DAX-Unternehmen
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Neuer Höchststand bei Pensionsverpflichtungen und Pensionsvermögen - Seite 4
Dienstzeitaufwand der DAX-Unternehmen 2016 bei etwa 6,6 Mrd. Euro
lag, ist für 2017 mit einem Anstieg auf etwa 7,3 Mrd. Euro zu
rechnen.
Entlastung könnte mit einer differenzierten Bewertung von
Pensionsverpflichtung und Aufwandsgrößen geschaffen werden. Ein
Verfahren, das Mercer in Deutschland bereits vor drei Jahren in die
Diskussion gebracht hat, wird mittlerweile von einigen Unternehmen
angewandt: Bisher war es üblich, den durchschnittlichen Zinssatz, der
für die Ermittlung der Verpflichtungswerte hergeleitet wird, auch für
die Ermittlung der Aufwandsgrößen anzusetzen. Speziell beim
Dienstzeitaufwand ist jedoch zu beachten, dass hier nur der
Teilbestand der Aktiven betroffen ist. Um zu vermeiden, dass der
Dienstzeitaufwand mit einem Zins ermittelt wird, der auch durch die
kürzeren Laufzeiten von Verpflichtungen gegen Rentner bestimmt ist,
ist es möglich, für die Ermittlung des Dienstzeitaufwandes einen
abweichenden Rechnungszins zu verwenden.
Noch stärkere Entlastung könnte die Anwendung der kompletten
Zinsstrukturkurve (an Stelle eines mittleren Abzinsungssatzes)
bringen. Hierbei werden alle zukünftigen Zahlungsströme einzeln
betrachtet und mit dem zur entsprechenden Restlaufzeit passenden
Zinssatz bewertet. Bei diesem Ansatz fallen sowohl Dienstzeit- als
auch Zinsaufwand geringer aus als beim klassischen Verfahren unter
Anwendung eines einheitlichen Zinssatzes. "Während dieses Verfahren
unter US GAAP akzeptiert wird, ist die Anerkennung unter IAS 19
weiterhin unklar", so Hagemann.
Mittelstand leidet unter handelsrechtlichem und steuerlichem Zins
Für den Mittelstand ist vor allem der Sinkflug des
HGB-Rechnungszinses Grund zur Sorge. Im Jahr 2016 wurde die
Herleitung des Zinssatzes geändert. Während er vorher als
Durchschnitt über sieben Jahre ermittelt wurde, kommt nun ein
10-Jahres-Durchschnitt zum Tragen. Dadurch ist der Zins im Jahr 2016
einmalig sogar gestiegen, und zwar von 3,89 Prozent auf 4,01 Prozent.
Ab 2017 wird aber auch der 10-Jahres-Durchschnittszins stetig sinken.
Bleibt das Zinsniveau ab jetzt unverändert, ist für Ende 2017 mit
einem Zins von 3,66 Prozent und Ende 2018 mit 3,17 Prozent zu
rechnen.
Gerade bei der HGB-Bilanzierung gibt es aber wirksame Maßnahmen,
die das Unternehmen selbst ergreifen kann. So können die
Verpflichtungswerte verringert werden, indem Betriebsrentnern an
Stelle der laufenden Rente eine einmalige Kapitalzahlung angeboten
wird. Die Praxis zeigt hier Zustimmungsquoten von 30 bis 50 Prozent.
Und da das deutsche Handelsrecht ein Passivierungswahlrecht für
mittelbare Zusagen vorsieht, kann der Aufwand über einen
Durchführungswegwechsel deutlich geglättet werden. Zinsschwankungen
Zinsstrukturkurve (an Stelle eines mittleren Abzinsungssatzes)
bringen. Hierbei werden alle zukünftigen Zahlungsströme einzeln
betrachtet und mit dem zur entsprechenden Restlaufzeit passenden
Zinssatz bewertet. Bei diesem Ansatz fallen sowohl Dienstzeit- als
auch Zinsaufwand geringer aus als beim klassischen Verfahren unter
Anwendung eines einheitlichen Zinssatzes. "Während dieses Verfahren
unter US GAAP akzeptiert wird, ist die Anerkennung unter IAS 19
weiterhin unklar", so Hagemann.
Mittelstand leidet unter handelsrechtlichem und steuerlichem Zins
Für den Mittelstand ist vor allem der Sinkflug des
HGB-Rechnungszinses Grund zur Sorge. Im Jahr 2016 wurde die
Herleitung des Zinssatzes geändert. Während er vorher als
Durchschnitt über sieben Jahre ermittelt wurde, kommt nun ein
10-Jahres-Durchschnitt zum Tragen. Dadurch ist der Zins im Jahr 2016
einmalig sogar gestiegen, und zwar von 3,89 Prozent auf 4,01 Prozent.
Ab 2017 wird aber auch der 10-Jahres-Durchschnittszins stetig sinken.
Bleibt das Zinsniveau ab jetzt unverändert, ist für Ende 2017 mit
einem Zins von 3,66 Prozent und Ende 2018 mit 3,17 Prozent zu
rechnen.
Gerade bei der HGB-Bilanzierung gibt es aber wirksame Maßnahmen,
die das Unternehmen selbst ergreifen kann. So können die
Verpflichtungswerte verringert werden, indem Betriebsrentnern an
Stelle der laufenden Rente eine einmalige Kapitalzahlung angeboten
wird. Die Praxis zeigt hier Zustimmungsquoten von 30 bis 50 Prozent.
Und da das deutsche Handelsrecht ein Passivierungswahlrecht für
mittelbare Zusagen vorsieht, kann der Aufwand über einen
Durchführungswegwechsel deutlich geglättet werden. Zinsschwankungen
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