Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 3421)

[kuerni]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.485.920 von El_Matador am 15.10.16 17:14:49

Zitat von El_Matador: .... was haltest ihr von easyjet? in euro hat sich der aktienkurs seit dem brexit referendum halbiert (etwa -15% pfund gegenueber euro, -40% aktienkurs in pfund). die bilanz sieht trotz allem ganz ok aus, vor allem fuer eine fluggesellschaft.

also ich finde easy jet interessant
gehört doch zu Europa
dieser kurssturz ist durch die brexitentscheidung verursacht und wurde durch die hard brexit statements der britischen regierung verschärft
wenn es gelingt eine pragmatische lösung bzgl landerechte etc zu erreichen
easy jet wird da nicht untätig bleiben
bin mit kleiner position dabei

gruß
kuerni

bilanz easy jet sieht doch um einiges besser aus als lufthansa

und unten lufthansa

[linkshaender]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.486.157 von Popeye82 am 15.10.16 18:22:40

Hallo Popeye,

da hast Du dann aber ein vielschichtiges Thema angesprochen, ich musste mir daher ein wenig Zeit für die Beantwortung nehmen.

Der Begriff angstgeführte Diskussion liegt mir irgendwie quer. Zumal man kann im Netz an vielen Stellen mitlesen kann, dass extreme Positionen angstfrei rausgehauen werden. Für mich nicht gerade einer konstruktiven Diskussion förderlich.

Für mich sind eine Reihe anderer Faktoren, die die Diskussionskultur (in DE) gefährden, und nicht nur in der politischen Diskussion:

Polarisierung der Meinungen

Ich habe oft den Eindruck, dass oft vorab eine Einteilung in Lager (Schubladendenken) stattfindet.
Gehört jemand vermeintlich nicht zum eigenen Lager, wird erst einmal draufgehauen, entweder direkt mit der Keule oder subtiler per Ignore und Verlinken einer brauen Klopapierrolle. Ist in meinen Augen auch ein sehr beliebtes Mittel bei Comedians und Kabarettisten, trotzdem nicht besser als „Merkel muss weg“.

kein Zuhören

Gebietet es die Schnelllebigkeit unserer Zeit die eigene Meinung unabhängig von den Argumenten des Anderen rauszuhauen, ihn nicht einmal zu Wort kommen zu lassen resp. durch eigene Lautstärke zu übertönen. Zu beobachten in vielen politischen Talkshows. Klar das Format erlaubt keine Pausen, aber demzufolge muss man sich das auch nicht lange antun. Die Argumentationsfolge ist dem geschulten Zuschauer von vorn herein klar und bietet keine Überraschungen.

Findet man aber auch im Netz, wo dieser Formatdruck nicht besteht. Macht natürlich Mühe Argumente auseinanderzunehmen, macht Angst (hier kommt sie dann doch ins Spiel) die Richtigkeit fremder Argumente zuzugestehen, macht Aufwand falsche Plausibilitäten durch eigene Gedanken zu widerlegen.

kurze Plausibilitäten

Hier zähle ich auch Emotionen, die kürzeste Plausibilität. Natürlich am schwierigsten zu widerlegen, aber auch hier darf man nicht ausweichen. Oftmals werden aber auch einfache Schlussfolgerungen, z.B. auf Basis von Statisken / Umfragen, gezogen, die anscheinend offensichtlich sind, deren direkte Korrelation nicht nachgewiesen wurde.

Die ausgleichende Moderation, die eigentlich auf Grund ihrer finanziellen Unabhängigkeit durch die ö-r Medien wahrgenommen werden sollte, gerät auf Grund der organisatorischen Prägung dort oftmals unter die Räder. Hier versagt, was eigentlich im Sinne der Allgemeinheit nützlich wäre.

Das alles bildet natürlich keinen Grund sich aus einer Diskussion fernzuhalten, so verständlich diese Reaktion auch sein mag. Deshalb auch mein einleitender Satz. Leider ist dieses Zurückziehen oft die Folge, wie man auch bei W:0 bei Finanzthemen beobachten kann.

Ist jetzt doch viel länger geworden, als ich eigentlich vorhatte, aber ist auch Thema, mit dem ich mich auseinandersetze. Habe aber mit Sicherheit einiges vergessen oder in meinem Eifer schräg dargestellt. Man möge mir verzeihen.

Grüße und eine schöne Woche
Linkshänder

[linkshaender]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.485.146 von Betterway am 15.10.16 13:56:03

TWTR

Für alle Twitter-Fans, hier ein aktueller Artikel bei Bloomberg:

https://www.bloomberg.com/view/articles/2016-10-11/twitter-e…

[Timburg]

Schönen guten Morgen @all,

auch von mir ein Danke für den Link, Matador. Hab doch tatsächlich jetzt die gesamte Konferenz verfolgt - war auf jeden Fall interessant. Speziell der Eichler war mir irgendwie sympathisch - hab schon ewig keinen Fondsmanager mehr gehört der sich traut, die 13-14k im DAX zu prognostizieren. Auch wenn er - entgegen der allgemeinen Threadphilosophie - den Schwung eher von Zyklikern kommen sieht welche noch mit einstelligem KGV notieren. Zeit vlt. doch noch von den Schnäppchenkurse bei Daimler & Co zu profitieren ?? Bei Nichtzyklikern mit KGV >20 sieht man da ja eher begrenztes Potential.

Mal schaun - aber nach der Diskussion hat man überhaupt nicht den Eindruck dass der Aktienmarkt morgen zusammenbrechen wird. Ist also immer gut sich mal von der generell depressiven WO-Stimmung loszulösen und auch mal andere Meinungen zu hören.


So, ab nächster Woche geht`s rund mit der Berichtssaison; da ist es definitv vorbei mit der Langeweile der letzten Wochen. Bin gespannt ob wir eher positiv oder negativ überrascht werden. IBM, Intel, Danone usw.usw. Hier die Events der nächsten Tage:

http://www.4-traders.com/stock-exchange/calendar/finance/

Und noch ein interessanter Artikel zu AT&T - welche übrigens in letzter Zeit auch schön korrigiert haben. Mal schaun ob aus diesen Plänen zum "Supernetz" etwas wird ???

http://www.wiwo.de/unternehmen/it/facebook-und-atundt-antrei…


Schönen Sonntag in die Runde
Timburg

[cimar]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.486.490 von El_Matador am 15.10.16 19:59:05

Zitat von El_Matador: der koelner dachfondsmanager eckhard sauren veranstaltet seit ein paar jahren jedes jahr einen fondsmanager-gipfel, der auch in dieser woche wieder stattfand. ich poste hier mal den link zu der knapp einstuendigen videoaufzeichnung, die ich mir eben vollstaendig angesehen habe.

dieses mal waren zwei mir relativ gut bekannte fondsmanager (eichler, huber) sowie zwei fuer mich neue gesichter (ondruch, schmidlin) dabei. ich fand es sehr interessant, alle haben gute beitraege gemacht. eigentlich wurde die diskussion im verlauf immer besser.

http://www.sauren.de/fondsmanager-gipfel.html

Danke für den Link. Den Sauren hat ich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Ich kenne Eichlers Strategie ganz gut und mir früher auch mal Anregungen geholt. Das Problem, der kann recht schnell Hund kurzfristig handeln und um tatsächlich davon zu profitieren, müsste man quasi die täglichen Portfolios einsehen können. Und das is quasi nicht möglich, es sei dann man arbeit bei MainFirst direkt, der Depotbank oder ist ein Super-Super-Insti...

Makro-technisch bin ich auch eher auf seiner Linie als bspw. beim Huber.

Interessanterweise hat von denen ja keiner VWL studiert oder mal im volkswirtschaftlichen Research gearbeitet. Insofern würde ich die ganze Diskussion um das Endgame auch nicht so hoch hängen.

Wenn es um die Safe-Heavens geht: Kann man nur zu stimmen. Man muss wie auch schon früher ausgeführt mehrere Märkte im Blick haben. Und die Anleihen- + Aktien- und Immomärkte
betrachten. Und persönlich halte ich die Schweiz hinsichtlich des Zinsniveaus und der Immomärkte fast für interessanter und/oder wichtiger als Japan, das in einem ganz eigenen seltsamen Kosmos lebt.

[cd-kunde]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.486.727 von El_Matador am 15.10.16 21:09:28

Zitat von El_Matador: du kennst ihn? er war mir bis dahin unbekannt. macht nichts. mich interessiert nur, was diese fondsmanager ueber die maerkte sagen. ich gebe keinem von ihnen mein geld und zahle keinem von ihnen eine gebuehr (ausser ein bischen indirekt an amundi, die den fonds managen, in dem meine betriebliche altersvorsorge angelegt ist, aber darauf habe ich auch wenig einfluss).

Es ist der Schreiber Stairway aus dem Wertpapierforum:

http://www.wertpapier-forum.de/topic/19858-lm-c-fund/

Einfach mal den Thread durchlesen. Als es lief da hatte er Zeit. Als es nicht mehr lief, da hatte er keine Zeit mehr und musste sein Musterdepot einstellen. M.W. ein großer Fan von Gerry Weber und Delticom.

Danach hat er zwei Bücher geschrieben. Das über Aktien habe ich sogar mal durchgelesen. Im Prinzip nichts anderes als eine Formelsammlung an konkreten Beispielen erklärt. Das zweite Buch handelt m.W. von den Tier-Anleihen in der Finanzkrise und wie man aus deren Regeln Vorteile zieht.

Böse gesagt könnte man ihn so einschätzen: Er weiss theoretisch viel (oder alles), aber praktisch scheint sein Fonds nicht zu laufen. Was natürlich auch daran liegt, dass er jetzt nicht mehr mit seinem Studenten-Lohn zocken kann, sondern etwas mehr anlegen muss.

Was mich wundert ist: 1. die hohe Pressemeinung (obwohl eigentlich die Performance fehlt) und 2. der hohe Mittelzufluss (obwohl hohe Kosten da sind und die Performance fehlt)

M.W. hat er irgendwas mit den Value Gane/Acatis-Leuten zu tun. Da überschneiden sich auch Aktien. Dazu passen beide Fondsmanager gut in unsere Zeit, in der man sich eben gut verkaufen können muss. Und die Darstellungen im Quartalsbericht und im Blog sind ja immer recht gut. Wobei im Blog natürlich nur Erfolgserlebnisse dargestellt werden und dann oft auch noch mit p.a.. Was natürlich dann bei kleinem Gewinn und kurzer Zeit ein hohes p.a. ergibt und somit täuscht.

Ich finde es jedenfalls köstlich wie die zwei auf Fondskosten überall rumreisen und dann noch mit den CEOs sprechen. Der CEO von Rolce Roys ist bestimmt brennden an solchen "Großinvestoren" interessiert

[El_Matador]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.486.580 von cd-kunde am 15.10.16 20:18:50

du kennst ihn? er war mir bis dahin unbekannt. macht nichts. mich interessiert nur, was diese fondsmanager ueber die maerkte sagen. ich gebe keinem von ihnen mein geld und zahle keinem von ihnen eine gebuehr (ausser ein bischen indirekt an amundi, die den fonds managen, in dem meine betriebliche altersvorsorge angelegt ist, aber darauf habe ich auch wenig einfluss).

[cd-kunde]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.486.490 von El_Matador am 15.10.16 19:59:05

Zitat von El_Matador: der koelner dachfondsmanager eckhard sauren veranstaltet seit ein paar jahren jedes jahr einen fondsmanager-gipfel, der auch in dieser woche wieder stattfand. ich poste hier mal den link zu der knapp einstuendigen videoaufzeichnung, die ich mir eben vollstaendig angesehen habe.

dieses mal waren zwei mir relativ gut bekannte fondsmanager (eichler, huber) sowie zwei fuer mich neue gesichter (ondruch, schmidlin) dabei. ich fand es sehr interessant, alle haben gute beitraege gemacht. eigentlich wurde die diskussion im verlauf immer besser.

http://www.sauren.de/fondsmanager-gipfel.html

Was hat denn Schmidlin so geleistet, dass er immer so rumgereicht wird?



Außer schlaue Sprüche habe ich da noch nichts gesehen. Dazu nette Kosten.

[El_Matador]

der koelner dachfondsmanager eckhard sauren veranstaltet seit ein paar jahren jedes jahr einen fondsmanager-gipfel, der auch in dieser woche wieder stattfand. ich poste hier mal den link zu der knapp einstuendigen videoaufzeichnung, die ich mir eben vollstaendig angesehen habe.

dieses mal waren zwei mir relativ gut bekannte fondsmanager (eichler, huber) sowie zwei fuer mich neue gesichter (ondruch, schmidlin) dabei. ich fand es sehr interessant, alle haben gute beitraege gemacht. eigentlich wurde die diskussion im verlauf immer besser.

http://www.sauren.de/fondsmanager-gipfel.html

[linkshaender]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.486.325 von Timburg am 15.10.16 19:07:50

Na ja, alles kenne ich nicht, bin aber bei einigen, wenigen investiert und habe ein paar noch auf der WL. Ich kann Dir aber (aus dem was ich kenne) versichern, dass man da schon gut mit heftiger Volatilität umgehen können muss.

Werde mir aber mit Sicherheit noch weitere ansehen.