111-Prozent-Chance mit CTS Eventim
Kurz vor Jahresende gab es für CTS Eventim schon einen Grund, vorzeitig die Sektkorken knallen zu lassen. Denn den endgültigen Zuschlag für die Erhebung der Pkw-Maut in Deutschland erhielt ein deutsch-österreichisches Konsortium. Das teilte einer der beiden Partner, der Konzertveranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim, am Sonntag mit. Der zweite Beteiligte ist der österreichische Mautsystem-Anbieter Kapsch. Nur der genaue Start der Pkw-Maut ist unklar. Laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer werde dies aber noch in der laufenden Wahlperiode sein, also spätestens 2021.
Auftrag beschlossen
Bereits am 19. Dezember hatten beide Unternehmen mitgeteilt, dass sie den Auftrag erhalten sollen. Nachdem danach keiner der unterlegenen Bieter Gebrauch vom vergaberechtlichen Rechtsschutz gemacht hatte, besiegelten Auftraggeber und Auftragnehmer ihre Zusammenarbeit per notarieller Beurkundung, teilte CTS Eventim mit. Als Betreibergesellschaft sei ein Joint Venture vorgesehen, an dem beide Partner je 50 Prozent der Anteile halten sollen. Der Vertrag mit dem Bund laufe über mindestens zwölf Jahre ab Beginn der Erhebung und habe ein Volumen von zwei Milliarden Euro.
Langfristiger Trend
Aus technischer Sicht könnten die Notierungen mit dem Rückgang im zweiten Halbjahr des letzten Jahres am langfristigen Aufwärtstrend um 31,60 Euro angekommen sein. Hier zeichnete sich bereits in den letzten Wochen eine nach oben drehende Kursbewegung ab, die mit einer kurzfristigen Aufwärtsgerade um 32,30 Euro beschrieben werden kann. Ein wichtiger Schritt stünde der Aktie unmittelbar bevor, wenn sie den Abwärtstrend um 34,50 Euro überwinden könnte. Danach könnten auf weitere Sicht nach dem bisherigen Hoch bei 43,86 Euro von Mitte Juni letzten Jahres auch höhere Notierungen folgen.
Höhere Kursziele
Diese haben Analysten bereits im Visier. Die überwiegende Mehrheit der in den letzten Monaten abgegebenen Analysen bescheinigte der Aktie eine positive Tendenz. Zuletzt äußerte sich die DZ Bank mit einem fairen Wert von 42 Euro und einer Kaufempfehlung zur Aktie. Der Zuschlag für die Erhebung der geplanten Pkw-Maut unterstreiche die Flexibilität der Ticket-Plattform des Unternehmens. Ein höheres Ziel peilen die Analysten von Berenberg mit 44 Euro an. Das höchste Kursziel gaben Hauck & Aufhäuser mit 49 Euro aus. Dem stand die Nord LB mit einer Angabe von 48 Euro aber nur wenig nach.