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    Das Ei des André Kostolany (Seite 18)

    eröffnet am 16.06.13 19:42:09 von
    neuester Beitrag 26.07.22 19:52:15 von
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      schrieb am 17.06.13 23:18:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Liquiditätszyklus

      Avatar
      schrieb am 16.06.13 19:42:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der alte Meister



      A. Kostolany, inzwischen im Spekulantenhimmel, hat viel über das Börsengeschehen geschrieben. Er hat sich intensiv mit dem Markettiming auseinandergesetzt. Hier die kompakteste Darstellung des alten Querdenkers. Sie war Bestandteil vieler Veröffentlichungen u.A. im Econ Verlag. Und nun der alte Meister:



      Meiner Erfahrung nach besteht jede zyklische Bewegung (bei Aktien, Anleihen, Edelmetallen, Währungen, also in allen Märkten, auf denen spekuliert wird) aus drei Phasen:

      die Phase der Korrektur, die Phase des Stimmungsumschwungs und die Phase der Übertreibung.

      Nehmen wir als Beispiel die Wende nach der tiefsten Baisse:

      - In der ersten Phase der Korrektur wird der Kurs (der unberechtigt tief gefallen war) ganz allmählich auf ein Niveau gehievt, das gewissermaßen realistisch und berechtigt ist.


      - In der zweiten Phase bessert sich die zuvor schlechte Stimmung mehr und mehr und steigt nun zusehends mit jedem Tag.


      - Es beginnt die dritte Phase, in der die Aktienpreise von Stunde zu Stunde anziehen. Kurse und Stimmungen treiben sich gegenseitig in die Höhe. Es herrscht Euphorie. Sie lässt die Kurse weiter ins Kraut schießen und ist ausschließlich von Massenhysterie bestimmt.


      Im Zyklus der nächsten Baisse folgen die Phasen in derselben Reihenfolge aufeinander:

      - Phase der Korrektur - die Preise waren zu hoch gestiegen.


      - Phase des Stimmungsumschwungs - ungünstige Ereignisse (steigende Zinsen, nachlassende Wirtschaft, Pessimismus und so weiter) verunsichern die Spekulanten.


      - Phase der Übertreibung - die sinkenden Kurse erzeugen einen tiefen Pessimismus, der wieder auf die Preise drückt. Die Kurse fallen wie die Blätter im Herbst. Das ist die Panik, die Papiere werden verschleudert.


      Die Baisse- oder Hausse- Welle der letzten Phase dauert immer so lange, bis ein psychischer Elektroschock aus irgendeiner Richtung den Teufelskreis durchbricht. Wenn dieser reinigende Schock nicht kommt, dann tobt sich diese letzte, rein psychologisch bedingte Phase an den Märkten langsam aus. Und eines Tages wendet sich die Börsentendenz ohne jeden erkennbaren Grund zur Überraschung des Publikums und sogar der Experten, die darauf nicht vorbereitet sind. Nun beginnt die zyklische Gegenbewegung. Das ist die ewige Rotation an der Börse - so wie in der Natur Ebbe und Flut einander abwechseln. Die Gründe für das Gezeitenspiel: Es gibt zwei Arten von Aktienbesitzern, die Hartgesottenen und die Zittrigen. Ihre Entscheidungen sind das Ergebnis der drei großen G.

      Das erste G steht für Geld , das zweite für Geduld und das dritte für Gedanken . Unter Geduld verstehe ich die Nerven, nicht auf jedes kleine Ereignis heftig zu reagieren. Wer Gedanken hat, handelt intellektuell - nicht unbedingt richtig oder falsch, aber doch mit Überlegung und Vorstellungskraft.

      Es genügt nicht, Geduld zu haben, wenn man über kein Geld verfügt. Geld allein nützt auch nichts, wenn man keine Geduld hat. Und wenn man keine Geduld hat, kann man nicht abwarten, bis sich die Gedanken verwirklichen. Und wer keine Gedanken hat, kann auch mit Geduld nichts anfangen.

      Diese drei G sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn eines von ihnen fehlt, ist der Börsenteilnehmer ein Zittriger. Er reagiert zu schnell auf jedes noch so unbedeutende Ereignis. Er hat keine Vorstellungskraft und handelt somit nicht mit dem Kopf, sondern rein emotional. Kaufen die anderen, kauft er auch; verkaufen sie, verkauft auch er. Er ist ein Molekül der Masse und handelt mit ihr (die "verrückte Menge", wie Sir Isaac Newton, auch leidenschaftlicher Spekulant, sagte).

      Die große Frage besteht also darin, in welchen Händen die große Masse der Papiere liegt. Besitzen die Hartgesottenen den größten Teil der Aktien, ist die Börse - sogar wenn die Nachrichten ungünstig ausfallen - zu einer Aufwärtsbewegung bereit. Wenn eine gute Nachricht eintrifft, explodiert sie sogar. Ist jedoch das Gros der Papiere in den Händen der Furchtsamen, kann es schon bei der ersten schlechten Nachricht zu einem Debakel kommen.

      Fallen die Kurse bei steigenden Umsätzen, ist es ganz sicher, dass eine Riesenquantität von Aktien von den Ängstlichen zu den Nervenstarken übergeht. Es kommt sogar zu einem Moment, in dem die Zittrigen ausverkauft haben und die Aktien nur noch in den sicheren Tresoren der Hartgesottenen liegen. Jetzt haben die Zittrigen das Geld und die Abgebrühten die Papiere.

      Wenn nach dem generellen Ausverkauf die Kurse einen Boden finden und dort eine Zeit lauern und sogar auf schlechte Nachrichten hin nicht zurückfallen, ist das ein Beweis, dass der Markt bereit ist zu einer neuen Aufwärtsbewegung - auch ohne gute Nachrichten.

      Dutzende von Beispielen können diese Theorie untermauern, die vom Anleger verlangt, sich antizyklisch zu verhalten. Das ist leicht gesagt, aber schwer getan. Man muss dazu ein wirkliches Training absolvieren, einen starken Charakter haben und vielleicht sogar zynisch sein, um bei zu Tode betrübter Stimmung einzusteigen.

      Es gibt unter den Marktteilnehmern 90 Prozent Zittrige und maximal zehn Prozent Hartgesottene . Das sagt mir jedenfalls meine Erfahrung.

      "Sie ist halt wert, was sie wert ist", wie der große General Charles de Gaulle so oft sagte.


      Kaufen sollte man schon in der Übertreibungsphase der Abwärtsbewegung, wenn hohe Umsätze auf Panikverkäufe schließen lassen; aufstocken kann man diese Positionen in der ersten Phase der Aufwärtsbewegung, solange es mit niedrigen Umsätzen abgeht.

      Umgekehrt verkauft man schon in die letzte Haussephase mit hohen Umsätzen sowie bei bröckelnden Kursen (erste Baissephase) mit niedrigen Umsätzen.

      Folglich soll man in den Übertreibungsphasen gegen die Tendenz gehen, in den Korrekturphasen mit der Tendenz mitgehen und in den Phasen des Stimmungsumschwungs ruhig abwarten.

      Um im Bild zu bleiben: Die Börsenmanöver eines erfahrenen Spekulanten zielen darauf ab, das Ei möglichst weit unten (beim Kauf) und oben (beim Verkauf) abzukappen, ohne sich dabei in den Finger zu schneiden.


      Eine Leseprobe aus Kostolanys beste Tips für Geldanleger...., erschienen im Econ Verlag (ISBN 3-430-15629-7).

      __________________________________________________ __________________________________________________ __

      André Kostolany

      aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

      http://de.wikipedia.org/wiki/André_Kostolany

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      André (Bertholomew) Kostolany (* 9. Februar 1906 in Budapest; † 14. September 1999 in Paris) war ein Finanzexperte, Journalist, Schriftsteller und Spekulant ungarischer Herkunft.

      Kostolany stammte aus einer wohlhabenden, jüdischen Industriellenfamilie und wollte zunächst Kunstkritiker werden. Er studierte Philosophie und Kunstgeschichte und absolvierte dann auf Wunsch seiner Familie ab Mitte der 20er Jahre eine Lehre bei dem französischen Börsenmakler Adrien Perquel. Die Familie flüchtete nach Beginn des 2. Weltkriegs 1940 in die USA. Dort wurde Kostolany zwischen 1941 und 1950 Generaldirektor, Präsident und Hauptaktionär der G. Ballai and Cie Financing Company. Ab 1950 lebte er in Paris, München und an der Côte d’Azur.

      Den Status eines Börsengurus erwarb sich Kostolany als Spekulant und durch seine zahlreichen Bücher, Kolumnen, Vorträge und Seminare zum Thema Börse. Er selbst wehrte sich jedoch gegen diese Bezeichnung. Insgesamt schrieb er 13 Bücher, die in acht Sprachen übersetzt und rund drei Millionen Mal verkauft wurden. Im deutschen Finanz-Magazin Capital veröffentlichte er 414 Kolumnen. Vorträge und Fernsehauftritte hatte er unter anderem auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos und in der Harald Schmidt Show. Vielen Deutschen ist er aus einer Audi-Werbung bekannt, die Ende der 1990er Jahre lief ("Denken Sie mal über Aluminium nach"). Zusammen mit Gottfried Heller war er Mitbegründer der Münchener Vermögensverwaltung FIDUKA. Dort arbeitete er auch lange Jahre von seinem Münchener Büro aus.

      Kostolany starb am 14. September 1999 aufgrund von Herzversagen durch eine Lungenentzündung.
      Bekannt ist Kostolany auch für seine Börsenweisheiten, die immer wieder von Börsenkommentatoren und in Beiträgen in Internet-Diskussionsforen zitiert werden.

      Investmentphilosophie

      Kostolanys Philosophie ist von einer profunden Abneigung gegen die klassische Volks- und Betriebswirtschaftslehre gekennzeichnet. Damit meinte André Kostolany nicht, dass man nur aufgrund von Intuition und Phantasie investieren soll, sondern dass man sich inhaltlich sehr intensiv mit dem jeweiligen Investment auseinandersetzen und dieses verstehen muss. Und dann benötigt man eben noch die Phantasie, um sich eine spätere positive Entwicklung z. B. einer bestimmten Aktie vorstellen zu können. Denn, wenn alle schon investiert haben, braucht man keine Phantasie mehr, um sich vorstellen zu können, dass dies Papier schon gestiegen ist, dann ist es aber meist schon zu spät. Wenn man aber nur blind billige Papiere kauft, ist die Gefahr auch hoch, dass diese Papiere billig bleiben.


      Thesen zur Golddeckung

      Kostolany war ein vehementer Verfechter der These, dass der Goldpreis von den Währungen abgekoppelt sein müsse, weil sonst die Wirtschaft Schaden nehme. Auch in seinen populärwissenschaftlichen Abhandlungen kommt er immer wieder auf diese These zurück.

      Werke

      Der Friede, den der Dollar bringt (1957)
      Das ist die Börse (1961)
      ... und was macht der Dollar? Im Irrgarten der Währungsspekulationen (1987)
      Kostolanys Börsenpsychologie, Econ Verlag, (1991), ISBN 3-430-15637-8
      Die Kunst über Geld nachzudenken (2000)
      Geld und Börse
      Kostolanys Börsenseminar
      Kostolanys beste Tips für Geldanleger
      Kostolanys Bilanz der Zukunft
      Kostolanys beste Geldgeschichten
      Kostolany's Wunderland von Geld und Börse
      Kostolanys Notizbuch
      Weisheit eines Spekulanten. Im Gespräch mit Johannes Gross

      Zitate

      "Was schon jeder weiß, macht mich nicht heiß." - Kostolanys Börsenseminar. Für Kapitalanleger und Spekulanten
      "Wenn es um Geld geht, gibt es nur ein Schlagwort: MEHR!" - Kostolanys Börsenseminar. Für Kapitalanleger und Spekulanten
      "Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muss spekulieren." - Die Kunst, über Geld nachzudenken


      Börse

      "An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil."
      "An der Börse ist eine halbe Wahrheit eine ganze Lüge."
      "An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten."
      "Anleger sollten Aktien kaufen, dann Schlaftabletten schlucken. Nach ein paar Jahren können sie sich über einen hübschen Gewinn freuen."
      "Börsenerfolg ist eine Kunst und keine Wissenschaft."
      "Börsengewinne sind Schmerzengeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld."
      "Das Verhältnis von Börse und Wirtschaft ist wie das eines Mannes auf einem Spaziergang mit seinem Hund. Der Mann geht langsam vorwärts, der Hund rennt vor und zurück."
      "Das wenige, was ich über Wirtschaft und Finanzen weiß, habe ich nicht an den Universitäten oder aus Fachbüchern, sondern im Dschungel gelernt. Bestimmt habe ich mehr Schulgeld bezahlt, als es mich in Harvard gekostet hätte."
      "Die Börse reagiert gerade mal zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie."
      "Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten oder mehr Idioten als Aktien."
      "Die Kursentwicklung hängt allein davon ab, ob mehr Dummköpfe als Papiere da sind oder mehr Papiere als Dummköpfe!"
      "EDV-Systeme verarbeiten, womit sie gefüttert werden. Kommt Mist rein, kommt Mist raus."
      "Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit."
      "Entscheidungen über Geld trifft man, indem man die Zeitungen zwischen den Zeilen liest."
      "Gewinnen kann man, verlieren kann man, aber zurückgewinnen: unmöglich."
      "Gewinnen kann man, verlieren muss man."
      "Ich empfehle nicht meinen Lesern und Freunden, nicht am Neuen Markt teilzunehmen - ich verbiete es ihnen."
      "Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln."
      "Spekulieren kann jeder. Es zur richtigen Zeit zu tun - das ist die Kunst."
      "Verwenden Sie auf den Aktienkauf ebensoviel Zeit wie auf den Kauf eines Gebrauchtwagens!"
      "Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief."

      Investitionen

      "Aktien kaufen und Baldrian trinken, wenn Sie wieder aufwachen, haben Sie Geld verdient."
      "Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen."
      "Wer gut essen will, kauft Aktien; wer gut schlafen will, kauft Anleihen."
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