Salzgitter für 33,33 statt Aurubis für 46,46 - bingo, bingo, bingo! (Seite 77)

[trick17-2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.190.491 von makaru am 13.08.22 22:47:54

Gas und Strom

Der Erdgaspreis für 2023 liegt als Jahresband bei 200 Euro pro MWh, hinzu kommt die Habeckumlage ab Oktober 22.
Gegenüber früher eine Verzehnfachung des Preises. Strom hängt am Erdgaspreis, etwa 400 Euro/MWh fürs Jahresband 2023,
Verachtfachung gegenüber früher.
Bei der Flachstahlerzeugung hilft das Geschäftsmodell des integrierten Hüttenwerkes über Kuppelgase,
hier kommt die Energie über Kokskohle ins Werk. Dieses Modell wird aber gerade in Frage gestellt, mit der Inbetriebnahme der DRI muss
Salzgitterflachstahl leitungsgebundene Energie beziehen. Die ist derzeit in Europa sehr teuer, was die Transformation zu einem hohen Risiko
macht. Sicherlich auch ein Punkt, der Druck auf den Aktienkurs ausübt.
Die übrigen Bereiche bei Salzgitter, wie Elektrostahlwerke, Aurubis-Beteiligung etc. hängen mehr oder weniger an dem Strom- und Gasnetz.
womöglich hat man hier Absicherungsgeschäfte getätigt. Diese Energiepreise sind ein Problem für die gesamte deutsche Industrie, insbesondere die energieintensive. 2023 und 24 sind sehr teuer an der EEX. 2025 sieht bei den Futures dann halbwegs passabel aus.

Grundsätzlich muss man sich sehr gut überlegen, ob man in energieintensive europäische Aktien investieren möchte.
Sieht man ja auch am Aktienkurs von Salzgitter. Die Profitabilität und smoit der cashflow nimmt ab.
Der Druck die Transformation zu beschleunigen nimmt zu, alsp cashbedarf für Investitionen.
Diese Player gibt es auch in Nordamerika und Asien.

Ich glaube nicht, dass das Problem in den nächsten 5 Jahren gänzlich gelöst sein wird.
Hochliafkurve für EE und H2 sehe ich kritisch.

Mit meiner Sicht der Dinge finde ich hier keine Freunde, vielleicht hilft sie dir aber, makaru.

trick17

[makaru]

Danke für die Antworten.

Ich bin nicht an dem Punkt zu sagen, dass SG kein Gas mehr bekommt, sondern zu welchem Preis. Es muss klar sein, dass die Reduzierung der Abhängigkeit zu Russland teuer wird. Russland war der „günstigste Gaslieferant“ und der fällt erstmal (zu großen Teilen) weg. Selbst wenn der Krieg vorbei ist, so wie vorher wird es wohl nicht mehr. LNG wird dauerhaft teurer sein und den Gaspreis dauerhaft teurer machen. Vielleicht nicht auf dem jetzigen Niveau, aber vielleicht 3-4 x teurer als russisches Gas.

Daher mache ich mir Sorgen um Unternehmen, die eine hohe Abhängigkeit zu Gas haben. Solange die Absicherungsgeschäfte laufen, kommen nur die neuen Umlagen dazu, nicht abgesicherte Mengen müssen aber zum Marktpreis gekauft werden und das könnte ein Nachteil gegenüber Wettbewerbern sein, die geringer von Gas abhängig sind.

Wasserstoff ist für mich heute und in den nächsten Jahren eher keine Alternative, da muss man erstmal abwarten, wo sich das Preisniveau einpendelt. Es wird aber in den nächsten Jahren nur schwer in großen Mengen günstiger sein, als Erdgas (das 3-4x teurer sein dürfte, als früher).

[hirnschmalzz]

Die Gaspreise werden nicht dauerhaft hoch bleiben. Bereits im kommenden Jahr wird der Wegfall von russischem Gas durch Einsparungen und andere Lieferanten zu einem großen Teil kompensiert sein. Ab 2025 kommt dann H2 ins Spiel. Zudem wird die EU dafür sorgen, dass die europäischen Stahlhersteller weiterhin ihr auskommen haben.

Natürlich sind die aktuellen Gewinne nicht dauerhaft haltbar, aber es muss auch nicht bedeuten, dass die Preise komplett in die Knie gehen..

[rabajatis]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.189.165 von makaru am 13.08.22 14:23:05

Gar nicht kritisch. Die Gasspeicher in Deutschland waren gestern um 13:00 Uhr zu 74,39 % gefüllt:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Elektrizitaet…
Vermutlich ist heute bereits das Ziel von 75 5 zum 01..09.2022 erfüllt.

Um die Jahreswende sollen 2 der mit Hilfe der Salzgitter AG hergestellten LNG-/Wasserstoff-Terminals einsatzbereit sind. Ich gehe mal davon aus, das dann zusätzliches LNG angeliefert wird und kein heutiges LNG etwas aus Belgien subtituiert wird. Beide Terminals sollen zusammen so 10 % des Gasverbrauchs von 2021 verarbeiten können.

Jetzt gibt es aber sehr viele Nachrichten von industriellen Gaskunden, das die massiv ihren Gasverbrauch senken. Z.B. Mercedes um 50 %! Durch Einsparungen und durch andere Energien. Angesichts der dramatischen bisherigen Preissteigerungen für Privatkunden werden sich sehr viele zukünftig einschränken (müssen). Im Winter wird 75 % des Erdgases durch private Heizungen verbraucht und nur 25 % durch die Industrie. Aussage des Chefs unseres Gasversorgers vor Ort.

Es kann also schon absehbar eine Situation eintreten, wo die Gasspeicher voll sind und auch relativ voll bleiben. Obwohl Russland so gut wie kein Erdgas mehr liefert.

Zum Hochlaufen der elektrischen Stahlerzeugung und auch in anderen Bereichen muss man sich etwas überlegen. Allerdings geht die Salzgitter AG ja abgestuft in 3 Schritten vor. Es ist also nicht so, das man 2025 sehr große Mengen Gas benötigt. Und man hat entsprechende Vereinbarungen mit Energieerzeugern geschlossen, um möglichst schnell an erneuerbar erzeugten Wasserstoff zu kommen.

Dazu hat man den Vorteil, das man im Windland Niedersachsen ansässig ist und einen Großaktionär hat, der an den Schalthebeln der politischen Entscheidungen sitzt. Guck dir mal den Youtube-Kanal der Salzgitter AG an und wer das immer so auf Messen vorbeischaut.

[makaru]

Hallo zusammen, wie seht Ihr denn das Geschäftsmodell von SG vor dem Hintergrund der Gaspreise aufgestellt?

Für den Zeitraum, in dem sich SG abgesichert hast, muss mit der Gasumlage gerechnet werden. In einem Szenario, in dem die Gaspreise in den nächsten Jahren weiterhin deutlich höher sind, als vor der Energie-Krise, ist SG in der Lage die Preissteigerungen von Gas weiterzugeben oder Gas zu substituieren?

Ich mache mir zumindest Sorgen, dass SG im Wettbewerb gegenüber außereuropäischen Konkurrenten (oder Konkurrenten mit geringerer Gasabhängigkeit) deutlich verlieren könnte. (Ich sehe das natürlich nicht als SG-spezifisches Problem, das betrifft mindestens den Standort Deutschland)

Wie seht Ihr das?

Viele Grüße

[lazy_invest]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.188.100 von rabajatis am 13.08.22 09:20:25

Zitat von rabajatis: * Hohe Cashgenerierung durch Zahlungseingänge

Hey hey nicht flunkern

[toohell]

Nee, bei Rate mal mit Rosenthal.
Die 200 kommen, nur wann ist noch offen.

[rabajatis]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.187.227 von Aurcaner am 12.08.22 22:23:52

Aus den genannten Fakten, die eine massive Aufwärtsbewegung ankündigen:
* KGV zum Halbjahr 0,9, KBV
* mit den nicht bilanzierten Werten weniger als 25 Cent Börsenwert für einen Euro Realwert.
* Sehr hohe Leerverkaufsquote bezogen auf die verfügbaren Aktien
* Besserung im zweiten Halbjahr beim Absatz durch Auflösung der Chipkrise
* Hohe Cashgenerierung durch Zahlungseingänge
* Noch unerkannter Wasserstoffplay

Aber 200 Euro kommen nicht auf einmal. Ein paar Jahre mit weiterer Stahlhausse muss man schon mitbringen. Und in diesen Jahren wird die Substanz pro Aktie weiter stark zulegen. Mein geistiger Horizont geht eben auch über diese Zeit und nicht auf den Monatsblick von Analysten, die damit die wesentlichen Dinge gar nicht erfassen.

Wer jetzt die historisch höchste Angststimmung an der Börse nicht zum Einstieg bei extremst günstigen Aktien mit starkem Zukunftsgeschäft und viel Zukunftsphantasie nutzt, der sollte generell auf Zinsprodukte setzen. Man muss jetzt im Restrisiko sein und nicht an der Seitenlinie.

[Aurcaner]

???
Sind wir hier bei wünsch dir was?
Da werden tatsächlich Kursziele von 150 oder 200 Euro ausgerufen.
Woher sollen solche Kurse auf einmal herkommen?

[toohell]

Ich halte Salzgitter für eine extrem explosive Aktie