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    Morgen 13.05.2005 der Süddeutsche Klassiker Bayern gegen die Franken - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.05.03 21:05:54 von
    neuester Beitrag 15.05.03 08:32:18 von
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      schrieb am 12.05.03 21:05:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      100 Jahre SpVgg - die Geschichte der Spiele gegen den FC Bayern

      Am Dienstag ist es endlich soweit. Die beste Rückrundenmannschaft der 2. Bundesliga, die SpVgg Greuther Fürth, trifft im heimischen Playmobil-Stadion auf den amtierenden Deutschen Meister, den FC Bayern München.

      Grund genug, diese traditionsreiche Begegnung einmal näher zu beleuchten.
      FC Bayern München gegen SpVgg (Greuther) Fürth - ein Klassiker des süddeutschen Fußballs.


      Fußballspiele, die Fußballgeschichte schrieben zwischen zwei Mannschaften, die sich schon von ihrer frühesten Geschichte an dem feinen und technisch sehenswerten Kicken verschrieben hatten. Kein Wunder, dass die Treffen der Kleeblättler und der Bayern die Massen elektrisierten.

       



       
      113 Mal standen sich die Fürther und die Münchner bisher gegenüber. Hatten die Münchner in den ersten Jahren die Nase vorn, so waren es vor allem die erfolgreichsten Jahre der SpVgg zwischen 1915 und 1935 und die 50er-Jahre, die dafür sorgen, dass das Kleeblatt immer noch führt in der Statistik. 51 Siege holten die Kleeblättler, 41 Mal gewann der FCB, 21 Mal trennte man sich remis. Das Torverhältnis lautet 252:236 zugunsten der Fürther. 1905, die SpVgg Fürth war noch keine zwei Jahre alt, gab es das erste Spiel gegen eine Fußballmannschaft aus München.
       

      In Kempten, ausgerechnet beim Bayerischen Turnfest, traf die SpVgg aber weder auf die Bayern noch auf die 60er - nein, es war der MTV München. 2:1 behielten die Fürther die Oberhand, und es sollte bis zum 3. Mai 1908 dauern, ehe das Kleeblatt zum ersten Mal ein Spiel gegen den FC Bayern austrug. Die Bayern, gegründet am 27. Februar 1900, hatten sich auf ihrem neuen Platz an der Leopoldstraße kurz zuvor Prügel abgeholt von der englischen Amateurmannschaft "The Pirates", 0:3 und 0:8 verloren. Gelernt haben sie einiges aus diesen Begegnungen, die Münchner, denn sie gewannen in Fürth, noch am alten Platz im Wiesengrund an der Vacher Straße, vor einer großen Menschenmenge 5:3.

       
      Der erste Auftritt der SpVgg bei den Bayern folgte dann im September 1908, doch wieder behielten die Münchner 6:1 die Oberhand. Im März 1909 fuhren die Kleeblättler dann wieder an die Isar und landeten mit 4:3 den ersten Sieg gegen den FC Bayern München, dem sie am 9. Mai in Fürth ein 5:4 folgen ließen.

       

       

       
      Dass sowohl die Bayern als auch die SpVgg in den kommenden Jahren zu beherrschenden Kräften im süddeutschen Fußball wurden, hatten sie Hilfe von der Insel zu verdanken: Während sich die Münchner schon ab 1908 von den Engländern Taylor und Hoer die Grundzüge des "modernen Fußballs" beibringen ließen, holten sich die Fürther 1911 den ehemaligen Profi der Blackburn Rovers, Will Townley, als Coach. Die Verpflichtung Townleys, der zuvor mit dem Karlsruher FV schon Meister geworden war, war für die Fürther zusammen mit der Errichtung des Sportparks Ronhof, damals der größte Sportplatz des Deutschen Reiches, der entscheidende Schritt zum ersten Meistertitel 1914.

       
       

      Dabei waren die Fürther und die Bayern in jenen Tagen die besten bayerischen Teams. Während der FCB die erstmals 1910/11 ausgetragene "Ostkreismeisterschaft" mit 30:3 Punkten vor dem 1. FCN und der SpVgg gewann, waren in den kommenden drei Jahren jeweils die Fürther unter Townley die Nummer eins in Bayern, zwei Mal wurden die "Rothosen" hinter ihnen Vize, im Fürther Meisterjahr 1914 aber nur fünfte.

      Historisch gesehen unterbrach der Erste Weltkrieg auf tragische Weise die Erfolgsserie der Fürther. Viele Spieler waren gefallen, die Mannschaft war zerstört, Trainer Townley hatte während des Krieges nicht in Deutschland gearbeitet.
      Als er nach dem Krieg zurück kam, nahmen ihn die Bayern 1919 unter Vertrag, und sofort wurden sie südbayerischer Meister, scheiterten aber in der "Süddeutschen" am Freiburger FC. Townley, sicherlich eine der herausragenden Trainerfiguren in der Anfangszeit des süddeutschen Fußballs, bleibt bei den Bayern bis 1924.

       
      1926 kehrt er wieder zurück zur SpVgg. Sein Vorgänger Adolf Riebe hatte in der Bayerischen Meisterschaft nur den zweiten Rang hinter den Bayern geholt.

      In der Endrunde der süddeutschen Meisterschaft war der Höhepunkt das Rückspiel in München am 11. April ´26: Fast 30 000 Zuschauer, ein neuer Münchner Rekord, sahen an der Grünwalder Straße ein begeisterndes Spiel mit fast modernen Rahmenbedingungen. Der Ball war von einer Maschine der "Aero-Lloyd", die knapp über dem Spielfeld gekreist hatte, abgeworfen worden, das Spiel wird sogar, für damalige Verhältnisse fast sensationell, live im Radio übertragen.

       
      Die Bayern gewinnen nach einem begeisternden Spiel 4:3 und werden erstmals Süddeutscher Meister, ungeschlagen und mit 56 Treffern ihres damals sogenannten "Wundersturms" in zehn Spielen. Die Fürther kommen mit 15:5 Punkten wieder auf Rang zwei.


      In Fürth holt man nun schnell Townley zurück, er soll die Mannschaft in den letzten Wochen der Saison coachen. Und er holt aus den Fürthern, die spielerisch als bestes Team in Deutschland galten, das Optimale heraus. Während die Bayern, die zum ersten Mal um den Titel mitspielen, vollkommen überraschend gegen den Außenseiter Fortuna Leipzig 0:2 verlieren und ausscheiden, zelebrieren die Fürther in der Endrunde Fußball in in Deutschland zuvor nicht gesehener Perfektion. Nie zuvor und auch später nicht in der Geschichte der Endrunde um die Meisterschaft hat sich ein Klub mit solcher Überlegenheit präsentiert. 5:0 gegen Viktoria Forst, 4:0 gegen SC Breslau, 3:1 im Semifinale gegen Holstein Kiel und 4:1 im Finale gegen Hertha BSC - der "Fürther Flachpass" dominierte Fußball-Deutschland mit, wie die Presse schrieb "wohlgeordneten, flachen Kombinationszügen", die sich vom Kampfstil, der bis dahin vorherrschte, überdeutlich unterschieden.

       
      Da auch die Bayern, wie erwähnt, mehr das Spielerische pflegten, gehörten die Treffen der beiden auch weiterhin zu den Höhepunkten. Schade, dass durch neue Gruppeneinteilungen 1929, im Jahr der dritten Fürther Meisterschaft, kein direktes Aufeinandertreffen zu Stande kommt. Jedenfalls qualifizieren sich sowohl Bayern als auch die SpVgg für die Endrunde. Die Münchner scheiden jedoch aus mit einem 3:4 gegen den SC Breslau, der damit ins Halbfinale gegen die Fürther einzieht. Breslau hat keine Chance und wird 6:1 geschlagen, im Endspiel siegt das Kleeblatt in Nürnberg 3:2 gegen Hertha.

       
      Drei Jahre später ist es dann auch bei den Bayern so weit: Sie verlieren zwar in der Südost-Gruppe der Süddeutschen Meisterschaft in Fürth 0:3. Insgesamt setzt sich aber in der Staffel mit acht Mannschaften der FC Bayern durch, der sich in der Endrunde der Deutschen Meisterschaft bis ins Finale durchspielt und mit einem 2:0 über Eintracht Frankfurt in Nürnberg 1932 seinen ersten Titel schafft.
       
      Seltsamerweise schaffen es weder die Fürther noch die Bayern in den nächsten Jahrzehnten noch einmal, den Titel zu holen. Während die Fürther auch in den 30er Jahren zunächst noch zur Spitze zählen, ist bei den Bayern in dieser Zeit eher Durchwachsenes an der Tagesordnung.
       
      Das erste Spiel nach dem Krieg zwischen den beiden Vereinen steht auch für eine neue Ordnung im Fußball. Die Oberligen haben ihren Spielbetrieb aufgenommen, die Bayern gewinnen am 3. Februar 1946 3:2 gegen die SpVgg. Zwar steigen die Fürther 1948 ab, doch sie kommen sofort zurück und werden 1950 wieder Süddeutscher Meister. Die fünfziger Jahre sehen die Fürther insgesamt im Vorteil. Im Jahr 1955 unterliegen die Bayern zu Hause nicht nur der SpVgg 1:2, sie werden am Ende sogar letzter und müssen ebenfalls absteigen. Auch dem FCB gelingt er Wiederaufstieg sofort, doch bis zur Einführung der Bundesliga gelingt beiden Vereinen kein großer Wurf mehr. Zwei Fürther Spieler wechseln i dieser Zeit zu den Münchnern. Kuhnert und Weltmeister Karl Mai. Mai ging 1958 nach München. "Schon damals", erinnert sich Else Mai, die Witwe des Weltmeisters, "waren die Bayern ein gut organisierter Verein mit Niveau. Wir hatten dort eine sehr schöne Zeit und ich habe immer noch viele Freunde bei den Bayern."
      Die Bayern und die SpVgg gehörten nicht zu den Gründungsmitgliedern der ersten Profiliga - was in Fürth enttäuscht, in München mit rasender Wut aufgenommen wird. Zumal Lokalrivale 1860 einen Platz in der Bundesliga einnahm. Kein Wunder, dass die Münchner alle Anstrengungen unternahmen, sofort wieder aufzusteigen. Sie verstärkten sich, unter anderem auch mit dem Fürther Rekordnationalspieler Herbert Erhardt. Während die SpVgg einen Mittelplatz einnahm in der Regionalliga Süd, scheiterten die Bayern an Borussia Neunkirchen in der Aufstiegsrunde.

       
      Das bis heute letzte Punktspiel steigt zwischen "Rothosen" und Kleeblatt am 17. Januar 1965. Eine Münchner Mannschaft mit Maier, Beckenbauer und Müller siegt im Grünwalder Stadion 5:1. Nafziger traf gegen den jungen Peter Löwer zum 1:0, Ohlhauser und Koumann erhöhten, ehe Knopf in der 42. Minute das letzte Punktspieltor eines Fürthers gegen die Bayern gelang. Gerd Müller, wer sonst, machte dann in der Zweiten Hälfte die Tore zum Endstand von 5:1.

      Damals wusste wohl niemand, dass es das Ende eines Süd-Klassikers war und es über 33 Jahre dauern sollte, ehe sich beide Vereine wieder einmal, nach langer Zeit am 23. September 1998 in einem Pflichtspiel gegenüberstehen sollten.

      Jürgen Schmidt
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      schrieb am 13.05.03 21:06:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      Fürth schlägt FC Bayern im Jubiläumsspiel mit 3:0

      Mit einer überraschenden 0:3 (0:3)-Niederlage des neuen deutschen Meisters FC Bayern München endete das Jubiläumsspiel zum 100. Geburtstag beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Die Franken brachten dem Rekord-Titelträger damit die höchste Saisonniederlage bei.
      Angesichts der Tatsache, dass die Hitzfeld-Elf im 113. bayerischen Derby im ausverkauften Playmobilstadion nahezu in Bestformation antraten, ist die deutliche Niederlage schon beinahe als Blamage zu bezeichnen. Die gastgebende Elf von Trainer Eugen Hach legte jedenfalls los wie die Feuerwehr und ging durch Treffer von Sascha Rösler (7.), Gustav Policella (21.) und Olivier Caillas (39.) schon vor der Halbzeitpause gegen unkonzentriert wirkende Münchner mit 3:0 in Führung.

      Der Greuther Mittelfeldspieler Mirko Reichel scheiterte zudem noch mit einem Foulelfmeter an Nationaltorwart Oliver Kahn. Nach dem Wechsel kontrollierte der "Underdog" weiterhin das Spiel und gab dem Bundesliga-Spitzenreiter, der am Wochenende beim 6:3 in Berlin noch geglänzt hatte, kaum Gelegenheit zu Torchancen. Bayern-Coach Hitzfeld war ob der Pleite verständlicherweise wenig erbaut: “Ich bin glücklich, dass einige wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückgekehrt sind. Vieles ging in letzter Zeit zu einfach.“ Abwehrspieler Robert Kovac bekam sogar persönliche Kritik ab: “Er hat ein bißchen wie ein Tourist gespielt.“
      15.500 Fans des Traditionsvereins feierten indes ihre Mannschaft, die zwei Spieltage vor dem Saisonende als Dritter der Zweiten Liga beste Karten auf den Aufstieg hat, enthusiastisch.
      Der offizielle 100. Geburtstag der Fürther steht noch an, Gründungsdatum der SpVgg, die in den Jahren 1914, 1926 und 1929 deutscher Meister wurde, war der 23. September 1903. Seit der Fusion mit dem TSV Vestenbergsgreuth, der 1994 durch einen 1:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Bayern München auf sich aufmerksam gemacht hatte, vor sieben Jahren heißt der Klub SpVgg Greuther Fürth.




      :D
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      schrieb am 14.05.03 21:59:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der Thread ging aber mächtig in die Hose.:laugh:
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      schrieb am 15.05.03 08:32:18
      Beitrag Nr. 4 ()


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