Managerschreck Icahn fordert Aufspaltung des Versicherungsriesen AIG
NEW YORK (dpa-AFX) - Der unter Managern gefürchtete Hedgefondsmanager Carl Icahn will den Versicherungskonzern AIG in seine Einzelteile zerlegen. Der New Yorker Großinvestor veröffentlichte am Mittwoch einen Brief an AIG-Chef Peter Hancock auf seiner Internetseite, in dem er offenbarte einen "großen Anteil" an dem Unternehmen zu halten und das Management mit Forderungen nach einer Aufspaltung unter Druck setzt.
Icahn will, dass der Konzern in drei Teile zerschlagen wird, die als eigene Gesellschaften an der Börse gelistet werden sollen. Der Investor plädiert für die Trennung der Bereiche Lebens- und Hypothekenversicherung vom restlichen Geschäft.
Durch die neue Struktur soll AIG schrumpfen und nicht mehr länger in die regulatorische Kategorie der für das Finanzsystem relevanten Konzerne fallen. Das würde die Kosten senken, denn diese Unternehmen müssen nach der Finanzkrise 2008 höhere Kapitalpolster einrichten, um im Krisenfall nicht die Weltwirtschaft zu gefährden.
Icahn ist wegen seiner Einmischung in Managementbelange berüchtigt und gilt als Managerschreck. Er zeigt sich gegenüber Firmenchefs zunächst meist als wohlmeinender Ratgeber, bei Konflikten aber zettelt der 79-jährige Wall-Street-Veteran Aufstände an. Ziel ist stets, die kurzfristigen Profite im Sinne der Aktionäre zu steigern, deshalb kann er leicht andere Investoren auf seine Seite ziehen.
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Beim Online-Händler Ebay hatte Icahn sich ebenfalls eingekauft und dann die Abspaltung des Bezahldienstes Paypal gefordert. Die Tochter ist inzwischen als eigenständiges Unternehmen an der Börse. Auch beim iPhone-Riesen Apple machte Icahn schon Druck, damit Aktionäre stärker an den Gewinnen und Geldreserven beteiligt werden./hbr/DP/she