Jahrhundertdeal oder Klumpenrisiko: Buffett und sein Gespür für... Apple - Seite 2
Die Einnahmen von Pilot und McLane in Höhe von 27,6 Mrd. US-Dollar machen zusammen rund 30% der vierteljährlichen Firmeneinnahmen von 92,5 Mrd. US-Dollar aus. Dabei handelt es sich um Geschäfte mit hohem Volumen, aber niedrigen Gewinnspannen; die Gewinne machen weniger als 3% des Vorsteuergewinns des operativen Geschäfts von Berkshire aus.
Die Eisenbahn BNSF steht mit einem Umsatzrückgang von 11,6% bei einem um 11,1% niedrigeren Volumen deutlich schwächer da als im Vorjahr, was zu einem Rückgang von Berkshires Vorsteuergewinn um 25% im Quartal bzw. 18% im Halbjahr führte. LKWs nehmen der Bahn aufgrund niedrigerer Frachtraten Anteile ab. Der Markt für Neufahrzeuge präsentiert sich hingegen stark. Das Volumen der BNSF-Autoverschiffung steigt, aber auch BH Automotive legt kräftig zu, wo die Neuwagenverkäufe um 13% gestiegen sind bei gleichzeitig um über 8% gesunkenen Gebrauchtwagenverkäufen.
Im Versicherungsgeschäft verzeichnete GEICO im 2. Quartal einen Gewinnsprung von 1 Mrd. US-Dollar und verdiente 514 Mio. US-Dollar gegenüber einem Verlust von 487 Mio. US-Dollar im Vorjahr. Auf 6-Monatssicht lag der Gewinn bei 1,22 Mrd. US-Dollar gegenüber einem Verlust von 665 Mio. im Vorjahreshalbjahr. Höhere Prämien treiben die Einnahmen, doch es gibt eine große Korrelation zwischen Werbeausgaben und Versicherungsbeständen. GEICO hatte seine Werbeausgaben 2022 um 40% gesenkt und die Tendenz ist weiter rückläufig. Diese geringeren Werbeausgaben führten zu einem Rückgang des Versicherungsbestands um 2,7 Mio. Stück und damit heftige 14,4%. Während die Prämieneinnahmen insgesamt stagnieren, sind die Prämien pro Police um 16% gestiegen. Das ist vor allem auf die deutlich höheren Kosten für Reparaturen zurückzuführen, die GEICO an die Kunden weitergibt. Der Anstieg des versicherungstechnischen Gewinns ist auf eine geringere Schadenzahl zurückzuführen.
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Bei Berkshire Primary and Reinsurance ist der Einbruch nicht ganz so stark. Hier sind die Prämien im Versicherungs-Segment gestiegen, während der versicherungstechnische Gewinn gesunken ist. Höhere Schäden zogen demnach höhere Versicherungsprämien nach sich, was auf Preissetzungsmacht hindeutet. Sofern die Schäden künftig wieder geringer ausfallen, würden die Margen entsprechend zulegen. BH Specialty und Direct wachsen ebenfalls. In der Rückversicherung stiegen die gebuchten Prämien ohne TransRe um 12%. Die Preisgestaltung ist weiterhin vorteilhaft für Berkshire, das in den Sparten Rückversicherung und Erstversicherung sehr profitabel agiert. Die drei Versicherungstöchter von Alleghany, TransRe, Cap Specialty und RSUI, verzeichnen hingegen alle ein Prämienwachstum.