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    + US: Hohe Staatsschulden = Hohe Inflation?! + - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.08.04 15:03:58 von
    neuester Beitrag 03.02.05 22:12:52 von
    Beiträge: 42
    ID: 888.036
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      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:03:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wird wirklich Druck auf die Zentralbank ausgeübt, dass durch Infaltion der reale Wert der Staatschulden gesenkt wird?

      Empirisch ist der Zusammenhang: Staatsschuld = Inflation nicht bewiesen.

      Oder sehe ich das falsch?


      Gruß Kosto
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:29:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ne, sicher net! Siehe Japan: EXTREM hohe Staatsschulden und teilweise schon Deflation! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:32:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wie ist das überhaupt möglich? Wo bleibt das Geld?

      Zur Zeit wandert sie ja in Rohstoffe, aber wo war es vorher investiert?

      Das mit Japan stimmt vortrefflich.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:33:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      Da fehlt es mir an Wissen, z.B.

      Welche Regelungen gibt es bezüglich der im Umlauf befindlichen Geldmenge?
      (kann der Staat einfach so Geld drucken und damit die Schulden bezahlen?)
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:41:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3
      Geld ist u.a. ein Tauschmittel, d.h. die Rohstoffproduzenten kaufen für das eingenommene Geld Waren, die andere aus den Rohstoffen Produziert haben. Geld ist nur wertvoll, solange alle der Überzeugung sind, dass sie für das Geld wieder Güter eintauschen können.

      Tricky wird es mit der Geldvermehrung durch Zinsen. Ich glaube als Gegegewicht müssen irgendwo Schulden existieren. Ist mir aber alles ziemlich unklar.

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      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:46:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      @kosto1929,

      der Witz ist, bei den USA steckt nicht nur der Schuldner in der Schuldenfalle, sondern auch die Gläubiger (da reale Gegenwerte für ihre Kredite nur zu einem Bruchteil existieren - der Rest besteht aus gedruckten Dollarnoten und sonstigen Schuldverschreibungen auf dem Papier). Würden die ihr Geld einfordern und auch erhalten, würde diese unmittelbar zu einer Kettenreaktion führen und zur Hyperinflation. Um die Inflation aber möglichst zu verhindern (und somit einer Entwertung ihrer angehäuften virtuellen Dollarnoten), müssen sie ständig mehr Dollars aufsaugen und dafür Waren liefern.

      Das geht solange gut, solange der Gläubiger (z.B. China) noch lieferfähig ist und auf der anderen Seite auch der Konsum noch funktioniert (die Nachfrage nach ausländischen Gütern in unserem Fall).

      Aber auf beiden Seiten wirds zunehmend enger. Die Amis haben schon ihre Häuser mit Hypotheken zugeknallt, so daß für den Konsum der Zukunft keine Reserven mehr existieren.

      Die Entscheidung in diesem Spiel sollte nicht mehr allzu fern in der Zukunft liegen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:46:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hmmm... es gibt doch grundsätzlich zwei "Geldfaktoren", die die Nachfrage und damit die Preissteigerung anheizen:

      a) Die Geldmengenvermehrung
      b) Die Geldumlaufgeschwindigkeit!

      Ich denke mal, daß trotz Geldmengenvermehrung die Umlaufgeschwindigkeit in Japan wg. massiver Kaufzurückhaltung eben zu KEINER Inflation geführt hat! Man möge mich korrigieren! :D
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:51:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Haulong

      Die Bond-/US-Dolarnachfrage kommt aus Japan und China.

      Wer finanziert denn das große Defizit in Japan.

      Die Sparquote in den USA liegt zwischen 0-2%

      In Europa 5-10%

      Unsere Finanzsysteme sind eben "nur noch" auf Vertrauen aufgebaut (die Goldbindung ist ja schon lange abgeschafft).


      Fragt sich nur wann...
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:54:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Hansibal_Lecter

      Da kann ich dir nur zustimmen. Ob es noch andere Erklärungen gibt?!

      Da müßte mal ein VWL´er ran.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 15:55:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      Vielleicht macht man sich am Anfang der Überlegung die Sache einfacher, indem man den Begriff Inflation aufteilt in:

      a) Inflation, die durch Nachfrageüberhang entsteht und

      b) importierte Inflation

      und sich überlegt, was das eine vom anderen unterscheidet und welche Länder davon betroffen sind oder in der Zukunft betroffen sein könnten.

      Unter dem Begriff "importierte Inflation" gibt einige interessante Links bei Google.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:03:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      Das hier kling für den Anfang schon mal recht brauchbar:
      http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Deflation_und_Infl…
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:09:10
      Beitrag Nr. 12 ()
      Selbst im Ausland wird darüber diskutiert daß die Amis zur Zeit eine "Entschuldung" betreiben.

      Die meisten Kredite sind in Dollar notiert. Die brauchten dabei dann nur noch die nötigen "Papierchen" zu drucken und ihre Schulden begleichen...

      Wenn ein bestimmtes Niveau erreicht wird, zieht man dann einfach die Zinssätze wieder hoch....

      Mehr vertrauen erhält hierbei der EURO, der dabei wieder steigt....

      Was soll man sagen !?! Dollar regiert (noch) die Welt !!!
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:15:56
      Beitrag Nr. 13 ()
      @kosto:

      Das hohe US-Staatsdefizit führt laut nachfolgender Auflistung zur Fiskalinflation, d.h. "die Schulden von heute sind Steuern von morgen".

      In den USA sind aber noch andere Faktoren verantwortlich für Inflation, z.B. das Geldmengenwachstum, um Rezessionen zu verhindern, was zu Währungsungleichgewichten führt, die zeitlich verzögert korrigiert werden.

      Die USA befinden sich in dem Sonderfall, daß die meisten Waren in deren Währung abgerechnet werden, d.h. es kommt auch nur ein besonderer Fall in Inflation in Frage.


      Liste mit Inflationsursachen
      http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation

      * Nachfragesog:
      ---------------
      o zu starke Geldmengenvermehrung (monetaristische Theorie)
      + aus dem Ausland (Übergreifen der Inflation von Land A in Land B)
      + aus dem Inland (Zentralbank erhöht die Geldmenge)

      o nicht monetäre Ursachen
      + privater Konsum
      + betriebliche Investitionen
      + Staatsausgaben (Fiskalinflation)
      + Exporte

      * Angebotsdruck:
      ----------------
      o Kostendruck
      + Importe oder in Fremdwährung gehandelte Waren, z.B. Erdöl (US-Dollar)
      + Zinsen
      + Steuern
      + Löhne (Lohnkosteninflation)

      o Gewinndruck



      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:19:32
      Beitrag Nr. 14 ()
      Vielen Dank für die gute Erklärung!

      :)
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:33:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hier ist noch was interessantes:

      http://www.donau.de/modperl/news_mz_details.pl?itemid=3476


      Wir haben eine riesige Inflation vor der Tür

      Oberpfälzer Analyst Bergold: Kaufkraft sinkt bereits

      Von Bernhard Fleischmann, MZ

      REGENSBURG/LUXEMBURG.

      Die hohen Rohstoffpreise sind die Folge einer bereits in Gang gekommenen erheblichen Geldentwertung. Und es kommt noch schlimmer: Wir haben eine riesige Inflation vor der Tür, zeigte sich Uwe Bergold am Freitag im Gespräch mit der MZ überzeugt. Der Anlageberater der Vereinigten Sparkassen Eschenbach, Neustadt/WN, Vohenstrauß hat bundesweit in den Medien für Furore gesorgt. Er hatte rechtzeitig vor dem Platzen der letzten Börsenblase gewarnt und seinen Kunden stattliche Gewinne bescherte, während das Gros der Anleger gewaltige Verluste einfuhr.

      Seit vielen Jahren werde eine expansive Geldpolitik betrieben. Während die offizielle Inflationsrate sich zwischen einem und zuletzt gut zwei Prozent bewegte, sei die Geldmenge regelmäßig um sieben bis neun Prozent gewachsen. Diese Diskrepanz erklärt Bergold mit einer versteckten Inflation, die in den statistischen Warenkörben verschleiert werde. Bei den Grundbedürfnissen der Bürger wie Lebensmittel und Energie macht Bergold eine jährliche Teuerung von gut und gern zehn Prozent im Euro-Raum aus. Die Folge: Die Leute verlieren immer mehr an Kaufkraft. Die USA weiteten ihre Geldmenge bei etwas höheren offiziellen Inflationsraten als in Europa sogar um bis zu 20 Prozent aus.

      Die Rohstoffpreise stiegen schon seit drei Jahren. Weil die Produzenten diese Teuerung weitergeben müssten, erhöhten sich eben auch die Konsumentenpreise. Bergold: Der hohe Ölpreis ist nicht die Ursache für die Inflation, sondern die Folge des Geldmengenwachstums. Der Wert der Rohstoffe bleibe eigentlich gleich; es ändere sich der Preis aufgrund der Werthaltigkeit der Währungen.

      Auch in den offiziellen Statistiken macht sich die Teuerung bemerkbar: Die Inflation ist wieder zu einem Problem in der Euro-Zone geworden. Die jährliche Teuerungsrate sprang im Mai auf 2,5 Prozent, nach 2,0 Prozent im April. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit.

      Artikel vom 01.06.2004, 10:36 Uhr



      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:42:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      Naja...

      Der Markt hat eigentlich genug Liquidität. Nur es wird nicht investiert !!! Die Inflation wird meiner Meinung nach erst so richtig anspringen sobald auf der Investitionsseite etwas passiert...

      Aber das kann noch einige Zeit kosten.. (politische Unsicherheit, Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wirtschaft, Terrorangst...etc.)

      Bis dahin sollte man keine Panik verursachen....

      Die Märkte wollen doch nach oben, jedoch auch zu schnell !!
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:43:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      Warum gab es in Japan keine Inflation?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:48:30
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die Analyse von Volkmar ist sehr gut aber mir persönlich viel zu theoretisch. Die Wirklichkeit sieht doch ganz vereinfacht ausgedrückt so aus:

      USA ist sowohl auf der Staatsseite als auch auf der privaten Seite haushoch verschuldet. (die Privatverschuldung ist x-fach so hoch wie in Europa!!!)Höhere Zinsen wären sowohl für den Staat als auch für die privaten Haushalte dauerhaft tödlich.

      Also, unser alter zittriger Mann, namens Greenspan ist in einer beschissenen Situation. Er hat als höchstes Gebot auf die Inflation zu achten. Also muß er bei Inflationsanzeichen die Zinsen erhöhen. Das hat er angekündigt und getan. Bis hierhin gut. Macht er es aber weiterhin und vielleicht sogar noch in größeren Schritten wird es die Konjunktur, vor allem den privaten Verbrauch rigoros abwürgen. Dann geht es wieder von vorne los.

      Drum denke ich der Alte wird die Zinsen maximal solange erhöhen, so lange der Markt das so gut verdaut wie beim letzten Mal. Der Zinserhöhungsspielraum ist also stark begrenzt.
      Das Staatsverschuldungsproblem kann er nur durch einen niedrigen Dollar lösen. Schulden zu hohem Kurs aufgenommen, zu niedrigem Kurs zurückbezahlen, das ist die Devise. Hohe US-Zinsen und niedriger Dollar funktioniert aber dauerhaft auch nicht.
      Also keine oder nur ganz langsame Zinserhöhung, solange die Inflation nicht aus dem Ruder läuft.
      Wenn die Inflation aber aus dem Ruder laufen sollte, (z.B. durch die hohen Energiepreise; und dies ohne dass die Kapazitätsauslastung der Wirtschaft so drastisch ansteigt, dass das Arbeitslosenproblem nicht nur in USA vor allem auch in Europa gelöst werden kann) dann haben wir ein richtiges Problem, und ich möchte nicht in der Haut von Greesnpan stecken. Und ich weiß auch ncht, wie man sich dann im Depot positionieren soll.
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:54:54
      Beitrag Nr. 19 ()
      #17
      Weil mit gezinkten Karten gespielt wird.
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 16:56:40
      Beitrag Nr. 20 ()
      #19

      Welche Karten meinst du?
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 17:13:35
      Beitrag Nr. 21 ()
      #17, kosto:

      "Warum gab es in Japan keine Inflation?"

      Gab es doch Ende der 1980er Jahre. Meiner Meinung nach herrscht in Japan deswegen schon so lange Deflation, weil man aus machtpolitischen Gründen einen Bereinigungsprozeß verhindern wollte, d.h. man hat die Geldmenge frühzeitig ausgeweitet, damit aber die Korrektur der herrschenden Ungleichgewichte und Fehlinvestitionen verhindert. Daher kommt Japan einfach nicht mehr auf die Beine.

      Heute ist es so, daß Japan und die USA die Geldmenge im Gleichschritt erhöhen, damit sind die Währungsungleichgewichte nicht so gravierend. Aber Inflation aufgrund des steigenden Ölpreises haben auch die Japaner!


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 17:16:06
      Beitrag Nr. 22 ()
      Wenn das stimmt was man liest,laufen die Geldpressen in Japan auf Hochtouren.Die kaufen wiederum amerikanische Anleihen damit der Handel sprich Export mit USA funktioniert.Die Japaner selbst wurden 2 mal abgezockt.Einmal der Immo Crash,Ende der 80-er und noch einmal mit dem Börsenbomm 1996-2001 wo jeder nicht nur Japaner das Geld nach Amerika pumpten.Darum auch keine Inflation in Japan weil die Unsicherheit viele Japaner ähnlich wie bei uns stark verunsucherte.Die einen hatten alles Verloren die andern hielten fest an dem was sie noch hatten.Wo keine große Nachfrage ist kann auch keine Inflation sein.Hätten Japan Europa und USA gleichzeitig seit Ende der 80-er die selben Probleme gehabt hätten wir schon längst Inflation.Aber keine Sorge. Die kommt noch.
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 17:16:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ende der 80er Jahre wurde die Immo-Blase korrigiert

      So extrem ist es in den USA nicht, auch wenn uns dort die Korrektur noch bevor steht.


      Japan profitiert von China.

      Doch gibt es viel interessantere und billiger Alternativen um China herum.
      Avatar
      schrieb am 03.08.04 17:26:25
      Beitrag Nr. 24 ()
      In GB wird es auch noch interessant.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.08.04 23:21:44
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hey Kosto, habe da was für dich wegen Japan....


      Japan und die USA im finanzkapitalistischen Dilemma

      Geplatzte Blasen machen keinem Banker Kummer - und Ruhe ist auch dann die erste Bürgerpflicht. So schien es zumindest in Japan, denn dort liegt der Crash inzwischen schon zehn Jahre zurück und war fast in Vergessenheit geraten, weil sich die Weltwirtschaft davon lange Zeit nicht sonderlich beeinträchtigt zeigte. Von 1965 bis 1990 hatte der japanische Aktienmarkt eine stetige, zuletzt immer schnellere Aufwärtsbewegung durchlaufen, die weit über den realen Erfolg von Nippons Exportmaschine hinausschoss. Der Nikkei-Index der Börse in Tokio stieg um nicht weniger als 3.700 Prozent auf fast 40.000 Punkte und die spekulative Börsenkapitalisierung wurde noch einmal übergipfelt von einem phantastischen Anstieg der Immobilienpreise. Japan hatte sich reich gerechnet. Als die Blase 1990 sowohl bei den Aktien als auch bei den Immobilien platzte, stürzten die Finanz- und Immobilienmärkte ab und haben sich nie wieder erholt. Der Nikkei wurde halbiert, um danach immer weiter nach unten zu trudeln. Bekanntlich sitzt das japanische Finanzsystem seither auf einer Masse fauler Kredite in der Größenordnung von 1000 bis 2000 Milliarden Dollar.

      Eigentlich hätte die Konsequenz der Bankrott der großen Banken, der Zusammenbruch des Finanzsystems und eine schwere Depression Japans mit Rückschlag auf die Weltwirtschaft sein müssen. Wieso konnte diese Konsequenz für so viele Jahre vermieden werden? Dafür gibt es vor allem zwei Gründe.

      Erstens ermöglichte die vom Buddhismus und Shintoismus geprägte paternalistische Kultur Japans eine kollektive Manipulation der Finanzmärkte und Bilanzen, wie sie im westlichen Konkurrenz-Kapitalismus undenkbar wäre: Durch ein Geflecht von Loyalitäten und Abhängigkeiten, Überkreuz-Beteiligungen, Mafia-Filz (Yakuza) und informellen Absprachen unter staatlicher Guide wurde ein Großteil der faulen Kredite und nicht realisierten Verluste in Auffanggesellschaften geparkt oder zu den Bilanzterminen auf Treu und Glauben zwischen den Banken und Unternehmen durch Scheinverkäufe hin- und hergeschoben.
      Den Banken wurde erlaubt, die Eigenkapitalquote zu senken und Aktienpakete nicht zum Marktwert, sondern zum Einkaufswert zu bilanzieren usw. Obwohl es trotzdem eine Pleitewelle gab, konnte auf diese Weise der große Bankenkrach vermieden werden. Viele Tausende von eigentlich bankrotten Unternehmen vor allem in der Bau- und Immobilienbranche sowie im Einzelhandel wurden am Scheinleben erhalten, ein bis zwei Millionen Arbeitsplätze ohne ökonomische Basis durchgeschleppt.

      Zweitens war es die Export-Einbahnstraße über den Pazifik in die USA, die Japan dazu verhalf, die Systemkrise hinauszuschieben. Schon der vorherige Aufschwung war von einem wachsenden Exportüberschuss getragen gewesen, dessen Löwenanteil die USA aufgenommen hatten. Dem stand und steht bis heute kein gleichgewichtiger Warenstrom in die umgekehrte Richtung gegenüber, sondern stattdessen eine wachsende Außenverschuldung der USA - vor allem in Japan. Auch mit den Erlösen der weiter laufenden Exportwalze konnte sich die japanische Ökonomie über Wasser halten und ihr Finanzsystem vor dem Zusammenbruch retten.

      Dennoch musste von Anfang an ein Preis für die Vermeidung der Systemkrise bezahlt werden, nämlich zwar nicht die große Depression, aber doch die Stagnation der Konjunktur mit immer stärkeren deflatorischen Tendenzen. Die unter der Last fauler Kredite ächzenden Banken zögerten mit der Vergabe weiterer Kredite, die verschuldeten Unternehmen mit neun Investitionen, und die in großem Ausmaß mit geplatzten Hypotheken belasteten und von ungewohnter Arbeitsplatz-Unsicherheit geplagten Konsumenten übten sich in Kaufzurückhaltung - bei einem 60-prozentigen Anteil des Konsums am japanischen Sozialprodukt eine starke Konjunkturbremse.

      Die japanische Regierung versuchte zwischen 1991 und 2000 mit nicht weniger als zehn keynesianischen Konjunkturprogrammen - völlig gegen den neoliberalen ökonomischen Weltkonsens - vergeblich das Ruder herumzureißen.
      Der einzige "Erfolg" bestand darin, dass Japan die Weltspitze der Staatsverschuldung übernahm: War der Staatshaushalt 1989/90 als leuchtendes globales Vorbild noch mit insgesamt nur 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschuldet und erzielte damals sogar einen jährlichen Überschuss von 2,9 Prozent des BIP, so hält er inzwischen mit insgesamt 140 Prozent und einer jährlichen Neuverschuldung von 10 Prozent des BIP einen Negativrekord.
      Parallel dazu veranstaltete die Bank of Japan eine Zinssenkungsrunde nach der anderen, um schließlich zu einer paradoxen "Nullzinspolitik" beim wichtigsten Zinssatz, dem Tagesgeld, überzugehen: Die Banken konnten sich fast zum Nulltarif refinanzieren. An der binnenökonomischen Stagnation änderte sich dadurch nichts. Die verschuldeten Unternehmen und Haushalte nahmen trotz günstiger Konditionen keine neuen Kredite für Investitionen und Konsum auf. Umgekehrt zerstörte die Nullzinspolitik natürlich jeden Anreiz, Geld im Inland anzulegen. Die Wirkung war eine ganz andere: Institutionelle und private Anleger nahmen zu extremen Niedrigzinsen Geld auf, um es zu wesentlich höheren Zinsen im Ausland anzulegen. Japan überschwemmte die ganze Welt mit seiner wundersamen Liquiditätsschöpfung und heizte die globalen Finanzmärkte an, während zu Hause nichts mehr ging.
      Nur um wenige Jahre zeitversetzt durchliefen die Tigerstaaten Südostasiens denselben Krisenzyklus wie Japan. Seit Mitte der 80er Jahre vom Aufschwung des Exports getragen, der ebenfalls einseitig über den Pazifik in die USA ging, bildeten auch die neuen "Wunderländer" auf dieser Grundlage eine spekulative Blase bei Aktien und Immobilien, die bekanntlich 1997/98 platzte.
      Und wie in Japan wurden die daraus resultierenden faulen Kredite und nicht realisierten Verluste mit Hilfe des asiatischen Paternalismus unter dem Deckel gehalten, während die weiterlaufenden Exportüberschüsse im Handel mit den USA der Kompensation dienten. Zwei Jahre später gab es allgemeine Entwarnung: Die Asienkrise, so hieß es, sei überwunden und die Bank of Japan sah das Konjunkturtal durchschritten, erhöhte erstmals seit zehn Jahren
      die Zinsen und kündigte marktöffnende Reformen an.
      Umso größer der Katzenjammer, als parallel zu einem dramatischen Absturz der Aktienmärkte in den USA, Europa und Japan im Frühjahr 2001 der japanische Finanzminister mit einer für asiatische Verhältnisse außergewöhnlich undiplomatischen Offenheit plötzlich wie aus heiterem Himmel verkünden musste, das Finanzsystem seines Landes stehe kurz vor dem Kollaps.
      Welche Veränderungen sind für diese unerwartete Wendung verantwortlich?

      Japan ist von seinem lange verdrängten, aber nie wirklich bewältigten Crash des Jahres 1990 eingeholt worden. Die Verzögerung der Systemkrise war nur unter der Bedingung möglich, dass irgendwann die Binnenkonjunktur wieder anspringt.
      Alle Versuche, diesen Start mit Hilfe staatlicher Geldspritzen zu bewerkstelligen, sind nun ausgereizt. Der durch diesen Misserfolg mitbedingte neuerliche Verfall des Nikkei-Index um mehr als 30 Prozent seit Beginn des Fiskaljahres 2000/01 hat den Banken zusätzliche unrealisierte Wertverluste in bis zu zehnfacher Höhe der angestauten faulen Kredite eingebracht. Bei der anstehenden jährlichen Bilanzierung wird ein massiver Abzug von Guthaben
      verunsicherter Bankkunden befürchtet. Schlagartig ist der Druck gestiegen, der verzögerten "Bereinigung" von Unternehmenssektor und Arbeitsmarkt endlich freien Lauf zu lassen. Der Optimismus der Bank of Japan hat sich als grandiose Fehleinschätzung erwiesen.
      Gleichzeitig droht aber auch der andere Motor der japanischen Krisenverhinderung ins Stocken zu geraten, nämlich die Exportmaschine in die USA. Die geplatzten Blasen Japans und der Tigerländer konnten ja nur deshalb über Jahre hinweg kompensiert werden, weil die Blasen in den USA (und parallel dazu in Europa) noch munter weiter aufgebläht wurden. Nur durch den permanenten Zufluss ausländischen Geldkapitals und die ebenso permanente Steigerung der Aktienwerte konnten die USA die Überschüsse der ganzen Welt importieren und die notleidenden Volkswirtschaften stützen. Seit März 2000 aber sind die "neuen Märkte" der High-Tech- und Internet-Werte um 60 bis 80 Prozent abgestürzt genau ein Jahr später scheint nun auch der Verfall
      der Standardwerte begonnen zu haben.

      Zweckoptimistisch wird allgemein behauptet, dass die Krisenkurve Japans 1990 und der Tigerstaaten 1997/98 nicht mit derjenigen in den USA heute zu vergleichen sei die US-Ökonomie sei viel resistenter. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der spekulative Boom in den USA wurde nicht auf einen Exportboom aufgesattelt, sondern umgekehrt auf ein mit Außenverschuldung bezahltes gigantisches Handelsdefizit. Insofern ist die Tiefendimension der US-Krise viel schlimmer. Zwar hat es in den USA keine zusätzliche Blase am Immobilienmarkt gegeben wie in Asien, dafür aber die zusätzliche und viel größere Blase
      der "New Economy". Und hatte Japan 1990 noch eine Sparquote von 16 Prozent, so ist sie heute in den USA gleich Null oder sogar negativ. Selbst die viel gepriesenen Überschüsse des US-Staatshaushalts in den letzten beiden Jahren liegen mit 2,3 Prozent des BIP unter den damaligen japanischen.
      Vor allem aber: Die Unternehmen und Konsumenten sind in den USA wesentlich höher verschuldet als es die asiatischen jemals waren. Im Vertrauen auf weitere Kurssteigerungen ihrer Aktien-Portfolios haben die US-Privathaushalte bis Herbst 2000 praktisch den Konsum mehrerer Jahre vorweggenommen.
      Und zusätzlich zu den ohnehin schon aufgehäuften Schulden haben viele Unternehmen der IT-Branche seit dem Beginn der Talfahrt an der Nasdaq in der falschen Hoffnung auf eine baldige Trendwende eigene Aktien im großen Maßstab zwecks Kurspflege auf Pump zurückgekauft inzwischen ist ihre Lage umso verzweifelter. Es war absehbar, dass der Prozess der Privat- und Unternehmensverschuldung irgendwann den Prozess der Börsenkapitalisierung überholen würde. Die anhaltende Flut von Gewinnwarnungen in allen Bereichen der US-Ökonomie (und inzwischen auch in Europa) zeigt, dass das Limit erreicht oder schon überschritten ist. Kapitalismus ohne Profit geht nicht. Und jetzt brechen auch die Umsätze in wichtigen Bereichen (wie z.B. bei Mobiltelefonen) weg.

      In der krisenhaften Verschränkung einerseits von Konjunktur und Börse auf der strukturellen Ebene, andererseits von Nordamerika und Asien auf der Ebene der Weltmarktbeziehungen, zeichnet sich somit die Möglichkeit einer Eskalationsbewegung ab. Generell ist bei ökonomischen Rückwirkungen mit einer Inkubationszeit von sechs Monaten bis zwei Jahren zu rechnen. Seit Ende 2000 zeigen sich die ersten Brandspuren des Crashs an der Nasdaq in der US-Konjunktur. Diese Spuren wiederum haben den Crash beschleunigt und auf die Standardwerte übergreifen lassen. Als Folge der Abschwächung in den USA gehen nun Export und Investitionen in Japan zurück, was dort
      den Druck auf das Finanzsystem erhöht. In der Folge davon wiederum könnte, wie schon lange befürchtet, japanisches Geldkapital aus den USA abgezogen und dadurch der Abschwung der US-Konjunktur beschleunigt werden usw. Dieser Eskalation würde sich Europa kaum entziehen können. Nicht nur der Export in die USA und nach Japan würde zurückgehen, sondern auch der Export in alle vom japanischen und US-amerikanischen Abschwung betroffenen Volkswirtschaften - sowohl in Asien und Lateinamerika als auch innerhalb der EU selbst.

      Hinter der Unberechenbarkeit der Erscheinungen und den wilden Ausschlägen der Finanzmärkte steht letzten Endes die Entwertung der Arbeit und damit die Entsubstantialisierung des Geldes durch die unbeirrt mahlende Mühle der 3. industriellen Revolution. Mit jedem partiellen Crash wird die Systemkrise reifer und dringt auch in den Zentren stärker an die Oberfläche. Wenn das globale Desaster abermals verzögert werden soll, muss um jeden Preis der Konsum in den USA und Japan angeschoben werden.
      Das dürfte diesmal jedoch schwieriger sein als in der Vergangenheit. Das Platzen der US-Blase ist viel gravierender als das Platzen der asiatischen Blase. Denn die USA haben keine andere USA, um einen Crash außenwirtschaftlich zu kompensieren. Sicher könnten sie versucht sein, ihre Probleme zu exportieren. Für eine Exportoffensive fehlen ihnen als notorischem Importweltmeister aber die Produkte und Kapazitäten. Außerdem müssten sie, um die Krise exportieren zu können, den Dollar drastisch abwerten, was zu einem Abwertungswettlauf mit dem Yen, in der Folge mit sämtlichen asiatischen Währungen und schließlich auch mit dem Euro führen würde. Dieses durchaus realistische Szenario einer globalen Währungskrise (die Yen-Abwertung hat bereits begonnen) wäre erst recht verheerend für Konjunktur und Finanzmärkte.
      So bleibt nur das alte Mittel der direkten und indirekten staatlichen Geldspritzen. Innerhalb weniger Wochen hat die US-Notenbank (Fed) drei Zinssenkungen vorgenommen und eine vierte angekündigt, (Anmerkung: heutiger Stand --> tiefster Zinssatz seit 40 Jahren!!!) Präsident Bush plant ein zehnjähriges Steuersenkungsprogramm von 1600 Milliarden Dollar pro Jahr, und die Bank of Japan ist nicht nur zur Nullzinspolitik zurückgekehrt, sondern will die Kontingente der Geldversorgung erhöhen und damit die Refinanzierung der Banken erleichtern.
      Es ist aber unerfindlich, warum in Japan jetzt plötzlich funktionieren soll, was bisher versagt hat, und warum die USA mit derselben Methode besser fahren sollen als Japan. Bushs Steuersenkung betrifft entweder nur Haushalte, deren Konsum bereits gesättigt ist, oder die frei werdenden Gelder müssen zur Sanierung der aufgelaufenen Schulden verwendet werden. Aus demselben Grund verpuffen die Zinssenkungen in den USA und Japan, denn das billige Geld wird eher für Umschuldungen im Unternehmens- und Privatsektor verwendet als für Investitionen und Konsum.

      Wenn also die Geldspritzen wirken sollen, müssen sie in einer wesentlich höheren Dosis verabreicht werden als bisher. Und dabei muss auch die Europäische Zentralbank (EZB) mitspielen, weil sich sonst die globalen Kapitalströme umkehren und so die Krise potenziert statt verhindert wird. Neben einem Abwertungswettlauf ist also ein Zinssenkungswettlauf denkbar. Der große Sündenfall gegen die monetaristische Wirtschaftstheologie zeichnet sich bereits ab als eine Art Börsenkeynesianismus, um durch ein synchrones Öffnen der Geldschleusen in allen drei großen Wirtschaftsblöcken das
      Finanzkapital und die davon abhängig gewordene Konjunktur zu retten.
      Der Preis dafür wäre die Rückkehr der Inflation, die in den USA bereits jetzt bei einer Jahresrate von 3,5 Prozent liegt. Noch vor wenigen Monaten hätte dies Herrn Greenspan alarmiert und zu Zinserhöhungen veranlasst, heute treibt ihn die Not zu einer genau entgegengesetzten Politik. Geht es in diese Richtung weiter, ist sogar die historisch einmalige Gleichzeitigkeit von Depression und Inflation möglich: nämlich eine Deflation der Vermögenswerte durch
      Aktiencrashs mit der Folge von Massenentlassungen und Massenbankrotten, während die am Markt verbliebenen Unternehmen sich aufgrund ihrer Überschuldung trotzdem zu Preiserhöhungen gezwungen sehen.

      FÜR SIE PERSÖNLICH HEISST DAS VOR ALLEM, DASS SICH IHR VERMÖGEN IN GEFAHR BEFINDET UND SIE RASCH HANDELN SOLLTEN, bevor Sie nicht mehr dazu in der Lage sind. Wir stehen direkt vor der größten Wirtschaftskrise der menschlichen Geschichte.
      Alles, was Sie zur Zeit tun können um Ihr Vermögen wenigstens einigermaßen zu behalten, ist folgendes:
      1.) Haben Sie KEINE SCHULDEN. Bauen Sie alle Schulden SO SCHNELL ALS MÖGLICH auf 0 ab. Auch, wenn Sie dazu auf allen Luxus verzichten und von Brot und Wasser leben müssen.
      2.) Investieren Sie überschüssiges Geld in PHYSISCHES Gold und Silber (Münzen), Bargeld in kleinen Scheinen, ausländische Währungen (CHF), Tauschmittel (was in Not- und Kriegszeiten benötigt wird), auch NAHRUNGSMITTEL!!!!!
      3.) Informieren Sie sich möglichst umfassend über das, was für die Zukunft zu erwarten ist. Informieren Sie sich NIEMALS über die Massenmedien über die Themen, die Ihre Zukunft betreffen, sonst werden Sie sehr schnell feststellen, dass Sie betrogen wurden und nunmehr vor dem Nichts stehen. Haben Sie kein Vertrauen in die Massenmedien in allen Fragen, die Ihre persönliche Zukunft betreffen!
      Das sind nur 3 gutgemeinte Tipps und natürlich gäbe es noch auf viel mehr auf Hunderten Seiten zu sagen.
      Lesen Sie dazu einfach auch die Bücher vom Kopp-Verlag ( www.kopp-verlag.de ).
      Avatar
      schrieb am 06.08.04 10:08:20
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hab gerade einen erstklassigen Cartoon gefunden, der das kommende Szenario treffend beschreibt:




      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 06.08.04 11:08:47
      Beitrag Nr. 27 ()
      @schwabday

      Vielen Dank für den Artikel!

      :)
      Avatar
      schrieb am 06.08.04 11:09:12
      Beitrag Nr. 28 ()
      Der Cartoon ist wirklich gut...

      :D
      Avatar
      schrieb am 10.08.04 21:01:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      Wird wirklich Druck auf die Zentralbank ausgeübt, dass durch Inflation der reale Wert der Staatschulden gesenkt wird?

      Empirisch ist der Zusammenhang: Staatsschuld = Inflation nicht bewiesen.


      Würde die Frage mal so formulieren: die Entscheider in den modernen Zentralbanken sind auch nur Menschen, die dem Zeitgeist folgen. Auch werden sie letztlich über politische Prozesse ausgewählt.

      Wenn eine Mehrheit in der Politik Staatsschulden weginflationieren will, passiert das auch früher oder später. Hohe Staatsschulden verleiten dabei eher zu so einem Schritt.

      Anders ausgedrückt: die Höhe der Inflationsrate liegt da, wo die Zentralbank sie haben will, und damit handelt es sich um eine politische Entscheidung.

      Warum gab es in Japan keine Inflation?

      Weil die japanische Wirtschaft nach wie vor sehr leistungsfähig ist und die Zentralbank dort den Geldwert nicht einfach kaputt gehen lassen will. Allerdings kommt man mehr und mehr zu einer Anything-but-Deflation-Einstellung...
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 15:52:58
      Beitrag Nr. 30 ()
      @koste

      staatsschulden sind nur ein faktor für die geldmenge. wichtig sind hier die intl. zahlungsströme.

      die USA kann übrigens nicht pleite gehen, da sie das geld für ihre schulden selbst drucken kann. die abwertung des $ wird aber durch höhere nachfrage nach $ bei tieferem kurs wieder aufgefangen, siehe auch purchasingpowerparity...
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 23:46:22
      Beitrag Nr. 31 ()
      #30

      Dollars drucken, ok.Wie sieht es aber aus,sollte die Welt in einigen Jahren mit Dollars überflutet sein?
      Avatar
      schrieb am 09.11.04 10:14:40
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hyperinflation wäre wohl zu hoch gegriffen - aber die Währung lebt vom Vertrauen.

      Dieses schindet mehr und mehr...
      Avatar
      schrieb am 09.11.04 10:15:59
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Conquer

      Bei fallendem Dollar können die Bonds schwer platziert werden.

      Da braucht es viel Fingerspitzengefühl.
      Avatar
      schrieb am 29.11.04 20:27:56
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ all:

      Wenn ich es richtig verstanden habe, laeuft es momentan auf folgende Entwicklung heraus:
      Laengere Zeit von Inflation - Zusammenbruch - Deflation

      Wie kann man sich in so einer Zeit bitte sinnvoll positionieren?

      janhendrik
      Avatar
      schrieb am 29.11.04 21:19:21
      Beitrag Nr. 35 ()
      Sachwerte (z.B. Immobilien)

      Gold - ist aber nur psychologisch

      Cash in andere Währungen
      Avatar
      schrieb am 29.11.04 21:52:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      kosto1929
      Immobilien sind bei uns noch zu teuer.Kommt eine Weltwirtschaftskrise wird es hundertausende Zwangsversteigerungen geben.
      Avatar
      schrieb am 30.11.04 19:06:16
      Beitrag Nr. 37 ()
      Ich meine nur:

      Sollte es eien Infla geben und die sich in eine Defla entwickeln, dann aendert sich doch der Investmentstil total.
      Die Investments, die in der Inflation performen, werden das nicht in DEflation tun.

      Gibt es Investments, die in beiden Situationen Erfolg bringen ? :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.12.04 22:19:16
      Beitrag Nr. 38 ()
      empfehle jedem die folgende Seite zum Thema Inflation:
      http://www.financialsense.com/series4/part1.html



      WHAT CAUSES INFLATION?

      Ask any person today what causes inflation and they will tell you that it is rising prices. Like many issues on money, the inflation issue is clouded and confused. That is because the inflationists want it that way. By focusing attention on rising prices, it takes the attention away from the cause, which is excess money creation. Instead, all of the attention is focused on the symptoms of the disease rather than the root of it.

      There are only three ways that prices can rise. The most important influences are as follows:

      1. The supply of money and credit
      2. Supply of goods and services
      3. Demand for goods and services

      Prices can increase by:

      1. Increasing the supply of money
      2. A decrease in the supply of goods and services
      3. An increase in demand, i.e. population increase

      Conversely, prices can decrease by the same three measures when:

      1. The supply of money declines
      2. The supply of goods and services increases
      3. Demand decreases

      These are the only three ways that prices can increase or decline.
      There is very little understanding of where inflation comes from or where it originates. Most individuals define inflation as rising prices. They speak about symptoms rather than cause. If inflation is simply rising prices, then what causes it? You’ll find that inflation is attributed to many sources—none of which are accurate. The common misperceptions by policymakers and the public is that inflation has three principal causes:

      1. Cost-push inflation as a result of arbitrary demands of labor unions.
      2. Profit-push inflation resulting from the greed of businesses raising prices.
      3. Crisis-driven inflation resulting from acts of God or weather.

      The general belief that inflation is the result of something other than its true cause makes it hard to understand and resolve. Most people believe that inflation is conspiratorial such as OPEC raising crude oil prices, businessmen wanting to make higher profits, or unions looking to enhance worker benefits and pay. Somehow inflation has become an evil caused by greedy individuals and businesses. To most people inflation has become a causeless phenomenon inexplicable and born of ill will.


      LET`S GET THIS STRAIGHT

      !!!!!!!Definition

      !!!!!!!!!!There is irrefutable evidence that government is the source of all inflation. An undue increase in the quantity of money is what stands behind a rise in prices. The source of all money or credit is government. !!!!!!!!

      Thinking of inflation only in terms of rising prices is similar to looking at the symptoms of a disease rather than the disease itself. A more exact definition of inflation would be an increase in the quantity of money and credit relative to available goods resulting in a substantial and continuing rise in the general price level, an increase in the quantity of money caused by government.

      You will notice that this definition doesn’t say anything about cost-push, profit-push, or crisis-push inflation. It simply states that the supply of money expands leading to higher prices. It is the expansion of money and not rising prices that leads to inflation. This also points to the real cause behind inflation as government intervention in the economy and financial system by expanding the supply of money and credit in the system.

      Formula

      When the government increases the supply of money and credit in the economy, it increases demand for goods leading to higher prices. Higher demand or lower supply is the only conceivable cause of higher prices. It can be demonstrated by the formula below: [Price Level = Demand/Supply]

      P = Dc/Sc

      To expand and elaborate on this formula, we must add a time factor, which is how long and how fast the holders of money decide to make it available. Lord John Maynard Keynes referred to this as “liquidity preference,” or how much and how long the holders of money liked to keep it on hand. The reverse of this is called the velocity of money, which measures the volume of purchases relative to the supply of money. Money velocity is the hardest to understand because it is dictated by psychological factors. The volume of spending within an economic system is not only determined by the supply of money, but also by the demand for money. The greater the demand for money, the greater is the preference to hold it. (Keynes’ liquidity preference) The smaller demand there is for money, the less preference there is by holders of money to want to hold or store it. Simply put, the greater the demand for money, the lower the velocity and the smaller the demand to hold money, the greater the velocity.

      When individuals decide not to hold money and instead have a preference to spend it, the velocity of money increases. Likewise, when there are desires to hold money instead of spend it, the velocity of money decreases.

      Therefore, to our quantity theory of money, we must add velocity to the equation. The new formula for price levels can then be stated as follows:

      The new equation shows that the general level of prices moves in direct proportion to the quantity of money and its velocity. Price levels move in inverse proportion to the aggregate supply of real values. If money velocity is held constant, then price levels will depend on the quantity of money. It is only when people begin to distrust money and feel that the security of their money is being threatened that money velocity increases. When the value of money is insecure, the demand for it falls. There is less of a desire to hold it because its value is depreciating. People dispose of their money and find a replacement for it in tangible goods that are real. The desire to own commodities or real goods increases because these goods represent a better source for meeting future cash needs.

      During the latter stages of inflation, money velocity increases because people no longer have faith in their currency. As shown in the chart below, the depreciation of the Reichmark increased as the supply of money expanded as did money velocity. Money velocity is a direct reflection of the degree of confidence that people have in their currency. A sharp increase in velocity normally takes places during the final stages of an inflationary crisis.
      Avatar
      schrieb am 27.12.04 19:42:43
      Beitrag Nr. 39 ()
      An Inflation wird kein Weg vorbeigehen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.05 20:55:16
      Beitrag Nr. 40 ()
      @kosto in 35
      Gold - ist aber nur psychologisch:eek:
      Wo bekommt man das?;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.05 22:11:45
      Beitrag Nr. 41 ()
      Von Gold kannst du dir in der Krise (Hunger) auch nichts kaufen.

      Dann zählen wieder die Tauschnaturalien.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.05 22:12:52
      Beitrag Nr. 42 ()
      Der Titel vom Thread entbehrt nicht einer gewissen Brisanz.

      Ein Blick auf die Historie genügt...


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