DAX-Konzerne
Rekord-Dividenden: Allianz löst Daimler auf Platz eins ab - aber trüber Ausblick
Bei den DAX-Konzernen erreichen die Dividendenausschüttungen in diesem Jahr erneut ein Rekordhoch. Das passt aber nicht zur rückläufigen Entwicklung der Ergebnisse der Dax-Konzerne.
Aktionäre können sich über insgesamt 36,5 Milliarden Euro an Dividendenzahlungen freuen - 2,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Bei 15 DAX-Unternehmen liegt die Dividende auf einem neuen Rekordniveau. Das geht aus einer Analyse von EY (Ernst & Young) hervor.
Allerdings wurden die Dividendenzahlungen von Linde und Wirecard nicht in die Studie eingearbeitet, da beide Firmen noch keine Informationen dazu veröffentlicht haben. Daimler, BMW und RWE kürzten die Zahlungen. Im Vorjahr hatte laut EY kein DAX-Unternehmen Dividendenzahlungen gekappt.
Größter Dividendenzahler in Deutschland ist die Allianz, die die Ausschüttung um neun Prozent auf 3,8 Milliarden Euro erhöht hat. Damit rückt Daimler mit knapp 3,5 Milliarden (elf Prozent weniger als im Vorjahr) auf Platz zwei. Die Deutsche Telekom belegt mit 3,3 Milliarden Euro (plus acht Prozent) den dritten Platz.
Den stärksten Zuwachs an Ausschüttungen gibt es bei Eon und Adidas. Eon steigert sich um 43 Prozent auf 932 Millionen Euro. Adidas erhöht um 26 Prozent auf 666 Millionen Euro. In absoluten Zahlen legt Volkswagen am stärksten zu: Hier stiegen die Dividenden um 452 Millionen Euro (um 23 Prozent) auf 2,4 Milliarden Euro.
Gegenläufig zu den steigenden Dividenden entwickeln sich die Unternehmensgewinne. Die DAX-Konzern-Ergebnisse (Jahresüberschuss nach Steuern) gingen um zehn Prozent auf 84,5 Milliarden Euro in die Knie. Bei 15 Unternehmen ist das Konzernergebnis zurückgegangen. "Allerdings liegt die Ausschüttungsquote – also der Anteil der Dividendenzahlungen am gesamten Gewinn – mit 43,2 Prozent immer noch unterhalb des 5-Jahres-Durchschnitts von 48 Prozent und damit auf einem soliden Niveau", meinte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung.
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Der Ausblick auf die kommenden Dividendenrunden ist eingetrübt: "Die Konjunktur läuft nicht mehr rund, und die Unternehmen sehen sich zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Risiken ausgesetzt, die auch die Geschäftsentwicklung belasten. So sank der operative Gewinn der DAX-Konzerne im vierten Quartal des vergangenen Jahres um fast ein Drittel. Immer mehr DAX-Konzerne kündigen daher harte Sparprogramme an – sollte der Druck auf die Gewinne in diesem Jahr anhalten, werden früher oder später auch die Dividendenausschüttungen auf den Prüfstand gestellt werden. Denn während der Gewinnmotor stottert, steigen gleichzeitig die Investitionen: Die Digitalisierung, der Umbau der Geschäftsmodelle und neue technologische Entwicklungen wie etwa der Trend zu Elektromobilität erfordern enorm hohe Investitionen, die finanziert werden müssen", prognostiziert Mathieu Meyer.
Quelle:
EY