Prognose gesenkt
Thyssenkrupp-Aktie tiefrot: Stahlriese mit rutscht tief in die Verlustzone
Wertberichtigungen im Stahlgeschäft drücken den Essener Stahlkonzern tief in die Verlustzone. Auch die Prognose für das laufende Jahr wurde gesenkt. Die Aktie wird am Mittwoch gandenlos abgestraft.
- Wertberichtigungen im Stahlgeschäft drücken Thyssenkrupp in Verlustzone.
- Prognose für 2023/24 gesenkt, Aktienkurs fällt um über 10%.
- Nettoverlust von 314 Mio. Euro im ersten Quartal, Prognose ausgeglichen.
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Die Aktien von Thyssenkrupp verzeichneten am Mittwoch deutliche Verluste, nachdem das Unternehmen einen enttäuschenden Start ins Geschäftsjahr 2023/24 hinlegte. Der Kurs fiel am Mittwochmorgen um über zehn Prozent unter die Marke von fünf Euro auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr.
Ursächlich für die roten Zahlen sind erneute Wertberichtigungen im Stahlgeschäft, ausgelöst durch steigende Zinsen und einen höheren Kapitalkostensatz, was zu einem Nettoverlust im ersten Geschäftsquartal von 314 Millionen Euro führte. Zum Vergleich: Im Vorjahr konnte noch ein Gewinn von 75 Millionen Euro verzeichnet werden.
Thyssenkrupp revidierte seine Nettoergebnis-Prognose für das Fiskaljahr 2023/24 bis Ende September auf eine ausgeglichene Bilanz, nachdem zuvor ein Gewinn im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbereich erwartet wurde. Marktanalysten hatten im Durchschnitt mit einem Nettoergebnis von 472 Millionen Euro gerechnet.
Analyst Christian Obst von der Baader Bank betont, dass das erste Quartal traditionell keinen positiven Einfluss auf den Aktienkurs hat. Sowohl Umsatz als auch Auftragseingang gingen zurück, hauptsächlich aufgrund sinkender Preise und einer nachlassenden Nachfrage, was zu einem Umsatzrückgang von neun Prozent auf knapp 8,2 Milliarden Euro führte – ein Ergebnis, das unter den Markterwartungen lag.
Das Unternehmen hat seine Prognosen für das Geschäftsjahr nach unten korrigiert, sowohl in Bezug auf den Umsatz als auch auf das Jahresergebnis. Die Umsatzerwartungen wurden auf das Niveau des Vorjahres angepasst, von zuvor leichtem Wachstum ausgehend. Thyssenkrupp sieht sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, darunter höhere Rohstoff- und Energiekosten, schwache Nachfrage und der Druck durch preisgünstige asiatische Konkurrenten.
Die Bemühungen um den Verkauf des Stahlgeschäfts an den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky sind von diesen Entwicklungen ebenso betroffen. Die höheren Kapitalkosten führten zu Wertberichtigungen von 200 Millionen Euro.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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