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    Deutschlands Weg aus der Krise : Beamte abschaffen - Der Chinesische Weg !!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.03.03 15:21:54 von
    neuester Beitrag 29.03.03 17:35:02 von
    Beiträge: 35
    ID: 712.303
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      schrieb am 25.03.03 15:21:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Beamte: Jobs auf Lebenszeit abgeschafft

      Anfang März kommt es zu einem Generationenwechsel in der chinesischen Regierung. Schon jetzt bereitet die neue Führung im Hintergrund grundlegende Reformen vor. Was auf der Agenda steht und wie sich das Riesenreich in den nächsten Jahren verändern wird, beschreibt die WirtschaftsWoche in einer fünfteiligen Serie. Der erste Teil in dieser Woche beschreibt die radikale Reform des Staatsapparats und des Beamtenrechts.


      Chinas neuer Regierungschef Wen Jiabao.

      Taxifahrer Cai Gongdu freut sich. „Endlich ist Frieden auf den Straßen“, sagt er, „die Polizisten schauen zwar mürrisch, aber Wegezoll muss ich nicht mehr zahlen.“ Vor zwei Wochen haben Cai und seine Kollegen den korruptesten Wachtmeister des 1,2-Millionen-Landkreises Siyang, 300 Kilometer nordwestlich von Shanghai in der Provinz Jiangsu, aus dem Amt gewählt: Sechs Monate ist der nun bei halbem Gehalt vom Dienst suspendiert, muss eine ausführliche Selbstkritik schreiben, und sein Bild wurde im Fernsehen gezeigt – Pranger auf Chinesisch.

      Mit ihrer Aktion will die Kreisregierung die Disziplin ihrer Beamten deutlich erhöhen. 1103 Staatsdiener aus 19 Abteilungen mussten sich Ende Januar der Wahl zum verhasstesten Beamten stellen. 40 000 Menschen beteiligten sich an der Abstimmung, neun Staatsdiener wurden suspendiert – vom inkompetentesten Industriesachbearbeiter bis zum nichtsnutzigsten Fischereibeauftragten.

      Bei solchen Einzelaktionen soll es nicht bleiben. Seit Anfang des Jahres stehen Chinas Beamte, die jahrhundertelang mit der Allmacht kleiner Kaiser über die Untertanen herrschten, ganz oben auf der Reformagenda Pekings. Die neue Regierung von Wen Jiabao will die sozialistische Blähbürokratie zu einem modernen, effizienten Staatsapparat umbauen.

      30 Millionen Beamte in China

      Das wird nicht leicht. Am Beharrungsvermögen der landesweit rund 30 Millionen Beamten sind schon mehrere Modernisierungsattacken abgeprallt. Diesmal aber soll es endlich klappen: Verwaltungsfachmann Wen, der im März seinen Mentor Zhu Rongji beerben soll, bietet dazu nach Ansicht von Parteikreisen die beste Gewähr.

      Acht Jahre lang organisierte der studierte Geologe als Büroleiter des Zentralkomitees die Regierungsarbeit. In den vergangenen neun Jahren war er mit fast allen Schlüsselproblemen des Landes befasst: Landwirtschaft, Armutsbekämpfung, Finanzen und Umweltprobleme. Wenn einer die Beamten bändigen kann, heißt es, dann Wen.

      Anfang Januar hat Zhu dafür schon den Weg bereitet: Peking kündigte dem Millionenheer der Staatsdiener kurzerhand die lebenslange Jobgarantie. In fünf Jahren will der Staat nur noch auf Vertragsbasis einstellen – wie die private Wirtschaft. Zehntausende Arbeitsplätze sollen dabei eingespart und vor allem unfähige oder faule Kader durch fleißige, gut ausgebildete Fachleute ersetzt werden.

      Die Regierung weiß: Um auch langfristig hohe Wachstumsraten erzielen zu können, braucht China nicht nur moderne Unternehmen, sondern auch eine moderne Verwaltung. Der Staat muss vom Bremser des Privatsektors zu dessen Förderer werden.

      Alte Eliten wehren sich gegen Verlust ihrer Privilegien

      Das ist leichter geplant als getan. Die alten Eliten wehren sich mit allen Kräften gegen den Verlust ihrer Privilegien. Premierminister Zhu haben sie schon mehrfach auflaufen lassen. Viele Beamte stocken ihr bescheidenes Gehalt mit Schmiergeldern und anderen Zuwendungen auf:

      Ob man eine Wohnung mieten, ein Restaurant eröffnen oder ins Ausland reisen will – ohne einen Packen 100-Yuan-Scheine, von denen noch immer der große Vorsitzende Mao Tse-tung seinem Volk zulächelt, bleiben die roten Stempel, die grünes Licht geben, oft in der Schublade. Selbst ausländische Unternehmen budgetieren routinemäßig „Lobbying-Kosten“.

      Das geht bis teilweise in oberste Regierungsstellen. So kann es etwa vorkommen, dass das Gesundheitsministerium Ärzten und Krankenhäusern den Kauf von Geräten verordnet, die von Verwandten der Ministeriumsbeamten produziert werden.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:23:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Teil 2
      Die fortschreitende Trennung von Markt und Staat macht solche Konstruktionen allerdings immer schwieriger. Auch wenn die Politiker den Machenschaften mancher Behörden immer einen Schritt hinterher sind, haben sie zumindest eine Grundlage für Umbau und Verschlankung geschaffen.

      Ein Teil der Staatsbetriebe, die wie Behörden geführt wurden, ist inzwischen vom Staat abgekoppelt worden. Premier Zhu hat so immerhin schon 40 000 Staatsdiener eingespart. Über die Hälfte von ihnen gingen freiwillig: Viele machen sich selbstständig oder wurden von Headhuntern in die Privatwirtschaft gelockt. Spürsinn im Behördendschungel ist in China viel wert.

      Nun scheinen die Zeiten für einen Umbau besser. Junge, ehrgeizige Hochschulabsolventen stehen bereit, und der Druck der Bürger in Richtung effiziente Verwaltung wächst. Anfang Januar etwa griffen in der Provinz Hebei rund 400 erärgerte Bauern mit Stöcken, Flaschen und Ziegeln lokale Steuereintreiber an; mehrere von ihnen wurden mit Schädelfrakturen ins Krankenhaus eingeliefert. Als die Polizei einige der Angreifer verhaftete, kidnappten die Bauern einen ranghohen lokalen Kader, um die Freilassung der Gefangenen zu erpressen.

      Bauernaufstände gegen Kader

      Nervös beobachtet Peking, dass sich solche Explosionen der Volkswut mehren. Da die örtlichen Staatsdiener vor der Zentrale nicht das Gesicht verlieren wollen, wächst bei ihnen die Einsicht in die Notwendigkeit von Reformen.

      Auch die Lokalparlamente, lange eher Abnickversammlung als politische Interessenvertretung, mucken gegen die Regierenden auf. Mitte Januar etwa weigerte sich ein Drittel der Parlamentarier der Provinz Shaanxi, die Jahresberichte von Gerichten und Polizei anzunehmen – aus Protest gegen brutale Polizeiwillkür und gekaufte Gerichtsurteile.

      Hätte der noch amtierende Premier Zhu mehr und früher solche Unterstützung erfahren, wäre er wohl schon mit seinem Reformanlauf erfolgreicher gewesen. Als er zum Beispiel die für den Industriesektor zuständigen Behörden in einer Staatskommission für Wirtschaft und Handel vereinte, um Schlüsselbranchen effektiver regulieren zu können, konnten sich die alten Netzwerke behaupten, die Behörde blieb wirkungslos. Nun wird sie aufgelöst.

      Im Kampf gegen Korruption aufgerieben

      Vor allem hat sich Zhu im Kampf gegen die Korruption aufgerieben und in den Behörden viele Feinde gemacht. So baute er den staatlichen Rechnungshof zu einer aggressiven Antikorruptions-Taskforce aus. Seine Wutausbrüche, wenn er in den Medien von Korruption las, sind legendär. In dem kürzlich veröffentlichten jüngsten Rechenschaftsbericht des Rechnungshofes für das Jahr 2002 steht, dass über 25 Milliarden US-Dollar in den vier großen Staatsbanken „verloren gegangen“ seien – obwohl die Staatsbeamten strenger als vorher überwacht werden.

      Der Fall des südchinesischen Schmuggelkönigs Lai Changxing zum Beispiel, der Waren im Wert von 6,4 Milliarden US-Dollar ins Land schleuste, brachte die halbe Provinzregierung von Fujian zu Fall: Lai hatte die Beamten mit Hummer, Cognac und leichten Mädchen verwöhnen und dabei heimlich filmen lassen. Doch bevor Zhus Häscher zuschlagen konnten, verhalf ein Tipp der lokalen Polizei Lai zur Flucht nach Kanada.

      Zhu-Nachfolger Wen wird nicht weniger zielstrebig vorgehen. Auf seinen jüngsten Inspektionsreisen machte er deutlich, dass er sich von aufgeblasenen Beamtenegos nicht stoppen lässt: Auf einer Bürgermeisterversammlung verlangte er, auf das ritualisierte Verlesen vorbereiteter Berichte zu verzichten und stattdessen frei zu sprechen. „Ein Bürgermeister muss die Probleme seiner Stadt gut genug kennen und durchdacht haben, um wenigstens 20 Minuten darüber referieren zu können“, so Wen. Die meisten Ortsvorstände scheiterten jedoch und müssen nun um ihre Posten bangen.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:29:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn man mal etwas länger drüber nachdenkt, gibt es KEINE EINZIGE Aufgabe oder Position, die einen Beamtenstatus wirklich benötigt.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:35:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3

      Aber in vielen Bereichen sind die Angestellten eben wesentlich teurer als die Beamten!
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:37:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4,

      das bezweifle ich, wenn man die Gesamtrechnung betrachtet, also incl. Pensionen. Ich muss aber zugeben, daß ich mir nicht ganz sicher bin.

      Mir geht es um den Status, diesen halte ich für unzeitgemäß und überflüssig.

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      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:42:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      ja, und dann alles bei der wallstreet abliefern.

      geht viel leichter, wenn sich beamte nicht mehr mit staat und gesellschaft identifizieren. alles handelsware oder was?

      heuern und feuern!

      wie schremp ("habe mit deutschland nichts am hut".)

      sommer, erst sony fast pleite machen, dann eben mal telekom.

      nur, warum wechseln codiman und seine leute nicht mal den standort?

      erst abwarten, bis deutschland ganz gewallstreetet ist.

      damit milton friedman nun nicht mehr lange warten muß, fordert er doch schon 40 jahre die abschaffung der staaten.

      nur die "gemeinde", die wäret ewiglich. schalom!
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:44:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5

      Es gibt unzählige Gutachten, die das zumindest für Teilbereiche bestätigen.
      Siehe dir mal an, was ein Beamter z.B. für Nachtschichten oder Wochenenddiensten bekommt und was ein Angestellter bekommt. In Bereichen, wo Schichtdienst erforderlich ist, sind Angestellte auf jeden Fall wesentlich teurer. dazu kommt noch, dass der Staat sie nicht so flexibel versetzen kann.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:50:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      Erika,

      kannst du auch was sachliches beitragen? Was du da von dir gibst ist leider nur Polemik und dummes Zeug.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:52:04
      Beitrag Nr. 9 ()
      @erika
      wenn deine zweite hälfte bezüge in höhe von 150000€
      pro monat für auslandstätigkeit geboten bekäme würde man von dir auch nur noch einen strich sehen
      frei nach
      ab die post scheiss auf deutschland
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 17:42:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wenn man Reformen will und das Land in Schwung kommen soll,
      sollte man den Beamtenstatus (bis auf Richter und Polizeibeamte) abschaffen.
      Das wäre die Lösung.
      Aber dafür müsste jemand in der Politik Mut haben.

      Bei der DB und der Post hat es doch auch geklappt.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 17:47:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      codiman,

      warum sollten Richter und Polizei ausgeklammert sein? Bisher konnte mir noch keiner einen stichhaltigen Grund nennen.

      Leider wird das alles so schnell nicht passieren, da keiner gerne am Ast sägt, auf dem er sitzt.
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 09:14:53
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11

      ...weil Beamte z.B. nicht streiken dürfen! Einen Generalstreik von Richtern und vor allem von Polizeibeamten möchte ich mir nun wirklich nicht vorstellen!
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 09:54:30
      Beitrag Nr. 13 ()
      OK, das ist sicher ein Argument. Es gibt aber genügend Länder, in denen das Berufsbeamtentum generell der Vergangenheit angehört, dort gibt es keine diesbezüglichen Probleme. Ich denke, daß man auch dies regeln könnte.
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 10:23:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ein paar Beamte, bei hoheitlichen Aufgaben, könnte ich mir schon vorstellen.
      Aber der Rest muss weg.
      Das wäre übrigens auch eine gute Gelegeheit für einen NEW DEAL:
      Beamte größtenteils abschaffen und Kündigungsschutz reformieren, Arbeitsmarktderegelierung, Steuervereinfachung(Da könnte man sich dann von ein paar Beamten trennen) Steuerreform, Krankenversicherungsreform (Grundversorgung wo alle einzahlen müssen, Rest Wahlleistung aber privat).
      Ein großer Rundumschlag halt!!!
      Klar Jammern dann alle, aber dadurch wird das Land endlich wieder dynamischer.
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 10:24:07
      Beitrag Nr. 15 ()
      #13

      Welche Probleme willst du denn eigentlich durch die Abschaffung des Berufsbeamtentums lösen??? Finanziell ist es doch zumindest zweifelhaft, ob eine andere Lösung günstiger ist.
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 10:57:03
      Beitrag Nr. 16 ()
      Welche Probleme??? Hier ein paar, die unter den derzeitigen Bedingungen nicht zu lösen sind:

      - Verkrustete Strukturen, wir haben einen riesigen Apparat, der sich zum großen Teil mit sich selbst beschäftigt

      - Jobzusage auf Lebenszeit, Leistung spielt keine Rolle

      - flexiblere, leistungsorientierte Bezahlung, ggf. auch Kündigung bei schlechter Arbeitsleistung

      - Überproportional hohe Versorgungzusagen, die schon jetzt nicht mehr bezahlbar sind

      Warum sollte sich ein moderner Staat dies alles leisten?
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 11:13:16
      Beitrag Nr. 17 ()
      Verkrustete Strukturen:

      Sehe ich zwar ähnlich, aber diese Porbleme lassen sich doch nicht durch die Abschaffung des Beamtentums lösen. Der BAT, der für die Beschäftigungsverhältnisse der Angestellten regelt, ist doch noch viel unflexibler als die beamtenrechtlichen Vorschriften.

      Job auf Lebenszeit:

      Haben die Angestellten spätestens nach 15 Beschäftigungsjahren faktisch auch.

      Leistung spielt keine Rolle:

      Ich sehe ich das größte Problem. Rein rechtlich ist das nur bei den Angestellten so, nicht aber bei den Beamten. Angestellte werden ausschließlich nach ihrer Tätigkeit bezahlt, wobei das "Arbeitsergebnis" keine Rolle spielt. Bei den Beamten ist zumindest rein rechtlich die "Eignung, Befähigung und Leistung" zu berücksichtigen. An dieser Stelle gilt es wohl das Recht auch in die Tat umzusetzen, obwohl es bestimmt nicht immer ganz einfach sein wird, die Leistungen von Beamten im Einzelfall wirklich korrekt zu beurteilen. Die Verwaltungsgerichte können da ein Lied von singen.
      Ich denke, es müssen da einfach Mechanismen entwickelt werden, die aber ein solches Beurteilungssystem ermöglichen, um wirklich den Leistungsgesichtspunkt im Vordergrund zu rücken.
      Bei Angestellten ist das aber im Vorhinein ausgeschlossen!


      Überproportional hohe Versorgungzusagen:

      Pensionen der Beamte können durch einfaches Gesetz gekürzt werden!
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 11:29:39
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich habe sicher kein Allheilmittel für alle Schwierigkeiten, die Abschaffung des Beamtentums kann letztlich nur ein Baustein sein.

      WARUM sind denn Angestellte nach 15 Jahren praktisch unkündbar? WARUM ist denn der BAT so ein starres und unflexibles Regelwerk? Solche Dinge müssen ebenso überprüft und modernen Erfordernissen angepasst werden.

      Nur, ich glaube, daß es beim Wunschdenken bleibt. Der Bundestag wird von Beamten dominiert, ein weiteres Indiz dafür, daß diese Berufsgruppe offensichtlich die Zeit hat, sich um andere Dinge zu kümmern. Glaubst du wirklich, daß die am eigenen Ast sägen? Damit ist auch schon die Frage nach der Pensionskürzung beantwortet.
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 12:26:40
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die Frage lautet Berufsbeamtentum oder Verwaltungsreform !!! :eek: :eek: :eek:
      Dort muss der Hebel angesetzt werden.

      Wir müssen jetzt entscheiden:
      Entweder wollen wir wieder auf Wachstumskurs kommen, oder im Mittelmaß versinken !
      :confused: :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 13:01:39
      Beitrag Nr. 20 ()
      #18

      § 53 (3) BAT
      Nach einer Beschäftigungszeit von 15 Jahren, frühestens jedoch nach Vollendung des
      vierzigsten Lebensjahres, ist der Angestellte unkündbar.


      Der BAT ist ein Tarifvertrag, der zwischen der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Bundesminister des Innern,
      der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, vertreten durch den Vorsitzer des Vorstandes, der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, vertreten durch den Vorstand, geschlossen wurde.

      Bis du diesen Tarifvertrag in seinen Grundzügen verändert bekommst, kannst du langen warten. Die letzten Tarifverhandlungen mit Herrn Bsirske (verdi) sind doch wohl noch allen gut in Erinnerung.

      Verlagere nur mal den Arbeitsplatz eines Angestellten in eine andere Stadt. Das ist nur in den seltesten Fällen möglich. Ein Bundesbeamter hat dagegen kaum eine Chance, sich zu wehren.
      Beispiele dafür gibt es ohne Ende.
      Hier nur eines.
      Als das "Schengener Abkommen" (Auflösung der Grenzkontrolle von Reisenden) an den Westgrenzen in Kraft trat, sind die betroffenen Zollbeamten teilweise quer durch die Republik (Ostgrenze, Hamburg Hafen, Schweizer Grenze etc.) versetzt worden.
      Angestellte konnten sich dagegen erfolgreich durch Klagen bei den Arbeitsgerichten vor einer Versetzung retten.
      Die mir bekannten Klagen von Beamten gingen - logischerweise - alle zu Ungunsten der Beamten aus.

      Was ich damit sagen will, ist folgendes.
      Das Beamtenrecht läßt dem Staat viele Möglichkeiten, sein Personal (Beamte) flexibel einzusetzen. Er müßte es nur auch konsequent machen! Lies dir doch mal das Bundesbeamtengesetz durch und sage mir, was du daran zu kritisieren hast. Es ist modern und leistungsorientiert!
      Die Umsetzung in den einzelnen Behörden scheint mir vielmehr das Problem zu sein.
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 13:47:18
      Beitrag Nr. 21 ()
      Es stimmt, bei den Beamten muss sehr viel reformiert
      werden. Ob dies jedoch mit Angestellten billiger geht,
      ist in vielen diesbezüglichen Gutachten bereits wiederlegt. Ein Hauptproblem ist, dass Angestellte
      während der aktiven Arbeitszeit wesentlich teuerer
      als Beamte sind. Man hat die Pensionsprobleme, ebenso
      wie das Rentenproblem, einfach den zukünftigen Generationen überlassen. Es wurde einfach früher
      versäumt, die notwendigen Rücklagen anzusparen.
      Jetzt global nur auf Beamte zu schimpfen und einzu-
      prügeln ist zu billig. In Zeiten wirtschaftlichen
      Abschwungs kommt dieses Thema immer wieder.
      Übrigens, ich selbst bedauere meinen Wechsel in
      den Beamtenstatus. Gründe: Nach immerhin "nur" 12
      Jahren bekam ich als Beamter genausoviel, wie mein
      Angestelltenvorgänger. Schlechte Wirtschaftslage und
      eben kein Rechtsanspruch meinerseits. Im Hinblick
      auf die ach ja so tolle Pension, kann ich nur lachen.
      Angestellte erhalten mit der Zusatzversorgung auch jetzt nach der Reform immer noch wesentlich mehr (meine Frau
      ist zum Glück Angestellte). Dies bezieht sich jedoch nur
      auf den öffentlichen Dienst. In der Privatwirtschaft kann
      man sicherlich mehr verdienen, hat jedoch keine Sicherheiten. Ich wollte damals (1971) Sicherheit, also
      beschwer ich mich auch nicht, kann aber andererseits das
      ewige Gemeckere über die so faulen Beamten und ihre
      Privilegien nicht mehr hören. Bei meinen Berufswechsel
      in 1981 (Bahn in Gemeindeverwaltung) habe ich übrigens mindestens die nächsten 15 (!) Jahre wöchentlich ca. 50 Stunden "freiwillig" gearbeitet. So, nun könnt Ihr
      auf mich einprügeln.
      Zum Schluss noch, wir haben wirklich viel zu viele Gesetzte und Vorschriften, von den vielen Insolvenzen(leider!) und Zwangsversteigerungen (noch schlimmer)
      ganz zu schweigen.

      MfG
      Owie
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 13:56:02
      Beitrag Nr. 22 ()
      Das "Schlimme" in unserer jetzigen Beamten-Struktur ist doch, das sich in den letzten Jahrzehnten richtige "Beamten-Seilschaften" gebildet haben, die nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen sind.

      Beispiele: LehrerVerbände, PolizeiGewerkschaften, Richter,Staatsanwälte.....

      Gerade diese Sorte Beamten dürfen in einer Demokratie nicht wie festgewachsen jahrzehntelang ihr "Unwesen" treiben!
      Wenn einer Richter oder Staatsanwalt werden will, dann bitte maximal 8 Jahre!
      Und dann weg mit dem Kerl, der ist dann nicht mehr zu gebrauchen!

      Das dies unsere POlitiker nicht wollen, liegt auf der Hand.
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 11:51:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      #20

      Man könnte ja auch aus den Tarifverträgen aussteigen, so wie es das Land Berlin macht!!!
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 12:28:29
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23
      Das ist der Anfang.
      Berlin ist Pleite, die mussten was machen.
      Aber z.B. Niedersachsen, Bremen, Saarland und die neuen Bundesländer sind auch fast
      Pleite.
      Ich bin gespannt wann die es merken, dass es nicht mehr so weiter geht.
      Ich denke mal in 1 bis 2 Jahren ist es soweit, dann müssen fast alle Bundesländer umdenken.

      codiman
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 12:29:42
      Beitrag Nr. 25 ()
      Wieviel % der Abgeordneten sind eigentlich Lehrer bzw Beamte ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 12:35:49
      Beitrag Nr. 26 ()
      14.Bundestag:
      öffentlicher Dienst
      Anzahl: 317
      47%
      sonstige Angestellte und Freiberufler 1
      Anzahl: 47
      22%
      Angestellte von Wirtschaftsverbänden, Parteien, Gewerkschaften
      Anzahl: 140
      21%
      Anwälte
      Anzahl: 50
      8%
      Kaufmänner und Einzelhändler
      Anzahl: 3 unter 1%
      Apotheker
      Anzahl: 2 unter 1%
      Architekten
      Anzahl: 2 unter 1%
      Quelle:http://www.club-debil.com/Texte/Andre1.doc
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 13:05:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      #24

      Was heißt denn für dich konkret umdenken???
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 13:16:21
      Beitrag Nr. 28 ()
      #26

      Eben, und Leute die etwas können, wie zB Ingenieure, Naturwissenschaftler, Techniker, Unternehmer, Manager etc. sind im Bundestag nicht vertreten...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 13:21:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28

      Ein erfolgreicher Unternehmer oder Manager setzt sich für das Gehalt eines Abgeordneten kaum in den Bundestag!
      Ich weiß, dass das kaum einer hören will, aber so ist die Realtität nun einmal!
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 14:53:59
      Beitrag Nr. 30 ()
      Umdenken heist :

      Das es so nicht weitergehen kann.
      Man kann ebend nur soviel ausgeben wie man hat.
      Ein Staat kann auch nur soviel ausgeben, wie er zur Verfügung hat + Wirtschaftswachstum .
      Konkret meine ich, wenn das Haushaltsdefizit dauerhaft schneller steigt als die Wirtschaft wächst,
      kippt das System.
      In den letzten Jahren ist genau dieser Umstand eingetreten.
      Der Staat läuft in die Schuldenfalle - ganz klar !
      Nun hat er zwei Möglichkeiten, entweder er senkt die
      Ausgaben oder er fährt vor die Wand.
      Senkt er die Ausgaben hat er wieder zwei Möglichkeiten
      entweder er senkt INVESTITIONEN oder er spart
      an Verwaltungskosten, erstere sind kaum noch vorhanden
      also muss er an die Verwaltungkosten ran.
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 15:03:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      #30

      Bei der Analyse wird dir wohl fast jeder zustimmen, aber welche konkreten Konsequenzen willst du daraus ziehen!?
      Verwaltungskosten senken hört sich gut an, aber wie genau???
      Alle kündbaren Arbeiter u. Angestellte entlassen oder nur keine Einstellungen mehr???
      Wenn Entlassungen, in welchen Bereichen denn???
      Polizei, Finanzämter, Sozialämter, Ausländerämter, Arbeitsämter, Justiz, Krankenhäuser, Kindergärten etc.???
      Wo genau???
      Aus den Tarifverträgen aussteigen und die Gehälter drastisch senken???

      Verstehe mich nicht falsch, ich teile deine Analyse, aber bei näher Betrachtung wird es immer wieder schwierig, wirklich eine Linie zu finden, die zu wirklichen Einsparungen führen wird.
      Vergessen darfst du dabei auch nicht, dass der ö.D. in Deutschland derzeit ungefähr auf dem Stand vor der Wiedervereinigung ist. Es gibt in fast allen Bereichen seit Jahren eine linare Stellenkürzung.
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 09:40:29
      Beitrag Nr. 32 ()
      #31

      Hast wohl nicht so ganz Unrecht! So einfach ist es eben nicht!
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 11:42:09
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hallo inu + uni9
      in gewisser Weise habt ihr ja Recht.
      Aber:
      Durch die Euro Stabilitätskriterien ist Deutschland auf ein Staatsdefizit von höchstens 3% festgelegt.
      Dies wird zur Zeit "spielend" erreicht.
      Gigantische Ausgabenblöcke wie die Verwaltungsausgaben
      sowie den Sozialausgaben
      engen den Staat immer weiter ein.
      Schon jetzt kann man ausrechnen wann (zum Beispiel Nierdersachsen) die Ausgaben allein für dieBeamtenversorgung die Einnahmen übersteigen.(in Niedersachsen ist das übrigens ca.2020 - das ist in 17 Jahren !)
      Trotzdem ist der Staat untätig.
      Lösung :
      Man sollte sich von "allen Diensten am Volk" die nicht lebensnotwendig sind, trennen.
      Und zwar schnell.

      Mir schwebt da so ein "Lean-Produktion-Staat" vor!
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 13:09:00
      Beitrag Nr. 34 ()
      #33

      Das würde dann wirklich bedeuten, bei Angestellten die betriebsbedingte Kündigung anzustreben und das gleich von mehreren vielen, vielen zig-tausenden.
      Der Staat würde nur noch die hoheitlichen Aufgaben übernehmen, der Rest würde privatisiert.
      Ich würde einiges dafür geben, dass mal einen Monat in Deutschland zu erleben!
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 17:35:02
      Beitrag Nr. 35 ()
      Von "entlassen" hat keiner Gesprochen.

      Der Staat soll nur zurückgeschnitten und flexibler gemacht werden !
      Und dazu müssen wir die verkrusteten Strukturen aufbrechen.
      Zuerst das Beamtentum soweitwie möglich abschaffen.
      Dann privatisieren und das Personal umsetzen.
      Wer nicht mitzieht muss gehen.


      Alternative : Zusammenbruch des Staates, wegen Zahlungunfähigkeit.
      oder zweite Alternative: (Europäisch) Anstreben einer künstlichen Inflation(Geldentwertung),
      dadurch Reduzierung der Renten und Pensionslasten.
      Ist zwar ein wenig einfallslos, aber auch eine Lösung.


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