Deutsche Bank
Kernwiderstand hält noch!
Nach Bankturbulenzen Mitte März 2023 prüft die europäische Finanzmarktaufsicht eine Reform bei den Kreditausfall-Versicherungen (Credit Default Swaps, CDS). Die heftigen Ausschläge der CDS auch bei der Deutschen Bank haben Finanzaufseher alarmiert. Dieser Markt ist relativ illiquide, weshalb Marktteilnehmer Kurse hier mit wenigen Transaktionen stark bewegen können. Mit CDS können sich Anleger gegen den Zahlungsausfall eines Unternehmens absichern. Marktteilnehmer können in diese Derivate aber auch investieren, wenn sie auf eine negative Entwicklung bei einem Institut wetten wollen. Dies war offenbar auch bei der Deutschen Bank der Fall. Wenige Tage nachdem die Schweiz die Notübernahme der schwer angeschlagenen Credit Suisse durch den lokalen Konkurrenten UBS angekündigt hatte, geriet dabei die Deutsche Bank in den Fokus der Spekulanten.
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Der Aktienkurs der Deutschen Bank hat sich seit Mitte April 2023 wieder beruhigt. Mitte März wurde der Aktienkurs von Deutschlands größtem Geldinstitut um 31 Prozent nach unten geprügelt, nachdem die Marktteilnehmer das Risiko von sinkenden Anleihekursen in den Bankportfolios über die Chancen einer besseren Verzinsung bei der Veranlagung neuer Gelder gestellt haben. Von 3. Oktober 2022 bis 1. Februar 2023 war es genau umgekehrt. Die Marktteilnehmer sahen überwiegend die Chancen, die ein steigender Leitzinssatz für Banken haben könnte. Für den Aktienkurs der Deutschen Bank bedeutete dies eine Aufwertung von rund 70 Prozent auf 12,32 Euro in dieser Zeitspanne. Doch schon die Offenlegung der Bücher für das Jahr 2022 am 2. Februar 2023 sorgte für einen Ausreißer nach unten und beendete den Aufwärtstrend. Die Angst der Bankaktionäre ist noch latent in den Kursen enthalten, nachdem sich die Kurserholung auf halbem Weg eingebremst hat und nicht nachhaltig über den Widerstand bei 9,87 Euro gestiegen ist.
Deutsche Bank AG (Tageschart in Euro) |
Tendenz: |
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