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    Ecotel  2773  0 Kommentare „Haben die EBIT- Prognose wahrscheinlich erfüllt“

    Das Wachstumsunternehmen ecotel, spezialisiert auf Telekommunikation für Geschäftskunden weist trotz des „nacamar“- Unfalls respektable Zahlen aus. So wuchs der Umsatz in den ersten 9 Monaten 2007 um gut 63 % auf 67,7 Mio. Euro. Die Zahl der Geschäftskunden ist von 35.000 auf ca. 45.000 gestiegen. Der Rohertrag hat sich knapp verdoppelt und das Ergebnis je Aktie ist von 53 Cent auf 74 Cent je Aktie geklettert, so dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass ecotel in 2007 gut mehr als 1,00 Euro je Aktie verdienen kann. Wir wollten vom CFO des Unternehmens Bernhard Seidl wissen, wie die weiteren Wachstumschancen aussehen.


    Herr Seidl, Sie selbst haben seit November 2007 begonnen, Aktien von ecotel zu kaufen. Bedeutet dies, dass das Schlimmste bei nacamar nun ausgestanden ist?


    Bernhard Seidl: ecotel ist nach wie vor ein sehr profitables Unternehmen mit guten Wachstumsperspektiven im Deutschen Telekommunikationsmarkt. Diese Ansicht vertrete ich nicht alleine. Immerhin haben zuletzt auch andere Mitglieder der Geschäftsleitung und Aufsichtsräte privat in ecotel-Aktien investiert.
    Wenn Sie mal rein die Fakten betrachten, hat sich der Kurs der ecotel-Aktie seit dem IPO im März 2006 von 17 Euro auf unter 6 Euro gedrittelt. Nahezu im selben Zeitraum haben wir Umsatz und EBIT fast verdreifachen können. Zudem haben wir die Erwartungen, aktiv am Konsolidierungsprozess im TK-Markt teilzunehmen, erfolgreich umgesetzt. Auch wenn wir nun ausgerechnet bei der größten Akquisition feststellen mussten, das die Marge bei nacamar nicht so gut ausfällt, wie avisiert, so passen die ecotel-Kennzahlen und der aktuelle Kurs aus meiner Sicht in keiner Weise zusammen. Aber da muss sich das Management noch mehr anstrengen und auch dem Kapitalmarkt signalisieren, dass es bei ecotel vorwärts geht.


    Wie geht es denn jetzt konkret bei nacamar weiter und sind die anderen Beteiligungen, die Sie im letzten Jahr durchgeführt haben, „sauber“ oder sind hier auch noch Risiken vorhanden?


    Bernhard Seidl: Die Risiken möglicher Altlasten bei nacamar haben wir ja bereits im Vorjahr identifiziert und im Q3 Abschluss berücksichtigt. Wir sind davon überzeugt, dass insbesondere durch die zuletzt umgesetzte engere Anbindung an ecotel weitere Synergien gehoben werden können. Zu den Ansprüchen, die wir derzeit gegenüber dem Verkäufer, der Tiscali, geltend machen, darf ich Ihnen leider keine Details nennen, aber seien Sie versichert, dass wir hier nicht tatenlos sind.


    Alle anderen Beteiligungen liegen im Budgetplan und stimmen uns für 2008 optimistisch.


    Wie sicher ist das EBIT von 6 Mio. Euro für 2007 und mit welchem Umsatz und welchem Ergebnis rechnen Sie voraussichtlich im kommenden Jahr?


    Bernhard Seidl: Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere zuletzt gesetzten Ziele mit einem Umsatz von ca. 90 Mio Euro, einem EBITDA von ca. 8,5 Mio Euro sowie einem EBIT von ca. 6 Mio Euro für 07 erfüllt werden. Da auch bei uns die Abschlußarbeiten noch bis Ende Februar andauern werden, sind die vorgenannten noch voraussichtliche Zahlen. Für 2008 sehen wir weiteres Wachstums- und Ertragssteigerungspotenzial. Eine Prognose für 2008 werden wir nach Vorlage der endgültigen Zahlen im März abgeben. Soviel sei jedoch schon gesagt. Der Umsatz in 2008 wird sicherlich die 100 Mio. Euro Grenze überschreiten.


    Was sind die Wachstumstreiber für 2008?


    Bernhard Seidl: Aktuell konzentrieren wir uns auf die Vermarktung unserer neue Mobilfunklösung, die wir im Bundle mit unseren bisherigen Festnetz- und Internet-Produkten anbieten. Hierdurch gehören wir zu den ersten TK-Unternehmen, die Geschäftskunden sämtliche festnetzbasierten Dienste und zusätzlich Mobilfunklösungen aus einer Hand und auf einer Rechnung anbieten können. Durch die Vermarktung von Bündelangeboten sichern wir uns zusätzliches Potenzial aus dem vorhandenen Telekommunikations-Budget der Kunden und zielen auf eine kontinuierliche Steigerung des ARPU (Durchschnittsumsatz je Kunde).


    Darüber hinaus erwarten wir im Segment Wiederverkäufer neue Wachstumsimpulse.

    Seit Jahresbeginn vermarkten wir auch an andere TK-Unternehmen unsere neu entwickelte „Carrier Aggregation Plattform“ (CAP), die die komplette Bereitstellung und Abrechnung von entbündelten Teilnehmer- und Breitbandanschlüssen ermöglicht. Insbesondere andere Reseller und Internet Service Provider erhalten hierdurch die Chance Ihren Kunden preislich attraktive Telefonie- und Internetlösungen anzubieten, ohne dafür eine komplexe und teure IT-Umgebung entwickeln zu müssen.


    Überdies setzen wir auf das rasant zunehmende Markt- und Wachstumspotenzial im Bereich New Media. Diese Business Unit agiert seit Jahresbeginn eigenständig. Nicht zuletzt erschliessen wir uns mit den Mehrheitsbeteiligungen an PPRO und easybell neue wachstumsträchtige Geschäftsbereiche in den Bereichen Internet-Zahlungssysteme und entbündelter Teilnehmernetzzugänge.


    Welche Sparte wird die ertragsstärkste in den nächsten 3 Jahren werden?


    Bernhard Seidl: Mit der laufenden Restrukturierung und engen Anbindung der nacamar wird das Geschäft der ecotel Gruppe in Zukunft aus drei Säulen bestehen: Geschäftskunden, Wiederverkäufer und New Media (d.h. das Geschäft mit der Aufbereitung und Übertragung von Audio- und Videoinhalten für Medienunternehmen). Das Ziel ist es, noch besser die Kundenanforderungen in der Organisation abzubilden sowie interne Effizienzen und Synergien schneller zu heben.


    Das Sprach- und Datengeschäft von ecotel, nacamar und ADTG wird dabei in den Geschäftszweig „Geschäftskunden“ integriert – hier erwarten wir auch weiterhin die höchste Ertragskraft und organisches Wachstum aus den Bestandskunden. Im Bereich Wiederverkäuferlösungen fokussieren wir uns auch mit der neuen CAP-Plattform weiterhin auf das Business mit anderen Carriern und Resellern im Telekommunikationsmarkt. Zugleich verschaffen wir uns damit hohe Volumina und die erforderlichen Skaleneffekte für attraktive Einkaufskonditionen im Geschäftskundensegment.

    Der am schnellsten wachsende Bereich New Media erhält durch eine eigene Business Unit eine größere Unabhängigkeit – da haben wir mit der Reorganisation einen Focus auf ein hoch spannendes Geschäftsfeld gelegt.


    Wie viele Geschäftskunden wollen Sie mittelfristig neu hinzugewinnen?


    Bernhard Seidl:

    Aus unserer Sicht liegt das Umsatzwachstumspotenzial der ecotel für 2008 weniger in der Zahl der Neukundenzugänge, sondern in der Erhöhung des durchschnittlichen Umsatzes je Kunde durch die Bündelung von Sprach-, Daten- und Mobilfunkdienstleistungen aus einer Hand. Natürlich werden wir auch weiterhin Neukunden gewinnen. Allerdings herrscht im Markt ein harter Verdrängungswettbewerb und wir wollen lieber die Bindung zu unseren Bestandskunden erhöhen, als durch hohe Ausgaben für die Neukundenakquise auf uns aufmerksam machen.


    Wie sind Sie gegenüber Ihren anderen Mitanbietern im Markt positioniert?


    Bernhard Seidl:

    Das Geschäftsmodell der ecotel ist darauf ausgerichtet, die Anforderungen von Geschäftkunden in sämtlichen Belangen rund um den Bereich der Telekommunikations-Dienstleistungen (Sprache, Daten und Mobilfunk) zu versorgen. Mit dieser Positionierung haben wir sicherlich in unserer Zielgruppe ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland und somit beste Voraussetzungen, weiter zu wachsen.


    Wie ist Ihre derzeitige Aktionärsstruktur und können Sie diese als stabil bezeichnen?


    Bernhard Seidl: Wir haben mit der AvW-Gruppe und der Information Technologies R&D zwei neue Kerninvestoren für die ecotel gewinnen können, die eher langfristig orientiert sind. Mit insgesamt ca. 25 Prozent haben diese beiden Investoren die Absolute Capital abgelöst, die nach dem Ausscheiden von Florian Homm, Ihr gesamtes Aktienpaket innerhalb kürzester Zeit verkauft hat. Meines Wissens sind die Aktien der anderen Pre-IPO-Altaktionäre weitestgehend umplatziert, natürlich mit Ausnahme unseres CEOs, Herrn Peter Zils. Insgesamt empfinden wir unsere aktuelle Aktionärsstruktur als sehr stabil - auch wenn uns das aktuelle Kursniveau und die niedrigen Handelsvolumina nicht gefallen können.


    Was war der Grund des Rücktritts von Herrn Schreyer aus dem Aufsichtsrat?


    Bernhard Seidl: Herr Schreyer ist ein langjähriger Begleiter des Unternehmens und kennt sich exzellent im Internet- und TK-Markt aus. Herr Schreyer beabsichtigt zukünftig eine stärkere Rolle im operativen Geschäft einer Tochtergesellschaft der ecotel einzunehmen, was mit seiner Position im Aufsichtsrat leider nicht vereinbar war. Dafür konnten wir aber Mag. Reinhold Oblak von der AvW-Gruppe dafür gewinnen, seine Erfahrung und sein umfassendes Kontaktnetzwerk zum Wohle der ecotel einzubringen.


    Was ist die aktuelle Meinung der Analysten zur ecotel-Aktie?


    Bernhard Seidl: Ich denke, dass die meisten Analysten von den nacamar-Effekten und der daraus resultierenden Gewinnwarnung im Herbst letzten Jahres genauso überrascht wurden, wie wir selbst. Sicherlich ist damit ein gewisser Vertrauensverlust einhergegangen. Die meisten Investoren wollen nun aber erst einmal abwarten, ob die für 2007 prognostizierten Zahlen auch eingehalten werden. Deshalb sind wir auch zuversichtlich, dass Vertrauen der Aktionäre schon bald wieder zurück gewinnen zu können, zumal das Analysehaus SES in ihrem jüngsten Update die EPS-Entwicklung wie folgt sieht: für 2007: 1,07 Euro und für 2008: 1,51 Euro. Auf dieser Basis hat ecotel ein KGV von knapp 3,5 und ist somit eine der „billigsten“ deutschen Aktien überhaupt. Nicht zuletzt aus diesem Grunde sind wir im Management zuversichtlich, dass auch für Ecotel die alte Börsenregel gilt, dass einer guten fundamentalen Entwicklung auch eine gute Kursentwicklung folgen wird.



    Vielen Dank für das Gespräch.





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    Ecotel „Haben die EBIT- Prognose wahrscheinlich erfüllt“ Das Wachstumsunternehmen ecotel, spezialisiert auf Telekommunikation für Geschäftskunden weist trotz des „nacamar“- Unfalls respektable Zahlen aus. So wuchs der Umsatz in den ersten 9 Monaten 2007 um gut 63 % auf 67,7 Mio. Euro. Die Zahl der …