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    Wie geht es weiter im Irak? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.04.04 03:05:43 von
    neuester Beitrag 08.04.04 21:12:07 von
    Beiträge: 23
    ID: 844.897
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      schrieb am 07.04.04 03:05:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Kämpfe in Irak fordern immer höheren Blutzoll

      Nadschaf/Washington (AP) Irak droht drei Monate vor der geplanten Machtübergabe der Besatzer in einem blutigen Chaos zu versinken. Bei einem Angriff von Aufständischen in der Stadt Ramadi wurden am Dienstag nach Informationen aus dem amerikanischen Verteidigungsministerium bis zu einem Dutzend US-Marineinfanteristen getötet. In Falludscha wurden am Abend bei US-Luftangriffen auf vier Häuser mindestens 26 Iraker getötet, darunter auch Frauen und Kinder, wie Augenzeugen berichteten.

      Wie ein Gewährsmann in Washington unter Berufung auf Berichte aus Ramadi mitteilte, griffen Dutzende Iraker eine Stellung der Marines nahe des Gouverneurspalastes an. «Eine beträchtliche Zahl» von Marines sei dabei getötet worden, sagte der Informant, der anonym bleiben wollte. Erste Berichte deuteten auf bis zu einem Dutzend Getötete hin, sagte er weiter.

      Die Angreifer sollen den Angaben zufolge ebenfalls schwere Verluste erlitten haben. Es war zunächst nicht bekannt, wer die Angreifer waren und ob der Angriff in Zusammenhang steht mit andauernden Gefechten im nahe gelegenen Falludscha.

      Bei den US-Luftangriffen auf die Häuser in Falludscha wurden nach Angaben eines Arztes auch mindestens 30 Menschen verletzt. Die Häuser seien nach Sonnenuntergang von Raketen getroffen worden. Falludscha ist eine der Hochburgen irakischer Rebellen. Insgesamt sind damit am Dienstag bei Kämpfen in Falludscha 34 Iraker getötet worden. Die US-Truppen versuchen seit Montag, den Widerstand der Iraker in der Stadt zu brechen.

      Die US-Militäraktion in Falludscha im so genannten sunnitischen Dreieck ist eine Reaktion auf den gewaltsamen Tod und die Verstümmelung von vier Amerikanern vor einer Woche. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld berichtete am Dienstag von mehreren Festnahmen. Mehrere Verdächtige seien getötet worden, als sie Widerstand geleistet hätten.

      Den den sunnitischen Widerstandskämpfern sehen sich die Besatzungstruppen mittlerweile auch radikalen Schiiten gegenüber. Der von den USA mit Haftbefehl gesuchte Schiitenführer Muktada el Sadr drohte mit einem Aufstand. Nach Angaben von Vertrauten verschanzte er sich in der heiligen Stadt Nadschaf. Der Schiitenführer, der im Zusammenhang mit der Ermordung eines gemäßigten Rivalen vor einem Jahr gesucht wird, hatte sich zwei Tage lang in einer Moschee in Kufa aufgehalten.

      Anhänger El Sadrs lieferten sich in der Nacht zum Dienstag Gefechte mit britischen Soldaten in Amarah. 15 Iraker wurden nach Militärangaben getötet, acht verletzt. Bei Auseinandersetzungen zwischen italienischen Truppen und bewaffneten Kämpfern in Nassirijah wurden am Dienstag 15 Iraker getötet. 35 weitere Iraker und elf Soldaten wurden italienischen Angaben zufolge verletzt. Den Auseinandersetzungen mit den Schiiten fielen in den vergangenen Tagen schon insgesamt mehr als 100 Iraker und 20 Soldaten zum Opfer.

      US-Präsident George W. Bush hat betont, dass er trotz der Gewalt am 30. Juni als Termin für die Machtübergabe festhalten werde. Auch der britische Premierminister Tony Blair bekräftigte am Dienstag die Entscheidung. Angesichts der verheerenden Sicherheitslage hat das UN-Flüchtlingshilfswerk die Rückführung irakischer Flüchtlinge aus Iran vorübergehend eingestellt."


      Meine Prognose:
      Ich rechne damit, das der schiitische Aufstand (oder besser gesagt der Aufstand der Anhänger El Sadrs ) innerhalb der nächten 10 Tage den gesamten Irak und insb. Bagdad erfasst.
      Der Mob wird die Straßen regieren und alle öffentlichen Verwaltungsgebäude werde binnen kürzester Zeit in die Hand der "Rebellen" fallen. Die ist eindeutig der Super-GAU für die Besatzungstruppen. Paul Bremer wird mit den Mitgliedern des Verwaltungsrates in letzter Minute mit dem Hubschrauber aus Bagdad evakuiert. Die Amerikaner werden sich außerhalb ihrer Militärbasen nicht mehr im Irak bewegen können ohne noch viel mehr als bisher um ihr Leben fürchten zu müssen.

      Als Gegenreaktion wird eine massive Bombadierung der Hochburgen der Sadr Anhänger vorgenommen. Es wird mehr Tote unter der Zivilbevölkerung geben als im Krieg vor einem Jahr. Würden die Amerikaner nun abziehen, dann wären 2 Dinge gewiss:

      - der Irak wäre wesentlich instabiler als unter Sadam und würde zu einem radikalfundamentalistischen und extrem antiamerikanischen Mullahstaat werden (ein Paradies für Terroristen jeder Art)
      - George Bush hätte die Wahl so sicher verloren, dass er eigentlich gleich zurücktreten könnte


      Was wäre aber die Alternative für die Amerikaner?
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 04:22:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die einzige Alternative für die Amerikaner wäre:


      Hi Iraker, entschudligung, daß wir einmarschiert sind.
      Saddam war ein Bösewicht, seit froh, daß er weg ist,
      und jetzt macht etwas aus der neuen Situation. Tschüss!


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 08:39:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich rechne damit, daß der Aufstand von El Sadr innerhalb der nächsten 10 Tage, bis auf einige Widerstandsnester, in sich zusammenbricht.

      Würden die ausländischen Truppen (es sind nicht nur Amerikaner!) nicht darum kämpfen, daß die Terroristen in die Schranken verwiesen werden, würde nämlich die ganze Region destabilisiert. Das würde allen schaden, auch uns Deutschen, am meisten aber den Irakis selbst, die ohne ausländische Hilfe den Wiederaufbau nach fast 30 Jahren Saddam Hussein nicht alleine schaffen können.
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 09:20:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      Und was noch viel interessanter ist, ist die Frage, wie es mit Deutschland weitergeht! Bis 2006 sollen ja keine neuen Reformen mehr kommen. Und was bisher gemacht wurde, ist einfach nur ein Witz. Wir drohen auch im blutroten Chaos zu versinken
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 00:39:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      for4zim,

      weshalb glaubst Du, daß der Aufstand binnen 10 Tagen
      zusammenbrechen wird. Die Demografie im Irak spricht
      total dagegen. Erst heute haben die Amis eine Moschee
      zerstört, das entflammt den Hass sogar bei den Gutmütigen.

      Die Amis müssen froh sein, daß den Irakis nichts, der
      Tedd-Offensive des Vietkong Vergleichbares gelingt. Die
      armen Jungs aller Länder, die von ihren Regierungen mißbraucht werden, tun mir leid. Auch die vielen unschuldigen Iraker.

      Meine Meinung: Wenn die Amerikaner noch einige Moscheen
      zerstören, dann wird kein Regime in islamischen Staaten
      sich mehr sicher fühlen, wenn es nicht Partei für die
      Widerstandskämpfer im Irak ergreift und sich mehr und mehr
      von Amerika distanziert.

      Als der Irak-Krieg sich abzeichnete habe ich hier geschrieben,

      daß man einen Krieg, bevor man ihn führt, diplomatisch
      und moralisch gewinnen muß.

      Amerika hatte den Krieg bereits vor dem Beginn diplomatisch
      und moralisch verloren. Unter diesem Fehler leidet die ganze Sache. Und mit jedem Tag wird es für die Amerikaner
      schwerer, noch erhobenen Hauptes aus der Sache heraus zu kommen.


      mfg
      thefarmer

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      Avatar
      schrieb am 08.04.04 08:02:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      thefarmer, warte einfach mal ab.

      Von einer gewissen Warte aus ist es ganz nützlich, daß Al Sadr gerade jetzt sich im Aufstand verheizt und seine Mehdi-Truppen opfern muß. Nach der Übergabe der Verwaltung des Iraks an die irakische Regierung und vor Wahlen möchte man ganz sicher nicht, daß Al Sadr noch über eine Hausmacht verfügt.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 08:14:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Der Irak ist ja die bevorzugte Spielwiese aller tumben Amerikahasser.

      Bevor man fragt wie es weitergeht, muß man erstmal fragen wie es soweit kommen konnte. Dabei geht es nicht um die Frage ob der Krieg gerechtfertigt war oder ob die Amerikaner nach dem militärischen Sieg politisch planlos waren, sondern nur um die instabile Lage trotz militärischer Besatzung.

      Die Geschichte wiederholt sich. Schwartzkopf, der den Auftrag von Bush senj. nur angenommen hat wenn er "nicht kämpfen muß mit auf den Rücken gefesselten Armen", (gemeint von ihm war die militärische Kriegsführung in Vietnam) wurde viel zu früh eingebremst aus politischen Überlegungen, Saddam überlebte, die Schiiten hatten die Arschkarte.

      Bush jun. hat den 2. Irakkrieg zwar bis zu einem militärischen Ende gebracht, war aber politisch völlig überfordert. Die notwendige Härte fehlte ihm einfach um einen militärischen Sieg auch in einen politischen Erfolg zu verwandeln. Das schlechte Gewissen wegen der sehr "weichen" Kriegsgründe, machten aus seinen Truppen "weiche" Ziele.

      Dies war für jeden objektiven Betrachter erkennbar, wenn man auf Fernsehbildern, kurz nach dem faktischen militärischen Sieg der Invasionstruppen, Irakis mit Maschinenpistolen rumfuchteln sah, und die amerikanischen Soldaten verkauften denen auch noch Zigaretten. Dies war der Anfang vom Ende.

      Die normale Entwicklung wäre gewesen:

      1. Schnelle und unerbittliche Entwaffnung der Bevölkerung
      2. Ausgangssperre und Neuordnung des öffentlichen Lebens
      3. Rascher Aufbau der wirtschaftlichen und politischen Strukturen durch die Irakis.

      Daß hierzu noch eine ganze Reihe einschneidender anderer Massnahmen notwendig gewesen wären versteht sich von alleine.

      Nun liegt das Kind im Brunnen und die es stellt sich die Frage was zu tun ist.
      Die Amerikaner sitzen auf des Messers Schneide. Werden sie jetzt brutal, dann schmieden sie Sunniten und Schiiten zusammen, bringen die restliche arabische Welt komplett gegen sich auf, die Vietnamisierung droht.

      Bleiben sie weiter so planlos wie sie sind, dann wird es irgendwann einen irakischen Norden geben, von Amis und Kurden kontrolliert, und einen "befreiten" Süden, den sich anfangs Schiiten und Sunniten brüderlich teilen um sich hinterher gegenseitig abzuschlachten.

      Die Lösung könnte nur ein sehr schnelles Ersetzen der Amerikaner und Briten durch die UNO sein. Truppen die überwiegend aus dem arabischen Raum kommen, und dann sehr schnell Punkt 1-3 wie oben beschrieben.

      Ansonsten wird sich im Irak ein altes deutsches Sprichwort bewahrheiten: Müßiggang ist aller Laster Anfang.
      Und wenn der Müßiggänger noch eine Knarre hat und einen hetzenden "Geistlichen" im Hintergrund, dann sollte man schnellstens eine Lösung des Problems finden.

      Und wer meint er muß über die Amerikaner in primitivster Hetzlust herfallen, der sollte sich mal überlegen wo "Geistliche" aufzuhalten wären, die die Massen fanatisieren können, und gerade die stärkste militärische Macht der Ungläubigen besiegt hätten.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 08:59:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      Über die Sprache der "befreier" kann man sich als zivilisierter Europäer nur wundern oder liegt es an einer :eek: ungeschickten Übersetzung ???

      Rumsfeld will Oberhand behalten
      "Militärisch robustes Vorgehen"

      Die USA haben sich - ungeachtet der Opfer auch in den eigenen Reihen - entschlossen gezeigt, die Aufständischen im Irak in die Knie zu zwingen. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld kündigte einen entschlossenen Kampf an. Die Truppen würden "militärisch robust vorgehen, wo nötig", sagte er. Die USA hätten keinerlei Absicht, den Irak zu verlassen. "Wir sind fest entschlossen, die Oberhand zu behalten."

      n-tv, 08.04.2004

      ... solche tumben Durchhalteparolen kamen lange Zeit aus dem Reichsbunker in Berlin auch , wie wird das wohl enden ? :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 09:04:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      thefarmer

      ich denke, for4zim hat Recht. Amerika wird diesen Aufstand mit aller Macht blutig niedermachen. Und das ist auch die einzige Möglichkeit, dem Land wirklich Friedensvoraussetzungen zu schaffen.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 09:17:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      DerIslaender, ich verstehe nicht ganz, was Du meinst.

      Soll sich Rumsfeld in Euphemismen ergehen? Natürlich will er, daß die Besatzungstruppen die Oberhand behalten. Sind sie etwa entsendet worden, um gepflegt bei einer Tasse Tee mit den Mehdi-Truppen auszudiskutieren, ob islamischer Fundamentalismus oder Demokratie für den Irak besser wären, und daß es ehrlich irgendwie nicht ganz korrekt ist, Bomben zu werfen und Leute abzuknallen?

      Wenn ein Politiker Machtpositionen vertreten will, dann soll er das auch ehrlich sagen. Gelogen und diplomatisch geschönt wird schon viel zu viel.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 14:32:12
      Beitrag Nr. 11 ()
      Die bombardierung einer Moschee durch Ungläubige löst eine grundsätzliche feindselige Haltung bei den breiten irakischen Volksmassen und in der gesamten islamischen Welt aus.

      Der Irak wird in nächster Zeit ein Sammelbecken fanatischer Selbstmord-Attentäter und Gurilla-Kämpfer aus allen islamischen Staaten.

      Nach dem die Gewalt eskaliert und immer mehr Besatzungssoldaten sterben, wird der Druck in den einzelnen westlichen Staten, die Soldaten zurückzuholen, so stark, daß die Kontingente nach und nach den Irak verlassen.

      Bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen gewinnt Kerry mit dem Versprechen, die amerikanischen Soldaten im Falle seines Wahlsiegs sofort zurückzuholen, angesichts der täglichen Meldungen über amerikanische Gefallene haushoch genüber Bush und wird neuer US-Präsident.

      Nach Rückzug der Allierten Streitkräfte innerhalb weniger Tage kommt es zu einem kurzen Bürgerkrieg im Irak, in dem die Machtverhältnisse geklärt werden. Unter Einfluß des benachbarten Irans entsteht ein islamischer Gottesstaat.

      Dadurch bekommt die islamistische Bewegung weltweit Auftrieb und bisher von den US-Amerikanern eingesetzte bzw. gestützte Regimes kommen gefährlich ins Wackeln: Pakistan, Afghanistan, Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten.

      Es folgt eine stärkere Bindung der islamischen Länder zu einer zunächst lockeren Union, man spricht mit dem Westen mit einer Stimme. Der Rückzug der Israelis aus Palästina und die Gründung eines palästinensischen Staates wird durch einen Ölboykott gegenüber den westlichen Staaten erzwungen.

      Die Regierung der USA wünscht sich dann rückblickend, nie in den Irak einmarschiert zu sein.

      mfg BaBa
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 15:02:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die Soldaten unter Androhung von Ermordung von Geiseln abzuziehen, wäre genau die falsche Entscheidung. Sie bestärkt doch gerade die Terroristen noch mehr Gewlt sprechen zu lassen, wenn sie merken, daß sie mit diesem Mittel Erfolg haben.

      Ist denn so schwer zu kapieren, daß man denen nicht in die Hände spielen darf?
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 15:11:50
      Beitrag Nr. 13 ()
      In den ARD-Nachrichten wurde gerade gesagt das die Entführer die 11 asiatischen Geiseln (alles Zivilisten)bei lebendig verbrennen wollen wenn Japan und Südkorea nicht in drei Tagen ihre Soldaten zurückziehen. Da kann man doch mehr als bezweifelen das im Irak aber auch in fast jedem anderen muslimisch geprägten Land Demokratie je funktionieren wird.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 15:23:22
      Beitrag Nr. 14 ()
      #11 sogar sehr wahrscheinlich deine zukunftsversionen.an eine andere alternative wage ich noch nicht zu denken, falls ein solches eintreffen nachträglich bekämpft werden würde.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 15:33:13
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 11 BaldurBanane,

      das kann ich mir nicht vorstellen, daß Kerry die Amerikaner abziehen kann. Das würde ja bedeuten, daß tausende von Irakern, die mit den Amerikanern eine Demekratie aufbauen wollen, gelyncht würden. Und gerade Leute, die vernünftig und nicht so islamisch verblendet sind.Die Amerikaner haben es angefangen, jetzt müssen sie es auch ausbaden bis zum bitteren Ende. Vater Bush hat schon gewußt, warum er nicht weiter einmarschiert war.Sein Sohn meinte wohl, er wäre klüger.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 15:53:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      Nach Rückzug der Allierten Streitkräfte innerhalb weniger Tage kommt es zu einem kurzen Bürgerkrieg im Irak, in dem die Machtverhältnisse geklärt werden. Unter Einfluß des benachbarten Irans entsteht ein islamischer Gottesstaat.

      Dadurch bekommt die islamistische Bewegung weltweit Auftrieb und bisher von den US-Amerikanern eingesetzte bzw. gestützte Regimes kommen gefährlich ins Wackeln: Pakistan, Afghanistan, Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten.


      Ich halte es gar nicht mal für schlecht, wenn die Saudis einen schiitischen Gegenspieler vor die Nase gesetzt bekommen. Die Finanziers von al-Quaida sitzen im wahabitischen Saudi-Arabien und keinesfalls in Teheran.

      Mit der Hightech-Spararmee des Risiko-Strategen Rumsfeld wird man nicht eine Bevölkerung beherrschen können, die feindselig eingestellt ist. Das konnte die riesige, der Brutalität durchaus nicht abgeneigten sowjetische Armee schon nicht, die sich nicht mal gegen Steinzeitkrieger wehren konnte. Und vor allen dingen: Die amerikanischen Soldaten wissen nicht mehr, wofür sie eigentlich kämpfen.

      Die Stimmung da unten kann ich schlecht einschätzen, kann mir aber gut vorstellen, dass die Habenichtse dort unten schnell einer Gehirnwäsche unterzogen werden können.
      Ich kann gar nicht ausdrücken, für wie bescheuert ich die amerikanische Außenpolitik halte.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 15:55:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      das kann ich mir nicht vorstellen, daß Kerry die Amerikaner abziehen kann. Das würde ja bedeuten, daß tausende von Irakern, die mit den Amerikanern eine Demekratie aufbauen wollen, gelyncht würden.

      Ähhhm, was mit den sudvietnamesischen, katholischen Verbündeten der USA passiert ist, ist Dir bekannt?
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 16:43:56
      Beitrag Nr. 18 ()
      unvermeidlich wird sein, daß der Irak nach Abzug der US-Truppen anti-westlich sein wird, aus einem einfachen Grund:

      die Korankrieger werden so lange weiter bomben, bis sie ihren Gottesstaat haben.

      Man muß sich die Motivation dieser Leute vorstellen. Denen ist ihr Allah viel wichtiger als der Mitmensch, und darum haben die auch keine Skrupel, Blutbäder anzurichten.

      "Stabil" wird der Irak also erst dann, wenn die brutalste Fraktion die Macht errungen hat, oder der Staat in ethnische Regionen zerteilt ist.

      Nun zu den wirtschaftlichen Auswirkungen.

      Wie in vorausgegangenen Postings richtig angemerkt, bekommt die "islamistische Volksbewegung" gewaltig Oberwasser, wenn sie die Amis, bzw. die von ihnen installierte Regierung davon gejagt hat.

      Die Destabiliesierung pro-westlicher Regierungen in islamischen Ländern ist so gut wie sicher.

      Das wirkt sich aus auf den Ölpreis. Zusammen mit dem Nachfrageschub aus China kommt langsam eine Inflation ins Rollen, die den $ unter Druck bringen wird.

      Die FED hat nun die Wahl: Zinsen erhöhen, und den Immobilienmarkt belasten sowie die Neuverschuldung der Konsumenten reduzieren, was in eine Rezession führen muß,

      oder den $ dem Markt überlassen, was aber ebenfalls über Verluste bei den Long-Bonds zu einer Krise am Immoblienmarkt führt, aber wenigstens die Kreditkartenschuldzinsen niedrig läßt.

      Zusätzlich sind "Solidaritätsanschläge" gegen die bösen Amis wahrscheinlich überall auf der Welt.

      Die FED kann dann nicht mehr, wie 2001, die Zinsen massiv senken, die Regierung die Steuern nicht noch weiter senken........

      der Irak-Krieg könnte das Platzen der jahrelang aufgeblasenen Greenspan-Bubble auslösen.

      Vor diesem Szenario wird klar, wie verzweifelt die Lage der USA inzwischen geworden ist, und daß sie keine andere Wahl haben, als die "Wiederstandskämpfer" niederzuringen, weil davon ein Großteil ihrer (und der Welt) wirtschaftlichen Zukunft abhängt.

      Von daher ist klar, auf welche Karte die Amis im aktuellen Konflikt setzen müssen. Quasi kämpfen bis zum Endsieg.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 16:55:00
      Beitrag Nr. 19 ()
      Denali

      so "schön" wie Deine Analyse ist (ich lese Deine Beiträge immer sehr gerne), es ist Kaffeesatzleserei.

      Du vergisst bei der logischen Weiterentwicklung der momentanen Situation drei entscheidende Dinge:

      1. Al Qaida hat mit der von Dir beschriebenen Entwicklung nicht viel am Hut. Die Moslems sind keine homogene Gruppe die durch dick und dünn gehen. Diese Spinner zerfleischen sich bei Gelegenheit wieder selbst.

      2. Ganz so einfach wird sich weder der Westen, noch der Osten (China !) einfach so in sein Schicksal ergeben. Not macht erfinderisch in technologischer Sicht und bringt neue Koaltionen in politischer Sicht.

      3. Die Moslems werden sich spätestens dann die Finger verbrennen wenn sie an eines ihrer Lieblingsfeindbilder hingehen: Israel wird sich diesen Strauchdieben nicht no hündisch unterwerfen wie es einige hier am liebsten tun würden.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 17:17:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Wilbi
      Warum sollten die Amerikaner deswegen nicht abziehen? Seit WW2 haben die Amis doch nur ihre eigenen Interessen verfolgt, ohne dabei die Welt und / oder Menschen in anderen Ländern zu schonen. Das schreiben sie sich nur auf die Fahnen.:mad:
      Auf jeden Fall wird der amerikanischen Regierung völlig Wurscht sein ob da ein paar unwichtige Araber gelyncht werden.
      Nach dem ersten Irakkrieg wurden die Schiiten, die den Ameriaknern geholfen haben auch gelyncht. Eigentlich gut, wenn die dafür jetzt mal ein paar Amis im Gegenzug platt machen.

      Ich glaube, wenn die USA im Irak noch etwas retten wollen, dann nur mit der UN. Und das wäre von Anfang an das beste gewesen. Aber dann hätte man diesen Krieg nicht mit bewußten Täuschungen anzetteln dürfen.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 17:25:31
      Beitrag Nr. 21 ()
      Eine Lösung wäre in der Tat das Oberkomando der UNO zu überlassen und weitgehend Blauhelmsoldaten aus arabischen Staaten zu engagieren, dies würde auch von der irakischen Bevölkerung akzeptiert werden.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 18:31:11
      Beitrag Nr. 22 ()
      @denali #18

      da sind eine Menge Annahmen drin, die von weiteren Annahmen abhängen, und damit entsprechend unsicher wird die Prognose.

      1.) Es ist nicht gesagt, daß der Irak in den uns bekannten Grenzen weiterbestehen wird.

      2.) Die Korankrieger werden durch den Wunsch nach einem Gottesstaat getrieben, sagst Du. Ich bezweifel, ob Du mit der derzeitigen Bevölkerung des Iraks einen gottesstaat aufmachen könntest.

      Ich bezweifel weiterhin, daß es eine durchgängige Programmatik für einen islamistischen Gottesstaat gibt.

      Die Unvermeidlichkeit, die Du in Deinem ersten Satz postulierst, der Irak würde anti- westlich, und er würde zerfallen, ist eine mögliche Variante, die aber, sollte beides gleichzeitig geschehen, sich bereits widerspricht. Ein Kurdenstaat, sollte dieser entstehen, würde ganz sicher nicht auf Protektion durch den Westen verzichten können, zumal der Westen erstb einmal die Türkei dazu bewegen muß, einen solchen Staat zuzulassen.

      Was nicht nur eine Sezession in der Türkei auslösen könnte, sondern auch in Syrien. Und womöglich im südlichen Kaukasus.

      Ich kann nicht beurteilen, ob dies jemand will, oder gar betreibt.

      Die islamistische Volksbewegung bekäme Oberwasser, wenn Dein Szenario stimmen würde. Tatsächlich kann man sich nicht vorstellen, daß der gesamte Irak islamistisch werden würde. Das wäre dann ein islamistischer suunitischer, und ein schiitischer Staat. Oder hast Du die Vorstellung, es könne einen islamistischen, fundamentalistischen Gottesstaat geben, der beide Richtungen einschließt ?

      Ich mache den Fall, daß mit Wegfall des Saddam Hussein eine Kraft vrschwunden ist, die tatsächlich in der Lage war, arabische Länder zu destabilisieren. Bist Du der Meinung, es ginge von einem dieser zukünftigen Staaten eine militärische Gefahr für einen Nachbarstaat aus ?

      Für den Iran ? Für Kuweit ? Für die Türkei ? Für Syrien ? Für Jordanien ?

      Die Frage des Ölpreises. Die wird nun seit Entstehung der Irak- Krise für alles mögliche herangezogen, hat sich aber eigentlich immer gegensätzlich zur Marktvoraussage entwickelt. Mit Beginn des letzten Irak- Krieges fiel der Ölpreis. Er begann zu steigen, nachdem die USA den Krieg für beendet erklärten.

      Ich lese immer sehr interessiert die Voraussagen, was den Verlauf des Dollar angeht. Wenn Dun eine Zeitung aufschlägst, die 2 Monate alt ist, dann müßtest Du Dich zwicken aufgrund der dort angestellten Voraussagen. Von 1,30 war die Rede, von 1,35 bis 1,40, aufgrund des vorhandenen Doppel- Defizits.

      Wer darauf gesetzt hat, ist nun eine ganz arme Sau. Der Kurs im Moment ist 1,2081/87

      Eine Voraussage, wie sich die Inflation entwickelt, unter Berücksichtigung des Währungsverlaufes, unterliegt also aus den genannten Gründen einer vergleichbaren Hypothetik.

      Solidaritäts- Zuschläge gegenüber den bösen Amis ? Besteht nicht eines der Probleme der Weltwirtschaft gerade darin, daß alle Welt den Amis ihren Dreck verkaufen will, und in tiefe Depressionen versinkt, wenn der Dollar dann tatsächlich einmal fällt, weil die Gewinne wegbrechen ?

      Greenspan- Bubble, das ist so ein Schlagwort. Irgendwann einmal ist ein bubble kein bubble mehr, sondern die längste Phase wirtschaftliczhen Aufschwungs, welche die USA je erlebt hat. Und ich hoffe, daß dies noch weitergehen kann , obwohl auch ich befürchte, daß uns hier bald die Katze frißt. denn sie frißt vor allem uns. Ich kenne all die gesundbetereien, daß wir nur noch 20 % in dollar exportieren. Die Wahrheit ist: die anderen zun das auch. Wenn der Dollarraum also wegbricht, dann bricht er auch für jene aus dem Euro- Raum weg, mit denen wir dann auf den übrigen Märkten verschärft konkurrieren.

      Nicht die Lage der USA ist verzweifelt, Denali, unsere Lage ist verzweifelt. Wir erlauben uns den Luxus, bei einer doppelt so hohen Arbeitslosigkeit wie in den USA, und einem Wirtschaftswachstum, wo man unsere null mit deren 4 Prozent vergleichen müßte, denen eine verzweifelte Lage zu attestieren.

      Die sie demnächst wegspült.

      Das wird eine Freude für uns werden.

      Sollte es den USA nicht gelingen, diese Widerstandskämpfer niederzuringen, dann hat dies noch keinen direkten Einfluß auf unsere Länder.

      Sollte sich daraus aber tatsächlich eine wirtschaftliche Implikation ergeben, oder diese aus anderen Gründen erfolgen, welche die USA ereilen, dann wir das eine ziemlich spannende Sache für uns in der BRD, in Europa, vielleicht auch in China, oder in Japan.

      Mir ist heute schon klar, daß der Irak- Krieg die General- Entschuldigung für alle demnächst eintretenden Probleme bei uns sein wird, die generelle Schuldzuweisung, warum es bei uns nicht läuft. Das wird Schöders Wahl- Hit für 2006, wir, die Opfer seiner Irak- Politik. Ich werde ihn dann wählen.

      Ich gebe aber vorerst zaghaft zu bedenken, daß wir hier, was unsere Wirtschaft angeht, bereits auf dem Zahnfleisch gehen und von den USA abhängen. Da fürchteten wir bereits den Untergang der westlichen Welt, weil die Computer die Zeitumstellung auf das Jahr 2000 nicht überstehen würden.

      Ich habe mir heute die Anhöhrung der Cond. Rice angesehen. Ich sehe in Gesamt- Ezuropa nichts und niemand, was an Tatkraft den Amis nahekommt, keine Figur, die auch nur annähernd so ernsthaft und professionell sich den Problemen stellt, wie diese Amis. Ich sehe bei den Amis das Bemühen, es nicht, wie bei uns, bei populistischen Schuldzuweisungen und Erörterungen zu belassen, wie westliche Werte verteidigt werden müssen.

      Wenn die USA bis "zum Endsieg" kämpfen müssen, dann tun sie es auch für uns, sofern wir uns überhaupt noch zur freien Welt zählen.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 21:12:07
      Beitrag Nr. 23 ()
      Der größte Fehler der Amierkaner ist folgender:

      Sie versuchen den Irak zu verwestlichen

      und sehen nicht, daß ihnen Europa, insbesondere so
      wichtige Staaten wie Deutschland oder Frankreich

      demografisch, wie Käse in der Hand zerrinnen und
      sich zu islamischen Staaten (100 Jahre!) wandeln.

      Der Gewinn des Irak für den Westen und sei er noch
      so total, wird nie den Verlust weiter Teile Europas
      in das muslimische Lager aufwiegen. Ich sage nur
      (Kalifate auf Deutschem Boden oder jeder 5. neugeborene
      Franzose bereits ein Muslim.)


      mfg
      thefarmer


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