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    HV Berichte zu ökologischen Kapitalanlagen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.09.00 11:10:27 von
    neuester Beitrag 04.09.00 07:35:22 von
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      schrieb am 01.09.00 11:10:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      GSC (www.gsc-research.de) veröffentlicht selbstverständlich auf HV Berichte zu ökologischen Aktiengesellschaften. So findet man auf der Seit unter anderem einen Bericht zur unit e und Solarworld HV von mir, auch von der gestern stattgefundenen HV der Naturstrom AG berichte ich. Aber auch andere GSC Redakteure veröffentlichen Berichte über Öko AGs, so wird u.a. über die AUGE HV berichtet.

      Als "Probe" anbei der Bericht zu unit e:


      WKN 776010
      HV-Bericht unit energy europe AG



      Die unit energy europe AG, auch unit[e], ist trotz ihres englischen Namens ein typisches Unternehmen im ökologischen Bereich. Die Firma wurde 1996 von den Gründern, die 5 DM pro Aktie einzahlten, gestartet, anschließend wurde eine Kapitalerhöhung zu 6,50 DM durchgeführt, welcher sechs weitere folgten. Dadurch hat die Firma seit 1996 von 6.000 Aktionären 80 Mio. DM einsammeln können und ist damit im außerbörslichen Bereich die Gesellschaft mit der zur Zeit größten Aktionärsbasis. Momentan notieren die Aktien bei Valora zwischen 4 und 5 Euro, was auf eine nicht sonderlich zufrieden stellende Entwicklung schließen lässt, zumal die Firma auch hohe Verluste schreibt.
      Typisch für den ökologischen Bereich sind auch die vielen Wechsel im Vorstand und Aufsichtsrat, welche die Tatsache widerspiegeln, dass es keinen Großaktionär gibt. Auch verspätete Geschäftsberichte und die sehr „aktiven“ Aktionäre, die auch einmal eher unbedeutende Tagesordnungspunkte wie einen Aktiensplit kippen könnten, sind typische Merkmale. Am 24. August 2000 lud die unit[e] zur Hauptversammlung, an der neben „nur“ 300 Aktionären auch Philipp Steinhauer für GSC Research teilnahm, um ausführlich zu berichten.


      Bericht des Vorstands

      Zu Beginn der Hauptversammlung begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Reger die anwesenden Aktionäre. Nachdem er kurz auf Formalien eingegangen war und die vielen Veränderungen im Aufsichtsrat sowie im Vorstand erläutert hatte, trat Herr Bernd Weber als neuer Vorstand ans Rednerpult. Dieser war bis vor Kurzem noch selber Aufsichtsrat von unit[e]. In seiner Rede ging er darauf ein, dass die unit[e] ein sehr schlechtes Jahr hinter sich hat, das mit einem Fehlbetrag von 25 Mio. DM abgeschlossen wurde, wobei fast drei Mio. DM an Kosten für Kapitalerhöhungen angefallen sind.

      Als Konsequenz dieser Entwicklung habe man eine größere Anzahl an Rationalisierung-Maßnahmen gestartet, es wurden mehrere Mitarbeiter entlassen, und es wurde ein Risikomanagement-System eingeführt. Nachdem sich gerade der Bereich Stromvertrieb als Klotz am Bein erwiesen habe, wurde der österreichische Stromvertrieb verkauft, und die entsprechenden Beteiligungen in Deutschland und Großbritannien wurden verringert. Dann stellte Herr Weber den Partner für den Stromvertrieb in Deutschland, das niederländische Unternehmen NUON, vor. Durch die Partnerschaft mit NUON soll sichergestellt werden, dass unit[e] voll von einer positiven Entwicklung beim Stromvetrieb profitiert, aber gleichzeitig kaum neue Mittel investieren muss.

      Im Bereich Windparks habe man das Engagement zurückgefahren und so weitere potenzielle Risiken reduziert. Die Energiekapazitäten wurden von 6 auf 18 MW erhöht, dies unter anderem durch den Kauf zweier Wasserkraftwerke zusammen mit NUON. Zudem werde zur Zeit in Frankreich ein Windpark errichtet, zu dessen Finanzierung man in mäßigem Umfang einen Kredit von 10 Mio. Euro aufgenommen habe. Außerdem verfüge man über einen Rahmenkredit von weiteren 10 Mio. Euro. Am Ende seiner Ausführungen erklärte Herr Weber, dass man zwar viel geschafft habe, dass aber noch nicht alle Restrukturierungsmaßnahmen, die auf der außerordentlichen Hauptversammlung vorgestellt wurden, umgesetzt werden konnten.

      Anschließend trat der Vorstand Herr Lomecky vor das Publikum und stellte kurz die zahlreichen anwesenden Mitarbeiter vor. Dann erläuterte er mehrere Projekte in Osteuropa, die sich in der Phase der Projektentwicklung befinden. Er meinte, dass der Break-Even nur erreicht werden könne, wenn unter anderem eine Anlage in Italien fertig gestellt sei und noch zwei Kapitalerhöhungen im Umfang von 10 Mio. Euro durchgeführt worden seien.

      Hier trat Herr Weber noch einmal vor die Aktionäre und erläuterte Details zum Unternehmen. Man habe 6.000 Aktionäre und ein hohes Eigenkapital, zudem sei man der Konkurrenz wie der seit Kurzem an der Börse notierten Umweltkontor und Energiekontor AG mindestens um fünf Jahre voraus, insbesondere auf europäischer Ebene. Herr Weber berichtete weiter, dass man vor kurzem eine EDV-Tochter gegründet habe, die ihre Dienstleistungen auch auf dem freien Markt anbieten werde. Im Januar 2001 wolle man die Aktien im Freiverkehr einer deutschen Börse handeln lassen.

      Den Projekthandel, also das Entwickeln und anschließende Verkaufen von Anlagen, wolle man ausbauen. Zudem sei ein Einstieg in den Bereich der Meerwasserentsalzung angedacht, ein Geschäftsfeld, das Herr Weber als ein Geschäft der Zukunft bezeichnete. Das Geschäft in Osteuropa wolle man ausbauen, denn eine Wasserkraftanlage in Georgien koste in der Errichtung nur eine Mio. DM, in Westeuropa dagegen 30 bis 40 Mio. DM, so Herr Weber. Auch ein Einstieg in den Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten sei angedacht.


      Abstimmungen

      Nachdem schon bei den Vorträgen der beiden Vorstände einige Aktionäre ihre Fragen stellen konnten, kam keine Diskussion im klassischen Sinne zustande. Es ergaben sich vielmehr während der Verlesung einige Fragen, die dann auch direkt geklärt wurden. Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Reger die Präsenz mit 38,85% (zu Beginn der Hauptversammlung lag sie noch bei 28%) des Grundkapitals angegeben hatte, konnte über die einzelnen Punkte der Tagesordnung abgestimmt werden. Folgende Punkte mussten abgearbeitet werden:

      Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, Neuwahl von Mitgliedern des Aufsichtsrats, Beschlussfassung über die Sitzverlegung von Frankfurt nach Bad Homburg, Beschlussfassung über einen Aktiensplit, Beschlussfassung über die Art der Aktien, Aufhebung eines Kapitalerhöhungsbeschlusses, Beschlussfassung über eine Kapitalerhöhung, Beschlussfassung über den Erwerb eigener Aktien, Änderung des Geschäftsjahres, Wahlen zum Aufsichtsrat und Wahl des Wirtschaftsprüfers.

      Bei der Neuwahl von Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die Kandidaten vorgestellt und diesen seitens der Aktionäre kritische Fragen gestellt. Bei der Entlastung der Vorstände wurde getrennt abgestimmt, nachdem einige Aktionäre mit der Arbeit des ehemaligen Vorstands Jakobowski unzufrieden waren. Hier wurde gefragt, warum dieser immer noch nicht sein Darlehen an die Gesellschaft zurück gezahlt habe und wie man an dieses Geld herankommen könne. Zudem sagte ein Aktionär, er habe gehört, dass sich Herr Jakobowski im Gefängnis befinde. Hierzu konnte der Vorstand keine genaueren Angaben machen.

      Herr Jakobowski wurde nur mit 43,14% des anwesenden Kapitals „entlastet“, während Herr Lomecky mit 66,64% entlastet wurde. Die Herren Femlig und Eckert, zwei weitere ehemalige Vorstände, wurden beide mit 63% entlastet. Bis auf den Tagesordnungspunkt über den Aktiensplit (hier gab es nur 74,02% Jastimmen), bei dem eine längere Diskussion entbrannte, wurden alle weiteren Tagesordnungspunkte bei nur wenigen Neinstimmen beschlossen.


      Fazit

      Die unit[e] AG ist ein Musterbeispiel für die ökologischen/ethischen Kapitalanlage. Hier lief vieles schief, wie man an den hohen Verlusten und den Gerüchten um einen ehemaligen Vorstand erkennen kann. Dennoch besteht von Seiten der Aktionäre immer noch ein großes Interesse, bei weiteren Kapitalerhöhungen mitzumachen, denn es gebe ja keine Alternativen, wie mir auf der Hauptversammlung gesagt wurde. Man ist also weiterhin optimistisch.

      Bei der HV kamen mir immer wieder Frank Asbecks Kommentare zum Wasser- und Windenergie Sektor in den Sinn. Der Vorstand der Solarworld AG (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) machte allen anwesenden Aktionären auf seiner Hauptversammlung klar, dass man mit Wasserenergie kaum Geld verdienen kann. Und unit[e] scheint seine These zu bestätigen. Die neuen Geschäftsfelder Wasserentsalzung und Handel mit Emissionsrechten scheinen jedoch äußerst interessant.


      Kontakt

      unit energy europe AG
      Ober-Eschebacher Straße 109
      61352 Bad Homburg

      Telefon: 06172-92450
      Telefax: 06172-24599

      Email: haege@unit-energy.com
      Internet: www.unit-energy.com





      29.08.2000 00:05 Redakteur: ps Artikel drucken... © 2000 GSC Research
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      schrieb am 01.09.00 23:23:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wieso kann man mit Energie aus Wasserkraft kein Geld veridenen?
      Unit(e) ist in der Lage für 7 Pfennig/Kwh Strom zu erzeugen. Da muß man doch Geld verdienen, oder?

      Mir fällt z. B. auch Aquapower ein (Werbung): Strom aus Wasserkraft. Die verdienen auch Geld.
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 07:35:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Finde ich ja toll, dass eure Redakteure auf HVs gehen. Die sollten dann aber zumindest Namen richtig schreiben. Jakobowski?

      Außerdem würde mich interessieren, was F. Asbeck meiner seiner Meinung bezüglich Wasserkraft dort zu suchen hat. Der verdient sein Geld mit Sonne und Wind. Was weiß der schon von Wasser? Wahrscheinlich mehr als euer Schreiberling...


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