Aktien New York Ausblick
Dow knapp im Minus - Gewinneinbruch bei Amazon
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den am Vortag erreichten Rekorden dürften den US-Börsen am Freitag vorerst die Impulse für einen weiteren Anstieg fehlen. Eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart deutet sich beim Dow Jones Industrial ein etwas schwächerer Start an, nachdem er am Vortag bis knapp an die 21 800 Punkte gestiegen war. Eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt taxierte der Broker IG den Leitindex 0,15 Prozent tiefer bei 21 764 Punkten.
Keine Hilfe war es dem Markt zunächst, dass die US-Wirtschaft nach einem schwachen Jahresstart im Frühjahr wieder an Fahrt gewonnen hat. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im zweiten Quartal um annualisiert 2,6 Prozent gestiegen. Analysten hatten hier mit 2,7 Prozent aber sogar noch einen Tick mehr erwartet. Nach Börsenstart steht noch eine Revision der Verbraucherstimmung auf der Agenda, die von der Universität Michigan ermittelt wird.
Bei weiteren wichtigen Indizes wie dem breit gefassten S&P 500 war die Kurseuphorie nach neuerlichen Rekorden schon am Vorabend verblasst. Insbesondere unter den Technologiewerten an der Nasdaq kam es zwischenzeitlich zu Gewinnmitnahmen, die den Auswahlindex Nasdaq 100 am Donnerstag letztlich schon belastet hatten. Besserung dürfte ihm nun schwer fallen, da die Vorgaben mit enttäuschenden Zahlen von Amazon trübe sind.
Die Titel des Online-Händlers sackten vorbörslich um mehr als 3 Prozent ab, nachdem dieser im zweiten Quartal einen überraschend starken Gewinnrückgang erlitten hatte. Weil der Konzern hohe Expansionskosten in Kauf nimmt und kräftig in neue Geschäftsfelder wie etwa Video-Inhalte investiert, brach der Gewinn um 77 Prozent auf 197 Millionen Dollar ein. Die Prognosen der Analysten wurden damit klar verfehlt.
Noch düsterer sieht es für die Starbucks-Aktionäre aus: die an der Nasdaq notierten Papiere brachen um runde 7 Prozent ein, nachdem der Gewinn der Kaffeehauskette im zweiten Quartal auf 692 Millionen Dollar geschrumpft war. Das Umsatzwachstum war außerdem hinter dem zurückgeblieben, was man aus der Vergangenheit gewohnt war. Und die Schließung der Teavana-Teeläden wurde angekündigt.
Bei Intel hingegen deutet sich nach einem starken Zwischenbericht ein Kursgewinn von etwa 1 Prozent an. Der Computerchip-Hersteller hat seine Jahresziele für Umsatz und Gewinne angehoben, nachdem er seinen Überschuss im zweiten Quartal verdoppeln konnte. Einschränkend ist aber zu erwähnen, dass der Vorjahreszeitraum von hohen Sonderkosten geprägt war.
Freundlich zeigten sich vorbörslich auch die Papiere von Merck & Co , die um 0,5 Prozent stiegen. Der Pharmakonzern hat im zweiten Quartal etwas mehr Umsatz gemacht als von Analysten erwartet und daraufhin die Jahresprognose angehoben. Den Aktien der Fluggesellschaft American Airlines hingegen verhalf der Zwischenbericht nicht nach oben: zuletzt lagen sie vorbörslich mit 1,5 Prozent im Minus.
Lesen Sie auch
Zahlen gab es außerdem von den beiden im Dow notierten Ölwerten. ExxonMobil sackten vorbörslich um fast 2 Prozent ab, weil der berichtete Gewinn im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückblieb. Keine Hilfe war es dabei den Aktien, dass die Ölpreise am Freitag weiter gestiegen waren. Chevron dagegen entwickelten sich nach dem Zwischenbericht recht stabil./tih/stb