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    P&I Interview mit dem Vorstandsvors. AC Research - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.07.02 06:38:00 von
    neuester Beitrag 15.07.02 07:59:41 von
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      schrieb am 02.07.02 06:38:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      01.07.2002
      P&I Interview mit dem Vorstandsvors.
      AC Research

      Interview mit Herrn Egbert K. Becker, Vorstandsvorsitzender der am Neuen Markt notierten P&I Personal & Informatik AG.

      Die am Neuen Markt notierte P&I Personal & Informatik AG (WKN 691340) verfügt als Anbieter von Personalsoftware mit einem Kundenstamm von über 3.500 Kunden über eine sehr gute Marktposition. Dabei erwirtschaftet die Gesellschaft jeweils rund ein Drittel der Umsatzerlöse mit Kunden aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Industrie und dem Dienstleistungsbereich. Das Unternehmen ist mit der Softwarefamilie LOGA auf allen technischen Plattformen vertreten.

      AC Research führte folgendes Interview mit Herrn Egbert K. Becker, dem Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft:

      AC Research: Guten Tag, Herr Becker. Sie konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/2002, welches am 31. März 2002 endete, die Umsatzerlöse um 32% auf 36,7 Millionen Euro und das EBIT um annähernd 80% auf 1,9 Millionen Euro steigern. Worauf ist der überproportionale Anstieg beim EBIT zurückzuführen?

      Egbert K. Becker: Unsere Firmenphilosophie ist darauf ausgerichtet, dass wir nicht darauf aus sind, um jeden Preis zu wachsen. Bei uns steht vielmehr die Ertragssteigerung eindeutig an erster Stelle. Zudem haben wir uns mittlerweile in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine sehr gute Marktposition erarbeitet. Aus diesem Grund macht für uns die künstliche Ausweitung von Umsatzerlösen durch Unternehmensakquisitionen oder intensivere Marketingmaßnahmen keinen großen Sinn. Vielmehr wollen wir auch zukünftig das EBIT-Wachstum dem Umsatzwachstum vorziehen, um auf diese Weise auch den Aktienkurs wieder deutlich zu verbessern.

      AC Research: Sie haben seit Ihrem Börsengang bereits für Ihre Personalsoftware Länderversionen für Österreich, die Schweiz, Niederlande, Polen, Ungarn und die Tschechische Republik entwickelt. Des weiteren haben Sie angekündigt, dass Belgien, Frankreich und Spanien durch Kooperationen mit Partnern in den jeweiligen Ländern bald erschlossen werden sollen. Wie ist hier der derzeitige Verhandlungsstand?

      Egbert K. Becker: Für Spanien haben wir bereits einen Vorvertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen. Dabei handelt es sich um ein in Madrid ansässiges Softwarehaus, welches auf dem spanischen Markt über eine gute Marktposition verfügt. Wir gehen davon aus, dass wir hier in Kürze zu einem Vertragsabschluss kommen werden.
      In Frankreich befinden wir uns derzeit in Vorgesprächen mit einem großen Unternehmen. Im August sollen weitere Gespräche geführt werden. Das Interesse an unseren Produkten ist allerdings auch hier sehr groß. In Belgien haben wir ebenfalls Gespräche geführt, diese sind allerdings wieder abgebrochen worden. Derzeit sind wir hier auf der Suche nach neuen potentiellen Partnern. In diesem Jahr wird es allerdings voraussichtlich nicht zu einem Abschluss kommen.

      AC Research: Warum sollen diese Länder durch Kooperationen erschlossen werden? Welche zentralen Vorteile sehen Sie in Ihrem Kooperationssystem im Vergleich zur Eröffnung von Auslandsniederlassungen?

      Egbert K. Becker: Der zentrale Vorteil der Kooperationsstrategie liegt ganz klar auf der finanziellen Seite. Ein eigener Aufbau einer Niederlassung ist immer mit Kosten in Höhe von mindestens zwei Millionen Euro verbunden. Da unsere Firmenphilosophie allerdings eindeutig auf die nachhaltige Steigerung der Gewinne ausgerichtet ist, bevorzugen wir die Strategie, weitere Länder über Kooperationen zu erschließen.

      AC Research: Mit Ihrem Softwareangebot haben Sie sich auf das Kundenklientel der mittelständischen Unternehmen mit 250 bis 5.000 Mitarbeitern spezialisiert. Warum bevorzugen Sie genau diese Kundengruppe?

      Egbert K. Becker: In erster Linie sehen wir in diesem Bereich das größte Wachstumspotential. Im oberen Bereich lässt sich eigentlich nur noch im Bereich der öffentlichen Verwaltungen ein Wachstum erzielen. Aber gerade auch in diesem Bereich sind wir sehr gut aufgestellt.

      AC Research: Die SAP AG hat bereits mehrfach angekündigt, mit ihrer Software, die bislang auf Großunternehmen zugeschnitten ist, vermehrt auch den Bereich der mittelständischen Unternehmen erschließen zu wollen. Warum wird dieser Versuch Ihrer Meinung nach scheitern?

      Egbert K. Becker: Das Hauptproblem der SAP liegt vor allen Dingen darin, dass ihre Software genau auf Großunternehmen zugeschnitten ist. Das heißt, dass SAP eine Basistechnologie aufgebaut hat. Wenn nun ein Mittelständler diese Software anwenden will, dann braucht er in der Regel noch eine ganze Reihe genau auf ihn zugeschnittene spezielle Funktionen (sogenannte ABAPs). Dies ist allerdings mit sehr viel Arbeit verbunden. Insofern wird ein Mittelständler immer bestrebt sein, eine Standardsoftware zu kaufen, die er dann ohne weitere Aufrüstungen direkt gebrauchen kann. Und genau die bekommt er von uns.

      AC Research: Wie groß schätzen Sie die Gefahr ein, dass ein finanzstarkes ausländisches Unternehmen wie beispielsweise die amerikanische Peoplesoft Inc. versuchen wird, den deutschen Markt für personalwirtschaftliche Softwarelösungen zu erobern?

      Egbert K. Becker: Diese Gefahr ist meiner Meinung nach eindeutig als sehr gering einzuschätzen. Die amerikanische Peoplesoft Inc hat genau dies in der Vergangenheit versucht. Zu diesem Zweck ist das Unternehmen eine Kooperation mit Siemens eingegangen. Das größte Problem bei Peoplesoft ist meiner Meinung nach vor allen Dingen, dass das Unternehmen genau die selbe Strategie verfolgt wie SAP. Das heißt, das Unternehmen bietet eine Basistechnologie an, die dann noch auf den einzelnen Anwender genau zugeschnitten werden muss. Vor allen Dingen aus diesem Grund ist auch der Versuch Peoplesoft´s, in den deutschen Markt einzudringen, kläglich gescheitert. Der dadurch entstandene Verlust betrug rund 100 Millionen Euro.

      Ein weiteres generelles Problem ist im übrigen auch die im Bereich Personal außerordentlich komplizierte Gesetzgebung in Deutschland, die in der Software zu berücksichtigen ist.. Daran werden ausländische Konkurrenten, die versuchen, in den deutschen Markt einzudringen, immer wieder scheitern.

      AC Research: Wo liegen Ihrer Meinung nach die zentralen Vorteile Ihrer Software im Vergleich zu Konkurrenzprodukten?

      Egbert K. Becker: Im Vergleich zur SAP-Software hat unsere Software den wesentlichen Vorteil, dass bereits alle vom Kunden benötigten Funktionen in die Software eingebaut sind. Daher braucht der Kunde keine weiteren Module einbauen, die Software ist direkt funktionsbereit. Sollte ein Kunde doch noch eine weitere Funktion benötigen, so bauen wir ihm diese noch vor der Softwarelieferung kostenlos ein. Dies führt wiederum dazu, dass alle weiteren Kunden diese zusätzliche Funktion serienmäßig implementiert haben.
      Der zweite wesentliche Vorteil unserer Software liegt darin, dass wir der einzige Anbieter sind, mit dessen Software ein Kunde Lohn- und Gehaltsabrechnungen für die deutsche Niederlassung und im Ausland ansässige Tochterunternehmen von nur einem Rechner aus erstellen kann. Bei allen anderen Anbietern sind für jedes Land verschiedene Softwareversionen erforderlich.

      AC Research: Wie stark wollen Sie in den kommenden Jahren in den beiden Bereichen Lohn- und Gehaltsabrechnung (Payroll) und Personalmanagementsysteme (HRMS) wachsen und wie soll dieses Wachstum erreicht werden?

      Egbert K. Becker: Im Bereich Payroll werden wir in erster Linie durch die Verdrängung weiterer Wettbewerber wachsen. Bei unserer Software müssen Gesetzesänderungen stets neu berücksichtigt werden. Dies ist immer mit relativ viel Arbeit verbunden. Insbesondere bei kleineren Anbietern ist dabei zu beobachten, dass diese aufgrund mangelnder finanzieller Ressourcen Gesetzesänderungen nicht mehr in ihre Software einbauen können oder wollen. Diese scheiden dann aus dem Markt aus. Dadurch bieten sich uns immer wieder neue Möglichkeiten, neue Kunden hinzuzugewinnen.

      Im Bereich Human Ressource Management Systeme (HRMS) haben wir mit LOGA®ERM ein einzigartiges Mitarbeiterportal bereits am Markt eingeführt. Dieses wird von uns auch sehr stark vermarktet. Da potentielle Kunden ihre Personalabteilungen durch die Einführung dieses Produktes nachhaltig entlasten können und etliche Verwaltungsabläufe nachhaltig vereinfacht werden können, können Kunden beim Einsatz von LOGA®ERM auch sehr viel Geld einsparen. Des weiteren können auch die Mitarbeiter mit Hilfe dieser Software diverse Simulationsrechnungen durchführen oder zum Beispiel ihren Urlaubsantrag online abwickeln. Daher ist dieses Produkt auch für die Mitarbeiter sehr attraktiv. Deshalb sehen wir in diesem noch sehr jungen Bereich noch enorme Wachstumspotentiale.

      AC Research: Im April 2002 haben Sie von der Polizei des Landes NRW einen Auftrag zur Implementierung Ihrer webbasierten Softwarelösung ePersInf erhalten. Welches Umsatzvolumen kann hierdurch realisiert werden und inwieweit sind Folgeaufträge zu erwarten?

      Egbert K. Becker: Wir haben dieses Produkt im Rahmen eines Pilotprojektes bei der Polizei des Landes NRW installiert. Wie gehen nun davon aus, dass die Software auch in weiteren öffentlichen Einrichtungen in NRW implementiert wird. Als nächstes wird wahrscheinlich die Schulbehörde angeschlossen. Es gibt eine Option auf ganz NRW, die vom Kunden gezogen werden muss. Wir gehen davon aus, dass dieser die Option auch ziehen wird. Das gesamte Umsatzvolumen würde in diesem Fall bei rund 5 Millionen Euro in den nächsten 5 Jahren liegen.

      AC Research: Mit welchem Umsatz, EBIT und Gewinn rechen Sie im nun laufenden Geschäftsjahr?

      Egbert K. Becker: Im laufenden Geschäftsjahr 2002/2003, welches am 31. März 2003 enden wird, wollen wir unsere Umsatzerlöse auf jeden Fall auf über 40 Millionen Euro steigern. Das EBIT soll dabei überproportional um mindestens 15% gesteigert werden. Zudem rechnen wir damit, dass unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl im September im Jahr 2003 eine Vielzahl neuer Gesetze verabschiedet werden. Dies wird wiederum zum Austritt weiterer Wettbewerber führen, so dass wir insbesondere dann noch weitere Marktanteile hinzugewinnen werden.

      AC Research: Wo sehen Sie den Kurs der P&I-Aktie am Ende des Jahres?

      Egbert K. Becker: Im Vergleich zu anderen ausländischen Konkurrenzunternehmen, die meistens mit dem zwei- bis vierfachen ihres Umsatzes bewertet werden, ist unsere Aktie derzeit stark unterbewertet. Unsere Marktkapitalisierung liegt momentan nur bei der Hälfte unserer Umsatzerlöse.

      AC Research: Vielen Dank, Herr Becker.

      Im Rahmen dieses Interviews sehen wir uns in der im Rahmen unserer Fundamentalanalyse zum Unternehmen gewonnenen positiven Einschätzung der Gesellschaft vollauf bestätigt. Daher empfehlen wir die Aktie der P&I Personal & Informatik AG weiterhin zum Kauf. Das Kursziel sehen wir auf Sicht von 12 Monaten bei 3,60 Euro.

      Gut gebrüllt "Löwe"

      Also weiter warten; man gönnt sich ja sonst nichts !

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 07:59:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      hier ist auch noch ein Interview von Analyst Corner (Consors) mit AC-Research.

      grußA

      nalystCorner: P&I - öffentliches Interesse
      P&I – dieser Name steht für „Personal und Informatik“, aber zugleich auch für hochwertige Softwarelösungen für die Personalwirtschaft. Das Unternehmen steht dabei nicht nur bei öffentlichen Einrichtungen hoch im Kurs, sondern auch bei den Analysten.

      AC Research
      Analyst: Henning Wagener
      10. Juli 2002

      P&I Personal & Informatik AG

      WKN 691340
      Branche Standardsoftware
      Land Deutschland
      Aktuelle Empfehlung Kaufen
      Kurs bei Besprechung 2,55 Euro
      Datum 10.07.2002
      Kursziel 3,60 Euro
      Zeithorizont 12 Monate

      Börsenkennzahlen

      Unternehmen P&I Personal & Informatik AG
      52 Wochen Hoch 4,40 Euro
      52 Wochen Tief 2,30 Euro
      Marktkapitalisierung 20 Mio. Euro

      Die am Neuen Markt notierte P&I Personal und Informatik AG machte zuletzt nicht nur mit neuen Aufträgen, sondern auch mit guten Geschäftszahlen auf sich aufmerksam. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Softwarelösungen für die Personalwirtschaft. Viele Bundes- und Landesministerien sowie Kommunen und andere öffentliche Einrichtungen setzen bereits auf die Lösungen der Wiesbadener. In der vergangenen Woche kündigte auch das niedersächsische Finanzministerium die Einführung eines internetfähigen Personalmanagements für seine 217.000 Beschäftigten an, nachdem Nordrhein-Westfalen erst vor wenigen Wochen die Zusammenarbeit aufgenommen hatte. Für Henning Wagener von AC Research ein Grund, die Aktie der Hessen zum Kauf zu empfehlen.

      AC: Herr Wagener, im abgelaufenen Fiskaljahr 2001/02 konnte P&I die Umsätze um 32% auf 36,7 Mio. Euro steigern und das EBIT sogar um 80% auf 1,9 Mio. Euro. Sind Sie zufrieden mit diesen Zahlen?

      Wagener: Ich denke, die Zahlen sind den Umständen entsprechend ausgefallen. In einem besseren Marktumfeld hätte man natürlich noch bessere Zahlen erwarten dürfen, aber angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind die Ergebnisse recht ordentlich.

      AC: Die jüngsten Großaufträge für P&I zeigen, dass die Lösungen des Unternehmens offenbar besonders bei öffentlichen Einrichtungen hoch im Kurs stehen. Wie kommt das?

      Wagener: Die Entscheider der öffentlichen Einrichtungen wählen in der Tat verstärkt Lösungen von P&I, die auch extra auf solche Organisationen zugeschnittene Systeme anbieten. Solche gibt es zwar auch von anderen Anbietern, allerdings schneiden die P&I-Programme in den Performance-Test zumeist besser ab als die der Konkurrenz. Auch die starke Expertise bei Personallösungen beeinflusst natürlich solche Entscheidungen.

      AC: Hauptumsatzträger ist derzeit der Bereich Payroll, also Personalabrechnungslösungen. Wie sieht in diesem Sektor die Marktsituation aus?

      Wagener: Da es sich im Bereich Payroll um einen bereits gesättigten Markt handelt, ist ein Umsatzwachstum nur noch durch die Verdrängung von Wettbewerbern möglich. Daher hat in diesem Bereich in den vergangenen Jahren ein starker Verdrängungswettbewerb stattgefunden, der durch das derzeitige schwache wirtschaftliche Umfeld noch weiter verstärkt wurde. So hat sich die Anzahl der am deutschen Markt tätigen Anbieter in den vergangenen Jahren deutlich verringert. Während im Jahr 1990 noch rund 300 Anbieter um die Gunst der Kunden buhlten, hat sich diese Zahl in der Zwischenzeit auf 37 zertifizierte Anbieter von Entgeltabrechnungssystemen verringert. Neben diesen sind noch einige weitere Unternehmen an diesem Markt tätig, allerdings haben diese keine nennenswerte Bedeutung. Wir rechnen damit, dass sich die Anzahl der am Markt tätigen Anbieter in den kommenden Jahren auf weniger als zehn reduzieren wird.

      AC: Wer sind hier die Hauptwettbewerber?

      Wagener: Zu den wichtigsten Wettbewerbern im deutschen Payroll-Markt sind vor allem die weltbekannten Konzerne SAP AG und die amerikanische People Soft Inc. zu zählen. Allerdings stellt der Bereich Payroll für diese Konzerne nur ein kleines zusätzliches Standbein dar. Außerdem zählen diese Gesellschaften in erster Linie Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern zu ihrer Kundenklientel, während sich die P&I Personal & Informatik AG in erster Linie auf das Segment der mittelgroßen Unternehmen mit 250 bis 5.000 Mitarbeitern spezialisiert hat. In diesem Bereich hält P&I derzeit einen Marktanteil von rund 27% und hat sich damit eine hervorragende Marktposition erarbeitet. Das marktführende Produkt ist in diesem Marktsegment allerdings derzeit noch die Software Paisy der Gesellschaft Automatic Data Processing (ADP). Allerdings betreibt ADP für dieses Produkt kein aktives Neukundengeschäft mehr, so dass sich diese Software hinsichtlich des Produktlebenszyklus bereits in der Burn-out-Phase befindet. Daher ist es P&I auch mehr und mehr möglich, ehemalige ADP-Kunden neu hinzuzugewinnen und auf diese Weise den eigenen Marktanteil weiter auszubauen.

      AC: Das zweite Geschäftsfeld der Wiesbadener sind die HRMS, also komplette Personalmanagementsysteme. Wie ist hier die Marktsituation zu bewerten?

      Wagener: Im Wachstumsbereich für ganze Personalmanagementsysteme stellt sich das Marktumfeld zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch anders dar als bei den Abrechnungssystemen. Da bislang nur wenige Systeme bei potenziellen Kunden installiert sind und auf der anderen Seite aufgrund der zunehmenden Wettbewerbsintensität immer mehr Unternehmen die Vorzüge einer guten Personalmanagementsoftware entdecken, ist dieser Markt derzeit als ausgesprochener Wachstumsmarkt zu bezeichnen. Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass im Gegensatz zum Payroll-Bereich in diesem Segment zukünftig eine Vielzahl neuer Anbieter auf den Markt kommen wird und damit auch die Wettbewerbsintensität zunehmen wird. In diesem Bereich hat in Deutschland die SAP AG derzeit ebenfalls eine marktführende Position inne. Allerdings liegt auch hier wiederum der Fokus auf Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern. Als weitere Konkurrenten im Bereich mittelständischer Unternehmen, auf den sich auch P&I spezialisiert hat, sind in Deutschland vor allen Dingen die H.R. Software, Perbit und Reuss zu nennen.

      AC: Wird sich die Umsatzverteilung P&Is also weiter zu Gunsten dieses Bereichs verschieben?

      Wagener: Das wird längerfristig sicherlich so sein. P&I ist bestrebt, sich von Anfang an in diesem Marktsegment eine gute Position zu erarbeiten. Das zentrale Produkt wird in diesem Zusammenhang das Mitarbeiterportal LOGA®erm sein. Dieses Produkt ist bereits bei der Colt Telecom und dem Fürstentum Lichtenstein im Einsatz. Da P&I zu den wenigen Unternehmen gehört, die mit LOGA®erm bereits heute über ein technisch hochwertiges und am Markt eingeführtes Produkt für das Employee Relationship Management (ERM) verfügen, sehen wir insbesondere in diesem Bereich noch enorme Wachstumspotenziale für die Gesellschaft. Diese sollen zukünftig durch eine aktive Vermarktung gehoben werden. Damit beabsichtigt die Unternehmensleitung, in diesem Marktsegment stärker als der Gesamtmarkt zu wachsen.

      AC: Was ist vom laufenden Geschäftsjahr zu erwarten?

      Wagener: Das wesentliche Ziel der Unternehmensleitung liegt in der Fortführung der nach dem Börsengang eingeleiteten Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten. So wurden seither bereits Länderversionen für Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Polen, Ungarn und Tschechische Republik erstellt, weitere Märkte stehen vor der Eroberung. Nach Angaben des Managements der Gesellschaft strebt P&I zur Zeit vornehmlich Kooperationen in Belgien, Frankreich und Spanien an. In diesen Ländern konnten bereits viele Interessenten für die Produkte des Unternehmens gewonnen werden, so dass davon auszugehen ist, dass die Gesellschaft mit der Erschließung dieser Märkte weiteres Umsatz- und Gewinnpotenzial heben kann.

      AC: Die Internationalisierung wird über Kooperationen vorangetrieben. Wo liegt bei dieser Strategie der Vorteil gegenüber dem Gründen von Tochtergesellschaften?

      Wagener: Da in jedem Land bei Herstellung der Personalsoftware unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen, ist die Produktion von Software für ein neues Land stets mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Ein weiterer Vorteil dieser Strategie liegt darin, dass auf diese Weise auch erhebliche Verwaltungskosten eingespart werden können, die bei der Errichtung einer Niederlassung im Zielland anfallen würden.

      AC: Kann P&I seine Marktposition auch in Zukunft halten, wenn die von Ihnen schon angesprochene SAP und die amerikanische People Soft mit einer Offensive im Bereich des Mittelstands ernst machen würde?

      Wagener: Eine direkte Bedrohung infolge eines verstärkten Eindringens der auf Großunternehmen spezialisierten Konkurrenten SAP und People Soft sehen wir zur Zeit nicht. Zwar strebt die SAP AG genau dieses an, allerdings ist die Personalsoftware der SAP technologisch der von P&I bei weitem unterlegen. Zudem bietet SAP seinen Kunden keine separate Personalsoftware an, vielmehr ist diese nur ein kleiner Bestandteil der gesamten ERP-Software der Gesellschaft. Die Tatsache, dass eine Anschaffung der gesamten SAP-Software wiederum für mittelständische Unternehmen in der Regel nicht sinnvoll ist, stellt einen weiteren Punkt dar, der klar für die Software von P&I spricht.

      AC: Wie bewerten Sie die P&I-Aktie?

      Wagener: Bei der Bewertung der P&I Personal & Informatik AG haben wir zwei Bewertungsmodelle zugrundegelegt. Bei der Bewertung anhand der Peer-Group, zu der die am Neuen Markt notierten Softwareentwickler ATOSS, Brain International, Infor, MIS und SoftM zählen, haben wir einen durchschnittlichen fairen Wert der P&I-Aktie von 3,94 Euro ermittelt. In unserem Discounted Cash Flow- Modell erhielten wir einen fairen Wert der Aktie von 4,28 Euro. Anhand dieser Ergebnisse setzen wir den fairen Wert der Aktie der P&I Personal & Informatik AG auf 4 Euro. Aufgrund des derzeitigen schlechten Marktumfeldes halten wir allerdings einen Abschlag von 10% auf diesen Wert für realistisch. Daher legen wir unser Kursziel für die P&I-Aktie auf Sicht von 12 Monaten auf 3,60 Euro fest. Ausgehend vom derzeitigen Aktienkurs von 2,40 Euro ergibt sich damit ein Kurssteigerungspotenzial von rund 50%. Damit empfehlen wir die Aktie des Unternehmens in unserer Einschätzung zum Kauf.

      Das Gespräch führte Markus Berkenkopf


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