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    Umfrage: Soll Helmut Kohl am 3. Oktober eine Rede halten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.08.00 20:56:12 von
    neuester Beitrag 20.08.00 12:49:54 von
    Beiträge: 52
    ID: 207.412
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      Avatar
      schrieb am 07.08.00 20:56:12
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      irgendwie versteh ich die Diskussion um eine mögliche Rede unseres Ex-Kanzlers bei einer Feier zum Jahrestag
      der Wiedervereinigung am 3. Oktober nicht. Sicher hat er mit der Parteispendenaffäre einigen Dreck am Stecken,
      aber die Wiedervereinigung Deutschlands ist nun mal einer seiner größten politischen Erfolge. Daher würde es
      mich nicht stören, wenn er eine Ansprache hält, es ist ja nicht mal für die PDS ein Problem, nur für die rot-grüne
      Regierung.

      Also, wer ist für und wer ist gegen einen Vortrag von Herrn Kohl? Zur Not kann er ja noch nach Ungarn fahren, die
      haben ihn für diesen Tag eingeladen.

      Grüße aus Bayern vom Boersenjunky
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 20:59:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das würde einer Rehabilitierung gleichkommen!
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:03:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      die fette sau soll nicht so viel fressen und mal in den knast der arsch.wenn ich scheisse baue gehe ich gleich und der kann alles am arsch kohl in den bau für immer und nie mehr wiedersehn
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:07:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      @okelwie - du hast schon recht, wir würden einsitzen. Aber da siehst Du mal, wie weit einen eine gute Bildung und ein anständiger
      Umgangston bringen kann. Vielleicht eine Anregung für Dich?
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:08:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ja! ...

      ... aber nur vor seinem Schlafzimmerspiegel :D

      ciao ZO

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      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:12:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      Also meiner Ansicht nach sollte H. K. endlich wie ein Mann handeln
      und nicht wie ein kurruptes Arschl... !!!

      Er sollte die Ehre Deutschlands retten, alle Mandate abgeben, und seinen
      Aussitz Astralkörper in ewiger Versenkung verschwinden lassen.

      Ausserdem sollte er wie jeder Verbrecher gerichtet werden, und sich nicht
      mit zusammengeschnorrter und betrogener Kohe freikaufen können.

      Normalbürger wird wegen öffentlichen Urinieres belangt, und unser Kanzler A.D.
      Hüter des Ehrenworts und Prediger blühender Landschaften darf sich als Robin Korrupt
      gebähren.

      Hoch die Fahnen und im Gleichschritt in die Bananenrepublick

      HG

      P.S.: So ein Schwachsinns Vorschlag kann nur von einen BVK Bayern kommen !!
      ( BVK = Brett vorm Kopf )
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:16:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ehre wem Ehre gebürt. Natürlich soll er eine Rede halten. Was er sich geleistet hat, ist doch nicht überraschend gewesen. 16 Jahre an der Regierung, da ist so viel Filz, das ist doch dann kein Wunder.

      Wer sowas von Politikern nicht erwartet, ist doch naiv. ( Soll nicht heißen, daß es selbstverständlich ist, aber im Bereich des Möglichen.

      Es ist Kohl`s Verdienst, also sollte er dann auch diese Rede halten.
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:16:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      Eindeutig nein, das würde dieser ganzen Schweinerei noch die Krone aufsetzen, wenn HK labern dürfte!

      Gruss
      :DJagger
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:18:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo,
      ich will dem alten Bundeskanzler nichts wegnehmen,
      aber mir kommt bei der Gefühlsduselei um seine Verdienste immer wieder eine alte Geschichte in Errinnerung.

      Da kommt ein Fremder nach München und steht vor der Marienkirche. Er fragt, wer die Kirche gebaut hat.
      Ein Müchner sagt:
      Münchner Maurer natürlich!

      Dies zeigt recht eindrucksvoll, daß der alte Frontgaukler natürlich auch nur gemacht hat, was ihm seine Mitarbeiter und Berater ermöglicht haben.

      Wäre es nicht besser, einen untergeordneten Verhandler sprechen zu lassen, als den alten Übervater, der Zeit seiner Amtszeit niemanden neben sich hat aufkommen lassen?
      Die Pressewirksamkeit müsste hierzu natürlich durch untergeordnete Stellen gefördert werden.

      Schluss mit den alten Mythen. Kohl hat gemacht, was sein Team ihm ermöglicht hat.
      Man kann ihm zu Gute halten daß er die Gunst der Stunde nicht übersehen hat.
      Er selbst hat sicher nur gemacht, was derzeit opportun war.
      Adenauer, Erhart, Kiesinger, Brand, Schmidt und Schröder hätten den Verlauf der Geschichte auch nicht verhindern wollen. Dazu wären Pressereferenten und Imagedesigner sicher immer in der Lage gewesen.
      Der Mytos, dass einer Geschichte gemacht hat, wir stets dadurch objektiviert, dass man sich darüber klar wird, daß ein einzelner in der Politik nichts bewegen kann.
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:30:47
      Beitrag Nr. 10 ()
      Genau so ist es, elk56 :)
      MM
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:33:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      es fehlte noch, daß der, dem wir den ganzen schlamassel zu verdanken haben auch noch
      eine rede dazu hält.
      :D

      Spaß beiseite. Selbstverständlich muß Helmut Hohl eine Rede am Tag der deutschen Einheit
      halten dürfen.
      Diese ganze Heuchelei vor allem von gewissen Leuten in diesem Land ist doch zum Kotzen.
      Wenn´s nach Herrn Schröder und Herrn Lafontaine gegangen wäre, würden wir heute noch
      am Checkpoint Charly die Ausweise zücken.

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:35:24
      Beitrag Nr. 12 ()
      Kohl soll NICHT sprechen.
      Nur weil er zufällig zu dieser Zeit Kanzler war? Nicht er, sonder die Bürger der ehem. DDR haben die Wiedervereinigung angestossen. Selbst Kohl hätte die WV nicht verhindern können. Also, er hat so gut wie keinen Verdienst an der Sache.
      Ausserdem ist Kohl total korrupt, und hat jedes Gefühl für Rechtsstaatlichkeit verloren. Wir haben es ja alle lange gewusst, aber erst jetzt sieht man das Ausmass seiner degenerierten Persönlichkeit. Möchte nicht wissen, welche Sauereien da noch gelaufen sind.
      Grüsse vom ohnmächtig wütenden
      Thai1
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:36:56
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ Perkins
      Seh´ich auch so wie Du. Aber er sollte endlich auch mal über das Rezept seines Saumagens reden.
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:45:10
      Beitrag Nr. 14 ()
      @thai1
      Das mit den Bürgern der ehem. DDR habe ich schon ganz vergessen!
      Du hast natürlich vollkommen recht!
      Diese Tatsache kommt noch erschwerend hinzu.
      Sich Lorberkränze aufsetzten zu lassen, während die eigentlichen Akteure weiterhin Probleme haben? Das kann doch nicht sein.
      Nicht ein West-Beamter, sonder einer von den neuen gebeutelten Bundesländern sollte am 3.10 sprechen dürfen. Möglchst frei Schnautze.
      Anmerkung: Ich komme aus Bayern und finde die Ungerechtigkeiten gegenüber dem Beitrittsgebit empörend!
      p.s. Hoffentlich habe ich "Akteure" richtig geschriegen! Ich war schon immer besser im Geldverdienen, als in der Rechschreibung.
      Trotzdem finde ich es gut, "Boersenjunky", daß immer wieder einmal auch so ein Thema am Boad diskutiert wird.
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:56:00
      Beitrag Nr. 15 ()
      @alle
      Ich kann übrigens nicht verstehen, daß der Altbundeskanzler nicht von sich aus einen Riegel vor eine derartige Diskussion schiebt, indem er öffentlich auf eine Rede verzichtet.
      Profilneurosen sind derzeit eine Epidemie bei Politikern.
      Stellt euch mal vor, was aus dem aktuellen Sommertheater mit der NPD alles werden könnte!?!
      Kaum ist Sommer, dann dürfen auch die Drittreihen-Politiker alles durcheinanderbringen.
      Kaum ist 3. Oktober, dann sollten die alten Frontgaukler Schönwetterreden halten.
      Kaum ist Winter, dann werden die Freunde in den neuen Bundesländern merken, dass ihnen doch niemand die steigenden Ölkosten erstattet!
      Solidarität endet nicht mit dem "SOLI"!
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 21:56:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ thai1 und elk56

      Ihr habt recht ohne die friedlichen Demonstrationen hätte es die Wiedervereinigung auch nicht gegeben.

      Aber:

      Glaubt ihr im Ernst die Russen hätten ihre Panzer in den Kasernen gelassen, wenn ein gewisser
      Helmut Kohl nicht einem gewissen Michael Gorbatschow telefonisch versichert hätte, daß die
      Demonstrationen keine Gefahr für die russischen Soldaten darstellen.
      Meint Ihr im Ernst, daß diese Demonstrationen friedlich geblieben werden.
      Muß ich Euch daran erinnern, daß es schon einmal einen Tag der Deutschen Einheit in diesem
      Lande gegeben hat.( 17. Juni 1954 ????).
      Damals wurden auch Demonstrationen von russischen Panzern niedergemäht.

      Gott sei Dank ist es diesmal anders gekommen.

      Und dies ist ohne Zweifel ein Verdienst von Helmut Kohl und auch von Michael Gorbatschow.


      Mich würde mal interessieren wie alt Ihr seid.

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:03:51
      Beitrag Nr. 17 ()
      @perkins

      Es war nicht ein gewisser Hellmut Kohl, der die Operation geleitet hat!
      Es war der amtierende Bundeskanzler. Der Name und die Person waren in dieser Phase nebensächlich. Selbstverständlich hätte jeder andere Bundeskanzler in der selben Weise reagieren müssen. Anderenfalls würde ich an unserer repräsentativen Demokratie verzweifeln. Die Aktionen den damaligen Bundeskanzlers waren defakto Volkswillen. Der oberste Repräsentant musste so handeln. Vielleicht hätten Männer wie Adenauer, Brand oder Schmidt in dieser Lage sogar größere Weitsicht an den Tag gelegt.
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:08:06
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ Perkins
      also, ich glaube, auch ein Kanzler Schröder, oder Lafontaine oder wer auch immer, hätte Gorbatschow angerufen und ihn gebeten, die Panzer in den Kasernen zu lassen.
      Gruss Thai1
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:10:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      @perkins
      Ich habe deine Frage zum Alter leider übersehen.
      Ich bin bald 44 Jahre alt und habe politisch erstmalig den Wahlkampf von Willi Brand miterlebt.
      Ansonsten bin ich sicher kein Sozialdemokrat, ich sehe mich eher als Europäer und Menschenfreund!

      ps. ich möchte hier nicht streiten, empfinde aber den Diskurs über dieses Thema als sehr anregend. Ich hoffe, daß wir uns im Ziel nicht unterscheiden, auch wenn wir vielleicht verschiedene Wege gehen. Ich habe nichts gegen Kohl, nur gegen die künstliche Heraufwürdigung dieses moralischen Versagers.
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:13:08
      Beitrag Nr. 20 ()
      Kohl war halt zur richtigen Zeit am richtigen Ort - nicht mehr und nicht weniger!
      Die Wiedervereinigung haette es so oder so gegeben - auch ein Lafontaine haette sie nicht verhindern koennen, wenn
      er es denn ueberhaupt gewollt haette. Vielleicht waere die Einheit aber auf einem etwas anderen Wege abgelaufen...
      Insofern ist es schon aeusserst vermessen, davon zu sprechen, es sei der
      Verdienst von Kohl gewesen. Es wurde hier ja schon gesagt: es war der Verdienst der friedlich demonstrierenden Menschen in der DDR!

      ...aber wie dem auch sei: Eine Ansprache Kohls ist fuer mich ausgeschlossen und waere zweifellos ein Hohn! Welche Verdienste koennen es
      aufwiegen, dass sich ein deutscher Kanzler erstmals ueber Gesetz und Verfassung gestellt hat!?! Ein Ex-Kanzler der ein Ganoveneherenwort ueber
      Gesetz, Verfassung und ueber das Wort, das er zig Millionen Deutschen gegeben hat ( Amtseid ) stellt, ist es nicht wuerdig bei einem solchen Festakt eine
      Rede zu halten...

      ...Kohl sollte umgehend sein sein Mandat niederlegen...

      Strongbow
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:16:06
      Beitrag Nr. 21 ()
      @elk56
      Wieder hast du recht.

      Die Frage ist nur ob der sowjetische Staatschef viel auf das Wort eines anderen gegeben hätte.
      Und Entscheidungen hängen gerade in solch kritischen und gefährlichen Tagen von den Menschen
      ab, die sie zu treffen haben.
      Zufällig telefonierten aber damals die Freunde Michael Gorbatschow und Helmut Kohl und nicht
      der deutsche Bundeskanzler und der sowjetische Staatschef.
      Und das war ein entscheidender Vorteil.
      Denk mal darüber nach, was gewesen wäre, wenn es zwischen den beiden kein Vertrauensverhältnis
      gegeben hätte.

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:23:45
      Beitrag Nr. 22 ()
      @elk56

      Ich finde die Diskussion auch sehr interessant.
      Ich sehe mich auch als Europäer.
      Schon mal zwei Gemeinsamkeiten.
      Den Rest können wir ja ausdiskutieren.
      Und solange es auf einem für zivilisierte Europäer vernünftigen Niveau bleibt,
      bin ich dazu jederzeit bereit. :D

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:26:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich bin der Meinung, daß Helmut Kohl auf jeden Fall sprechen sollte.

      Wie bereits in einigen anderen Postings zuvor erwähnt, wäre der ganze Vereinigungsprozeß bei weitem nicht so schnell vollzogen worden, wenn beispielsweise ein Schröder oder gar ein Lafontaine zu dieser Zeit Bundeskanzler gewesen wären.

      Die Frage, ob er nun eine Rede halten sollte oder nicht, hat nicht im geringsten etwas damit zu tun, ob er während dieser Zeit "schwarze Konten" usw. geführt hat. Das, was er, die CDU und diverse andere Beteiligte zu dieser Zeit geleistet haben, ist meiner Meinung nach unvergleichlich in der Geschichte.

      Aber dies soll nicht heißen, daß ich nicht auch total entsetzt bin, über das was 16 Jahre unter Kohl so alles gelaufen ist. Und dafür sollte er auch seine gerechte Strafe bekommen, aber das ist denke ich wieder ein anderes Thema.....

      Gooserle
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 22:39:50
      Beitrag Nr. 24 ()
      @perkins
      Ich hoffe, wir streiten nicht!
      Ich glaube, dass Gorbatschov in seinem berechtigten Vertrauen auf die Friedfertigkeit von Deutschland nicht einen Freund, sondern ein befreundetes Land gesucht hat, dessen aktueller Repräsentant Helmut Kohl war. Hierbei war es egal, wer der Bundeskanzler war.
      Wichtig war, daß Deutschland sich seit der Öffnung nach Osten (begonnen von Brand) als wichtiger Partner und "Freund" für die UDSSR dargestellt hat. Seit Brand ging die Devise um, dass man Wirtschaftsbeziehungen zu allen Ländern unterhalten muss. "Wer miteinander redet, der schießt nicht auf den anderen" .
      Dieser Samen hat letztendlich gefruchtet.
      Die Gunst der Stunde hat Helmut Kohl natürlich ergreifen müssen, sonst hätte er auch innenpolitische Probleme bekommen.
      Wie oft ist der, der die Saat ausbring, nicht der, der die Ernte einfährt.
      Unter dem Verständnis von Brand und Bahr hätten wir sicher früher auch die Probleme am Balkan eindämmen können. Hierfür war Kohl fast blind.
      Den Grossen Freundschaft anbiedern und bei den Kleinen einäugig zu sein, macht diese Politik einen wirklichen Staatsmann aus, zudem bei Kohl auch das Wohlbefinden der Partei in all den Jahren im Vordergrund stand.
      Geht es der Partei nicht gut, so habe ich Probleme bei der Wiederwahl!
      Staatsmännisch ist dies nicht!
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 23:01:28
      Beitrag Nr. 25 ()
      @elk56

      Wir streiten nicht, wir diskutieren.
      Und ich erkenne deine Sicht der Dinge, wenn ich auch anderer Meinung bin.
      Ganz sicher haben Brand und Bahr mit ihrer Öffnung nach Osten entscheidende Weichen
      in den siebziger Jahren gestellt.
      Aber nicht zuletzt Hans Dietrich Genscher, der russische Außenminister Schewardnadse
      und Michael Gorbatschow aber auch die Ungarn haben ihren Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung
      geleistet, ganz zu schweigen von George Bush.
      Dennoch glaube ich, daß nur das freundschaftliche Verhältnis Kohl-Gorbatschow Schlimmes
      bei den Demonstrationen verhindert hat.
      Michael Gorbatschow hat dies übrigens einmal in einem Interview gesagt.
      Da er nicht wußte, wer in dieser kritischen Phase Freund oder Feind (gerade auch in
      den eigenen Reihen und im KGB) war, hat er sich auf seinen Freund Helmut Kohl verlassen.
      Naja wie auch immer, wir waren ja beide nicht dabei.
      Helmut Kohl wird immer mit dem Begriff der deutschen Einheit verbunden bleiben und allein deshalb
      sollte er reden dürfen.
      Ich kann mich da nur Gooserle anschließen, seine Verfehlungen im Bezug auf die Spenden
      stehen auf einem ganz anderen Blatt und dafür muß er völlig zurecht geradestehen.

      In diesem Sinne Gute Nacht @alle.
      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 09:03:15
      Beitrag Nr. 26 ()
      Natürlich soll er am 3. Oktober eine Rede halten. Er war der Kanzler während der Wiedervereinigung. Von der Mehrheit der Deutschen gewählt und demokratisch legitimiert.
      Er hat dann auch wirklich nichts anbrennen lassen. Ein Kanzler, der zum Zeitpunkt der Einheit schon 8 Jahre im Amt war und sich internationales Vertrauen aufbauen konnte, hat den Prozess der Einheit gefördert. Optimal die Beziehung zu Gorbatschow und Schewardnadse, zu Bush und Gattin und letztlich die Freundschaft zu Mitterand, sofern man das so nennen will. Eine Zustimmung Thatcher`s war da nun wirklich nicht mehr nötig. Sie hat ohnehin nur zugestimmt, weil die Deutschen sonst der Welt bewiesen hätten, dass sie sich auch ohne der Zustimmung des `Empires` wiedervereinigen könnten.

      Am 9. November hätte er keine Rede halten sollen. Denn zum Mauerfall hat er nun wirklich nichts beigetragen.

      Das deutsche Volk soll sich nicht freisprechen von einem Kanzler, den es 16 Jahre ins Amt gewählt hat. Wir wollen da nichts unter den Teppich kehren.

      Ungeachtet dessen müssen seine Gesetzesbrüche verfolgt, geahndet und bestraft werden.

      technostud
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 10:33:41
      Beitrag Nr. 27 ()
      @techno. Deine Argumente sind treffend. :) Trotzdem sollte er nicht sprechen. Seine Gesetzesbrüche übersteigen m.E. den Anspruch auf das Recht, am 3. Oktober zu reden.
      Ich meine, dass Vertreter der alten Volkskammer (März 90 - 2.Okt. 90), die sich für den Beitritt der ehem. DDR nach dem alten Art. 23 GG entschieden haben und der damalige Bundespräsident R. v. Weizäcker am 3. Oktober reden sollten.
      Ich mag den wertkonservativen machtbessesenen Oggersheimer nicht. Das gebe ich gerne zu. Zumal seine innerhalb der CDU mit Bimbes *erkaufte* Macht wenig legitim ist. Aber das ist ein internes Problem der CDU, an dem sie noch lange knabbern werden.


      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 10:39:43
      Beitrag Nr. 28 ()
      @dickdiver, gegen die von Dir vorgeschlagenen Redner hätte ich nichts einzuwenden. :)

      technostud :)
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 10:41:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      @dickdiver

      Ich kann dir, leider, nur zustimmen. Bis auf eins. "wertkonservativ" ist der nicht! Oder er
      hat eine völlig andere Vorstellung von "Werten" wie der Rest Deutschlands.

      Ich befürchte aber, dass es trotz allem zu einem Auftritt dieses Mafioso kommen wird. Von
      der Anklage wegen Unterschlagung/Betrugs hat er sich ja auch erfolgreich freigekauft und
      das hätte ja auch kaum einer für möglich gehalten. Manchmal frage ich mich wirklich, in
      was für einem System wir hier leben :(.

      agh
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 10:42:14
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hört sich einer von euch überhaupt diese Reden an? Ich nicht. Deshalb ist mir auch egal, wer spricht. Wichtig ist es allenfalls außenpolitisch. Da wäre Kohl immer noch anerkannt. Mitterand hatte sogar zeitweilig mit dem Vichy-Regime kollaboriert und war, genauso wie Giscard d`Estaing (Schreibweise nicht nachgeschlagen, hoffentlich nicht zu phantasievoll :)) in Korruptionsaffären verwickelt. Das hat aber nie einen Franzosen davon abgehalten, zum eigenen Altpräsidenten zu stehen.
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 10:51:40
      Beitrag Nr. 31 ()
      @for4zim

      Also ich höre mir die Rede sicherlich auch nicht an. Aber ich finde darum geht es auch
      nicht. Wenn es bei uns nur noch um wirtschaftliche und aussenpolitische Belange geht
      und die Moral diesen Zielen völlig untergeordnet wird, dann ist es IMO an der Zeit mal zu
      überlegen ob in diesem Staat nicht irgendwas völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Da ist
      es auch unwichtig wie es andere Staaten halten. Wir leben ja schliesslich HIER und das
      ist unser Staat. Das ist halt meine Meinung.

      Gruß agh
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 11:20:59
      Beitrag Nr. 32 ()
      @techno: ;)
      @agh: ;) Wertkonservatives hat er zumindest nach aussen *verkauft*. Dieser Heuchler: Rennt mit so manchem hochrangigen Staatsgast in die Kirchen, um kurze Zeit später andere Menschen *in die Ecke zu stellen*. Sprich: Nach aussen hin *verkauft* er sich als christlich, um innen genau andersherum zu handeln. Gut, das kann man nicht H. Kohl alleine ankreiden. So mancher Christdemokrat, vor allem die Bajuwarischen, führen uns das oft genug vor.

      Gerade in diesen Jahr werde ich mir die Reden am 3. Oktober anhören.

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 15:55:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      Kohl wurde vor dem Skandal um seine schwarze Kassen befragt, was zu den groessten Enttaeuschungen seines Lebens gehoert. Seine Antwort:"Dass die Kirchen hinsichtlich der Deutschen Einheit nicht die Glocken haben laeuten lassen!"
      ...kein Witz - das waren seine Worte!

      Strongbow
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 15:57:27
      Beitrag Nr. 34 ()
      Avatar
      schrieb am 09.08.00 22:41:10
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo alle,

      danke für Eure Antworten. Gestern hatte ich keine Zeit um nachzuschauen, welche Beiträge zu dem Thema kamen. Nach meiner
      Auswertung sind etwa 2/3 gegen eine Rede von Helmut Kohl bei den Feierlichkeiten am 3. Oktober. Naja, man kann nicht immer
      zur Mehrheit gehören.

      Mir war klar, daß man über Herrn Kohl kontrovers diskutieren muß, immerhin hat er mit der Spendenaffäre eine Schweinerei Ersten
      Grades angerichtet. Da ich nicht glaube, er würde auf sein derzeitiges Bundestagsmandat verzichten, hoffe ich, er ist für die nächste
      Legislaturperiode nicht mehr im Rennen. Ich bin selbst nicht unbedingt ein Freund vom Ex-Kanzler, aber er hat während seiner Amts-
      zeit auch Verdienst erworben, wie eben die Wiedervereinigung Deutschlands. Sicher, er war gerade im Amt, aber ein zaudernder und
      unsicherer Regierungschef hätte wohl keine so tragende Rolle dabei gespielt. Seine Beziehungen zu den verschiedenen Regierungs-
      chefs in Ost und West war sicher ein positiver Fakt für die rasche Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Selbst hatte ich eher
      mit einem Zeitraum von etwa fünf Jahren gerechnet.

      Ich kann nicht auf alle Punkte eingehen, aber die ersten Antworten waren nicht immer ganz glücklich. Auch wenn man nicht für Herrn
      Kohl eingestellt ist, wäre ein anderer Ton angebracht gewesen. An hangglider möchte ich folgendes richten; ich bin kein Brett-vorm-
      Kopf-Bayer und der Vorschlag kam auch nicht von mir, sondern die Diskussion beschäftigt die Berliner Parteienvertreter schon seit
      ein paar Wochen. Würdest Du gelegentlich mal Zeitung lesen, wäre Dir das eventuell nicht entgangen. Aber nicht die Bild oder tz.
      Mir ging es um die Stimmung unter den Wo-Usern. Wenn Du mal über meine Postings stolperst, dann dürftest Du feststellen, daß ich
      kein verknöcherter Urbayer bin, der nur Christlich-konservativ wählt, wie seine Eltern und Großeltern schon vor ihm. Und die bayerische
      Variante zu den Christdemokraten ist die CSU, denn dickdiver, es gibt keine CDU in Bayern. Das Sozial im Namen der CSU ist für
      mich aber nicht unbedingt immer vorhanden und gewählt hab ich die noch nie.

      Zum geschichtlichen Datum des alten Tages der deutschen Einheit: Perkins, Du hast Dich nur um ein Jahr vertan. Der Aufstand der
      Arbeiter in der ehemaligen DDR war im Jahr 1953 und wurden durch eine Neuordnung der Leistungsvorgaben des Staates an die
      Baubeschäftigten ausgelöst.

      Grüße aus Bayern vom Boersenjunky
      Avatar
      schrieb am 10.08.00 08:18:38
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hi Boersenjunky,
      zu Deinem letzten posting ein :). Das es in Bayern nur die CSU gibt, ist mir schon lange bekannt. :laugh: Aber Christdemokraten sind CSU Parteimitglieder doch auch, oder? :D

      Gruss
      dickdiver ;)

      U.s. ein akt. Artikel aus der SZ von heute zum Thema:

      SZ vom 10.08.2000 Politik
      Einheitsfeier ohne Rede von Altkanzler Kohl

      Dresden (dpa/ddp) – Die Rednerliste für die Einheitsfeier am 3. Oktober in Dresden wird nicht zu Gunsten von Altkanzler Helmut Kohl (CDU) geändert. Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) sagte in einem Interview der Zeitschrift Super Illu, die Reihe der Redner folge der „Übung, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat“. Bei der diesjährigen Feier werden Bundespräsident Johannes Rau (SPD), Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), der französische Präsident Jacques Chirac sowie der letzte DDR-Regierungschef Lothar de Maizière sprechen. Biedenkopf sagte, er habe Kohl mit einem persönlichen Schreiben als Gast zur Feier eingeladen. „Ich würde mich freuen, wenn er kommt.“ Eine Entscheidung darüber wird der Altkanzler nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub Ende August treffen, schreibt die Zeitschrift unter Berufung auf Kohls Büroleiterin Juliane Weber.
      Avatar
      schrieb am 10.08.00 19:24:29
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hi dickdiver,

      den Bericht hab ich in meiner Heimatzeitung gelesen. Die Lösung ist irgendwie verständlich, man wollte einen Konflikt zwischen den
      Parteien wegen Helmut Kohl vermeiden. Das er eingelden wurde ist aber richtig. Meiner Ansicht nach sollte man alle noch lebenden
      Bundeskanzler und Bundespräsidenten einladen.

      Das mit der CSU ist nicht ganz richtig. Die Christlich-Soziale Union ist eine eigenständige Partei in Bayern und unabhängig von der
      CDU. Das es aber christliche Demokraten sind stimmt schon, aber keiner der Parteimitglieder würde je zugeben, ein Christdemokrat
      zu sein. :O

      Allerdings frag ich mich in der letzten Zeit manchmal, wann die Christdemokraten aus dem Schlaf erwachen. Alle wichtigen Themen
      werden in der konservativen Parteienlandschaft derzeit von der CSU, vorwiegend von Edmund Stoiber und Günther Beckstein
      (Bayerns Innenminister) belegt. Merkel und Merz sind derzeit nicht präsent. Für die zweitgrößte Partei in Deutschland ist das irgend-
      wie seltsam. Auch wenn man in der Steuerreformfrage verlohren hat, sollte man doch nicht ganz im Schmollwinkel verschwinden :)

      Grüße aus Bayern vom Boersenjunky
      Avatar
      schrieb am 10.08.00 20:48:46
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hi Boersenjunky,
      erstmal liebe Grüsse nach Bayern von einem *Halb-Franken* (hab `mal in Schwabach gewohnt). :)

      Du hast Recht. Die CDU schadet sich durch ihre *Selbstblockade* am meisten. Ich wünsche der CDU, dass sie es schafft sich ernsthaft zu erneuern. Ob Merkel es gelingt ist erstmal anzuzweifeln. Zu viele Kohl-*Lemminge* :D schmeissen ihr Knüppel zw. die Beine. F. Merz ist zu viel mit sich beschäftigt, als das ergeeignete Oppositionsarbeit leistet. Sein Auftritt im VermA des BT zur Steuerreform spricht Bände.
      Zur Rentenreform muss die CDU als grösste Oppositionspartei an den Verhandlungstisch. Sonst verliert sie das restliche Vertrauen, das manche Wählerinnen und Wähler noch haben, endgültig.

      Zu einer Enladung an H. Kohl bin ich anderer Meinung. Du hast sie weiter oben gelesen.

      Nochmals liebe Grüsse nach Bayern
      vom Halb-Franken :laugh: aus dem Rheinland
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 10.08.00 20:59:30
      Beitrag Nr. 39 ()
      Zu Kohl sag ich nur eins: DER MANN SOLL IN RENTE GEHEN UND SEINEN LEBENSABEND
      MIT SEINER HANNELORE AM WOLFGANGSEE VERLEBEN.
      DAS WOHLSTANDSDOPPELKINN KANN (FAST) NIEMAND MEHR SEHEN.
      Avatar
      schrieb am 11.08.00 19:25:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      @Hallo,
      dass H. Kohl seine Verdienste an der Wiedervereinigung hat ist unbestritten. Andererseits hat dieser Mann überhaupt kein Unrechtsbewußtsein im Zusammenhang mit der bekanntgewordenen Parteispendenaffäre. Eine mögliche Rede ist strikt abzulehnen. Stellt euch einmal vor, einer von euch wäre über 20 Jahre hinweg ein verdienstvoller Mitarbeiter einer Firma gewesen und hätte nun weil er auch in die eigene Tasche geschafft hat die fristlose Kündigung sowie eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erhalten ( Kohl wird ja nur durch seine Immunität als Abgeordneter geschützt). Ist es in einem solchen Fall möglich bei einem Firmenjubiläum als ehemaliger verdienstvoller Mitarbeiter eine Rede zu halten?
      Avatar
      schrieb am 11.08.00 20:59:48
      Beitrag Nr. 41 ()
      @ dickdiver: Schön, daß wir in der Frage des Zurückhaltens der CDU einer Meinung sind. Naja, es sind ja parlamentarische Sommer-
      ferien, vielleicht kommt ja danach mal was von Merkel, Merz & Co. Die Rentenpolitik wäre ein gutes Feld, um wieder Boden unter den
      Füßen zu kriegen. Die FDP ist da irgendwie weiter. :)

      @ minenhund: Er wird nach der nächsten Wahl kaum noch im Bundestag vertreten sein. Außerdem sieht man in den letzten Wochen
      eh immer weniger von ihm, obwohl er nicht abgenommen hat. :D

      @ bruno: Ich bin zwar anderer Meinung aber er wird eh nicht reden. Kurt Biedenkopf hat ihn nicht auf die Rednerliste gesetzt und wird
      es kaum noch tun. Er hatte wohl noch eine Rechnung mit "Birne" offen. :(

      Grüße von Eurem Bayern Boersenjunky
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 16:58:54
      Beitrag Nr. 42 ()
      Nun hat er abgesagt. Ein Rest von Fingerspitzengefühl?!?
      MM
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 17:40:17
      Beitrag Nr. 43 ()
      1. Helmut Kohl hat nicht in seine eigene Tasche gewirtschaftet, sondern in die der gesamten Partei, was für mich ein großer Unterschied ist.

      2. Ich denke nicht, daß er kein Unrechtsbewußtsein hat. Er hat den Spendern sein Ehrenwort gegeben, sie nicht zu nennen. Und daran würde sich ja wohl jeder mit einem gewissen Ehrgefühl halten.

      3. Hier wird wegen 6 Mille rumgeschrien, die er nicht mal für sich selbst kassiert hat. Was denkt Ihr, was in der Politik sonst noch so läuft ?

      4. Ich finde es absolut respektlos, daß sich hier ein paar Leute gegen einen Mann aussprechen, der 16 Jahre vom deutschen Volk gewählt wurde. (Ist zur Zeit halt irgendwie in...)

      5. In diesen Jahren konnte sich wohl niemand über einen mangelnden Wohlstand in unserem Lande aufregen. Auf jeden Fall hat er nicht nur geschwätzt und überhastet und unüberlegt irgendwelche Reformen durchgezogen, die er danach wieder revidieren musste...

      6. Wir sollten nicht vergessen, was Kohl für ein Verbrecher ist. Wir sollten Gedenktage einführen und Mahntafeln bauen, auf das die nächsten Generationen diese schreckliche Tat niemals vergessen und Ihnen Ihre eigene Schuld bewusst wird...;)
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 17:42:30
      Beitrag Nr. 44 ()
      ... und die Leute, die hier über das Aussehen von Helmut Kohl reden, haben sich ja wohl sowieso schon disqualifiziert... Traurig,traurig...
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 20:12:43
      Beitrag Nr. 45 ()
      @ Psycholemming:

      Das Helmut Kohl nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, ist wohl den meisten bekannt. Aber die Ehrenwortfrage kann ich bis
      heute nicht verstehen. Ich kann jedem mein Ehrenwort geben und müßte in einem öffentlichen Verfahren trotzdem alles offenlegen,
      auch jeden Mittäter. Ob die sechs Millionen die gesamte Spendensumme sind? Mir war da eine Zahl von etwa 18 Millionen bekannt,
      aber das wird wohl die gesamte Affärensumme sein und nicht nur die, die Kohl betrifft.

      Die Regierungszeit von Kohl finde ich nicht einseitig gut. Sicher, die ersten zehn Jahre waren einigermaßen erfolgreich und auch
      wirtschaftlich ging es gut, aber die letzten Jahre ging es nicht mehr so großartig weiter. Und Reformfreudig war Helmut Kohl in der
      letzten Legislaturperiode nicht mehr unbedingt, wenn auch der Widerstand der SPD im Bundesrat sein übriges tat. Allerdings hat
      man sich auch nicht so um die Länder bemüht, wie unter Gerhard Schröder. Die derzeitige Regierung ist zwar schlecht gestartet,
      aber die zuletzt erreichten Vereinbarungen und auch die Gesetzesänderungen zur Steuerreform waren echte Pluspunkte.

      Zum Aussehen von Helmut Kohl: Da ich selbst etwa zehn Kilo mehr auf die Waage bringe, als es dem Normalgewicht entspräche,
      darf ich auch darüber reden. Ich leg mich auch nicht gleich immer mit jedem an, der mal einen Witz drüber reißt. Außerdem war es
      satirisch gemeint. Wie Dein letzter Punkt mit dem Gedenktag.

      @ MinMacker:

      Die Info hab ich gerade in den Nachrichten gehört. Vielleicht ging ihm die Angelegenheit auf die Nerven, wie die Begründung seiner
      Absage zeigt. Immerhin nahm die Debatte schon Formen an, die nicht mehr nachzuvollziehen war. Die Parteien sollten sich wieder
      den wichtigen Dingen zuwenden. Somit dürfte dieser Beitrag sich auch von selbst erledigen. Die Ansicht, daß ich nichts gegen eine
      Rede habe, vertrete ich aber weiter.

      Grüße aus (dem heißen) Bayern vom Boersenjunky
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 20:15:52
      Beitrag Nr. 46 ()
      die frage _KOHL_ hat sich erledigt, hab grad im radio gehört, das er seine
      teilnahme an der 3.oktober-feier abgesagt hat.
      er wird also definitiv nicht reden.
      bravo.bravo.
      geh jetzt in rente, alter fetter mann !!!
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 21:52:07
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hallo zusammen,

      von der moralischen Seite betrachtet ist das Vergehen unseres ehemaligen Kanzlers sehr schlimm. Vom Inhalt her sehe ich es nicht als gravierend an, da er das Geld ja nicht in seine eigene Tasche gesteckt hat. Wenn ich vom Inhalt her die Vergehen unseres Bundespräsidenten vergleiche, sind für mich dessen Luftnummern viel bedenklicher. Jeder kleine Angestellte würde sofort wegen Bestechung gefeuert werden. Und wo bleibt eigentlich der Geldwerte-Vorteil? Wenn nun Rot/Grün den Kanzler zum 3. Oktober nicht reden lassen will ist das ein ganz schwaches Zeichen.

      Gruß Substanzsucher
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 22:22:04
      Beitrag Nr. 48 ()
      Bin für Markus Wolf, Lodda de Malzbier und Gregor Gysi, die haben zweifellos das Meiste für die Einheit geleistet. Als Vorredner noch olle Oskar Lafonze, der war angeblich ja auch so doll dafür.
      Avatar
      schrieb am 15.08.00 15:31:46
      Beitrag Nr. 49 ()
      Was ich in der ganzen Diskussion ABERWITZIG finde, sind die Argumentationen: "Moralisch war das mit dem Schwarzgeld ja nicht okay, aber immerhin hat er es nicht für sich behalten, also ist es auch nicht so tragisch."

      Richter zum Angeklagten:
      Also dass Sie da Schwarzgeld eingezogen haben ist ja eigentlich moralisch nicht toll. Aber immerhin haben Sie`s nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet, sondern für die Mafia getan, das ist also nicht so gravierend. Und das Sie den Namen des Obermafioso nicht nennen wollen - irgendwie kann ich das verstehen, wahrscheinlich haben Sie Ihr Ehrenwort gegegeben ........
      Avatar
      schrieb am 15.08.00 15:44:09
      Beitrag Nr. 50 ()
      @substanzsucher:

      Die Aussage, Kohl habe sich nicht bereichert, ist falsch.
      Es gibt mehr als eine Art sich zu bereichern.
      Kohl hat zwar das Geld nicht auf sein eigenes Konto überwiesen, er hat auch keine Villa davon gekauft, er hat das Geld für etwas ausgegeben, was ihm mehr wert war als Haus, Auto und Boot:
      Er hat damit seine Macht gesichert.
      Für die Erfüllung von Straftatbeständen wie Diebstahl und Betrug würde so etwas ausreichen, um Tatbestandsmerkmale wie `Aneignung` bzw. `Bereicherung` zu erfüllen.
      Daher kann ich die Aussage, Kohl habe sich nicht selbst bereichert, nicht akzeptieren.
      Ich habe Kohl 1998 gewählt. Jetzt hoffe ich, er kommt in Beugehaft.
      Avatar
      schrieb am 16.08.00 22:08:26
      Beitrag Nr. 51 ()
      Hallo,

      von Helmut Kohl wird nichts neues zu den Millionen aus der Spendenaffäre kommen. Er wird immer nur das zugeben, was man ihm
      ohne Zweifel beweisen kann. Und selbst da wird er oft Ausflüchte machen. Aber das ist für die Rede am 3. Oktober nicht der Punkt,
      denn wenn der letzte Regierungschef der damaligen DDR reden soll, dann wäre auch eine Ansprache des damaligen Kanzlers der
      Bundesrepublik angebracht. Unter den derzeitigen Rednern sind auch ein paar mit dunklen Flecken auf der weißen Weste.

      Zu den Spendenverfahren: Helmut Kohl wird dem nächsten Bundestag wohl kaum noch angehören. Dazu ist zuviel an die Öffentlich-
      keit gedrungen, um eine erneute Nominierung zu rechtfertigen. Allerdings wird die CDU den ehemaligen Vorsitzenden und langjährigen
      Kanzler nicht gänzlich demontieren. Dazu verdankt die Partei Helmut Kohl viel zu viel und nicht nur Spendengelder. Immerhin war man
      mit ihm 16 Jahre an der Regierung. Auch sind die beiden derzeitigen Parteiführer nicht in der Lage, eine klare und eindeutige Trennung
      durchzusetzen.

      Grüße aus Bayern vom Boersenjunky
      Avatar
      schrieb am 20.08.00 12:49:54
      Beitrag Nr. 52 ()
      wurde angelika unterlauf schon als moderatorin vorgeschlagen?


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