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Dax profitiert von Fortschritten in den Handelsgesprächen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Fortschritte in den US-chinesischen Handelsgesprächen haben den Dax am Freitagnachmittag vorangebracht. Zunächst hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin getwittert, er sehe nach der jüngsten Verhandlungsrunde in Peking zumindest Fortschritte. Wenig später verwiesen Händler auf Medienberichte aus China, denen zufolge sich die USA und China offenbar in vielen Punkten des Zollstreits einig seien.
Die Reaktion im deutschen Leitindex Dax folgte prompt: Er stieg über sein Vortageshoch, was ein positives Signal ist. Zuletzt notierte er mit 11 282,90 Punkte rund 1,7 Prozent im Plus und stand damit auf Wochensicht mehr als 3 Prozent höher. Noch an diesem Vormittag hatte es zeitweise danach ausgesehen, als könnte der Dax erneut unter die runde Marke von 11 000 Punkten rutschen.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen legte um 1,58 Prozent auf 24 307,37 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es ähnlich deutlich hinauf.
Bester Dax-Wert waren die Aktien der Lufthansa mit plus 4 Prozent. Die Papiere der Fluggesellschaft pendeln bereits seit gut drei Wochen um die 22-Euro-Marke und behaupten sich über der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie, die als Indikator für den langfristigen Trend gilt.
Im Blick stand außerdem die Allianz mit Geschäftszahlen. Europas größter Versicherer fasst nach einem Gewinnplus im abgelaufenen Jahr für 2019 keine nennenswerten Zuwächse ins Auge. Ein Händler sagte, die 2018er-Zahlen hätten die Erwartungen übertroffen, der Ausblick liege aber darunter. Die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms überrasche nicht. Nach einem zunächst etwas schwächeren Start arbeiteten sich die Allianz-Papiere kontinuierlich vor und waren am Nachmittag 2,1
Prozent mehr wert als am Vortag.
Aktien aus dem Automobilsektor erholten im Zuge der positiven Entwicklung an der amerikanisch-chinesischen Handelsfront von ihren frühen Verlusten. Im Dax verbuchten Continental , BMW und Daimler klare Kursgewinne.
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Den Werbekonzern Scout24 wollen die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone übernehmen und bieten dafür 46 Euro je Aktie. Der Scout24-Kurs schnellte an der MDax-Spitze um 12 Prozent hoch. Die Investoren wagen damit einen zweiten Anlauf: Scout24 hatte Mitte Januar den damals vorgeschlagenen Preis von 43,50 Euro als unangemessen zurückgewiesen. Nun trifft das neue Gebot auf die Unterstützung des Vorstands.
Für die Aktien von Tele Columbus ist hingegen ein Ende der Abwärtsspirale nicht in Sicht. Sie sackten auf ein weiteres Rekordtief und verbuchten als SDax-Schlusslicht zuletzt einen Abschlag von 13,6 Prozent. Commerzbank-Analystin Heike Pauls hatte die Papiere des Kabelbetreibers von "Hold" auf "Reduce" abgestuft und das Kursziel von 3,00 auf 1,60 Euro nahezu halbiert.
Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite wie am Vortag bei 0 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 142,45 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,04 Prozent auf 166,46 Punkte nach unten.
Der Euro sank und wurde mit 1,1240 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,1268 Dollar festgesetzt./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---