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     201  0 Kommentare Wachstumslokomotive China mit Antriebsproblemen - Seite 3



    xi Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte das Ruder herumgerissen: Nach Jahren der Öffnung Chinas zum Westen hat er seine Partei zurück zum Kommunismus mit harten Bandagen für die Bevölkerung geführt. Er formulierte den Anspruch, eine stärkere Rolle im geopolitischen Gleichgewicht zu spielen. Doch derzeit wird offensichtlich, dass China noch nicht so weit ist, unabhängig vom Westen erfolgreich zu sein.

    Über Jahre saß der Westen wie das Kaninchen vor der Schlange und hatte Angst, China als Wachstumslokomotive der globalen Wirtschaft zu verprellen. "Ohne China kein Wachstum" heißt es heute noch in der Vorstandsetage der meisten DAX-Unternehmen.

    Doch in diesen Tagen wird offensichtlich, wie verwundbar China ist, wenn der Westen nach Alternativen zu China sucht. Es gibt viele andere Länder, in denen billig produziert werden kann. Und die Forschung, die zuletzt sogar Siemens nach China verlagern möchte, ist vielleicht doch besser im eigenen Land aufgehoben. Auch die Rohstoffversorgung, insbesondere die sogenannten "seltenen Erden", kann man auch außerhalb Chinas abbauen. Dies verringert die Abhängigkeit und führt langfristig zu günstigeren Preisen.

    Gestern hat Siemens nun einen kleinen Rückzieher gemacht: In China investiere man zwar in den Ausbau der Produktionskapazitäten, aber man werde dort nur für den chinesischen Markt produzieren. Parallel werde man in anderen asiatischen Ländern ebenfalls Kapazitätsausweitungen vornehmen.

    scholz_631 Die USA haben gezeigt, dass China die Technologien und die Konsumenten aus dem Westen mindestens genauso benötigt wie der Westen das Wachstum aus China. Das selbstbewusste Auftreten der USA würde ich mir von unserem Kanzler Olaf Scholz auch wünschen. Bislang nehme ich hierzulande wahr, dass wir als Exportweltmeister abhängig von Chinas Wohlwollen wären und wir China auf gar keinen Fall verärgern dürfen. Das hört sich für mich so an, als flüsterten ewig gestrige Vorstände unserem Kanzler diese Furcht ein. Dabei handelt es sich um ein politisches Thema, das politisch gelöst werden muss. Die Wirtschaft muss - und kann, wie wir an den USA sehen - sich auf die politischen Gegebenheiten einstellen.

     

     

     

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    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    Wachstumslokomotive China mit Antriebsproblemen - Seite 3 In China wurde letzte Woche der Leitzins gesenkt, während der Rest der Welt mit steigenden Zinsen gegen die Inflation kämpft. Ich zeige auf, dass die Wirtschaft Chinas unter den Entwicklungen der vergangenen Jahre leidet.

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