AMD auf dem Weg zum Earnings-Crossover mit Intel - Älteste Beiträge zuerst (Seite 972)

[BavarianRealist]

Na, da hatte ich mich im Vorfeld wohl nicht getäuscht: AMD hatte zu Ende Q2 seine Preise hoch gehalten, weil man schon mehr als genug Units an CPUs in Q2 verkauft hatte. Und damit gabs wohl auch kein Channel-Stuffing.

Units +38% QvQ, und das im schwachen Q2 gegenüber Q1, das ist doch wohl der Hammer.

ABER wohl so, wie ich es schon zu Ende Q1 vermutete: man hat vermutlich einfach Ende Q1 nicht mehr verkaufen wollen und die Umsätze ins Q2 geschoben, anders ist dieser extreme Sprung wohl nicht rational zu erklären (so wie ich es vermutete...).

Und dass man für so ein Rück-Erobern von Market-Share kräftig am ASP opfern musste, ist wohl auch nix Neues. Wo dürfte jetzt AMDs Unit-Market-Share liegen? Irgendwo weit über 25%, eher so bei 28%. Diese Unit-Market-Share will man vermutlich jetzt mit Biegen und brechen erobern, um damit auch leichter höhere Stückzahlen an eigenen Chipsets und den neuen HD2400/2600-GPUs in den Markt zu bekommen.

Nur leider kamen ATIs HD2400/2600 so spät, dass sie wohl so gut wie nichts mehr fürs Q2 beitragen konnten...da gabs dann leider die große Lücke. Sehr schade! Aber damit sollte dann ATI in Q3 einen riesigen Sprung QvQ machen, womöglich im Bereich von +50%.

[Wörns]

Antwort auf Beitrag Nr.: 30.767.828 von BavarianRealist am 19.07.07 23:08:34

Ich hatte deutlich weniger Units erwartet. Wurde im Prinzip deutlich, nachdem heute die PC Verkaufszahlen rauskamen.
Die Unit sind insofern ein Lichtblick, als dass AMD sie hoffentlich irgendwann mit K10 aufwerten kann.
Trotzdem braucht AMD in Kürze Geld.
MfG Wörns im Chat

[BavarianRealist]

Antwort auf Beitrag Nr.: 30.768.019 von Wörns am 19.07.07 23:36:02

@Wörns: "...Trotzdem braucht AMD in Kürze Geld..."

Wenn alles einigermaßen laufen sollte, sollte es keine Cash-Knappheit geben: zum einen ist ordentlich Cash in der Kasse, dann soll Equipement für rund 300Mio$ verkauft werden und sie sollen ja jetzt rund 350Mio$ Cash Subsidy von Dresden bekommen. Das sieht das dann alles schon viel besser aus.

Zudem:

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: im schwachen Q2-Quartal haben beide, Intel und AMD in Units ZUGELEGT! Das riecht ja geradezu nach einem gigantischen H2/07!!!

Für Q3 erwarte ich für AMD einen Umsatz-Sprung von >+30%!

Warum?

Ganz einfach: Q3 wird ein kräftiges Unit-Wachstum zeigen,
AMD wird mit vielen neuen Produkten in Q3 erstmals Umsatz machen auf die man in Q2 sehnlichst gewartet hatte, und diese sollten einen zusätzlichen Schub bringen:
- weitere 65nm-CPUs
- Barcelona
- RX780, RS740 und ein klein wenig RD790
- RV610/630
- deutlich höherer Market-Share-Anteil bei den Notebooks !!!

...und AMD könnte in Q3 gar in Richtung 30% Market-Share bei den CPU nach Units gelangen.

[Wörns]

@Heinz
Ich glaube inzwischen eher daran, dass AMD in Q4 und Q1 tatsächlich Lieferschwierigkeiten hatte, die jetzt ausgeräumt sind. Damit ist der Effekt aber auch ausgelaufen, sprich die überraschende Unit-Entwicklung Q1 nach Q2 würde sich nach Q3 nicht fortsetzen.

Interessant ist in jedem Fall die Zunahme des Gesamtmarktes. Mein nachträglicher Eindruck ist der, dass es anstelle des herbeigesehnten Vista-Schubs in Q1 eine Vista-Verunsicherung gegeben hat, die jetzt wieder in Normalität übergeht. Quasi das Gegenteil des damaligen Y2K-Effektes. MfG

[BavarianRealist]

Mit den heutigen Q2-Zahlen von AMD wird wohl auch AMDs Message, dass sie in nächster Zeit keine großen Preissenkungen mehr planen würden, verständlich, oder?

Dieser extreme CPU-Unit-Sprung wurde wohl zu großem Teil über das ASP "erkauft". Damit soll vermutlich nicht mehr gesagt werden, als dass man kein weiteres solch aggressives Market-Share-Erkaufen mehr plane. Würde bedeuten: AMDs ASP müsste sich verbessern, zumindest nicht mehr maßgeblich verschlechtern.

Aber was ich daraus weiter entnehme:
Genau das, was ich schon lange erwarte: Intel hat das ASP im Desktop mit Quersubventioniererei kauputt gemacht und AMD hat darauf reagiert: bevor man ein und das selbe Die zu Dumping-Preisen von rund 40$ in den Desktop-Markt verscherbelt, macht man es zu einem Turion-X2 und verscherbelt es dort für vielleicht (relativ gesehen traumhafte) $70. Mit Brisbane, der auf Energie-Effizienz getrimmt sein dürfte, dürfte diese Substitution nun recht effektiv verlaufen.

Rund 70$ für eine DC-Notebook-CPU dürften für die Notebook-Hersteller sehr attraktiv sein, insbesondere wenn AMD nun auch noch ein tolles 690G-Chipset günstig mit anbieten kann (was nochmal Revenue für AMD bedeuten würde). Dass da so macher Notebook-Hersteller kaum Nein sagen kann, solange Intel davon "träumte" für seine Meroms Preise über $200 zu verlangen, liegt wohl auf der Hand. Und sehe ich mich um, was nun Intel-Core2-Notebooks neuerdings kosten, so dürften in letzter Zeit auch Intels Notebook-CPU-Preise geradezu eingebrochen sein. Intel muss wohl nun auf diese neuen Angebote von AMD reagieren, wollten sie nicht, dass ihnen der Market-Share davon bricht.

===> Intels letzte Monopol-Preis-Bastion ist dabei zu fallen. Das wird es AMD in Zukunft viel, viel leichter machen.

Und AMDs nächste Angriffe sind genau im Notebook-Segment geplant: erst demnächst RS740, dann Anfang 2008 Griffin und RS790 und später dann die erste Stufe von Fusion. Und die passenden Notebook-GPUs kann man auch gleich mit anbieten...

[BleibDirTreu]

Gottseidank hat AMD die Preissenkungen auch in verkaufte Stückzahlen ummünzen können.
Allerdings bleibt weiterhin offen, wieso in 04/06 und 01/07 die Stückzahlen so stark eingebrochen sind. Nur aufgrund der Konkurenz durch die neuen leistungsfähigeren Intel-Produkte oder durch Probleme in der eigenen Produktion?
So gesehen relativiert sich die Steigerung der Units schon.

bye

[BavarianRealist]

Antwort auf Beitrag Nr.: 30.769.151 von BleibDirTreu am 20.07.07 08:46:34

@BleibDirTreu: "...Allerdings bleibt weiterhin offen, wieso in 04/06 und 01/07 die Stückzahlen so stark eingebrochen sind. Nur aufgrund der Konkurenz durch die neuen leistungsfähigeren Intel-Produkte oder durch Probleme in der eigenen Produktion? So gesehen relativiert sich die Steigerung der Units schon..."

Hätte es an einem der beiden Fälle gelegen, wäre das im Nachhinein als positiv zu sehen. Im ersten Falle hätte AMD anscheinend technologisch wieder aufgeholt. Im zweiten Falle wären die hohen Verlust teils auf die Fertigungsprobleme zurück zu führen und diese müssten dann in Folge die Kosten wieder kräftig Fallen, wenn man diese Probleme in Griff bekommen hat.

[Wallaby11]

Ist das nicht schön.. unsere AMD ist und bleibt unbrechenbar

einige hätten hier einiges verwettet, dass wir unter 10 Dollar laufen nach den Zahlen ...

okay kann ja noch kommen ...

[BavarianRealist]

"AMD to launch new enterprise management technology by year-end...
...AMD plans to launch a new technology, Remote IT (temporary name), with similar functions to iAMT (Intel Active Management Technology) which forms part of Intel's vPro enterprise platform. The new technology and platform from AMD will launch by the end of 2007, according to sources at PC makers.
AMD's new enterprise platform will adopt AMD Phenom processors, the RS780 and SB700 chipsets, and chips from Broadcom, Realtek and Marvell..."

RS780-Chipset und SB700 womöglich schon Ende-Q4 statt in Q1-08?

aus digitimes: http://www.digitimes.com/systems/a20070720PD210.html

[BavarianRealist]

Ein paar Gedanken von mir zu AMDs Q2:

1. Market-Share-Gewinn

Schon interessant, dass Intel anscheinend bis gestern nicht daran geglaubt hat, dass sie kräftig an Marketshare verloren haben. Anscheinend war das Q2 so stark, dass Intel nicht gesehen hat, wie stark AMD zuglegt hat. Gestriges AMD-Q2 dürfte für Intel ein Schock gewesen sein.

Mit der Ankündigung vor den Q2-Zahlen, dass AMD die Preise nun nicht mehr so weiter senken will, hat man vermutlich Intel vorab auf den Market-Share-Sprung gezielt \"vorgewarnt\". Ich würde das so übersetzen: \"AMD plant ab Q3 nicht mehr so aggressiv zu sein, aber kleine Market-Share-Gewinne wird man weiter planen\".

Das ist insbesondere von Interesse, da Intel vermutlich seine Q3-Guidance mit der Überzeugung erstellt haben dürfte, dass sie in Q2 kaum Marketshare verloren haben und somit ruhigen Gewissens optimistisch nach Q3 blicken könnten. Doch mit AMDs gestriger Info könnte Intels Q3-Guidance zu optimistisch ausgefallen sein.

Was wird Intel nun machen? In Q3 noch aggressiver werden und weiter fallendes ASP in Kauf nehmen? Wird man dann die Q3-Guidance einhalten können? Oder wird man auf ein starkes Q3 hoffen und AMD gleichzeitig weiter stark wachsen lassen?

Wird Q3 stark (wovon ich ausgehe), könnte AMD gar schon in Q3 mit überraschenden Zahlen kommen und Intel dürfte dennoch keine Problem haben, auch seine Guidance zu übertreffen.

Läuft Q3 nicht so toll, dürfte insbesondere Intels Guidance in großer Gefahr sein: entweder verlieren sie zu viel Units (lower revenue) oder ihr ASP sackt zu stark ab (ebenfalls lower revenue, aber auch noch mit lower gross-margin!).


2. Klage gegen Intel

Es ist schon sehr komisch, dass AMDs Q4 und Q1 so extrem schwach waren, aber AMD jetzt im schwachen Q2 solche Sprünge macht. Ebenso wundert mich heute noch, wie leicht AMD zu dem neuen Fremdkapital gekommen ist.

Doch vermutlich wird eben von vielen die Bedeutung der Klage gegen Intel gewaltig unterschätzt!

Und der Erfolg dieser Klage hängt vermutlich sehr von AMDs \"Gesundheits-Zustand\" ab. Würde AMD nun stark da stehen, würde wohl kaum einer sagen, dass Intels Verhalten AMD so stark geschädigt haben könnte, oder?
Ließe es aber AMD zur entscheidenden Zeit der Klage so aussehen, dass Intel dabei sei, sich durch sein Verhalten ein die Gesellschaft schädigendes Monopol zu verschaffen, und zwar auf Kosten anderer (=AMD), dann dürften die Richter ganz anders vorgehen, oder?

Nur wenn AMD Schwäche zeigt (oder vortäuscht), dürfte die Klage Intel langsam Angst machen => könnte für Intel dann teuer werden und man bekäme Intel leichter dazu, sich teuer mittels eines Vergleich \"frei zu kaufen\". (Ich persönlich glaube, dass Intel versuchen dürfte, mit einem Vergleich die Sache vom Tisch zu bekommen, aber man wird AMD nur soviel zahlen wollen, dass AMD nicht zu stark werden würden).

Und wie die Wiwo diese Woche berichtet hat, steht angeblich aktuell eine erste Entscheidung der EU gegen Intel aus. Je schlechter AMD während dieser Entscheidungs-Phase gegenüber der EU auszusehen scheint, desto sauerer dürften die EU-Richter auf Intel sein, zumal AMD ja weitgehend in der EU sitzt.

Könnte also AMD womöglich absichtlich Q4 und Q1 möglichst düster aussehen lassen, weil man die Entbehrungen womöglich in der Zukunft um ein Mehrfaches durch die Klage wieder erhalten könnte und damit gleichzeitig Intel entsprechend schaden könnte?

Nicht nur dass damit womöglich die Strafe der EU gegenüber Intel höher ausfallen könnte, wäre wohl auch die Höhe der Strafe gegen Intel der Grundstein dafür, wie hoch AMD darauf hin seine Schaden-Ersatz-Ansprüche ansetzen könnte. Und obendrein dürften entsprechend der Höhe der Strafe auch die Auflagen gegen Intel für deren zukünftiges Verhalten ausfallen, was ebenfalls für AMD eine Art Windfall-Profit werden dürfte.

Stellt AMD womöglich Barcelona aktuell gar absichtlich etwas schwächer dar, bis die EU eine Entscheidung gefällt hat?

Alles nur Spekulationen von mir, aber meines Erachtens könnte die Bedeutung dieser Klage gegen Intel für AMD von so immenser Bedeutung sein, dass mich nicht wundern würde, wenn man das eine oder andere absichtlich etwas anders aussehen lassen würde, schließlich würde AMD damit auch nur im besten Interesse für seine Aktionäre handeln, oder?