IPO Portrait: T-Online International AG - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Kaum ist das Infineon-Fieber abgeklungen, werden Deutschlands Wohnzimmer erneut inkubatiert. Die Werbemaschinerie zum Börsengang der Telekom-Tochter T-Online läuft bereits auf Hochtouren. Anhand der Marktkapitalisierung wird die Ausgliederung zwar den größten Internetwert Europas darstellen, doch von einer "Volksaktie" zu sprechen, wäre übertrieben. Der Grund: Nur etwa zehn Prozent des Kapitals sollen in den Streubesitz gehen. Die Zeichnungsfrist für die rund 100 Millionen Aktien beginnt am dritten April.

Das Unternehmen

Mit rund fünf Millionen Kunden ist T-Online, die Internetsparte der Deutschen Telekom, der führende Internet-Provider in Deutschland. Allein im letzten Jahr kamen rund 1,5 Mio. Kunden hinzu. Die Nutzer können sich über ein flächendeckendes Netz in den Online-Dienst einwählen. Seit dem letzten Jahr stellt das Unternehmen über einen Roaming-Service auch einen internationalen Zugang bereit.

Neben der reinen Zugangsdienstleistung ins Internet offerierte T-Online von Beginn an verschiedene Mehrwertdienste. Der Älteste ist der so genannte Bildschirmtext (BTX), ein in sich geschlossenes System, welches bereits seit mehr als zehn Jahren die Möglichkeit sicherer Banking-Services bietet. In diesem Bereich verfügt man über eine monopolartige Stellung.

Die heutigen Mehrwertdienste sieht das Unternehmen im Content-Bereich. Auf der Website www.t-online.de, eine der meistbesuchten Sites in Deutschland, findet der Nutzer Nachrichten und Serviceangebote aus den verschiedensten Bereichen. Der jüngste Sprössling ist ein Brokerage-Portal, dessen Inhalte von der Commerzbank-Tochter Comdirect bereitgestellt werden. Ebenfalls erst kürzlich an den Start gegangen ist das Regionalportal www.berlin.t-online.de. Weitere Regionalangebote sollen folgen.

Die Strategie

Noch vor dem Börsengang ging T-Online zwei strategische Überkreuzbeteiligungen ein. Zum einen wurden 25 Prozent der Anteile am Börsenkandidaten Comdirect erworben. Im Gegenzug erhält die Onlinebank eigene Aktien im gleichen Wert. Zum anderen gehen 6,5 Prozent von T-Online an die französische Lagadiere-Gruppe - als Gegenleistung zur Übernahme von deren Tochter Club Internet, dem drittgrößten französischen Internetunternehmen. Somit ist T-Online neben Österreich nun auch in Frankreich präsent. Weitere Kooperationen und Übernahmen dürften nicht lange auf sich warten lassen.

Geschäftszahlen

Im vergangenen Jahr setzt T-Online rund 450 Mio. Euro um. Über die Ertragssituation darf noch spekuliert werden. Nach Einschätzung einiger Konsortialbanken können frühestens in zwei Jahren Gewinne erwartet werden. Noch befinden sich die Studien allerdings im Panzerschrank weiter…

Fazit

Klar ist, der Börsengang muss ein Erfolg werden. Geht es doch darum, nicht nur die Tochter selbst, sondern deren Mutter in Szene zu setzen, denn im Juni kommt eine weitere Telekom-Tranche an die Börse - und diese kann aufgrund ihres Volumens nur eine "Volkstranche" werden. Neben diesem "Kurspflege-Aspekt" überzeugen aber auch fundamentale Überlegungen. Kaum ein anderer Onlinedienst hat eine derart starke Mutter im Rücken wie T-Online mit der Telekom. An der Seite des Börsenneulings steht zudem die attraktive Schwester T-Mobil. Daraus ergibt sich eine Multiplikatorwirkung, die zahlreiche Synergieeffekte heben- und die Schlagkraft im westeuropäischen Internetmarkt sichern sollte. Bleibt abzuwarten, ob die bestehende Fantasie in die Zukunft verschoben wird, denn bei einem Preisniveau von 35 Euro wird jeder T-Online-Nutzer mit stolzen 14.000 DM bezahlt.

IPO Steckbrief

Wertpapierkennummer: nicht bekannt
Branche: Internet
Börsensegment: voraussichtlich Amtlicher Handel
Preisspanne: nicht bekannt*)
Zeichnungsfrist: 03.04. bis 12.04.2000
Erstnotiz: 17.04.2000
Emissionsvolumen: zirka 100 Mio. Aktien
Streubesitz: rund neun Prozent
Konsortialführer: Goldman Sachs (Lead), Dresdner Kleinwort Benson (Co-Lead)
Weitere Konsorten: Bayerische Landesbank, Berenberg Bank, Comdirect, Commerzbank, Consors, Deutsche Bank, DG Bank, Dresdner Bank, Direkt Anlage Bank, Entrium, HypoVereinsbank, Landesbank Baden-Württemberg, WestLB
Internet: www.t-online.de

*) Nach Presseberichten könnte die T-Online-Aktie bis zu 35 Euro kosten weiter…

[wilhelmfriederich]

T-ONLINE

Hi Leute

Es wird zu 80 % die gleichen wieder leer ausgehen wie bei Infenion.
Bei einer vermutlich hundertfachen Überzeichnung sieht es noch viel schlechter aus.
Es wird dann wieder die selben Personen auf den Bildschirm erscheinen und kluge Sprüche klopfen.
Um das gleiche Theater zu verhindern schlage ich vor.

1. Die Ziehung müsste nach den Endziffern der Order-Nu. Erfolgen.
2. Die Endziffern sollten Ein-zwei oder dreistellig sein, und erst am Tag vor den Börsengang in den Medien veröffentlicht werden.
3. Die Stückzahl sollte für jede Order ob Arm noch Reich zu gleichen Teilen ausfallen. (Eine wesendlich breitere Streuung.
4. 4.Der von der Zuteilung beglückte darf seine Anteile erst nach 28 Tagen zum Verkauf anbieten.
T-ONLINE darf nicht so einen faden Nachgeschmack hervor rufen wie INFENION oder ISION usw.usw.usw.

-Toi - Toi -Toi - Toi - Toi –T-Online

[godele]

Es war einmal eine kleine Aktie, die hiess T-online und die war auf die Welt geschicht worden, um arme Menschen reich und glücklich zu machen............
Nun, ja und wenn wir nicht gestorben sind, dann glauben wir wieder an das Märchen einer Volksaktie. Ich glaube, Lottospieler haben ungefähr die gleichen Chancen.

[KDKlein]

Hallo,

es ist die Luft bei vielen Aktien schon raus - und die T-mobil
überbewertet. Soll jeder sich seinen Reim drauf machen ...

[isotolgat]

Und was passiert dann in den 28 Tagen an der Börse?

[thomasbow]

Die Aktie ist nur 9 fach überzeichnet.

UND NICHT HUNDERTFACH du scheinprofi.