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    Fukushima: Herber Rückschlag im Krisen-AKW - "Sintflut" droht - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.06.11 00:11:05 von
    neuester Beitrag 19.06.11 18:42:28 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 18.06.11 00:11:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.suite101.de/content/fukushima-herber-rueckschlag-…

      Fukushima: Herber Rückschlag im Krisen-AKW - "Sintflut" droht
      17.06.2011 Daniel Clemens

      Fukushima: Dekontamination von Wasser gestoppt - Daniel ClemensFortschritte sind im Krisen-AKW von kurzer Dauer, denn auch am 17.06.2011 muss Tepco wieder einen Rückschlag melden.

      Noch vorgestern verkündete die Betreiberfirma des havarierten AKW Fukushima Daiichi die Tokyo Electric Power Company, kurz Tepco, einen wesentlichen Fortschritt in der Bekämpfung der sich täglich vermehrenden Wassermassen in den Kellern des Atomkraftwerks. Nachdem der Test einer Anlage zur Reinigung kontaminierten Wassers vorher tagelang verschoben worden war, gelang er zur Erleichterung aller Beteiligten vor zwei Tagen endlich. Nun wurde die Maschine aufgrund eines Lecks gestoppt und keiner weiß, wann es weiter geht.

      Wassermassen behindern grundlegendste Arbeiten
      Es wird mittlerweile von über 110.000 Tonnen zu nicht unerheblichen Teilen schwer radioaktiven Wassers ausgegangen, die da in den Kellern der Reaktor und Turbinengebäude, in den Verbindungsschächten zwischen ihnen und in den seit langen überfüllten Tanks der Anlage vor sich hin dümpeln. 500 Tonnen kommen jeden Tag durch die andauernde Kühlwassereinspeisung noch hinzu. Ein Kreislauf, der bereits verwendetes Wasser benutzen würde, kann aber nicht etabliert werden, denn die Wassermassen und die hohen Strahlungswerte in den Blöcken verhindern wichtige Arbeiten.

      20 Tage bis zur „Sintflut“
      Innerhalb der Reaktorblöcke 1 bis 3, wo die Kernschmelzen stattfanden, kann so gut wie kein Handgriff getätigt werden. Mit der Reinigungsanlage wollte man insgesamt 1.200 Tonnen der „Brühe“ täglich reinigen und dann in neuen Tanks zwischenlagern. Nun muss man jedoch befürchten, der Lage nicht mehr Herr zu werden. Eine neue Berechnung besagt, dass in 20 Tagen die Anlage einfach überläuft und mit dem Wasser ungeheure Mengen an radioaktiven Stoffen, welche dann in den Boden, ins Grundwasser und in den Ozean gelangen würden. Für das Ökosystem an der Küste wahrlich eine alles vernichtende „Sintflut“.

      2.000 Kubikmeter schwerst radioaktiver „Matsch“
      Selbst wenn der Dekontaminator funktionieren würde, hätte man ein anderes schwerwiegendes Problem. Laut einem Bericht der japanischen Mainichi Daily News würden alleine bei den jetzigen Wassermassen etwa 2.000 Kubikmeter radioaktiver Abfall in den Filtern der Anlage hängen bleiben. In diesem „Matsch“ hätte man eine bisher nicht da gewesene Konzentration an radioaktiven Stoffen. Man schätzt, dass dieser mit etwa 100 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter belastet wäre. Man hätte mit der Extraktion der radioaktiven Stoffe zwar deren Mobilität eingeschränkt, aber was fängt man dann mit einer so großen Menge derartig verseuchten „Schlamms“ an?

      Es gibt keine guten Optionen, es gibt bloß weniger schlechte
      Selbst wenn jetzt alles wie gewünscht liefe und die Maschine zukünftig Tag und Nacht fehlerfrei arbeitete, würde man also am Ende auf weit über 100.000 Tonnen leicht und mittelverstrahltem Wasser und tausenden Kubikmetern höchst radioaktiven Schlamm sitzen bleiben. Wie Kontrolle hört sich das nicht an. Doch genau diese hatte Tepco mit der Mitte Mai vorgestellten „Road Map“ aber versprochen. Doch die zentrale Aufgabe, die Installation eines funktionierenden Kühlkreislaufs, scheint noch sehr fern. In den Blöcken 1 bis 3, wo diese notwendig wäre, weiß man so gut wie nichts über die Zustände in den Reaktoren. Man weiß weder wo sich die Schmelzmasse befindet, noch an welchen Stellen stetig Kühlwasser aus den Druck und Sicherheitsbehälter in den Keller läuft. Die Verantwortlichen haben keinerlei Kontrolle über das Geschehen und werden auf absehbare Zeit scheinbar auch keine erlangen.

      „Kontrolle“
      Tepco kann nicht agieren, es reagiert nur, behandelt lediglich die Symptome einer Katastrophe und man kann nicht einmal sagen, das Unternehmen hätte wenigstens diese im Griff - aber wahrscheinlich hätte das niemand. Atomenergieexperten und Kerntechnikingenieure stehen vor ihrer Sandkastenburg und sehen mit Verwunderung wie diese zerfällt. Sie können den Prozess nicht aufhalten, nur hier und da ausbessern, destruktiven Tendenzen ein wenig entgegenwirken und hoffen, dass am Schluss etwas übrig bleibt. Jedesmal hatte man als Kind gedacht, die perfekte Sandburg gebaut zu haben und jedes Mal wurde man eines Besseren belehrt. Irgendwann hat es dann nach einem langem „Try-and Error-Prozess“ vielleicht einmal geklappt und sie stand am nächsten Tag noch da, doch bis dahin waren viele Burgen eingestürzt. Die IAEA und alle anderen Kernenergiebefürworter wollen aus den Ereignissen in Japan, dem einst mit Gütesiegel sichersten Schlaraffenland der Atomenergie, lernen und in Zukunft noch viel sicher-er-er-e AKW bauen. Nur fragt sich – wie viele „Trys“ und wie viele damit verbundene „Errors“ man noch riskieren möchte. Wie viele Sandkästen in Kindergärten will man noch verseuchen? Wie vielen Kindern Dosimeter umhängen? Mit all dem wissenschaftlichen Sachverstand und tüftlerischen Ingenieursgeist den man in die Kernenergie steckt, lassen sich doch wohl auch Alternativen praktikabler machen, ohne das gleich ganze Wirtschaftsblöcke zusammenbrechen – im Gegenteil.
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      schrieb am 18.06.11 00:14:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das sind ja schöne Aussichten.
      Wir brauchen bestimmt noch wesentlich mehr von diesen "sicheren" Dingern.
      Avatar
      schrieb am 18.06.11 00:49:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn die ganze kontaminierte Brühe erst einaml ins Meer geschwappt ist, dann ist es mit Sushi wohl vorbei.
      Ganz zu schweigen von den Folgen, enn die Kernschmelze sich bis ins Erdreich durchgefressen hat.
      Schöne Aussichten für Japan?
      Trinwasser in Tokio jetzt schon dermaßen radioaktiv kontaminiert, dass Babys nicht mehr mit Leitungswasser ernährt werden sollen.
      Lange ist Tokio wohl nicht mehr als Wohngebiet zu halten.
      Avatar
      schrieb am 18.06.11 22:29:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Dieses Thema scheint ja niemanden mehr zu interessieren.
      Dann können die Atomkraftbefürworter ja doch wieder Hoffnung schöpfen und einen weiteren Ausstieg aus dem Ausstieg wagen.
      Die Erfolgsaussichten scheinen, je länger Fukushima her sein wird, immer besser zu werden.
      Anscheinend gibt es sowas wie eine nationalistische Alzheimer Krankheit.
      Wenn ich kinderlos wäre, dann könnte mir das ja alles egal sein, aber mir tun meine Kinder und Enkelkinder und deren Nachfahren leid, die später den ganzen Mist ausbaden müssen, ohne jemals an den Einnahmen aus der Atomkraft beteiligt gewesen zu sein.
      Avatar
      schrieb am 19.06.11 00:00:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Themenkreise, die die Sintflut behandeln, sind in diesem Board ausschliesslich dem Kleriker Güldner vorbehalten.

      Im übrigen meine ich, dass die Atomkraft in Deutschland gerade zu Grabe getragen wird. Requiescat in pace würde der Kleriker wohl dazu sagen.
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      schrieb am 19.06.11 18:42:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.666.960 von bares@nobles am 19.06.11 00:00:06Da bin ich mir noch nicht so sicher, dass der Atomkraftausstieg wirklich und endgültig besiegelt ist. Da kann es in den nächsten 10 jahren noch zu einigen Meinungsänderungen kommen. Die Atomlobby versucht es doch derzeit in fast unanständiger Weise, den Ausstieg zu torpedieren. Und je mehr Zeit sich über die Katastrophe von Fukushima legt, desto leichter fällte der Unsinn dieser Vertreter auf fruchtbaren Boden.
      Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass noch vor dem endgültigen Atomausstieg ein weiteres AKW in die Luft geht. Man kann aus unserer Sicht nur hoffen, dass es auf der anderen Seite der Erdkugel passieren wird.
      Aber wenn ich an Fessenheim denke, dann glaube ich fast, dass das der nächste Havarie-Kandidat sein wird.
      Dann allerdings hätte der deutsche Ausstieg tatsächlich nicht viel Zweck gehabt.
      Hinsichtlich der Gefährlichkeit dieses Atomkraftmonsters sollte man den Franzosen mal kräftig in den Allerwertesten treten.
      Ruhe in Frieden finde ich da wirklich nicht angebracht.


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