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    Auseinandersetzung mit den Ideen der Portfolio Theorie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.08.03 17:46:51 von
    neuester Beitrag 30.08.03 18:01:03 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 09.08.03 17:46:51
      Beitrag Nr. 1 ()
      Alle folgenden Zitate aus

      http://www.ifa.tv/12steps/Step1/ ff.

      Um gleich am Anfang mal meinen Hauptverdacht auszusprechen:

      Die Ergebnisse der Portfolio Theorie sind ein Sammelsurium aus falscher Abstraktionstiefe gemessen an den Fragen, die man versucht damit zu beantworten und tw. richtiger und falscher Folgerungen, die sich auf dieser Ebene der Abstraktion machen lassen. Man will ja nicht am Geisteszustand des Nobelpreiskommitees oder von Markowitz zweifeln - aber zumindest diejenigen, die den wirklichen, realen Markt dann mit mit diesen tw. unzulässigen Abstraktionen IDENTIFIZIEREN machen IMO einen Fehler. Um es gleich mal vorwegzunehmen - es gibt tatsächlich keine isolierte, sich nicht von sich selbst unterscheidende, allgemeingültige Strategie eine Überrendite am Aktienmarkt zu erzielen, weil so eine Strategie sich selbst widersprechen würde. Der Widerspruch ist, dass wenn es diese Strategie gäbe, jeder sie anwenden würde, womit die Ergebnisse dieser Strategie die Marktrendite ergäben - also nix Outperformance. Umgekehrt schließt obige Erkenntnis aber nicht die Möglichkeit aus den Markt zu übertreffen (das ist ein falscher Schluss, der bei den Jüngern dieser Theorie, beliebt ist). Und u.a. aus diesem falschen Schluss basteln sie ihre Empfehlung für breit gestreute Indexfonds, die den Markt abbilden - wohl dem, der sich nicht Anfang 2000 von diesem zumindest fahrlässig vereinfachenden Quatsch überzeugen ließ, sondern sich einfach an das OFFENSICHTLICHE `die Märkte fallen` gehalten hat und selektiv (AKTIV) auf der long bzw. short Seite unterwegs war. Die Portfoliotheoretiker haben seitdem mit dem Markt verloren, das ist mal klar, teure "Wahrheit" eben, die sie aber davon überzeugen könnte, dass ihre Wahrheit u.U. gemessen am wirklichen Markt doch nicht so wahr ist wie sie behaupten.
      Tja (falsche, unzulässige) Abstrakion wahr machen heißt eben Wirklichkeit (in diesem Fall ihr Geld) zu zerstören.
      W

      <hr>

      1.3.4 The Poor Accounting of Active Investors
      Active investors, like casino gamblers, often do not account for their total return properly. Common mistakes include the exclusion of loads, commissions, taxes, and cash flows in and out of their portfolios. Another common error is quoting the returns of only the portion of their portfolio that performed well. Then there is the problem of hearing only from the winners and not hearing from the losers who seem to disappear into thin air. Since 1961, twenty-eight percent of mutual funds have vanished from the record. There is no accounting for their returns.
      1.3.5 Stock Market Prices Are Random
      The stock market moves with new information. News is unpredictable and random; therefore, the stock market moves in an unpredictable and random way. The Random Walk Theory describes the way stock prices change unpredictably as a result of unexpected information appearing in the market. This "random walk" of changing prices has created a misconception among investors that stock prices change randomly for no rational reason. The news is random and unpredictable by nature. Investors react to the news, thereby effecting stock prices.

      The year 2000 marked the centennial of the Random Walk Theory of stock market prices. Many scholars have confirmed and refined the research of Louis Bachelier, the hapless unsung hero of financial economics. On March 29, 1900, Bachelier presented The Theory Of Speculation as a thesis before the faculty of sciences at the Academy of Paris. He anticipated what was to become standard fare in financial theory: the random walk of financial market prices. One hundred years since the theory`s conception, ninety-eight percent of investors are still not convinced that the markets are random.

      In 1964, MIT professor Paul Cootner published a 500-page book of reprints of all research on the randomness of the market. The book was titled, The Random Character of Stock Market Prices. It contained the first full text English translation of Bachelier`s 1900 thesis.

      <hr>

      Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich (und die meisten aktiven Spekulanten wohl auch) durchaus in der Lage fühle einfache Additions- und Subtraktionsaufgaben zusammen mit ein wenig Zinsrechnung durchzuführen, um zu bestimmen, ob man in einem Zeitraum bereinigt um Mittelzu bzw. -abflüsse und Transaktionskosten etwas verdient hat oder nicht, kann man oben die erste grobschlächtige Vereinfachung der Poertfoliotheorie lesen - die Bestimmung der Kursbewegungen als "Random Walk". Bei dieser Abstraktion verwundert es wirklich nicht, dass sie am Ende darauf kommen, dass aktives Investieren keinen Sinn macht - sie fangen ihre Theorie ja gleich mit dieser Behauptung an und sehen von allen Unterschieden und Begründungen dessen, was Kurse bewegt ab.
      Und in dieser ununterschiedenen Zufallsmenge etwas unterscheiden wollen ist natürlich absurd, nach Voraussetzung - man will ja keinen Unterschied kennen.
      Mal einige Erinnerungen an die Unterschiede, die es da gibt:

      - Insiderwissen oder Vergleichbares (ja, es gibt auch legales Insiderwissen,Wissen dass aus Ineffizienzen der Informationsverarbeitung resultiert und deshalb die Qualität von Insiderwissen hat)
      - Reflexion der Konjunkturbewegung in den Bewertungskriterien der Investoren und die Rückwirkung dieser Bewertungen auf die Konjunktur.
      - Wirkung der Bewertung der Investoren auf die Bewertung durch die Investoren (zirkuläre Erscheinungen)

      Einfach das ganze Zeugs was die Börse halt ausmacht und das die Portfoliotheoretiker aus ihrer Theorie gleich am Anfang verbannen - das kann ja heiter werden.

      Mal noch eine Bemerkung zur Popularität, die die Portfoliotheorie in letzter Zeit bekommen hat - vor den Zeiten der Portfoliotheorie hat man, wenn man anständig verloren hat einfach eine Weile Börsenabstinenz geübt - heute macht man es mit "wissenschaftlicher" Begründung und kauft den Markt (und verliert dadurch u.U. etwas weniger). Die Beliebtheit dieser Theorie ist also nix weiter als ein psycho Pflaster für geschundene Anlegerseelen und es ist leicht vorherzusagen, dass die Welle der Beliebtheit wieder abebbt, wenn die Märkte mal wieder anlaufen.
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 19:26:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      3 * Yes.
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 19:12:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      @pedernales

      Die von Dir genannten Kritikpunkte beruhen großteils auf einem falschen Verständnis darüber, was die MPT aussagen will und was nicht.

      Viele der Fragen klären sich auf, wenn Du bei IFA.TV die nächsten Kapitel weiterliest oder auch den sehr informativen Thread: Moderne Portfoliotheorie und -praxis, in dem HHanseat sehr anschaulich die Ideen der MPT verdeutlicht.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 14:13:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      ich kann #3 nur zustimmen!
      In #1 sind so viele fehler,widersprüche und sachliche unrichtigkeiten, daß ich jetzt gar nicht umfassend antworten kann:
      -die aussagen zur portfoliotheorie sind vollständig unrichtig
      - ebenso die ausagen zur möglichkeit von überrendite
      - die gleichsetzung von indexer mit zB dem SP500-index ist inkorrekt. Es gibt auch small-caps,immos, value usw.. Ein in diesen anlagenklassen höher als der markt gewichtetes portfolio hätte seit 2000 die große mehrzahl aller aktiven fonds geschlagen. Ich habe die zahlen.
      - auch die bekannten großen indizes haben in diesem bärenmarkt die aktiven geschlagen
      - neulich hatte die FAZ das update von first five über die performance der top-europa-vermögensverwalter. Ein simpler indexmisch hätte weit über 90%, ich glaube fast alle der 125 geschlagen.
      Zahlen hier:
      http://www.indexfunds.com/discuss/showthreaded.php?Cat=&Boar…
      - die entscheidung zum passivanlegen hat GARNICHTS mit portfoliotheorie oder mit irgendeiner anderen theorie oder mit der frage, ob märkte effizient sind oder nicht, zu tun !!
      - du zitierst gerade mal die eingangsseite. Im weiteren verlauf, siehe auch die vielen links, kommen weitere erklärungen. Du hättest erst mal zu ende lesen sollen.
      gruß hafis
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 14:44:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      der druchschnittliche aktive dollar im markt und der druchschnittliche aktive fonds hat seit 2000 nach den letzten zahlen, die ich gesehen habe, den SP500 nicht geschlagen.
      renditen p.a. 3 jahre 2000-2002:
      3/5 jahre:
      (3,85%)/+2,34% ifa-portfolio 90
      (14,55%)/ (0,59%) SP500
      Als med.laie diskutiere ich doch nicht mit einem fachmann darüber, wie die operation an mir durchzuführen sei. Aber beim investieren glaubt jeder dies tun zu können. Warum?

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      Avatar
      schrieb am 27.08.03 14:52:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      pedernales,
      die portfoliotheorie hätte "in letzter zeit popularität gewonnen"?
      Diese theorie ist "uralt", und der nobelpreis wurde vor jahrzehnten verliehen, siehe ifa-seite. Daß du überhaupt keine ahnung von der materie hast, beweist diese feststellung. Noch nie was von der beta-frage gehört? Fama-french? Welchen einfluß haben diese kritiken auf die praktischen anlageentscheidungen?
      Im übrigen sind die erkentnisse der MPT in die rechtlichen anlageschutzlinien für amerikanische vermögensverwalter eingeflossen.
      Wenn ich merke, daß ich mich auf dünnen eis bewege,dann werde ich in meinen äußerungen vorsichtig. Aber natürlich merkt das
      nicht jeder...Aber ich!
      Die behavioral finance kennt dafür mehrere psychologische verzerrungen: zB selbstüberschätzung, kognitive dissonanz, bestätigungsverzerrung usw.
      gruß hafis
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 15:36:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      #1: "...Portfoliotheorie...man will ja nicht am geisteszustand...von markovitz zweifeln..."

      markovitz = portfolio- diversifikation (hat nichts mit aktiv oder passiv zu tun
      sharpe = CAPM = kern der MPT
      hat auch nichts mit aktiv oder passiv zu tun.
      gruß hafis
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:58:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      Also mal ausgenommen den Hinweis darauf, dass ich da etwas missverstehe hat sich wiedereinmal niemand die Mühe gemacht wirklich einige Argumente zu bringen.

      @Hafi Du solltest dich mal mit dem Unterschied zwischen einer Statistik und einer Erkenntnis befassen.


      Mir ist es auch ziemlich egal, ob die obigen Aussagen wirklich in Markowitzs Abhandlung über die Portfoliotheorie oder sonstwo stehen.

      Fakt ist: In obigem Zitat wird von der Börse ABSTRAHIERT um Erkenntnisse über sie zu gewinnen (random walk) - und das ist ein Widerspruch.

      Für alle, die Schwierigkeiten haben das zu verstehen mal ein (unökonomisches, wie Ökonomen es zu lieben scheinen) Beispiel.
      Nehmen wir mal an, man würde um Geld Schach spielen dann ist die Betrachtungsweise in obigem Zitat eine, die vom Inhalt des Spieles und wie der Erfolg da herzustellen ist völlig abstrahiert und nur den Umstand festhält, dass immer einer gewinnt, verliert oder das Spiel unentschieden ausgeht. Ja - und das dann (in welcher dieser Theorien auch immer) als das WESEN der professionellen Turnierschachs festzuhalten ist eben gründlich daneben. Hier mal die Lösung, wie man erfolgreich Profischach spielen würde, die für solche (Un-)Theoretiker wahrscheinlich ein großes wissenschaftliches Rätsel darstellt: Man muss es ganz einfach gut können bzw. besser als die meisten anderen können bzw. versuchen an vielen Turnieren teilzunehmen, deren durchschnittlicher Teilnehmerkreis schwächer spielt als man selbst usw...

      Mal noch einige Hinweise auf den Thread von Hanseat:

      1. Irgendwo steht da, dass man nicht mehr als die Marktrendite erwarten könne und das folgert er aus seinem Buch über Portfoliotheorie. Damit behauptet er genau den Fehler aus obigem Beispiel. Das nämlich durschnittlich diese Rendite herauskommt heißt überhaupt nichts für die eigene Rendite - es kommt eben darauf an wie gut man im Verhältnis zu den anderen spielt.

      2. Lutz popelt. Und Beta Fans wetten auf die Tageszeit, an in der Lutz popelt. Da Lutz nur popelt, wenn er allein ist, popelt er immer nach der Arbeit, daheim. Die Beta Deppen wetten auf die Zeit zwischen 17-22 Uhr (weil Lutz immer Zeitig ins Bett geht und im Schlaf (noch) nicht popelt). Lutz wird arbeitslos und die Beta Fans verwetten sich das erste mal, weil Lutz jetzt den ganzen Tag popelt. Dann hört Lutz plötzlich auf zu popeln, weil er eine Freundin hat und der ganze schöne Beta Zusammenhang zwischen Tageszeit und Popeln ist dahin.
      Und was kann man daraus lernen? Das nach der Portfolio Theorie diversifizierte Portfolios nicht viel Risikoärmer sind als andere. Und woran liegt das? Na daran, dass diese Leute Erkenntnisse mit statistischen Größen verwechseln.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 18:01:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      Also machen wir mal mit step 3 weiter:

      " Stock pickers are exactly what their name implies - active investors who pick stocks or even mutual funds based on perceived mismatches between the current market prices and their supposed true values. This is a major problem. In this random and efficient market, there are no mismatches between the current market prices and their true value. Stock pickers are listening to their feelings and instincts when deciding what stock to pick. A study in this Step reveals that the chances of the active manager beating the appropriate index are one in thirty-six, the same long shot as throwing snake eyes at the craps table! Less than three percent of managers even beat their proper benchmark. Unlike methodical index investors, active investors who try to stock pick are little more than gamblers who rely on raw emotion and their imagined ability to predict tomorrow`s news. As Nobel Laureate Bill Sharpe asks, "why pay people to gamble with your money?" When investors pay high loads, commissions or fees to stock pickers, it may be more appropriate to refer to them as pocket pickers."

      Mal was zu:

      "This is a major problem. In this random and efficient market, there are no mismatches between the current market prices and their true value."

      Mal kurz der Hinweis auf step 1: Einerseits sind Investoren für diese wissenschaftlichen Schwergewichte Typen, die nichteinmal richtig addieren und subtrahieren können - andererseits aber erzeugen diese Investoren einen effizienten Markt, der unmittelbar alles, was an news erscheint einpreist . Was bedeutet das zusammen? Na, was immer dieser Haufen an mathematischen Analphabeten einer Neuigkeit an Wert, an Potential für einen Kurs zubilligt wird eingepreist und stellt den fairen Wert der Aktie dar - klar, genau so ist es. Und weil man es tw. gegeneinander spielt ist eine unwissendere Investorenmenge besser als eine kluge.
      Wenn man an die richtige Börse denkt kommt noch einiges hinzu, was Kurse bewegt - aber selbst wenn man davon ausgeht, dass news - bzw. die Interpretation dieser news durch die (im Sinne der Autoren-) blöden Investoren die Preise machen (die ändern sich übrigens wie das Wetter), dann kommt es eben darauf an einen möglichst großen Teil des Marktes (der Objekte der Spekulation) wie auch der Kriterien der Subjekte der Spekulation und diese Subjekte selbst zu überwachen und möglichst vor den entsprechenden Geldflüssen in die jeweiligen Aktien sich einzukaufen. Dass das "gambling" ist steht ausser Frage - man muss es eben gut spielen. Auf jeden Fall kann man den Autoren insofern Recht geben, dass es kein Spiel ist, welches man nebenbei betreiben kann - es ist eine aufwändige Geschichte, für die man auch eine ganze Menge technischer Hilfsmittel benötigt. Große Institute haben dann noch die Möglichkeit auf andere Investoren durch Analysten einzuwirken und so die gewünschten Marktbewegungen hervorzurufen.


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