Germania Epe AG Aktuelle Info`s ? (Seite 20)
eröffnet am 13.09.05 10:50:41 von
neuester Beitrag 19.04.24 17:53:44 von
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Antwort auf Beitrag Nr.: 20.486.380 von Muckelius am 03.03.06 14:19:45Mal etwas Informatives:
Textilindustrie
Industriegeschichte
Als bei „Germania“der Faden riss
Lange hat die Textilindustrie das Münsterland geprägt –
bis buchstäblich der Faden riss. „Der gerissene Faden“
heißt auch die Dokumentation von Rolf Coenen. Seit
1975 führte er als Alleinvorstand die Baumwollspinnerei
Germania Epe, bis die Globalisierung den geordneten
Rückzug aus dem Geschäft unausweichlich machte.
415 Seiten schlummern zwischen den Buchdeckeln. 415 Seiten, die die Geschichte der Baumwollspinnerei Germania Epe zum Leben erwecken. Genau dies war die Intention des Autors: „Mir war es wichtig, die Dinge festzuhalten, damit sie nicht verloren gehen.“ Jeden Schnipsel über sein Unternehmen hat der Diplom-Ingenieur gesammelt, darunter sämtliche ab 1952 erschiene Zeitungsartikel. Entstanden ist eine detaillierte, nahezu minutiöse Dokumentation, die die Geschichte von Germania Epe seit ihrer Gründung 1897 bis zum Stillegungsbeschluss vor 14 Jahren aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet.
Als der Faden golden war
Im Februar 1960 war der Faden noch golden. Die Presse schrieb damals: „Betriebsergebnis durch den Umschwung im 2. Halbjahr positiv beeinflusst – Verbesserte Liquidität – Nach wie vor hohe Investitionen aus Selbstfinanzierung – Schuldentilgung – Dividende um 2 Prozent auf 14 Prozent erhöht.“ Mit der Dividende stand das Unternehmen an der Spitze der gesamten deutschen Textilindustrie. Die Verwaltung stimmte schließlich einer Kapitalerhöhung
zu. So wurde 1961 der Weg frei für eine Reihe von Investitionen, darunter einen 800 Quadratmeter großen Anbau zur Erweiterung
der Zwirnproduktion, und die Anschaffung von 18 neuen Spinnmaschinen. Für das Jahr 1962 plante das Unternehmen unter anderem den Kauf von neuen Spulautomaten. Insgesamt erreichte die Summe der Investitionen etwa 3,68 Millionen DM. Doch trotz aller Expansion drohten der Textilindustrie bereits damals erste Gefahren, zunächst im Gewand synthetischer Stoffe. Das pflegeleichte Nyltest-Hemd könnte den herkömmlichen Baumwollmischgeweben Marktanteile abjagen, fürchtete die Branche. „Das war aber unbegründet, denn die Pflegeleichtigkeit war der einzige Vorteil des Hemdes“, erzählt Coenen. Was den Feuchtigkeitstransport und die Schweißabsorption betraf, konnte das Kleidungsstück nicht punkten. Das Hemd wurde durch die Feuchtigkeit immer grauer: Bleichen war nicht möglich. Anders die Baumwollmischgewebe, die nach und nach den Markt zurückeroberten. Von dieser vergleichsweise kleinen Krise erholte sich die Textilindustrie schnell, der großen Krise, die noch folgen sollte, hatte sie dann nichts mehr entgegenzusetzen.
Von der Krise bis zur Stilllegung
„Der Auftragseingang ist um ca. 12 Prozent zurückgegangen, das Ifo-Institut bestätigt, dass selbst modernste Technik kein Garant
für eine internationale Wettbewerbsfähigkeit mehr ist“, zitiert Coenen in „Der gerisseneFaden“. Entnommen hat Coenen diesen Passus einem handschriftlichen Arbeitspapier aus dem Jahr 1991. In der Presse wird die Krise ähnlich beschrieben. So hieß es in einer baden-württembergischen Zeitung, die moderne Technik mit einer hohen Produktivität sei kein Garant mehr für ein Überleben. Dass die Krise derartig groß war, hatte verschiedene Ursachen. Zum einen hatten die Niedriglohnländer in jeder Hinsicht aufgeholt, der Dollar war stark gefallen von 1,90 auf 1,45 DM. Weitere Gründe waren bereits in den 80er Jahren die Schwemme der DDR-Angebote und der zunehmende Import von Fertigwaren. Die Germania Epe kämpfte mit allen Mitteln, versuchte durch Marktnähe sowie erhebliche Investitionen rationeller zu fertigen, die Qualität zu erhöhen und die Personalkosten zu senken. Am Ende war die rasend schnell um
sich greifende Globalisierung die Gewinnerin, für ein Umdenken war es zu spät. „Selbst die Variante, die Kapazitäten radikal abzubauen und andere Aktivitäten aufzubauen, müsse verworfen werden, da die Fixkosten zu hoch seien und einer Liquidation gleich komme“, schreibt Coenen. Experimente seien in dieser unsicheren Zeit zu risikoreich gewesen.
Geordneter Rückzug
Als Lösung wurde über einen „geordneten Rückzug“ nachgedacht – die
Chancen dafür standen gut. Acht bis zehn Millionen DM wären an schuldenfreiem Immobilienvermögen geblieben, wenn man die Verluste von zwei Millionen DM aus 1991 sowie weiteren zwei Millionen DM für einen Sozialplan und die Abwicklungskosten in Rechnung stellt. Aus
Vorstandskreisen hieß es: „… die GE-AG ist die einzige Firma, die es sich leisten kann, eine Stilllegung noch vornehmen zu können, ohne dabei Pleite zu gehen.“ Trotz dieser Empfehlung lief der Betrieb zunächst weiter, erst bei einer weiteren Verschlechterung
wollte man sich noch einmal zusammensetzen. Die erhoffte Besserung zeichnete sich allerdings nicht ab, vielmehr wurde es für Germania immer schwieriger, sich zu behaupten. Die Asiaten nutzten die Krise für sich und drängten mit hohen Investitionen und modernster Technik auf den europäischen Markt. Die Konsequenzen blieben nicht aus: Nach zahlreichen Gesprächen zeichnete sich der Rückzug aus dem operativen Geschäft als die beste Lösung ab. In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Februar 1992 wurde dann die Stilllegung von Germania Epe beschlossen. Fast 100 Jahre Textilgeschichte gingen zu Ende.
Die Zeit nach der Baumwollspinnerei
Das Unternehmen Germania Epe lebt dagegen fort – als Immobiliengruppe mit 150 Beschäftigten. Seit 2002 hat eine private
Investorengruppe die Mehrheit übernommen, zuvor gehörte die GE-AG acht Jahre zur Babcock AG Oberhausen. Die alten Gebäude in Epe sind an Industrie- und Handelsunternehmen sowie Dienstleister vermietet.
Eine Dokumentation über die Geschichte der Germania Epe sollte „Der gerissene Faden“ werden, doch ganz nebenbei ist auch deutlich geworden, was man hätte besser machen können. „Der Faden wäre
wohl nicht gerissen, wenn wir zwei Jahre früher die Produktion umgestellt hätten“, ist sich Coenen sicher. Flexibilität lautet
das Stichwort. „Um auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist Umdenken erforderlich“, merkt Coenen an.
Buch als „Leit“faden?
Dass es die Germania Epe heute noch gibt, sei dem rechtzeitigen Rückzug aus dem operativen Geschäft und der Vermeidung einer Insolvenz zu verdanken. „Wir müssen hier in Deutschland einfach mehr Mut haben, etwas zu verändern. Es bringt nichts, an Produkten festzuhalten, die niemand haben möchte oder Produkte anderer zu
kopieren“, so Coenen. In neue Ideen investieren, einen eigenen Weg gehen, es einfach anders und vor allem besser als die anderen
machen – das ist für Coenen die Chance. Die Deutschen müssten seiner Meinung nach Abstand davon nehmen, alles können zu wollen. Mut zum Risiko, Marktlücken erkennen und Motivation seien die Stichworte, mit denen es laut Coenen wieder vorwärts gehen könnte.
Sandra Niehaves-Tanjsek
(Quelle: http://www.ihk-nordwestfalen.de/wirtschaftsspiegel/bindata/2… Seite 34/35)
Textilindustrie
Industriegeschichte
Als bei „Germania“der Faden riss
Lange hat die Textilindustrie das Münsterland geprägt –
bis buchstäblich der Faden riss. „Der gerissene Faden“
heißt auch die Dokumentation von Rolf Coenen. Seit
1975 führte er als Alleinvorstand die Baumwollspinnerei
Germania Epe, bis die Globalisierung den geordneten
Rückzug aus dem Geschäft unausweichlich machte.
415 Seiten schlummern zwischen den Buchdeckeln. 415 Seiten, die die Geschichte der Baumwollspinnerei Germania Epe zum Leben erwecken. Genau dies war die Intention des Autors: „Mir war es wichtig, die Dinge festzuhalten, damit sie nicht verloren gehen.“ Jeden Schnipsel über sein Unternehmen hat der Diplom-Ingenieur gesammelt, darunter sämtliche ab 1952 erschiene Zeitungsartikel. Entstanden ist eine detaillierte, nahezu minutiöse Dokumentation, die die Geschichte von Germania Epe seit ihrer Gründung 1897 bis zum Stillegungsbeschluss vor 14 Jahren aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet.
Als der Faden golden war
Im Februar 1960 war der Faden noch golden. Die Presse schrieb damals: „Betriebsergebnis durch den Umschwung im 2. Halbjahr positiv beeinflusst – Verbesserte Liquidität – Nach wie vor hohe Investitionen aus Selbstfinanzierung – Schuldentilgung – Dividende um 2 Prozent auf 14 Prozent erhöht.“ Mit der Dividende stand das Unternehmen an der Spitze der gesamten deutschen Textilindustrie. Die Verwaltung stimmte schließlich einer Kapitalerhöhung
zu. So wurde 1961 der Weg frei für eine Reihe von Investitionen, darunter einen 800 Quadratmeter großen Anbau zur Erweiterung
der Zwirnproduktion, und die Anschaffung von 18 neuen Spinnmaschinen. Für das Jahr 1962 plante das Unternehmen unter anderem den Kauf von neuen Spulautomaten. Insgesamt erreichte die Summe der Investitionen etwa 3,68 Millionen DM. Doch trotz aller Expansion drohten der Textilindustrie bereits damals erste Gefahren, zunächst im Gewand synthetischer Stoffe. Das pflegeleichte Nyltest-Hemd könnte den herkömmlichen Baumwollmischgeweben Marktanteile abjagen, fürchtete die Branche. „Das war aber unbegründet, denn die Pflegeleichtigkeit war der einzige Vorteil des Hemdes“, erzählt Coenen. Was den Feuchtigkeitstransport und die Schweißabsorption betraf, konnte das Kleidungsstück nicht punkten. Das Hemd wurde durch die Feuchtigkeit immer grauer: Bleichen war nicht möglich. Anders die Baumwollmischgewebe, die nach und nach den Markt zurückeroberten. Von dieser vergleichsweise kleinen Krise erholte sich die Textilindustrie schnell, der großen Krise, die noch folgen sollte, hatte sie dann nichts mehr entgegenzusetzen.
Von der Krise bis zur Stilllegung
„Der Auftragseingang ist um ca. 12 Prozent zurückgegangen, das Ifo-Institut bestätigt, dass selbst modernste Technik kein Garant
für eine internationale Wettbewerbsfähigkeit mehr ist“, zitiert Coenen in „Der gerisseneFaden“. Entnommen hat Coenen diesen Passus einem handschriftlichen Arbeitspapier aus dem Jahr 1991. In der Presse wird die Krise ähnlich beschrieben. So hieß es in einer baden-württembergischen Zeitung, die moderne Technik mit einer hohen Produktivität sei kein Garant mehr für ein Überleben. Dass die Krise derartig groß war, hatte verschiedene Ursachen. Zum einen hatten die Niedriglohnländer in jeder Hinsicht aufgeholt, der Dollar war stark gefallen von 1,90 auf 1,45 DM. Weitere Gründe waren bereits in den 80er Jahren die Schwemme der DDR-Angebote und der zunehmende Import von Fertigwaren. Die Germania Epe kämpfte mit allen Mitteln, versuchte durch Marktnähe sowie erhebliche Investitionen rationeller zu fertigen, die Qualität zu erhöhen und die Personalkosten zu senken. Am Ende war die rasend schnell um
sich greifende Globalisierung die Gewinnerin, für ein Umdenken war es zu spät. „Selbst die Variante, die Kapazitäten radikal abzubauen und andere Aktivitäten aufzubauen, müsse verworfen werden, da die Fixkosten zu hoch seien und einer Liquidation gleich komme“, schreibt Coenen. Experimente seien in dieser unsicheren Zeit zu risikoreich gewesen.
Geordneter Rückzug
Als Lösung wurde über einen „geordneten Rückzug“ nachgedacht – die
Chancen dafür standen gut. Acht bis zehn Millionen DM wären an schuldenfreiem Immobilienvermögen geblieben, wenn man die Verluste von zwei Millionen DM aus 1991 sowie weiteren zwei Millionen DM für einen Sozialplan und die Abwicklungskosten in Rechnung stellt. Aus
Vorstandskreisen hieß es: „… die GE-AG ist die einzige Firma, die es sich leisten kann, eine Stilllegung noch vornehmen zu können, ohne dabei Pleite zu gehen.“ Trotz dieser Empfehlung lief der Betrieb zunächst weiter, erst bei einer weiteren Verschlechterung
wollte man sich noch einmal zusammensetzen. Die erhoffte Besserung zeichnete sich allerdings nicht ab, vielmehr wurde es für Germania immer schwieriger, sich zu behaupten. Die Asiaten nutzten die Krise für sich und drängten mit hohen Investitionen und modernster Technik auf den europäischen Markt. Die Konsequenzen blieben nicht aus: Nach zahlreichen Gesprächen zeichnete sich der Rückzug aus dem operativen Geschäft als die beste Lösung ab. In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Februar 1992 wurde dann die Stilllegung von Germania Epe beschlossen. Fast 100 Jahre Textilgeschichte gingen zu Ende.
Die Zeit nach der Baumwollspinnerei
Das Unternehmen Germania Epe lebt dagegen fort – als Immobiliengruppe mit 150 Beschäftigten. Seit 2002 hat eine private
Investorengruppe die Mehrheit übernommen, zuvor gehörte die GE-AG acht Jahre zur Babcock AG Oberhausen. Die alten Gebäude in Epe sind an Industrie- und Handelsunternehmen sowie Dienstleister vermietet.
Eine Dokumentation über die Geschichte der Germania Epe sollte „Der gerissene Faden“ werden, doch ganz nebenbei ist auch deutlich geworden, was man hätte besser machen können. „Der Faden wäre
wohl nicht gerissen, wenn wir zwei Jahre früher die Produktion umgestellt hätten“, ist sich Coenen sicher. Flexibilität lautet
das Stichwort. „Um auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist Umdenken erforderlich“, merkt Coenen an.
Buch als „Leit“faden?
Dass es die Germania Epe heute noch gibt, sei dem rechtzeitigen Rückzug aus dem operativen Geschäft und der Vermeidung einer Insolvenz zu verdanken. „Wir müssen hier in Deutschland einfach mehr Mut haben, etwas zu verändern. Es bringt nichts, an Produkten festzuhalten, die niemand haben möchte oder Produkte anderer zu
kopieren“, so Coenen. In neue Ideen investieren, einen eigenen Weg gehen, es einfach anders und vor allem besser als die anderen
machen – das ist für Coenen die Chance. Die Deutschen müssten seiner Meinung nach Abstand davon nehmen, alles können zu wollen. Mut zum Risiko, Marktlücken erkennen und Motivation seien die Stichworte, mit denen es laut Coenen wieder vorwärts gehen könnte.
Sandra Niehaves-Tanjsek
(Quelle: http://www.ihk-nordwestfalen.de/wirtschaftsspiegel/bindata/2… Seite 34/35)
Schon wieder mal über 8000 Stück gehandelt
Binnen weniger Minuten wurden über 35000 Aktien umgesetzt
Ist ja irre! In Düsseldorf zu 6 Euro über 23000 Stück im Briefkurs
Gestern wieder "lebhafter" Handel(für Germania-Verhältnisse) v.a. am Börsenplatz Stuttgart
Die Aktie wird ja auf dem erreichten Kursniveau noch richtig liquide! Heute in Düsseldorf schon über 2400 Stück bei 6,70 Euro gehandelt.
Höchster Tagesumsatz seit Mitte 2003! Nur warum?
+14% . Ein schöner Tag...
Heute Börsenplatz Düsseldorf:
Geld 5,10
Brief 5,70
Zeit
08.11.05 10:22
Spread 10,5%
Geld Stk. 5.000!!!
Brief Stk. 5.552
Geld 5,10
Brief 5,70
Zeit
08.11.05 10:22
Spread 10,5%
Geld Stk. 5.000!!!
Brief Stk. 5.552
Ver...,
weil das Seniorenheimprojekt einfach nicht in die Pötte kommt, obwohl seit zwei Jahren darüber gesprochen wird.
weil das Seniorenheimprojekt einfach nicht in die Pötte kommt, obwohl seit zwei Jahren darüber gesprochen wird.
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