Kupfer: Erste Streiks in Chile, Glencore meldet Produktionszahlen
In der chilenischen Kupfermine Chuquicamata gab es erste Proteste und Streiks, auf Escondida scheinen die Verhandlungen zwischen Betreibern und Gewerkschaften zudem gescheitert zu sein. Unterdessen präsentierte Glencore ordentliche Produktionszahlen.
Auf Escondida könnte bald gestrienkt werden
Das könnte ein heißer Sommer für den Kupfermarkt werden. Denn in Chile gibt es keine Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Betreibern der Excondida-Mine, der größten Kupfermine der Welt. Hier könnte es in den nächsten Wochen zu Streiks kommen, denn laut Aussagen von Gewerkschaftsvertretern sieht es nach einer deutlichen Ablehnung des Angebots der Betreiber aus. Sprecher Carlos Allende sagte, er rechnet mit einer Ablehnungsquote von mehr als 80 Prozent. Danach kann die Regierung noch einen finalen Vermittlungsversuch starten. Ab Mitte August drohen dann Streiks. Die Betreibergesellschaft Minera Escondida gehört zu 57,5 Prozent BHP Billiton, zu 30 Prozent Rio Tinto, zu 10 Prozent der JECO Corporation und zu 2,5 Prozent der IFC.
Chuquicamata-Mine: Arbeiten versperren Zugang
Die ersten Arbeiterproteste gibt es schon in Codelcos Chuquicamata-Mine. Die Bergleute blockierten am Montag den Zugang zu dem Bergwerk. Allerdings geht es in diesem Disput nicht um höhere Löhne, sondern man protestiert gegen die Pläne von Codelco, Chuquicamata von einem Tagebau in eine Untertagemine zu transformieren, was laut Gewerkschaftsangaben 4.500 Jobs kosten würde. Laut anderen Angaben würde die Umwandlung rund 1.700 Arbeiter betreffen. Die Chuquicamata-Mine produzierte im vergangenen Jahr 330.900 Tonnen Kupfer, was knapp ein Fünftel von Codelcos Gesamtförderung entspricht.
Lagerbestände sinken
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Die Streiks und Proteste treffen den Kupfermarkt möglicherweise zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn gerade in der abgelaufenen Woche waren die Lagerbestände an den wichtigsten Handelsplätzen gesunken. Gleichzeitig markierte der Kupferpreis aber bei knapp über 6.000 US.-Dollar je Tonne ein Neunmonatstief. Aktuell kostet eine Tonne Kupfer 6.180 US-Dollar. Dennoch verdienen die Konzerne derzeit sehr gut und häufen jede Menge Cash an, was dem Kupfermarkt eine Übernahmewelle bescheren könnte (mehr hier).