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    NORDLB belässt Wirecard auf 'Kaufen' (Seite 112) | Diskussion im Forum

    eröffnet am 05.02.19 14:12:23 von
    neuester Beitrag 20.02.24 10:29:38 von
    Beiträge: 1.577
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      schrieb am 21.06.20 14:41:55
      Beitrag Nr. 467 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.112.143 von Urbi am 21.06.20 14:09:26 stellt sich mir die Frage ob die mit den tatsächlich vorhandenen Kunden überhaupt ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden kann.

      Genau an dieser Klärung werden die Banken zur Zeit mit Hochdruck arbeiten. Das entscheidet nämlich so ziemlich alles.
      Wirecard | 25,82 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 14:39:56
      Beitrag Nr. 466 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.112.203 von Der_Roemer am 21.06.20 14:17:21Auch wenn es momentan so ein Geschmäckle hat und danach aussieht, als ob hier ein Bilanzbetrug vorliegt, wäre ich mit solchen Vorab-Verurteilungen sehr vorsichtig!

      Danke, darauf kann man nicht oft genug hinweisen.
      Wirecard | 25,82 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 14:17:21
      Beitrag Nr. 465 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.112.143 von Urbi am 21.06.20 14:09:26
      Zitat von Urbi: Es stellt sich meines Erachtens auch die Frage nach dem Warum des Betrugs (was ich hypothetisch unterstelle). Und hier ist die wahrscheinlichste Antwort, dass man Gewinn vorgaukeln wollte, wo kein Gewinn ist. Sprich selbst wenn die 1,9 Milliarden durch neues Geld ersetzt werden, stellt sich mir die Frage ob die mit den tatsächlich vorhandenen Kunden überhaupt ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden kann. Als neuer Geldgeber würde ich mir zuerst mal die aktuellen Zahlen zu den bekannten Auftraggebern geben lassen, um zu prüfen ob da überhaupt ein positiver Cashflow hängen bleibt. Ansonsten wird ja nur gutes Geld schlechtem hinterher geworfen. Angeblich seien die Konditionen der Kunden bei Wirecard doch besser als bei der Konkurrenz, könnte doch daran liegen,dass man gar nicht kostendeckend arbeitet und dies durch Scheingeschäfte kaschiert hat. Dann stellt sich mir noch die Frage, ob der Goodwill in der Bilanz überhaupt werthaltig ist, wenn die asiatischen Umsätze gefaked sind, immerhin auch ne Dreiviertel Milliarde €. Dann wäre das Eigenkapital nämlich sehr schnell negativ.


      Ob hier wirklich ein Bilanzbetrug von Wirecard begangen wurde, oder ob Wirecard selbst ein Opfer betrügerischer Aktivitäten durch Dritte war, muss erst noch zu klären!

      Auch wenn es momentan so ein Geschmäckle hat und danach aussieht, als ob hier ein Bilanzbetrug vorliegt, wäre ich mit solchen Vorab-Verurteilungen sehr vorsichtig!
      Wirecard | 25,82 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 14:09:26
      Beitrag Nr. 464 ()
      Es stellt sich meines Erachtens auch die Frage nach dem Warum des Betrugs (was ich hypothetisch unterstelle). Und hier ist die wahrscheinlichste Antwort, dass man Gewinn vorgaukeln wollte, wo kein Gewinn ist. Sprich selbst wenn die 1,9 Milliarden durch neues Geld ersetzt werden, stellt sich mir die Frage ob die mit den tatsächlich vorhandenen Kunden überhaupt ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden kann. Als neuer Geldgeber würde ich mir zuerst mal die aktuellen Zahlen zu den bekannten Auftraggebern geben lassen, um zu prüfen ob da überhaupt ein positiver Cashflow hängen bleibt. Ansonsten wird ja nur gutes Geld schlechtem hinterher geworfen. Angeblich seien die Konditionen der Kunden bei Wirecard doch besser als bei der Konkurrenz, könnte doch daran liegen,dass man gar nicht kostendeckend arbeitet und dies durch Scheingeschäfte kaschiert hat. Dann stellt sich mir noch die Frage, ob der Goodwill in der Bilanz überhaupt werthaltig ist, wenn die asiatischen Umsätze gefaked sind, immerhin auch ne Dreiviertel Milliarde €. Dann wäre das Eigenkapital nämlich sehr schnell negativ.
      Wirecard | 25,82 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 13:54:46
      Beitrag Nr. 463 ()
      OK, ihre Beiträge und Analysen..., aber mir fehlt hier die aufklärenden Beiträge der "FT", die ja seit "geraumer Zeit" genau das publizierte; es wurde als "Fake News" abgetan. Ein wenig Zuspruch und Aufmerksamkeit hätte sie ja verdient, der Publizist S. Morris, verdient oder ?
      • FT reagiert auf schwerwiegende Vorwürfe von Wirecard
      • Externe Untersuchung soll Kontakt von Redakteuren und Shortsellern klären
      • Kritik an FT-Berichterstattung auch von Schweizer Großbank UBS
      Wirecard | 25,82 €

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      Avatar
      schrieb am 21.06.20 13:51:17
      Beitrag Nr. 462 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.111.918 von Andrew6466 am 21.06.20 13:46:46Wenn diese existieren würden, dann wären sie schon lange gefunden ;)
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      Avatar
      schrieb am 21.06.20 13:46:46
      Beitrag Nr. 461 ()
      Wenn die 1,9 Mrd. Euro tatsächlich existieren, werden Sie auch auffindbar sein. Dann fließt das Geld zurück zur Wirecard AG. :D
      Wirecard | 25,82 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 13:38:58
      Beitrag Nr. 460 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.111.483 von faultcode am 21.06.20 13:05:06
      Zitat von faultcode: oder anders gefragt: wo ist Edo Kurniawan? :confused::confused::confused:


      Das Bild wird trotzdem klarer:

      Wirecard-Milliarden auf Philippinen nicht nachweisbar

      Die in der Bilanz des Zahlungsabwicklers Wirecard fehlenden 1,9 Milliarden Euro befinden sich nach Angaben der philippinischen Zentralbank nicht in dem Land. "Der erste Bericht besagt, dass kein Geld auf die Philippinen gelangt ist", erklärte Benjamin Diokno, Präsident der Bangko Sentral ng Pilipinas. Die Zentralbank untersuche den Fall weiter...

      21.6.2020, 09:14 Uhr
      https://www.n-tv.de/der_tag/Der-Tag-am-Sonntag-21-Juni-2020-…


      => das Geld, ~EUR1.9Mrd (oder auch welch immer hoher Betrag), verließ Singapur (Singapore) niemals!
      Sei es als echtes Geld mit korrekten Dokumenten oder bereits dort schon (zuletzt) als Fake-Betrag auf einem (Fake-)Trust account (Anderkonto), also Fälschung, wie zuletzt eben mit Hilfe von "Dokumenten" aus den Philippinen vorgetäuscht.

      Das ist eine so gut wie gesicherte Erkenntnis.

      Was danach kam, waren nur noch Versuche der Verdeckung seitens Wirecard, die in 2020 endgültig gescheitert sind.


      Spätestens seit Januar 2019 spielten Markus Braun und im Hintergrund Jan Marsalek der Öffentlichkeit etwas vor.
      Natürlich auch einige/viele deutsche Leute der zweiten und dritten Reihe, die auch keine Skrupel kannten.
      Was ist mit denen? Die müssen in einer erneuerten Wirecard auch ausgetauscht werden. Und das wird entsprechend Zeit brauchen.
      Mit Markus Braun/Rücktritt und Jan Marsalek/"widerruflich freigestellt" ist erst der Anfang einer personellen Erneuerung gemacht worden.


      Die gute Ethik steht nun im Vordergund, nicht mehr der (angebliche) Gewinn oder das hohe EBITDA oder was auch immer!

      Siehe nochmal:

      5.4.2019
      Der Phönix aus Aschheim
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-spekulantent…
      ...
      Der Justitiar in Asien wird nun sehr grundsätzlich: "... Meine Prinzipien sind nicht verhandelbar. Als ehemaliger Staatsanwalt sag ich es in aller Klarheit. Wir werden persönlich strafrechtlich belangt, wenn wir nichts tun."

      Der hartnäckige Jurist ist offenbar zum Äußersten entschlossen. Er kann sich sogar vorstellen, den Vorstand zu umgehen und direkt den Aufsichtsrat einzuschalten.

      Sein Mitstreiter im Büro Singapur springt ihm bei: "Dem Vorstand ist das Ganze scheißegal, und es gibt intern nicht viel, das wir tun können. Es gibt zu viele Beteiligte mit zu vielen Interessen ... und Edo wird eindeutig geschützt."

      ...


      Denn Rajah & Tann (R&T) waren Anfang Februar 2019 mit ihren Ermittlungen in Singapur ja noch nicht fertig, haben nur bis dahin keine "conclusive findings of criminal misconduct" feststellen können bei Führungskräften von Wirecard.

      => aber was machte Markus Braun draus? --> "Alles paletti dort unten!" und hat den Stecker gezogen bei R&T.

      Aber: aus gutem Grund ermitteln die Behörden in Singapur (CAD = Commercial Affairs Department = white-collar crimes unit of the Singapore Police Force) immer noch, also seit mehr als einem Jahr, was in solch komplexen Fällen (in einem halbwegs Rechtsstaat) auch nicht ungewöhnlich ist.


      NUR:
      • an dieser Stelle spielt es keine Rolle mehr für die Börse, ob in Singapur, und vor allem dort als zentrale Schaltstelle, Umsätze erfunden wurden oder nicht (*)
      • oder ob Wirecard in Singapur zunächst Opfer eines lokalen Betruges wurde
      • oder ob eine Mischung davon stattgefunden hat nach dem Motto: "Wenn die in Aschheim bescheißen, tue ich es auch."


      => in diesem Zustand kann Wirecard nicht verkauft oder zerschlagen o.ä. werden!


      Denn dazu müssten erst klare Schnitte bezüglich Singapur gemacht werden. Und das ist mMn extrem schwierig in kürzerer Zeit. Siehe nur die sich mutmaßlich schon lange hinziehende, vollständige Integration der Payment operations der Citigroup (Citi Prepaid Card Services, Pennsylvania).

      Einfache Frage: wo steht Wirecard an dieser Baustelle zur Zeit ganz konkret?

      Im AR2017 schrieb Wirecard dazu noch:

      The closing and the integration of the individual countries will take place by the end of the current fiscal year.

      Im AR2018 hingegen kann ich nichts mehr darüber finden.



      D.h., in den nächsten Monaten gibt es eine Wirecard, die mit Hilfe der bisherigen ~15 Banken, oder neuen Kreditgebern, weiter mit (teureren) Krediten versorgt wird, um weiterhin so gut wie möglich global arbeiten zu können.

      Eine Insolvenz droht in diesem Zeitraum mMn daher nicht (<5%).

      => und der Markt mit Wirecard-Papieren (Aktien, Anleihen, Credit Default Swaps, etc.) versucht nun ab Montag herauszufinden, was so ein Wirecard-Wertpapier in einer Stabilisierungsphase noch wert sein könnte:

      • mMn grob: ~EUR35 ... ~EUR120 (Short squeeze-Szenario, zumindest in den ersten Handelstagen der nächsten Woche)


      Es wird in den nächsten Wochen und Monaten in jedem Fall hoch-volatil bleiben beim Wirecard-Aktienkurs und das schon aus einem einfachen Grund:
      • wo in diesem Reich, in dem die Sonne niemals untergeht, gibt es womöglich noch ein "Singapur"? In Dubai zum Beispiel?
      • sind womöglich nicht nur Vermögenswerte abhanden/simuliert worden, sondern auch Enron-mäßig Schulden im Ausland clever versteckt worden?

      Denn der echte Cashbestand wurde am Freitag von Morgan Stanley auch nur als Schätzung von "around 220 million euros" angegeben.



      (*) round-tripping laut FT:
      7.2.2019
      Wirecard: inside an accounting scandal
      A preliminary report by a top law firm has unveiled a pattern of suspected book-padding across the group’s Asian operations
      https://www.ft.com/content/d51a012e-1d6f-11e9-b126-46fc3ad87…

      One year ago, Edo Kurniawan, a jovial 33-year-old Indonesian who runs the Asia-Pacific accounting and finance operations for global payments group Wirecard AG, called half a dozen colleagues into a Singapore meeting room. He picked up a whiteboard pen and began to teach them how to cook the books.

      His company would soon become one of Germany’s most valuable financial institutions, but as Mr Kurniawan spoke, the task at hand was to create figures that would convince regulators at the Hong Kong Monetary Authority to issue a licence so Wirecard could dole out prepaid bank cards in the Chinese territory.

      The group was seeking to take over payment operations from Citigroup, covering 20,000 retailers in 11 countries stretching from India to New Zealand. Regulatory approvals in every territory were crucial, even if it meant inventing numbers to be used in the Hong Kong licence application.

      ...


      Gute Analyse!
      Ich denke ebenfalls, dass man auf den Philippinen an der falschen Stelle nach dem Geld sucht.
      Der richtige Ansatzpunkt wäre der alte Treuhänder, der während KPMG urplötzlich seine GEschäftsbeziehung mit Wirecard aufkündigte und auf weitere Anfragen nicht mehr reagierte - sowie natürlich die alten Banken, die die ursprünglichen Treuhandkonten verwalteten.
      Wirecard | 25,82 €
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 13:28:46
      Beitrag Nr. 459 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.111.483 von faultcode am 21.06.20 13:05:06Ergänzung (1):

      was ich als Longie (der ich nicht bin) gerne sehen würde in den nächsten Wochen, wäre ein guter, kontinuierlicher Newsflow beim Personal:

      • angefangen beim CFO: wer sich von seinem Kollegen, dem COO, mit windigen Papierchen von den Philippinen (soll kein Affront gegen die Menschen dort sein) abspeisen lässt, hat in einer erneuerten Wirecard nichts mehr zu suchen!

      Klar, der hat das gemacht, was sein Chef jahrelang von ihm erwartet hat.
      Aber der ist ja nun weg und ein neuer da.

      Ich habe kein Mitleid mit Alexander von Knoop. Der Mann ist erwachsen, mutmaßlich nicht ganz dumm und sollte eigene Entscheidungen für sich und Familie treffen können.


      Aber, siehe oben, dabei kann es nicht bleiben.

      Stück für Stück müssen Personen ausgetauscht und damit womöglich auch gleich Struktur-Anpassungen vorgenommen werden.

      Aber bitte strukturiert vorgehen!

      Bislang war es ja so:

      a/ Markus Braun schmeißt Jan Marsalek vor den Bus
      b/ Softbank schmeißt schließlich Markus Braun vor den Bus

      => diese Reihenfolge war schon falsch mMn.

      ..und was macht der neue AR-Chef Eichelmann hier?
      Wirecard | 25,82 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 13:05:06
      Beitrag Nr. 458 ()
      Alles zurück auf Los! (sprich Singapur)
      oder anders gefragt: wo ist Edo Kurniawan? :confused::confused::confused:


      Das Bild wird trotzdem klarer:

      Wirecard-Milliarden auf Philippinen nicht nachweisbar

      Die in der Bilanz des Zahlungsabwicklers Wirecard fehlenden 1,9 Milliarden Euro befinden sich nach Angaben der philippinischen Zentralbank nicht in dem Land. "Der erste Bericht besagt, dass kein Geld auf die Philippinen gelangt ist", erklärte Benjamin Diokno, Präsident der Bangko Sentral ng Pilipinas. Die Zentralbank untersuche den Fall weiter...

      21.6.2020, 09:14 Uhr
      https://www.n-tv.de/der_tag/Der-Tag-am-Sonntag-21-Juni-2020-…


      => das Geld, ~EUR1.9Mrd (oder auch welch immer hoher Betrag), verließ Singapur (Singapore) niemals!
      Sei es als echtes Geld mit korrekten Dokumenten oder bereits dort schon (zuletzt) als Fake-Betrag auf einem (Fake-)Trust account (Anderkonto), also Fälschung, wie zuletzt eben mit Hilfe von "Dokumenten" aus den Philippinen vorgetäuscht.

      Das ist eine so gut wie gesicherte Erkenntnis.

      Was danach kam, waren nur noch Versuche der Verdeckung seitens Wirecard, die in 2020 endgültig gescheitert sind.


      Spätestens seit Januar 2019 spielten Markus Braun und im Hintergrund Jan Marsalek der Öffentlichkeit etwas vor.
      Natürlich auch einige/viele deutsche Leute der zweiten und dritten Reihe, die auch keine Skrupel kannten.
      Was ist mit denen? Die müssen in einer erneuerten Wirecard auch ausgetauscht werden. Und das wird entsprechend Zeit brauchen.
      Mit Markus Braun/Rücktritt und Jan Marsalek/"widerruflich freigestellt" ist erst der Anfang einer personellen Erneuerung gemacht worden.


      Die gute Ethik steht nun im Vordergund, nicht mehr der (angebliche) Gewinn oder das hohe EBITDA oder was auch immer!

      Siehe nochmal:

      5.4.2019
      Der Phönix aus Aschheim
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-spekulantent…
      ...
      Der Justitiar in Asien wird nun sehr grundsätzlich: "... Meine Prinzipien sind nicht verhandelbar. Als ehemaliger Staatsanwalt sag ich es in aller Klarheit. Wir werden persönlich strafrechtlich belangt, wenn wir nichts tun."

      Der hartnäckige Jurist ist offenbar zum Äußersten entschlossen. Er kann sich sogar vorstellen, den Vorstand zu umgehen und direkt den Aufsichtsrat einzuschalten.

      Sein Mitstreiter im Büro Singapur springt ihm bei: "Dem Vorstand ist das Ganze scheißegal, und es gibt intern nicht viel, das wir tun können. Es gibt zu viele Beteiligte mit zu vielen Interessen ... und Edo wird eindeutig geschützt."

      ...


      Denn Rajah & Tann (R&T) waren Anfang Februar 2019 mit ihren Ermittlungen in Singapur ja noch nicht fertig, haben nur bis dahin keine "conclusive findings of criminal misconduct" feststellen können bei Führungskräften von Wirecard.

      => aber was machte Markus Braun draus? --> "Alles paletti dort unten!" und hat den Stecker gezogen bei R&T.

      Aber: aus gutem Grund ermitteln die Behörden in Singapur (CAD = Commercial Affairs Department = white-collar crimes unit of the Singapore Police Force) immer noch, also seit mehr als einem Jahr, was in solch komplexen Fällen (in einem halbwegs Rechtsstaat) auch nicht ungewöhnlich ist.


      NUR:
      • an dieser Stelle spielt es keine Rolle mehr für die Börse, ob in Singapur, und vor allem dort als zentrale Schaltstelle, Umsätze erfunden wurden oder nicht (*)
      • oder ob Wirecard in Singapur zunächst Opfer eines lokalen Betruges wurde
      • oder ob eine Mischung davon stattgefunden hat nach dem Motto: "Wenn die in Aschheim bescheißen, tue ich es auch."


      => in diesem Zustand kann Wirecard nicht verkauft oder zerschlagen o.ä. werden!


      Denn dazu müssten erst klare Schnitte bezüglich Singapur gemacht werden. Und das ist mMn extrem schwierig in kürzerer Zeit. Siehe nur die sich mutmaßlich schon lange hinziehende, vollständige Integration der Payment operations der Citigroup (Citi Prepaid Card Services, Pennsylvania).

      Einfache Frage: wo steht Wirecard an dieser Baustelle zur Zeit ganz konkret?

      Im AR2017 schrieb Wirecard dazu noch:

      The closing and the integration of the individual countries will take place by the end of the current fiscal year.

      Im AR2018 hingegen kann ich nichts mehr darüber finden.



      D.h., in den nächsten Monaten gibt es eine Wirecard, die mit Hilfe der bisherigen ~15 Banken, oder neuen Kreditgebern, weiter mit (teureren) Krediten versorgt wird, um weiterhin so gut wie möglich global arbeiten zu können.

      Eine Insolvenz droht in diesem Zeitraum mMn daher nicht (<5%).

      => und der Markt mit Wirecard-Papieren (Aktien, Anleihen, Credit Default Swaps, etc.) versucht nun ab Montag herauszufinden, was so ein Wirecard-Wertpapier in einer Stabilisierungsphase noch wert sein könnte:

      • mMn grob: ~EUR35 ... ~EUR120 (Short squeeze-Szenario, zumindest in den ersten Handelstagen der nächsten Woche)


      Es wird in den nächsten Wochen und Monaten in jedem Fall hoch-volatil bleiben beim Wirecard-Aktienkurs und das schon aus einem einfachen Grund:
      • wo in diesem Reich, in dem die Sonne niemals untergeht, gibt es womöglich noch ein "Singapur"? In Dubai zum Beispiel?
      • sind womöglich nicht nur Vermögenswerte abhanden/simuliert worden, sondern auch Enron-mäßig Schulden im Ausland clever versteckt worden?

      Denn der echte Cashbestand wurde am Freitag von Morgan Stanley auch nur als Schätzung von "around 220 million euros" angegeben.



      (*) round-tripping laut FT:
      7.2.2019
      Wirecard: inside an accounting scandal
      A preliminary report by a top law firm has unveiled a pattern of suspected book-padding across the group’s Asian operations
      https://www.ft.com/content/d51a012e-1d6f-11e9-b126-46fc3ad87…

      One year ago, Edo Kurniawan, a jovial 33-year-old Indonesian who runs the Asia-Pacific accounting and finance operations for global payments group Wirecard AG, called half a dozen colleagues into a Singapore meeting room. He picked up a whiteboard pen and began to teach them how to cook the books.

      His company would soon become one of Germany’s most valuable financial institutions, but as Mr Kurniawan spoke, the task at hand was to create figures that would convince regulators at the Hong Kong Monetary Authority to issue a licence so Wirecard could dole out prepaid bank cards in the Chinese territory.

      The group was seeking to take over payment operations from Citigroup, covering 20,000 retailers in 11 countries stretching from India to New Zealand. Regulatory approvals in every territory were crucial, even if it meant inventing numbers to be used in the Hong Kong licence application.

      ...
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