Zitat:
"So, mittlerweile ist die Book-to-Bill Ratio auf 0,8
gesunken (https://stock3.com/news/eqs-adhoc-datron-ag-gibt-vorlaeufige…):
Umsatz 15,4 Mio. € vs. Auftragseingang 12,3 Mio. € Bin mal
gespannt, was Katjuscha diesmal als Argument(e) bringt, um seinen
überoptimistischen Blick zu rechtfertigen.
Datron macht dabei einen auf dicke Hose, und hält an seinen
Prognosen für 2024 fest. Um aber nur die Untergrenze des
prognostizierten Auftragseinganges zu erreichen, müßte dieser schon
mal in jedem der folgenden Quartale um über 40 % über dem
Auftragseingang in Q1 liegen. Sportlich, würde ich mal sagen.
Und auch das Umsatzziel ist in Gefahr. Hier knirscht es zwar nicht
ganz so doll wie bei den Auftragseingängen, aber der deutlich zu
niedrige Auftragseingang muß sich natürlich auch irgendwann in
sinkenden Umsätzen bemerkbar machen.
Beim Gewinn ist zu beachten, daß Datron mit dem zum 1. April
wirksam werdenden Zukauf das EPS-Ziel auf 0,84 - 1,17 € abgesenkt
hat. Für die bisherige Firmengröße (und die war ja in Q1
ausschlaggebend) sollten es eigentlich 0,96 - 1,28 € sein.
Angesichts dessen nimmt sich der erzielte Q1-Gewinn von 0,21 €
nicht allzu üppig aus. Und das, wo zumindest umsatzseitig knapp das
untere Ende des Zielkorridors erreicht wurde. Da scheinen mir die
Margen doch etwas unter Druck zu kommen.
Zu hoffen ist, daß sich Datron bei seinem Großprojekt "Neuer
Firmensitz" nicht ähnlich verhebt wie zuletzt Endor."
-> Sorry, aber wer außer Katjuscha bitte kann denn von der
Prognoseenkung, auch in dieser Höhe, überrascht worden sein? Man
mußte sich nur die Umsätze und Auftragseingänge der einzelnen
Quartale dieses Jahres ansehen, um sonnenklar zu erkennen, daß ein
Umsatz in 2025 von 80 Mio. € (entspricht gemittelt 20 Mio.
€/Quartal) nicht einmal annähernd erreichbar ist. Hier noch einmal
Umsätze, Auftrageingänge und Book-To-Bill-Ratios der ersten drei
Quartale 2024:
Q1: Umsatz: 15,5 Mio. €; Auftragseingang: 12,3 Mio. €;
Book-To-Bill: 0,8
Q2: Umsatz: 15,3 Mio. €; Auftragseingang: 14,4 Mio. €;
Book-To-Bill: 0,9
Q3: Umsatz: 14,6 Mio. €, Auftragseingang: 13,6 Mio. €,
Book-To-Bill: 0,9
-> Der Auftragseingang der ersten 9 Monate des Jahres 2024 liegt
um 6 Mio. € unter dem der ersten 9 Monate 2023. Wie hätte daraus
denn ein Jahresumsatz in 2025 von 80 Mio. € werden sollen?
->
Ich frage mich eher, ob es das schon war, oder ob nach
guter deutscher Börsensitte die schlechten Meldungen häppchenweise
kommen. Denn selbst das neue Ziel eines Umsatzes zwischen 59
und 66 Mio. € erscheint angesichts des momentanen Auftragseinganges
ambitioniert. Eine extrem vereinfachte Projektion könnte so
aussehen:
- Umsatz 9M/24: 45,4 Mio. € -> hochgerechneter Jahres-Umsatz
2024: 60,5 Mio. €
- Book-To-Bill-Ratio 9 M/24: 0,9
- Nimmt man jetzt einen gewissen Vorlauf, wahrscheinlich mehrere
Monate, zwischen Auftragserteilung und Umsatz an, könnte man
vereinfacht interpolieren, und den Umsatz 2024e mittels
Book-To-Bill-Ratio auf den
Umsatz 2025e umlegen:
- 60,5 Mio. € * 0,9 =
54.5 Mio. €
-> Heißt: Wenn sich der Auftragseingang nicht zeitnah erholt,
erscheint selbst die heute verkündete Umsatzuntergrenze von 59 Mio.
€ in 2025 ambitioniert. Die Overgrenze von 66 Mio. € kann man jetzt
schon als extrem ambitioniert bezeichnen.
-> Verfolgt man die Wasserstandsmeldungen aus Wirtschaft und
Politik, ist auch zeitnah von keiner der beiden Seiten Entlastung
zu erhoffen.
-> In der deutschen Politik führt die geplatzte Koalition dazu,
daß quasi sämtliche Vorhaben zur Stützung der Wirtschaft bis zur
Neuwahl auf Eis liegen. Danach wird es dann erst einmal
Koalitionsverhandungen u.ä. geben. Bis wirklich angefangen wird mit
arbeiten, und Entscheidungen gefällt werden, dauert es dann
höchstwahrscheinlich auch noch ein paar Monate. Bis die
(eventuellen!) Beschlüsse Auswirkungen in der Realwirtschaft
entfalten, dürften wir schon weit im H2/25 sein.
-> Wirtschaftlich steht Deutschland vor einem weiteren Jahr des
Entlangschwankens am Nullwachstum. Die Energiekosten bleiben hoch,
die Gehaltskosten dürften durch üppige Lohnabschlüsse, steigende
Sozialbeiräge und Beitragsgrenzen und Fachkräftemangel (der zu
höheren Gehaltsforderungen führt) deutlich steigen, die
Regulierungswut bleibt ungebremst. Die inländische Nachfrage nach
Datron-Maschinen dürfte daher verhalten bleiben. Hohe
Produktionskosten in Deutschland schwächen gleichzeitig die
einheimischen Firmen im Wettbewerb mit ausländischen
Herstellern.
->
Noch heftiger als die Progosesenkung beim Umsatz ist die
beim Gewinn, was natürlich aufgrund von Fixkostenanteilen nicht
verwunderlich ist.
Von einer Prognose des opreativen EBIT
von
1,32 €/Aktie geht es herunter
auf 0,35 bis 0,75
€/Aktie.
-> Während der Abstand von Unter- zu Obergrenze bei der
Umsatzprognose bei rund 12 % liegt, beträgt er beim Gewinn 114 %.
Das zeigt den hohen Gewinnhebel - der natürlich in jede Richtung
wirkt. Sollte der Umsatz sich eher im Bereich der von mir
gepimaldaumten 54,5 Mio. € bewegen, wäre damit fraglich, ob es
überhaupt für einen Gewinn reicht.
-> Und zum Ende steht in der Meldung dann noch das:
"Die ab Mitte 2025 erwartete Erholung der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen führt aus Sicht des Vorstandes ab dem
Geschäftsjahr 2026 zu einer Rückkehr der jährlichen
Wachstumserwartung von rund 8% bis 10% sowie ebenfalls zu dem
Erreichen der Ziel-EBIT-Marge von rund 10%."
-> Sollte der 2025er Umsatz in der Mitte der Prognose (= 62,5
Mio. €) einkommen, dann hieße das, daß die ursprüngliche Zielgröße
für 2025 (80 Mio. €) erst im Jahr 2028 erreicht werden würde. Mal
eben eine
Verschiebung um 3 Jahre. Würde man von meinem
Schätzwert von 54,5 Mio. € ausgehen, würde es sogar eine
Verschiebung um 5 Jahre bedeuten.
-> Angesichts eines von Datron
anviserten 2025er-Gewinnes von
gemittelt 0,55 € sprechen wir auch nach dem heutigen
Kursrückgang auf aktuell 7,52 € immer noch von einem
KGV 14.
Nach meiner Projektion dürfte es eher noch höher liegen. Bezieht
man jetzt die von Datron avisierten
gemächlichen
Steigerungsraten der folgenden Jahre ein, sehe ich da sogar
noch Luft nach unten. Spätestens, wenn dann nächstes Jahr die
Prognose (vermutlich) nach unten angepaßt wird.
-> Katjuscha antwortete übringens (
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1165099-31-40/da…)
auf meinen oben zitierten Beitrag:
"Macht halt Sinn, jetzt draufzuhauen. Wenn 's euch Spaß macht!
Findet man ja in vielen Threads zu diversen Aktien, solche
konjunkturellen Tiefs und Sondereffekte (in diesem Fall zum
Firmensitz) zu nutzen. Ist nicht mein Ding.
Ich hatte daher auch scon geschrieben, wenn man in 12-15 Monaten
immernoch im Bereich um die 9,5 € stehen sollte, dass ich
dann wieder zukaufe."
->
Kurs damals: 9,35 €. Kurs heute: 7,52 €. Kurs heute in
einem Jahr: ???
-> Die von Dir,
Katjuscha, gesetzten 12-15 Monate bis zum
Nachkauf beginnen dann Anfang April. Ich bin zuversichtlich, daß Du
die Aufstockung schaffen solltest!