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    US-Berater: Israelische Bulldozer und Flächenbombardements sollen Bagdad platt machen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.04.03 04:19:40 von
    neuester Beitrag 06.04.03 11:24:28 von
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      schrieb am 06.04.03 04:19:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mit israelischer Taktik zum Sieg
      06.04.2003

      Nach 17 Tagen Krieg beginnt die Schlacht um Bagdad. Wie nimmt man eine Stadt ein, ohne zu viel Blutvergießen?

      Der israelische Militärexperte Martin van Creveld, Berater der US-Marines für den Häuserkampf, hält einen umfassenden Angriff auf die irakische Hauptstadt nicht für wahrscheinlich. Vielmehr werde es, nachdem alle wichtigen Stützpunkte um die Stadt herum bezogen seien, „kleinere Kommandovorstöße in die Vororte geben, um sich dann langsam und sehr vorsichtig in das Zentrum vorzuarbeiten", so van Creveld gegenüber WELT am SONNTAG. Luftlandeeinheiten würden Tigrisbrücken, Paläste, Regierungsgebäude und Kraftwerke besetzen, um die Widerstandskraft der Verteidiger psychologisch zu schwächen und das Nervenzentrum des Regimes zu beherrschen.

      Van Creveld, der als Historiker an der Hebrew University in Jerusalem lehrt, glaubt aber nicht, dass die US-Armee wochenlang abwartet, bis sie angreift: „Das entspricht nicht der amerikanischen Mentalität. Die Amerikaner sind sehr ungeduldig."

      Der frühere Bundeswehrgeneral Georg Bernhardt, der Strategien und Simulationsmodelle für den Städtekrieg entwickelt, rechnet ebenfalls nicht mit einer Belagerung Bagdads, da der Überlebenskampf der ausgehungerten Zivilbevölkerung die gesamte arabische Welt gegen die Angreifer aufbringen würde. In einen klassischen Häuserkampf, so General Bernhardt zu WELT am SONNTAG, sollten sich die Amerikaner aber auf keinen Fall hineinziehen lassen. Wesley Clark, ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber Europa und verantwortlicher Kommandeur im Kosovo-Krieg von 1999, sagt für diesen Fall eine verlustreiche Schlacht voraus: „Die Iraker werden hautnah und schmutzig kämpfen, mit Panzern, die aus Garagen und Häusern herausschießen, und mit überfallartigen Angriffen von Fußsoldaten mit Mörser-Unterstützung."

      Ex-Bundeswehrgeneral Bernhardt, der den Somalia-Einsatz der Bundeswehr 1994 leitete, hält dagegen ein Angriffsmodell für wahrscheinlich, bei dem Bagdad durch Angriffsachsen und Stoßkeile entlang der großen Straßen geteilt würde. Diese Achsen würden dann während der gesamten Kampfhandlungen unter alliierter Kontrolle bleiben, die Stadt könnte als Einheit nicht mehr verteidigt werden.

      Unterstützt würde dieser Vorstoß über die Magistralen der Hauptstadt mit zusätzlichen Kommandoeinsätzen und dem Einsatz von Präzisionswaffen, um die feindliche Kommunikation auszuschalten. Die Stadt könnte so Block für Block erobert werden, weil die irakischen Truppen auseinander gerissen und die politische Führung von der Bevölkerung isoliert wird.

      Entscheidend für den Erfolg sei, dass die Invasoren die Bevölkerung rasch auf ihre Seite bringen und es dem Regime verwehrt wird, sie als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Flugblätter und massive Hilfslieferungen könnten hier einen psychologischen Umschwung einleiten.

      Der Vorstoß in eine Fünf-Millionen-Metropole, in der zehntausende fanatisierte Anhänger Saddam Husseins die Angreifer erwarten, ist riskant. Die eindringenden Stoßkeile bestehen deshalb aus Panzern, die zu den Straßenrändern hin von Infanterie gesichert werden, um von den Häusern aus nicht mit Panzerabwehrwaffen beschossen zu werden; an Bord sind Luftwaffen- und Artillerieoffiziere, die, wenn nötig, über Funk Luft- oder Artillerieunterstützung anfordern können.

      Geplant ist dabei auch der Einsatz von israelischen Bulldozern, die bereits beim Einsatz im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin eingesetzt wurden, um für die vorrückenden Panzer Schneisen in die Stadt zu schlagen. „Gepanzerte Bulldozer sind sehr nützlich zur Zerstörung von Bunkern und Stützpunkten sowie zum Wegräumen von Trümmern in den Straßen", so der Militärexperte van Creveld, „denn beim Straßenkampf müssen sich die Soldaten schnell und ungehindert bewegen können."

      Wie im Gazastreifen bereits von den Israelis praktiziert, werden die amerikanischen Angreifer beim Vormarsch die Wände sprengen und durch ganze Häuser hindurchstoßen, um sie als Schutz zu nutzen. Die USA seien auf alle denkbaren Szenarien vorbereitet, meint der deutsche Städtekampf-Experte Georg Bernhardt; seit ihrem Desaster im afrikanischen Somalia hätten sie sich auf solche Kämpfe jahrelang vorbereitet. Vor allem die Marineinfanterie sei darauf trainiert.

      Falls die Bevölkerung sich wider Erwarten neutral verhält und es den Kämpfern von Saddam Hussein gelingt, sich in den unübersichtlichen Quartieren der Stadt zu verschanzen, könnte der begrenzte Städtekrieg am Ende doch noch in den blutigen Häuserkrieg eskalieren. Für diesen Fall sagt Martin van Creveld eine Entwicklung wie im tschetschenischen Grosny voraus: „Die Art und Weise, wie die Russen Grosny erobert haben, dürfte das Modell sein, wie die US-Armee Bagdad erobern wird: Mit sehr schweren Flächenbombardements." Mit dieser Art von Kampfführung aber würde Saddams teuflisches Kalkül aufgehen: Die „Befreier" in Schlächter zu verwandeln, denen das Leben der irakischen Zivilisten nichts wert ist.

      Quelle: http://www.wams.de/data/2003/04/06/66789.html?s=2

      Weitere internationale Nachrichtenseiten: http://www.News-Pool.com
      .
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 11:24:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      seit ihrem Desaster im afrikanischen Somalia hätten sie sich auf solche Kämpfe jahrelang vorbereitet. Vor allem die Marineinfanterie sei darauf trainiert.
      Schaun mer mal. In Basra hat sich das angebliche Training der Amerikaner im Häuserkampf nicht gezeigt. Die US Marines wurden doch von Englischen Royal Marines abgelöst. Weil diese sich wegen der Nordirland Erfahrung besser im Häuserkampf auskennen. Die Engländer hatten die Situation offenbar auch relativ schnell unter Kontrolle, was den Amerikanern nicht gelang.


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