Schlägt die Fed-Falle wieder zu? - Seite 2
Wenn es bei dieser Erwartung unveränderter Zinsen bleibt, ist das Überraschungspotenzial eher negativ, denn eine Zinserhöhung wäre dann eine negative Überraschung.
Diese (und andere Faktoren) sollten Sie also bis zum Verfallstag im Hinterkopf behalten, denn – wie hier schon öfter betont – ist die Verfallstagspositionierung nur ein Einfluss auf die Börse. Die Fed-Sitzung (oder ein anderes Ereignis) kann also die folgende Verfallstagsanalyse über den Haufen werfen.
Die Positionierung zum großen Juni-Verfallstag
Aber schauen wir zunächst auf das aktuelle Verfallstagsdiagramm:
Quelle: eigene Darstellung mit Daten von EUREX
Beginnen wir diesmal „von unten“ mit der MaxPain-Kurve (unterer Diagrammteil). Das Minimum dieser Kurve und damit der theoretisch optimale Preis für die Stillhalter liegt bei 15.500 Punkten. Oben, im eigentlich Verfallstagsdiagramm sehen wir, dass bei 15.500/600 Punkten größere Call- (blaue Balken) und Put-Positionen (rote Balken) liegen. Diese Positionen – und insbesondere die Calls, solange der DAX „von oben“ kommt – dürften den Kurs anziehen, wenn er in ihre Nähe kommt.
Aus Sicht der Stillhalter ist das der grüne Bereich (im Diagramm auch so schattiert), da sie dort in oder nahe ihrer Komfortzone liegen.
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Diese grüne Zone erstreckt sich bis 16.000 Punkte, wo die nächste große Call-Position liegt, um die vermutlich schon der Kampf begonnen hat (da der DAX aktuell in diesem Kursbereich notiert). Dazwischen liegt eine neutrale Zone (grauer Bereich in der grünen Zone), wo nur wenige Positionen liegen, also der Einfluss der Stillhalter eher gering ist.
Ab 16.000 Punkten laufen weitere Calls ins Geld; hier wird es für die Stillhalter also immer kritischer. Diese kritische Zone (gelb) geht bis 16.500, wo eine weitere große Call-Position liegt und die „Put-freie“ Zone (rot) beginnt. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der DAX es bis zum Verfallstag dorthin schafft.
Unsicherheit bestätigt
Dafür spricht auch die Charttechnik, denn der DAX bewegt sich weiterhin in seiner Unsicherheits-Trompete (grau im folgenden Chart) und läuft darin aktuell wieder nach unten.
Den gestrigen Handel begann der DAX zwar mit einer Aufwärtskurslücke, aber genau an der Oberkante des grauen Rechtecks setzten Verkäufe ein, die den Kurs vor allem ab dem Nachmittag immer weiter nach unten drückten. Damit wurde die Unsicherheit ein weiteres Mal bestätigt.