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    net.IPO im Magazin c´t - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.07.00 18:15:56 von
    neuester Beitrag 04.07.00 23:02:11 von
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      schrieb am 04.07.00 18:15:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      c’t 2000 / Heft 14 [Juli 2000]

      Frisch gepflückt – Aktienemissionen speziell über das Internet

      Der Börsengang von Infineon markiert einen vorläufigen Höhepunkt am Aktienmarkt. Durch eine millionenschwere, geschickt inszenierte Marketingkampagne wurde eine wahre Kaufhysterie ausgelöst, wobei die Nachfrage das Angebot bei weitem überstieg – viele Kleinanleger gingen leer aus. Um hier einen besseren und vor allem fairen Service anzubieten, hat sich eine neue Generation von Dienstleistern etabliert: Internet-Emissionshäuser, die ein Zuteilungsverfahren bieten wollen, das unabhängig von Person oder Depotgröße sein soll.
      Initial Public Offering (IPO, ‚erstes öffentliches Angebot‘) ist das erstmalige Offerieren von Aktien eines gerade an der Börse plazierten Unternehmens. In der Vergangenheit wurden neu zugelassene Aktien überwiegend von institutionellen Investoren und sehr vermögenden Privatanlegern ins Depot genommen. Die Erstnotierungen entsprachen meist den Emissionspreisen. Heute tummeln sich insbesondere am Neuen Markt Kleinanleger, die angesteckt vom Werberummel, so ziemlich alles ordern, was in diesem Marktsegment plaziert werden soll. Die Neuemissionen waren oft vielfach überzeichnet, die Gewinne der Erstzeichner nicht selten hochprozentig.
      Offenbar versucht eine ganze Nation, das nachzuholen, was sie über Jahre versäumt hat. Ausgelöst von der Kombination verschiedener Faktoren, wie dem Internetboom, der Etablierung des Neuen Marktes zu einer echten Zockerbörse, dem Thema Altersvorsorge sowie der drohenden Rentenlücke, investieren mittlerweile breite Bevölkerungsschichten in Aktien. Stritt sich die Familie beim Frühstück früher um den Sportteil der Tageszeitung, geht heute das Gerangel um den Wirtschaftsteil los. Anlegermagazine schießen wie Pilze aus dem Boden, und der Büchermarkt wird überrollt von seichten Ratgeberwerken, die binnen weniger Wochen die Bestsellerlisten erklimmen.
      Angeheizt von der aggressiven Werbung fühlten sich viele Kunden dazu aufgefordert, gleich bei allen Direktbanken ein Depot zu eröffnen, um so die Zuteilungschancen zu erhöhen. In den hektischen Phasen sind die Onlinebroker kaum in der Lage, die überwältigende Flut an Depoteröffnungen und Orders zu bewältigen. Mitunter waren die Kommunikationskanäle von Banken und Internetbrokern tagelang verstopft. Verbraucherschützer und Aufsichtsbehörden wurden mit Beschwerden überhäuft. Es hagelte Abmahnungen, und sogar der Lizenzentzug wurde angedroht.
      Auch die Bundesregierung reagiert auf diese Entwicklung und fordert ein transparentes System, das weniger Anlass zu Beschwerden geben soll. Eigens dazu wurde vom Finanzministerium eine Sachverständigenkommission eingesetzt, die Verhaltensrichtlinien (Kodex für Neuemissionen) erarbeitet hat, die für alle Emittenten, Kreditinstitute und andere Wertpapierinstitute ab dem 1. Juli verbindlich sind. Neben der Pflicht, rechtzeitig vor dem Börsengang die interessierte Öffentlichkeit über das Zuteilungsverfahren und seine wichtigsten Merkmale zu informieren, wird die Einhaltung der Regeln zukünftig auch überwacht. Hauptkritikpunkt einiger Experten an diesem Verfahren ist aber, dass die Pflichten der Emittenten nur sehr vage formuliert und zudem die Sanktionsmöglichkeiten bei Nichtbeachtung nur eingeschränkt möglich sind.
      Ein ‚offenes Verfahren‘ versprechen schon länger ‚virtuelle Emissionshäuser‘, die mit höheren Zuteilungschancen, qualifizierter Information und problemloser Abwicklung werben. Kunden können unabhängig von ihrer Depotverbindung an allen Emissionen teilnehmen, sofern das virtuelle Emissionshaus im Konsortium vertreten ist. Noch ist der Markt überschaubar, die wichtigsten Web-Emissionshäuser werden nachfolgend vorgestellt.

      net.IPO AG

      Bei der net.IPO AG, einem Unternehmen der Deutschen Balaton Gruppe, müssen sich Interessenten zunächst über das aus dem Internetbanking bekannte PostIdent-Verfahren registrieren. Des Weiteren wird eine Selbstauskunft verlangt. Sowohl Wohnsitz als auch Bankverbindung müssen in Deutschland sein, Bankkonto und Wertpapierdepot auf den eigenen Namen lauten.
      Zeichnen von Neuemissionen können Kunden bei der Internet-Investmentbank net.IPO ebenfalls von der bestehenden Bankverbindung. Bei Fragen und Problemen ist man auf die FAQs und den E-Mail-Service angewiesen. Telefonauskünfte sind grundsätzlich möglich, dazu bedarf es aber einiger Geduld. Offenbar will das Management alle Anfragen über das Internet leiten – nur so glaubt man, kann die schlanke Organisation profitabel gehalten werden.
      Wer zeichnen will, der muss eine ‚Executive Membership‘ beantragen, wobei nur vollständig ausgefüllte Anträge akzeptiert werden. Die Selbstauskunft (Vermögensanlagen für Individualkunden inkl. Angaben nach § 31 Abs. 2 Wertpapierhandelsgesetz) soll dazu dienen, das Risikoprofil des Kunden zu ermitteln und Auskunft zu erhalten über individuelle Anlageziele, Risikobereitschaft, Erfahrungen und Kenntnisse bei Wertpapiergeschäften und Vermögenssituation.
      Die Zuteilung orientiert sich am Kenntnisstand des Investoren über das zu plazierende Unternehmen. Dazu heißt es: ‚Die Emittenten möchten Aktionäre, die ein hohes Verständnis für die Unternehmenstätigkeit, die Unternehmensstrategie und das Geschäftspotenzial haben.` Anders ausgedrückt, es werden diejenigen zur Zeichnung berücksichtigt, die viel über ein Unternehmen wissen, also den Zeichnungsfragebogen ausführlich und richtig beantwortet haben. Übersteigt die Nachfrage die Zahl der net.IPO zugeteilten Aktien, werden Teilzuteilungen vorgenommen. Reicht dies nicht aus, um alle in Frage kommenden Kunden zu bedienen, wird nach zeitlichem Eingang ausgewählt. Bei Zuteilung werden 12,50 Euro belastet; die Zeichnungsorder selbst ist kostenlos.
      ‚Ziel von net.IPO ist es‘, so Stefan Albrecht, Gründer und CEO des Unternehmens, ‚Emittenten und Anleger direkt in Kontakt zu bringen, auch über den Börsengang hinaus. Das vollelektronische Geschäftsmodell erlaubt net.IPO, Privatanlegern den gleichen Service zu gewähren, wie ihn institutionelle Anleger erhalten, jedoch mit einem wesentlich geringeren Kostenaufwand als die traditionellen Banken.‘
      net.IPO verfügt über Deutschland hinaus über Emissionsplattformen in Frankreich und Italien – weitere Länder, beispielsweise Spanien, sollen noch dieses Jahr folgen. Damit betreibt net.IPO schon heute eine paneuropäische Emissionsplattform.

      Fazit

      Erfreulich ist es, dass die bei etablierten Banken oft noch vorzufindenden Kriterien, wie Beziehung zum Berater oder ein großes Depotvolumen, bei den virtuellen Emissionshäusern und Marktplätzen keine Rolle mehr spielen. Dagegen werden Kenntnisse über den Börsenkandidaten belohnt. Ferner dürften die verschiedenen Ansätze zu einer höheren Haltefrequenz und damit Identifikation mit dem Börsenkandidaten führen, was für eine professionellere Aktienkultur spricht. Auch die Preismodelle sind transparent und fair. Hier können sich die etablierten Banken eine Scheibe abschneiden.
      Auf der einen Seite versucht man sich in der ‚alten Ökonomie‘ der Orderflut bei Neuemissionen vermehrt mit Zeichnungsgebühren zu erwehren, die selbst dann fällig sind, wenn keine Zuteilung erfolgt ist. Auf der anderen Seite erhalten Banken und Sparkassen, welche die Internettechnik nicht einsetzen, keine oder nur geringe Tranchen zugeteilt, so dass der Anleger entweder leer ausgeht oder nur mit geringen Quoten rechnen kann.
      Dies dürfte den Zulauf bei den virtuellen Emissionshäusern fördern, zudem hier teilweise institutionelle Anleger ausgeschlossen werden, was natürlich die Quote für den Privatanleger erhöht. Diese fühlen sich durch die Web-IPOs wohl auch schneller und umfassender über das betreffende Unternehmen und den Börsengang informiert als bei herkömmlichen Instituten. Schließlich verlangt der abgekühlte Markt ja auch Entscheidungen, die mit fundamentalen Daten unterfüttert sind. Blindlings kaufen wie in der Vergangenheit dürfte zur Zeit mit ziemlicher Sicherheit in die Verlustzone führen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 18:27:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich finde das hört sich doch ganz positiv an. :) :) :)
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 23:02:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      @VH
      Kannst Du Dir bitte Deine Unart abgewöhnen, 2-4 Threads mit dem selben Thema zu eröffnen. Das ist kein Informationsgewinn für die Leser.
      Danke
      Ansonsten ist der Beitrag sehr neutral verfaßt und net.ipo komischerweise nur an 2. Stelle. Versteh das wer will!
      Gruss


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