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    DAX-Unternehmen  483  0 Kommentare Neuer Höchststand bei Pensionsverpflichtungen und Pensionsvermögen - Seite 4


    Dienstzeitaufwand der DAX-Unternehmen 2016 bei etwa 6,6 Mrd. Euro
    lag, ist für 2017 mit einem Anstieg auf etwa 7,3 Mrd. Euro zu
    rechnen.

    Entlastung könnte mit einer differenzierten Bewertung von
    Pensionsverpflichtung und Aufwandsgrößen geschaffen werden. Ein
    Verfahren, das Mercer in Deutschland bereits vor drei Jahren in die
    Diskussion gebracht hat, wird mittlerweile von einigen Unternehmen
    angewandt: Bisher war es üblich, den durchschnittlichen Zinssatz, der
    für die Ermittlung der Verpflichtungswerte hergeleitet wird, auch für
    die Ermittlung der Aufwandsgrößen anzusetzen. Speziell beim
    Dienstzeitaufwand ist jedoch zu beachten, dass hier nur der
    Teilbestand der Aktiven betroffen ist. Um zu vermeiden, dass der
    Dienstzeitaufwand mit einem Zins ermittelt wird, der auch durch die
    kürzeren Laufzeiten von Verpflichtungen gegen Rentner bestimmt ist,
    ist es möglich, für die Ermittlung des Dienstzeitaufwandes einen
    abweichenden Rechnungszins zu verwenden.

    Noch stärkere Entlastung könnte die Anwendung der kompletten
    Zinsstrukturkurve (an Stelle eines mittleren Abzinsungssatzes)
    bringen. Hierbei werden alle zukünftigen Zahlungsströme einzeln
    betrachtet und mit dem zur entsprechenden Restlaufzeit passenden
    Zinssatz bewertet. Bei diesem Ansatz fallen sowohl Dienstzeit- als
    auch Zinsaufwand geringer aus als beim klassischen Verfahren unter
    Anwendung eines einheitlichen Zinssatzes. "Während dieses Verfahren
    unter US GAAP akzeptiert wird, ist die Anerkennung unter IAS 19
    weiterhin unklar", so Hagemann.

    Mittelstand leidet unter handelsrechtlichem und steuerlichem Zins

    Für den Mittelstand ist vor allem der Sinkflug des
    HGB-Rechnungszinses Grund zur Sorge. Im Jahr 2016 wurde die
    Herleitung des Zinssatzes geändert. Während er vorher als
    Durchschnitt über sieben Jahre ermittelt wurde, kommt nun ein
    10-Jahres-Durchschnitt zum Tragen. Dadurch ist der Zins im Jahr 2016
    einmalig sogar gestiegen, und zwar von 3,89 Prozent auf 4,01 Prozent.
    Ab 2017 wird aber auch der 10-Jahres-Durchschnittszins stetig sinken.
    Bleibt das Zinsniveau ab jetzt unverändert, ist für Ende 2017 mit
    einem Zins von 3,66 Prozent und Ende 2018 mit 3,17 Prozent zu
    rechnen.

    Gerade bei der HGB-Bilanzierung gibt es aber wirksame Maßnahmen,
    die das Unternehmen selbst ergreifen kann. So können die
    Verpflichtungswerte verringert werden, indem Betriebsrentnern an
    Stelle der laufenden Rente eine einmalige Kapitalzahlung angeboten
    wird. Die Praxis zeigt hier Zustimmungsquoten von 30 bis 50 Prozent.
    Und da das deutsche Handelsrecht ein Passivierungswahlrecht für
    mittelbare Zusagen vorsieht, kann der Aufwand über einen
    Durchführungswegwechsel deutlich geglättet werden. Zinsschwankungen
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    DAX-Unternehmen Neuer Höchststand bei Pensionsverpflichtungen und Pensionsvermögen - Seite 4 2016 stiegen die Verpflichtungswerte (DBO) der DAX-30-Unternehmen von 361 Mrd. Euro deutlich auf 396 Mrd. Euro. Die Pensionsvermögen entwickelten sich im selben Zeitraum von 236 Mrd. Euro auf 251 Mrd. Euro. Der Deckungsgrad sinkt nur leicht auf …

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