Anhaltender Höhenflug
Deutsche Telekom: Schützenhilfe von der US-Tochter
Anteile der Deutschen Telekom sind am Donnerstag gefragt. Die US-Tochter hat einmal mehr starke Zahlen präsentiert und liefert somit Schützenhilfe.
- T-Mobile US übertrifft Erwartungen mit starkem Wachstum.
- Deutsche Telekom profitiert von 180% Kurssteigerung.
- Prognoseanhebung: 5,6-5,8 Mio. neue Nutzer 2023.
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

Die Deutsche Telekom besitzt etwas mehr als die Hälfte aller Anteile am Mobilfunkanbieter T-Mobile US. Diese Beteiligung war in den vergangenen Jahren ein großer Gewinn auch für die Aktionäre der Telekom, denn die US-Tochter ist stark gewachsen.
Dieses Wachstum hat sich auch in hohen Kursgewinnen niedergeschlagen. Mit einem Plus von knapp 180 Prozent in den vergangenen fünf Jahren hat T-Mobile US nicht nur den Gesamtmarktindex S&P 500 deutlich schlagen können, sondern auch einen wesentlichen Anteil am Höhenflug der Telekom-Aktie gehabt.
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T-Mobile US lässt die Konkurrenz alt aussehen
Die anhaltende Rekordjagd geht am Donnerstag in die Verlängerung, denn die US-Tochter hat am Mittwochabend ein starkes Quartalsergebnis vorgelegt. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn fielen höher aus als Analysten erwartet hatten.
Die Erlöse kletterten gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,7 Prozent auf 20,16 Milliarden US-Dollar, was die Schätzungen um 140 Millionen US-Dollar übertraf. Damit wächst das Unternehmen weiter stärker als seine Konkurrenten AT&T und Verizon, die mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen haben.
Mit Blick auf den Gewinn erzielte T-Mobile US ein Ergebnis in Höhe von 2,61 US-Dollar je Anteilsschein, was um 19 Cent über der Konsensschätzung lag. Gegenüber dem Vorjahresquartal konnte der Gewinn pro Aktie somit um über 40 Prozent gesteigert werden.
Insgesamt erzielte der Konzern einen Nettogewinn in Höhe von 3,06 Milliarden US-Dollar nach 2,14 Milliarden US-Dollar im selben Quartal des Vorjahres. Auch der freie Cashflow entwickelte sich mit einem Anstieg von rund 4 Milliarden US-Dollar auf 5,16 Milliarden US-Dollar hervorragend.
Jahresprognose wird angehoben
Angesichts der guten Geschäftsentwicklung hat sich das Management zu einer Anhebung seiner Prognose entschlossen. Beim Kundenwachstum werden gegenüber der alten Schätzung 100.000 bis 200.000 neue Nutzerinnen und Nutzer mehr erwartet. Insgesamt 5,6 bis 5,8 Millionen neue User will das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr gewinnen.
Auch die Erwartungen für den EBITDA-Ertrag und den Cashflow wurden angehoben. Laut der Pressemitteilung können die Synergien aus dem Zusammenschluss mit Sprint schneller abgerufen werden als erwartet. Insgesamt stellt T-Mobile-US einen Effekt in Höhe von 7,5 Milliarden US-Dollar in Aussicht.









Aktie wird mit Kursaufschlägen gehandelt
Die Aktie kletterte im erweiterten Handel nach knapp 300.000 gehandelten Stücken um 1,4 Prozent. Zeitweise konnte sogar ein Gewinn in Höhe von 3 Prozent erzielt, aber nicht behauptet werden. Gegenüber dem Jahreswechsel steht somit ein Plus von knapp 40 Prozent zu Buche.
Dieser Erfolg kommt auch den Anteilen des Mutterkonzerns zugute, die sich am Donnerstag um 1,5 Prozent verteuern kann und in denen mit einem Plus von knapp 30 Prozent seit dem Jahresanfang eine nicht minder beeindruckende Bilanz zu Buche steht.
Fazit: Durchaus berechtigte Premium-Bewertung
Die große Beteiligung an T-Mobile US ist ein Segen für die Aktie der Deutschen Telekom, denn die US-Tochter wächst nicht nur beständig, sondern auch deutlich stärker als die Konkurrenz. Dabei profitiert sie einerseits von der 2020 erfolgten Übernahme von Sprint sowie andererseits einem ausgezeichneten Ruf, der ihr ein hohes Neukundenwachstum beschert.
Die Bewertung ist mit einem für das laufende Geschäftsjahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 für ein Telekommunikationsunternehmen zwar nicht günstig, das im Branchenvergleich starke Wachstum rechtfertigt aber einen Premium-Aufschlag, weswegen die Aktie vor weiteren Kursgewinnen stehen könnte, solang das Umsatzwachstum im Plan liegt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen

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