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    Schröder: Die Schwachen sind selbst schuld - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.05.03 09:16:26 von
    neuester Beitrag 04.06.03 10:52:24 von
    Beiträge: 43
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      Avatar
      schrieb am 27.05.03 09:16:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Teilhabe ist ungerecht

      TAZ-SERIE "AGENDA 2010", Teil 4: Schröders SPD ist die Partei der Arbeitenden und der Familien - Schwache bleiben außen vor. Hilfe ist kein Recht mehr, sondern Gnade
      Es existiert ein neuer Begriff in der Politik. Er heißt "Teilhabe". Zwar gab es dieses Wort schon immer, aber besonders gebräuchlich war es nicht. Jetzt taucht es plötzlich überall in der Sozialdebatte auf - und die Parteien beeilen sich, die Urheberschaft zu reklamieren. So behauptete Kanzler Schröder am Freitag in seiner Geburtstagsrede für die 140-jährige SPD: "Eigentlich müssten wir Sozialdemokraten Patentschutz auf den Begriff der ,Teilhabe` anmelden."

      Nun ist das Prägen von Begriffen nie harmlos. "Wording", wie es neudeutsch heißt, soll Wahrnehmung beeinflussen und ist ein Kampf um Herrschaft. Warum also will sich Schröder ausgerechnet die "Teilhabe" einverleiben? Und warum platzierte er diesen neumodischen Begriff so zentral in einer Rede, die den Genossen endlich erklären sollte, wie Gerechtigkeit und die Sozialkürzungen der Agenda 2010 zusammenpassen?

      Das wird lange nicht deutlich im Redetext. Und diese Verwirrung scheint gewollt zu sein. Schröders Definitionsversuch ist geradezu grotesk: Bei Teilhabe, so liest sich die Rede im Internet, sei es "ein Unterschied, ob man darunter ganz allgemein eine ,Teilnahme` oder auch ,Anteilnahme` versteht. Oder ob man, wie wir Sozialdemokraten, die gerechte Beteiligung meint: am Haben und am Sagen". Diese Sätze sind seltsam verschwiemelt für eine Ansprache, die massentauglich sein sollte. Aber immerhin lässt sich ihnen entnehmen, dass Teilhabe irgendwie mit gerechter Beteiligung zu tun haben soll. Dafür jedoch gibt es eigentlich schon Begriffe: zum Beispiel Chancengleichheit oder Verteilungsgerechtigkeit. Sie aber kommen in der ganzen Rede nicht vor.

      Sie wären dort auch fehlplatziert, denn diese alten Begriffe können die neue soziale Haltung nicht beschreiben, die Schröder propagiert. Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit stehen für positive Ziele, für eine Utopie. Sie formulieren einen sehr weit reichenden Anspruch des Einzelnen. Schröder hingegen definiert Gerechtigkeit in der Negation, als eine Art Untergrenze: "Oberstes Ziel einer Politik der Gerechtigkeit also ist es, zu verhindern, dass Menschen aus Arbeit und Gesellschaft ausgeschlossen werden. Aber auch nicht zuzulassen, dass sie dauerhaft von staatlicher Unterstützung abhängig werden." (Hervorhebungen durch die Red.) In dieser Logik ist schon ein Minimum das Maximum an Gerechtigkeit. Teilhabe ist leicht erreichbar, wenn als einziges Kriterium gilt, dass man nicht vollkommen draußen bleibt. Da reicht es dann dicke, wenn der Lohn knapp über der Sozialhilfe liegt.

      Teilhabe ist Gerechtigkeit light für die Schwachen. Aber der Begriff hat den charmanten Vorteil, deutlich besser zu klingen. Denn Teilhabe erinnert nicht umsonst an den Teilhaber, an den Mitbesitzer einer Firma. Diese Assoziation macht das neue Gerechtigkeitswort so attraktiv für Schröder und so unwiderstehlich auch für die anderen Parteien. Das ist die New Economy für Langzeitarbeitslose - eine schöne neue Sprachwelt. "Teilhabe" ist die konsequente Ergänzung zur "Ich-AG". Beide Begriffe machen die Erwerbslosen semantisch zu Chefs, damit nicht so auffällt, dass sie real noch nicht einmal mehr richtige Untergebene sind.

      Wer jedoch keinen Job mehr hat, der darf keine Ansprüche erheben in dieser Gesellschaft, die sich über Arbeit definiert. Diesen Sonderstatus der Schwachen macht Schröder sehr deutlich in seiner Rede, als er die Identität der SPD beschreibt. Sie sei eine "Volkspartei". Eben "die Partei der Arbeit und der arbeitenden Menschen". Und wenig später heißt es dann noch: "Wir sind die Partei der Familie." Dazwischen aber hängt ein Satz, der nicht so recht passen will: "Sozialdemokraten sind die Schutzmacht der Schwächeren der Gesellschaft."

      Wohlgemerkt: Die SPD ist nicht die Partei auch der Schwächeren, nein, sie ist deren Schutzmacht. Nun ist Schutzmacht ein Begriff der Diplomatie und des Völkerrechts. Das Wort bezieht sich immer auf fremde Volksgruppen oder fremde Staaten, die durch Drittstaaten oder andere Ethnien bedroht sind und vorübergehend unterstützt werden. Übersetzt bedeutet Kanzler Schröders Bild: Die Schwachen in Deutschland sind fremd; sie gehören nicht zum Volk der Volkspartei SPD. Man kümmert sich um sie aus reinem Großmut, oder auch aus klar definierten Eigeninteressen. Hilfe ist kein Recht mehr, sondern eine Gnade. Sie ist nur noch als Intervention für den Notfall gedacht.

      Hilfe ist also neuerdings begrenzt. Wie Schröder schon sagte: Er will nicht zulassen, dass die Menschen "dauerhaft von staatlicher Unterstützung abhängig werden". Das kann man als Versprechen lesen, aber auch als Drohung. Und es liegt nahe, vor allem die Drohung zu empfinden: Wehe, wenn ihr Schwachen nicht schnell selbstständig werdet. Dann seid ihr selbst schuld und verdient Hilfe nicht mehr. Denn in der Schröder-Welt könnten die Schwachen stark sein, wenn sie sich nur bemühen würden. "Schutzmacht", so erklärt es die Rede, das "heißt in erster Linie, dass wir die Schwächeren darin stärken, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und anzuwenden - damit sie sich selbst helfen können."

      Schröder scheint zu meinen, die Schwächeren seien quasi aus Versehen schwach, als hätten sie nur zufällig das Falsche gelernt. Das geht jedoch an der Realität von fünf Millionen Arbeitslosen vollkommen vorbei. Vor allem aber: Es ignoriert den Wesenskern des Kapitalismus. Konkurrenz erzwingt rasanten Produktivitätsfortschritt. Denn nur das sichert den Vorsprung im Wettbewerb. Produktivität macht aber Arbeit überflüssig und verlangt von der Rest-Crew immer mehr an Fähigkeiten. Längst gibt es eine riesige Unterschicht der Überforderten, die niemand ernsthaft beschäftigen will. Sie werden draußen bleiben, für immer, von Ausnahmen abgesehen.

      Man kann das Risiko vielleicht gerechter verteilen, ausgesteuert zu werden, indem etwa eine Bildungsreform dafür sorgt, dass auch Kinder ohne ambitionierte Eltern in der Schule gefördert werden. Aber keine Bildungsoffensive kann alle Menschen wieder in Vollzeitjobs bringen. Sie würde vor allem die Auswahlkritierien bei den Bewerbern verschärfen. Selbst wenn die meisten sehr gut sind, werden nur die Besten gebraucht. Man wird für viele sorgen müssen, und zwar auf Dauer.

      Schröder verweigert sich dieser Einsicht konsequent, indem er das Thema Verteilungsgerechtigkeit einfach in "Teilhabe" umbenennt. Jeder ist wieder seines eigenen Glückes Schmied. Armut ist letztlich individuelle Schuld. Das ist die Haltung des 19. Jahrhunderts. Es ist schon zynisch: An ihrem 140. Geburtstag wirken die Sozialdemokraten daran mit, genau jene Zustände der Klassenspaltung wieder herzustellen, die einst ihre Parteigründung ermöglichte. Insofern hat es durchaus dialektischen Witz, wenn Schröder in seiner Rede überzeugt ist, "dass eine große sozialdemokratische Epoche noch vor uns liegt". Momentan jedenfalls findet sie nicht statt.

      " ULRIKE HERRMANN

      taz Nr. 7064 vom 27.5.2003, Seite 12, 241 Zeilen (Kommentar), ULRIKE HERRMANN, taz-Debatte
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 10:12:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dat Ulrike hat so viel Ahnung wie dat Schröder:look:

      Keine!:(
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 10:40:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      wenn hier einer Ahnung hat, dann natürlich nur O P T I M A L I S T Y !!!! (aber nur von der Onanie) :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 10:49:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      Dat sich dat Schröder überhaupt traut das Wort `Familie`in den Mund zu nehmen:laugh: :cry: :mad:

      Dat sich dat Ulrike überhaupt traut,Kommentare abzugeben,wo sie doch die Kernproblematik noch gar nicht verstanden hat:laugh: :cry: :mad:

      Es macht schon Sinn die kinderlose Gesellschaft zu fördern,indem man den Bedingungen für Wachstum dadurch gerecht wird,dass jeder dem Arbeitsmarkt zuzuführen ist.
      Die Erfolgsquote von 11 Mio Ausgemusterten spricht ihre eigene Sprache!

      Am meisten bringt mich das Gedankengut der 68-iger auf die Palme,wenn sie den Begriff Nachhaltigkeit in den Mund nehmen.
      Das Einzige was diese Vernichter nachhaltig betreiben,ist die Ausrottung der eigenen Gesellschaft,also auch von dir und mir.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 10:57:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      3,Danke für das Kompliment!:kiss:

      Nur wer diese Spielart beherrscht,kann auch andere befriedigen oder kennst du jemanden,der Liebe geben kann,wenn er sich selbst nicht liebt?:confused:

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      Avatar
      schrieb am 27.05.03 11:24:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      "Schröder verweigert sich dieser Einsicht konsequent, indem er das Thema Verteilungsgerechtigkeit einfach in "Teilhabe" umbenennt. Jeder ist wieder seines eigenen Glückes Schmied. Armut ist letztlich individuelle Schuld. Das ist die Haltung des 19. Jahrhunderts. Es ist schon zynisch: An ihrem 140. Geburtstag wirken die Sozialdemokraten daran mit, genau jene Zustände der Klassenspaltung wieder herzustellen, die einst ihre Parteigründung ermöglichte. Insofern hat es durchaus dialektischen Witz, wenn Schröder in seiner Rede überzeugt ist, "dass eine große sozialdemokratische Epoche noch vor uns liegt". Momentan jedenfalls findet sie nicht statt."

      SPD: Konsequent zurück ins 19. Jahrhundert!
      Wann werden wir Frohndienst und Leibeigenschaft wieder haben?
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 11:29:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      na,Harengus,dann oute dich doch mal:cool: ,liebst du dich und andere?Wie viele Kinder sind dieser Lieben entsprungen?

      Wissenschaftler beschreiben unser Aussterben mit dem fehlenden Glauben an die Demokratie.
      Ich beschreibe unser Aussterben mit der emotionalen Verkümmerung,mit der Verbreitung,dass ausschliesslich egoistisches,monetäres Streben als Wert und Norm Anerkennung findet.
      Bleibt dies so,sterben wir zurecht aus!

      Auch die liebe Ulrike negiert die Wahrheit,nene,es beginnt nicht mit der Schule oder negiert sie deshalb,weil auch sie
      ihren Weg nicht verlassen will?!

      Der einzig gangbare Weg besteht darin,diesen Weg zu verlassen.Geburtenverdoppelung,Kindererziehung, Schule und dann Bildung,so und nicht anders funktioniert es.

      Die Wiederentdeckung der Emotinalität wird auch dafür sorgen,dass wie die Schwachen wieder mit auf unseren gemeinsamen Weg nehmen.

      Erst wenn wir diesen Weg als Arbeit anerkennen,beginnen wir den richtigen Weg zu gehen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 11:36:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      Liebet einander und füllet die Erde mit den Früchten Eures Leibes. :D
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 11:45:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zu Beitrag 1 von U. Herrmann:

      Die Analyse der begriffsbildenden Sozi-Führer ist sehr beeindruckend. Wie recht hat die Autorin in der Feststellung, dass das schon seit Jahren aus der linken Ecke erflogreich betriebene "Wording" die Wahrnehmung der großen Massen beeinflussen soll und auch gehörig tat.

      Wann wachen die Konservativen und liberalen anti-sozialistischen Kräfte endlich auf und stellen sich dieser semantischen Indoktrination und entfesseln ihre eigenen kreativen Kräfte in diesem Bereich?
      Wo sind die, die Massen mobilisierenden und motivierenden ebenfalls "Wording" betreibenden Gegenredner?
      Gibt es diese, werden sie nur totgeschwiegen oder lassen sie sich nur selbst von dem Sozi-Wording einlullen und sind nur noch zu stümperhafter "Ja schon, aber ... Rede" fähig, wie man sie immer in den Talkshow und sonstigen Kurzbeiträgen hört?

      Beunruhigend ist für mich ferner, daß die Autorin obschon sie zu guter Analyse fähig zu sein scheint, in den elementaren Lösungsfragen äußerst phantasielos ist.

      Bezeichend sind ihre Aussagen in den letzten Absätzen. Sie zeigt, daß sie sich mit 5 Millionen (und vermutlich auch mehr) Arbeitslosen abfinden mag. Sie sind ihrer Meinung nach systemgegeben. Also müssen wir nur ständig darauf drängen, daß die "überforderten" für die es aufgrund der steigenden Produktivität keine Beschäftigungsmöglichkeit gebe, nicht unter den sozialen bisher reichlich gedeckten Tisch fallen.

      Hört sich zwar plausibel an. Es offenbart jedoch ein ökonomisches Verständnis, das auf Einführungs-Niveau stehengeblieben ist. Zum einen gibt es die Dienstleistungsgesellschaft, die immer auf menschliche Arbeit angewiesen ist, und in der auch Leute , die nicht auf Drei zählen können, eine Chance hätten, wenn sie bezahlbar wären und für die zuweilen geringere Bezahlung (im Vergleich zu der, der äußerst produktiven Bereichen) arbeiten wollten. Auch gibt es sehr viele äußerst produktive Länder ohne nicht enden wollende Rekordarbeitslosigkeit wie in Deutschland. Ohne die immer neue Gipfel suchende Massenarbeitslosigkeit, die man hierzulande mit dem gefälligen (Vorsicht "Wording" !!!) "Strukturelle Arbeitslosigkeit" leichtzüngig und geistig bequem in den mystischen Horizont des Gottgegebenen oder Determinierten schiebt.

      Da dies der Autorin noch nicht einmal einen Nebensatz wert ist, beweist, daß aus dieser links-konservativen Ecke keine Lösungsanätze kommen werden.

      Man begnügt sich mit der Feststellung, daß man tunlichst darauf achten soll, die soziale Verteilungsgerechtigkeit für die Ausgestoßenen zu wahren. Ein Sozial-Konservatismus, der bereits über Jahrzehnte in diesem Lande nichts brachte.

      Zur angeblichen "Bildungsmisere" stellt die Autorin zwar bezeichnend fest, daß es offensichtlich "nicht ambitionierte" Eltern gibt, sie fragt jedoch nicht nach, welche ökonomischen und sozialpolitischen Ursachen dazu führten, daß es "nicht ambitionierte Eltern" gibt, und wie man diesen mißliebigen Umstand, dass es "unambitionierte" Menschen gibt, am besten behebt.
      Nein, sie begnügt sich damit, jahrzehntealte abstrakte Forderungen nach einem besseren Schulsystem (Wording-mäßig wie immer gut verpackt: "Bildungsoffensive" genannt !!), das es, wie sie will, ermöglichen soll, daß " auch Kinder ohne ambitionierte Eltern in der Schule gefördert werden. " Mehr als die jegliche individuelle Verantwortung leugnende "Lufthoheit über den Kinderbetten" scheint diesen konservativ-Sozialisten auch nach jahrzehntelanger heißer Diskussion über das beste Bildungssystem nicht eingefallen zu sein.

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 12:28:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      9,du kommst der Sache schon mehr als semi nahe;)

      Sittin würde jetzt sagen,du schaffst nur den letzten Schritt nicht,wobei dieser nicht bei den Zinsen zu suchen ist:rolleyes:
      eher beim Lesen von 8:D
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 12:46:42
      Beitrag Nr. 11 ()
      Werter optimalisty, (10)

      nicht jeder hat die Ambition, in jedem seiner Beiträge die "1001te Lösung aller Probleme" zu offerieren.

      Wenn Du meinen Beitrag gelesen hast, dann ist Dir hoffentlich klar, worauf ich hinaus will.

      Hast Du Antworten auf meine in 9 gestellten Fragen?

      Ich persönlich halte diese Fragen für entscheidender als die eine oder andere super "Lösung".
      Politik wird durch "Menschen" und "Worte" gemacht. Wenn Du etwas bewegen willst, mußt Du die Massen bewegende fähige und Deinen Zielen entsprechende Menschen suchen und fördern. Dies sind meist gute Rhetoriker und nicht Leute, die meinen, die Lösung aller Lösungen gefunden zu haben.

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 12:56:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      semisemisemi,auch du verstehst es nicht:cry:
      es geht nicht darum,damit alle Lösungen zu finden:cry: ,
      es geht darum,dass es mit der Ausklammerung dieses Themas,die auch du betreibst,keine Lösungen mehr geben wird:cry:

      ruf doch mal den Rürup an,den einzigen Promi,der es wagt
      Familien-und Bildungspolitik zum alles entscheidenden Thema zu erheben.Ohne Lösung dieser Theamtik wird es keine Lösungen,auf keinem Gebiet mehr, geben.

      Man kann ja über den way of life streiten,aber so weit dringe ich ja bei euch nicht mal vor!

      Ich erhebe meinen Lebensstil nicht zum Allheilmittel,andere Wege sind willkommen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 13:51:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      werter optimalisty,

      ich kann den Vorwurf des Nichtverstehens nur zurückgeben.

      Ich dachte, in diesem thread redet man über den Beitrag von Ulrike Herrmann, aus welchem ich einiges für mich Interessantes ableiten konnte. (s. 9)

      Den Anspruch, damit Lösungen zu bieten hatte ich nicht. Auch stand hier Dein non-plus-ultra-Thema Familien- und Bildungspoltitik nicht zur Debatte. Zumindest waren hier keine inhaltlichen Beiträge Deinerseits zum von mir und Frau Herrmann angesprochenen Bildungspolitik zu lesen.
      (Das unter 7 aufgeführte ist mir zu wenig).

      Zur Erinnerung, meine Position: Frau Herrmann sieht wohl, daß es nicht ambitionierte Eltern gibt. Sie sieht aber nur staatliche Konzepte. Sie greift nicht den Kern des Problems an, der meiner Meinung nach daran liegt, der Frage auf den Grund zu gehen, warum es nicht ambitionierte Eltern gibt. Warum können sich Leute diese Nicht-Ambition leisten?
      Wird staatliche Bildungspoltitik überhaupt auf fruchtbaren Boden fallen, wenn die Individuen, wie Frau Herrmann ja zugibt, es leisten können, ihrer elterlichen Erziehungsverpflichtung nicht nachzukommen?

      Da ich Deine Beiträge größtenteils nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, in wie weit Du diesbezüglich grundsätzliche Ursachenforschung schon betrieben hast. Ich persönlich behalte mir vor, mich derzeit hauptsächlich für Ursachenforschung zu interessieren. Dein Thema Familienpoltitik ist ähnlich zu beurteilen.

      Möglicherweise, und da solltest Du auch mal nachdenken, ist das "Grundübel" sowohl der von Dir angesprochenen Bildungs- wie auch Familienpoltitik noch tiefer in der Gesellschaft verwurzelt, als wir derzeit wissen. Möglicherweise ist es durch "politische" Maßnahmen auch gar nicht zu beheben.

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:01:23
      Beitrag Nr. 14 ()
      #7

      Überbevölkerung

      von Peter Schnaible, Deutschland

      Die Achtung vor der Natur und besonders das Gebot der "Arterhaltung" wird seit vielen Jahrhunderten in vielerlei Hinsicht missachtet, was inzwischen zu grossen Ausartungen, ja zu Degeneration und anderen Übeln führte. Eine Art Selbstzerstörung ist im Gange, die stetig weitere Kreise ziehen wird, wenn nicht schleunigst wirksame Bekämpfungsmassnahmen getroffen werden. Doch leider scheint sich das Gros der Erdenmenschheit gar nicht dafür zu interessieren. So beginnt sich denn jetzt, an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, alles zu überborden. Es vergeht kaum ein Tag, da nicht irgendwo auf unserem blauen Planeten Schreckensmeldungen durch die Medien wiedergegeben werden, wie zum Beispiel:

      1. Naturkatastrophen:

      Vulkanausbrüche, Erdbeben, Hochwasserkatastrophen, Dürrekatastrophen, Hurrikans, Taifune, Tornados, Wirbelstürme, Seebeben, Meeresflut-Katastrophen, Erdrutsche, Lawinen, ungewöhnliche Hitze– und Kälteeinbrüche, Klimaumbrüche usw.

      2. Umweltzerstörungen:

      Vergiftungen, Verstrahlungen, Schadstoffbelastung, Ozonschichtzerstörung, Landschaftszerstörungen, Brandrodungen, Verindustrialisierung, Zersiedelung, Lebensraumzerstörung, Treibhauseffekt, Erosion, Müll– und Abfallüberhandnahme, Missernten, Ausrottung von Pflanzen und Tieren, usw.

      3. Sozialabbau:

      Inflation, Massenarbeitslosigkeit, Gefährdung von Renten und Sozialfürsorge, globale Massenverarmung, Nahrungsmittelknappheit, Grund– und Bodenknappheit, Aushöhlung sämtlicher Lebensgrundlagen, Ausgrenzungen, Unterdrückung, Diskriminierung, Vetternwirtschaft, usw.

      4. Kriminelle Ausartungen:

      Zunehmende Gewaltbereitschaft, brutale Raubüberfälle, Drogenkriminalität, zunehmende Jugendkriminalität, Gewaltverbrechen, Sexualverbrechen, Kinderschänderei, Zuhälterei, organisiertes Verbrechen, Kapitalverbrechen, Wirtschaftkriminalität, Betrügereien, neue Formen der Sklaverei, Rassismus, Menschenhandel, illegaler Fremdenzustrom, Schlepperei, religiöser und politischer Fanatismus, Rechtsextremismus, Linksextremismus, Psychoverbrechen usw.

      5. Kriegerische Auseinandersetzungen:

      Terrorismus, Anarchismus, Diktaturen, Bürgerkriege, Massaker, Bruderkriege, Länderkriege und die Gefahr eines weiteren Weltkrieges.

      6. Sinkende Lebensqualität:

      Gesundheitliche Schäden, überhandnehmende Allergien, Schwächung des Immunsystems Unfruchtbarkeit, Erbgutschädigungen, Missbildungen, Zivilisationskrankheiten, beschleunigte körperliche Verschleisskrankheiten, antibiotikaresistente Infektionskrankheiten, neue und unheilbare Virusseuchen, Epidemien, neurologische Krankheiten, Siechtum, Einschränkungen persönlicher Freiheiten, Freiheitsberaubungen, Grund– und Bodenspekulationen, Enteignung, Ausbeutung, Abzockerei, Verarmung, Bildungsnotstand, Analphabetentum, keine Erholungsmöglichkeiten, Platzmangel, Verkehrschaos, Unfallrisiken, usw.

      7. Zwischenmenschliche Fehlentwicklungen:

      Unzufriedenheit, Pessimismus, Vereinsamung, Panik, Zukunftsangst, Partnerschaftsprobleme, Falschhumanismus, Verweichlichung, Gefühlskälte, Verrohung, Neid, Hass, Mobbing, Ausgrenzungen, Machtgier, Unterdrückungen, Missgunst, Flucht in Alkohol und Drogen, bewusstseinsmässige Degenerierung, psychische Störungen, Sektierismus, soziales Fehlverhalten, Moral- und Werteverfall, krasser Egoismus, usw.

      Trotz vielerlei Bemühungen der beauftragten Führungskräfte in allen Ebenen, Bereichen, Ländern, Gemeinschaften und Staaten, Abhilfe zu schaffen, werden diese Probleme nicht weniger, sondern im Gegenteil: Sie steigern sich überproportional ins Unermessliche, und zwar immer rasanter und unkontrollierbarer; im Gleichmass der Zunahme unserer Weltbevölkerung. So bleiben die stetigen Problembehebungsmassnahmen nichts anderes als reine Symptombekämpfungsversuche, die einerseits neue und zusätzliche Probleme schaffen und andererseits die fundamentalen Grossprobleme gar nicht lösen, sondern noch weiter verschlimmern und verschlechtern.

      Leider hat das Gros der Erdenmenschheit bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht bewusst erkannt, was die wirklichen Hauptursachen unserer ständig und rasant ansteigenden Grossprobleme sind; dies einerseits deshalb, weil uns die Führungseliten von Wirtschaft, Industrie, Politik, Religion, Medien, Ethik und Wissenschaft bewusst als auch unbewusst die Wahrheit vorenthalten, um die Bevölkerung noch mehr zu verdummen und auszubeuten, und andererseits auch deshalb, weil diese Führungslobby selbst nicht vernünftig denkt und somit das Grundübel weder erkennt noch beseitigen kann oder will.

      Diesem Wissensdefizit möchten wir von der FIGU SdSG entgegenwirken und das gegenwärtige Hauptproblem unserer Zeit beim Namen nennen: "ÜBERBEVÖLKERUNG". Dieses Grossübel muss unverzüglich ursächlich angegangen werden, damit die zerstörerischen Auswirkungen sich überhaupt abschwächen können, und damit sich in ferner Zukunft die Erde langsam aber sicher wieder regenerieren kann. Je länger wir reine Symptombekämpfung betreiben, desto schlimmer wird alles und desto unwahrscheinlicher wird eine Rettung unseres blauen Planeten.

      Es ist ein offensichtlicher Tatsachenbestand unserer Gesellschaft, dass fast alle handlungsfähigen und verpflichteten Organe bzw. Organisationen keinerlei Interesse haben, der beschleunigten Zerstörungsaktion entgegenzuwirken, weil sie die Wahrheit scheuen und sich dieser nicht stellen wollen, nicht zuletzt deshalb, weil sie sich vor dem Verlust Ihrer Profitquelle und Machtposition fürchten.

      Wo die Medien ihre Aufklärungspflicht ignorieren bzw. relevante Informationen vertuschen, verschweigen, verdrehen und verwirren,
      wo Wirtschaftsfunktionäre und Industriebosse aufgrund ihrer egoistischen und rein finanziellen Gewinnsucht das Überbevölkerungsproblem weiter ankurbeln,
      wo Politiker wie Marionetten der Lobbyisten im selbstsüchtigen Eigeninteresse in ihrer wahrhaftigen Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung versagen,
      wo geistliche Würdenträger aller möglichen Richtungen und Schattierungen mit ihren unlogischen, Not und Elend fördernden, bewusstseinsversklavenden, naturentfremdenden Täuschungsmanövern auf "Schäfchenjagd" gehen,
      wo falschhumanistische "Ethikweichlinge" fern jeglicher Logik dem Grossübel noch Fördermassnahmen verpassen,
      wo gewissenlose Wissenschaftler glauben, alle Naturgesetzmässigkeiten durch grössenwahnsinnige Symptomvertuschungsprojekte manipulieren zu können; um somit dem anwachsenden Problem weiteren Einhalt zu gewähren,
      wo sich das Gros der Erdenmenschheit von den Naturgesetzen entfremdet, der wahrheitlichen Bestimmung verlustig geht und des logischen Denkens überdrüssig geworden ist sowie in ihrem Tun und Handeln fehlgeleitet wird,
      bieten wir wirksame und effektive Lösungsvorschläge von dringendst erforderlichen Massnahmen an. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es nämlich, die gesamte Problematik, resultierend aus der unkontrollierten Überbevölkerung, zu erörtern und Wege zu nennen, die eine wirkliche Behebung dieses Problems ermöglichen. Der Lösungsansatz wäre nämlich wirklich sehr einfach, denn was spricht eigentlich dagegen, eine "G e b u r t e n k o n t r o l l e" in weltweiter Form durchzusetzen? Es wäre dies nämlich wirklich die humanste, wirkungsvollste – und realistische – durchführbare Aktion, wenn da leider nicht die logische Vernunft und Einsicht im Gros der Menschheit verkümmert wäre. Tatsache ist, dass das Überbevölkerungsproblem nicht als das Ursachenproblem erkannt und ausgewertet wird, und dass leider Anfeindungen aus allen Himmelsrichtungen auf jeden zukommen, der diesbezügliche Aufklärungsarbeit betreibt. Dies ist wiederum ein Beweis dafür, dass wir unsere Bemühungen verstärken müssen, denn Aufklärung tut wirklich not.

      Gerade wir aus der sogenannten zivilisierten Welt vertreten allzu oft die überhebliche Ansicht, dass das Problem der Überbevölkerung bei uns im Westen nicht zutreffe, da unsere Geburtenzahlen ständig rückläufig seien. Im gleichen Atemzug wird noch darauf hingewiesen, dass dies einzig und allein das Problem der Drittweltländer sei. Dank der Statistikgläubigkeit und dem blinden Gehorsam gegenüber Meinungsbildnern ist somit der Eindruck entstanden, als seien wir aus der zivilisierten Welt schon fast vom Aussterben bedroht. Zugleich sorgt man sich, ob wir nicht eines Tages von den Menschen aus der Dritten Welt überflutet werden. Eine Befürchtung, die nicht ganz unbegründet ist, da deren Anfänge bereits schon im spriessenden Keime lodern. Tatsache ist, dass sich die Menschen der Drittweltländer weitaus schneller, verantwortungsloser und unkontrollierter vermehren, deshalb in Not, Chaos und Elend geraten und daraufhin die Flucht dorthin ergreifen, wo die Lebensbedingungen noch weitaus besser sind. Dank der deutlich gesunkenen Nachkommenschaftsquote in den Industrieländern ist es der vernünftiger gewordenen Bevölkerungsschicht zumindest im Vergleich gelungen, eine wesentlich bessere Lebensqualität zu erzielen, was aber noch lange nicht genügt, denn die Bevölkerungszahl muss auch bei uns drastisch reduziert werden, weil gerade Europa mit seiner Bevölkerungsdichte pro Quadratkilometer vielen Entwicklungsländern gegenüber kaum nachsteht. Nicht zuletzt auch unserer fortschrittlicheren Entwicklung ist es zu verdanken, dass wir nicht genauso elend dahinsiechen müssen wie sehr viele unserer Mitmenschen in schlechter gestellten Ländern.

      Allerdings leben auch wir nicht auf Glückseligkeitsinseln, die uns vor all den Problemen bewahren, die sich unseres Erachtens nur bei den Unterentwickelten abspielen, denn der ständige und oftmals ansteigende Zustrom von Flüchtlingen, Aussiedlern und Einwanderern machen viele unserer Errungenschaften zunichte. Oftmals muss man dabei erschreckend feststellen, wie plötzlich auch deren Probleme und Konflikte in unseren Heimatstaaten mit ausgetragen werden, was wiederum zur Folge hat, dass der Rechtsradikalismus neuen Nährboden findet. Es ist bei diesem Problem aber auch zu bedenken, dass hauptsächlich unsere europäischen Vorfahren mit ihren imperialistischen Kolonialisationen eine grosse Mitschuld an der Vermehrungssucht von Drittweltvölkern tragen, weil sie damals durch Missionierungen und Zivilisierungen die Naturvölker und Fremdkulturvölker ihrer eigenen Lebensgrundlagen beraubten, sie entwurzelten und ihnen eine falsche Lebensweise aufzwangen. Diese Art von Kolonialisierung wirkt bis heute und wird auch in veränderter Form weiterpraktiziert. Dazu zählen auch alle karitativen Hilfsorganisationen, die Dank ihres kommerziellen Selbsterhaltungstriebes für hohe Wachstumsraten in jeglicher ausgearteten Hinsicht sorgen und deshalb schon gar nicht an einer wirklichen Überbevölkerungs-Bekämpfungsmassnahme (Geburtenkontrolle, Empfängnisverhütung, selbständige Selbsthilfe usw.) interessiert sind. Oder es handelt sich einfach um falschhumanistische Weichlinge, die in ihrer Naivität und ausgearteten Toleranz keine Urteilsfähigkeit besitzen um somit dieser Fehlentwicklung nicht entgegenwirken.

      Spätestens seit ein paar Jahren, als die unternehmerisch-dynamischen Industrie– und Finanzwirtschaftler im verstärkten Masse die tariflichen Errungenschaften und Wohlstandsabsicherungen der Arbeitnehmerschaften aus der zivilisierten Welt streitig machten und demontierten, sie gegen die "Billiglohnkulis" der Dritten Welt ausspielten, und seitdem der gnadenlose Konkurrenzkampf, "Globalisierung" genannt, seinen Tribut fordert, müsste jedem von uns klar geworden sein, dass wir alle ohne Ausnahme die volle Mitverantwortung an der Problembehebung zu erfüllen haben, da wir bereits schon lange die zur Wirkung gewordenen Konsequenzen daraus bitter erfahren müssen. Trotz aller Bemühungen lässt sich Jahr für Jahr mehr erkennen, dass die globale Bevölkerung wesentlich schneller anwächst als das Bruttosozialprodukt. Somit wird der Kampf um die Verteilung des schrumpfenden Kuchens an immer mehr Menschen immer erbitterter. Es ist fraglich, ob die künstliche, chemische und genetische Nahrungsmittelherstellung den Wettlauf mit dem Bevölkerungswachstum mithalten kann, zumal diese nicht zuletzt hohe Gesundheitsrisiken birgt bzw. diese Erzeugnisse bezüglich Nährwert praktisch wertlos sind. Die zahlreiche Lebensmittelskandale decken lediglich die Spitze des Eisberges auf.

      Inzwischen ist die Erdenmenschheit mit ihrem Überbevölkerungsproblem schon so weit verstrickt und verwickelt, dass sich zunehmend eine bewusstseinsmässige Degenerierung und Verweichlichung in der Bevölkerung breit macht. Ein Teufelskreis bahnt sich somit an, wodurch der logische Verstand immer mehr verkümmert und die erforderlichen Problembekämpfungen immer schwerer erkennbar und lösbar werden. Nicht umsonst bleibt dadurch auch die schulische und berufliche Bildung auf der Strecke, weshalb die Lebensperspektiven zunehmend eingeschränkt sind. Nur ein sofortiger Geburtenstopp weltweit kann die Lawine der Selbstvernichtung noch eindämmen. Gegenwärtig hat die Weltbevölkerung bereits einen Stand von gegen sieben Milliarden erreicht; dies ganz im Widerspruch zu unseren Statistikern, die eine ganze Milliarde heruntergespielt haben. Es ist deshalb sinnlos, sich an den vorgeschlagenen Richtlinien der Klima– und Bevölkerungsgipfeltreffen zu orientieren, die sich aufgrund ihrer Inkonsequenz mit minimalen Prozentkorrekturen zufrieden geben. Die Gleichung erfordert in Wirklichkeit, dass weniger Menschen geboren werden sollen als Menschen im gleichen Zeitraum sterben, und zwar solange, bis das Normalniveau der Weltbevölkerung auf 529 Millionen zurückgegangen ist, was der natürlichen Bevölkerungszahl unseres Planeten Erde entsprechen würde. Alles was darüber hinausgeht führt zwangsläufig dazu, die Natur auszubeuten und zu vergewaltigen, sowie das empfindliche Ökogleichgewicht aus der Balance zu heben. Es müsste besonders unseren Umweltschützern und ihrem politisch-ökologischen Denkern einleuchten, dass gemäss der kontinuierlichen Zunahme der Weltbevölkerung auch der gesamte Energieverbrauch sowie Abfall, Umweltschmutz, Fäkalien, Rohstoffverbrauch, Landschaftsverbrauch, CO2-Ausstoss, allgemeiner Konsum, usw. ansteigt. Welche mathematische Rechnung wäre da nicht zutreffender und überzeugender als diejenige, die besagt, dass die globale Bevölkerung sich bis auf ein Zwölftel des gegenwärtigen Bevölkerungsstandes reduzieren soll, womit sich auch sämtliche Anforderungen unseres Umwelt– und Klimaschutzes ganz von selbst erfüllen würden. Die schon seit Jahren ins Leben gerufenen Klima– und Umweltkonferenzen repräsentieren nicht mehr als grössenwahnsinnige, auf Kosten der Allgemeinheit veranstaltete Kasperletheater, durch die dem Normalbürger neue "Umweltsteuern" auferlegt werden, woraus neue Sozialfälle resultieren und das ganze mit Auflagen belastete Leben der Normalbevölkerung in jeglicher Hinsicht eingeschränkt wird. Selbst leben diese neunmalklugen Politiker usw. in Saus und Braus und verschmutzen mit ihrem überquellenden und uneingeschränkten Grössenwahn die Umwelt am stärksten.

      Es könnten in Wirklichkeit die langersehnten Wunschträume der Menschen in Erfüllung gehen, die darauf basieren, dass es an nichts mangelt: Wohlstand, ein auskömmliches, glückliches, friedliches, freiheitliches und evolutives Leben. Dies sind alles Werte, die hart erarbeitet werden müssen. Um jedoch an solche Lebensaufgaben herantreten zu können, muss zu allererst das grassierende Problem der Überbevölkerung gelöst werden, da sonst bei weiterer Missachtung immer neuere und gravierendere Schwierigkeiten und Übel auftreten. Leider sind verschiedene Elemente am Werk, welche eine logisch-vernünftige Aufklärungsaktion mit allen Mitteln verhindern wollen. Ein zerstörerisches Gedankengut, das sich in den Köpfen der Menschenmassen über Jahrhunderte hinweg sehr hartnäckig ins Bewusstsein der menschlichen Psyche hineingefressen hat, dessen Ursprünge in unrealistischen, scheintrügerischen Irrlehren und Traditionen verankert ist und sich bis zum heutigen Zeitpunkt zum grössten Schreckgespenst wider aller Vernunft entwickelte. Somit tragen an diesem Grundübel hauptsächlich die Religionen und ihre Sekten die Hauptschuld. Hierbei ist an erster Linie das Christentum zu erwähnen; speziell die römisch-katholische Religion, deren oberster Befehlshaber vom heiligen Stuhl, der Papst, in heuchlerischer Manier an seine demütigen Schäfchen unter Höllenandrohungen predigt: "Wachset und mehret Euch", und der zudem jedes Familienplanungsmittel als sündhaftes Teufelswerk verdammt und verflucht. Aber auch der immer radikaler werdende, zunehmend um sich greifende und zum Fanatismus ausartende Islam steht einer vernünftigen und logischen Geburtenkontrolle feindlich gegenüber. Glücklicherweise treten diese Probleme nicht bei allen Konfessionen auf. So haben z.B. der Hinduismus und Buddhismus eine tolerantere Haltung gegenüber einer Familienplanung. Desweiteren muss auch traditionell und gesellschaftspolitisch ein Umdenken stattfinden, denn noch immer herrscht im Denken der Menschenmasse der Trugschluss vor, bezüglich der Altersfürsorge müssten immer mehr Nachkommen vorhanden sein, um diese abzusichern. Doch welches krankhafte, egoistische und unverantwortliche Denken lässt es zu, dem Prinzip "nach mir die Sintflut" solchen Vorschub zu gewährleisten. Hinzu kommen noch die dummblöden Argumente der Generationenvertragsbefürworter, die behaupten, dass noch kein derart geniales System sich in unserer Geschichte so lange bewährte wie dieses. Die Rechnung lässt sich schon gar nicht mehr ermitteln, so hoch ist der Preis in Zukunft, der dafür bezahlt werden muss.

      Erforderliche Massnahmen in globaler Form:


      (besitzen nur Ungültigkeit für nichtzivilisierte und nichtmissionierte kleine Buschnaturvölker, die seit alters her im Einklang mit der Natur eigene harte Geburtenregelungsmassnahmen erarbeiteten und heute noch konsequent durchführen)

      Erlaubtes Heiratsalter: weiblich männlich

      ab 25 Jahre ab 30 Jahre

      Nachkommenszeugungsalter: ab 28 Jahre ab 33 Jahre


      Generell sollten Ehen im reiferen Alter geschlossen werden, denn viele Scheidungen sind auf jugendlichen Leichtsinn (Verblendung usw.) zurückzuführen. Das jünger angesetzte Alter bei den Frauen ist auf deren natürliche frühere Reifeentwicklung gegenüber dem Mann zurückzuführen.
      Das höher angelegte Zeugungsalter gewährleistet eine verstandesmässig reifere, bewusstere und sozial bessergestellte Elternschaft. Es garantiert auch eine stabilere körperliche und psychische Verfassung der Frau während der Schwangerschaft.

      Nachkommenszeugungsvorraussetzungen:

      A) bestehende Ehe von mindestens 3 Jahren

      B) Nachweis einer harmonischen und gesunden Ehe

      C) Nachweis eines einwandfreien Lebenswandels der Ehepartner

      D) Nachweis der Kinder - Erziehungsfähigkeit

      E) Gesundheitsnachweis: Keine vererbbaren und ansteckenden Krankheiten, keine Drogen–, Medikamenten– oder Alkoholsucht usw.


      Die Gewährleistung und Garantie richtiger, erzieherischer Entwicklung von Nachkommenschaften resultieren bestmöglichst nur in intakten Ehen. Kinder dürfen niemals das Flickinstrument partnerschaftlicher Konflikte werden. Harmonie, Liebe, Respekt usw. sind vorbildliche Tugenden, die den Nachkommen eine Basis ihrer Lebensausrichtung und persönlichen Entwicklung bieten soll. Somit ist es auch einleuchtend, dass beide Elternteile keiner kriminellen Ausartung unterliegen dürfen. Der Umgang mit und die Erziehung von Kindern erfordern gewisse Grundkenntnisse und erzieherische Verhaltensregeln, aber auch die materiellen Mittel müssen zugesichert werden können. Es ist grenzenloser und verbrecherischer Egoismus sowie totale Verantwortungslosigkeit, wenn Nachkommen gezeugt werden, die wegen wissentlich negativen medizinischer Befunde oder mangels gesunder sozialer etc. Umstände von Beginn an ein Leben in körperlicher und psychischer sowie bewusstseinsmässiger Unversehrtheit entbehren müssen.

      Maximale Nachkommensanzahl: 3 Nachkommen pro Ehe

      Diese Massnahme besagt, dass der Kindersegen bis zu dreien nicht beanstandet wird. Dadurch, dass viele Elternpaare gewollt oder ungewollt kinderlos bleiben oder bleiben müssen, weil nicht alle Eltern drei Nachkommen wünschen, und weil durch die langen Intervalle zwischen den Zeugungsperioden ebenfalls eine Reduktion der Kinderzahl eintreten wird, erfolgt ein stetiger, weltweiter Rückgang der Geburten.

      Geburtenstop-Intervall:

      7 Jahre völliger Geburtenstopp weltweit

      1 Jahr Zeugungserlaubnis gemäss Erlaubnisvorlage

      7 Jahre völliger Geburtenstopp weltweit

      1 Jahr Zeugungserlaubnis gemäss Erlaubnisvorlage

      usw. durchführbar so lange, bis die Reduzierung der irdischen Menschheit den natürlichen Normalstand von 529 Millionen erlangt hat.

      Danach bleiben die Erlaubnisvorlagen zur Ehe und zur Zeugung von Nachkommen in Kraft, wobei nur der Sieben Jahreszyklus des Geburtenstopps ausfällt.


      Der Siebenjahreszyklus wird oftmals falsch verstanden, weshalb dieses Thema kurz erläutert wird: Hierin ist zu verstehen, dass immer nur ein Siebtel der in Frage kommenden Ehepaare in einem Jahr den Nachwuchs einplanen soll. Die weiteren Siebtel Anwartschaften folgen jeweils nacheinander in den kommenden sechs Jahren. Am besten lassen sich die Familienplanungen vermutlich anhand des Anfangsbuchstabens ihres Nachnamens genau unterteilen und überschaubar durchführen. Sobald ein Normalstand der Bevölkerung erreicht wird, kann der Siebenjahreszyklus aufgehoben werden. Alle anderen Massnahmen müssen jedoch weiterhin aufrechterhalten werden, denn nur diese garantieren eine verantwortungsbewusste und bestmögliche Voraussetzung für einen natürlichen, gesunden und evolutiven Fortbestand der Menschheit.

      Strafmassnahmen bei Zuwiderhandlung:

      A) Geldstrafe in Höhe von 10 Jahresgehältern beider Fehlbaren.

      B) Sterilisierung beider Fehlbaren.

      C) Kastrierung der Fehlbaren bei Notzucht und Vergewaltigung usw. sowie deren lebenslänglicher und gesellschaftlich getrennter Ausschluss aus der Gesellschaft.

      D) Staatliche Entziehung und Erziehung aller Kinder der Fehlbaren.


      Eine Handlung, die zu Chaos, Elend, Not und Verderben führt, muss als schwerwiegendes Verbrechen an der Gesellschaft gewertet werden. Der Staat muss weitere verbrecherische Verstösse von vornherein unterbinden. Es darf keinesfalls den Ausgearteten die Möglichkeit gegeben werden, Wiederholungstaten auszuführen und diese Eigenschaften womöglich noch auf die Nachkommen zu übertragen, anzuerziehen, bzw. zu vererben.

      Als Schlusswort sei noch in aller Vernunft an alle appelliert, zu überlegen, was nun wirklich brutaler, unhumaner, nächstenfeindlicher und lebensfeindlicher ist, als das ganze grausige Chaos, welches aus der Überbevölkerung resultiert und heraufbeschwört wird. Ist es nicht schon ein grenzenloses Verbrechen, die vorgeschlagenen Massnahmeregeln zu missachten, und somit die übrige und vernünftige Menschheit zu belasten? Was ist an solchen Massnahmen schlecht, da sie das wirkliche, richtige, auskömmliche, harmonische, ausgeglichene, friedliche, weise und mit Liebe erfüllte Leben ermöglichen?

      So soll jeder einmal darüber nachdenken, in welcher Welt er leben möchte, denn des Schicksals Schmied sind wir alle selbst, und wenn wir eine bessere Welt schaffen wollen, müssen wir auch unseren Beitrag dazu leisten.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:16:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      @viva2

      Erlaube mir einige fundamentale Fragen:

      Bist Du auch fähig zu interaktiver Kommunikation unter Beibringung eigener Gedanken und Meinungen, oder besteht Dein Lebensinhalt lediglich darin, Mitteilungen fremder Autoren zu verbreiten?

      Hast Du eine eigene Meinung?

      Oder entspricht die Meinung der Autoren, die Du zitierst, Deiner voll und ganz?

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:22:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      #15

      Voll und ganz würde ich nicht unbedingt sagen. Diese Meinung zur Überbevölkerung ist schon ziemlich drastisch.
      Jedoch wie optimalisty die Lösung aller Probleme darin zu sehen, Kinder in die Welt zu setzen, ist mir zu einfach.
      Zum einen sind wir schließlich nicht allein auf der Welt und zum anderen müssen diese gezeugten Kinder auch irgendwann etwas zum Allgemeinwohl beitragen, wenn optimalisty`s Rechnung aufgehen soll. Und wer sagt uns denn, dass die alle einmal arbeiten und Beiträge zahlen werden?
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:27:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      Es gibt keine Überbevölkerung !!
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:28:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      oh no, Viva
      wer ist denn diese hardcore-gruppe FIGU SdSG:confused:
      diese herrenmenschen müssten sich für ihren idealzustand
      (529 mio):eek: einen eigenen planeten suchen!!!

      @opti & semikolon,
      ich denke mir, ihr zwei habt ein gemeinsames ziel im visier:
      eine definition von werten, die nicht mit dem üblichen
      rechts-/links - strickmuster zu beschreiben ist


      ein neuer semantischer begriff fällt derzeit immer öfter:
      >>Ökolibertär<<
      oda hab ich euch falsch verstanden?

      ciao
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:29:06
      Beitrag Nr. 19 ()
      #17 und die Erde ist eine flache Scheibe :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:34:58
      Beitrag Nr. 20 ()
      Es gibt ein hausgemachtes Problem mit der Verteilungsgerechtigkeit der weltweit zur Verfügung stehenden Güter, und "Überbevölkerung" ist das Schlagwort, welches zur Verschleierung dieses Tatbestandes herangezogen wird !! Wer es benutzt, sollte klar sein: Die Güterverbrauchenden und Teilungsunwilligen !!
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:37:56
      Beitrag Nr. 21 ()
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:38:50
      Beitrag Nr. 22 ()
      @viva2

      Danke für Deine Diskussionsteilnahme.

      Den Beitrag von Schnaible werde ich aber nicht so ausführlich bearbeiten, wie der von U. Herrmann, keine Angst.

      Zu diesem Beitrag kann ich nur sagen: Wenn ein solches wirres und destruktives Denken um sich greift, dann gute Nacht.
      Evtl. suche ich mir dann einen eigenen Planeten.


      @DOLCETTO
      "Ökolibertär"

      Du scheinst auch ein Meister des "Wording" zu sein.
      Bist Du der, auf den wir alle sehnsüchtig warten?
      Wie sieht es mit Deinen Rhetorik-Fähigkeiten aus?

      Hast Du schon einmal vor größeren Menschenmassen eine Rede gehalten? Wenn ja, wie war die Reaktion der Zuhörer?

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:48:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      17,
      so isses!:kiss:

      Auch ohne Einwirkungen von außen wird sich die Weltbevölkerung ab 2050 drastisch reduzieren!
      Deshalb habe ich den Schrott von 14 gar nicht zu Ende gelesen.

      16,hast du schon mal was von Vorbildfunktion gehört?
      Mehr sage ich hierzu lieber nicht,sonst müsste ich noch viel weiter ausholen.Dies möchte ich euch nicht zumuten.

      Semi,last:Löst halt weiter die Probleme,tut wenigstens so!
      Falls ich Lust habe,verifiziere ich euch weitere Teile eures Irrweges!
      Sorry,mein Freund,aber du hast immer noch nix verstanden:Ohne Einbeziehung von Demographie,Globalisierung,Familien-und Bildungsploitik kannst du keine Lösungen mehr erarbeiten.
      Deshalb sind rein wirtschaftliche,finanzielle oder arbeitsmarktpolitische Betrachtungen wertlos.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 14:54:05
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23 "Auch ohne Einwirkungen von außen wird sich die Weltbevölkerung ab 2050 drastisch reduzieren!"

      Tatsächlich? Hattest Du eine Vision dieses Inhaltes oder wie kommst Du darauf? Laß uns an Deiner Weisheit teilhaben.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:02:49
      Beitrag Nr. 25 ()
      Dolcetto,

      ich glaube in zunehmenden Maße,dass zwischen Bret und semi auf der einen und mir auf der anderen Seite wahre Welten liegen,obwohl die Reformvorschläge nahezu identisch sind!
      Mich dünkt immer mehr,dass semi den Holzweg der letzten 30 Jahre fortführen will,ich nicht!
      Ist es nicht so,liebe Volkswirte,BWL `er,....,dass ihr gelernt habt,wie das System funktioniert und noch gar nicht zur Kenntnis genommen habt,dass dieses längst gescheitert ist?
      11 Mio hat man ausgemustert,in die Hängematte gezwungen und nun beschimpft man sie,weil sie dort liegen!
      Soll das in den Abgrund führende System nun noch effizienter werden und zur Ausmusterung weiterer Millionen führen?.
      Ich habe nicht das Gefühl,semi,dass du wirklich was ändern willst,du willst nur,dass das alte System wieder läuft.
      Das wird nicht gelingen!
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:15:23
      Beitrag Nr. 26 ()
      24,Herwig Birg,Die demographische Zeitenwende
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:31:52
      Beitrag Nr. 27 ()
      o.k. opti,
      politische reformen als ein rein wirtschaftliches instrument
      sind halt zu kurz gedacht, d`accord:cool:

      @Semikolon,
      "Du scheinst auch ein Meister des "Wording" zu sein."
      >>>nix meister, bin erst im 2.lehrjahr:D

      "Bist Du der, auf den wir alle sehnsüchtig warten?"
      >>>es genügt, wenn ein paar liebe menschen auf mich warten!

      "Wie sieht es mit Deinen Rhetorik-Fähigkeiten aus?"
      >>>siehe oben!

      "Hast Du schon einmal vor größeren Menschenmassen eine Rede gehalten?
      Wenn ja, wie war die Reaktion der Zuhörer?"
      >>>falls ein auditorium von umra 200-300 als masse angerechnet
      werden kann, dann ja - desöfteren!
      die feedbacks waren immer vollkrass stabil positiv:D

      btw: rhetorik ist nur eines von mehreren begabungen, die
      für die überzeugungsarbeit von nutzen sein können.
      charme, humor, charisma et on (=summe persönlichkeit)
      kann man net lernen!

      ciao
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:47:10
      Beitrag Nr. 28 ()
      Werter optimalisty,

      ich verstehe Deine Kritik und Vorwürfe nicht.
      Wieso erwartest Du, daß jemand Deine Argumentation immer sofort nachvollziehen kann?

      Zurückkommend auf meinen Beitrag Nr. 13, den ich nochmals bitte zu lesen, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, daß ich vor allem an Ursachenforschung interessiert bin und ich die Probleme tiefer vermute (nicht oberflächlicher wie Du unterstellst).

      Eine Andeutung, ich würde die Ausmusterung von weiteren Millionen befürworten, läßt mich daran zweifeln, ob Du überhaupt einen meiner Beiträge hier gelesen hast.
      Genau das, war nämlich einer meiner Kritikpunkte an den Ausführungen von U. Herrmann.

      Wie DOLCETTO vermute ich, daß wir wahrscheinlich gar nicht so weit auseinanderliegen, möglicherweise weißt Du mehr in dieser Thematik und unterstellst immer gleich jedem, der nicht gerade Deine Gedankengänge nachvollziehen oder mitgehen will, böse Absicht oder Blindheit.

      Ich jedenfalls würde gerne, statt immer wieder sofort mit dogmatischen Monokausalitäten (in dem Stil: Das Grundübel ist die "Bevölkerungsentwicklung" oder der "Zins" etc. und bevor das nicht behoben ist, ist keinen Diskussion sinnvoll etc.) konfrontiert zu werden, mich noch mehr mit der Erforschung der "Übel" beschäftigen, bevor ich mich an eine Diskussion über die Ziele wage. Oder hältst Du wie Frau Herrmann (in 1) es für sinnvoll über staatliche Bildungspolititik zu diskutieren, wenn klar ist, daß Eltern es sich erlauben können, ihre Erziehungspflichten zu vernachlässigen? Soll der Staat durch politische Maßnahmen ("Bildungsoffensive") Ersatz für fehlendes Verantwortungsbewußtsein oder menschliche Motivation sein?

      @DOLCETTO #27
      Volle Zustimmung zu Deiner Ergänzung der Beschreibung einer zu suchenden "Überzeugungspersönlichkeit" .

      Kannst Du zwischen mir und optimalisty vermitteln?

      Dein erster Satz ist übrigens korrekt.

      Die Frage ist weiter, können "polititische" Reformen (bedeuten meist ja doch wieder Eingriffe des Staates zu Lasten des selbstbestimmten und selbst verantwortlichen Individuums) überhaupt nützen?
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:48:28
      Beitrag Nr. 29 ()
      Dolcetto,

      dein btw ist überrichtig!:cool:

      es genügt,wenn ein paar liebe Menschen auf mich warten :cool:

      jo mei,wenn mehra dies formulieren daten,daten wir ja nix Krise haben;)

      In diesem Satz steckt unendlich viel drin!Danke dafür!:kiss:
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:52:34
      Beitrag Nr. 30 ()
      Lieber Semi,ok:) ,wo vermutest du die Ursachen?
      Achtung!Ich bin jetzt gemein,weise dich aber ja darauf hin!
      ich könnte dir die Hauptursachen nennen,aber du würdest mir nicht glauben.

      Also,leg mal los,ich werde mich sachlich daran beteiligen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 16:05:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      #26 Aha. Du beziehst Deine Weisheit also aus den Gedanken anderer Menschen. Die, weil sie halt Menschen sind, selbstverständlich auch irren können, oder?
      Vielleicht sollte man das Werk mal der Volksrepublik China zugänglich machen, dann können die ihr ganzes Geburtensteuerungsprogramm beenden, da ab dem Jahr 2050 ja nicht mehr erforderlich. ;)
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 16:05:30
      Beitrag Nr. 32 ()
      Schröder ist der erste Neosozialliberale - und das macht Spass!!
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 16:11:37
      Beitrag Nr. 33 ()
      31,Viva,du bist richtig süß:kiss: ,all unser Wissen beziehen wir von anderen Menschen.So funktioniert das schon immer,von Generation zu Generation.
      Stellt sich also die Frage:Warum wollen immer mehr ihr Wissen nicht mehr folgenden Generationen zur Verfügung stellen?
      Klar ist der Zusammenhang,je ärmer desto Kinder,je reicher desto keine Kinder,aber dies ist nicht alles.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 16:39:51
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Semikolon,
      kurz bevor ich ins wasser gehe (1h/2km)

      die vermittlung mit opti hast du mit deinen zeilen über
      die elterlichen erziehungspflichten bereits sehr gut
      eingeleitet!

      die frage nach den reformen bzw. eingriffen des staates
      ist letztendlich auch eine thematik für den wertekanon und
      auch der familien- und bildungspolitik!
      der staat kann nur rahmen bilden, ein eigenständiger und
      selbstverantwortlicher mensch mit solidarischen ambitionen
      für die gesellschaft kann von keinem staat der welt verordnet
      oder qua gesetz geschaffen werden!

      ciao
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 16:51:00
      Beitrag Nr. 35 ()
      @ 1

      die gesellschaft "definiert " sich nicht über arbeit.


      jeder mensch ist ein mensch auch ohne arbeit.


      es geht um das GELD das es zu verteilen gibt.dies ist ergebnis von ARBEIT.

      also definieren können die leute sich meinetwegen wie sie wollen,aber der weg zum GELD führt nunmal nur über ARBEIT.
      das ist eben keine ideologie sonder wirtschaftliches grundwissen :D
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 17:29:14
      Beitrag Nr. 36 ()
      #35 Mit ehrlicher Arbeit ist noch kaum einer reich geworden und wenn sich die Leute über ihre Arbeit oder ihr Auto definieren, dann ist das eigentlich ein trauriger Fakt.

      Gestern habe ich irgendwo gelesen, dass sich die Gesellschaft von einer Werte- in eine Wertpapiergesellschaft gewandelt hat. Das trifft wohl ziemlich gut den augenblicklichen Zustand der westlichen Gesellschaften.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 21:45:09
      Beitrag Nr. 37 ()
      @DOLCETTO #34,

      Das hast Du hoffentlich gut überlegt, Dein Schritt mit dem ins Wasser gehen. Was hat Dich denn zu diesem finalen Handeln veranlaßt? Hoffentlich war ich nicht verursächlich dafür?
      Ich wäre untröstlich, in Dir einen der immateriell vermögendsten virtuellen Bekannten verloren zu haben.

      Seltsam auch Deine Aussage zu optis und mein Vermittlungsproblem. Also mein Hinweis in 28 zu den elterlichen Erziehungspflichten wäre in optis Sinne, so muß ich Dich wohl verstehen. Dann verstehe ich nicht, weshalb er sich dann vorher so aufregte. Nämlich genau dasselbe sagte ich schon in Beitrag 13 (letztes Drittel).

      Ich werde mir auch weiterhin meine eigene Sichtweise hoffentlich erlauben dürfen und Beiträge, wie in 1, die mich interessieren, entsprechend kommentieren. Und wenn ich in meinem Kommentar falsch liege, darf mich jeder sachlich kritisieren. Aber bitte nicht unter dem Motto, daß ich zwar richtig liege, aber ich muß jetzt noch unbedingt zur letzten Heilsoffenbarung des jedwelchen users ultimative Ansicht teilen. Dies ist umso mehr nervig, umso mehr man feststellt, daß man überhaupt nicht verstanden wurde, denn das in diesem Fall erwähnte ultimative heilsbringende Erkenntnis-Thema, das ich laut opti in Beitrag 8 hier suchen sollte, hatte nun wirklich nichts mit meinem ursprünglichen Kommentar zu tun.

      Aber nun Dolcetto, wenden wir uns noch einem anderen Aspekt zu:
      Dein Stichwort: Selbstverantwortliche und solidarisch ambitionierte Menschen.

      1) Übereinstimmung darin, daß diese nicht per Gesetz verordnenbar sind.
      2) Nehmen wir einmal an, sie seien unser Ideal und wir stimmen auch in der Feststellung überein, daß die derzeitige Gesellschaftswirklichkeit und Politik nicht förderlich der Erzeugung dieser ist.

      Daraus fallen mir zwei Fragen ein:
      Gibt es nicht Partei-Ideologien (heutiger wählbarer Parteien), die sehr wohl und gerade glauben, daß man diese idealen Menschen im Gegesatz zu unserer Feststellung in 1) z.B. durch Bildungspoltitik, Erziehungsprogramme, Aufklärungskampganen etc. also doch "per Gesetz" erzeugen kann?

      Wenn, wie Du sagst, gerade die Gesetze dies nicht schaffen, und die derzeitige Polititk bisher gerade das Gegenteil bewirkte, schaffen dann nicht einfach die Abschaffung einzelner politischer entmündigender Maßnahmen (Stichwort "Derregulierung" ) mehr diesen Ideal-Typen, da der Mensch durch zunehmende Deregulierung jetzt wieder mehr Selbstverantwortung erfährt und mer lernen muß, daß er durch eigenes "unsolidarisches" oder sonstwie unverantwortliches Verhalten wieder sofort erhebliche Nachteile erfährt, die zuvor per staatlicher Fürsorge-Regelung ausgeschlossen wurden.

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 22:09:38
      Beitrag Nr. 38 ()
      So Feierabend,was steht an?

      aha,zunächst ne Entschuldigung,Semi,sorry:)Ich gebe zu,dass ich manchmal den Fehler begehe,dass ich denke,der Gegenüber weiss,was ich meine.

      Solltest du keine Antworten von mir wünschen,sag es frei und offen,ich halte mich dran.

      Ganz versteh ich dich nicht?!Du suchst Ursachen und wenn ich dir diese nenne,ist es auch nicht recht.:confused:

      In diesem thread werde ich nicht mehr auf Ursachen eingehen,es liegt mir fern das Thema in eine nicht gewünschte Richtung zu ziehen.

      Schönen Abend
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 23:02:10
      Beitrag Nr. 39 ()
      @optimalisty,(38)

      schön, daß ich Dich erreichen konnte. Nein, niemand ist perfekt, auch ich nicht. Deine Entschuldigung ist akzeptiert und Schwamm drüber.
      Ich bin sehr wohl an Diskussionsbeiträgen von Dir, Diskussionen mit Dir und Antworten von Dir interessiert.

      Ich bin nur nicht der Meinung, daß man immer wie user sittinbullinv jede Diskussion auf sein höchstpersönliches Lieblingsthema hinquälen muß, ob es jetzt paßt oder nicht. Ich hatte mir z. B. heute mit meinem Kommentar ziemlich Mühe gegeben und hatte (hier kommt die verletzte Eitelkeit zum Vorschein) gehofft, ich bekomme eine Response auf die Themen, die ich für wichtig hielt ("Wording", Wo sind die anmtisozialistischen Gegenredner?, Ist die Arbeitslosigkeit wirklich zwangsläufig, etc.?)

      Wie es dann im Gegensatz zu meiner Intention weiterging, hast Du ja erlebt.

      Zu Deinem Ursachen-Thread: Ich habe ihn interessiert angelesen. Ich verstehe Dich aber nicht. Dies soll kein Vorwurf sein, aber ich habe kein Vor-Diplom in Optimalistyologie belegt. Ich kann Dir schon in den Ausgangs-Postings nicht folgen.

      Schon allein die Problembeschreibung ist für mich nicht klar: Welche "Krise" meinst Du? Eine ökonomische, eine emotionale, eine Wertekrise? etc. Wie wird diese Krise datentechnisch belegt? Welche Werte stimmen derzeit krisenhaft nicht mit dem "Normalen" überein?
      Was ist aus welchen Gründen Dein Optimalzustand?
      Diese Fragen konnte ich nicht herauslesen. Mir ist klar, daß das sehr viel verlangt ist, aber Du botest mir ja an, bei meiner Suche behilflich zu sein.

      Bitte kritisiere mich, wenn ich im letzten Absatz Deiner Meinung nach zu forsch war, oder falsch gelegen bin, aber ich habe wirklich nicht alle Deine Beiträge gelesen und ich bin überzeugt, daß Du viele meiner Fragen schon irgendwo beantwortet hast, nur eben nicht hier ... oder dort.

      Jemand der sagt, daß er in meinem Scoring-Fragen-Thread mit mir einer Meinung ist, kann nicht so falsch liegen,

      meint ein ständig "irrendes"

      ;
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 09:42:49
      Beitrag Nr. 40 ()
      Guten Morgen Semikolon, hi opti

      #37,
      deine virtuelle sorge, ob meiner ansage zum gestrigen schwimmanfall,
      ist mir ein seelisches fußbad!
      wasser ist in mehrfacher hinsicht ein echt krass ein faszinierendes element.
      sauberes wasser ist in vielen regionen unseres blauen planeten
      ein fettes problem und für mich:
      >>es macht einfach spass & bringt stabile fitness.

      zu deinen fragen:
      deine wertung zur ideologischen lehmschicht in der denke vieler
      PDS`ler, sozis und grünen fundis ist zutreffend, wobei es auch
      innerhalb der schwarzen und liberalen analoge opportunitäten gibt.
      klientelpflege z.b. kirchensteuer, wirtschaftliche egoistenverbände, et on >>> mehr sog i net :D

      selbstbestimmung beinhaltet auch einschränkungen und als wesentlichen
      wert die akzeptanz von leistung. die leistungen des einzelnen für die
      gesellschaft ist sowohl in HW (steuern) wie auch in SW (erziehung,
      umwelt, wohlfahrt) messbar. leider wurden diese themen innerhalb
      der letzten 3 dekaden durch den mainstreem verdreht und pervertiert!
      politik und ethik sind generell nicht in kongruenz zu bringen,
      die demokratie ist halt der schwerste aller wege!

      ciao
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 09:45:01
      Beitrag Nr. 41 ()
      Schweden: Sparen ist links

      ... weil es den Sozialstaat erhält. Ein ZEIT-Gespräch mit Premierminister Göran Persson

      die zeit: Herr Premierminister, was würden Sie als Reformer in Deutschland zuerst anpacken?

      Göran Persson: Sie haben doch schon einen Reformer, Gerhard Schröder, der seine Sache gut macht. Er weiß: Erst einmal muss der deutsche Staat seine Ausgabenseite in den Griff bekommen. Der deutsche Wohlfahrtsstaat ist derart großzügig, dass Sie ihn einfach nicht mehr ausweiten können.

      zeit: Ihr Wohlfahrtssystem ist auch nicht gerade kleinlich.

      Persson: Aber wir konnten viel Wachstum schaffen. Deutschland hat kaum Wachstum, aber die hohen Ausgaben. Das geht auf Dauer nicht gut. Ein Aspekt Ihrer Ökonomie ist erschreckend: Fast alle Staatsausgaben fließen in den passiven Konsum. Die Mittel müssen umgeschichtet werden, damit sie wieder aktivierend wirken – gerade für die Arbeitslosen. Fangen Sie also an zu sparen. Und mehr noch: Die Gesellschaft altert, und die Menschen gehen zu früh in Rente. Das hält das System nicht aus. Sie sollten den Leuten also zu verstehen geben, dass sie für ihr Altersgeld länger arbeiten müssen. Wenn Sie den Sozialstaat erhalten wollen, müssen Sie die öffentlichen Finanzen ausgleichen oder besser noch einen Überschuss erwirtschaften. Und wenn das Wachstum dafür nicht da ist, müssen Sie eben an die Ausgabenseite heran.

      zeit: Sparen im Abschwung bedeutet noch mehr Abschwung.

      Persson: Diese keynesianische Haltung ist trügerisch. Es fließt doch schon so fürchterlich viel Geld in den Verbrauch. Wenn es gelingt, umzuschichten auf mehr Investitionen, dann kommt auch das Wachstum zurück. Derzeit steigen schlicht die Ausgaben, und nichts davon kommt zurück, nichts davon verbessert die Ökonomie oder erhöht die Fähigkeit der Menschen, neue Jobs zu finden.

      zeit: Wie stark leidet Skandinavien unter dem mangelnden deutschen Wachstum?

      Persson: Schweden ist eng mit Deutschland verbunden. Ich habe immer gesagt, wenn wir einfach still sitzen, und die deutsche Volkswirtschaft wächst um ein Prozent, wachsen wir um 0,65 Prozent. In Dänemark sind es gar 0,80. Deutschland ist unser wichtigster Exportmarkt.

      zeit: Und dann wollen Sie, dass Deutschland die Defizitgrenze von drei Prozent des Sozialprodukts einhält, wie es der Stabilitätspakt vorsieht?

      Persson: Aber ja. Man kann darüber nachdenken, den Pakt zu verändern – aber nur aus einer Position der Stärke heraus. Sonst wirkt jede Veränderung wie eine Flucht.

      zeit: Das schwedische Volk muss im September erst noch über den Beitritt zum Euro abstimmen. Wenn Frankreich oder Deutschland die Bedingungen lockern…

      Persson: Ich glaube, das wird nicht geschehen. Europa braucht sinkende Zinsen. Und die Europäische Zentralbank wird sich sehr schwer tun, die Leitzinsen zu senken, wenn Mitgliedsstaaten den Stabilitätspakt infrage stellen. Aber in der Zukunft werde ich offen sein für eine Diskussion über das Verhältnis von jährlichem Defizit und Gesamtschulden. Man könnte Euro-Mitgliedern mit geringen Gesamtschulden von Zeit zu Zeit ein höheres Defizit erlauben. Denen, die schon Schulden von hundert Prozent aufgehäuft haben, darf man aber nicht signalisieren: Macht weiter wie bisher.

      zeit: Eine Reihe von Ökonomen sagen, in Deutschland und in der Folge in Europa drohe eine Deflation. Wie groß ist Ihre Furcht davor?

      Persson: Seien Sie vorsichtig mit derartigen Prophezeiungen, die sich selbst erfüllen können. Zurzeit sehe ich die Gefahr für Europa aber nicht.

      zeit: Und für Deutschland?

      Persson: Auch nicht. Nutzen Sie einfach Ihre riesigen Ressourcen für aktive Maßnahmen, halten Sie den Stabilitätspakt ein, und dann werden Sie belohnt, wie ich hoffe.

      zeit: Schweden hatte seine große Krise Mitte der neunziger Jahre. Die Inflation war viel zu hoch, der Staat überschuldete sich.

      Persson: Wir hatten die höchste Defizitquote aller Industrieländer: zwölf Prozent.

      zeit: Wie kam es dazu?

      Persson: Schlechtes Management der Staatsfinanzen. Und die gesamte Gesellschaft handelte unverantwortlich. Egal, ob Geld für Kranke, Arbeitslose oder andere Leistungen – das ganze Sozialwesen war überlastet von neuen Versprechungen seitens der Gewerkschaften und Politiker. Dafür fehlte jede finanzielle Grundlage. Zudem litten wir darunter, dass die Deregulierung der Finanzmärkte falsch angepackt worden war. Viele Fehler geschahen in der kurzen Periode einer Mitte-rechts-Koalition. Aber wir Sozialdemokraten machten den großen Fehler, nicht darauf zu achten, dass Ausgaben und Einnahmen im Sozialsysstem ausgeglichen waren.

      zeit: Entscheidungen fallen nicht vom Himmel, sondern werden von den Eliten in Politik und Wirtschaft getroffen. Die Probleme waren klar. Sprachen die Eliten einfach nicht mehr miteinander, oder was war geschehen?

      Persson: Schwierig war nicht, einzusehen, was getan werden musste, sondern es tatsächlich zu tun. Denn die Reformen waren schmerzhaft, und mit jedem Jahr, das wir warteten, wurden sie schmerzhafter.

      zeit: Was war Ihr Rezept?

      Persson: Erstens hatte ich von Anfang an ein umfassendes Maßnahmenpaket. Daran hielt ich fest, ohne immer neue Einzelheiten hinzuzufügen. Zweitens musste ich mein Amt auf das Gelingen der Reform verwetten. Denn wenn Sie scheitern, sind Sie de facto am Ende – insbesondere als Sozialdemokrat, der auf den Einsatz öffentlicher Mittel angewiesen ist. Ohne gesunde Staatsfinanzen sind Sie da nichts, gar nichts.

      zeit: Ist Gerhard Schröder demnach nicht längst gescheitert?

      Persson: Nein.

      zeit: Immerhin ist es schon fünf Jahre her, dass er sein Amt angetreten hat.

      Persson: Fünf Jahre nach einer Fehlentwicklung, die vor allem von den Christdemokraten verursacht wurde. In einer solchen Situation ist es schwer, die Reduzierung des Sozialstaats anzukündigen.

      zeit: Die Christdemokraten verhielten sich wie die klassische SPD.

      Persson: Wir Sozialdemokraten vergessen manchmal die Bedeutung von Wachstum. In Schweden sprachen wir damals nur noch von Verteilungsgerechtigkeit. Die streben wir auch immer noch an, aber man darf nicht vergessen, dass man wettbewerbsfähig sein muss, weil es in der Weltwirtschaft keine sicheren Häfen gibt.

      zeit: Haben Sie sich dann mit allen zusammengesetzt, den Industriellen, den Gewerkschaften…

      Persson: Es war wichtig, allen klar zu machen, dass keiner ungeschoren davonkommen würde. Der Kern aber ist immer der öffentliche Sektor selbst, der die Verteilung bestimmt. Wenn Sie ihn reduzieren müssen, trifft es auch die Schwachen. Damit solche Maßnahmen akzeptiert werden, müssen auch die Wohlhabenden ihren Teil beitragen.

      zeit: Innerhalb von zweieinhalb Jahren haben Sie die Entwicklung dann gedreht. Gelang das, weil alle gesellschaftlichen Gruppen mitzogen – oder weil Sie das Glück hatten, dass das Wirtschaftswachstum zurückkam?

      Persson: Letzteres war sehr wichtig. Die internationalen Märkte haben uns unterstützt. Zuvor hatten wir Zinsen bezahlen müssen, die fünf Prozentpunkte über den deutschen lagen. Nun wurden wir durch fallende Zinsen belohnt. Hinzu kam der allgemeine Aufschwung. Schließlich wuchs unsere Wirtschaft im Durchschnitt um drei bis vier Prozent.

      zeit: Schweden hat auch viel Wagniskapital ins Land gezogen.

      Persson: Die Spirale ging nach oben. Wenn eine Sache funktioniert, kommen andere positive Entwicklungen hinzu. Ich hielt gleich zu Anfang Vorträge vor den Börsen in New York, Frankfurt, Paris, überall. Ich erzählte, was wir vorhatten. Doch anfangs glaubte man mir nicht. Ich sagte: Ihr habt Unrecht, ich habe Recht, und ich komme wieder, dann werden wir ja sehen. Wir waren immer vorsichtig mit unseren Vorhersagen gewesen, sodass wir sie stets übertoffen haben.

      zeit: Übertragen auf Deutschland: Lässt sich ein solcher Wandel im Abschwung überhaupt durchsetzen?

      Persson: Das ist extrem schwierig. Deswegen sage ich, Sie müssen sich auf die Ausgabenseite konzentrieren. Die können Sie bestimmen, die Einnahmen werden dann folgen. Derzeit fallen die Einnahmen, und Sie können nicht einfach die Steuern erhöhen. Vielleicht lässt sich das Steuersystem aber effizienter gestalten…

      zeit: Bestimmt. Können die Schweden ihre eigene Steuererklärung ausfüllen?

      Persson: Ja, viele machen das übers Internet. Wir verwenden insgesamt nur ein halbes Prozent der Einnahmen, um Steuern zu erheben. Das ist sehr wenig.

      zeit: Sie haben zu Beginn Ihrer Regierung die Bürokratie beschnitten.

      Persson: Wir sagten allen Verwaltungen, sie müssten ihre Kosten jährlich um zwei Prozent reduzieren, also vor allem die Personalkosten. Das Programm dauerte fünf Jahre. Im ersten Jahr fiel es der Bürokratie noch leicht, die Kosten zu senken. Im zweiten Jahr auch. Im dritten Jahr wurde es schwieriger, danach konnte man echte Effizienzgewinne sehen. Es war entscheidend, hart zu bleiben und das Programm durchzuziehen. Ich sagte: Ihr hattet Zeit, euch vorzubereiten, jetzt beschwert euch nicht. Das war gar nicht so schwer, schließlich waren die Verwaltungen vorher fünfzig Jahre lang gewachsen.

      zeit: In Deutschland ist das kaum vorstellbar.

      Persson: Verfallen Sie nicht in Depressionen, vergessen Sie nicht, dass Ihre Industrie extrem wettbewerbsfähig ist. Viele Jahre lang stieg der D-Mark-Kurs, und trotzdem konnte sich die deutsche Wirtschaft anpassen. Später ließ die Kraft etwas nach. Aber reden Sie die deutsche Situation nicht noch herunter. Sie müssen Ihre Ressourcen nur besser nutzen, auch nach der Reform wird Deutschland dann eine echte Wohlfahrtsgesellschaft sein.

      zeit: Sie haben mehrfach gesagt, der Staat solle mehr Geld in aktive Maßnahmen stecken. Was genau meinen Sie damit?

      Persson: Ausbildung. Ständige Ausbildung. Die Gesellschaft wird überall in Europa älter. Wir müssen die Erwerbstätigen nutzen, die wir haben. Sie sind unser Kapital. Der Wechsel von passiven zu aktiven Ausgaben hilft nicht sofort. Solche Strukturreformen bringen Wachstum in drei oder vier Jahren, wenn die Regierung Glück hat, vor der nächsten Wahl. Aber Sie müssen in die Ausbildung investieren. Nur durch sie werden die Menschen freier in ihrer Wahl. Wenn viele Bürger dagegen nur die Perspektive der Arbeitslosigkeit haben, ist die Gesellschaft insgesamt gefährdet.

      zeit: In Schweden gehen mehr als fünfzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts durch die Hände des Staates. Ein Rückzug des Staates ist augenscheinlich nicht Ihr Anliegen.

      Persson: Nein, es hängt nur davon ab, wie man die Mittel benutzt. Wenn der Staat ineffizient ist, wird es furchtbar. Wenn er das Geld aber für die Ausbildung verwendet, für die besten Forschungseinrichtungen der Welt, für Infrastruktur und anständige Kinderbetreuung, damit die jungen Frauen arbeiten gehen können – dann ist das in Ordnung.

      zeit: So effizient geht es in Schweden aber auch nicht zu. Allein gut fünf Prozent der Staatsausgaben fließen heute ins Krankengeld. Der Krankenstand ist der höchste aller Industrieländer.

      Persson: In der Tat ist das unser Problem. Wir müssen die Unterstützung reduzieren.

      zeit: Aber was steckt hinter den vielen Krankmeldungen, das Wetter?

      Persson: Erstens ist unser System sehr großzügig, vielleicht zu großzügig. Kranke bekommen neunzig Prozent ihres Gehalts, und das auf Jahre. Zweitens altert unsere Gesellschaft, und die Arbeitslosigkeit ist gering. In anderen Ländern gehen viele in die Frührente; wir versuchen Arbeitnehmer über 60 zu überreden, weiter zu arbeiten. Das muss gelingen, sonst können wir unser Pensionssystem nicht mehr finanzieren. Unser System belohnt neuerdings Arbeitnehmer, die nicht nur bis zum gesetzlichen Rentenalter von 65 arbeiten, sondern bis 67. Drittens sind die wenigsten Arbeitsplätze für Mitarbeiter über 50 gestaltet. Wir müssen die Jobs menschlicher gestalten, damit länger gearbeitet werden kann. Auch Unternehmen müssen ihren Teil beitragen.

      zeit: Die Schweden vertrauen dem Staat anscheinend mehr als die Deutschen.

      Persson: Tatsächlich existiert so ein Grundvertrauen in kollektive Maßnahmen, auch unter den Wohlhabenden. Gegen Steuererhöhungen gibt es kaum politischen Widerstand. Wenn Sie fragen, ob die Bürger lieber höhere Steuern oder Kürzungen im Sozialsystem wollen, entscheiden sich 70 Prozent für höhere Steuern. Sie wissen, dass ein Zusammenhang besteht zwischen mehr Abgaben und höherer Qualität staatlicher Dienstleistungen.

      zeit: Wie nachhaltig sind Ihre Reformen tatsächlich? Da ist nicht nur die Steuerflucht. In Schweden lebt eines von fünf Kindern in Armut, die Krankenhäuser bieten nicht genug Betten, und das Staatsbudget wird dieses Jahr defizitär.

      Persson: Das ist alles sehr nachhaltig. Unsere Gesundheitsversorgung hält den internationalen Vergleich aus, obwohl wir nur sieben Prozent der Wirtschaftsleistung dafür ausgeben. Was die Staatsfinanzen angeht: Wenn man das Rentensystem mitrechnet, haben wir immer noch einen Überschuss. Allerdings wird das Budget selbst ein Minus ausweisen, weil die Konjunktur ihren Tiefpunkt erreicht. Im Durchschnitt eines Wirtschaftszyklus wollen wir einen Überschuss von zwei Prozent erreichen, viel davon fließt in den Pensionsfonds. Vor zwei Jahren hatten wir einen Überschuss von fünf Prozent, jetzt müssen wir ein kleines Defizit hinnehmen.

      zeit: Defizite haben die Eigenart, sich festzusetzen.

      Persson: Früher war das in Schweden auch so. In jedem Abschwung wuchs das Defizit, und im Aufschwung wurde es nicht abgebaut. Das haben wir geändert. Die Schulden wachsen nicht mehr.

      zeit: Vor Ihrer Wiederwahl im Jahr 2002 versprachen Sie höhere Sozialleistungen, die Sie jetzt verzögern. Werden Ihre Wähler nicht sauer?

      Persson: Überhaupt nicht. Als Erstes haben wir immer gesagt, dass die Finanzen gesund bleiben müssen. Das steht sogar in unserem Wahlmanifest. Nur bei entsprechendem Wachstum können wir bestimmte Leistungen verbessern. Insgesamt aber versprechen wir für vier Jahre nur Reformen, die nicht mehr als ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Das geht, wenn der Aufschwung kommt.

      zeit: Gut, dass Sie mal Finanzminister waren.

      Persson: Na ja, bei uns ist der Premierminister traditionell eher links, der Finanzminister rechts.

      zeit: Sie klingen nicht gerade wie ein Linker.

      Persson: Doch, doch, ich bin links. Das bedeutet ja gerade, die Finanzen in Ordnung zu bringen und den Wohlfahrtsstaat durch ständige Reform zu erhalten. Man darf mit dem Verändern nicht nachlassen, muss immer Neues versuchen und die Agenda bestimmen. Sonst tut das der Gegner.

      zeit: Können Sie die Schweden auch vom Euro überzeugen? Die Mehrheit ist noch dagegen.

      Persson: (lacht) Die schwedische Krone ist so alt und so schwach. Ernsthaft: Ich glaube, wir schaffen den Wechsel zum Euro, aber sicher bin ich nicht. Falls nicht, wird Schweden zu leiden haben. Wir sind eine Exportnation, und mehr als die Hälfte der Ausfuhren geht in die Euro-Zone. Wenn wir draußen bleiben und die Finanzen einmal ein wenig außer Kontrolle geraten, kommen die Spekulanten. Und wenn die Spekulation gegen die Krone beginnt, kann sich keine schwedische Regierung dagegen wehren.

      Das Gespräch führten Uwe Jean Heuser und Michael Naumann

      (c) DIE ZEIT 28.05.2003 Nr.23
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 10:06:42
      Beitrag Nr. 42 ()
      Wenn schon Die Zeit völlige Inkompetenz verrät,was soll man da schon noch vom Rest erwarten?:(

      Persson bringt es auf den Punkt!:look:

      Sparen schafft Wachstum!:cool:
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 10:52:24
      Beitrag Nr. 43 ()
      Ja, man sieht`s. :D


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