q.beyond ehemals QSC-Infos am Rande (Seite 9813)

[landibu]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.323.391 von Joanflorian am 10.02.08 13:17:35

meine zahlenreihe für Q4
umsatz 88
bruttoergebnis 25
abschreibung -13
verwaltung & vertrieb -18
finanzergebnis & sonstige betriebliche erträge 3
operatives ergebnis von -3

zusammen mit einem kumulierten operativen ergebnis von Q1 bis Q3 von -3,2 sind zusammen -6,2 für das gesamtjahr.

entweder die abschreibungen in Q4 sinken um 6 mio. (wofür mir ehrlich gesagt vernünftige gründe beim derzeitigen investitionsgebahren fehlen) oder die operative kostenbasis wird um diesen betrag heruntergeschraubt (wofür qsc mindestens 250 leute entlassen müssen). letzte lösungsmöglichkeit: irgendwo kommt einer außerordentlicher ertrag in gewaltiger höhe her? => vll. investitionskostenzuschuss von wholesalern (nicht sehr wahrscheinlich)?

ansonsten passt einfach die EBITDA-aussage 35 mio. für gesamtjahr überhaupt nicht zum avisierten ausgeglichenen konzernergebnis.

[Joanflorian]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.323.304 von landibu am 10.02.08 12:59:28

Sehr gut beschrieben. Aber deine Gewinnrechnung ist nicht nachvollziehbar (-6 Mio für 2008?) Da brauchst Du ja über 70 Mio Abschreibungen. Aus welcher Investition sollen die denn stammen?

[Joanflorian]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.322.696 von braxter21 am 10.02.08 10:03:33

Soweit war mir das auch bekannt. Hätte QSC das Netz nicht im selben Zeitraum ausgebaut hätten wir absolut schon eine Kostenreduzierung gehabt. Aber durch den Ausbau auf 2000 HV wird das wieder aufgefressen. Planmäßig. Wir bezahlen also keine Miete doppelt. Das ist der Effekt und eigentlich nichts besonderes.

JoFlo

[Joanflorian]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.320.177 von San242 am 09.02.08 17:52:55

Das ist der tollste Witz den ich seit langem gehört habe. Markt funktioniert ohne das QSC-Netz. DSL-Markt entstand überhaupt erst duch den Aufbau des QSC-Netzes du Ignorant. Und mit Macht hat meine Einschätzung nichts zu tun, eher was mit Zusammenarbeit, Fäden ziehen im Hintergrund, Netzwerk mit Investoren usw.

[landibu]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.322.060 von schoko65 am 09.02.08 22:39:10

@ schoko65

technik ist nicht nur teilweise sondern mittlerweile weitestgehend geleast. d.h. unter den fixkosten hat man zwei wesentliche positionen:
1. monatliche rate für finanzierungsleasing
2. miete für kollokationsflächen der telekom in den jeweiligen hauptverteilern.

dazu kommen die variablen kosten für die anmietung der TALs von der dtag.

das hauptproblem bei der netzausweitung ist der berühmt berüchtigte und schon viel zitierte skaleneffekt (hier im negativen sinne). für jeden HVT, den QSC neu erschließt haben die erstmal einen haufen kosten und keinen umsatz. macht bei einer aufstockung von schätzungsweise 1.500 auf knapp 2.000 hauptverteiler eine schöne stange geld und geht zünftig zu lasten des EBITDA. man kann das schön in den Q3-zahlen von QSC erkennen, da der umsatz von 79,6 auf 83,1 = + 3,5 gestiegen ist, die netzwerkkosten jedoch von 50,5 auf 57,8 = + 7,3 und damit mehr als doppelt so stark wie der umsatz. dahinter verbergen sich bereits im wesentlichen die kosten für neue kollokationen und das finanzierungsleasing.

auf der anderen seite kann QSC dieses kostenrisiko nur eingehen, wenn es ganz genau kalkulierbare und fest zugesagte zuweisungen von wholesalern für einzelne HVTs gibt. spannend wäre in diesem zusammenhang natürlich die frage nach dem break-even pro HVT?

erst sobald die technischen voraussetzungen standen, konnten überhaupt erst kunden angeschlossen werden. und genau hier kamen wir zum nächsten problem im letzten jahr:
1. verzögerungen bei der bereitstellung von kollokationsflächen in den HVTs (weil die telekom natürlich alles verzögert hat => sogar mit der schönen begründung "streiks" und
2. verzögerungen bei der übernahme von TALs durch QSC (begründung => siehe 1.).

dadurch wurde in Q3 das umsatzziel deutlich durch die zuvor genannten gründe verfehlt. insoweit ist die argumentation des vorstands mit den telekomstreiks und den verzögerungen hinsichtlich der netzfertigstellung absolut schlüssig. meines erachtens wird sich das problem in Q4 immer noch deutlich in den zahlen niederschlagen, da der von wholesalern zugesagte traffic nicht schnell genug auf das QSC-netz gebracht werden konnte, die zinsuhr und mietkosten jedoch bereits in ordentlichem umfang entstanden und sogar weiter gestiegen sind.

auf der anderen seite wird sich das thema komplettanschlüsse für QSC und die wholesalepartner jedoch deutlich ggü. resale bei dtag rechnen. ich habe mir gestern die lidl-preise für dsl angesehen. bei einem nackten dsl-16.000 mit telekomanschluss bist du bei 27,99+16,37=44,36 im monat. bei einem komplett-anschluss kommst du mit 31,99 weg (im übrigen der gleiche preis wie bei qsc-home!). und glaub' mir, wenn QSC - wie immer zusammen mit telefonica - bei lidl seine finger nicht im spiel hat, will ich ab sofort meier heißen. dass QSC-home mit einem eigenen adsl2+ solange gebraucht hat, lag m.e. an den wholesalern. die dürfen ihren eigenen anschluss bestimmt nicht zu preisen unter dem "teuersten" über QSC geschalteten komplettanschluss eines wholesalers anbieten. das war die ganze zeit der grund, warum QSC keinen eigenen adsl2+ anschluss angeboten hat.

@joanflorian

die broadnet-technik in den HVTs kannst du getrost wegschmeißen. da ist fast nix mehr zu verwenden: sind alles alte SDSL-platinen gewesen. QSC hat zwischenzeitlich (zusammen mit der aufrüstung auf adsl2+) SHDSL- und adsl2+-platinen in allen (!) HVTs installiert. bei ein paar HVTs gab es von broadnet wohl auch schon adsl2+-platinen. die konnten sie vll. noch verwenden. der rest war für die schrottpresse. die haben broadnet wegen der kundenkontakte, qualifizierten mitarbeiter und des richtfunks gekauft. nicht wegen deren netz. man hat ja zwischenzeitlich die synergieeffekte hinsichtlich der netzzusammenschaltung vom hohen einstelligen mio-betrag auf einen niedrigen einstelligen mio-betrag zurückgenommen. mit sicherheit, weil man von der technik lange nicht so viel übernehmen konnten wie man vll. selbst gedacht hatte. man ist da von der dynamik des marktes wahrscheinlich negativ überrascht worden.

@all
das einzige, was ich derzeit nicht kapiere ist, wie man auf ein ausgeglichenes ergebnis bei einem positiven EBITDA von 35 mio. kommen will? ich habe es vorwärts, rückwärts, seitwärts gerechnet und komme immer auf einen jahresfehlbetrag von 6 mio. euro für 2008??? ich bitte um stimmen zum thema!

[koeln-porzer]

moin,
ich habe mir mal das Privatkundeangebot von QSC angesehen und für 32,00 Euro eine 16k ADSL+ Leitung inkl. Fritzbox,4 Rufnummern,20 Mailadressen,50MB Webspace inkl. Domain (Webspace+Domain kosten bei anderen Anbietern um die 4,00 Euro/monatl.) zu bekommen finde ich echt nicht teuer.Als Netcologne Kunde bezahle ich 29,90 Euro für Telefonflat und 6k DSL und die Vertragslaufzeit ist bei beiden 24 Monate. Da sollte man sich als QSC´ler doch mal überlegen ob man nicht wechselt

Hier das Angebot im Detail:

Superschnelle Doppelflatrate: Q-DSL home meets FRITZ!Box
Bis zu 16.100 kbit/s inklusive AVM FRITZ!Box ab 35 Euro im Monat

Köln, 18.01.2008. Die Q-DSL home GmbH, Tochter der QSC AG, eines bundesweiten Telekommunikationsanbieters mit eigenem Next Generation Network, bietet Privatkunden ab sofort einen kompletten ADSL2+-Kommunikationsanschluss mit Doppelflatrate ab 32 Euro im Monat.

Mit Q-DSL home 16000 wird der herkömmliche Festnetzanschluss nicht mehr benötigt. Vier Rufnummern sowie ein schneller Internetzugang zum Surfen machen die Doppelflatrate auch für größere Haushalte attraktiv. Bereits vorhandene Analog- oder ISDN-Telefone können mit Hilfe der optional für die Vertragslaufzeit erhältlichen FRITZ!Box Fon WLAN 7170 von AVM weiter betrieben werden. Q-DSL home 16000 basiert auf der schnellen ADSL2+-Technologie und bietet bis zu 16.100 kbit/s im Down- und 1024 kbit/s im Upload. Zusätzlich enthalten sind für die Vertragslaufzeit 20 E-Mail-Adressen, 50 MB Webspace für die eigene Homepage und eine kostenlose Domain sowie die netzbasierte Sicherheits-Lösung Security privat.

Grenzenlos telefonieren
Mit der Telefonielösung "IPfonie privat" können bis zu vier Teilnehmer mit eigener Rufnummer ohne zusätzliche Verbindungskosten in das deutsche Festnetz telefonieren. Andere Verbindungen, wie in Mobilfunknetze, zu Sonderrufnummern oder ins Ausland werden zu günstigen Konditionen abgerechnet1. Auch die Übernahme bestehender Rufnummern (Portierung) ist möglich und wird von der Q-DSL home GmbH nicht extra berechnet2.

Gruß
Porzer

[braxter21]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.320.209 von Joanflorian am 09.02.08 17:57:25

also soweit mir das erklärt wurde ist es so, dass man für die zusätzlichen Hauptverteiler von broadnet nach Abschaltung dann keine Miete mehr zahlen muß an die Telekom. Wartung und andere Kosten fallen weg. In der Regel ist es ja so, dass in diesen Verteilerräumen von der Telekom ein Telekom Hauptverteiler steht und daneben dann halt noch einer oder mehrere von anderen Anbietern. Da die Räume der Telekom gehören, verlangt diese Miete. Diese Miete ist so eine Art Hoheitsrecht. Drum sagen manche auch, das wären die heiligen Räume der Telekom. Ohne die läuft gar nichts. Die ganze Regelung läuft über die Telekom und ist sehr aufwendig. Ich wüßte jetzt nicht, dass QSC eigene Verteilerräume hat.
Es ist vielmehr so beim Thema QSC+Telefonica, dass mir QSC letztes Jahr im Herbst sagte, dass derjenige den WHolesalekunden bekommt, der den nächsten Hauptverteiler hat. Ich glaub das nicht mehr ganz.
Telekom hat in Deutschland glaube ich 8000 Hauptverteiler.
Ich hätte gerne die Standpunkte gewußt und wo Telefonica ihre Hauptverteiler mit drin hat und wo QSC. Wie weit sich das alles überschneidet. is aber anderes thema.
einen sonnischen Sonntach

[schoko65]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.320.209 von Joanflorian am 09.02.08 17:57:25

die Technik bei QSC ist doch mehr oder weniger geleast, oder ?
Wäre ja auch gut so, denn im Gegensatz zum Auto kann man die Technik nach vier Jahen in den Schrott schmeißen. Dementsprechnend
hoch werden auch die Leasinggebühren sein. Bei Gewinnen könnte man die gegenrechnen, doch wird es Gewinne geben ?

[Joanflorian]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.319.550 von braxter21 am 09.02.08 16:31:47

Was hat das eigentlich für finanzielle Auswirkungen, wenn Broadnet-HVs abgeschaltet werden? Wenn man die Technik nur ausbaut und in andere neue HVs wieder eingebaut hat eigentlich gar keine. Außer dass man die Technik nicht neu beschaffen muss wenn es der neueste Stand war.

[San242]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.318.781 von Joanflorian am 09.02.08 14:05:37

Ich meinte damit-das du QSC einfach zuviel Marktmacht unterstellst!
Der Markt funktioniert mit QSC- aber wahrscheinlich auch ohne!

Na dann Schönes Wochenende