die Verantwortung für die weltweit größte nationale Vertriebs- und Marketing-Organisation des Konzerns. Als erfolgreicher Troubleshooter trug er wesentlich dazu bei, die Position Sonys im schwierigen US-Geschäft auszubauen. Im April 1993 kehrte Sommer in die Sony-Zentrale in Köln zurück und wurde dort nach Jack Schmuckli, dem Chairman und CEO von Sony-Europa, auf dem eigens für ihn geschaffenen Posten des Europa-Präsidenten die Nummer Zwei in der Europa-Holding des japanischen Konzerns. Vor dem Hintergrund rezessiver Wirtschaftstendenzen und erheblicher Marktschwierigkeiten der Branche tat sich Sommer diesmal allerdings schwer, an seine früheren Erfolge anzuknüpfen. So konnte er nicht verhindern, dass die deutsche Sony im Geschäftsjahr 1993/1994 fast 14 Mio. DM Verlust einfuhr und 1994/1995 nur eine "schwarze Null" erreichte. Dazu kamen Kompetenzstreitigkeiten mit Jack Schmuckli, nachdem Anfang 1994 der Konzern umstrukturiert worden war.




      Seit 1995 Vorstandsvorsitzender des Rosa Riesen


      Eine anspruchsvolle Aufgabe ganz anderer Art übernahm S., als er im Mai 1995 mit einem Fünfjahresvertrag Vorstandsvorsitzender der Deutsche Telekom AG wurde und damit die Nachfolge von Wilhelm Pällmann antrat, der nach dem überraschenden Rücktritt von Helmut Ricke im Dez. 1994 die kommissarische Leitung des Unternehmens übernommen hatte.



      Zusammen mit Postbank und Postdienst war die Telekom eines der drei Teilunternehmen, die aus der ehemaligen Bundespost hervorgegangen waren. Angesichts der offensichtlichen Nachteile der Telekom als Wettbewerber hatte Sommers Vorgänger Helmut Ricke schon früh auf eine Umwandlung der Telekom in eine Aktiengesellschaft gedrängt, um sich schnellstmöglich zusätzliches Eigenkapital beschaffen und sich aus dem "Würgegriff" des öffentlichen Dienstrechts und der politischen Bevormundung befreien zu können. Im Dezember 1992 wurde zwar eine grundsätzliche Einigung über einen Fahrplan für die so genannte Postreform II erzielt, doch konnte das Gesetzeswerk nach schwierigen Auseinandersetzungen, besonders mit der Postgewerkschaft, erst Mitte 1994 im Bundestag verabschiedet werden. Die Telekom erhielt damit grünes Licht für die Umwandlung in eine AG zum 1. Januar 1995 und für den Gang zur Börse 1996. In Zugzwang gesetzt wurde die Telekom auch durch das von der EU im Juni 1993 für 1998 beschlossene Auslaufen aller Telefonmonopole in der Gemeinschaft. Um das Unternehmen auf die angestrebte künftige Rolle als "global player" mit einem Vollsortiment von Produkten und Diensten der Telekommunikation vorzubereiten, wurde bereits unter Ricke eine Reihe von wichtigen strategischen Allianzen geknüpft. Unter anderem wurde Ende 1993 ein Gemeinschaftsunternehmen mit der France Télécom gegründet. Mitte 1994 vereinbarten Telekom und France Télécom eine Beteiligung (ab 1996 etwa 20 Prozent) am drittgrößten amerikanischen Telekommunikationskonzern Sprint Corp. Westwood/Kansas, eine Allianz, mit der die Deutsche Telekom gewissermaßen in die "Weltliga" der Telekommunikation aufzurücken schien (das Gemeinschaftsunternehmen "Global One" startete im Februar 1996 und wurde im Juli 1996 von der EU-Kommission genehmigt).




      Schwere Aufgabe



      Obwohl damit bei Amtsantritt Sommers schon wesentliche Schritte zu einer Neustrukturierung des Unternehmens eingeleitet waren, sah sich Sommer doch vor einer gewaltigen Aufgabe: Insbesondere wurde von ihm erwartet, dass er die noch weitgehend in der Behördenmentalität der Bundespost befangene Telekom zu einem modernen, international konkurrenzfähigen Konzern forme, der sich auch nach Aufhebung des Telekom-Monopols ab 1. Januar 1998 im harten Wettbewerb mit den privaten Anbietern würde behaupten können.



      Eine erste Bewährungsprobe überstand Sommer nach der Einführung neuer Telefontarife Anfang 1996, mit denen versucht wurde, die auf politischen Vorgaben beruhende Subventionierung der Orts- durch die Ferngespräche zu korrigieren und die auf breite Kritik stießen, zumal sie mit einer Abrechnungspanne am Neujahrstag verbunden waren. Wesentlich mehr Erfolg hatte Sommer mit der Börseneinführung der Telekom-Aktie im November 1996 (rund 15 Mrd. DM Aktienkapital), die mit einer für deutsche Verhältnisse geradezu gigantischen Werbekampagne (angebliche Kosten: rund 900 Mio. DM) vorbereitet und als eine der größten und erfolgreichsten Aktienemissionen in der Geschichte der Finanzwelt gefeiert wurde (insgesamt konnten rund 21 Mrd. DM an den internationalen Kapitalmärkten eingesammelt werden), wenn auch die weitere Kursentwicklung den hochgespannten Erwartungen nicht immer entsprach. Für Unruhe unter den rund 1,4 Mio. privaten Aktionären sorgte unter anderem Mitte 1997 der Verkauf von rund einem Drittel des verbliebenen Staatsanteils von 75 Prozent, der aber dann doch nicht zu Lasten der Aktionäre ging, sondern in zwei Tranchen 1997 und 1998 an die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau abgegeben wurde.




      Weg von der "Ärmelschoner-Mentalität"


      Obwohl es Sommer weiterhin nicht leicht fiel, die Telekom von ihrer "Ärmelschoner-Mentalität" zu befreien, konnte er doch mit einer Reihe von Erfolgen aufwarten. Unter anderen gelang es, das monolithische Unternehmen umzustrukturieren und Töchter für einzelne Geschäftsbereiche wie Mobilfunk und Online-Dienste abzuspalten, die seither selbstständig am Markt operieren. Auch beim Kundenservice wurden Fortschritte registriert, zumal sich die Telekom als "einziger Vollsortimenter am deutschen Markt" empfehlen konnte. Auf dem Pluskonto verbuchen konnte die Telekom auch die Ende 1997 abgeschlossene Digitalisierung ihrer Ortsnetze. Im Herbst 1997 verfügte die Telekom über ein Langstreckennetz von 233.000 km (davon 86.000 km Glasfaserkabel) sowie über ein Breitbandkabelnetz (Kabel-TV) von 402.000 km. Eine glückliche Hand bewies Sommer auch mit dem Sponsoring des Profi-Radrennstalls der Walter Godefroot GmbH: Der sportliche Erfolg des Telekom-Teams mit Jan Ullrich, Bjarne Riis unter anderem bei der Tour de France 1997 bedeutete für das Unternehmen einen internationalen Imagegewinn. Schließlich erweiterte die Telekom als größter deutscher Anbieter von Internet-Zugängen (T-Online) ihre Kooperation mit Netscape, dem weltweit führenden Internet-Softwarehaus.



      Ärger mit der privaten Konkurrenz


      Wesentlich schwerer tat sich die Telekom in der Auseinandersetzung mit ihren privaten Konkurrenten ab 1998. Bereits im September 1997 war es zu einer Klage der Telekom gegen die vom damaligen Bundespostminister Bötsch festgesetzten Anordnung der Netzzugangsentgelte gekommen. Für 1998, dem Jahr eins des völlig liberalisierten Telefonwettbewerbes, hatte Sommer zwar ein regelrechtes "Preisfeuerwerk" angekündigt, versuchte dann aber zunächst, die Kunden mit komplizierten Preisregelungen und der Androhung unkalkulierbarer Wechsel-Kosten bei der Stange zu halten. Für Irritationen sorgten auch die Dauerstreitigkeiten mit der Regulierungsbehörde unter Klaus-Dieter Scheurle, auf deren Entscheidungen die Telekomführung immer wieder mit heftiger Kritik reagierte. Unter anderem blieb der vom Regulierer festgelegte Preselection-Preis (für Kunden, die ihre Ferngespräche über andere Telefongesellschaften führen wollen) weit unterhalb des von der Telekom geforderten Betrages. Forderungen der Telekom nach einem schnellen Abbau der Regulierung fanden jedoch kein Echo (noch im Dezember 1999 sprach sich die Monopolkommission entschieden für eine weitere Kontrolle des Telekommunikationsmarktes aus, der von einem funktionsfähigen Wettbewerb noch weit entfernt sei). Im Februar 1998 musste sich die Telekom außerdem mit dem Vorwurf des Bundeskartellamtes auseinandersetzen, sie missbrauche ihr weiterhin vorhandenes Monopol bei den Ortsverbindungen, um von den Kunden überhöhte Gebühren zu kassieren. Im Juli 1998 sah sich die Telekom zudem mit der EU-Forderung konfrontiert, ihr Kabelnetz für Konkurrenten zu öffnen.



      Harter Preiskampf


      Als im Herbst 1998 deutliche Marktverluste der Telekom bei Ferngesprächen erkennbar wurden, nahm das Unternehmen dann aber doch den Preiskampf gegen die neuen Telefongesellschaften auf und sorgte mit unerwartet aggressiven Preissenkungen ab dem 1. Januar 1999 für Bewegung auf dem Telekommunikationsmarkt, so dass sich die Telekom in wichtigen Wachstumsfeldern bald wieder im Aufwind sah. Im März 1999 konnte der Telekom-Mobilfunkbereich T-D1 bereits den sechsmillionsten Handy-Nutzer im Mobilfunknetz begrüßen. Auch im deutschen Online-Markt konnte sich die Telekom gut behaupten. Darüber hinaus sorgte Sommer, dessen Vertrag im Februar 1999 bis zum Jahr 2005 verlängert wurde, mit organisatorischen Maßnahmen für eine verbesserte Marktposition seines Unternehmens. Unter andren wurde die Konzernzentrale auf strategische Aufgaben begrenzt. Das gesamte Kabelfernsehgeschäft wurde Anfang 1999 in die neue Tochtergesellschaft Kabel Deutschland GmbH ausgegliedert und damit potenziell für externe Partner geöffnet. Die Zahl der Beschäftigten ging von 201.000 (1996) auf 172.000 (1999) zurück. Synergieeffekte ergaben sich aus einer im Mai 1999 getroffenen Vereinbarung mit der Deutschen Post, in deren Rahmen verschiedene Unternehmensaktivitäten außerhalb der jeweiligen Kernkompetenzen ausgetauscht wurden. Rund 4000 Beschäftigte wechselten dabei den Arbeitgeber. Als sehr erfolgreich bewertet wurde der zweite Börsengang der Telekom im Juni 1999, bei der rund 500 Mio. Aktien gezeichnet wurden, die der Telekom rd. 35 Mrd. Euro einbrachten. Nicht ganz so erfolgreich war der Börsengang der Tochtergesellschaft T-Online International AG im April 2000, der aber rund 3 Mrd. Euro in die Kassen spülte. Starke Beachtung fand im März 2000 eine Vermarktungsoffensive der Telekom zur Verwertung von Grundbesitz. Wie es hieß, will sich der Konzern von rund 5 Prozent seines Immobilienbestandes im Gesamtwert von etwa 2,3 Mrd. DM trennen, um zusätzliche Ressourcen für Forschung und Entwicklung, Marketing und andere Investitionen zu erschließen. Die Eröffnung der Hauptstadtrepräsentanz in Berlin im Febr. 2000 nutzte Sommer zu der spektakulären Ankündigung, dass die Telekom alle 40.000 deutschen Schulen kostenlos mit einem Internet- und einem ISDN-Zugang ausstatten wolle, um Deutschland auf Dauer im globalen Markt wettbewerbsfähig zu halten.




      Bemühungen um Allianzen


      Breite Beachtung fanden Sommers engagierte, aber nicht immer erfolgreiche Bemühungen, der Telekom mit einem Netzwerk von Beteiligungen und Allianzen Weltgeltung zu verschaffen. Die langjährige Kooperation mit France Télécom (die im Juli 1998 sogar zu einer Überkreuzbeteiligung von jeweils 2 Prozent führte) und der amerikanischen Gesellschaft Sprint entwickelte sich nur zögernd, das Gemeinschaftsunternehmen "Global One" produzierte Verluste (1998: 809 Mio. US-Dollar nach Steuern). Die im April 1999 angekündigte Fusion zwischen der Deutschen Telekom und der Telecom Italia kam nicht zu Stande (Telecom Italia wurde von Olivetti übernommen), sorgte aber für eine nachhaltige Verstimmung der Geschäftsbeziehungen mit der France Télécom, die zur Auflösung der Kooperation führte. Der Telekom-Anteil an der Global One (29,2 Prozent) wurde im Jan. 2000 für 2,76 Mrd. US-Dollar von France Télécom übernommen.



      Mit anderen Akquisitionen hatte Sommer jedoch mehr Glück. Der Anteil der Mobilfunktochter T-Mobil an dem zweitgrößten österreichischen GSM-Netzbetreibers Max-Mobil Telekommunikation Service GmbH, Wien, konnte im Febr. 1999 von 25 auf 81 Prozent erhöht werden. Im Aug. 1999 konnte die viertgrößte britische Mobilfunkgesellschaft One-2-One für umgerechnet 19,6 Mrd. DM übernommen werden, im Oktober des Jahres rund 35 Prozent der kroatischen Telefongesellschaft Hrvatske Telekommunikacije, außerdem für rund 2 Mrd. US-Dollar die Beteiligungen des amerikanischen Kabelnetzbetreibers Media One in Polen, Ungarn und Russland. Erwähnt sei auch die im Sept. 1999 angekündigte 34-%-Beteiligung an der TÜV Mitte AG, Essen, einem Tochterunternehmen der Secunet AG, zu deren größten Kunden die Telekom zählt. Im November des Jahres übernahm die Telekom für 1,3 Mrd. DM die französische Festnetzgesellschaft Siris und wurde damit zum Konkurrenten der France Télécom in deren Heimatmarkt. Die Tochter T-Online übernahm im Februar 2000 von dem französischen Großindustriellen Jean-Luc Lagardère für 6,51 Prozent der eigenen Aktien 99,9 Prozent des französischen Online-Dienstes Club Internet. Im selben Monat wurde eine wechselseitige Beteiligung zwischen T-Online und der Commerzbanktochter comdirect bank vereinbart, außerdem erwarb die Telekom eine Mehrheitsbeteiligung an der Beta Research, dem Softwareunternehmen der KirchGruppe. Wie es hieß, wollen die Telekom und die KirchGruppe gemeinsam das Internet im Kabelfernsehen einführen, darüber hinaus wurde über einen Medienverbund der beiden Konzerne diskutiert. Der T-Online-Anteil an der deutschen Web-Suchmaschine Infoseek konnte auf rund 50 Prozent erhöht werden. Im März des Jahres erwarb die Telekom von der DaimlerChrysler AG 50,1 Prozent der Debis Systemhaus und übernahm damit auch die unternehmerische Führung der Debis-Gruppe. Im Juli 2000 konnte die Telekom ihr osteuropäisches Engagement mit einer 51 Prozent-Beteiligung an dem staatlichen slowakischen Festnetzmonopolisten und Mobilfunkbetreiber Slovenské Telekomunikácie (ST) wesentlich ausbauen, trennte sich aber im selben Monat von ihrem 24,5-Prozent-Anteil an dem italienischen Telekommunikationsbetreiber Wind SpA.



      Übernahme sorgt für Aufregung



      Für weltweite Schlagzeilen sorgte im Juli 2000 Sommers Ankündigung einer Übernahme des amerikanischen Mobilfunkanbieters Voicestream Wireless für stolze 50,7 Mrd. US-Dollar bis Mitte 2001. Der ungewöhnlich hohe Preis wurde mit dem (theoretisch möglichen) Kundenpotenzial von ca. 220 Mio. begründet und natürlich mit der Chance, auf dem wichtigen amerikanischen Markt Fuß fassen zu können. In Zusammenhang mit der vermutlich schwierigen Eingliederung des US-Unternehmens wurde auf den für Okt. 2000 geplanten Börsengang der Mobilfunktochter T-Mobile International AG vorläufig verzichtet. Bei der spektakulären Versteigerung der deutschen Mobilfunk-Lizenzen für den neuen Handy-Standard UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), die im August 2000 mit einem Rekordergebnis von 98,8 Mrd. DM endete, erwarb die Telekom-Tochter T-Mobil (neben D2 Mannesmann/Vodafone, E-Plus/KPN, Mobilcom/France Télécom, Viag Interkom sowie Telefónica/Sonera als Group 3G) eine sog. kleine Lizenz mit zwei Frequenzblöcken. Die Mittel für den Kauf der UMTS-Lizenzen hatte sich die Telekom bereits im Mai des Jahres mit einer Kapitalerhöhung um 90 Mrd. Euro beschafft, dazu kam im Juni noch eine Anleihe im Rekordvolumen von 13,5 Mrd. US-Dollar. Anfang September 2000 berichtete das Handelsblatt von der Übernahme des spanischen Internetportals Ya.com durch T-Online. Mit der Übernahme für rund 550 Mio. Euro erschloss sich Europas größter Internetdienst neben dem spanischen auch den südamerikanischen Markt.



      Im Geschäftsjahr 1999 (1998) erreichte die Deutsche Telekom einen Konzernumsatz von 35.470 (35.144) Mio. Euro und einen Konzernüberschuss von 1.253 (2.243) Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote wurde mit 35,7 (29,5) Prozent angegeben. Der wenig einheitliche Börsenkurs schwankte 1999 zwischen 33,47 und 104,90 Euro je Aktie. Vom Gesamtumsatz 1999 entfielen auf die Segmente Netzkommunikation 16.737, Mobilfunk 3.919, Datenkommunikation 2.828, Rundfunk- und Breitbandkabel 1.917 Mio. Euro. Das Auslandsgeschäft trug mit 2.863 Mio. Euro, der Carrier Services mit 2.884 Mio. Euro und die Sparte Endgeräte mit 1.207 Mio. Euro zum Konzernumsatz bei.



      15. Dezember 2000 (MA-Journal) - France Télécom verkauft ihr Aktienpaket an der Deutschen Telekom für 3,1 Mrd. Euro an die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).



      23. Februar 2001 (MA-Journal) - Der Chef der Deutsche Telekom AG, Ron Sommer, verteidigt sich gegen Rücktrittsforderungen und bekräftigt das Festhalten an seiner bisherigen Strategie. Nach drastischen Kursverlusten der Telekom-Aktie und Wertberichtigungen beim Immobilienvermögen der Telekom war er zunehmend unter Druck geraten.



      20. März 2001 (MA-Journal) - Die Telekom-Tochtergesellschaft T-Online und das ZDF kündigen den Aufbau eines gemeinsamen Online-Nachrichtendienstes "heute.t-online.de" an. Damit soll das Inhalteproblem von T-Online angegangen werden, welches zu sinkenden Werbeeinnahmen geführt hatte.



      4. April 2001 (MA-Journal) - Der Multimedia-Vorstand des Axel Springer Verlags, Mathias Döpfner, und der Telekom-Vorstandsvorsitzende Ron Sommer stellen in Berlin ein gemeinsam gegründetes Tochterunternehmen vor. Die "Bild.de/T-Online.AG", an der T-Online mit 37 Prozent und Springer mit 63 Prozent beteiligt sein werden, soll zu einem Nachrichten- und Unterhaltungsportal im Internet ausgebaut werden. Sämtliche Inhalte kommen von der Internet-Redaktion Bild.de des Springer Verlages. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin wird von Roland Tetzlaff und Udo Röbel geleitet.



      11. April 2001 (MA-Journal) - Der Chef der Deutsche Telekom AG, Ron Sommer, stärkt durch einen Umbau des Telekom-Vorstands seine Position. Der Aufsichtsrat stimmt seinen Plänen zu.



      25. April 2001 (MA-Journal) - Die US-Regulierungsbehörde für den Telekommunikationsmarkt (FCC) billigt die Übernahme von Voicestream und Powertel durch die Deutsche Telekom AG. Telekom-Chef Ron Sommer bezeichnet die Übernahme, die am 31.5.2001 wirksam werden soll, als "Meilenstein". Es gehe für die Telekom um eine "kulturelle Transformation zu einem wirklichen Global Player".



      31. Mai 2001 (MA-Journal) - Die Deutsche Telekom AG teilt mit, dass die Übernahme der US-Mobilfunkunternehmen Voicestream und Powertel abgeschlossen sei. Mit der Übernahme sinkt der Anteil des Bundes und der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an der Telekom von 60 Prozent auf 45 Prozent. Durch die Ausgabe von 1,17 Mrd. neuer Namensaktien für die Voicestream-Aktionäre verdoppelt sich die Zahl der frei handelbaren T-Aktien.



      12. Juni 2001 (MA-Journal) - Die Deutsche Telekom AG und British Telecom (BT) vereinbaren eine Kooperation beim Aufbau ihrer UMTS-Netze in Großbritannien und Deutschland. Dadurch seien bis 2010 Einsparungen von drei Mrd. Euro möglich.



      21. Juni 2001 (MA-Journal) - Die Deutsche Telekom AG einigt sich mit dem US-Unternehmen Liberty Media auf den Verkauf der sechs noch in ihrem Alleineigentum befindlichen regionalen Kabelgesellschaften. Die SZ spricht von einem Kaufpreis von 5,5 Mrd. Euro.



      28. Juni 2001 (MA-Journal) - Der polnische Mischkonzern Elektrim gibt bekannt, dass er sich bei der Vergabe der Kontrolle des größten polnischen Mobilfunkbetreibers PTC für das Gebot der französischen Vivendi-Gruppe und gegen die Deutsche Telekom entschieden habe. Vivendi übernimmt die Beteiligung an dem Mobilfunker sowie mehreren kleineren Festnetz- und Internetunternehmen für 589 Mio. Euro plus 120 Mio. Euro Schuldenübernahme. Die übrigen 49 Prozent an PTC kontrolliert die deutsche Telekom.



      August 2001 (MA-Journal) - Der Aktienkurs der Deutschen Telekom (T-Aktie) fällt in der ersten August-Hälfte von rund 24 Euro auf zeitweise weniger als 19 Euro und damit den tiefsten Stand seit April 1998. Grund für den Kurssturz ist der Verkauf eines Aktienpaketes im Wert von über einer Mrd. Euro durch die Deutsche Bank im Auftrag eines Großaktionärs.



      15. Oktober 2001 (MA-Journal) - Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) und der Chef der Deutschen Telekom, Ron Sommer, ziehen eine erfolgreiche Bilanz der Initiative "Schulen ans Netz". Alle rund 35.000 Schulen in Deutschland verfügten mittlerweile über eigene Internet-Anschlüsse, vor drei Jahren seien es erst 15 Prozent gewesen.



      Literatur




      --------------------------------------------------------------------------------


      2001 (MA-Journal) - Peter Glotz: "Ron Sommer. Der Weg der Telekom". 2001.



      Auszeichnungen




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      Auszeichnung: Cicero-Rednerpreis (99).



      Familie




      --------------------------------------------------------------------------------


      Sommer ist mit einer Deutschen verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Nichtraucher, gilt als Autofan, spielt gern am Computer und interessiert sich für zeitgenössische Kunst.



      Adresse




      --------------------------------------------------------------------------------


      Deutsche Telekom AG, Postfach 20 00, 53105 Bonn; Tel.: 0228/181-0
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 14:34:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      die absoluten königstiger....


      Josef Brauner
      Vorstand T-Com, T-Systems,
      Deutsche Telekom AG.


      Karl-Gerhard Eick
      Vorstand Finanzen und
      Controlling,
      Deutsche Telekom AG.


      Max Hirschberger
      Vorstand Corporate Affairs,
      Deutsche Telekom.


      Hans-Dietrich Winkhaus
      Vorsitzender des
      Aufsichtsrates der
      Deutschen Telekom AG.
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 14:42:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Physiognomie dieser Gesichter spricht für sich...

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      Avatar
      schrieb am 05.02.02 14:49:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      ohne den..(der kriegt übrigens kindergeld..jedenfalls hat der das glaub ich eingeklagt...)..gings uns auch besser.


      Avatar
      schrieb am 05.02.02 15:01:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      Mit 21 Jahren Doktor phil.....

      Bei uns hätte der mit 21 noch nicht mal das Abitur gehabt...

      Ein wunderbares Beispiel über ein total kaputtes Deutschland..
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 19:49:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      wurde anscheinenend vergessen, muß deshalb hoch.


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