Russland-Business fällt weg
Ukraine-Krieg: Kurse der deutschen Autobauer VW, BMW und Porsche verlieren stark
Produktions- und Exportstopps sowie beendete Geschäfte in Russland haben die deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Porsche schwer getroffen. Sie gehören zu den größten Verlierern im DAX.
In Hoffnung auf eine Konjunkturerholung in Europa hätten insbesondere Aktien von zyklischen Unternehmen wie den Autobauern im Fokus des Kaufinteresses gestanden, so Andreas Lipkow, Marktexperte von Comdirect, in seiner Analyse.
Das Blatt hat sich mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine gewendet. Die Sanktionen gegen Russland kommen den europäischen Autosektor teuer zu stehen. Der STOXX Europe 600 Automobiles & Parts ETF büßte seit dem Kriegsausbruch circa 15 Prozent ein.
Auch die deutschen Autobauer geben ihre Kursgewinne aus dem Jahr 2021 wieder ab. Die Aktie der Porsche Holding verliert allein am heutigen Handelstag sieben Prozent. Die Aktienkurse von BMW und Volkswagen fielen rund fünf Prozent (Stand: 04.03.2022; 14:27 Uhr).
"Diese [Marken] werden nun besonders hart von dem Ukraine-Konflikt getroffen. Der Ausgang scheint zu ungewiss zu sein. Somit erhöht sich der Verkaufsdruck bei den Aktien in den Automotivunternehmen erheblich", analysiert Lipkow. So können beispielsweise keine Kabelbäume mehr für VW, Mercedes Benz und BMW in der Ukraine hergestellt werden. Dadurch kommt es zu Produktionsstopps.
Außerdem haben die deutschen Autohersteller ihre Geschäfte in Russland gestoppt. Gestern erklärte der größte deutsche Autokonzern, seine Produktionsstätten in Kaluga, südwestlich von Moskau, und im weiter östlich gelegenen Nischni Nowgorod still zu legen. Ebenfalls stellten die Wolfsburger alle Exporte von Fahrzeugen nach Russland ein. Ähnliches gaben auch Porsche und BMW bekannt und hielten ihre Produktionen in und Exporte nach Russland an.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion