H2-Wirtschaft legt los
Wasserstoff: Viel Fördergeld für viele Projekte
Die besten Wasserstoff-Aktien aus dem Aktienbrief FUCHS H2-Invest
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Meldungen zur Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft überschlagen sich geradezu. In Wilhelmshaven kommt gerade der Wirtschaftszweig in Schwung, obwohl hier bisher erst der Grundstein gelegt ist. Aber die Perspektiven sind sehr vielversprechend. So soll aus Wilhelmshaven schon ab 2028 grün erzeugter Wasserstoff von Windkraftanlagen auf See über eine 400 Kilometer lange Pipeline nach Köln transportiert werden. Das Großartige dabei: Zwei Drittel dieser Pipeline sind schon gebaut. Es sind Gasleitungen, die künftig für den Wasserstoff-Transport zur Industrie ins Rhein-Ruhr-Gebiet genutzt werden sollen. Außerdem soll die Pipeline perspektivisch mit dem sogenannten Hyperlink des Projektes Get H2 verbunden werden (FB vom 02.02.).
Gute Neuigkeiten gibt es auch vom Referenzkraftwerk Lausitz. Das Projekt hatte sich 2019 beim Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ des Ministeriums beteiligt und eine Förderzusage erhalten. Im Industriepark „Schwarze Pumpe“ in Spremberg soll Ende 2025 ein Wasserstoff-Speicherkraftwerk in Betrieb gehen. Der Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt (Fördergeld: 28 Millionen Euro).
Viele Projekte mit viel Fördergeld angeschoben
Noch etwas größere Nachrichten hören wir von ArcelorMittal. Die EU-Kommission genehmigt 55 Millionen Euro Fördermittel des Bundes für ein Stahlwerk in Hamburg, das perspektivisch Wasserstoff zur Stahlproduktion einsetzen und das bisher genutzte Erdgas ersetzen will. Der Standort Hamburg würde damit zu einem weltweiten Vorreiter.
Auch in der Schweiz kommt der Wasserstoff im Alltag an. Der koreanische Konzern Hyundai testet dort inzwischen 47 Brennstoffzellen-Lkw. Seit knapp zwei Jahren werden die Fahrzeuge auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft. Außerdem soll in der Schweiz ein flächendeckendes Wasserstoff-Tankstellennetz aufgebaut werden.
Tankstellennetz wird ausgebaut
Bestrebungen, ein H2-Tankstellennetzt aufzubauen gibt es auch in Deutschland. Wichtigster Marktakteur hierzulande ist das Unternehmen H2 Mobility, eine Gründung von Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTALAir Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL.
Wie weit der Markt ist und mit welchen Entwicklungen zu rechnen ist, hat FUCHS H2 Invest mit Nikolas Iwan, dem langjährigen CEO von H2 Mobility im Interview besprochen. Iwan wird im Laufe des Jahres als Geschäftsführer zurücktreten und in den Beiratsvorsitzt des Unternehmens übernehmen. Die Geschäftsführung von H2 Mobility übernehmen ab April Lorenz Jung, Martin Jüngel und Frank Fronzke. Die im Jahr 2022 durchgeführte Kapitalerhöhung um 110 Millionen Euro spricht dafür, dass H2 Mobility an einem kontinuierlichen Ausbau des noch dünnen Tankstellennetzes arbeiten wird. Das ist für den Marktdurchbruch allerdings auch dringend nötig. Denn bisher gibt es in Deutschland nur 105 H2-Tankstellen.