Sorglosigkeit auf Rekordniveau: Ein Warnsignal?!?
Das aktuelle Geschiebe an den Börsen hat es nun sogar auf Spiegel-Online geschafft. „Börsenplus trotz Schuldenkrise: Dax paradox“ titelte die Springerpresse mit Blick auf den „Sprung“ über die
7.000 – obwohl Griechenland kurz vor der Pleite steht und die Euro-Zone in die Rezession schlittert. Tatsächlich geht der aktuelle Seitwärtsmarkt so manchen Anleger gehörig auf die Nerven:
Kaum Volumen, kaum Bewegung – ist die Börse tot?
An Argumenten mangelt es den Bullen allerdings nicht: QE 3.0 ist jederzeit möglich und auch der Entscheid der Verfassungsrichter zum ESM rückt immer näher. Bereits am 12.
September fallen in Karlsruhe die Würfel! Was auffällt ist, dass bereits zwei Tage später das nächste Eurogruppen-Treffen auf der Tagesordnung steht. Hier könnte man zeitnah auf mögliche
Notsituationen im System reagieren. Zumindest sollten sich Anleger beide Termine im Kalender ROT anstreichen.
Was uns aber ganz und gar nicht gefällt ist die Gemengelage an den Märkten: So spricht der amerikanische VIX inzwischen wieder klar für eine baldige Atempause - oder Schlimmeres. Das Angstbarometer
signalisiert ein bedenkliches Übermaß an Optimismus: Inzwischen steht der VIX sogar unter 14 Punkten, einem historisch sehr tiefen Niveau. Wie Sie sehen, drehte der VIX früher bereits bei 15
Punkten nach oben, was stark fallende Märkte signalisierte.
Lesen Sie auch
Dies sollten Sie bei Ihren Investmententscheidungen im Hinterkopf behalten und ihr Depot entsprechend ausrichten. Sollte die Reise gen Süden tatsächlich in den nächsten Wochen losgehen,
dürften insbesondere klassische Put-Optionsscheine die richtige Wahl sein. Diese Papiere sind angesichts der extrem tiefen Volatilitäten derzeit sehr günstig zu haben, wenngleich man die
enormen Risiken solcher Scheine nicht überschätzen kann.
Iran/Syrien – ein möglicher Crash-Auslöser?
Ob eine Eskalation der Irankrise als Auslöser für rückläufige Kurse herhalten wird, bleibt abzuwarten. Zumindest die Propagandamaschinerie läuft derzeit auf Hochtouren und auch der Ölmarkt
preist einen Angriff ein. Inzwischen sind nicht nur die israelischen sondern auch die hiesigen Zeitungen voll mit Angriffsplänen und Kriegsszenarien, mit denen „das
verdummte Volk“ auf die nächsten „nötigen“ Schritte eingestimmt wird. An Absurditäten und Groteskem mangelt es dabei wieder einmal nicht!