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    Psychologie und Börse... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.02.00 17:24:07 von
    neuester Beitrag 19.07.00 16:50:07 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 19.02.00 17:24:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi,

      es ist ja bekannt, dass emotionales (statt sachliches) Handeln an der Börse weit verbreitet ist und nur wer seine Emotionen einigermassen im Griff hat, wird wohl langfristig Erfolg haben. Was also tun?

      Nun, eine Möglichkeit ist, sich überhaupt erst mal mit dem Thema zu beschäftigen und z.B. ein Buch zu lesen. Empfehlen kann ich "Die verrückte Börse" von Wolfgang Pinner (ECON Verlag). Darin wird anhand von zwei Privatinvestoren, Felix Bulle und Ernst Bär, eine Fülle von verschiedenen Verhaltensweisen an der Börse nachgespielt und wie mit einem Röntgenblick auf die zugrunde liegenden Motive hin seziert. Das Buch ist allerdings nicht gerade eine Bett-Lektüre, sondern z.T. überladen mit psychologischem Fachjargon. Einige Abschnitte habe ich deshalb auch bloss überflogen. Wer sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen will, ist mit dem Buch aber sehr gut bedient.

      Eine andere Möglichkeit, etwas mehr praktisch vorzugehen, ist sein eigenes Verhalten an der Börse zu beobachten, und wenn möglich daraus dann irgendwelche Lehren zu ziehen. Dafür scheint mir das von Forticus vorgeschlagene Entscheidungstagebuch ein hervorragendes Instrument. D.h. man schreibt kurz die Motive auf, die zu einem Kauf oder Verkauf geführt haben. Das sieht dann vielleicht so aus:"3.7.99 Aktie xxx: Langfristiger Kauf. Diesen Titel werde ich GARANTIERT nicht vor 2-3 Jahren verkaufen". Und dann am 12.2.00 zur selben Aktie xxx "Verkauft, da ich das Geld brauche für die äusserst vielversprechende Aktie yyy"... ;)

      Ein wichtiger Punkt ist nach meiner Meinung auch, geistig immer auf eine mögliche Korrektur vorbereitet zu sein. Das tönt jetzt vielleicht etwas gar pessimistisch, aber es gilt zu bedenken, dass während Baissen wohl die gröbsten und schmerzhaftesten Fehler gemacht werden (bei einer Hausse kann man nicht viel falsch machen). Im übrigen bin ich durchaus sehr optimistisch für die Börse, aber nur langfristig, d.h. auf Sicht von ca. 10 Jahren. Dagegen habe ich einfach keine Ahnung, was in einem Jahr sein wird. Deshalb ist für mich eine Aussage wie "in diesem Jahr rechne ich nicht mit einer Baisse" schon ein Anzeichen für übertriebenen Optimismus. Entsprechend habe ich auch kein klares Depot-Ziel z.B. für Ende 2000. Wenn man sich zu stark auf ein Ziel fixiert, ist man dann extrem frustriert, wenn die Börse nicht will, wie man sich das vorgestellt hat. Das wäre dann keine gute Voraussetzung für emotionsfreies Handeln.

      Ein Art "psychologischer Fallschirm", um geistig auf fallende Kurse vorbereitet zu sein, ist für mich im weiteren, nicht zu 100% in Aktien zu sein. So hat man immer die Möglichkeit zu reagieren (d.h. in Aktien umzuschichten), wenn es denn wirklich zu einer heftigen Korrektur kommen sollte. Das hat sich schon recht gut bewährt im Herbst 98 (ich war damals erst seit ein paar Monaten vom Sparbuch weg zu Fonds). Ich hatte da allerdings sehr nervös reagiert, zu früh beim Abstieg mit Nachkaufen begonnen. Am Ende habe ich dann sogar noch mein letztes Geld vom Sparbuch investiert, das gedacht war als eiserne Reserve. Durch reines Glück habe ich damit allerdings fast genau den Tiefpunkt der Kurse getroffen (habe eben nachgeschaut: Kaufaufträge vom 2.10.98, 7.10.98, 13.10.98).

      Für die Zukunft versuche ich als Lehre daraus, weniger nervös auf Kursdellen zu reagieren, nach dem Motto: Wenn die Kurse gleich wieder hochkommen, ist ja alles okay. Und wenn nicht, habe ich noch genügend Zeit, bei schönen "Kaufkursen" zu kaufen.


      Okay, soviel mal zu diesem Thema. Vielleicht ja hat sonst noch jemand eine Idee, wie man seine Emotionen in den Griff bekommen kann.

      Gruss,
      mondrian
      Avatar
      schrieb am 19.02.00 22:56:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo mondrian,

      das mit der Psychologie und Börse hat so seine Tücken. Ich bin da auch schon in manche Fallen getappt. Aber Ich habe mir da eine gute Strategie entwickelt.
      Das heißt selber Qualitätsunternehmen selber Analysieren, bei mir das Beispiel EM.TV. Bei der Kapitalerhöhung letztes Jahr ( siehe EM.TV Chart) ist die Abgestürzt bis 40. Ich war bei über 50 eingestiegen. Alle sogenannten Analysten " EM.TV überbewertet, EM.,TV verkaufen usw.).
      Was habe Ich gemacht, allerdings nach reiflicher Überlegung. Ich habe nachgekauft was das Zeug hielt. Um so tiefer der Kurs gefallen ist, um so mehr habe Ich investiert. Angst hat da sicher auch eine Rolle gespielt, denn die Aktie war mittlerweile die größte Position im Depot mit über 50% Gewichtung.
      Das Ende vom Lied ist EM.TV hat sich gefangen, und ist gestiegen was das Zeug hielt. Und auf einmal waren da wieder die selben Analysten (EM.TV kaufen, die gehöhrt in jedes Depot usw.).
      Ich nenne das mein eigenes Antizyklisches Investieren. Allerdings gehöhrt dazu jede Menge Mut, denn das ist ja kein Spiel.
      Hat man im Gegensatz dazu mal einen Fehlgriff gemacht, aufgrund von schlechten Gründen, falschen Infos eine Aktie gekauft, ist es am wichtigsten sich den Fehler so schnell wie möglich mit dem geringsten Verlust zu verkaufen.
      Meine Deviese ist eigentlich unterbewertete Aktien zu finden die keiner haben will, aber fundamental gut sind. Oder Aktien die rennen (B2B z.B.). Alle sind gestiegen, Ich hab mir eine unterbewertete rausgesucht (CMGI, damals zu unter 50), voll Investiert, und Abgewartet. Wieder ein Treffer. Natürlich hatte Ich auch Fehlschläge, aber da war Ich unvorsichtigerweise auf einen Hype, bei Intertainment aufgesprungen. Auf dem allerhöchten Top gekauft, und von da ab ging´s bergab. Ich habe aber glücklicherweise früh genug die Notbremse gezogen. Der Kurs notiert heute noch unter meinem Kaufkurs.
      Ich will jetzt wirklich nicht angeben oder so, aber Ich bin mit meiner Strategie auf weit über 300% letztes Jahr gekommen. Da muß Ich doch einiges richtig gemacht haben.
      Neulich habe Ich mir ein Buch gekauft was meine Strategie total bestätigt (Antitzyklisch investieren aus der Börse Online Edition).
      Ich hab´s noch nicht ganz durch, kann es aber jetzt schon uneingeschränkt empfehlen.
      Das spiegelt meine Strategie bis ins Detail wieder, was mich sehr überraschte. Einziger Unterschied ist das meine Strategie nicht auf Jahre ausgelegt ist sondern mehr auf Wochen und Monate.
      Ich habe so auf jeden Fall meistens ein gutes Feeling.

      Also viel Glück weiterhin...

      ...Cyber

      PS: So ein Antizyklischer Kandidat ist übrigends die Berliner Effekten. Das soll kein Top-Tip sein, aber anschauen kann man sich sie ja mal, oder.
      Avatar
      schrieb am 19.07.00 16:50:07
      Beitrag Nr. 3 ()
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